Ukraine - Reform, Revolution, Staatsstreich - EU oder Russlandassoziierung
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#1: Ukraine - Reform, Revolution, Staatsstreich - EU oder Russlandassoziierung Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 16.12.2013, 02:09
    —
Diesen Thread möchte ich starten, weil einige wichtige Hintergrundinformationen zur Situation in der Ukraine in den deutschen Medien aktuell fehlen.
Sollte es andernorts, wie etwa in Belarus oder sonstwo zwischen Russland ud EU 'brennen', werde ich die Ukraine im Threadtitel passend ersetzen.

Allgemeine Infos zur Ukraine findet ihr am besten hier in den 'Ukraine-Analysen':

http://www.laender-analysen.de/index.php?topic=ukraine&url=../ukraine/home.html

#2: Klitschkos rechtextreme Bündnispartner Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 16.12.2013, 02:52
    —
Was mir in der aktuellen Diskussion in den Westmedien, vor allem in ARD, ZDF aber DLF sowie den meisten Printmedien zu kurz kommt,
ist ein kritischer Blick auf Klitschko und seine Bündnispartner. Schließlich ist Klitschko mit seiner Partei das Bündnis mit der ukrainischen rechtsextremen Partei Swoboda eingegangen. Kritische Nachfragen, wenn man diesen Boxer am Mikro hatte, gab es bisher hierzu nicht, stattdessen nur sympathisierende Interviews mit dem Ziel, Klitschko dann als Präsidentschaftskandidaten ausrufen zu können - letztlich gelang dass glaube ich dann als ersten Beckmann für die ARD. Ekelhaft diese Anbiederung an Klitschko,
vor allem, wenn man sich anschaut, wer da so im Kreise dieses Hau den Lukas so abhängt.

Ein besonderes Augenmerk sollte hier mal die Partei
Code:
Swoboda
genießen:

Historische Hintergründe findet man u.a. hier zusammengetragen:

http://www.laender-analysen.de/ukraine/pdf/UkraineAnalysen107.pdf

wer will, kann aber auch sich kurz das Material von Wikipedia einverleiben:

Zitat:
Nach einer Analyse der Konrad-Adenauer-Stiftung mobilisiere der Parteivorsitzender Tjahnybok „antisemitische Ressentiments, Fremdenfeindlichkeit und ukrainischen Isolationismus“. Er äußere sich „dezidiert antirussisch und gleichzeitig antiwestlich und trifft damit Stimmungen, die in einigen Regionen der Westukraine prävalent sind.


siehe auch einen Artikel vom 6.12 in der Zeit:

Die Nationalisten als Revolutionstreiber

mmh,
sollten wir, d.h. die E.U., uns nicht entschieden gegen Klitschko und seine politischen Bündnispartner stellen - wenn uns denn unsere so Hoch gegen Russland ins Feld geführten 'Menschen- und Bürgerrechte' - so wichtig und wertvoll sind ?

#3:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 16.12.2013, 03:06
    —
Vielleicht ist das (sprich: ein "Bündnis" mit der Swoboda, in dem man zum Beispiel vereinbart, daß in wichtigen Wahlkreisen nur jeweils ein Kandidat der Opposition gegen einen aus der Janukowitsch-Partei antritt - wobei auch ein gewisser Anteil aus den Reihen der Nationalisten stammt) ja die "Kröte", die man glaubt schlucken zu müssen, wenn man Janukowitsch und seine Leute ersetzen will?

Andererseits, so ein Radiobericht von heute, versuche man auch, sich vorsichtig von der Swoboda zu distanzieren: Klitschko habe dem Vernehmen nach gesagt, sie seien "keine Helden".

#4: Klitschko - der Partner von Antisemiten Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 22.12.2013, 14:12
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
(...)

Andererseits, so ein Radiobericht von heute, versuche man auch, sich vorsichtig von der Swoboda zu distanzieren: Klitschko habe dem Vernehmen nach gesagt, sie seien "keine Helden".


zur obigen Einschätzung in (...): Klitschkos Truppe ist zu neu auf dem Markt - in der Westukraine sind die Nationalisten 'traditionell' stark verankert - Swoboda verlöre nicht viel, wenn sie Klitschkos Bande Kiew überlassen - beim Präsidentenwahlkampf sehe dies aber wahrscheinlich anders aus.

Ansonsten - der Nationalismus und Antisemitismus, auch die Homophobie, von Swoboda waren Klitschko schon vorher bekannt, diese sind jedem bekannt, der in der Ukraine lebt - oder sind die Positionen der NPD etwa der CDU und der SPD, den Grünen oder FDP unbekannt?

Steinmeier sollte aktuell ebenso Position gegen Klitschko und seine Freunde beziehen wie gegen den amtierenden ukrainischen Präsidenten und den russischen Präsidenten, oder besser erst mal nichts machen und abwarten.

Lachnummer des Wochenendes - die SPD erhebt Anspruch auf den Russlandbeauftragten der Bundesregierung - also den Nachfolger für den Romanisten Schockenhoff (CDU) - wollen die ihren Gaspromisten noch mal in einem Amt parken oder haben die Tatsächlich einen Experten für Russland in ihren Reihen?

Der Provinzler Steinmeier ist es sicher nicht Smilie

#5: ARD unkritisch gegenüber ukrainischen Faschos Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 29.12.2013, 23:04
    —
Schönes Beispiel über das Niveau der ARD,
heute gab es wieder in Tagesschau (20:00) einen Bericht über eine Demo in Kiew.

Es wurde ein Redeausschnitt (siehe Bild unten) vom Parteichef
Code:
Oleg Tjagnibok
der nationalistischen und anitisemitischen Swoboda gebracht, danach durfte der Kirmessportler Klitschko noch ein paar Sprüche ans Volk richten.



Mal sehen, ob die dann auch so freundlich über die Front National in Frankreich berichten, wenn diese wieder zur Wahl antreten.

Sie hätten ja entweder nur Klitschko zeigen können (was natürlich auch widerlich wäre),
oder mal keine Bilder von der 3er Politoppositionsbande und nur ein paar NGOs, wenn diese Reden. So ergreift aber die ARD wie ja auch viele andere Medien vorher offen Partei für die Swoboda - und Oleg T. steht dann auch bei den hier in D lebenden Ukrainern als Held da.

#6: Re: Klitschko - der Partner von Antisemiten Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 29.12.2013, 23:56
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:


Steinmeier sollte aktuell ebenso Position gegen Klitschko und seine Freunde beziehen wie gegen den amtierenden ukrainischen Präsidenten und den russischen Präsidenten, oder besser erst mal nichts machen und abwarten.



Der Zeitfaktor -
die Zeit läuft gegen die Demonstranten und gegen Klitschko, die reformorientierte städtische Intelligenz in Kiiv und westlichen ukrainischen Städten.
Der Westen und die Bundesregierung sollten einsehen, dass sie in diesem Fall - wie auch schon zuvor 2004 - nicht als "äußerer Faktor" die besseren Karten ins Spiel bringen können. Bei uns vielfach Überschätzung der eigenen Einflussmöglichkeiten angesichts der Abhängigkeit der Ukraine von russischen Rohstoffen. Westerwelles Auftritt zeigte zwar *mutige demokratische Gesinnung*, doch die Wirkung verpuffte nicht nur, weil er zu diesem Zeitpunkt schon abgehalftert war.
Der lavierende Janukowitsch kann sich auf die immer noch anhaltende Stimmung in den traditionell prorussischen Landesteilen stützen. Es war vielleicht nicht die beste Idee der EU, mit der Forderung betr. Personalie Timoschenko Druck auf die Regierung des zweitgrößten Landes Europas auszuüben.

2013 war das Jahr Putins auf der ganzen Linie. In seinen Landen sind gestürzte Oligarchen und Pussy Riots nicht gerade die populären Helden eines demokratischen Widerstandes. Er demütigte Obama und auch die Bundesregierung. Fast fünfzehn Jahre innenpolitische Stabilität in Russland, total geschwächte Opposition, Friedhofsruhe im Kaukasus - nicht schlecht angesichts der historischen Erfahrungen des euro-asiatischen Imperiums mit innerem Chaos, wie noch 1991 und 1993.

#7: Re: Klitschko - der Partner von Antisemiten Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 30.12.2013, 00:07
    —
Telliamed hat folgendes geschrieben:
Der Westen und die Bundesregierung sollten einsehen, dass sie in diesem Fall ......

.... wie in vielen anderen fällen auch, dass sie nur die gebildeten schichten in den städten sieht, aber nie die einfache bevölkerung vor ort (siehe arab. frühling).
ich frage mich, wozu es diese ganzen "fachleute" in den ministerien da sind. entweder sind die alle dumm und blind - oder aber, was wahrscheinlicher ist, man hört nicht auf sie.

#8: Unruhen in Kiew am 19.01 Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 20.01.2014, 00:21
    —
Heute Nacht scheint sich dann wohl einiges zu ereignen:

Nachem es die Boxnase nicht schaffte, schlichtend auf die Demonstranten einzuwirken - eskaliert die Sache zunehmend.
100te Demonstranten stürmen auf die Polizisten,
die Polizisten sind jedoch mit der Anordnung 'bewaffnet' den Maidan - Platz und das seit über einem Monat besetzte Rathaus - wir erinnern uns - das von Mitgliedern der antisemitisch - nationalistischen Swoboda Partei vor einem Monat gestürmt und besetzt wurde - zu räumen.

Nun denn,
hätte man bei uns geduldet, das eine Opposition einen Monat lang das Rathaus in der Hauptstadt besetzt hält, zudem Wochenlang den zentralen Platz in der Hauptstadt belagert - um dann auf das Parlament zu marschieren Frage
Lachen

egal,
zu einem Liveticker auf engl., erstellt von der Kiewer Post gehts hier lang:

http://www.kyivpost.com/content/ukraine/euromaidan-rallies-in-ukraine-jan-19-live-updates-335218.html

#9: Die ersten Toten Demonstranten in der Ukraine Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 23.01.2014, 00:46
    —
Am Sonntag warnte Klitschko Janukowitsch vor einem Schicksal wie Gaddafi oder Ceaușescu. Diese Warnung an den Präsidenten sprach er vor den Demonstranten aus - ein eindeutiger Mordaufruf - denn wir alle kennen das Schicksal dieser beiden Beispiele.
Es ist vor allem an den Haaren herbeigezogen. Denn Janukowitsch mag vielleicht ein wenig korrupt sein - aber da dürfte er sich nicht sonderlich von der Edelgefangenen 'Juli T.' unterscheiden. Er ist auch ein wenig autoritär, ändert Gesetze oder plant Gesetze zu seinen Gunsten zu ändern - aber verglichen mit Klitschkos Freunden von der Swoboda wirklich das kleinere Übel.
Klitschko radikalisierte die Demonstranten weiter hin zur Gewalt - und wurde schließlich von diesen selbst angegriffen. Er hatte die Demonstranten nicht mehr unter Kontrolle - sofern dies bei diesem bunten Haufen je der Fall war.

Nun gab es die ersten Leichen, die ersten toten Demonstranten. Einige seien erschossen worden, einer fiel aus 13m Höhe von einem Turm oder Mast, nachdem er Steine auf Polizisten geworfen hat. Und das auf die Polizisten permanent Steine, Mollis und bengalische Feuer fliegen - geht hier meist unter.
Die Opposition verhandelte derweil - war wohl zu keinen Zugeständnissen bereit - ebenso wie die Regierung.

Heute redet die Boxnase weiter zur Gewalt hin - er spielt alles oder nichts - und setzt somit seine ProEU Haltung über die ProRussische Haltung des anderen Teils der Ukraine. Günther Nonnenmacher (FAZ) warnt in seinem kritischen Kommentar zur Lage in der Ukraine:
Zitat:
Die Opposition darf sich nicht zum Gegner der einfachen ukrainischen Bürger machen, die in Janukowitsch noch immer ihren Repräsentanten sehen.


Zuletzt bearbeitet von Religionskritik-Wiesbaden am 23.01.2014, 08:13, insgesamt einmal bearbeitet

#10:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 23.01.2014, 01:24
    —
Nach allem, was ich weiss, lassen sich die beiden verfeindeten Lager in der Ukraine recht gut geograhisch unterscheiden.

Was spraeche eigentlich dagegen, dass sich die beiden Landesteile friedlich trennen und die Westukraine der EU beitritt, waehrend die Ostukraine sich mit der russischen Foerderation assoziiert? Schulterzucken

#11: Teilung der Ukraine ist das letzte aller Mittel Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 23.01.2014, 08:12
    —
@BB,

die Imperialisten des 18. und 19. Jahrhunderts dachten sich auch die Aufteilung der Welt wie auf dem Reißbrett gezogen.

Gerade für die Ukraine funktioniert dies nicht. Zwar gibt es im Osten der Ukraine eine starke Präferenz für Russland und im Westen für die EU -
aber wenn man nun in der Mitte des Landes teilen würde - wo sich gerade die beiden Lager vereinfacht 50:50 gegenüber stehen - würde man erhebliche Ungerechtigkeiten sowohl für die einen wie die anderen dort Lebenden produzieren.
Die EU Grenze zum Osten würde genau dort durch das Land verlaufen - Familien müßten Visa kaufen um einander auf der anderen Seite zu besuchen, etc. etc. Sowas ist natürlich den Lembergern egal. Gerade an der Grenze also dürfte es den größten Widerstand gegen die Grenze geben Schulterzucken

Gleichzeitig würden gerade nationalististische Westukrainer immer einen Teil Ostukraine für sich beanspruchen - die Kosaken würden vielleicht wieder einer einigende Nationalukraine sich wünschen und gegen die Teilung kämpfen und die Ostler einen Anspruch auf die Westgebiete.

Der Konflikt wäre dann halt bald nicht mehr ein Konflikt innerhalb der Ukraine sondern dann ein direkter Konflikt zwischen EU und Russland.

Die Ukrainer sollten lernen - ihre Rolle als Pufferstaat zwischen den beiden Blöcken EU und Russland anzunehmen - dann würden dann vielleicht alle gewinnen. Sie könnte dann vermittelnd wirken und so von beiden Seiten profitieren.

Die Ukraine ist halt nicht Belgien (mein Teilungswunschkandidat) oder die Tschechoslowakei.

Ansonsten: Die Ukraine teilt sich ja auch zwischen Jung und Alt. Soll man diese auch teilen, das heißt die U40 in die EU und Ü60 in den Osten. Die dazwischen können ja dann optieren.
Hinzu kommt noch eine religiöse Spaltung Orthodoxe vs. Unierte und dann noch innerhalb der Orthodoxen.

#12:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 23.01.2014, 09:54
    —
Wenn man schon zum Aufstand aufruft und die Machtfrage gewaltsam entscheiden will, muss man auch die nötigen Waffen haben, sonst gibt es nur Blutvergießen und das mehr auf seiten der ungenügend ausgerüsteten Zivilisten.
Letztlich entscheiden, wie bei anderen Umsturzversuchen, die bewaffneten Kräfte, die Armee und die Polizei. Es ist nicht zu erkennen, dass sie den Präsidenten und die Regierung im Stich lassen würden. Von seiten des Westens wäre es unverantwortlich, einen Staatsstreichversuch zu unterstützen und damit die Lage des gesamten Landes zu destabilisieren.

Letztlich ist man gezwungen, aufeinander zu und an den Verhandlungstisch zu gehen. Wie oben gesagt, die Zeit läuft anscheinend immer mehr gegen die Oppositionellen, solange es in den übrigen industriereichen Landesteilen ruhig bleibt.

#13:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 23.01.2014, 10:21
    —
Telliamed hat folgendes geschrieben:
....
Wie oben gesagt, die Zeit läuft anscheinend immer mehr gegen die Oppositionellen, solange es in den übrigen industriereichen Landesteilen ruhig bleibt.

Und genau deswegen wird versucht, die Protestler immer mehr zu radikalisieren, um das Ruder vllt. doch noch herumzureißen.
Ist nicht wirklich gut, was da läuft. Das Problem ist ja auch nicht aus der Welt, wenn die Opposition die Macht mit Gewalt und/oder auf Kosten der Sicherheitslage in der gesamten Region an sich reißt, um dann bei der nächsten demokratischen Wahl wieder zu unterliegen und dann fängt das Spektakel von vorn an...

Ebenso verwerflich erachte ich aber wieder mal die doppelmoralische Haltung der EU-Akteure zum Konflikt. Möchte nicht wissen, wie in GB oder D die Straßen bereits voller Blut wären, wenn es hier jemals zu solchen Protesten gekommen wäre.
Mit den Augen rollen

#14: Nationalismus der Westukrainie dominiert bei Radikalen der Opposition Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 24.01.2014, 02:14
    —
Telliamed hat folgendes geschrieben:
(...)

Letztlich ist man gezwungen, aufeinander zu und an den Verhandlungstisch zu gehen. Wie oben gesagt, die Zeit läuft anscheinend immer mehr gegen die Oppositionellen, solange es in den übrigen industriereichen Landesteilen ruhig bleibt.


Heute blieb es beim Stündchen Generalprobestreik weitestgehend ruhig - oder besser unbeteiligt.
Für den Freitag ruft der Boxer zum landesweiten Generalstreik auf - dann können wir ja mal abklopfen wo denn im Lande die Leute bereit sind - derzeit nimmt ja eine Minderheit in der Hauptstadt diese als Geisel - und bisherige Aufrufe der Nationalisten um Klitschko führten auch nicht gerade Hundertausende in die Hauptstadt.

Donnerstag Abend gab es aber einige Städte, wo es massive Zusammenstöße gab:

Die Proteste weiten sich auf mehrere Regionen der Ukraine aus. In acht von 25 Bezirken gibt es Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten. Die betroffenen Regionen sind Lwiw, Iwano-Frankiwsk, Riwne, Ternopil, Schytomyr, Tscherkassy, Chmelnizk und Sumy.

zu den Unruhen in Tscherkassy gibt es auf Kyiv Post diese Info:

Quelle:
http://www.kyivpost.com/content/ukraine/euromaidan-rallies-in-ukraine-jan-23-live-updates-335389.html
Zitat:
8:30 p.m. Around 20 thousand people are storming the building of regional state administration in Cherkasy. They are trying to break in. 10 police officers and 10 officers of Gryfon division are staying inside the building not to let people in. They’ve started using flash grenades and water hosens against participants of the rally. -- Anastasia Forina


aber noch mehr beunruhigt mich ein nationalistischer Mob wie dieser in Donetzk:

Zitat:
9:27 p.m. Hardcore fans of the Shakhtar football club in Donetsk, the hometown of President Viktor Yanukovych, expressed their support for the Euromaidan movement in a video posted to YouTube and embedded below.

"Glory to Ukraine!" the group of fans chant.

"Glory to Heroes!" others respond.

The slogans were first used by the Ukrainian Insurgent Army and its leader, Stepan Bandera, a controversial figure revered in western Ukraine who is often called a Nazi-collaborator by those in the east.


Zuletzt bearbeitet von Religionskritik-Wiesbaden am 24.01.2014, 02:20, insgesamt einmal bearbeitet

#15: Es geht los. Gewaltschaukeln in der Ukraine Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 19.02.2014, 00:33
    —
Wie gerade auch die ehedem (sie hat ja in der Ukraine - Berichterstattung bisher kaum kritische Worte zu dem marschierenden rechten Mob unter den Demontranten gefunden) gute Journalistin - Sabine Adler - im DLF einräumen musste, dass die Gewalt heute zunächst von Demonstranten ausging,
denn als sich der Demonstrationszug auf den Präsidentenpalast und das Parlament bewegte, attackierten einige Demonstranten mit großen Steinen die Polizisten,
daraufhin schossen Scharfschützen mit Gummigeschossen in die Demo-menge,
darauf schauckelte sich die Gewalt dann weiter hoch.

In der FAZ ist bisher diese Bilanz zu lesen:

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/klitschko-frauen-und-kinder-sollen-maidan-verlassen-14-tote-bei-strassenschlachten-in-kiew-12807609.html

Zitat:
14 Tote bei Straßenschlachten in Kiew
Bei den schwersten Zusammenstößen zwischen ukrainischen Sicherheitskräften und Regierungsgegnern seit Wochen sind am Dienstag in der Hauptstadt Kiew bislang 14 Menschen ums Leben gekommen, darunter 6 Polizisten.


Bei Sabine Adler im DLF gerade hörte es sich so an, als ob die 14 Toten ausschließlich zu den Demonstranten gehörten.

Boxnase Klitschko fordert wie immer wieder Sanktionen und ein Eingreifen des Westens. Merkel wiederum hält sich schlauerweise noch zurück - lässt Krawalldiplomat Steinmeier von der Leine - und der bellt und keift dann wuchtig gegen Osten - inhaltsleer wie gewohnt.

Bin dann mal gespannt, wie sich die Sache weiter entwickelt, insbesondere weil es ja auch wieder im Westen der Ukraine - in Lemberg - rumort. Dort sind jedoch andere Mehrheitsverhältnisse gegeben als wie in Kiew oder gar ganz im Osten der Ukraine.

#16: Livestream der ARD zum Bürgerkrieg Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 19.02.2014, 01:44
    —
Der Livebilder vom Maidan in Kiew via Livestream der ARD

http://www.tagesschau.de/multimedia/livestreams/livestream-zwei100.html



kein Kommentar auf Deutsch,
Schüsse und Kosakengesänge,
Brände, etc.

Wäre ja für die nicht einer slawischen Sprache mächtigen schon mal gut - wenn es hier ab und an ein Kommentar gäbe - ansonsten lassen sich Steinmeier und Co allzuleicht von den Bildern beeinflussen.

#17: Sabine Adler auf dem Weg zur Sachlichkeit. Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 19.02.2014, 07:25
    —
Sabine Adler war gerade im DLF etwas aufgeräumter als gestern Nacht - 4 Stunden Schlaf haben auch ihr gut getan.

#18:  Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 19.02.2014, 07:32
    —
Livebild

#19:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 19.02.2014, 08:29
    —
Interessanter Weise kenne ich von Leuten aus der Ukraine auch eine ganz andere Sicht: von der "Pro-Westlichen" Klitschko-Timoschenko-Clique erwartet man sich nichts gutes. Auch die steht für Korruption, Vetterliswirtschaft und Selbstbedienung.
Ich fürchte, das Land wird in einen Bürgerkrieg abgleiten und danach zerfallen. Und man sollte berücksichtigen: Syrien ist nicht weit, der Irak ist nicht weit und die Türkei entpuppt sich auch als Pulverfass. Im Grunde werden sich Russland, der Iran und die EU als regionale Mächte an einen Tisch setzen müssen und eine Lösung finden. Diese Lösung geht aber wohl weder mit Janukowitsch, noch mit Klitschko, noch mit Timoschenko.

#20:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 19.02.2014, 22:23
    —
Ich bin ja ein recht friedliebender Mensch, aber diese geballte Ladung Lügengülle, die da tagtäglich über die Medienlandschaft gekippt wird, um diese rechten und bezahlten Schläger, welche einen Großteil der Demosntranten ausmacht, auch noch zu decken, bringt das Blut in Wallung. Das aufgeblähte Gesülze der Kanzleuse und ihrer Erfüllungsgehilfen sowie die Eurokratur, die wieder ein Stückchen Kuchen im Osten wittert tun ihr Weiteres. Noch ordentlich Zunder an das Pulverfass gepappt und die Lunte geschwenkt.

Wie immer alles auf dem Rücken der einfachen Leute.

#21:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 19.02.2014, 22:48
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Ich bin ja ein recht friedliebender Mensch, aber diese geballte Ladung Lügengülle, die da tagtäglich über die Medienlandschaft gekippt wird, um diese rechten und bezahlten Schläger, welche einen Großteil der Demosntranten ausmacht, auch noch zu decken, bringt das Blut in Wallung. Das aufgeblähte Gesülze der Kanzleuse und ihrer Erfüllungsgehilfen sowie die Eurokratur, die wieder ein Stückchen Kuchen im Osten wittert tun ihr Weiteres. Noch ordentlich Zunder an das Pulverfass gepappt und die Lunte geschwenkt.

War doch in Syrien nicht anders, ohne Einfluss von Aussen hätte es da keinen solchen Krieg gegeben, auch keine 110000 Tote. Jedes Land welche sich gut mit den Russen steht muß aufpassen das ihnen keine "Demokratie" verpasst wird(auch von Ländern wie Saudi-Arabien und Katar).

#22:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 20.02.2014, 00:24
    —
und nachdem alle kräftig gezündelt haben, will es nachher wieder niemand gewesen sein. Da heißt es dann: "Wenn wir gewusst hätten ..." und "Das wollten wir so aber nicht..."

#23:  Autor: GnazzWohnort: am Wasser BeitragVerfasst am: 20.02.2014, 10:19
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Ich bin ja ein recht friedliebender Mensch, aber diese geballte Ladung Lügengülle, die da tagtäglich über die Medienlandschaft gekippt wird, um diese rechten und bezahlten Schläger, welche einen Großteil der Demosntranten ausmacht, auch noch zu decken, bringt das Blut in Wallung. Das aufgeblähte Gesülze der Kanzleuse und ihrer Erfüllungsgehilfen sowie die Eurokratur, die wieder ein Stückchen Kuchen im Osten wittert tun ihr Weiteres. Noch ordentlich Zunder an das Pulverfass gepappt und die Lunte geschwenkt.

Wie immer alles auf dem Rücken der einfachen Leute.


mich interessiert ob du der Meinung bist das dies mit Absicht passiert von Seiten
Deutschlands und der EU oder ob es nur eine Folge von Gut gemeint ist?

GG

#24:  Autor: esme BeitragVerfasst am: 20.02.2014, 10:35
    —
"Zerfallen" wird schwierig sein, weil die beiden Parteien nicht nur nicht geographisch säuberlich getrennt werden können (dafür hätte man ja historisch sehr effiziente Lösungen parat ...), sondern weil sich beide Parteien sehr stark mit der *ganzen* Ukraine identifizieren und ihre Politik für die ganze Ukraine wollen.

Zuletzt bearbeitet von esme am 20.02.2014, 10:42, insgesamt einmal bearbeitet

#25:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 20.02.2014, 10:38
    —
Gnazz hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Ich bin ja ein recht friedliebender Mensch, aber diese geballte Ladung Lügengülle, die da tagtäglich über die Medienlandschaft gekippt wird, um diese rechten und bezahlten Schläger, welche einen Großteil der Demosntranten ausmacht, auch noch zu decken, bringt das Blut in Wallung. Das aufgeblähte Gesülze der Kanzleuse und ihrer Erfüllungsgehilfen sowie die Eurokratur, die wieder ein Stückchen Kuchen im Osten wittert tun ihr Weiteres. Noch ordentlich Zunder an das Pulverfass gepappt und die Lunte geschwenkt.

Wie immer alles auf dem Rücken der einfachen Leute.


mich interessiert ob du der Meinung bist das dies mit Absicht passiert von Seiten
Deutschlands und der EU oder ob es nur eine Folge von Gut gemeint ist?

GG


Ich vermute einmal, dass es hier wieder einmal in erster Linie um die "Erschließung" von Arbeits - und Absatzmärkten geht: man möchte billige Arbeitskräfte importieren können und in der Ukraine teure Waren verkaufen. Und der Klitschko ist aus meiner Sicht nur vorgeschickt. Das ist ein Stellvertreter-Konflikt.
Ansonsten: wenn es in der Ukraine zum Bürgerkrieg kommen sollte, werden sich alle noch wundern, wie schnell die EU ihre Ostgrenze hermetisch abriegelt.

#26:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 20.02.2014, 12:17
    —
Gnazz hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Ich bin ja ein recht friedliebender Mensch, aber diese geballte Ladung Lügengülle, die da tagtäglich über die Medienlandschaft gekippt wird, um diese rechten und bezahlten Schläger, welche einen Großteil der Demosntranten ausmacht, auch noch zu decken, bringt das Blut in Wallung. Das aufgeblähte Gesülze der Kanzleuse und ihrer Erfüllungsgehilfen sowie die Eurokratur, die wieder ein Stückchen Kuchen im Osten wittert tun ihr Weiteres. Noch ordentlich Zunder an das Pulverfass gepappt und die Lunte geschwenkt.

Wie immer alles auf dem Rücken der einfachen Leute.


mich interessiert ob du der Meinung bist das dies mit Absicht passiert von Seiten
Deutschlands und der EU oder ob es nur eine Folge von Gut gemeint ist?

GG

Gut gemeint? Nein, den Konsorten geht es nicht mal in 2. Linie um die Ukraine oder deren Bevölkerung. MMn steckt da schon Absicht dahinter. Dass sie sich im Nachinein blöd stellen, ist nur als Schutzbehauptung zu betrachten.

#27:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 20.02.2014, 14:59
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
(..) diese rechten und bezahlten Schläger, welche einen Großteil der Demosntranten ausmacht(..)


Gibt es dafür einen Beleg?

#28:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 20.02.2014, 17:06
    —
Was für Arschlöcher!

Unfassbar!
(hab gerade ein youtube Video geguckt)

Wie kann man denn nur Scharfschützen auf unbewaffnete Demonstranten schießen lassen?
Wie kann man denn nur als Scharfschütze sowas auch noch ausführen??

Ekelhaft! Böse Böse Böse

#29:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 20.02.2014, 18:00
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Was für Arschlöcher!

Unfassbar!
(hab gerade ein youtube Video geguckt)

Wie kann man denn nur Scharfschützen auf unbewaffnete Demonstranten schießen lassen?
Wie kann man denn nur als Scharfschütze sowas auch noch ausführen??

Ekelhaft! Böse Böse Böse


Wobei ein Großteil der Demonstranten nicht nur dem extrem rechten Spektrum entstammt, sondern auch schwer bewaffnet ist.

Das Video, das du gesehen hast, ist ja nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Gesamtgeschehen.

Politisch geht es der EU und insbesondere der Kern-EU mit der BRD in Zentrum dieses Kerns, darum, die Ukraine zu neoliberalisieren wie auch den Rest der Welt und dem Einflussbereich Russlands zu entreißen.

Die Opfer auf beiden Seiten werden dabei von der deutschen Regierung bewusst einkalkuliert, so wie auch etwa in Syrien und anderswo.

#30:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 20.02.2014, 18:10
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Was für Arschlöcher!

Unfassbar!
(hab gerade ein youtube Video geguckt)

Wie kann man denn nur Scharfschützen auf unbewaffnete Demonstranten schießen lassen?
Wie kann man denn nur als Scharfschütze sowas auch noch ausführen??

Ekelhaft! Böse Böse Böse


Wobei ein Großteil der Demonstranten nicht nur dem extrem rechten Spektrum entstammt, sondern auch schwer bewaffnet ist.




Das sagst du. Über den Großteil de Demonstranten, andere sagen was anderes:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-interview-mit-dem-deutschen-pfarrer-ralf-haska-in-kiew-a-954335.html
Wo hast du das her? Wie groß ist denn der Großteil?

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Das Video, das du gesehen hast, ist ja nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Gesamtgeschehen.


Ein kleiner Ausschnitt? Na und? Die schießen da auf Leute, teilweise auf welche, die anderen angeschossenen helfen wollen? Wieso sollte die Ausschnittsgörße da relevant sein?
Eine Regierung, die so etwas befiehlt, hat jegliche Legitimation verloren.


Zuletzt bearbeitet von Alchemist am 20.02.2014, 18:24, insgesamt einmal bearbeitet



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