Tugenden
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#1: Tugenden Autor: Malone BeitragVerfasst am: 01.02.2015, 16:24
    —
Der Begriff Tugend mutet ziemlich nostalgisch an, und man könnte meinen, er sei im Fahrwasser der Ökonomisierung vom Begriff Softskill zumindest zu einem großen Teil verdrängt worden. Auch Tugenden zu predigen scheint nicht sehr zeitgemäß zu sein, obwohl einige es sicherlich verdient hätten. Was sind eurer Ansicht nach die wichtigsten Tugenden, über die ein Mensch verfügen sollte und die in der Gesellschaft ein besonders hohes Maß an Achtung erfahren müssten?

#2:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 01.02.2015, 16:35
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Gelassenheit.

#3:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 01.02.2015, 16:47
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Ehrlichkeit und die Eigenschaft sich selber nicht dadurch als besser als andere zu generieren, dass man diese anderen schlechter macht.

#4:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 01.02.2015, 16:59
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Humor und Wollust.

#5:  Autor: Commander VimesWohnort: Ankh-Morpork BeitragVerfasst am: 01.02.2015, 18:13
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Heutzutage würde man wohl eher von positiven Charaktereigenschaften sprechen.

Bei mir stehen Zuverlässigkeit/Verbindlichkeit und Besonnenheit hoch im Kurs.

#6:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 01.02.2015, 18:40
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Rücksichtnahme und Wohlwollen gegenüber anderen Menschen aka Nächstenliebe.
Würde ich persönlich auf alle fühlenden Wesen erstrecken

#7:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 01.02.2015, 18:51
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Rücksichtnahme und Wohlwollen gegenüber anderen Menschen aka Nächstenliebe.

Ebenso, und dazu auch ein guter Schuss Selbstwertgefühl.

Was eigentlich heißt: Wohlwollen sich und ebenso anderen gegenüber, mit der Fähigkeit Grenzen zu sehen, zu akzeptieren und zu setzen.

#8:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 01.02.2015, 19:41
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astarte hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Rücksichtnahme und Wohlwollen gegenüber anderen Menschen aka Nächstenliebe.

Ebenso, und dazu auch ein guter Schuss Selbstwertgefühl.

Was eigentlich heißt: Wohlwollen sich und ebenso anderen gegenüber, mit der Fähigkeit Grenzen zu sehen, zu akzeptieren und zu setzen.



Ja, dabei ist es nicht einfach ist und bedarf gewisser Lebenserfahrung, beide Punkte auszutarieren. zwinkern

#9:  Autor: mondkalbnaturWohnort: Wien/Paderborn BeitragVerfasst am: 01.02.2015, 20:00
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Pflichtgehorsam (dem kategorischen Imperativ gegenüber)

#10:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 01.02.2015, 20:09
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mondkalbnatur hat folgendes geschrieben:
Pflichtgehorsam (dem kategorischen Imperativ gegenüber)

Versteh ich nicht.

#11:  Autor: beefyWohnort: Land der abgehärteten Seelen BeitragVerfasst am: 01.02.2015, 20:22
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Loyalität, Großherzigkeit, Respekt, Nächstenliebe.

#12:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 01.02.2015, 20:27
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Kommt darauf an, wem ich sie wünschen soll.
Neugierde, Aufgeschlossenheit und ein freundliches Wesen wünsche ich allen.

#13:  Autor: funkeimdunkeln BeitragVerfasst am: 01.02.2015, 21:21
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Friedrich Nietzsche hat folgendes geschrieben:

Mein Bruder, wenn du eine Tugend hast, und es deine Tugend ist, so hast du sie mit Niemandem gemeinsam.


Deswegen werde ich hier keine Tugend nennen. Jeder muss seine eigene Tugend entwickeln und wenn sie voll entwickelt ist, dann ist sie nicht mehr in ordinären Worten beschreibbar. Alles, was dieses Kriterium noch nicht erfüllt, ist unterentwickelt und unreif.

Mirko

#14:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 01.02.2015, 21:51
    —
Oder so:
"Es ist ein schlechter Trost zu wissen, daß jemand, der uns ein schlechtes Mittagessen servierte oder eine mindere Weinsorte aufgewartet hat, ein völlig einwandfreies Privatleben führt. Auch Kardinaltugenden entschädigen nicht für kalte Vorspeisen."
Sagte Oscar Wilde

#15:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 01.02.2015, 23:58
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Bravopunk hat folgendes geschrieben:
...die Eigenschaft sich selber nicht dadurch als besser als andere zu generieren, dass man diese anderen schlechter macht.


Ich versuch gerade ein kurzes Wort dafür zu (Er)finden... wie wärs mit "Hopsgartigkeit"? Smilie

#16:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 02.02.2015, 00:40
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- Sinn für das Schöne
- Liebe zur Weisheit
- Stil / Umgangsformen
- Disziplin; Leistungsbereitschaft

#17:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 02.02.2015, 01:40
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Hackepeterbrötchen (Mett is was anners), Nudelsalat sowie Ei mit Senf - niemals mit Salz.
(ach nee, falscher Fred)

Integrität, Empathie, Glaubwürdigkeit und Humor.

#18:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 02.02.2015, 01:44
    —
Eine Tugend wurde bisher noch nicht genannt: Die Faehigkeit das Wesentliche vom Oberflaechlichen unterscheiden zu koennen und mehr Wert auf Ersteres als auf Letzteres zu legen.

#19:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 02.02.2015, 01:50
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:

.....- Disziplin; Leistungsbereitschaft



Das sind gar keine wirkliche Tugenden, sondern Eigenschaften, die nur dann tugendhaft sind, wenn sie einem tugendhaften Zweck dienen und zur Untugend werden, wenn der Zweck, dem sie dienen, untugendhaft ist.

Wenn ein Feuerwehrmann z.B. seine Taetigkeit mit grosser Disziplin und Einsatzbereitschaft gewissenhaft erfuellt, dann muss dies fraglos als tugendhaft gelten. Wenn im Gegensatz dazu ein Taschendieb bei seiner Taetigkeit die gleiche Disziplin und den den gleichen Einsatz zeigt, dann wird wohl kaum jemand auf die Idee kommen dies fuer tugendhaft zu halten.

#20:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 02.02.2015, 02:58
    —
wieso, das schließen doch die anderen tugenden aus.

#21:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 02.02.2015, 03:06
    —
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Heutzutage würde man wohl eher von positiven Charaktereigenschaften sprechen.

Das stimmt.
Defätist hat folgendes geschrieben:

Integrität, Empathie, Glaubwürdigkeit und Humor.

Klingt sehr gut.

#22:  Autor: Malone BeitragVerfasst am: 02.02.2015, 11:22
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:

.....- Disziplin; Leistungsbereitschaft



Das sind gar keine wirkliche Tugenden, sondern Eigenschaften, die nur dann tugendhaft sind, wenn sie einem tugendhaften Zweck dienen und zur Untugend werden, wenn der Zweck, dem sie dienen, untugendhaft ist.

Wenn ein Feuerwehrmann z.B. seine Taetigkeit mit grosser Disziplin und Einsatzbereitschaft gewissenhaft erfuellt, dann muss dies fraglos als tugendhaft gelten. Wenn im Gegensatz dazu ein Taschendieb bei seiner Taetigkeit die gleiche Disziplin und den den gleichen Einsatz zeigt, dann wird wohl kaum jemand auf die Idee kommen dies fuer tugendhaft zu halten.


Gilt das nicht für alle Tugenden? Wenn ein Kriegsgefangener auf die Frage hin, wo die geheimen Zugänge zur belagerten Stadt liegen, freimütig alles ausplaudert, weil er so ehrlich ist, wird man das auch nicht direkt als tugendhaft loben.

#23:  Autor: mondkalbnaturWohnort: Wien/Paderborn BeitragVerfasst am: 02.02.2015, 12:14
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben:
Pflichtgehorsam (dem kategorischen Imperativ gegenüber)

Versteh ich nicht.


Stets so zu leben, dass die animalischen Lüste nicht den moralischen Überzeugungen widersprechen, die daraus enstehen, indem man nach der Maxime handelt, die gleichzeitig zum allgemeinen Gesetz gemacht werden kann, wobei der Menschen stets als Selbstzweck behandelt wird. Ich denke, dass damit schon einiges getan wäre was das Zusammenleben der Menschen anbelangt.

#24:  Autor: Malone BeitragVerfasst am: 02.02.2015, 13:50
    —
Mit dem Kategorischen Imperativ habe ich eh meine Probleme: Er würde auch rechtfertigen, wenn ich eine Ehebrecherin steinige.

#25:  Autor: mondkalbnaturWohnort: Wien/Paderborn BeitragVerfasst am: 02.02.2015, 15:40
    —
Malone hat folgendes geschrieben:
Mit dem Kategorischen Imperativ habe ich eh meine Probleme: Er würde auch rechtfertigen, wenn ich eine Ehebrecherin steinige.


Der Kategorische Imperativ selbst gibt ja nicht vor, wie man zu handeln hat,
sondern richtet sich an die Person selbst und appelliert sozusagen an die Nutzung des Verstandes
zur Prüfung der Handlungsmaxime. Zu sagen, dass er schlecht ist, weil dies oder jenes denkbar ist
unter dem K.I. ist Mumpitz. Unter der Universalisierungsformel ist es zwar denkbar, aber nicht wollbar, dass Ehebrecherinnen so behandelt werden. Weiter ist es überhaupt nicht mit der Selbstzweckformel vereinbar, die besagt, dass der Mensch stets als Selbstzweck behandelt werden muss. Wenn er auch seine Achtung verloren hat (durch Ehebruch halt), so hat er doch noch seine Würde und die würde im Falle der Todesstrafe verletzt.

#26:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 02.02.2015, 15:48
    —
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben:
Malone hat folgendes geschrieben:
Mit dem Kategorischen Imperativ habe ich eh meine Probleme: Er würde auch rechtfertigen, wenn ich eine Ehebrecherin steinige.


Der Kategorische Imperativ selbst gibt ja nicht vor, wie man zu handeln hat,
sondern richtet sich an die Person selbst und appelliert sozusagen an die Nutzung des Verstandes
zur Prüfung der Handlungsmaxime. Zu sagen, dass er schlecht ist, weil dies oder jenes denkbar ist
unter dem K.I. ist Mumpitz. Unter der Universalisierungsformel ist es zwar denkbar, aber nicht wollbar, dass Ehebrecherinnen so behandelt werden. Weiter ist es überhaupt nicht mit der Selbstzweckformel vereinbar, die besagt, dass der Mensch stets als Selbstzweck behandelt werden muss. Wenn er auch seine Achtung verloren hat (durch Ehebruch halt), so hat er doch noch seine Würde und die würde im Falle der Todesstrafe verletzt.

1. Sah Kant selbst das anders
2. ist es auch hochumstritten, ob die Todesstrafe eine Verletzung der "Menschenwürde" darstellt.

#27:  Autor: mondkalbnaturWohnort: Wien/Paderborn BeitragVerfasst am: 02.02.2015, 15:53
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben:
Malone hat folgendes geschrieben:
Mit dem Kategorischen Imperativ habe ich eh meine Probleme: Er würde auch rechtfertigen, wenn ich eine Ehebrecherin steinige.


Der Kategorische Imperativ selbst gibt ja nicht vor, wie man zu handeln hat,
sondern richtet sich an die Person selbst und appelliert sozusagen an die Nutzung des Verstandes
zur Prüfung der Handlungsmaxime. Zu sagen, dass er schlecht ist, weil dies oder jenes denkbar ist
unter dem K.I. ist Mumpitz. Unter der Universalisierungsformel ist es zwar denkbar, aber nicht wollbar, dass Ehebrecherinnen so behandelt werden. Weiter ist es überhaupt nicht mit der Selbstzweckformel vereinbar, die besagt, dass der Mensch stets als Selbstzweck behandelt werden muss. Wenn er auch seine Achtung verloren hat (durch Ehebruch halt), so hat er doch noch seine Würde und die würde im Falle der Todesstrafe verletzt.

1. Sah Kant selbst das anders
2. ist es auch hochumstritten, ob die Todesstrafe eine Verletzung der "Menschenwürde" darstellt.


zu1: Was sah er anders und wo steht das?
zu2: Was ist daran umstritten? Mit dem Tod erlischt die Möglichkeit des Individuums zu einem guten Menschen zu werden. Also sind alle Möglichkeiten genommen.

#28:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 02.02.2015, 16:34
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mondkalbnatur hat folgendes geschrieben:
zu1: Was sah er anders und wo steht das?

Ich weiß nicht mehr wo das bei Kant steht, aber im Wessels Beulke (den ich auch nicht mehr habe) stand meines Wissens, das Kant kein Gegner der Todesstrafe war.

Zitat:

zu2: Was ist daran umstritten? Mit dem Tod erlischt die Möglichkeit des Individuums zu einem guten Menschen zu werden. Also sind alle Möglichkeiten genommen.

Das indiziert aber keinen zwingenden Würdeverstoß.

#29:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 02.02.2015, 16:57
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Samson83 hat folgendes geschrieben:
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben:
zu1: Was sah er anders und wo steht das?

Ich weiß nicht mehr wo das bei Kant steht, aber im Wessels Beulke (den ich auch nicht mehr habe) stand meines Wissens, das Kant kein Gegner der Todesstrafe war.


http://de.wikipedia.org/wiki/Todesstrafe#Vergeltung

#30:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 02.02.2015, 17:01
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Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben:
zu1: Was sah er anders und wo steht das?

Ich weiß nicht mehr wo das bei Kant steht, aber im Wessels Beulke (den ich auch nicht mehr habe) stand meines Wissens, das Kant kein Gegner der Todesstrafe war.


http://de.wikipedia.org/wiki/Todesstrafe#Vergeltung

Wiki und googel mag ich aber nicht. Bibliotheken haben sehr viel mehr Stil.



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