Samson83 hat folgendes geschrieben: |
objektivierbare Ethik |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Ich denke schon ewig über ethische Fragen nach. Ich versuche schon ewig, so etwas wie eine annähernd objektivierbare Ethik zu finden, und so etwas wie eine schlüssige, transzendente Moralbegründung. |
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Bisher vergeblich. Der Utilitarismus ist ein Ansatz, nicht mehr. |
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Im vollen Bewusstsein,dass Schopenhauer von der akademischen Philosophie, obgleich begnadeter Stilist, nicht ernst genommen wird, scheint mir sein Standpunkt, dass die einzige Quelle von Ethik Mitgefühl, mithin Empathie ist, noch als das überzeugendste Konzept zu sein. |
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Nur: Gefühle kann man haben und äußern, aber nicht fordern. Ist es daher nicht eine unglaublich distanzlose Arroganz, den eigenen Maßstab an Empathie als verbindlich betrachten zu wollen? |
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Gibt es irgendeine tragfähige Grundlage außer dem eigenen Gefühl (Subjektiv! Relativ! Irrelevant!) sich gegenüber Personen wütend zu äußern, die sich hämisch über ertrunkene Flüchtlinge äußern; die begeistert Fleisch aus Massentierhaltung konsumieren; Gorillas jagen gehen, oder noch schlimmeres tun? |
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Auf meine Frage: Ist die bloße Erkenntnis, dass das eigene Handeln empfindungsfähigen Wesen vermeidbares Leid zufügt, ein hinreichender Grund,dieses Verhalten zu unterlassen; habe ich noch nie eine Antwort ohne Aggressivität oder Sarkasmus erhalten. |
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Aber trifft diese Frage nicht den Kern? Gibt es außer Kivals mehrfach gefallener Antwort "wenn man kein amoralisches Arschloch sein will... " überhaupt einen Ansatz, zu ethischem Verhalten zu bewegen?[...] |
achim01 hat folgendes geschrieben: | ||
? Kann ich mir nicht vorstellen. M.E. verfolgt jede Ethik ein Ziel - ob bewusst oder unbewusst. |
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Man sollte deshalb fragen: Welche Gesellschaft wird sich aus einer bestimmten Ethik etablieren und will ich diese Gesellschaft haben? |
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Und weiter fragen: Wird diese Gesellschaft überlebensfähig oder nur gutgemeint sein? Entspringt die "Gute Ethik" vielleicht doch nur einer schlimmen, realitätsfernen Sozialromantik? Ich sehe das Unterfangen, eine transzendent objektivierbare Ethik zu installieren, als einen vergeblichen Versuch an. |
Mad Magic hat folgendes geschrieben: |
Du hast offensichtlich einen schlechten Umgang |
Kival hat folgendes geschrieben: |
Ich kenne genug Leute, die sich sehr für Flüchtlinge und gegen Rassismus einsetzen, die aber nicht besonders empathisch sind. Grundlegende Empathiefähigkeit mag eine Voraussetzung sein, eine besonders starke Ausprägung davon ist es nicht. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Ich denke schon ewig über ethische Fragen nach. Ich versuche schon ewig, so etwas wie eine annähernd objektivierbare Ethik zu finden, und so etwas wie eine schlüssige, transzendente Moralbegründung. Bisher vergeblich. Der Utilitarismus ist ein Ansatz, nicht mehr.
Im vollen Bewusstsein,dass Schopenhauer von der akademischen Philosophie, obgleich begnadeter Stilist, nicht ernst genommen wird, scheint mir sein Standpunkt, dass die einzige Quelle von Ethik Mitgefühl, mithin Empathie ist, noch als das überzeugendste Konzept zu sein.[...] |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Stimmt. Manchmal ist ein solcher Einsatz auch bloss eine Form von Narzissmus, weil er eine Plattform zur Selbstdarstellung bietet. |
Kival hat folgendes geschrieben: |
... Und es bedarf nicht unbedingt eines besonderen Einfühlungsvermögens dafür, es ist auch durchaus rational möglich, sich klar zu machen, in was für einer Situation sich z.B. Flüchtlinge befinden. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich halte jedes moralische Regelewerk letztendlich für eine Sammlung von Variationen dieses einen Themas: Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem andern zu. |
Telliamed hat folgendes geschrieben: |
...
Glücklich eine Gesellschaft, die keine Helden braucht - so sann Brecht zu jener Zeit im Exil nach. |
Kival hat folgendes geschrieben: | ||
Wohl kaum, es gibt genug moralische Regelwerke, die in erster Linie dazu dienen, Hierarchien zu rechtfertigen und zu bestärken. Das hat dann definitiv nichts mit einem solchem Grundsatz zu tun. Außerdem ist der Ansatz halt problematisch, weil Menschen aus ganz unterschiedlichen Lagen kommen; Rawls Ansatz hat das ja versucht, zu umgehen, aber *faktisch* kann ich niemals in der gleichen Situation sein, wie ein Flüchtling aus Nigeria. Und wie wir es drehen und wenden wollen: Es gibt keine *Notwendigkeit*, sein Handeln an moralischen Prinzipien auszurichten, die nicht alleine dazu dienen, das eigene Wohl zu maximieren. Es bleiben Setzungen ("Warum sollte ich *anderen* das gleiche zugestehen wie mir?"). |
Kival hat folgendes geschrieben: |
Ich kenne genug Leute, die sich sehr für Flüchtlinge und gegen Rassismus einsetzen, die aber nicht besonders empathisch sind. Grundlegende Empathiefähigkeit mag eine Voraussetzung sein, eine besonders starke Ausprägung davon ist es nicht. |
Naastika hat folgendes geschrieben: |
(Ok, ohne den Fred mit einem wirklich interessanten Ansatzpunkt genau gelesen zu haben:)
Es kommt imho nicht wirklich auf den Beweggrund einer in der Außenwelt wirksam werdenden Handlung, sondern auf deren Ergebnis an. Nun zeigt es sich, dass empathiebedingte Handlungen in der Summe bessere (für andere Menschen günstigere) Effekte zeigen. Um nochmal auf den Fleischkonsum zu kommen: 1. Weniger Fleisch-weniger Gülle-weniger mr Keime. Zugleich: 2. weniger Tierleid. Ob jemand aus Grund 1 oder aus Grund 2 sein Fleischkonsum reduziert, ist letztendlich irrelavant. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Die Antwort ist etwas unpassend, weil ich nicht von Theorie rede, sondern beschreibe, was ich vorfinde. Dass die heutigen Variationen zur goldenen Regel dabei nie in dem Sinn vollständig sind, dass sie in gleichem Maß für alle gelten, ist auch Thema meines Beitrages, den Du anscheinend nicht zu Ende gelesen hast. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Du meinst, notfalls tut es auch eine Diktatur, die die Leute zum Fleischverzicht zwingt? Hauptsache Verhalten und Ergebnis? In der Tat denken einige so. Es gibt Leute, die z.B. für eine Ökodiktatur plädieren. Also: ist es wirklich egal, warum die Leute etwas tun, ob aus Empathie oder aufgrund äußeren Zwanges ...-? |
Naastika hat folgendes geschrieben: |
Um nochmal auf den Fleischkonsum zu kommen: 1. Weniger Fleisch-weniger Gülle-weniger mr Keime. Zugleich: 2. weniger Tierleid. Ob jemand aus Grund 1 oder aus Grund 2 sein Fleischkonsum reduziert, ist letztendlich irrelavant. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
Und wieso ist "relevant" ob jemand sowohl bezüglich 1. als auch 2. mit "Wayne" antwortet? |
Kival hat folgendes geschrieben: | ||||||
Und ich habe Dir gesagt, dass es schlicht nich stimmt dass alles, was vorgefunden werden kann, dieser Regel folgt. Aber naja, mach Du mal weiter. |
Naastika hat folgendes geschrieben: | ||
Nein, in einer Diktatur zu leben, ist Leid. Ich orientiere mich am Ergebnis für die Menschen als die am meisten leidfähigen Wesen. Der innere Beweggrund ist für nur den Handelnden von Bedeutung. Für die Beuteilung durch die Außenwelt kann er nur herangezogen werden, wenn der innere Grund zugleich Auswirkungen auf Effekte in der Außenwelt hat (die Neigung zu Handlung bestärkt, zb.) Ich bin zwar der Meinung, dass ethsiches Handeln mit grosser inneren Befriedigung verbunden ist. Nun ist es mein private Erfahrung und Einschätzung, die ich nicht zum Maßstab der Beurteilung des Handeln anderer Menschen erheben kann. |
Naastika hat folgendes geschrieben: |
Zwar erfüllt derjenige den Mindestmaß an Anforderungen in ethischen Fragen, zugleich zeigt es sich, dass das, was letztendlich wichtig ist, der Maß an Leid oder Freiheit von Leid anderer Wesen, ihm letztendlich am A... vorbeigeht. Da erhebt sich die Frage: In Situationen, in denen nicht zugleich seine Interessen tangiert sind, ist auf diesen Nicht-Empathen ein Verlass? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Die Frage ist aber: wenn es 1. nicht darauf ankommt, was die Menschen wollen, sondern darauf, was sie tun und wenn 2. leidminderndes Tun durch eine Diktatur erzwungen werden kann, dann mindert doch die Diktatur Leiden, oder nicht? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Man könnte doch z.B. eine utilitaristische Diktatur errichten, die das Leid mathematisch minimiert und gemäß einer solchen Computerberechnung konkrete Handlungsanweisungen an alle Menschen heraus gibt - zur Leidminderung versteht sich - unter der Prämisse, dass einige nicht von sich aus zur allgemeinen Leidminderung beitragen wollen. Das ist ein Fallstrick der Argumentation "Es ist egal, warum man etwas moralisches tut." Wir hatten ja bereits beim Milgram-Experiment die Frage, ob es egal ist, wenn jemand aus inneren Motiven oder aus äußeren Zwängen etwas tut ...- |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
Nein, natürlich nicht. Warum? |
Naastika hat folgendes geschrieben: | ||||
Genau. Und das fließt nunmal in die Einschätzung der Qualität einer Person mit ein.... |
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