Papst-Interview in „La Repubblica“ : Gott ist nicht katholisch!
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#1: Papst-Interview in „La Repubblica“ : Gott ist nicht katholisch! Autor: Arno Gebauer BeitragVerfasst am: 06.02.2016, 12:03
    —
Guten Tag,

ich habe den letzten Abschnitt des Interviews im Radio Vatikan zwischen dem Herausgeber
der italienischen Tageszeitung La Repubblica: Eugenio Scalfari und dem Papst Franziskus
zweimal lesen müssen, um glauben zu können, was der Papst da von sich gegeben hat:.

http://de.radiovaticana.va/storico/2013/10/01/%C3%BCberraschung_papst-interview_in_%E2%80%9Ela_repubblica%E2%80%9C/ted-733261

Mit der Papst-Aussage: "Gott ist nicht katholisch!" werden 2000 Jahre katholische
Theologie und katholischer Gotteslehre in Frage gestellt!

Alle Päpste haben ein falsches Gottesbild verkündet, gelehrt und verbreitet!

Das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes ist somit hinfällig.

Die Basis der katholischen Kirche und all ihre Einrichtungen ist zerstört.
Die ganze Hetze, die der Papst gegen andere Sekten, Pantheismus, usw.
betreibt, ist damit unseriös, denn keine Weltanschauung kann den Gott
beschreiben.
Ob solche gravierenden Papst-Aussagen auch dazu führen werden,
dass die von den Kirchen vereinnahmte Bundesregierung die Steuerausgaben
in Höhe von jährlich vielen Millionen Euro für die weltweite christliche
Missionierung aus dem Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung einstellen wird, ist sehr fraglich.

Die Aussage des Papstes, dass "Gott nicht katholisch ist", hat aber
auch zur Folge, dass die Anzahl der Religions-Kriege
deutlich reduziert werden wird.

Die Menschheit wird aufatmen, wenn der Papst sich
endlich abgeschafft hat.

Es gibt noch zwei weitere Päpste, die ähnliche Äußerungen machten.

"Jede Religion ist gut, die beste aber - die dümmste. " (Papst Alexander VI )
und
"Wieviel dieses Märchen von Christus uns und den unseren genützt hat,
ist allbekannt!" ( Papst Leo X )

Die Kirche war schon immer Teil des Problems, nie Teil der Lösung.

Die logische Folge des Interviews ist die Trennung von Staat und Kirche.

Unsere Nachfahren haben einen Grund, zu hoffen.


Glaubt Ihr noch und zahlt oder denkt Ihr schon?

Viele Grüße
Arno Gebauer

#2: Re: Papst-Interview in „La Repubblica“ : Gott ist nicht katholisch! Autor: Vronib111 BeitragVerfasst am: 10.03.2016, 21:00
    —
Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Guten Tag,

ich habe den letzten Abschnitt des Interviews im Radio Vatikan zwischen dem Herausgeber
der italienischen Tageszeitung La Repubblica: Eugenio Scalfari und dem Papst Franziskus
zweimal lesen müssen, um glauben zu können, was der Papst da von sich gegeben hat:.

http://de.radiovaticana.va/storico/2013/10/01/%C3%BCberraschung_papst-interview_in_%E2%80%9Ela_repubblica%E2%80%9C/ted-733261

Mit der Papst-Aussage: "Gott ist nicht katholisch!" werden 2000 Jahre katholische
Theologie und katholischer Gotteslehre in Frage gestellt!

Alle Päpste haben ein falsches Gottesbild verkündet, gelehrt und verbreitet!

Das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes ist somit hinfällig.

Die Basis der katholischen Kirche und all ihre Einrichtungen ist zerstört.
Die ganze Hetze, die der Papst gegen andere Sekten, Pantheismus, usw.
betreibt, ist damit unseriös, denn keine Weltanschauung kann den Gott
beschreiben.
Ob solche gravierenden Papst-Aussagen auch dazu führen werden,
dass die von den Kirchen vereinnahmte Bundesregierung die Steuerausgaben
in Höhe von jährlich vielen Millionen Euro für die weltweite christliche
Missionierung aus dem Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung einstellen wird, ist sehr fraglich.

Die Aussage des Papstes, dass "Gott nicht katholisch ist", hat aber
auch zur Folge, dass die Anzahl der Religions-Kriege
deutlich reduziert werden wird.

Die Menschheit wird aufatmen, wenn der Papst sich
endlich abgeschafft hat.

Es gibt noch zwei weitere Päpste, die ähnliche Äußerungen machten.

"Jede Religion ist gut, die beste aber - die dümmste. " (Papst Alexander VI )
und
"Wieviel dieses Märchen von Christus uns und den unseren genützt hat,
ist allbekannt!" ( Papst Leo X )

Die Kirche war schon immer Teil des Problems, nie Teil der Lösung.

Die logische Folge des Interviews ist die Trennung von Staat und Kirche.

Unsere Nachfahren haben einen Grund, zu hoffen.


Glaubt Ihr noch und zahlt oder denkt Ihr schon?

Viele Grüße
Arno Gebauer


Hallo Arno,

Gott ist auch nicht katholisch, er wohnt in der Interpretation der RKK nur in deren Köpfen im Vatikan! Lachen
Das mit dem Denken ist in D so eine Sache. Machen die meisten Deutschen seit 1929 schon nicht mehr. (leider)

#3:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 10.03.2016, 22:02
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Da dieser "Gott" vor 2000 Jahren den Juden geklaut wurde und die ihn ja urspruenglich mal erfunden haben, kann er eigentlich bloss juedisch sein und keinesfalls katholisch. Sehr glücklich

#4:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 10.03.2016, 23:11
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Gott ist weder katholisch, noch evangelisch, noch buddhistisch noch moslemisch. Falls er überhaupt existiert, muss er entsetzt sein, über das was er geschaffen hat. Es war der absolute und ultimative Reinfall. Mit den Augen rollen Er sollte sich entschuldigen.

#5:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 11.03.2016, 19:24
    —
Das ist Gottes....nein, das ist Kirchenlästerung!

#6:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 11.03.2016, 19:31
    —
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Das ist Gottes....nein, das ist Kirchenlästerung!



Klar ist es Gotteslaesterung, wenn man ihn als katholisch bezeichnet! Sehr glücklich

#7:  Autor: Vronib111 BeitragVerfasst am: 14.03.2016, 22:27
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Da dieser "Gott" vor 2000 Jahren den Juden geklaut wurde und die ihn ja urspruenglich mal erfunden haben, kann er eigentlich bloss juedisch sein und keinesfalls katholisch. Sehr glücklich


Finde ich jetzt die passendste Erklärung!

Dazu noch der alte Rabbinerwitz, dass Jahwe mit seinem Sohn so unzufrieden war wie der Mann der sich an ihn wandte, und deshalb nicht nur diesem zu einem neuen Testament riet, sondern auch selbst eines machte. Lachen Lachen

#8:  Autor: Margrethe BeitragVerfasst am: 15.03.2016, 09:46
    —
Vronib111 hat folgendes geschrieben:

Dazu noch der alte Rabbinerwitz, dass Jahwe mit seinem Sohn so unzufrieden war wie der Mann der sich an ihn wandte, und deshalb nicht nur diesem zu einem neuen Testament riet, sondern auch selbst eines machte. Lachen Lachen


Wie bitte? "Alter Rabbinerwitz"? Im Judentum wird die Beziehung Jahwes zu seinem Volk Israel als eine Vater-Sohn-Beziehung angesehen. Den Rabbiner, dessen Jahwe tatsächlich einen Sohn hat, musst Du mir erst mal zeigen. Juden verstehen da überhaupt keinen Spaß. Eher hast Du da was nicht so richtig verstanden.

#9:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 15.03.2016, 09:55
    —
Margrethe hat folgendes geschrieben:
Vronib111 hat folgendes geschrieben:

Dazu noch der alte Rabbinerwitz, dass Jahwe mit seinem Sohn so unzufrieden war wie der Mann der sich an ihn wandte, und deshalb nicht nur diesem zu einem neuen Testament riet, sondern auch selbst eines machte. Lachen Lachen


Wie bitte? "Alter Rabbinerwitz"? Im Judentum wird die Beziehung Jahwes zu seinem Volk Israel als eine Vater-Sohn-Beziehung angesehen. Den Rabbiner, dessen Jahwe tatsächlich einen Sohn hat, musst Du mir erst mal zeigen. Juden verstehen da überhaupt keinen Spaß. Eher hast Du da was nicht so richtig verstanden.


http://orf.at/stories/2172493/2172524/
Zitat:
Der Rabbi im Gespräch mit Gott

Ein Rabbi sagt zu Gott: „Hilfe, mein Sohn ist Christ geworden, was soll ich bloß tun?“ Gott antwortet: „Mach dir nichts draus, mein Sohn ist auch Christ geworden.“ Rabbi: „Und was hast du getan?“ Gott: „Ich habe ein neues Testament geschrieben.“

#10:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 15.03.2016, 17:16
    —
Ui, Margarete hat Witzwissenschaften studiert. Cool

Aber mal im Ernst: Was bedeutet das, dass "Gott nicht katholisch ist" für die anmaßende Behauptung, dass der katholische Papst der Stellvertreter Christi sei? Dass sich die Christen Jahrhunderte später in die Bibel reingeschrieben haben, was für sie von Vorteil ist und ihre "Lehre" stützt, ist kein echtes Argument.

Edit: Dass man mit der Bibel argumentiert, meinte ich.

#11:  Autor: Margrethe BeitragVerfasst am: 15.03.2016, 18:51
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:

http://orf.at/stories/2172493/2172524/
Zitat:
Der Rabbi im Gespräch mit Gott

Ein Rabbi sagt zu Gott: „Hilfe, mein Sohn ist Christ geworden, was soll ich bloß tun?“ Gott antwortet: „Mach dir nichts draus, mein Sohn ist auch Christ geworden.“ Rabbi: „Und was hast du getan?“ Gott: „Ich habe ein neues Testament geschrieben.“


Danke, das ist tatsächlich ein jüdischer Witz aus einem christlichen Umfeld, in dem sich ein Jude augenzwinkernd über die christliche Variante des gemeinsamen Gottes lustig macht. Was Vroni davon als "alten Rabbinerwitz" übrig gelassen hat, ist allerdings weder jüdisch noch witzig. Vielleicht erinnert sich hier der eine oder andere gelegentlich an die Story von vor ca. 2000 Jahren, bei der schon die Unterstellung, jemand habe von sich behauptet, der Sohn Gottes zu sein, eine todeswürdige Gotteslästerung war. Jahwe hat nun mal nach jüdischer (und muslimischer) Überzeugung keinen Sohn, er kann gar keinen haben.


Zuletzt bearbeitet von Margrethe am 15.03.2016, 19:16, insgesamt einmal bearbeitet

#12:  Autor: Margrethe BeitragVerfasst am: 15.03.2016, 18:59
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Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Ui, Margarete hat Witzwissenschaften studiert. Cool

Aber mal im Ernst: Was bedeutet das, dass "Gott nicht katholisch ist" für die anmaßende Behauptung, dass der katholische Papst der Stellvertreter Christi sei?


"Stellvertreter Christi auf Erden" bitte. Lachen
Offen gesagt, beeindruckt mich das nicht mehr als andere Titel auch. Ich hatte vor langen Jahren eher Probleme mit der damals in Österreich allfälligen Titulierung "Professor" oder der Anrede "Frau Professor" für die Ehefrau desselben.

#13:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 15.03.2016, 20:54
    —
Margrethe hat folgendes geschrieben:
.... Vielleicht erinnert sich hier der eine oder andere gelegentlich an die Story von vor ca. 2000 Jahren, bei der schon die Unterstellung, jemand habe von sich behauptet, der Sohn Gottes zu sein, eine todeswürdige Gotteslästerung war. Jahwe hat nun mal nach jüdischer (und muslimischer) Überzeugung keinen Sohn, er kann gar keinen haben.

Diese Story ist genau das: Eine Story.

Aber eine Unterstellung, jemand habe von sich behauptet, der Sohn Gottes zu sein, war nie eine todeswürdige Gotteslästerung, das war vielleicht der Versuch einer Denunziation. Die todeswürdige Gotteslästerung bestand höchstens in der Behauptung - wenn man nicht gerade der König von Ägypten war.

#14:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 15.03.2016, 21:24
    —
Margrethe hat folgendes geschrieben:
"Stellvertreter Christi auf Erden" bitte. Lachen

Ja klar, auf dem Mars oder sonstwo war er ja nicht gleichzeitig.

#15:  Autor: Kerzenlicht BeitragVerfasst am: 16.03.2016, 00:26
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Ich erinnere an die Dreieinigkeit.
Vater,Sohn und Hl.Geist.

Wie man das erklären soll ist mir nicht ganz klar, eigentlich garnicht?

#16:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 16.03.2016, 00:30
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Kerzenlicht hat folgendes geschrieben:
Ich erinnere an die Dreieinigkeit.
Vater,Sohn und Hl.Geist.

Wie man das erklären soll ist mir nicht ganz klar, eigentlich garnicht?


Uns hat man in der Schule immer erklärt, dass ein Menschenverstand nicht ausreicht, um dass zu verstehen.

#17:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.03.2016, 03:10
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kerzenlicht hat folgendes geschrieben:
Ich erinnere an die Dreieinigkeit.
Vater,Sohn und Hl.Geist.

Wie man das erklären soll ist mir nicht ganz klar, eigentlich garnicht?


Uns hat man in der Schule immer erklärt, dass ein Menschenverstand nicht ausreicht, um dass zu verstehen.


Das ist eigentlich ganz einfach. Es gab da im frühen Christentum einen Streit zwischen verschiedenen Gruppen, den Arianern, den Adoptionisten und ein paar anderen. Ist Jesus Gott, ist er Gottes Sohn, ist er nur ein Prophet oder gottgleich, wurde er von Gott erwählt usw.? Die haben sich deswegen die Köpfe eingeschlagen. Irgendein Kaiser (es war wohl Konstantin) hatte genug von dem Trouble, hat ein Konzil einberufen und da hat man dann die Dreifaltigkeit beschlossen - Gott, Jesus und als Klebstoff den heiligen Geist. Aber das war halt "früher", da hat man noch Geschichte geschrieben und nicht Politik gemacht. Darum zählt das mehr. Es waren aber wirklich nur ein paar Hinterwälder, denen man mit einer Taschenlampe hätte vorgaukeln können, dass man Macht über ein heiliges Licht hat, die das beschlossen haben.

#18:  Autor: Margrethe BeitragVerfasst am: 16.03.2016, 04:20
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fwo hat folgendes geschrieben:

Aber eine Unterstellung, jemand habe von sich behauptet, der Sohn Gottes zu sein, war nie eine todeswürdige Gotteslästerung, das war vielleicht der Versuch einer Denunziation. Die todeswürdige Gotteslästerung bestand höchstens in der Behauptung - wenn man nicht gerade der König von Ägypten war.

Ich will mich mit Dir im Jahre 2016 nicht in spitzfindigen Juristereien über den Prozess Jesu ergehen. Wenn ich das NT noch richtig im Kopf habe, hat sich Jesus nie hingestellt und explizit behauptet, der Sohn Gottes zu sein. Es wurde ihm nachgesagt, um eindeutige Aussagen dazu hat er sich stets herumgemogelt, der Hohepriester hat ihn deswegen befragt, er hat weder mit "ja", aber auch nicht explizit mit "nein" geantwortet, und das war's dann: Gotteslästerung und "er ist des Todes schuldig". So jedenfalls bei Matthäus 26, irgendwo ab Vers 60 oder so ... Und das NT ist schon ein christliches Werk und enthält (frühe) christliche Theologie, großenteils schon nach der Exkommunikation der Jesus-Sekte durch die Juden entstanden.
Ist hier aber letztlich auch egal: Der jüdische Gott konnte/kann nunmal keinen Sohn haben, das Gegenteil zu behaupten, war zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich gefährlich. Jesus hat nicht widersprochen, der Sohn Gottes zu sein und landete am Kreuz. Dem jüdischen Theologen, der heutzutage ernsthaft einen "Sohn Gottes" postulierte, würde vermutlich die Lehrbefugnis entzogen (nein, ich weiss nicht, wer heutzutage die "Reinheit" der jüdischen Lehre überwacht, aber irgend eine Instanz wird's dafür schon geben - vielleicht würde die Rabbinerkonferenz einen solchen Kandidaten rauswerfen). Für Juden ist das unverhandelbar, ein Jude, insbesondere ein Rabbiner, würde darüber auch keine Witze reissen, sondern allenfalls im christlichen Umfeld mit Blick auf den christlichen Gott darüber witzeln. Von solchen knitzen und meist auch tiefgründigen Witzeleien gibt es in der Tat einige.

#19:  Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 16.03.2016, 08:57
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Margrethe hat folgendes geschrieben:
Wenn ich das NT noch richtig im Kopf habe, hat sich Jesus nie hingestellt und explizit behauptet, der Sohn Gottes zu sein.

Johannnes 10 hat folgendes geschrieben:
30 Ich und der Vater sind eins.
31 Da hoben die Juden wiederum Steine auf, um ihn zu steinigen.
...
36 wieso sagt ihr dann zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst!, weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn?

Ich lese daraus eine Bestätigung, dass er gesagt hat: "Ich bin Gottes Sohn".

#20:  Autor: Margrethe BeitragVerfasst am: 16.03.2016, 09:24
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kereng hat folgendes geschrieben:
Margrethe hat folgendes geschrieben:
Wenn ich das NT noch richtig im Kopf habe, hat sich Jesus nie hingestellt und explizit behauptet, der Sohn Gottes zu sein.

Johannnes 10 hat folgendes geschrieben:
30 Ich und der Vater sind eins.
31 Da hoben die Juden wiederum Steine auf, um ihn zu steinigen.
...
36 wieso sagt ihr dann zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst!, weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn?

Ich lese daraus eine Bestätigung, dass er gesagt hat: "Ich bin Gottes Sohn".


Das kannst Du so herauslesen, Evangelikale machen es genau so. Ich lese es weder aus dem Kontext bei Johannes und schon gar nicht aus der Gesamtschau aller 4 Evangelien heraus. Um das zu erklären, müsste ich einen weiten Bogen schlagen. Da es aber nicht meine Absicht ist, hier weiter in die Tiefen des Neuen Testaments und dann auch noch gleich bei Johannes einzusteigen, verweise ich der Einfachheit halber auf Conzelmann/Lindemann, Arbeitsbuch zum Neuen Testament.
Dass Jesus sich nicht hingestellt und explizit behauptet hat, der Sohn Gottes zu sein, ist Allgemeingut historisch-kritischer Exegese. Er hat es ja auch in der von Johannes geschilderten Szene nicht getan, sondern wurde von Pharisäern ins Kreuzverhör genommen.
Ebenso - und das war meine Ausgangsaussage - ist Allgemeingut (und das jetzt nicht nur bei Bibelexegeten) dass Juden es vor 2000 Jahren und mehr gar nicht witzig fanden, wenn sich jemand dem Verdacht aussetzte, sich für den Sohn Gottes zu halten oder halten zu lassen.

#21:  Autor: Margrethe BeitragVerfasst am: 16.03.2016, 10:25
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Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Margrethe hat folgendes geschrieben:
"Stellvertreter Christi auf Erden" bitte. Lachen

Ja klar, auf dem Mars oder sonstwo war er ja nicht gleichzeitig.


Hahaha.

Christen glauben aber nun mal, dass er so rund 33 Jahre lang auf dem Planeten Erde gewandelt und dann in den Himmel aufgefahren ist, wo er zur Rechten Gottes Platz genommen hat. Vorher hat er noch seine irdischen Angelegenheiten geregelt und Petrus zu seinem Stellvertreter auf Erden ernannt. Spätestens seit dem nicht ganz natürlichen Ableben des Petrus dürfte umstritten sein, worin das dem Petrus verliehene Stellvertreteramt nun tatsächlich besteht. Bei den Katholiken ist halt der Papst daraus geworden, bei den Protestanten ist in allen kirchlichen Ämtern ein bisschen Petrusamt mit drin (mal flapsig ausgedrückt).

#22:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 16.03.2016, 12:04
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kereng hat folgendes geschrieben:
Margrethe hat folgendes geschrieben:
Wenn ich das NT noch richtig im Kopf habe, hat sich Jesus nie hingestellt und explizit behauptet, der Sohn Gottes zu sein.

Johannnes 10 hat folgendes geschrieben:
30 Ich und der Vater sind eins.
31 Da hoben die Juden wiederum Steine auf, um ihn zu steinigen.
...
36 wieso sagt ihr dann zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst!, weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn?

Ich lese daraus eine Bestätigung, dass er gesagt hat: "Ich bin Gottes Sohn".

Vielleicht sollte bei derartigen Haarspaltereien mal jemand nachschauen, was im hebräischen/aramäischen/griechischen
Original wirklich steht. Wobei selbst dieses "Original" auch kein Live-Mitschnitt von Jesu Sprüchen ist, sondern erst Jahrzehnte
danach aus dem Gedächtnis aufgezeichnet wurde. Wie gut (oder besser wie schlecht) das funktioniert, das wissen die Älteren
unter uns sicher nur zu gut zwinkern

#23:  Autor: Margrethe BeitragVerfasst am: 16.03.2016, 12:32
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:

Vielleicht sollte bei derartigen Haarspaltereien mal jemand nachschauen, was im hebräischen/aramäischen/griechischen
Original wirklich steht. Wobei selbst dieses "Original" auch kein Live-Mitschnitt von Jesu Sprüchen ist, sondern erst Jahrzehnte
danach aus dem Gedächtnis aufgezeichnet wurde. Wie gut (oder besser wie schlecht) das funktioniert, das wissen die Älteren
unter uns sicher nur zu gut zwinkern


Ich kann noch viel haarspalterischer. Ein nicht ganz unbedeutender jüdischer Rechtsgelehrter behauptet z.B., Jesus hätte sich schon als Sohn Gottes bezeichnen können, das wäre zwar auch schon irgendwie gotteslästerlich gewesen, aber eine todeswürdige Gotteslästerung wär's erst gewesen, wenn er dazu das Wort "Gott" in den Mund genommen hätte. Also, mit Sprüchen wie "der Vater und ich" oder "ich und der Vater" sind eins, hätte er zwar die Pharisäer ärgern können, aber so richtig todeswürdig wäre das dann nicht gewesen.

Lachen

#24:  Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 16.03.2016, 18:57
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Vielleicht sollte bei derartigen Haarspaltereien mal jemand nachschauen, was im hebräischen/aramäischen/griechischen Original wirklich steht.

Im Codex Sinaiticus steht ΘΥ, was der Genitiv einer speziellen Schreibweise von Θεός, also "Gott" ist.

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Wobei selbst dieses "Original" auch kein Live-Mitschnitt von Jesu Sprüchen ist, sondern erst Jahrzehnte danach aus dem Gedächtnis aufgezeichnet wurde.

Der Autor des Johannesevangeliums hat das nicht aus dem Gedächtnis aufgezeichnet, sondern erfunden. Deswegen ist es auch müßig zu spekulieren, ob Jesus, wenn er überhaupt gelebt hat, an dieser Stelle "Jahweh" ( יהוה‎ ) gesagt hätte.



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