zelig hat folgendes geschrieben: |
Der Mensch ist aber kein Wesen, das sich anhand strenger Kategorien einordnen lässt. Er handelt anders als er denkt, er weiß nicht immer was er denkt, er ändert sich, er kennt sich nicht. Er irrt sich, und die anderen irren sich auch. Wenn man sich dessen bewußt ist, dann kann man über sich, und mit den anderen lachen. Und dann kann es gelingen, sich mit Neugierde auf die Andersartigkeit zu begegnen, ohne Geringschätzung, ohne den Willen sich gegenseitig umzubringen. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Der Mensch ist aber kein Wesen, das sich anhand strenger Kategorien einordnen lässt. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Fundamentalisten denken, dass man alles, also auch Menschen, nach strenge Kategorien einordnen lassen. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Wenn -wie aktuell wieder mal der Fall- ein Mitforist es aus ideologischen Gründen einfach nicht zulassen will, daß Menschen muslimischen Glaubens nicht unbedingt Fundamentalisten sind, weil er implizit deren Religion in jeder Ausprägung als fundementalistisch einstuft, dann ist das ein kristallklares Indiz fundamentalistischer Denkweise auf der zuschreibenden Ebene. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
So ist es. Und wenn man statt einer offenen Begegnung versucht, den anderen in das eine oder andere (vermeintlich) logische Schema zu pressen - wenn du dich als das und das siehst, dann musst du auch das denken, und dann bist du Fundamentalist, oder du musst dich von dem und dem lossagen ... -, dann ist das ein übergriffiges Verhalten von oben herab, mit dem man eher unerwünschte Reaktionen provoziert. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Fundamentalisten denken, dass man alles, also auch Menschen, nach strenge Kategorien einordnen lassen. |
step hat folgendes geschrieben: |
Aus meiner Sicht ist ein Fundamentalist jemand, der eine Ideologie oder Lebensweise vertritt,
- die stark in die Freiheiten anderer Personen eingreift - ohne dies unter den Primat des offenen und gleichberechtigten Diskurses zu stellen - und ohne dies rational nachvollziehbar zu begründen (z.B. mit unabhängigen Vorteilen) Oder kurz: autoritär, elitär, absolut. Den von Kramer angesprochenen Unterschied zwischen fundamentalistischen Ideologien und Personen sehe ich weniger. Die Einschränkungen von tillich und zelig beziehen sich nmV eher auf die differenzierte psychologische Beurteilung von Fundamentalisten. Natürlich ist jemand nicht unbedingt mit seinem gesamten Charakter Fundamentalist, sondern genaugenommen müßte man sagen "Fundamentalist in bezug auf xyz", z.B. Tierschutz. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Ich würde den ersten Punkt noch nicht mal für zwingend notwendig halten - es kann ja durchaus Gruppen geben, von denen man sich ohne weiteres trennen kann und die auch keinen öffentlichen EInfluss verlangen, die ich aber auch Fundamentalisten nennen würde, weil dein zweiter und dritter Punkt auf sie zutreffen. Es sei denn, du würdest Punkt eins auch schon mit gruppeninternem Verhalten als erfüllt ansehen. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
... und außerdem offen gelassen, worauf er sich beziehen kann. Das finde ich wichtig, weil man sich auf viele Inhalte - und zwar auch sehr komplexe wie ganze Religionen - sowohl fundamentalistisch als auch nicht-fundamentalistisch beziehen. |
step hat folgendes geschrieben: | ||||
Hmm ... kannst Du mal ein konkretes Beispiel nennen? Bei "gruppenintern" läuten bei mir immer die Alarmglocken, hauptsächlich weil mir die ideologisch offene Kindererziehung sehr wichtig ist.
Ja klar - Religionen werden mehrheitlich nicht fundamentalistisch gelebt, obwohl sie im Kern - speziell bei den Schriftreligionen - einen fundamentalistischen Anspruch haben, u.a. sind meine drei Punkte oben erfüllt. Zum Glück nehmen die meisten Gläubigen viele Forderungen der Schriften nicht ernst, besonders in den aufgeklärteren Gesellschaften. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Hmm ... kannst Du mal ein konkretes Beispiel nennen? Bei "gruppenintern" läuten bei mir immer die Alarmglocken, hauptsächlich weil mir die ideologisch offene Kindererziehung sehr wichtig ist. |
step hat folgendes geschrieben: |
Aus meiner Sicht ist ein Fundamentalist jemand, der eine Ideologie oder Lebensweise vertritt,
- die stark in die Freiheiten anderer Personen eingreift - ohne dies unter den Primat des offenen und gleichberechtigten Diskurses zu stellen - und ohne dies rational nachvollziehbar zu begründen (z.B. mit unabhängigen Vorteilen) Oder kurz: autoritär, elitär, absolut. Den von Kramer angesprochenen Unterschied zwischen fundamentalistischen Ideologien und Personen sehe ich weniger. Die Einschränkungen von tillich und zelig beziehen sich nmV eher auf die differenzierte psychologische Beurteilung von Fundamentalisten. Natürlich ist jemand nicht unbedingt mit seinem gesamten Charakter Fundamentalist, sondern genaugenommen müßte man sagen "Fundamentalist in bezug auf xyz", z.B. Tierschutz. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
....
Ja klar - Religionen werden mehrheitlich nicht fundamentalistisch gelebt, obwohl sie im Kern - speziell bei den Schriftreligionen - einen fundamentalistischen Anspruch haben, u.a. sind meine drei Punkte oben erfüllt. Zum Glück nehmen die meisten Gläubigen viele Forderungen der Schriften nicht ernst, besonders in den aufgeklärteren Gesellschaften. |
Koopmans hat folgendes geschrieben: |
Nach der weithin anerkannten Fundamentalismus-Definition von Bob Altemeyer und Bruce Hunsberger lässt sich religiöser Fundamentalismus anhand von drei Schlüsselelementen definieren:
– Die Gläubigen sollen zu den ewigen und unabänderlichen Regeln, die in der Vergangenheit festgelegt wurden, zurückkehren. – Diese Regeln lassen nur eine Interpretation zu und sind für alle Gläubigen bindend. – Religiöse Regeln haben Vorrang vor weltlichen Gesetzen. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
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fwo hat folgendes geschrieben: |
... eine ganz einfache Frage: Wie hoch ist der Anteil der Geistlichkeit, der die Schrift historisiert? |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Fundamentalismus bedeutet zunaechst einmal die eigene Ideologie bzw. den eigenen Glauben kompromisslos selbst zu leben. In dem Sinne sind beispielsweise Amish oder Mennoniten ganz eindeutig Fundamentalisten. Da ihr Glauben allerdings auch beinhaltet anderen Menschen nicht die eigenen Wertvorstellungen aufzudruecken ist es sogar geradezu Ausdruck ihrer Art von Fundamentalismus das Recht ihrer Mitmenschen anders zu sein zu respektieren, weshalb das Zusammenleben mit dieser Art von Fundamentalisten als Nachbarn praktisch keinerlei Probleme bereitet, weil die auch nicht versuchen ihre "unglaeubigen" Mitmenschen zu missionieren. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Dazu in der enuesten ZEIT ein interessantes Interview mit einem islamischen Religionspädagogen: "Europas islamistische Willkommenskultur: Der Religionspädagoge Ednan Aslan fordert Imame und Theologen auf, den Terror nicht weiter zu befördern " Habs online nicht (noch nicht) gefunden. Der Mann steht auf dem Standpunkt, daß die meisten Imame in Europa und D eine fundamentalistische / wörtliche Lesart des Islams lehren, und begründet das mit Beispielen. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Dein Beispiel müsste mMn komplexer sein. Du hast die Inhalte A und B fest Meinung 1 bzw. 2 zugeordnet. Es kann ja aber sein, dass man auch B nach dem Muster von Meinung 1 vertritt ("Wer nicht B denkt oder sagt, der darf nicht leben. Wer stattdessen für A ist, der darf ebenfalls nicht leben. ") oder eben umgekehrt. |
Zitat: |
Dann könnte außerdem die allgemeine Meinung sein, dass man A nur mit Meinung 1 vertreten könne (--> "sind alles Fundamentalisten"), es gibt aber eben doch Leute, die mit Muster 2 A vertreten. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
So ist es. Und wenn man statt einer offenen Begegnung versucht, den anderen in das eine oder andere (vermeintlich) logische Schema zu pressen - wenn du dich als das und das siehst, dann musst du auch das denken, und dann bist du Fundamentalist, oder du musst dich von dem und dem lossagen ... -, dann ist das ein übergriffiges Verhalten von oben herab, mit dem man eher unerwünschte Reaktionen provoziert. |
step hat folgendes geschrieben: |
Den von Kramer angesprochenen Unterschied zwischen fundamentalistischen Ideologien und Personen sehe ich weniger. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||
Teilweise gibt es das Interview hier: http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/weltweit/detailansicht/aktuell/wir-muessen-den-islam-europaeisch-praegen-95535/ |
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