Knigge in der Schule?
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#1: Knigge in der Schule? Autor: Zebra BeitragVerfasst am: 25.08.2003, 00:06
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Bildungsministerium Saarbrücken möchte ein Fach "Anstand und Benehmen" einführen.

Berliner Zeitung
Die Welt

Geschockt

#2:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 25.08.2003, 00:07
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wayne

Ich bin sowieso schon von der Schule runter wenn das hier oben in SH ankommt.

#3:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 25.08.2003, 00:09
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So wie es die Berliner Zeitung schreibt, würde ich auch dafür sein. Aber "Die Welt" beabsichtigt halt, wieder das 19. Jhd. einzuführen. zornig

#4:  Autor: Zebra BeitragVerfasst am: 25.08.2003, 00:10
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Nav hat folgendes geschrieben:
So wie es die Berliner Zeitung schreibt, würde ich auch dafür sein. Aber "Die Welt" beabsichtigt halt, wieder das 19. Jhd. einzuführen. zornig


Als eigenes Fach? Und das von einem Mann, der Schuluniformen kategorisch ablehnt? skeptisch

#5:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.08.2003, 00:11
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Frage mich, wie dafür die - unzweifelhaft notwendige - Lehrerfortbildung aussehen soll ...

#6:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 25.08.2003, 00:12
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Zebra hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
So wie es die Berliner Zeitung schreibt, würde ich auch dafür sein. Aber "Die Welt" beabsichtigt halt, wieder das 19. Jhd. einzuführen. zornig


Als eigenes Fach? Und das von einem Mann, der Schuluniformen kategorisch ablehnt? skeptisch


Was wäre falsch daran, wenn die Kiddies lernen, wie man mit anderen Menschen umgeht?

#7:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 25.08.2003, 00:15
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Nav hat folgendes geschrieben:
Zebra hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
So wie es die Berliner Zeitung schreibt, würde ich auch dafür sein. Aber "Die Welt" beabsichtigt halt, wieder das 19. Jhd. einzuführen. zornig


Als eigenes Fach? Und das von einem Mann, der Schuluniformen kategorisch ablehnt? skeptisch


Was wäre falsch daran, wenn die Kiddies lernen, wie man mit anderen Menschen umgeht?


Es gibt ha wohl einen Unterschid zwischen dogmatischen Höflichkeitsfloskeln und einem gewaltlosen Miteinander.

#8:  Autor: Zebra BeitragVerfasst am: 25.08.2003, 00:16
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Nav hat folgendes geschrieben:
Zebra hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
So wie es die Berliner Zeitung schreibt, würde ich auch dafür sein. Aber "Die Welt" beabsichtigt halt, wieder das 19. Jhd. einzuführen. zornig


Als eigenes Fach? Und das von einem Mann, der Schuluniformen kategorisch ablehnt? skeptisch


Was wäre falsch daran, wenn die Kiddies lernen, wie man mit anderen Menschen umgeht?


Ich möchte mich nicht von einem ('tschuligung, dass ich immer wieder dieses Beispiel anführe) sexistischen Alkoholiker oder einer radikalen Feministin für meinen Anstand (was soll das überhaupt sein?) uU benoten lassen müssen. Geschockt

#9:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.08.2003, 00:19
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Yep, so ähnlich sehe ich das auch. Wenn überhaupt könnte man es gemeinsam erarbeiten oder durch unaufdringliches Vorbild.

#10:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 25.08.2003, 00:19
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Wenn es um das Gebiet ging konnte man mit meienr Oma garnicht mehr diskutieren. Mit den Augen rollen

#11:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 25.08.2003, 00:24
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step hat folgendes geschrieben:
Frage mich, wie dafür die - unzweifelhaft notwendige - Lehrerfortbildung aussehen soll ...


Hm, die Klasse meiner Tochter beschwerte sich im letzten Jahr über einen Lehrer, der weder "Guten Morgen" noch "Auf Wiedersehen" sagen konnte und einen rüden Ton gegenüber den Schülern draufhatte.

Da wäre tatsächlich wohl nicht nur eine entsprechende Unterrichtung für die Schüler, sondern mindestens genauso für die Lehrer notwendig.

#12: Re: Knigge in der Schule? Autor: AlziWohnort: Oberfranken BeitragVerfasst am: 25.08.2003, 00:32
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Zebra hat folgendes geschrieben:
Bildungsministerium Saarbrücken möchte ein Fach "Anstand und Benehmen" einführen.

Berliner Zeitung
Die Welt

Geschockt



Ein Kurs in "Anstand und Benehmen" wäre für manche Lehrer und Politiker sicher zu begrüßen, denn am besten lernt man am Vorbild. Lachen

#13:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 25.08.2003, 15:36
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Nav hat folgendes geschrieben:
Was wäre falsch daran, wenn die Kiddies lernen, wie man mit anderen Menschen umgeht?


Kiddies lernen, wie man Memnschen umgeht, indem sie erfahren, wie man mit ihnen umgeht.

Ein Schulfach, in dem die Kinder auswendig lernen, dass man sich eigentlich anders benehmen sollte, als sie es täglich erleben, wird nichts ändern.

Aber vielleicht würde es ja erheitern.

#14:  Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 25.08.2003, 15:38
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Besonders dann, wenn sich die Lehrer nicht entsprechend benehmen (und der von Heike Jackler erwähnte Fall ist kein Einzelfall), dann wird ein derartiger Unterricht im Benehmen einfach zur Farce und somit kontraproduktiv.

#15:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 25.08.2003, 18:16
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caballito hat folgendes geschrieben:
Ein Schulfach, in dem die Kinder auswendig lernen, dass man sich eigentlich anders benehmen sollte, als sie es täglich erleben, wird nichts ändern.


Auswendig lernen bringt natürlich nichts, aber in dem Fach könnte der freundliche Umgang ja eingeübt werden. Vielleicht würden es dann einige Lehrer endlich auch lernen. Sehr glücklich

In NRW gibt es natürlich Projekte, die Sozialkompetenz entwickeln sollen. Nur eben als unbenotete Projekte, nicht als Unterrichtsfach.

Die Durchführung dieser Projekte leiden natürlich auch unter dem Lehrermangel. Erst müssen die ordentlichen Fächer abgedeckt werden, bevor solche Projekte eine Chance haben. Traurig

#16:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 25.08.2003, 19:28
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ein Schulfach, in dem die Kinder auswendig lernen, dass man sich eigentlich anders benehmen sollte, als sie es täglich erleben, wird nichts ändern.


Auswendig lernen bringt natürlich nichts, aber in dem Fach könnte der freundliche Umgang ja eingeübt werden. Vielleicht würden es dann einige Lehrer endlich auch lernen. Sehr glücklich


Daas Fach liefe doch darauf hinaus, dass Anstandsregeln gepaukt und theoretische Aufsätze darüber geschrieben würden, wie amn sich in irgendwelchen konstruierten Situationen verhalten soll. Mit Punktabzug, wenn man einer andere Möglichkeit wählt als die einzig wahre, die der Lehrer im Auge hatte. An der Unterrichtssituation ist eh nichts echt, wie soll man da echtes Verhalten üben?

#17:  Autor: Zebra BeitragVerfasst am: 25.08.2003, 20:18
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caballito hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ein Schulfach, in dem die Kinder auswendig lernen, dass man sich eigentlich anders benehmen sollte, als sie es täglich erleben, wird nichts ändern.


Auswendig lernen bringt natürlich nichts, aber in dem Fach könnte der freundliche Umgang ja eingeübt werden. Vielleicht würden es dann einige Lehrer endlich auch lernen. Sehr glücklich


Daas Fach liefe doch darauf hinaus, dass Anstandsregeln gepaukt und theoretische Aufsätze darüber geschrieben würden, wie amn sich in irgendwelchen konstruierten Situationen verhalten soll. Mit Punktabzug, wenn man einer andere Möglichkeit wählt als die einzig wahre, die der Lehrer im Auge hatte. An der Unterrichtssituation ist eh nichts echt, wie soll man da echtes Verhalten üben?


Kann mich dem nur anschließen skeptisch

#18:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 25.08.2003, 22:17
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FAZ

#19:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 25.08.2003, 22:22
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Derlei Diskussionen werden von Zeit zu Zeit doch immer wie eine Sau durchs Dorf getrieben - um die Schlagzeilen der Zeitungen zu füllen; denn es bleibt ja meist faktisch nichts davon übrig.
Klar, man sollte schon auf Aussehen, Verhalten von Schülerinnen und Schülern im Unterricht bzw. in der Schule achten - aber man kanns auch übertreiben. Jede Zeit hat ihren Stil, man kann sie nicht zurückdrehen - so wie einige in unserer Gesellschaft das mit Sicherheit wollen. Die Verhältnisse von vor 30,40 Jahren will bestimmt kein Schüler haben. Solche Debatten sind für mich ein Luftschloss, eine Debatte um der Debatte und nicht des Themas willen (nach dem Motto: "Gut, das wir drüber gesprochen haben."), es ist die Quadratur des Kreises. Man sollte in der Schule und in der Bildungspolitik wichtigere Dinge debattieren - Stichwort: PISA.

Wie wäre es denn, man führte mal ein Fach "Religionskritik" ein? Mit den Augen rollen Frage Idee

#20:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 25.08.2003, 22:25
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"Wir sind eine atheistische Gesellschaft mit christlichen Restbeständen."

zynisches Grinsen

Und das bitte von einem Schulleiter - ein Mann mit einem Beruf, der schon "Reaktion" impliziert. Ein Burgeouise wird Hirn - es geschehen noch Zeichen und Wunder! 2x zynisches Grinsen

#21:  Autor: AlziWohnort: Oberfranken BeitragVerfasst am: 25.08.2003, 23:27
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Daß wieder mehr Gewicht auf Etikette gelegt wird, weist nmM auf eine zunehmende Brutalisierung der Gesellschaft und des Berufslebens hin,
denn je mehr Aggressionen aufkommen, desto stärker müssen die reglementierenden Faktoren (Rituale) sein.



Zitat:
Pädagogen sehen als einen Grund für die gestiegenen Werte die Einsicht, daß nur der erfolgreich sein könne, der gewisse Mindeststandards einhalte.
[...]

"Die Eltern wollen in erster Linie, daß ihre Kinder später viel Geld verdienen. Sie merken immer mehr, daß Höflichkeit und gewissenhaftes Arbeiten hilft, dieses Ziel zu erreichen."



Höflichkeit bedeutet höfisches Benehmen, das Beherrschen der höfischen Etikette.
Es ist bekannt, daß diese Etikette die Brutalität, das Mobbing und die Intrigen der Höflinge, wenigstens nach Außen hin, verbergen sollten.

Da unsere Berufwelt tagtäglich brutaler wird, da wir, was Löhne betrifft, in der EU bald auch mit Bulgarien und Rumänien konkurrieren müssen, werden auch die Menschen immer aggressiver und unsozialer. Um diese menschlichen Mißstände zu maskieren, sind die Etikette, die Manieren, die ritualisierten Umgangsformen nötig.



Zitat:
"Ein Unternehmen holt sich doch nur jemanden, der dem Arbeitsklima förderlich und teamfähig ist. Dazu sind nun einmal gewisse Umgangsformen erforderlich."



Respektvoller und liebevoller Umgang mit anderen Menschen wäre im heutigen Berufsleben wohl eher hinderlich. Was man braucht, sind Wölfe im Schafspelz der Etikette, die auch ihre eigene Mutter ins Bordell verkaufen würden, wenn nötig. Nur soll man es ihnen nicht auf den ersten Blick ansehen ...


Bestimmte Rituale zu beherrschen verleiht "Stallgeruch".
Im Management muß man diesen Stallgeruch mitbringen, und diese Kenntnis der Rituale wird dann auch bei entsprechenden Essenseinladungen abgeprüft.



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