Wenn die Caritas einen Ausflug macht
Wähle Beiträge von
# bis # FAQ
[/[Drucken]\]
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter  :| |:
Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen

#1: Wenn die Caritas einen Ausflug macht Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 16.09.2003, 09:49
    —
Eine Caritas-Einrichtung in NRW hat die Geschaeftsstelle in einem Gebaeude, welches kuerzlich luxussaniert wurde. Aufgrund der durch die Umbauarbeiten entstandenen Laermbelaestigungen, wurde eine Mietminderung erreicht. Da aber die Vollmiete im Haushalt stand, verfuegt dieser Caritasbezirk ploetzlich ueber ungeplante zusaetzliche Geldmittel.

Was machen die nun damit? Wird fuer ein soziales Projekt jemand befristet eingestellt? Wird eine soziale Einrichtung gefoerdert?

Nein.

Die lokale Caritas-Geschaeftsfuehrung hat einen aus diesen Mitteln finanzierten Ausflug an den Bodensee fuer die 50 Mitarbeiter - in deren Freizeit! - vom 3.-5. Oktober angeordnet; saemtliche Kosten fuer Reise, Unterkunft, Schiffahrt, Mahlzeiten in 3-Sterne-Restaurants usw. inclusive! Die Teilnahme wird von den Mitarbeitern seitens der Geschaeftsleitung "erwartet". Absagen muessen inhaltlich schriftlich begruendet werden und werden uebel vermerkt.

#2:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 16.09.2003, 09:51
    —
soviel zum Thema "Was macht die Caritas mit meinen Spenden"

#3:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 16.09.2003, 09:55
    —
Na, da werden sich einige aber freuen, dass sie ausgerechnet das lange Feiertagswochenende mit Arbeitskollegen verbringen müssen. Geschockt

#4:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 16.09.2003, 09:56
    —
Woici hat folgendes geschrieben:
soviel zum Thema "Was macht die Caritas mit meinen Spenden"


Nein.
Die verbraten damit sogar oeffentliche Foerdermittel! Böse

#5:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 16.09.2003, 09:56
    —
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Na, da werden sich einige aber freuen, dass sie ausgerechnet das lange Feiertagswochenende mit Arbeitskollegen verbringen müssen. Geschockt


Na, daher habe ich das doch gesteckt bekommen! zynisches Grinsen

#6: Guten Appetit! Autor: SubhashWohnort: Jetzt genau hier BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 13:56
    —
Woici hat folgendes geschrieben:
soviel zum Thema "Was macht die Caritas mit meinen Spenden"

Einfach kindisch dein Einwurf.
Schon aus dem ersten Posting geht hervor, dass es sich um Geld aus Mietzinsminderungen und nicht um Spenden oder "öffentliche Fördermittel" handelt. Aber Hauptsache man sieht sein Vorurteil der allgemeinen Beutelschneiderei bei religiösen Institutionen wieder bestätigt. Da stürzt man sich dann gleich drauf, Denken oder Genauer-Lesen nicht nötig.

Du hast wohl auch noch nie im Sozialbereich gearbeitet (ich schon), sonst wüßtest du, dass unbedingt Möglichkeiten des nicht so dienstlichen Umgangs der Mitarbeiter angeboten werden müssen, sonst hält man die Belastung nicht aus. Dass das wiederum mit sanftem Zwang geschieht, ist nicht sehr klug von der Geschäftsleitung.

Jedenfalls sei allen ein hervorragendes Essen und ein schöner Aufenthalt vergönnt!

#7: Re: Guten Appetit! Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 14:01
    —
Subhash hat folgendes geschrieben:
Woici hat folgendes geschrieben:
soviel zum Thema "Was macht die Caritas mit meinen Spenden"

Einfach kindisch dein Einwurf.
Schon aus dem ersten Posting geht hervor, dass es sich um Geld aus Mietzinsminderungen und nicht um Spenden oder "öffentliche Fördermittel" handelt. Aber Hauptsache man sieht sein Vorurteil der allgemeinen Beutelschneiderei bei religiösen Institutionen wieder bestätigt. Da stürzt man sich dann gleich drauf, Denken oder Genauer-Lesen nicht nötig.

Wozu hat man denn sonst seine Vorurteile? zynisches Grinsen

Jetzt im Ernst: Es handelt sich dabei - leider - um keine Vorurteile, sondern um traurige Fakten, was Du als die "allgemeine Beutelschneiderei bei religiösen Institutionen" bezeichnest. Du bist - leider - schlecht informiert...

carpe diem!
diogenes

#8: Re: Guten Appetit! Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 14:12
    —
Subhash hat folgendes geschrieben:
Schon aus dem ersten Posting geht hervor, dass es sich um Geld aus Mietzinsminderungen und nicht um Spenden oder "öffentliche Fördermittel" handelt.


Dir ist aber schon klar, dass die Caritas mit staatlichen Geldern finanziert wird und insofern schon deshalb eine besondere Sorgfaltspflicht mit den ihr zur Verfügung gestellten Finanzen haben müsste?

#9: Re: Guten Appetit! Autor: SubhashWohnort: Jetzt genau hier BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 15:35
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Dir ist aber schon klar, dass die Caritas mit staatlichen Geldern finanziert wird und insofern schon deshalb eine besondere Sorgfaltspflicht mit den ihr zur Verfügung gestellten Finanzen haben müsste?


Nein, das weiß ich nicht. Wirklich wahr? Von welchem Land redest du?

Ich kenne in Österreich zwar Projekte, die von Caritas und staatlichen Stellen gemeinsam getragen werden, wie z. B. http://www.gruft.at, aber ich weiß nichts von einer staatlichen Unterstützung der Caritas. Natürlich wäre sie nur recht und billig, weil die Caritas ja Dinge erledigt für die der Staat eigentlich verantwortlich wäre. Der putzt sich sowieso nur ab, wo er kann, und in Zeiten wie diesen wird es ja immer schlimmer.

Im übrigen habe ich ja schon gesagt, dass ich es für eine unbedingt notwendige Handlung, sorgfältig und einzufordern halte, auch darauf zu schauen, dass die Mitarbeiter nicht vor die Hunde gehen.

#10: Re: Guten Appetit! Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 15:39
    —
Subhash hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Dir ist aber schon klar, dass die Caritas mit staatlichen Geldern finanziert wird und insofern schon deshalb eine besondere Sorgfaltspflicht mit den ihr zur Verfügung gestellten Finanzen haben müsste?


Nein, das weiß ich nicht. Wirklich wahr? Von welchem Land redest du?


Ich rede von Deutschland.

http://www.kirchensteuer.de/

Zitat:
Im übrigen habe ich ja schon gesagt, dass ich es für eine unbedingt notwendige Handlung, sorgfältig und einzufordern halte, auch darauf zu schauen, dass die Mitarbeiter nicht vor die Hunde gehen.


In diesem Ausmaße wie von Sermon beschrieben?

#11: Re: Guten Appetit! Autor: SubhashWohnort: Jetzt genau hier BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 15:49
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
In diesem Ausmaße wie von Sermon beschrieben?


Das kann ich nicht beurteilen und es ist mir nicht so wichtig, wo es sich doch weder um Kirchensteuern, noch um Spenden oder staatliche Gelder handelt.

Wichtiger ist mir, dass Einrichtungen wie die Caritas nicht mit prassenden Kirchenfürsten in einen Topf geworfen werden. Danke.

#12: Re: Guten Appetit! Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 16:55
    —
Subhash hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
In diesem Ausmaße wie von Sermon beschrieben?


Das kann ich nicht beurteilen und es ist mir nicht so wichtig, wo es sich doch weder um Kirchensteuern, noch um Spenden oder staatliche Gelder handelt.


Es handelt sich indirekt schon um staatliche Gelder. Was die Caritas einsparen kann, hat sie nämlich zunächst vom Staat (und damit auch von deinen Steuergeldern) bekommen.

#13:  Autor: SubhashWohnort: Jetzt genau hier BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 17:37
    —
Ich zahle in Österreich Steuern und ich glaube nicht, dass das hier so ist, dass der Staat die Caritas sponsert. Wie gesagt, ich fande es höchst angebracht, wenn er's täte. Kannst dir ja das Gruft-Projekt anschauen, da fängt die Caritas unter anderem Opfer der kapitalistischen Wirtschaftspolitik auf. Das wäre selbstverständlich die Aufgabe der Allgemeinheit.

#14:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 18:06
    —
Subhash hat folgendes geschrieben:
Ich zahle in Österreich Steuern und ich glaube nicht, dass das hier so ist, dass der Staat die Caritas sponsert. Wie gesagt, ich fande es höchst angebracht, wenn er's täte. Kannst dir ja das Gruft-Projekt anschauen, da fängt die Caritas unter anderem Opfer der kapitalistischen Wirtschaftspolitik auf. Das wäre selbstverständlich die Aufgabe der Allgemeinheit.


Du findest es also richtig, dass der Staat ein Unternehmen sponsort, welches unternehmenspolitisch in das Privatleben seiner Mitarbeiter fuschen will?

#15:  Autor: OWKWohnort: hier BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 19:14
    —
Meine erste Reaktion war auch: "jaja - die Spendengelder" - aber dann hab ich Subhash Einwände verstanden (irgendwie). Aber das mit den Mitarbeitern verstehe ich nicht...

Zitat:
Du findest es also richtig, dass der Staat ein Unternehmen sponsort, welches unternehmenspolitisch in das Privatleben seiner Mitarbeiter fuschen will?


Ich mein - auf Weihnachtsfeiern geht man doch auch recht gerne - und in einer Firma, wo ich die anderen privat nicht auch mal gern sehe, will ich nichtmal arbeiten (null Bock auf sowas...). Einige meiner besten Freunde stammen aus ehemaligen gemeinsamen Arbeitsstätten. Bedenklich ist für mich maximal, wenns Steuergelder sind (oder zweckgebundene Spendengelder).

Aber ich weiß schon, was du meinst, so von wegen "befohlener Spass von oben" - ist halt die Frage, wie ernst das gemeint ist (weil wenns wirklich 'Anwesenheitspflicht' ist - müssts ja bezahlte Arbeitszeit sein).

Aber oft werden solche Formulierungen eher mit einem *zwinkern* verstanden... - weil sich manche nicht frei genug fühlen, ein solches Angebot auch anzunehmen... (und apropos: wie schauts da mit Familien-Mitgliedern aus - oder Alleinerziehenden ?? Die werden ja wohl auch nicht kommen müssen, wenns gar nicht geht...)

naive aber trotzdem liebe Grüße
OWK

#16:  Autor: SokrateerWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 19:22
    —
Subhash hat folgendes geschrieben:
Ich zahle in Österreich Steuern und ich glaube nicht, dass das hier so ist, dass der Staat die Caritas sponsert. Wie gesagt, ich fande es höchst angebracht, wenn er's täte.

Das ist aber ein Irrglaube, dem du da aufgesessen bist. Fast überall, wo katholisch draufsteht, gilt: "Der Staat zahlt, die Kriche schafft an." Katholischen Schulen werden die Lehrergehälter bezahlt, was den Hauptposten ausmacht, den Rest zahlen die Eltern. Christliche Krankenhäuser bekommen ebenfalls ihr Geld vom Staat und haben Sonderrechte, was die Mitarbeiterwahl angeht. Es gibt katholische Lehrlingsausbildungsstätten, die nur getaufte als Lehrlinge aufnehemen.

Und das gleiche trifft natürlich auf die Caritas zu. Sie bekommt einerseits Subventionen und konkrete Mittel für Dienstleistungen, die sie für den Staat erbringt. Z.B. bekommt die Caritas für jeden Flüchtling, den sie betreut, vom Staat eine Pauschale.

Subhash hat folgendes geschrieben:
Kannst dir ja das Gruft-Projekt anschauen, da fängt die Caritas unter anderem Opfer der kapitalistischen Wirtschaftspolitik auf. Das wäre selbstverständlich die Aufgabe der Allgemeinheit.

Jahresbericht der Gruft 2000 hat folgendes geschrieben:

Finanziert wird die Gruft großteils über Subventionen der Gemeinde Wien. Darüber hinaus durch Geld- und Sachspenden von Privatpersonen und Firmen.

Was hast denn du eigentlich gedacht, wie das bezahlt wird? Mit der Kirchensteuer? Gröhl...

Obdachlosigkeit ist übrigens weniger ein Problem der kapitalistischen Wirtschaftspolitik, sondern hängt in Österreich vielmehr mit Drogenkonsum und hirnrissigen Asylgesetzen zusammen. Grundsätzlich gibt es ja Obdachlosenheime, Gemeindebauten und Notstandsbeihilfe. Nur wird in einem Obdachlosenheim z.B. Alkohol nicht geduldet, viele Obdachlose sind aber danach süchtig.


Zuletzt bearbeitet von Sokrateer am 26.09.2003, 19:30, insgesamt 2-mal bearbeitet

#17:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 19:24
    —
OWK hat folgendes geschrieben:
Meine erste Reaktion war auch: "jaja - die Spendengelder" - aber dann hab ich Subhash Einwände verstanden (irgendwie). Aber das mit den Mitarbeitern verstehe ich nicht...

Zitat:
Du findest es also richtig, dass der Staat ein Unternehmen sponsort, welches unternehmenspolitisch in das Privatleben seiner Mitarbeiter fuschen will?


Ich mein - auf Weihnachtsfeiern geht man doch auch recht gerne -...


Ich rede hier nicht von aufgezwungenen Feiern oder Betriebsausflügen, sondern von Arbeitsverträgen, in denen der Passus steht, dass Mitarbeiter einer kirchlichen Einrichtung ihr Leben nach den Geboten der Kirche ausrichten müssen.

D. h. im Klartext, dass du z. B. nicht unverheiratet zusammenleben oder homosexuell leben darfst etc.. Ein konfessioneller Arbeitgeber greift also massiv in das Persönlichkeitsrecht eines Mitarbeiters ein.

#18:  Autor: OWKWohnort: hier BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 19:39
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Ich rede hier nicht von aufgezwungenen Feiern oder Betriebsausflügen, sondern von Arbeitsverträgen, in denen der Passus steht, dass Mitarbeiter einer kirchlichen Einrichtung ihr Leben nach den Geboten der Kirche ausrichten müssen.

D. h. im Klartext, dass du z. B. nicht unverheiratet zusammenleben oder homosexuell leben darfst etc.. Ein konfessioneller Arbeitgeber greift also massiv in das Persönlichkeitsrecht eines Mitarbeiters ein.


In Österreich gibts einen Spruch in Wiener Dialekt:
"Jo derfens des überhaupt ??"
(Übersetzt: "Ist sowas wirklich erlaubt ??")

Das müsst doch vor jedem Arbeitsgericht einklagbar sein, oder ?? Heftig sowas. Okay, als "Mitarbeiter einer kirchlichen Einrichtung" wird man sich meist ohnehin nur wiederfinden, wenn man dem Ganzen (Glauben) auch irgendwie nahesteht... - aber die Caritas scheint da wahrlich ein Grenzfall zu sein... -

und, völlig egal ob jetzt z.b. "die Gruft" als Gemeinschaftsprojekt von beiden (Staat und Caritas) gesponsert wird: Ich fände es auch in einem solchen Fall nicht richtig, wenn eine solche "Firma" (mit obigen Personalkriterien) staatliche Gelder erhält (nur ein Teil der Steuerzahler ist katholisch). Genausowenig wie ich eine Beteiligung des Staates für richtig halten würde, wenn z.b. in "der Gruft" nur katholische/christliche Obdachlose versorgt werden würden (was wohl hoffentlich nicht der Fall ist...).

lg
OWK


Zuletzt bearbeitet von OWK am 26.09.2003, 19:51, insgesamt einmal bearbeitet

#19:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 19:50
    —
OWK hat folgendes geschrieben:
In Österreich gibts einen Spruch in Wiener Dialekt:
"Jo derfens des überhaupt ??"
(Übersetzt: "Ist sowas wirklich erlaubt ??")


Jo, des derfens (ich war zu Pfingsten in Ösiland, ich kann's jetzt verstehen Lachen).

Zitat:
Das müsst doch vor jedem Arbeitsgericht einklagbar sein, oder ??


Die Kirchen haben einen Sonderstatus. Einklagen kannst du das nicht.

Zitat:
Okay, als "Mitarbeiter einer kirchlichen Einrichtung" wird man sich meist ohnehin nur wiederfinden, wenn man dem Ganzen (Glauben) auch irgendwie nahesteht... - aber die Caritas scheint da wahrlich ein Grenzfall zu sein...


Hier geht es nicht um "kirchliche" Einrichtungen, sondern um konfessionelle Träger von Krankenhäusern, Kindergärten, Altenheimen. Die Caritas unterhält z. B. auch Altenheime.

Zitat:
und, völlig egal ob jetzt z.b. "die Gruft" von beiden (Staat und Caritas) und unabhängig voneinander gesponsert wird: Ich fände es in einem solchen Fall nicht richtig, wenn eine solche "Firma" staatliche Gelder erhält (nur ein Teil der Steuerzahler ist katholisch). Genausowenig wie ich eine Beteiligung des Staates für richtig halten würde, wenn z.b. in "der Gruft" nur katholische/christliche Obdachlose versorgt werden würden (was wohl hoffentlich nicht der Fall ist...).


Die bundesdeutsche Staat würde sogar noch eine erhebliche Summe einsparen, würde er sämtliche Einrichtungen konfessioneller Träger übernehmen, anstatt sie zu finanzieren.

Hinzu kommt in Deutschland die Tatsache, dass die Kirchen ihre Mitgliedbeiträge durch den Staat eintreiben lassen und der Staat die Verwaltung von Kirchenaustritten übernimmt. Auch das zahlt der Steuerzahler.

Die Kirchensteuer wird weitgehend für innerkirchliche Belange ausgegeben (Gehälter von Pfarrern, Verwaltungspersonal, Kirchenrenovierungen etc.).

Du kannst das alles hier nachlesen:

http://www.kirchensteuer.de/

#20:  Autor: OWKWohnort: hier BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 20:01
    —
Hmmm....

Zitat:
Hier geht es nicht um "kirchliche" Einrichtungen, sondern um konfessionelle Träger von Krankenhäusern, Kindergärten, Altenheimen. Die Caritas unterhält z. B. auch Altenheime.


Verstehe ich schon - dort arbeiten dann oft Nonnen, oder?? Ich mein - jedem das Seine - doch sollte das nicht unbedingt staatlich unterstützt werden, und wenn, dann maximal zu dem Betrag wie in jedem anderen Krankenhaus etc. auch ... (obwohls schon überhaupt bedenklich ist...)

In einem Staat wie Österreich mags ja noch angehen - da ist doch der Großteil noch "katholisch" oder zumindest christlich. Aber die "Konfessionslosen" werden doch immer mehr (ich selbst bin mit 19 ausgetreten).

Zitat:
Hinzu kommt in Deutschland die Tatsache, dass die Kirchen ihre Mitgliedbeiträge durch den Staat eintreiben lassen und der Staat die Verwaltung von Kirchenaustritten übernimmt. Auch das zahlt der Steuerzahler.


Weiss nicht, wie das in Österreich ist. Hab nie Kirchensteuer gezahlt... - weiss auch nicht mehr, wo und mit wem ich zu tun hatte - ist schon sehr lange her... - mir war oder wäre zumindest sehr recht gewesen, beim Austreten mit der Kirche gar nix zu tun zu haben... ( beim Eintreten wurde ICH ja auch nicht gefragt *gg*)

Zitat:
Die Kirchensteuer wird weitgehend für innerkirchliche Belange ausgegeben (Gehälter von Pfarrern, Verwaltungspersonal, Kirchenrenovierungen etc.).


Das finde ich auch richtig so - jeder Verein hat seine Vereinsgebühren - und damit werden eben die Kosten getragen... - ich verstehe ohnehin nicht, warum nicht viel mehr Menschen austreten... (vor allem jene, die ja gar nicht hingehen... - in die Kirchen, mein ich...) - aber jedem das Seine...

lieben Gruß
OWK

#21:  Autor: SokrateerWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 20:13
    —
OWK hat folgendes geschrieben:

In einem Staat wie Österreich mags ja noch angehen - da ist doch der Großteil noch "katholisch" oder zumindest christlich. Aber die "Konfessionslosen" werden doch immer mehr (ich selbst bin mit 19 ausgetreten).


74% sind noch katholisch. http://www.freidenker.at/news.htm#Die
Abgesehen davon darf man die Meinung der Taufscheinkatholiken nicht mit der der Kirche gleichsetzen.

Die Mitgliedszahlen sind in der Frage aber gar nicht relevant. Kirche und Staat gehören getrennt, auch wenn es 99% Katholiken wären!

OWK hat folgendes geschrieben:
Weiss nicht, wie das in Österreich ist. Hab nie Kirchensteuer gezahlt... -

Läuft circa genauso wie in Deutschland.

OWK hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die Kirchensteuer wird weitgehend für innerkirchliche Belange ausgegeben (Gehälter von Pfarrern, Verwaltungspersonal, Kirchenrenovierungen etc.).


Das finde ich auch richtig so - jeder Verein hat seine Vereinsgebühren - und damit werden eben die Kosten getragen... - ich verstehe ohnehin nicht, warum nicht viel mehr Menschen austreten... (vor allem jene, die ja gar nicht hingehen... - in die Kirchen, mein ich...) - aber jedem das Seine...

lieben Gruß
OWK

Das Problem dabei ist wohl eher, dass viele Taufscheinkatholiken glauben, dass die Kirchensteuer für humanitäre Zwecke ausgegeben wird und deshalb nicht austreten. Außerdem werden die Subventionen für die Kirche damit legitimiert, dass die Kirche angeblich eh so humanitär ist, der Staat also unterm Strich angeblich Geld spart.

#22:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 20:20
    —
OWK hat folgendes geschrieben:
Hmmm....

Zitat:
Hier geht es nicht um "kirchliche" Einrichtungen, sondern um konfessionelle Träger von Krankenhäusern, Kindergärten, Altenheimen. Die Caritas unterhält z. B. auch Altenheime.


Verstehe ich schon - dort arbeiten dann oft Nonnen, oder??


Nein. Dort arbeiten Ärzte, Altenpfleger/innen, Krankenpfleger/innen, Erzieher/innen, alle "weltlich" mit einer allgemeingültigen Ausbildung.

Eine meiner Bekannen ist Erzieherin in einem katholischen Kindergarten. Sie hat jahrelang Versteck spielen müssen, weil sie lesbisch lebt. Ihr wäre fristlos gekündigt worden, hätte jemand das erfahren.

Zitat:
Ich mein - jedem das Seine - doch sollte das nicht unbedingt staatlich unterstützt werden, und wenn, dann maximal zu dem Betrag wie in jedem anderen Krankenhaus etc. auch ... (obwohls schon überhaupt bedenklich ist...)


Konfessionelle Krankenhäuser werden zu 100% vom Staat finanziert bzw. beziehen ihre Gelder wie staatliche auch durch die Krankenkassen und Patientengelder.

Zitat:
Weiss nicht, wie das in Österreich ist. Hab nie Kirchensteuer gezahlt... - weiss auch nicht mehr, wo und mit wem ich zu tun hatte - ist schon sehr lange her... - mir war oder wäre zumindest sehr recht gewesen, beim Austreten mit der Kirche gar nix zu tun zu haben... ( beim Eintreten wurde ICH ja auch nicht gefragt *gg*)


Tja, du wirst durch die Taufe ungefragt Mitglied und musst dann erst einmal tätig werden, wenn du es nicht sein willst.

Zitat:
Zitat:
Die Kirchensteuer wird weitgehend für innerkirchliche Belange ausgegeben (Gehälter von Pfarrern, Verwaltungspersonal, Kirchenrenovierungen etc.).


Das finde ich auch richtig so - jeder Verein hat seine Vereinsgebühren - und damit werden eben die Kosten getragen...


Sicher. Aber welcher andere Verein lässt seine Mitgliedsbeiträge durch den Staat einziehen, hat Sonderstellungen in der Behandlung seiner Mitglieder, die dem Grundgesetz entgegenstehen, lässt seine Einrichtungen finanzieren?

Zitat:
- ich verstehe ohnehin nicht, warum nicht viel mehr Menschen austreten... (vor allem jene, die ja gar nicht hingehen... - in die Kirchen, mein ich...) - aber jedem das Seine...


Viele Menschen (wie auch du gerade noch) sind der Meinung, dass von der Kirchensteuer soziale Einrichtungen finanziert werden. Sie treten deshalb nicht aus, weil sie denken, dass sonst das soziale System zusammenbricht. Viele haben aber auch ganz andere Gründe: die Hochzeit in weiß, die besonders romantisch werden soll, der "hübsche" Brauch der Kindertaufe, etc.. Viele sind auch einfach zu bequem. Es ist leichter, aus einem Verein auszutreten, in den man bewusst eingetreten ist.

#23:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 20:21
    —
Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Das Problem dabei ist wohl eher, dass viele Taufscheinkatholiken glauben, dass die Kirchensteuer für humanitäre Zwecke ausgegeben wird und deshalb nicht austreten. Außerdem werden die Subventionen für die Kirche damit legitimiert, dass die Kirche angeblich eh so humanitär ist, der Staat also unterm Strich angeblich Geld spart.


OK, du warst schneller. Lachen

#24:  Autor: OWKWohnort: hier BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 20:23
    —
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
74% sind noch katholisch. http://www.freidenker.at/news.htm#Die
Abgesehen davon darf man die Meinung der Taufscheinkatholiken nicht mit der der Kirche gleichsetzen.

Die Mitgliedszahlen sind in der Frage aber gar nicht relevant. Kirche und Staat gehören getrennt, auch wenn es 99% Katholiken wären!


74% ?? so wenig - wow *gg*

In unseren westlichen Demokratien gehören Kirche und Staat getrennt - keine Frage. Doch bei 99% - und vielleicht sogar noch fundamentalistisch - wäre es nur natürlich, daß sich ein "Kirchenstaat" bildet (egal welcher Glauben) - dann ist ja der Staat nix anderes wie eine große Glaubensgemeinschaft (wird ja von manchen Islamisten so angestrebt...). Nicht, daß ich das "gut" fände - aber es wäre einfach nur "natürlich" - wenn auch aus unserer Sicht etwas *räusper* "Mittelalterlich"...

(sprich: wenn sich alle einig sind und etwaige Minderheiten noch halbwegs respektiert werden - why not...)

Anmerkung: Natürlich geht dann von solchen Staaten eine gewisse Gefahr für benachbarte Demokratien aus - vor allem wenn es sich um Eroberungsreligionen handelt. Zum Hinduismus z.b. kann man sich gar nicht bekehren - entweder bist du ein geborener Hindi - oder eben nicht... - und die Buddhisten wiederum neigen eher zum "Rückzug vom Rest der Welt" (ala Ex-Tibet oder Bhutan...)

Zitat:
Das Problem dabei ist wohl eher, dass viele Taufscheinkatholiken glauben, dass die Kirchensteuer für humanitäre Zwecke ausgegeben wird und deshalb nicht austreten. Außerdem werden die Subventionen für die Kirche damit legitimiert, dass die Kirche angeblich eh so humanitär ist, der Staat also unterm Strich angeblich Geld spart.


Na dann sollte man sie mal aufklären...

lg
OWK

#25:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 20:26
    —
OWK hat folgendes geschrieben:
Na dann sollte man sie mal aufklären...


Du errätst, warum es u. a. dieses Forum gibt? Cool

#26:  Autor: SubhashWohnort: Jetzt genau hier BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 20:51
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Du findest es also richtig, dass der Staat ein Unternehmen sponsort, welches unternehmenspolitisch in das Privatleben seiner Mitarbeiter fuschen will?


Ich hab schon gesagt, dass ich das Vergattern zum Betriebsausflug nicht für richtig halte. Und ich halte es für nicht schwerwiegend genug, deshalb so ein Unternehmen nicht zu sponsern.

#27:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 20:52
    —
Subhash hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Du findest es also richtig, dass der Staat ein Unternehmen sponsort, welches unternehmenspolitisch in das Privatleben seiner Mitarbeiter fuschen will?


Ich hab schon gesagt, dass ich das Vergattern zum Betriebsausflug nicht für richtig halte. Und ich halte es für nicht schwerwiegend genug, deshalb so ein Unternehmen nicht zu sponsern.


Du hast nicht zufälligerweise weitergelesen und dann festgestellt, dass ich mit "in das Privatleben des Mitarbeiters fuschen" nicht einen erzwungenen Betriebsausflug gemeint habe?

#28:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 21:00
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
OWK hat folgendes geschrieben:
Na dann sollte man sie mal aufklären...


Du errätst, warum es u. a. dieses Forum gibt? Cool


Hier befindet sich die diesbezügliche "Creme de la Creme" der Aufklärer. zwinkern Smilie

#29:  Autor: SubhashWohnort: Jetzt genau hier BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 21:04
    —
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Jahresbericht der Gruft 2000 hat folgendes geschrieben:

Finanziert wird die Gruft großteils über Subventionen der Gemeinde Wien. Darüber hinaus durch Geld- und Sachspenden von Privatpersonen und Firmen.

Was hast denn du eigentlich gedacht, wie das bezahlt wird? Mit der Kirchensteuer?


Ich habe schon früher gelesen (1999), dass die Gruft zu einem Drittel von der Caritas betzahlt wird, zu einem Drittel von der Stadt Wien und zu einem Drittel aus Spenden direkt für die Gruft. Vielleicht verteilt es sich jetzt schon anders.
Ich hab' Ihnen die WebSite spendiert, als in Österreich die faschistoide Partei in die Regierung kam, weil ich meinte, man muss dem was entgegen setzen. Ich finde noch immer gut, dass es die Gruft gibt und kümmere mich nach wie vor um Updates.

Ich weiß also, dass die Stadt Wien mitzahlt. Ich finde, es wäre sowieso eine öffentliche Aufgabe, sich um Obdachlose ausreichend zu kümmern. Im übrigen sponsert in diesem Fall die Stadt ein konkretes Projekt und nicht die Caritas. Das ist ein Unterschied. Ich war hin und wieder in der Gruft und sponsere sie auch ein wenig, weil ich sie gut finde.

#30:  Autor: SubhashWohnort: Jetzt genau hier BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 21:08
    —
OWK hat folgendes geschrieben:
...Genausowenig wie ich eine Beteiligung des Staates für richtig halten würde, wenn z.b. in "der Gruft" nur katholische/christliche Obdachlose versorgt werden würden (was wohl hoffentlich nicht der Fall ist...).

Sie schreiben auf der WebSite, dass sie jede/n nehmen, egal was er für eine Haut, für ein Geschlecht oder für einen Glauben hat. So weit ich gesehen habe, stimmt das.

Es gibt ein paar Einschränkungen, wie kein Alkohol und keine Drogen in der Gruft, so weit ich mich erinern kann...



Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen


output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde

Gehe zu Seite 1, 2  Weiter  :| |:
Seite 1 von 2

Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group