OECD-Studie
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#1: OECD-Studie Autor: Imperator Palpatine BeitragVerfasst am: 17.09.2003, 11:57
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Und wieder ein Schlag gegen das deutsche Bildungssystem. Laut der neuesten OECD-Studie haben wir in Deutschland angeblich zu wenige Studenten und Akademiker. Allerdings frage ich mich, ob die Zahl der Absolventen in den verschiedenen Ländern überhaupt vergleichbar ist. Das wage ich mal zu bezweifeln. Zum einen kann man den angelsäschsischen Bachelor allenfalls mit dem deutschen Vordiplom vergleichen, meiner Meinung nach. Auf der anderen Seite kann man gerade in den USA so "tolle" Fächer wie Theaterwissenschaften und Dramaturgie studieren, die in Europa gerade noch so als VHS-Seminar durchgehen würden. So kann man die Zahl der angeblichen Akademiker natürlich auch aufblähen.
Meine Frage: Ist eine möglichst hohe Akademikerquote überhaupt ein Indikator für die Fortschrittlichkeit einer Gesellschaft? Oder noch mal etwas provokativer formuliert: Was nützt mir eine Gesellschaft von Juristen, Ingenieuren und Ärzten, wenn ich keinen Klempner mehr finde, der meine Dusche repariert?
Ist eine zunehmende Verakademisierung der Gesellschaft überhaupt erstrebenswert?

P.S. Sorry für das Wort Verakademisierung, aber mir fällt kein anderer Begriff ein.

#2: Re: OECD-Studie Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 17.09.2003, 12:49
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Imperator Palpatine hat folgendes geschrieben:
Und wieder ein Schlag gegen das deutsche Bildungssystem. Laut der neuesten OECD-Studie haben wir in Deutschland angeblich zu wenige Studenten und Akademiker. Allerdings frage ich mich, ob die Zahl der Absolventen in den verschiedenen Ländern überhaupt vergleichbar ist. Das wage ich mal zu bezweifeln. Zum einen kann man den angelsäschsischen Bachelor allenfalls mit dem deutschen Vordiplom vergleichen, meiner Meinung nach. Auf der anderen Seite kann man gerade in den USA so "tolle" Fächer wie Theaterwissenschaften und Dramaturgie studieren, die in Europa gerade noch so als VHS-Seminar durchgehen würden. So kann man die Zahl der angeblichen Akademiker natürlich auch aufblähen.
Meine Frage: Ist eine möglichst hohe Akademikerquote überhaupt ein Indikator für die Fortschrittlichkeit einer Gesellschaft? Oder noch mal etwas provokativer formuliert: Was nützt mir eine Gesellschaft von Juristen, Ingenieuren und Ärzten, wenn ich keinen Klempner mehr finde, der meine Dusche repariert?
Ist eine zunehmende Verakademisierung der Gesellschaft überhaupt erstrebenswert?

P.S. Sorry für das Wort Verakademisierung, aber mir fällt kein anderer Begriff ein.


Wozu brauchst du einen deutschen Klempner, dafür gibt es doch Gastarbeiter oder polnische Wanderarbeiter... skeptisch
Das Problem ließe sich vielleicht ganz einfach lösen, indem man die Klempnerausbildung Studium nennt zwinkern

#3: Re: OECD-Studie Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 17.09.2003, 12:56
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Imperator Palpatine hat folgendes geschrieben:
Was nützt mir eine Gesellschaft von Juristen, Ingenieuren und Ärzten, wenn ich keinen Klempner mehr finde, der meine Dusche repariert?


Weißt du eigentlich, wie viele Akademiker dir deine Dusche reparieren oder dein Schloss auswechseln, weil sie nach ihrem Studium keinen Job bekommen? Cool

#4: Re: OECD-Studie Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 17.09.2003, 13:04
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Heike N. hat folgendes geschrieben:
Weißt du eigentlich, wie viele Akademiker dir deine Dusche reparieren oder dein Schloss auswechseln, weil sie nach ihrem Studium keinen Job bekommen? Cool

Oh ja... Mit den Augen rollen

@ Imaperator Palpatine
Weißt du eigentlich WAS man in Deutschland alles studieren kann? Da ist nix mit "bestensfalls VHS-Kurs"...

#5:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 17.09.2003, 13:24
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Was sagt der Chemiker zum Physiker nachdem sie beide ihr Diplom bekommen haben?


"Die Pizza mit oder ohne Pilze und soll ich es wie üblich in der Taxizentrale anliefern?"

Mr. Green


#6:  Autor: Imperator Palpatine BeitragVerfasst am: 17.09.2003, 13:26
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@ NOCQUAE

Ich weiß auch, dass es in Deutschland ziemlich viele überflüssige Studienfächer gibt. Deshalb halte ich ja auch die Gesamtzahl der Akademiker für wenig aussagekräftig. Siemens und BMW können die fehlenden Absolventen der Ingenieurwissenschaften ja nicht durch arbeitslose Archäologen oder Ägyptologen kompensieren.Smilie Es gibt generell nicht zu wenige Studenten. Es studieren nur zu viele das Falsche.

#7:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 17.09.2003, 13:27
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Imperator Palpatine hat folgendes geschrieben:
Ich weiß auch, dass es in Deutschland ziemlich viele überflüssige Studienfächer gibt. Deshalb halte ich ja auch die Gesamtzahl der Akademiker für wenig aussagekräftig. Siemens und BMW können die fehlenden Absolventen der Ingenieurwissenschaften ja nicht durch arbeitslose Archäologen oder Ägyptologen kompensieren.Smilie Es gibt generell nicht zu wenige Studenten. Es studieren nur zu viele das Falsche.

ok. so klingt das richtig. ich denke, darauf können wir uns einigen. Smilie

#8:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 17.09.2003, 14:51
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Imperator Palpatine hat folgendes geschrieben:
Ich weiß auch, dass es in Deutschland ziemlich viele überflüssige Studienfächer gibt. Deshalb halte ich ja auch die Gesamtzahl der Akademiker für wenig aussagekräftig. Siemens und BMW können die fehlenden Absolventen der Ingenieurwissenschaften ja nicht durch arbeitslose Archäologen oder Ägyptologen kompensieren.Smilie Es gibt generell nicht zu wenige Studenten. Es studieren nur zu viele das Falsche.

ok. so klingt das richtig. ich denke, darauf können wir uns einigen. Smilie

Äh, NOCQUAE, hast Du das genau durchgelesen?
Wer entscheidet denn, was 'überflüssige' bzw. 'falsche' Studienfächer sind?
Anscheinend finden die meisten Leute nur sinnvoll, was unmittelbar wirschaftlich verwertbar ist.
Wenn nach diesen Kriterien über die Notwendigkeit dieser oder jener Studienrichtungen entschieden wird, werden viele Studienrichtungen dran glauben müßen.

#9:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 17.09.2003, 15:02
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Anatoly hat folgendes geschrieben:
Äh, NOCQUAE, hast Du das genau durchgelesen?
Wer entscheidet denn, was 'überflüssige' bzw. 'falsche' Studienfächer sind?
Anscheinend finden die meisten Leute nur sinnvoll, was unmittelbar wirschaftlich verwertbar ist.
Wenn nach diesen Kriterien über die Notwendigkeit dieser oder jener Studienrichtungen entschieden wird, werden viele Studienrichtungen dran glauben müßen.

Nicht die Studienfächer sind unwichtig oder überflüssig; es gibt einfach nur für eine Reihe von Studienfänge einfach zu viele Absolventen.
Nur sollten die sich nicht beschweren, wenn die nach ihrer Ausbildung keinen Job finden. Und dazu zähle ich durchaus auch mich selbst. zwinkern

#10:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 17.09.2003, 15:17
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Anatoly hat folgendes geschrieben:
Äh, NOCQUAE, hast Du das genau durchgelesen?
Wer entscheidet denn, was 'überflüssige' bzw. 'falsche' Studienfächer sind?
Anscheinend finden die meisten Leute nur sinnvoll, was unmittelbar wirschaftlich verwertbar ist.
Wenn nach diesen Kriterien über die Notwendigkeit dieser oder jener Studienrichtungen entschieden wird, werden viele Studienrichtungen dran glauben müßen.

Nicht die Studienfächer sind unwichtig oder überflüssig; es gibt einfach nur für eine Reihe von Studienfänge einfach zu viele Absolventen.
Nur sollten die sich nicht beschweren, wenn die nach ihrer Ausbildung keinen Job finden. Und dazu zähle ich durchaus auch mich selbst. zwinkern

Du hast aber Imperator Palpatine global zugestimmt und er hat von überflüssigen Studiengängen geschrieben. Also hast Du ihm auch darin zugestimmt.
Aber jetzt sehe ich, dass Du doch anderer Meinung bist.
Sorry, dass ich so kleinlich bin.

#11:  Autor: bejen BeitragVerfasst am: 17.09.2003, 15:24
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Nicht die Studienfächer sind unwichtig oder überflüssig; es gibt einfach nur für eine Reihe von Studienfänge einfach zu viele Absolventen.
Nur sollten die sich nicht beschweren, wenn die nach ihrer Ausbildung keinen Job finden. Und dazu zähle ich durchaus auch mich selbst. zwinkern


Leider entscheidet sich die Tatsache, ob die Zahl von Absolventen für ein Studienfach angemessen ist mitunter erst, wenn man sein Studium schon fast beendet hat. Diese Erfahrung musste zumindest ich machen. Und ich hätte gerne jemanden gehabt, dem ich in den Arsch hätte treten können dafür, dass ich das falsche Fach studiert habe. Leider war ich dafür der einzige in Frage kommende Kandidat. Lachen

#12:  Autor: Imperator Palpatine BeitragVerfasst am: 17.09.2003, 16:01
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Mit überflüssig meinte ich nicht, dass man diese Stdudiengänge einfach streichen sollte. Jeder soll durchaus das studieren, was ihm/ihr gefällt. Allerdings sollten sich z. B. Geisteswissenschaftler darüber im Klaren sein, dass ihre späteren Chancen auf dem Arbeitsmarkt nicht so groß sind wie die von Ingenieuren oder Naturwissenschaftlern. Da muss ich NOCQUAE zustimmen. Es war allerdings auch die OECD, die den Zusammenhang zwischen der Anzahl der Absolventen und der Produktivität und dem BSP eines Landes konstruierte. Gerade diese Kausalbeziehung ziehe ich in Zweifel, da sich nicht jedes Studium unmittelbar wirtschaftlich verwerten lässt.



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