smallie hat folgendes geschrieben: |
... |
diskordianerpapst hat folgendes geschrieben: | ||
Halte ich für eine Fehlbeobachtung. |
diskordianerpapst hat folgendes geschrieben: |
Nochmal meine Sichtweise, etwas ausführlicher:
Bei Leuten die unter nationalen oder völkischen Gefühlen leiden, spielt es keine Rolle dass Dein (als hier vorherrschende Meinung) behaupteter Schluss unsinnig ist. Missetaten anderer Völker relativieren gefühlt die Vorwürfe an "die Deutschen" oder "das Land" von denen sie ohnehin glauben sie wären ungerechtfertigt und würden eben genau von diesen Anderen erhoben um "uns klein" oder "unten" zu halten. Die Ratio hat doch bei dieser Klientel schon viel früher ausgesetzt, ... |
Zitat: |
Hannah Arendt: Leben, Werk und Zeit.
Elisabeth Young-Bruehl "Der Zionismus aus heutiger Sicht", Hannah Arendts schärfste Kritik an der jüdischen Politik [...] hatte sie 1944 beim Commentary eingereicht. Die Herausgeber waren verunsichert und zögerten ihre Entscheidung monatelang hinaus. Als Arendt protestierte, gab einer der Herausgeber, Clement Greenberg, schließlich zu, daß der Artikel in seinen Augen "zu viele antisemitische Implikationen enthielt - nicht im dem Sinne, daß Sie diese Implikationen beabsichtigen, sondern daß der bösartige Leser sie als solche auffassen könnte." Google-Books |
diskordianerpapst hat folgendes geschrieben: |
Wenn die Spätfolgen Nolteschen Wirkens, besonders die parteiinterne Rezeption des Transzendenz-Geschwurbels in der
NPD-Postille sich allein auf folgende Werke beschränken, kann man das Ganze ja als sprichwörtlichen Treppenwitz sehen, oder sogar als virale Propaganda mit jahrzehntelanger Inkubationszeit https://youtu.be/h4QUC0aXN8M http://www.ruhrbarone.de/wp-content/uploads/2016/02/npd-abschieben.jpg |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
[...] Zum Thema Rechtfertigung sagt er nämlich im selben Text:
|
Zitat: |
btw.: Beim Lesen des Originals wird dann auch klar, dass es sich bei der "asiatischen Tat", die mich in den Zitaten bisher auch sehr irritiert hat, um eine Anspielung auf eine deutsche Quelle über den Völkermord an den Armeniern handelte, und nicht um Noltes Wertung. |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||||
[...]
Er meinte damit zum einen den türkischen Völkermord an den Armeniern unter Berufung auf den deutschen Konsul in Erzerum v. Scheubner-Richter. Zum anderen zitiert er Hitler bei einer Lagebesprechung, der eine Kollaboration gefangener deutscher Offiziere mit den Sowjets nicht ausschloss, mit den Worten: "Stellen Sie sich den 'Rattenkäfig' vor. Da unterschreibt er alles." Mit dem 'Rattenkäfig' war nach einhelliger Auffassung das Gefängnis der GPU (Vorläufer des KGB) in Lubjanka gemeint. Nolte aber machte daraus eine Foltermethode, schrieb sie originär der "chinesischen Tscheka" zu (die Tscheka gab es nur in Russland) und verwies auf Orwell, in dessen Roman "1984" es eine Szene mit einer halbverhungerten Ratte gibt, die, im Käfig sitzend, einem Gefangenen vorgehalten wird, um ihn gefügig zu machen. Das habe Orwell bestimmt der anti-bolschewistischen Literatur über den russ. Bürgerkrieg entnommen, in der diese von den Chinesen übernommene Praktik beschrieben werde. Nachzulesen sei das auch in einem Büchlein des "als verlässlich geltenden Sozialisten Melgunov." Na ja, nachlesen geht nicht mehr, das Büchlein sei "verschollen", so Nolte. Er brachte auch keine anderen Belege, um seine kruden Ansichten zu verifizieren, sondern meinte lapidar:
|
schtonk hat folgendes geschrieben: |
Keine Rede von der Ideologie des Untermenschentums und den daraus folgenden Massenvernichtungen der Juden. Dieser Relativismus scheint niemanden zu stören. |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||||
Hervorhebungen von mir Keine Rede von der Ideologie des Untermenschentums und den daraus folgenden Massenvernichtungen der Juden. Dieser Relativismus scheint niemanden zu stören. .... |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
Ich kann da keinen Relativismus erkennen (aber das kannst du bestimmt erklären); im Übrigen erscheint mir Noltes Standpunkt schlüssig: Der Nerobefehl disqualifiziert die Naziführungsriege selbst für Nazis und sonstige Rechte, die Lehre vom "Untermenschentum" nicht zwingend. |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||
.....
Zum anderen zitiert er Hitler bei einer Lagebesprechung, der eine Kollaboration gefangener deutscher Offiziere mit den Sowjets nicht ausschloss, mit den Worten: "Stellen Sie sich den 'Rattenkäfig' vor. Da unterschreibt er alles." Mit dem 'Rattenkäfig' war nach einhelliger Auffassung das Gefängnis der GPU (Vorläufer des KGB) in Lubjanka gemeint. Nolte aber machte daraus eine Foltermethode, schrieb sie originär der "chinesischen Tscheka" zu (die Tscheka gab es nur in Russland) und verwies auf Orwell, in dessen Roman "1984" es eine Szene mit einer halbverhungerten Ratte gibt, die, im Käfig sitzend, einem Gefangenen vorgehalten wird, um ihn gefügig zu machen. Das habe Orwell bestimmt der anti-bolschewistischen Literatur über den russ. Bürgerkrieg entnommen, in der diese von den Chinesen übernommene Praktik beschrieben werde. Nachzulesen sei das auch in einem Büchlein des "als verlässlich geltenden Sozialisten Melgunov." Na ja, nachlesen geht nicht mehr, das Büchlein sei "verschollen", so Nolte. Er brachte auch keine anderen Belege, um seine kruden Ansichten zu verifizieren, sondern meinte lapidar:
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Nolte hat folgendes geschrieben: |
Die Kommentatoren geben die Erläuterung, mit "Rattenkäfig" sei die Lubjanka
gemeint. Ich halte das für falsch. In George Orwells "1984" wird beschrieben, wie der Held Winston Smith durch die Geheimpolizei des "Großen Bruders" nach langen Folterungen endlich gezwungen wird, seine Verlobte zu verleugnen und damit auf seine Menschenwürde Verzicht zu tun. Man bringt einen Käfig vor seinen Kopf, in dem eine vor Hunger halb irrsinnig gewordene Ratte sitzt. Der Vernehmungsbeamte droht, den Verschluß zu öffnen, und da bricht Winston Smith zusammen. Diese Geschichte hat Orwell nicht erdichtet, sie findet sich an zahlreichen Stellen der antibolschewistischen Literatur über den russischen Bürgerkrieg, unter anderem bei dem als verläßlich geltenden Sozialisten Melgunow. Sie wird der "chinesischen Tscheka" zugeschrieben. |
Zitat: |
Der Einfallsreichtum der Tscheka-Foltermethoden war mit jenem der spanischen Inquisition zu vergleichen. Jede Tscheka-Dienststelle hatte ihre Besonderheit. In Charkow schätzte man das "Handschuhverfahren": Die Hände des Opfers wurden so lange in kochendes Wasser getaucht, bis sich die verbrühte Haut abziehen ließ. In Kiew befestigte man einen Käfig voller Ratten am Rumpf des Opfers und erhitzte ihn, so dass sich die Tiere durch den Körper hindurchfraßen um zu entkommen. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Habermas hatte den Streit damals zwar "gewonnen", aber er war im Unrecht, vor allem, was seine Unterstellung der Zielsetzung der Gegenseite anging. |
Zitat: |
Nolte konstatiert, daß in der Bundesrepublik die Reaktion auf den Nationalsozialismus in das „universalistisch-humanistische Gegenteil und mehr und mehr zur Verdrängung des Nationalbewußtseins" geführt habe. Konkreten Ausdruck habe diese Position in der Asylrechtsgarantie (Art. 16 GG) gefunden, die indessen, „als Einladung an alle Armen der Welt verstanden werden konnte, in Deutschland mindestens temporär Aufenthalt und Hilfe zu erhalten." [Ebd., S. 426.] Der Zustrom von Asylbewerbern habe eine Beunruhigung hervorgerufen, die zu Brandanschlägen führte.
Die Demonstrationen gegen „Ausländerfeindlichkeit" und „Fremdenhaß" hatten jedoch, so befürchtet Nolte, „nicht ganz wenige" Teilnehmer, die „unter dem Deckmantel der Gegnerschaft zu dem angeblich wiederaufkommenden Nationalismus in Wahrheit das allmählich hervortretende, aber durch die Erfahrungen des Jahrhunderts tief veränderte Nationalbewußtsein und ein objektiveres Verhältnis zu der eigenen Geschichte im Keim [...] ersticken" wollten. [Ebd., S. 427.] Deutschland soll - so vermutet Nolte - „nicht bloß zu einem Einwandererland, sondern zu einer ‘multikulturellen Gesellschaft’„ gemacht werden, um „dadurch endlich jene Schichten und Gruppen in Deutschland auszuschalten, denen man die Schuld am Ausbruch des Ersten Weltkriegs und am Sieg des Nationalsozialismus zuschreibt." [Ebd., S. 428.] So sei denn die „Konzeption der Verwandlung der deutschen Nation in eine gemischtnationale Bevölkerung [...] ja nicht zuletzt deshalb abzulehnen, weil ein kaum verhülltes Motiv darin besteht, sich einer Fortentwicklung der Interpretation des Nationalsozialismus, d. h. der Überwindung der isolierenden Betrachtungsweise, in den Weg zu stellen und eine seit langem etablierte Auffassung für immer zu fixieren." [Ebd., S. 431.] Nolte führt mit dieser Argumentation exemplarisch vor, wie aus der „Historisierung" des Nationalsozialismus eine Revision des Geschichtsbildes folgt, aus der wiederum aktual-politische Konsequenzen gezogen werden. "Volkspädagogik" von rechts : Ernst Nolte, die Bemühungen um die "Historisierung" des Nationalsozialismus und die "selbstbewußte Nation" / Michael Schneider http://library.fes.de/fulltext/historiker/00024001.htm |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Dass es Nolte nicht um Wahrheit & Wissenschaft ging, sondern um die Wiederherstellung *deutscher Größe* und in dem Zusammenhang um das Überdecken dunkler Flecken auf der deutschen Geschichte, sieht man doch schon an den verschiedenen Kommentierungen der industriellen Vernichtungspolitik:
- diese sei nicht nur verständlich, sondern gerechtfertigt - sie sei ohnehin nur ein Imitat ("die anderen auch") - sie habe womöglich gar nicht (so) stattgefunden (Verweis auf Leuchter-Report, In-Frage-Stellen der Wannsee-Konferenz) |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Ansonsten sprechen Noltes Kommentierungen der Asyl- und Einwanderungsthematik Bände:
Das ist im Prinzip die ordinäre Denk- und Sprechweise von Pegida, AfD und NPD. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Damit schließt sich für den leidenschaftlichen Anhänger Heideggers der Kreis und das ist eben die Bedeutung Noltes für die Gegenwart. Man kann sagen, dass der Mob, der jetzt in das Parlament in MV eingezogen ist, so etwas ist, wie die Fortführung der geschichtsrevionistischen Versuche Noltes im krampfhaften Bemühen, wieder eine von allen Gewissensbissen und Schuldgefühlen befreite *deutsche Identität* zu konstruieren - um dann alsbald wieder durchstarten zu können mit neuen imperialistischen Angriffskriegen und neuen neokolonialen und antisozialen Großprojekten.
Und ich denke, das ist breiten Kreisen der herrschenden Klassen auch gar nicht mal so unwillkommen, wenn man einmal an solche rechten Professorgen wie Baberowski oder Münkler denkt oder an die aggressive Kriegstrommelei von Gauck oder v.d. Leyen, die alles andere als eine defensive Militärpolitik vertreten ...- |
Zitat: |
So sei denn die „Konzeption der Verwandlung der deutschen Nation in eine gemischtnationale Bevölkerung [...] ja nicht zuletzt deshalb abzulehnen, weil ein kaum verhülltes Motiv darin besteht, sich einer Fortentwicklung der Interpretation des Nationalsozialismus, d. h. der Überwindung der isolierenden Betrachtungsweise, in den Weg zu stellen und eine seit langem etablierte Auffassung für immer zu fixieren." [Ebd., S. 431.] |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Es ging damals, und es geht heute immer noch, darum, auf welcher Seite man steht, und ob die eigene, natürlich die "richtige" Seite "gewinnt". Man will nicht in Recht sein, man will Recht behalten. |
Zitat: |
Ich glaube, daß ich mir die fremden Zungen auf eine, hermeneutisch gesehen, brutale Art und weise zu Eigen mache. Auch wenn ich viel zitiere und andere Terminologien übernehme, weiß ich genau, dass mein Gebrauch mit dem, was die Autoren gemeint haben, manchmal wenig zu tun hat. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Das liest sich für mich fast so, als wolle Nolte in den dort zitierten Passagen und insbesondere in dem von mir hier wiederholten Zitat die Verschwörungstheorie aufmacht, dass zumindest die gegenwärtige Flüchtlings- und Migrationspolitik, womöglich aber sogar der ganze universalistisch-humanistische Wertekanon der Bundesrepublik einzig und allein zu dem Zweck in die Welt gesetzt wurden, um ganz spezifisch seine eigene historische Interpretation des Nationalsozialismus und des zweiten Weltkriegs mundtot zu machen. |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||||||
Die Historiker hätten gewarnt sein können, denn Habermas hat schon bekennend 1985 in seiner Neuen Unübersichtlichkeit geschrieben:
Bleibt zu hoffen, dass seine Methode der bösartigen Unterstellung zwecks Feindgewinnung auch Gegenstand einer Historisierung der "Epoche 1968" sein wird. |
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: |
Tarvoc vermutet, dass Skeptiker meint, dass ein gewisser Michael Schneider (wer immer das sein soll) glaubt, dass Nolte geschrieben habe, dass ... |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Sorry, unquest, aber Dein Lamento gleicht der Klage des Museumsbesuchers, der sich nach dem Besuch darüber beschwert, daß die Eingangstreppe schmutzig ist. Und ansonsten nicht viel zu berichten weiß. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist ein bisschen dunkel, was Du da schreibt, weil der Bezug nicht ganz klar ist. Wenn Du mit industrieller Vernichtungspolitik den Holocaust meinst, bitte ich Dich, mal konkret am Text zu zeigen, wo Nolte den rechtfertigt. Und kannst Du mal zeigen, wo Nolte etwas von deutscher Größe sagt? |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Einfach nur eine Zustandsbeschreibung. Was ist falsch daran? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Unser Asylrecht lebt davon, nicht in Anspruch genommen zu werden - Sobald es von all denen in Anspruch genommen würde, die das theoretisch könnten - wer in Ländern wie China, Saudi Arabien oder ähnlich restriktiven Systemen den Mund aufmacht, oder den jeweiligen Gott nicht preist, kann sich zu Recht als religiös oder politisch verfolgt bezeichnen und bei uns Asyl beantragen. Wenn also alle das Versprechen unserer Verfassung kennen würden und ernst nähmen, wäre dieser Staat ganz schnell platt, weil hier keine Begrenzung eingebaut wurde. Wir haben im letzten Jahr gesehen, was passiert, wenn Mutti sich vollmundig am Mikrophon mit "Kommt alle her" präsentiert: Wir sind zumindest knapp an der Grenze unserer Aufnahmefähigkeit vorbeigeschrammt - ob wir uns bei unklarer Weltwirschaftsentwicklung nicht bereits übernommen haben, wird die Zukunft zeigen. Im Moment tun wir jedenfalls unser Möglichstes, um dieses Experiment misslingen zu lassen, indem wir weiterhin an Bildung un Erziehung sparen - natürlich auch bei Flüchtlings. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Der 2. Absatz spiegelt die Erfahrung der Zeit während des "Historikerstreites", die Nolte kaum unbeschädigt lassen konnte. Wenn Du Dich an den Tenor der damaligen Linken erinnerst, war die regelmäßig laut geäußerte Meinung, eine Wiederverinigung der beiden deutschen Staaten dürfe schon deshalb nicht stattfinden, weil das zu einen neuen deutschen Nationalismus und in den 3. Weltkrieg führen würde. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Es ist unter Linken geradezu verpönt, Natrionalgefühl zu haben, zelig demonstriert sich als "Verfassungspatriot". Wenn ich mich selbst auf der Gefühlsebene betrachte, bin ich wohl auch einer. Allerdings halte ich es für einen Fehler, das als Aufforderung zu sehen, dass jeder so sein sollte. Speziell im Zusammenhang mit den Migranten, die wir in unser Land holen, halte ich das sogar für einen Fehler: Dafür, dass wir die Leute aufnehmen, schämen wir uns noch, offen soviel Anpassung zu verlangen, dass sie nicht zum Ärgernis werden. Wir halten auch die Skandinavier, die Niederländer und Franzosen nicht alle für Nazis, nur weil sie einen anderen Nationalismus feiern - warum soll also ein deutsche Nationalismus, der sich in diesen Grenzen bewegt, falsch sein? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich kann mir angesichts dieser Sachlage durchaus vorstellen, dass die von Nolte befürchtete Begründung der großen Breitschaft für Multikulti unbewusst eine Rolle spielt. Aber bei dieser Nolte'schen Befürchtung kann man anderer Meinung sein oder nicht - mit welcher Begründung wird da ein Vorwurf draus?
Und ansonsten: Die Generation der Krieger ist praktisch abgetreten, die ihre Kinder tritt ab, was spricht also gegen eine "Historisierung" des Nationalsozialismus? Sie ist zwangsläufig. Auch eine Revision ist zwangsläufig, je mehr wir wissen - das ist die permanente Aufgabe der Geschichtswissenschaften zu jedem Gegenstand. Wer da meint, eine einmal verkündetet Wahrheit hätte Anspruch auf Ewigkeit, sollte lieber eine neue Kirche gründen. (@skeptiker Das gilt natürlich nicht für Dich - Du hast Deine ja schon gefunden.) |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Was sollte ich denn sonst meinen? Oder gibt es noch eine zweite industrielle Vernichtungspolitik in der deutschen oder sonstigen Geschichte? Der Bezug findet sich hier im thread. Nolte hatte z.B. gesagt: "... daß all diese Empfindungen und Befürchtungen nicht nur verstehbar, sondern auch großenteils verständlich und bis zu einem bestimmten Punkt sogar gerechtfertigt waren." (E. Nolte , Der europäische Bürgerkrieg 1917-1945, S. 16.) siehe im bereits verlinkten Text: http://library.fes.de/fulltext/historiker/00024001.htm Mit "Empfindungen und Befürchtungen" Hitlers sind dessen - von Nolte unterstellte - Angst vor dem "ewigen Linken" bzw. dem Bolschewismus gemeint. Hinten runter fält bei Nolte die Tatsache, dass Hitler & co. die russischen Kommunisten eher als eine Art *Untermenschen* betrachtete, mit denen leicht fertig zu werden ist. Nolte aber spricht ungeachtet dieser wahnhaften und rassistischen Diskriminierungen von berechtigen Ängsten Hitlers. Während Nolte dann in einem anderen Paradigma von der Nachahmung der russischen Asiaten spricht, quasselt er im nächsten Moment wieder von einer wissenschaftlichen Seriösität von Holocaustleugnern, welche ja die industrielle Vernichtung als solche in Frage stellen. Das heisst: Er fährt hier 3 verschiedene Gleise, um angeblich etwas zu *erklären*. Das zeigt uns aber, dass er nie etwas erklären wollte. Er schwankte, weil er selber nicht wusste, welche Taktik die beste ist. Also nahm er alle 3 und dachte, die anderen sind genau so unlogisch, wie er selber. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||
Falsch daran ist wieder mal, dass Nolte rassistische Gewalt "nicht nur für nachvollziehbar, sondern für gerechtfertigt" hält. Er stellt hier eine Kausalkette her, die völlig natürlich zu sein scheint: "Einladung an die Armen in der Welt" --> diese kommen und erhalten "mindestens Temporär Aufenthalt" ---> dies ruft eine Beunruhigung hervor ---> und diese führt zu Brandanschlägen. Dabei muss doch vorher einiges im Kopf der Brandanschläger vor sich gegangen sein. Aber diese ideologische Komponente ist für Nolte anscheinend entweder nicht existent oder kein Problem oder beides, zumal er im Verdacht steht, jene Ideologie zu teilen. Denn so, wie er oben schreibt, klingt wie "Wir sind nicht das Sozialamt der Welt" - ein Spruch, der bei der NPD ebenso usus ist, wie bei AfD und Pegida. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Dazu habe ich ja schon a.a.O. was geschrieben. Nur mal kurz dazu: Menschen, die hier einwandern, und seien es auch 10-mal so viel wie jetzt, sind nicht nur Konsumenten, sondern in erster Linie Produzenten von Reichtum. Als Idee habe ich den Neubau städtischer Wohnräume gebracht, wobei man viele Fliegen mit einer Klappe schlagen würde: die ökologischen Probleme, die Anwendungslücke moderner, integrierter, ziviler Technologien oder die Qualifizierung der Einwanderer. Richtig ist, dass bürgerliche Kräfte hier eine Leerstelle im Kopf haben und insofern nur das tun, was in ihrer ideologischen Welt möglich ist, obwohl Geld genug da ist. Ansonsten: Das Asylrecht ist schon dazu da, gelegentlich auch mal angewendet zu werden. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Als ich diese Sätze von Nolte gelesen habe, da dachte ich sofort an das CSU-Schlagwort für Multikulti, nämlich: "durchmischt und durchrasst". Nolte ergeht sich in Verschwörungstheorien. Da versucht *jemand* (?) / dunkle Kreise (??), durch ganz viel Multikulti das Nationalbewusstsein der deutschen zu unterminieren - wo er doch gerade dabei ist, dieses sauber zu putzen, auf dass es wieder glänze wie neu! |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Für Nolte geht es im oben zitierten Abschnitt darum, seine Neuinterpretation des Faschismus zur kulturellen Dominanz zu bringen. Statt Multikulti will er ein Solokulti, wo nur gedacht wird, was er denkt, insbesondere in Gestalt seines unsäglichen Geschichtsrevisionismus. Übrigens sind Noltes Formulierungen nicht nur ein Beleg für seinen Größenwahn und seine Selbstüberschätzung, sondern auch für seinen Missbrauch der Rhetorik. Das ist auch im verlinkten Text von Michael Schneider von diesem gut heraus gearbeitet worden. Es ist jedenfall schon dreist, wenn er von "Fortentwicklung" der Geschichtsinterpretation spricht. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Antikirchliche Rhetorik beim Versuch, Geschichtsrevisionismus inklusive Holocaustleugnung salonfähig zu machen, findet man auch bei Nolte mehr oder weniger verkappt, wenn man ihn ganz genau liest. So sieht er sich ja auch als jemanden, der fixierte Vorstellungen "weiterentwickelt", während seine Gegner an "etablierten Auffassungen" festhielten, quasi wie jemand an religiösen Schriften festhält. Was du und Nolte dabei übersehen: Die "etablierten Auffassungen" über den Faschismus sind ziemlich gut begründet. Und bevor man hier einen Paradigmenwechsel einführt, muss dieser 1. auf die bestehenden Argumente eingehen und 2. sehr gute Gründe auf seiner Seite haben. ---- .... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Und Du meinst tatsächlich, dass Gefühle Taten rechtfertigen? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn die Gefühle dieser Leute ihre Taten nicht erklären, warum spricht Nolte dann überhaupt über Gefühle? Unter dieser Prämisse wäre das dann doch alles nur sentimentaler, melodramatischer Quatsch ohne jeden Erklärungswert. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn die Gefühle dieser Leute ihre Taten nicht erklären, warum spricht Nolte dann überhaupt über Gefühle? Unter dieser Prämisse wäre das dann doch alles nur sentimentaler, melodramatischer Quatsch ohne jeden Erklärungswert. |
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: |
Kennst du den Unterschied zwischen den Worten "erklären" und "rechtfertigen"? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn Gefühle nicht richtig oder falsch sein können und auch nicht dem Willen unterliegen, wie fwo gesagt hat, und sich gleichzeitig die Handlungen tatsächlich aus den Gefühlen heraus erklären, worin genau liegt denn dann der Unterschied? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn Gefühle nicht richtig oder falsch sein können und auch nicht dem Willen unterliegen, wie fwo gesagt hat, und sich gleichzeitig die Handlungen tatsächlich aus den Gefühlen heraus erklären, worin genau liegt denn dann der Unterschied? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Damit ist jetzt aber immer noch nicht erklärt, wieso und in welcher Weise Gefühle hier überhaupt von Relevanz sind. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Relevanz wofür? Für das Verständnis von Handlungen? Die Äußerung glaube ich Dir jetzt nicht. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Hier Deine Logik: Weil Nolte also schreibt, Empfindungen und Befürchtungen, die er Hitler unterstellt, seien verständlich und gerechtfertigt gewesen, rechtfertigt er damit die Handlungen, die aus diesen Gefühlen entstanden sind. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
btw.: Nolte benutzt da eine falsche Vokabel, er kommt aus einer Zeit, in der es erlaubte und verbotene Gefühle gab. Gefühle können von mir aus berechtigt sein, ode die Realität wiedergeben - oder auch nicht. Aber Gefühle braucht man nicht zu rechtfertigen, kann man auch nicht. Was man rechtfertigen muss, sind die Äußerungen von Gefühlen und die Handlungen aus Gefühlen. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Das ist der selbe Unsinn wie oben: Nolte schreibt nur von Gefühlen, in diesem Fall von Gefühlen in der Masse, er schreibt von Beunruhigungen, die durch den Zustrom von Asylbewerbern hervorgerufen worden sind. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Und Du meinst tatsächlich, dass Gefühle Taten rechtfertigen? Wenn Du unruhig bist, rechtfertigt das also Mord und Totschlag? Und wenn Du nur genügend Angst oder Hass fühlst, rechtfertigt das sogar einen Holocaust?
Wenn das, was Du hier geschrieben hast, irgendeinen Sinn ergeben soll, musst Du das wirklich selbst denken, denn Nolte schreibt das nicht, zumindest nicht in dem Text, den Du zitierst. Skeptiker, mir graut vor Dir. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ein Großteil unserer Bildungselite lehnt Nationalbewusstsein offen ab. Und die Frage ist erlaubt, wie lange ein Staat damit existieren kann. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Den Kommentar auf die freie Predigt ohne direkten Textbezug spare ich mir. |
Zitat: |
So sei denn die „Konzeption der Verwandlung der deutschen Nation in eine gemischtnationale Bevölkerung [...] ja nicht zuletzt deshalb abzulehnen, weil ein kaum verhülltes Motiv darin besteht, sich einer Fortentwicklung der Interpretation des Nationalsozialismus, d. h. der Überwindung der isolierenden Betrachtungsweise, in den Weg zu stellen und eine seit langem etablierte Auffassung für immer zu fixieren." [Ebd., S. 431.]
"Volkspädagogik" von rechts : Ernst Nolte, die Bemühungen um die "Historisierung" des Nationalsozialismus und die "selbstbewußte Nation" / Michael Schneider http://library.fes.de/fulltext/historiker/00024001.htm |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Ach, Quark. Die Zitate von Nolte erklären ja nicht nur die Handlungen aus den Gefühlen, sondern sie wollen auch die Gefühle selbst erklären, z.B. aus der Bedrohung durch den Bolschewismus, und dann erklären sie die Gefühle für gerechtfertigt. Und die Antwort auf die Frage, warum die Handlungen selbst nicht gerechtfertigt sein sollen, obwohl die Gefühle, aus denen sie resultieren, für gerechtfertigt erklärt werden, bleiben sie uns mal eben schuldig. Du siehst, wieso das für viele Leute zumindest ein Geschmäckle hat? |
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