Die Homo-Ehe konsequent weitergedacht ...
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#121:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 11:21
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Ich wuerde EfA (nicht Efa Smilie nicht so hoch haengen.
Ein Aufreger ist das nur fuer Christenfundis, dem Rest ist das doch egal.
Als Wahlkampfthema taugt es fuer keine Seite.

#122:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 11:33
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zelig hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Ansonsten: Schulz hat da einen Coup gelandet. Quasi mit einem Schuß CDU/CSU und AfD gleichzeitig zu versenken - das hat schon was. Die CDU/CSU kann nur verlieren, die AfD ist wieder einmal auf dem Kalten Fuß erwischt worden und hat sich sichtbar in den von ihr selbst gelegten Fallstricken selbst verheddert. Keiner wird der AfD mit der bekennenden Lesbe Alice Weidel an der Spitze abnehmen, ehrlich gegen die Homo-Ehe zu sein. Für die Rechtspopulisten ist das ein Desaster auf allen Ebenen.


Jep. Das hat jedenfalls auch ein heftiges Spalt-Potential innerhalb der Unionsparteien. Man könnte das insgesamt auch als einen Prozess werten, sich mal ehrlich zu machen. Somit eigentlich ein positiver Vorgang. Selbst wenn er am Ende mit Machteinbußen verbunden ist.
Die konservativ-traditionelle Haltung zur Ehe soll meiner Ansicht nach übrigens deutlich ihre Stimme erheben. Auch wenn ich die Position so nicht vertrete, hielte ich es für einen Fehler, wenn sie im öffentlichen Diskurs als ein No-Go beahndelt würde.


Warum ein No-GO, doch ein NO GO? Jeder hatte genug Zeit, sich Gedanken darüber zu machen. Seit 30 Jahren wird darüber debattiert, debattiert und noch mal debattiert und dabei kommen Argumente wie, "dann will ich meinen Hund oder meinen Kühlschrank heiraten"oder "wir Deutsche werden aussterben" oder "Homosexualität ist Gotteslästerung". Und jetzt tun einige so , als ob man sie überrollt hätte. Morgen soll die Homoehe, vielmehr die Ehe auch für Homosexuelle, eingeführt werden und damit basta. Deutschland hat viele Probleme. Man sollte dieses wenigsten lösen und seine Energie dafür einsetzen, die anderen Probleme anzupacken, die eigentlich mehr Menschen betreffen.


Zuletzt bearbeitet von luc am 29.06.2017, 12:06, insgesamt einmal bearbeitet

#123:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 12:03
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zelig hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Ansonsten: Schulz hat da einen Coup gelandet. Quasi mit einem Schuß CDU/CSU und AfD gleichzeitig zu versenken - das hat schon was. Die CDU/CSU kann nur verlieren, die AfD ist wieder einmal auf dem Kalten Fuß erwischt worden und hat sich sichtbar in den von ihr selbst gelegten Fallstricken selbst verheddert. Keiner wird der AfD mit der bekennenden Lesbe Alice Weidel an der Spitze abnehmen, ehrlich gegen die Homo-Ehe zu sein. Für die Rechtspopulisten ist das ein Desaster auf allen Ebenen.


Jep. Das hat jedenfalls auch ein heftiges Spalt-Potential innerhalb der Unionsparteien. Man könnte das insgesamt auch als einen Prozess werten, sich mal ehrlich zu machen. Somit eigentlich ein positiver Vorgang. Selbst wenn er am Ende mit Machteinbußen verbunden ist.
Die konservativ-traditionelle Haltung zur Ehe soll meiner Ansicht nach übrigens deutlich ihre Stimme erheben. Auch wenn ich die Position so nicht vertrete, hielte ich es für einen Fehler, wenn sie im öffentlichen Diskurs als ein No-Go beahndelt würde.


Wenn die Unionsfraktion im Bundestag mit deutlicher Mehrheit dagegen stimmt oder es sogar nur ein paar einzelne Abweichler gibt, wird das die CDU/CSU bei der Bundestagswahl mächtig Stimmen kosten. Die SPD hat dann etwas vorzuweisen.
Durch die undurchsichtige Haltung der AfD werden wiederum viele potenzielle AfD-Wähler dann doch lieber ihr Kreuz bei der UNION machen.
Wer auf jeden Fall schon jetzt einen schweren Schaden erleidet, ist die AfD. Die wollten mit der Spitzenkandidatur von Alice Weidel signalisieren, sie seien ja nicht so, wie man es ihnen unterstellt. Tatsächlich fällt den AfDlern diese Strategie dank Schulz jetzt auf die eigenen Füße. Und wieder einmal können sie nichts machen, sie haben nichts, was sie dem realpolitisch entgegensetzen können. Schulz hat da jetzt erfolgreich einen Spaltkeil auch zwischen die Rechtspopulisten getrieben.

#124:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 12:10
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DonMartin hat folgendes geschrieben:
Ich wuerde EfA (nicht Efa Smilie nicht so hoch haengen.
Ein Aufreger ist das nur fuer Christenfundis, dem Rest ist das doch egal.
Als Wahlkampfthema taugt es fuer keine Seite.


Es geht hier eher um das Symbolische. Als Schulz im Januar auftauchte, hieß es, er müsse erst mal liefern. Jetzt hat er geliefert. Und die UNION sitzt in der Falle. Sehr schön dazu das hier:
Zitat:

"Normalerweise ist das ein Koalitionsbruch", sagte CSU-Chef Horst Seehofer der Augsburger Allgemeinen. Er nannte das Verhalten der SPD "unwürdig". "Alle rechtlichen Bedenken werden ausgeblendet. Man hätte das auch in aller Ruhe im Herbst machen können."
Quelle


Die UNION kann nicht aus der Koalition raus. Dann stellt sie nicht mehr den Kanzler und hat auch keinen Nachfolger und auch kein Programm für die Bundestagswahl. Das weiß Seehofer. Und er weiß auch, dass der Koalitionsbruch nur für die UNION schlecht wäre - nicht für die SPD.

#125:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 12:11
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luc hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Ansonsten: Schulz hat da einen Coup gelandet. Quasi mit einem Schuß CDU/CSU und AfD gleichzeitig zu versenken - das hat schon was. Die CDU/CSU kann nur verlieren, die AfD ist wieder einmal auf dem Kalten Fuß erwischt worden und hat sich sichtbar in den von ihr selbst gelegten Fallstricken selbst verheddert. Keiner wird der AfD mit der bekennenden Lesbe Alice Weidel an der Spitze abnehmen, ehrlich gegen die Homo-Ehe zu sein. Für die Rechtspopulisten ist das ein Desaster auf allen Ebenen.


Jep. Das hat jedenfalls auch ein heftiges Spalt-Potential innerhalb der Unionsparteien. Man könnte das insgesamt auch als einen Prozess werten, sich mal ehrlich zu machen. Somit eigentlich ein positiver Vorgang. Selbst wenn er am Ende mit Machteinbußen verbunden ist.
Die konservativ-traditionelle Haltung zur Ehe soll meiner Ansicht nach übrigens deutlich ihre Stimme erheben. Auch wenn ich die Position so nicht vertrete, hielte ich es für einen Fehler, wenn sie im öffentlichen Diskurs als ein No-Go beahndelt würde.


Warum ein No-GO, doch ein NO GO? Jeder hatte genug Zeit, sich Gedanken darüber zu machen. Seit 30 Jahren wird darüber debattiert, debattiert und noch mal debattiert und dabei kommen Argumente wie, "dann will ich meinen Hund oder meinen Kühlschrank heiraten"oder "wir Deutsche werden aussterben" oder "Homosexualität ist Gotteslästerung". Und jetzt tun einige so , als ob man sie überrollt hätte. Morgen soll die Homoehe, vielmehr die Ehe auch für Homosexuelle, eingeführt werden und damit basta. Deutschland hat viele Probleme. Man sollte dieses wenigsten lösen und seine Energie damit einsetzen, die anderen Probleme anzupacken, die eigentlich mehr Menschen betreffen.


Soweit ich das sehe, geht es vernünftigen Konservativen nicht um die Vorbehalte, die Du auflistest. Die gibt es natürlich auch. Leider nicht zu knapp. Obwohl die Tendenz positiv ist.
In zwei, drei Sätzen skizziert, geht es um die besondere Schutzwürdigkeit einer sozialen Konstruktion, die zumindest in unserem kulturellen Umfeld konstitutiv für die Gesellschaft ist. Der Vorbehalt richtet sich aus dieser Sicht gegen die Gleichsetzung mit Beziehungen, die aber nicht auf gleiche Weise konstitutiv werden können. Ich glaube, das ist der Kern der Sache.

Ich bin jetzt mal gespannt, ob man das erstmal neutral zur Kenntnis nehmen kann. Es bringt ja nichts, die Karikatur einer Gegenposition anzugreifen.

#126:  Autor: Ratio BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 12:22
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zelig hat folgendes geschrieben:
Es bringt ja nichts, die Karikatur einer Gegenposition anzugreifen.


Gute Formulierung, muss ich mir merken.

#127:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 12:23
    —
zelig hat folgendes geschrieben:

In zwei, drei Sätzen skizziert, geht es um die besondere Schutzwürdigkeit einer sozialen Konstruktion, die zumindest in unserem kulturellen Umfeld konstitutiv für die Gesellschaft ist.

Schutz gegen was nochmal?

#128:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 12:24
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Ansonsten: Schulz hat da einen Coup gelandet. Quasi mit einem Schuß CDU/CSU und AfD gleichzeitig zu versenken - das hat schon was. Die CDU/CSU kann nur verlieren, die AfD ist wieder einmal auf dem Kalten Fuß erwischt worden und hat sich sichtbar in den von ihr selbst gelegten Fallstricken selbst verheddert. Keiner wird der AfD mit der bekennenden Lesbe Alice Weidel an der Spitze abnehmen, ehrlich gegen die Homo-Ehe zu sein. Für die Rechtspopulisten ist das ein Desaster auf allen Ebenen.


Jep. Das hat jedenfalls auch ein heftiges Spalt-Potential innerhalb der Unionsparteien. Man könnte das insgesamt auch als einen Prozess werten, sich mal ehrlich zu machen. Somit eigentlich ein positiver Vorgang. Selbst wenn er am Ende mit Machteinbußen verbunden ist.
Die konservativ-traditionelle Haltung zur Ehe soll meiner Ansicht nach übrigens deutlich ihre Stimme erheben. Auch wenn ich die Position so nicht vertrete, hielte ich es für einen Fehler, wenn sie im öffentlichen Diskurs als ein No-Go beahndelt würde.


Warum ein No-GO, doch ein NO GO? Jeder hatte genug Zeit, sich Gedanken darüber zu machen. Seit 30 Jahren wird darüber debattiert, debattiert und noch mal debattiert und dabei kommen Argumente wie, "dann will ich meinen Hund oder meinen Kühlschrank heiraten"oder "wir Deutsche werden aussterben" oder "Homosexualität ist Gotteslästerung". Und jetzt tun einige so , als ob man sie überrollt hätte. Morgen soll die Homoehe, vielmehr die Ehe auch für Homosexuelle, eingeführt werden und damit basta. Deutschland hat viele Probleme. Man sollte dieses wenigsten lösen und seine Energie damit einsetzen, die anderen Probleme anzupacken, die eigentlich mehr Menschen betreffen.


Soweit ich das sehe, geht es vernünftigen Konservativen nicht um die Vorbehalte, die Du auflistest. Die gibt es natürlich auch. Leider nicht zu knapp. Obwohl die Tendenz positiv ist.
In zwei, drei Sätzen skizziert, geht es um die besondere Schutzwürdigkeit einer sozialen Konstruktion, die zumindest in unserem kulturellen Umfeld konstitutiv für die Gesellschaft ist. Der Vorbehalt richtet sich aus dieser Sicht gegen die Gleichsetzung mit Beziehungen, die aber nicht auf gleiche Weise konstitutiv werden können. Ich glaube, das ist der Kern der Sache.

Ich bin jetzt mal gespannt, ob man das erstmal neutral zur Kenntnis nehmen kann. Es bringt ja nichts, die Karikatur einer Gegenposition anzugreifen.


Ich glaube, es geht um die Sorge, nicht mehr wahr genommen zu werden, sich in der Gesellschaft nicht mehr zurechtzufinden, die eigene Identität zu verlieren etc.. Da brechen ganze Weltbilder zusammen. Das, woran man geglaubt hat, was einem anerzogen wurde, woran man sein ganzes Leben ausgerichtet hat, ist - gefühlt - mit einem einzigen Federstrich nicht mehr gültig. Ab aufs Abstellgleis, abgehängt, danach die Weiche, die zurück zum Hauptgleis führt, ausgebaut. Ich glaube, darum geht es.

#129:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 12:25
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sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Die UNION kann nicht aus der Koalition raus.

Muss sie auch nicht. Die Legislaturperiode ist eh vorbei, freitag ist letzte Sitzung und in 3 Monaten wird neu gewaehlt.

#130:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 12:25
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zelig hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Ansonsten: Schulz hat da einen Coup gelandet. Quasi mit einem Schuß CDU/CSU und AfD gleichzeitig zu versenken - das hat schon was. Die CDU/CSU kann nur verlieren, die AfD ist wieder einmal auf dem Kalten Fuß erwischt worden und hat sich sichtbar in den von ihr selbst gelegten Fallstricken selbst verheddert. Keiner wird der AfD mit der bekennenden Lesbe Alice Weidel an der Spitze abnehmen, ehrlich gegen die Homo-Ehe zu sein. Für die Rechtspopulisten ist das ein Desaster auf allen Ebenen.


Jep. Das hat jedenfalls auch ein heftiges Spalt-Potential innerhalb der Unionsparteien. Man könnte das insgesamt auch als einen Prozess werten, sich mal ehrlich zu machen. Somit eigentlich ein positiver Vorgang. Selbst wenn er am Ende mit Machteinbußen verbunden ist.
Die konservativ-traditionelle Haltung zur Ehe soll meiner Ansicht nach übrigens deutlich ihre Stimme erheben. Auch wenn ich die Position so nicht vertrete, hielte ich es für einen Fehler, wenn sie im öffentlichen Diskurs als ein No-Go beahndelt würde.


Warum ein No-GO, doch ein NO GO? Jeder hatte genug Zeit, sich Gedanken darüber zu machen. Seit 30 Jahren wird darüber debattiert, debattiert und noch mal debattiert und dabei kommen Argumente wie, "dann will ich meinen Hund oder meinen Kühlschrank heiraten"oder "wir Deutsche werden aussterben" oder "Homosexualität ist Gotteslästerung". Und jetzt tun einige so , als ob man sie überrollt hätte. Morgen soll die Homoehe, vielmehr die Ehe auch für Homosexuelle, eingeführt werden und damit basta. Deutschland hat viele Probleme. Man sollte dieses wenigsten lösen und seine Energie damit einsetzen, die anderen Probleme anzupacken, die eigentlich mehr Menschen betreffen.


Soweit ich das sehe, geht es vernünftigen Konservativen nicht um die Vorbehalte, die Du auflistest. Die gibt es natürlich auch. Leider nicht zu knapp. Obwohl die Tendenz positiv ist.
In zwei, drei Sätzen skizziert, geht es um die besondere Schutzwürdigkeit einer sozialen Konstruktion, die zumindest in unserem kulturellen Umfeld konstitutiv für die Gesellschaft ist. Der Vorbehalt richtet sich aus dieser Sicht gegen die Gleichsetzung mit Beziehungen, die aber nicht auf gleiche Weise konstitutiv werden können. Ich glaube, das ist der Kern der Sache.

Ich bin jetzt mal gespannt, ob man das erstmal neutral zur Kenntnis nehmen kann. Es bringt ja nichts, die Karikatur einer Gegenposition anzugreifen.


Die Schutzwürdigkeit ist aber gewährleistet, wenn Homos heiraten dürfen. Das ist eigentlich eine Bestätigung, dass der Institution Ehe doch einen hohen Stellenwert beigemessen wird. Alle Konservativen sollten sich freuen. Eigentlich ist es eine Niederlage der 68Er , die propagiert hatten, dass, wenn man 2 mal mit der selben Person pennt, suspekt und kleinbürgerlich reaktionär ist. zwinkern (etwa so).

#131:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 12:27
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DonMartin hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

In zwei, drei Sätzen skizziert, geht es um die besondere Schutzwürdigkeit einer sozialen Konstruktion, die zumindest in unserem kulturellen Umfeld konstitutiv für die Gesellschaft ist.

Schutz gegen was nochmal?


Ich versteh die Frage nicht wirklich. Wäre das eine Antwort?:

schutzwürdig = erhaltenswert

#132:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 12:30
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Schutz nicht gegen etwas, sondern für die Entwicklung eines eigenen Binnenraums ist die Idee der Ehe, besonders mit Kindern. Dafür gibt es jedenfalls die staatliche Unterstützung, die sehr gut angelegtes Geld ist, weil diese Struktur auch dem Gemeinwohl nützt. Die Lesben, die sich dauerhaft verpartnern wollen, sehen das wohl genauso, habe ich jedenfalls so verstanden.

#133:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 12:30
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luc hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Ansonsten: Schulz hat da einen Coup gelandet. Quasi mit einem Schuß CDU/CSU und AfD gleichzeitig zu versenken - das hat schon was. Die CDU/CSU kann nur verlieren, die AfD ist wieder einmal auf dem Kalten Fuß erwischt worden und hat sich sichtbar in den von ihr selbst gelegten Fallstricken selbst verheddert. Keiner wird der AfD mit der bekennenden Lesbe Alice Weidel an der Spitze abnehmen, ehrlich gegen die Homo-Ehe zu sein. Für die Rechtspopulisten ist das ein Desaster auf allen Ebenen.


Jep. Das hat jedenfalls auch ein heftiges Spalt-Potential innerhalb der Unionsparteien. Man könnte das insgesamt auch als einen Prozess werten, sich mal ehrlich zu machen. Somit eigentlich ein positiver Vorgang. Selbst wenn er am Ende mit Machteinbußen verbunden ist.
Die konservativ-traditionelle Haltung zur Ehe soll meiner Ansicht nach übrigens deutlich ihre Stimme erheben. Auch wenn ich die Position so nicht vertrete, hielte ich es für einen Fehler, wenn sie im öffentlichen Diskurs als ein No-Go beahndelt würde.


Warum ein No-GO, doch ein NO GO? Jeder hatte genug Zeit, sich Gedanken darüber zu machen. Seit 30 Jahren wird darüber debattiert, debattiert und noch mal debattiert und dabei kommen Argumente wie, "dann will ich meinen Hund oder meinen Kühlschrank heiraten"oder "wir Deutsche werden aussterben" oder "Homosexualität ist Gotteslästerung". Und jetzt tun einige so , als ob man sie überrollt hätte. Morgen soll die Homoehe, vielmehr die Ehe auch für Homosexuelle, eingeführt werden und damit basta. Deutschland hat viele Probleme. Man sollte dieses wenigsten lösen und seine Energie damit einsetzen, die anderen Probleme anzupacken, die eigentlich mehr Menschen betreffen.


Soweit ich das sehe, geht es vernünftigen Konservativen nicht um die Vorbehalte, die Du auflistest. Die gibt es natürlich auch. Leider nicht zu knapp. Obwohl die Tendenz positiv ist.
In zwei, drei Sätzen skizziert, geht es um die besondere Schutzwürdigkeit einer sozialen Konstruktion, die zumindest in unserem kulturellen Umfeld konstitutiv für die Gesellschaft ist. Der Vorbehalt richtet sich aus dieser Sicht gegen die Gleichsetzung mit Beziehungen, die aber nicht auf gleiche Weise konstitutiv werden können. Ich glaube, das ist der Kern der Sache.

Ich bin jetzt mal gespannt, ob man das erstmal neutral zur Kenntnis nehmen kann. Es bringt ja nichts, die Karikatur einer Gegenposition anzugreifen.


Die Schutzwürdigkeit ist aber gewährleistet, wenn Homos heiraten dürfen. Das ist eigentlich eine Bestätigung, dass der Institution Ehe doch einen hohen Stellenwert beigemessen wird. Alle Konservativen sollten sich freuen. Eigentlich ist es eine Niederlage der 68Er , die propagiert hatten, dass, wenn man 2 mal mit der selben Person pennt, suspekt und kleinbürgerlich reaktionär ist. zwinkern (etwa so).


Ja, ok. Jetzt hast Du nur den konstitutiven Aspekt unter den Tisch fallen lassen.

#134:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 12:43
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, es geht um die Sorge, nicht mehr wahr genommen zu werden, sich in der Gesellschaft nicht mehr zurechtzufinden, die eigene Identität zu verlieren etc.. Da brechen ganze Weltbilder zusammen. Das, woran man geglaubt hat, was einem anerzogen wurde, woran man sein ganzes Leben ausgerichtet hat, ist - gefühlt - mit einem einzigen Federstrich nicht mehr gültig. Ab aufs Abstellgleis, abgehängt, danach die Weiche, die zurück zum Hauptgleis führt, ausgebaut. Ich glaube, darum geht es.


Ja, seh ich im Prinzip auch so. Wahlfreiheit und Selbstverantwortung verunsichern auch hier. Aber lass uns dabei nicht vergessen, daß die Entwicklung hin zu immer filigraneren gesellschaftlichen Konstruktionen, von der Gesellschaft geleistet werden sollen. Darin steckt eben auch ein Anspruch. Ein lesbisches oder ein schwules Paar braucht um Kinder großziehen zu können, prinzipiell die soziale Konstruktion der Adoption. Oder medizinisch-technisches Know-How und und Infrastruktur. Wenn Du mich fragst, der Aufwand lohnt sich natürlich. Ein Kind, das bei einem liebevollen homosexuellen Paar aufwächst, ist eine gute Sache. Es braucht nicht in einem Heim großzuwerden.

#135:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 12:53
    —
Zitat:

Ja, ok. Jetzt hast Du nur den konstitutiven Aspekt unter den Tisch fallen lassen.

@Zelig

Konstitutiv? Glaubst du, dass es so schwer ist, Homos zu integrieren, auch wenn man sie in der Vergangenheit von vornherein ignoriert oder sogar kriminalisiert hatte? Die meisten arbeiten, zahlen, Steuern, leben in einer zweier Beziehung, haben einen Bausparvertrag und eine Lebensversicherung, einige gehen sogar in die Kirche, sind in irgendeiner Partei, sogar bei der CDU. Revoluzzer und Chaoten sind sie nicht unbedingt, viele sind sogar sehr systemkonform.

#136:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 12:58
    —
Heiraten ist doch sowas von schwul... Auf den Arm nehmen

#137:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 13:06
    —
Despiteful hat folgendes geschrieben:
Heiraten ist doch sowas von schwul... Auf den Arm nehmen


Lachen Lachen Lachen Lachen

#138:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 13:40
    —
Luther hat ja schon sehr früh die Homoehe für Pfaffen durchgesetzt. Andererseits bekämpfte er klassenkämpferische Bauern und plädierte dafür, diese totzuschlagen (was auch massenhaft geschah).

Also Sexualreformen bei gleichzeitiger Unterdrückung des Klassenkampfes von unten - da gibt es gewissermaßen beim rechten Seeheimer Schulz ein déjà vu.

Luther war gewissermaßen die Vorlage für den Fortschritt in Sachen kultureller Freiräume und sozialer Freiraumverengung.

Die Geschichte spielt sich mindestens zweimal ab: Einmal als Original, einmal als Farce.

#139:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 14:45
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
....
Ja, ok. Jetzt hast Du nur den konstitutiven Aspekt unter den Tisch fallen lassen.

Konstitutiv ist die Familie, nicht die Ehe, die schon immer auch zwischen erkennbar unfruchtbaren Menschen geschlossen werden konnte, etwa zwischen Alten. Die Ehe war in unserem Staat immer nur ein Versorgungsverhältnis mit unpassendem ideologischen Überbau.

Die christliche Kirche hat sie übrigens erst im 12. Jahrhundert, also ziemlich spät als wichtige Institution entdeckt, als sie in anderen Bereichen langsam Federn lassen musste.

#140:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 15:13
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ehe-fuer-alle-merkel-nennt-streit-ueber-homo-ehe-traurig-und-unnoetig-a-1154949.html

Siehe Kommentare:

Wie kann denn bitteschön ein Thema, dass für die allermeisten überhaupt gar keine Konsequenzen haben wird, die Leute ao dermaßen auf die Barrikaden bringen, dass die sich so eine Scheiße zusammenschreiben?

Du verkennst nur die Vielzahl der Konsequenzen, wenn Du sagst, dass die allermeisten überhaupt keine Konsequenzen hätten. Was Du meinst sind objektive Änderungen in den Randbedingungen der Lebensführung (Steuer, Rechte, usw.)

Es gibt aber noch andere Konsequenzen, so z.B. die Einsicht, dass das eigenen Weltbild nicht allgemein verpflichtend ist, so dass man ganz plötzlich in einer Sache von der eingebildeten satten Mehrheit, die einem Sicherheit vermittelt hatte, zum belächelten Außenseiter wird. Das macht einsam, und das tut weh.

Ich habe nichts dagegen, darüber zu lachen, nur wundern sollte man sich nicht, weil es völlig normal ist.


Das sehe ich dann aber als eklatante Charakterschwäche an

#141:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 15:16
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

In zwei, drei Sätzen skizziert, geht es um die besondere Schutzwürdigkeit einer sozialen Konstruktion, die zumindest in unserem kulturellen Umfeld konstitutiv für die Gesellschaft ist.

Schutz gegen was nochmal?


Ich versteh die Frage nicht wirklich. Wäre das eine Antwort?:

schutzwürdig = erhaltenswert


Die Ausweitung des Ehebegriffs auf eine weitere Konstruktion tangiert doch nicht die Schutzwürdigkeit der ersten Konstruktion?!

#142:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 15:44
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

In zwei, drei Sätzen skizziert, geht es um die besondere Schutzwürdigkeit einer sozialen Konstruktion, die zumindest in unserem kulturellen Umfeld konstitutiv für die Gesellschaft ist.

Schutz gegen was nochmal?


Ich versteh die Frage nicht wirklich. Wäre das eine Antwort?:

schutzwürdig = erhaltenswert


Die Ausweitung des Ehebegriffs auf eine weitere Konstruktion tangiert doch nicht die Schutzwürdigkeit der ersten Konstruktion?!


Ich finde, "Schutzwürdigkeit" klingt irgendwie nach Bedrohung. Als müsse etwas vor dem Zugriff böser Mächte beschützt werden. Dabei geht es doch nur um Menschen, die heiraten wollen.

#143:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 16:45
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

In zwei, drei Sätzen skizziert, geht es um die besondere Schutzwürdigkeit einer sozialen Konstruktion, die zumindest in unserem kulturellen Umfeld konstitutiv für die Gesellschaft ist.

Schutz gegen was nochmal?


Ich versteh die Frage nicht wirklich. Wäre das eine Antwort?:

schutzwürdig = erhaltenswert


Die Ausweitung des Ehebegriffs auf eine weitere Konstruktion tangiert doch nicht die Schutzwürdigkeit der ersten Konstruktion?!


Ich finde, "Schutzwürdigkeit" klingt irgendwie nach Bedrohung. Als müsse etwas vor dem Zugriff böser Mächte beschützt werden. Dabei geht es doch nur um Menschen, die heiraten wollen.


es geht vor allem auch nicht um den Status von Hetero Ehen.

#144:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.06.2017, 22:53
    —
Despiteful hat folgendes geschrieben:
Heiraten ist doch sowas von schwul... Auf den Arm nehmen



Gröhl...

Tagessieger!

#145:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 30.06.2017, 08:00
    —
Jetzt gerade läuft zu dem Thema ein Livestream aus dem Bundestag, wo heute über die Ehe für alle abgestimmt wird. Falls Interesse besteht... Smilie

(Auch im Fernsehen bei Phoenix.)

#146:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 30.06.2017, 08:18
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Jetzt gerade läuft zu dem Thema ein Livestream aus dem Bundestag, wo heute über die Ehe für alle abgestimmt wird. Falls Interesse besteht... Smilie

(Auch im Fernsehen bei Phoenix.)


Meine Fresse, der Kauder. -.- "Mann und Frau... Mann und Frau... Mann und Frau." So ein Kackelaberer. Böse

Jetzt bricht der auch noch die Verfassungsfrage auf. Arschgesicht. zornig Absehbar, dass die Union also das Gesetz vor dem Verfassungsgericht angreifen wird.

#147:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 30.06.2017, 08:27
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Jetzt gerade läuft zu dem Thema ein Livestream aus dem Bundestag, wo heute über die Ehe für alle abgestimmt wird. Falls Interesse besteht... Smilie

(Auch im Fernsehen bei Phoenix.)


Meine Fresse, der Kauder. -.- "Mann und Frau... Mann und Frau... Mann und Frau." So ein Kackelaberer. Böse

Jetzt bricht der auch noch die Verfassungsfrage auf. Arschgesicht. zornig Absehbar, dass die Union also das Gesetz vor dem Verfassungsgericht angreifen wird.


Gestern abend sind Beverförde und Kretschmer bei Maybrit Illner ins Schleudern gekommen. Sie konnten einem 16-jährigen nicht erklären, was denn nun genau schlecht wäre. Religiös argumentieren wollten sie dann doch nicht. Da spielte wohl die Furcht die Rolle, dann wie Pierre Vogel und Consorten zu klingen... Also wie die Typen mit den Zottelbärten.

#148:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 30.06.2017, 08:32
    —
Jetzt spricht Steinbach... ach du Scheiße. -.-

Sie und Kauder sagen ja, dass das Verfassungsgericht 2014 festgestellt hat, dass Artikel 6 (1) nur die Ehe zwischen Mann und Frau schützt... jetzt hab ich mal eben mein Grundgesetz aufgeschlagen und da steht da gar nix von. Schulterzucken

Aber Steinbach sagt gerade auch, dass es ihre letzte Rede ist. Showdance

#149:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 30.06.2017, 08:40
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Jetzt gerade läuft zu dem Thema ein Livestream aus dem Bundestag, wo heute über die Ehe für alle abgestimmt wird. Falls Interesse besteht... Smilie

(Auch im Fernsehen bei Phoenix.)


Meine Fresse, der Kauder. -.- "Mann und Frau... Mann und Frau... Mann und Frau." So ein Kackelaberer. Böse

Jetzt bricht der auch noch die Verfassungsfrage auf. Arschgesicht. zornig Absehbar, dass die Union also das Gesetz vor dem Verfassungsgericht angreifen wird.


Es wird eine Verfassungsklage geben. Davon können wir ausgehen. Für streng Religiöse geht es auch darum, nicht in die Situation zu kommen, eine Unterlassungssünde zu begehen. Und dann ist bei manchen auch noch die Motivation da, irgendwo dann doch auch mal besser zu sein und sich besser zu fühlen, als andere, die z.B. prominenter sind oder in der sozialen Hierarchie über ihnen zu stehen.

#150:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 30.06.2017, 08:44
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Jetzt gerade läuft zu dem Thema ein Livestream aus dem Bundestag, wo heute über die Ehe für alle abgestimmt wird. Falls Interesse besteht... Smilie

(Auch im Fernsehen bei Phoenix.)


Meine Fresse, der Kauder. -.- "Mann und Frau... Mann und Frau... Mann und Frau." So ein Kackelaberer. Böse

Jetzt bricht der auch noch die Verfassungsfrage auf. Arschgesicht. zornig Absehbar, dass die Union also das Gesetz vor dem Verfassungsgericht angreifen wird.


Es wird eine Verfassungsklage geben. Davon können wir ausgehen. Für streng Religiöse geht es auch darum, nicht in die Situation zu kommen, eine Unterlassungssünde zu begehen. Und dann ist bei manchen auch noch die Motivation da, irgendwo dann doch auch mal besser zu sein und sich besser zu fühlen, als andere, die z.B. prominenter sind oder in der sozialen Hierarchie über ihnen zu stehen.


Bleibt nur zu hoffen, dass sie damit nicht durchkommen.



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