Genderismus und Erziehung
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#181:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 19.05.2014, 16:52
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich plädiere ja für Vergesellschaftung von Hausarbeit.

Wie genau hat man sich das vorzustellen?

#182:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 19.05.2014, 16:53
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Pfirsich hat folgendes geschrieben:

Bei meinem Lösungsweg komme ich über die Frauen-Schiene: dass Mütter ihren Töchter ein Diplom wünschen mögen, nachdem sie selbst es immerhin zum Meisterbrief gebracht haben, und die Familie nötigen mögen, die Tochter bei der Arbeit, zu der das Diplom sie befähigt, zu unterstützen. Vielleicht verlangen die Töchter ja eines Tages sogar gleichen Lohn für gleiche Arbeit!



Hmmm, ist das nicht längst der Fall? *amkopfkratz*

Ok, vertagen wir die Frage *bitt*.

Ich wohne zwar ebenfalls an der Futterstelle der Eichhörnchen, aber meine befindet sich in der Nähe der Erfindungsstelle des Betreuungsgeldes. Dieses kann man zwar auch in Anspruch nehmen, wenn die Oma das Kind betreut, aber wie oft ist das der Fall? Ich brauche belastbare Zahlen.

Sonst sieht es nämlich so aus, als ob v.a. in unserem doch auch recht großen Bundesland die Mütter sich durch ein Almosen verlocken lassen, unter Inkaufnahme von Nachteilen bei Karriere und Rente Neigungen nachzugehen, die dann wieder dazu benutzt werden, das Lohngefälle mit ihrer mangelden Verfügbarkeit am Arbeitsmarkt zu begründen. Neigungen, von denen noch nicht gar raus ist, in welchem Maß Männer sie aufweisen.

Kurz, es sieht so aus, als ob wir noch viel mehr "Gender" bräuchten.
vielleicht sollten mütter ihren söhnen beibringen, dass sie auch für kinder und haushalt zuständig sind, wenn sie eine familie gründen und das es mit geld ranbringen nicht getan ist zwinkern


Nach einem langen Arbeitstag ist es sowohl für Mann als auch für Frau zuweilen eine nervige Belastung, auch noch Hausarbeit zu machen.

Das war schon mal anderswo besser gelöst.

Ich plädiere ja für Vergesellschaftung von Hausarbeit und Kinderbetreuung sowie für radikale Arbeitszeitverkürzung, was dieses Problem und viele weiter Probleme zum großen Teil oder auch vollständig lösen würde.


ich auch.
siehe ebenso aktuelle mlp-plakate.
dafür war ich auch schon 2013.

#183:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 19.05.2014, 16:55
    —
Smode hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Nach einem langen Arbeitstag ist sowohl für Mann als auch für Frau zuweilen eine nervige Belastung, auch noch Hausarbeit zu machen.

Das war schon mal anderswo besser gelöst.

Ich plädiere ja für Vergesellschaftung von Hausarbeit und Kinderbetreuung sowie für radikale Arbeitszeiterkürzung, was das Problem vollständig lösen würde.


oho! sozialistische parolen? Lachen


Einfach nur *Parolen* sind es nicht. Es sind Konzepte, letzten Endes sozialistische ja.

Aber anstatt Männer und Frauen, Arbeitswelt und Familie gegeneinander auszuspielen, muss man gucken, wie man beides intelligent miteinander vereinbaren kann. Und hier sind sozialistische Konzepte die intelligenteren und aus humaner Sicht effizienteren. Deswegen bringe ich sie, aus keinem anderen Grund.

Genderismus usw. ist dagegen der hilflose Versuch, Belastungen nur anders (- zwischen Frauen und Männern im Haushalt z.B. -) zu verteilen, anstatt die Belastungen als solche abzuschaffen ...-!


Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 19.05.2014, 16:57, insgesamt 2-mal bearbeitet

#184:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 19.05.2014, 16:56
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich plädiere ja für Vergesellschaftung von Hausarbeit.

Wie genau hat man sich das vorzustellen?


Hat das noch was zu tun mit: "Genderismus und Erziehung"?

#185:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 19.05.2014, 16:59
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Smode hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Nach einem langen Arbeitstag ist sowohl für Mann als auch für Frau zuweilen eine nervige Belastung, auch noch Hausarbeit zu machen.

Das war schon mal anderswo besser gelöst.

Ich plädiere ja für Vergesellschaftung von Hausarbeit und Kinderbetreuung sowie für radikale Arbeitszeiterkürzung, was das Problem vollständig lösen würde.


oho! sozialistische parolen? Lachen


Einfach nur *Parolen* sind es nicht. Es sind Konzepte, letzten Endes sozialistische ja.

Aber anstatt Männer und Frauen, Arbeitswelt und Familie gegeneinander auszuspielen, muss man gucken, wie man beides intelligent miteinander vereinbaren kann. Und hier sind sozialistische Konzepte die intelligenteren und aus humaner Sicht effizienteren. Deswegen bringe ich sie, aus keinem anderen Grund.

Genderismus usw. ist dagegen der hilflose Versuch, Belastungen nur anders (- zwischen Frauen und Männern im Haushalt z.B. -) zu verteilen, anstatt die Belastungen als solche abzuschaffen ...-!


Der alte Traum von "Milch und Honig", anstatt sich mit Realitäten auseinander zu setzen.

Vielleicht möchte ich nicht, dass andere sich um meinen Haushalt kümmern. Und da bin ich bestimmt nicht der einzige.

#186:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 19.05.2014, 17:00
    —
Smode hat folgendes geschrieben:
oho! sozialistische parolen? Lachen

Zum Thema Sozialismus bist du über Parolen allerdings bisher auch nicht hinausgekommen...

#187:  Autor: Smode BeitragVerfasst am: 19.05.2014, 17:08
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Smode hat folgendes geschrieben:
oho! sozialistische parolen? Lachen

Zum Thema Sozialismus bist du über Parolen allerdings bisher auch nicht hinausgekommen...

das wage ich zu bezweifeln

#188:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 19.05.2014, 17:08
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Nach einem langen Arbeitstag ist es sowohl für Mann als auch für Frau zuweilen eine nervige Belastung, auch noch Hausarbeit zu machen.

Das war schon mal anderswo besser gelöst.

Ich plädiere ja für Vergesellschaftung von Hausarbeit und Kinderbetreuung sowie für radikale Arbeitszeitverkürzung, was dieses Problem und viele weiter Probleme zum großen Teil oder auch vollständig lösen würde.


ich auch.
siehe ebenso aktuelle mlp-plakate.
dafür war ich auch schon 2013.


Freut mich, Wilson. Prost

Es ist einfach vernünftiger.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich plädiere ja für Vergesellschaftung von Hausarbeit.

Wie genau hat man sich das vorzustellen?


Sehr gute Frage, nächste Frage! Sehr glücklich

Nein, ich finde es interessant, das mal zu diskutieren und zu skizzieren.

Die Antwort will ich nicht spontan niederschreiben, sondern lieber nach einigem Überlegen. Aber sie kommt. zwinkern

#189:  Autor: Smode BeitragVerfasst am: 19.05.2014, 17:11
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Smode hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Nach einem langen Arbeitstag ist sowohl für Mann als auch für Frau zuweilen eine nervige Belastung, auch noch Hausarbeit zu machen.

Das war schon mal anderswo besser gelöst.

Ich plädiere ja für Vergesellschaftung von Hausarbeit und Kinderbetreuung sowie für radikale Arbeitszeiterkürzung, was das Problem vollständig lösen würde.


oho! sozialistische parolen? Lachen


Einfach nur *Parolen* sind es nicht. Es sind Konzepte, letzten Endes sozialistische ja.

Aber anstatt Männer und Frauen, Arbeitswelt und Familie gegeneinander auszuspielen, muss man gucken, wie man beides intelligent miteinander vereinbaren kann. Und hier sind sozialistische Konzepte die intelligenteren und aus humaner Sicht effizienteren. Deswegen bringe ich sie, aus keinem anderen Grund.

Genderismus usw. ist dagegen der hilflose Versuch, Belastungen nur anders (- zwischen Frauen und Männern im Haushalt z.B. -) zu verteilen, anstatt die Belastungen als solche abzuschaffen ...-!


Es sind aber schon parolen... in dem falle oben zumindest.

kann dir in den uebrigen punkten nur zustimmen. vor allem die genderismus definition gefaellt mir sehr Lachen

#190:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 19.05.2014, 17:22
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Smode hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Nach einem langen Arbeitstag ist sowohl für Mann als auch für Frau zuweilen eine nervige Belastung, auch noch Hausarbeit zu machen.

Das war schon mal anderswo besser gelöst.

Ich plädiere ja für Vergesellschaftung von Hausarbeit und Kinderbetreuung sowie für radikale Arbeitszeiterkürzung, was das Problem vollständig lösen würde.


oho! sozialistische parolen? Lachen


Einfach nur *Parolen* sind es nicht. Es sind Konzepte, letzten Endes sozialistische ja.

Aber anstatt Männer und Frauen, Arbeitswelt und Familie gegeneinander auszuspielen, muss man gucken, wie man beides intelligent miteinander vereinbaren kann. Und hier sind sozialistische Konzepte die intelligenteren und aus humaner Sicht effizienteren. Deswegen bringe ich sie, aus keinem anderen Grund.

Genderismus usw. ist dagegen der hilflose Versuch, Belastungen nur anders (- zwischen Frauen und Männern im Haushalt z.B. -) zu verteilen, anstatt die Belastungen als solche abzuschaffen ...-!


Der alte Traum von "Milch und Honig", anstatt sich mit Realitäten auseinander zu setzen.

Vielleicht möchte ich nicht, dass andere sich um meinen Haushalt kümmern. Und da bin ich bestimmt nicht der einzige.


Es ist doch aber ein Unterschied, ob man nur das Verhalten (die Moral) ändert oder eine vernünftigere Gesamtorganisation der Arbeit - in diesem Fall der Hausarbeit - entwickelt.

Du kannst das vergleichen zwischen gesundheitsbewusstem Handeln und gesunden Lebensverhältnissen. Hier ist die Verhältnisprävention der Verhaltensprävention megaweit überlegen. das ist einfach bewiesen ...-!

#191:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 19.05.2014, 18:18
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Du kannst das vergleichen zwischen gesundheitsbewusstem Handeln und gesunden Lebensverhältnissen. Hier ist die Verhältnisprävention der Verhaltensprävention megaweit überlegen. das ist einfach bewiesen ...-!


Erstens lässt sich das so absolut gar nicht trennen (wo willst Du z.B. Impfen einordnen?), zweitens bedeutet das ja wohl nicht, dass dann gesundheitsbewusstes Handeln keine Rolle spielen würde oder nicht wichtig wäre!

#192:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 19.05.2014, 18:23
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Smode hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Nach einem langen Arbeitstag ist sowohl für Mann als auch für Frau zuweilen eine nervige Belastung, auch noch Hausarbeit zu machen.

Das war schon mal anderswo besser gelöst.

Ich plädiere ja für Vergesellschaftung von Hausarbeit und Kinderbetreuung sowie für radikale Arbeitszeiterkürzung, was das Problem vollständig lösen würde.


oho! sozialistische parolen? Lachen


Einfach nur *Parolen* sind es nicht. Es sind Konzepte, letzten Endes sozialistische ja.

Aber anstatt Männer und Frauen, Arbeitswelt und Familie gegeneinander auszuspielen, muss man gucken, wie man beides intelligent miteinander vereinbaren kann. Und hier sind sozialistische Konzepte die intelligenteren und aus humaner Sicht effizienteren. Deswegen bringe ich sie, aus keinem anderen Grund.

Genderismus usw. ist dagegen der hilflose Versuch, Belastungen nur anders (- zwischen Frauen und Männern im Haushalt z.B. -) zu verteilen, anstatt die Belastungen als solche abzuschaffen ...-!


Der alte Traum von "Milch und Honig", anstatt sich mit Realitäten auseinander zu setzen.

Vielleicht möchte ich nicht, dass andere sich um meinen Haushalt kümmern. Und da bin ich bestimmt nicht der einzige.



Schaem' Dich! Wuerden alle so selbstsuechtig denken wie Du, dann haette niemand mehr einen Arbeitsplatz! Motzen

Deine Hausarbeit wird vergesellschftet, damit jeder was davon hat. Basta! Wo kaemen wir denn da hin, wenn jeder seinen eigenen Dreck wegmacht? Lachen

#193:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 19.05.2014, 18:31
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achim01 hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Aber welche Konsequenz sollten wir nun daraus ziehen? Dass es schrecklich ist in einer Gesellschaft Farben als geschlechtstypisch anzusehen? Mit den Augen rollen

das wäre eine meinung und keine konsequenz.
es wäre schon sehr hilfreich, wenn die werbung und die medien nicht so penetrant diese (geschlechter-)rollen propagieren würden. es kommt ja nicht von ungefähr, dass mädchen auf pink stehen. genetisch veranlagt ist das jedenfalls nicht.


Woher weißt du das?


Weil das eine Erscheinungsform der Moderne ist und früher nicht so war vielleicht?

#194:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 19.05.2014, 19:05
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Smode hat folgendes geschrieben:

Ich finde es amuesant von einer frau auf ein maennerproblem hingewiesen zu werden, welchem ich eine untergeordnete rolle zuweise zwinkern (no offense)

Also zunächst einmal: Ich habe mich zu dem Thema noch nicht intensiv belesen. Ich halte nur Augen und Ohren offen und lese Zeitung.
... Eine untergeordnete Rolle spielt das Thema in meinem Umfeld durchaus nicht. Ein Bekannter quälte sich deshalb durch ein Studium und ein anderer (gelernter Maurer) verließ das teure Oberbayern, weil er wollte, dass sich seine Kinder in der Schule sehen lassen können.

Zitat:
zuallererst wuerde ich gerne wissen ob es anerkannt ist zu sagen, dass die Emanzipation Teil der Genderbewegung ist? Oder laesst sich das (in der theorie, dass es in der praxis moeglich ist kenn ich leider zur genuege) klar trennen?

Nein, kann man nicht. M.W. entspringt die Genderforschung der Emanzipationsbewegung. Davor brauchte es die Schrecknisse von Kriegen, um den Anliegen der Frauen Gehör zu verschaffen.

Dich als Naturwissenschaftler mögen die Ergebnisse psychologische Experimente etc. vielleicht nicht zufriedenstellen. Aber seien wir froh, dass die, ich sag mal, Emanzipationsforschung den Marsch durch die Institutionen (einschl. Universitäten) antritt, dann weiß man(n) immer, woran man ist: Man kann es nachlesen.
Dass mir als Frau eine Professorin für Genderforschung lieber ist als ein Dutzend aufgebrachter Hennen vor irgendeinem Ministerium oder Ordinariat, bedarf wohl keiner allzu üppigen Phantasie.

Zitat:
bezueglich deines argumentes mit dem gemachten nest: ich persoenlich halte es fuer sinnvoll dafuer zu sorgen, dass frauen ebenfalls in der lage sind eine familie zu versorgen, anstatt die norm fuer die maennerwelt abzuschaffen. Da wir auf mehr oder weniger demoktratischem Wege die soziale Marktwirtschaft etabliert haben, sollten junge Menschen mMn auch psychologisch (in dem fall durch rollenbilder) darauf eingestellt werden, in der lage zu sein/den antrieb zu haben ohne staatliche hilfe auszukommen.

Ich halte es vor allem für wichtig, dass sich mann einigermaßen darauf verlassen kann, auf eine Frau zu treffen, die darauf eingestellt ist, mit für die Familie zu sorgen. Deine Forderung, dass sie es auch alleine können soll, schreit m.E. erst recht nach einem Marsch der akademisierten Frauenbewegung durch die Insititutionen, hier in Richtung Legislative: Lieber eine Gleichheit beim Gehalt als eine Quote, wäre hier meine Devise.

Zitat:
Anhand dieser problematik sinnbildlich:
Was ist das problem? Liegt es auf Maennerseite? Auf Frauenseite? Besteht ueberhaupt eine UnGERECHTIGKEIT?

Wenn eine Rentnerin ihr kleines Auto aus der Kaskoversicherung nehmen muss, während der Ex-Kollege aus dem Büro im Mittelklassewagen vorfährt, sehe ich schon eine Ungerechtigkeit.

Zitat:
Und irgendwann fuehrt die diskussion auf eine (fuer mich als naturwissenschaftler) metaebene:
Inwiefern muss man den psychologischen effekt den es hat, dass die frau das kind austraegt/in sich wachsen etc bla bla; in betracht ziehen? (auswirkung eben auch ueber rollenbilder -> mehr bezug zum kind -> tendiert eher dazu familie ueber job zu stellen)

Diesen sicherlich vorhandenen Umstand sollte die Politik nicht so genüsslich auskosten wie sie es tut, sondern vielmehr Frauen animieren, ebenfalls beruflich tätig zu sein. Nicht nur wegen der finanziellen Absicherung, falls sie eines Tages alleine dasteht und der Mann nicht zahlen will oder kann. Sondern auch wegen der psychischen Abhängigkeit, diesem Warten auf sein Heimkommen von der Arbeit; es gibt so viele Konstellationen, unter denen sich eine solche Einstellung negativ auf das Kind auswirken kann.

Zitat:
ich appelliere noch einmal daran, dass dieser ganze genderwahn auf statistischen verteilungen beruht und es tausende von einzelfaellen gibt die beweisen, dass es unsere gesellschaft durchaus erlaubt anders zu sein, auch wenn dies NATUERLICHERWEISE nicht so einfach auszuleben ist wie die max-mustermann masche.

"nicht so einfach auszuleben" war es für meine Bekannte anfangs, die zu sein, die die Familie ernährt. Aber ich möchte nicht wissen, wie viele Paare in ihrer Umgebung ihr und ihrem Mann für ihr Beispiel dankbar sind!

#195:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 19.05.2014, 19:44
    —
Smode hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Zum Thema Sozialismus bist du über Parolen allerdings bisher auch nicht hinausgekommen...

das wage ich zu bezweifeln

Hier im Forum natürlich. Was du anderswo geschrieben hast, interessiert mich nicht wirklich. Meine Behauptung lässt sich übrigens leicht mittels Suchfunktion empirisch überprüfen.

#196:  Autor: Smode BeitragVerfasst am: 19.05.2014, 22:39
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Smode hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Zum Thema Sozialismus bist du über Parolen allerdings bisher auch nicht hinausgekommen...

Na Und!


#197:  Autor: Smode BeitragVerfasst am: 19.05.2014, 22:54
    —
Pfirsich hat folgendes geschrieben:


Zitat:
Anhand dieser problematik sinnbildlich:
Was ist das problem? Liegt es auf Maennerseite? Auf Frauenseite? Besteht ueberhaupt eine UnGERECHTIGKEIT?

Wenn eine Rentnerin ihr kleines Auto aus der Kaskoversicherung nehmen muss, während der Ex-Kollege aus dem Büro im Mittelklassewagen vorfährt, sehe ich schon eine Ungerechtigkeit.


point taken
Pfirsich hat folgendes geschrieben:

Zitat:
ich appelliere noch einmal daran, dass dieser ganze genderwahn auf statistischen verteilungen beruht und es tausende von einzelfaellen gibt die beweisen, dass es unsere gesellschaft durchaus erlaubt anders zu sein, auch wenn dies NATUERLICHERWEISE nicht so einfach auszuleben ist wie die max-mustermann masche.

"nicht so einfach auszuleben" war es für meine Bekannte anfangs, die zu sein, die die Familie ernährt. Aber ich möchte nicht wissen, wie viele Paare in ihrer Umgebung ihr und ihrem Mann für ihr Beispiel dankbar sind!

aendert aber nichts daran, dass neues immer auf mehr widerstand treffen wird als vorgefahrene Wege

#198:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 20.05.2014, 16:42
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Kival hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Du kannst das vergleichen zwischen gesundheitsbewusstem Handeln und gesunden Lebensverhältnissen. Hier ist die Verhältnisprävention der Verhaltensprävention megaweit überlegen. das ist einfach bewiesen ...-!


Erstens lässt sich das so absolut gar nicht trennen (wo willst Du z.B. Impfen einordnen?), zweitens bedeutet das ja wohl nicht, dass dann gesundheitsbewusstes Handeln keine Rolle spielen würde oder nicht wichtig wäre!


Gerade deshalb, weil man das 1. nicht trennen kann und 2. die Verhältnisprävention das primär wirksame - auch für das Gesundheitsverhalten! - ist, muss man mit der Verhältnisprävention, also mit gesunden Lebensverhältnissen anfangen.

Daraus erst kann sich alles weitere ergeben und darauf aufbauen.

Da allerdings die Schaffung gesunder Lebensverhältnisse einiges an Änderungen bezüglich einer Reihe von gesamtgesellschaftlichen Verhältnissen und vieler Institutionen erfordern würde, wird halt von seiten der bürgerlichen Politik mehr auf das Pferd *Gesundheitsverhalten/Gesundheitsmoral* gesetzt.

Dies betrifft ja auch nicht nur das Thema Gesundheit, sondern das ist generell das bürgerliche Paradigma und die Quelle auch für allerlei (Privat-)Moralismen und -Idealismen ...-!

#199:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 20.05.2014, 18:20
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich plädiere ja für Vergesellschaftung von Hausarbeit.

Wie genau hat man sich das vorzustellen?


Reproduktive Arbeit (Ernährung, Kindererziehung, Kochen, Pflege, Putzen, Waschen & Aufräumen im Haushalt, u.a.) ist zwischen Männern und Frauen (immer noch) ungleich verteilt. Sie ist aber auch zu einem großen Teil nicht nur abgewälzt auf Frauen, sondern selbst von "Mittelschichts- und Oberschichtsfrauen" auf unqualifzierte einheimische und/oder migrantische Hausdiener und -innen.

Außerdem gibt es natürlich den großen Sektor der ambulanten und stationären Dienste, vor allem im Bereich Pflege.

Anstatt sich nun um Gerechtigkeit Gedanken zu machen, die nur den Aspekt einer gerechten Verteilung von - unqualifizierter bzw. unangenehmer - Hausarbeit betrachtet, geht es m.E. darum, Hausarbeit nicht einfach anders zu verteilen, sondern anders zu organisieren, sie also zu einer gesellschaftlichen und nicht mehr bloß privaten Arbeit umzugestalten.

Gleichzeitig sollte das Thema der Effizienz von Hausarbeit mit in die Betrachtung einbezogen werden. Effizienz wird im Bereich der Produktion und Dienstleistung erreicht durch a) Rationalisierung und b) differenzierte Arbeitsteilung.

Große Produktionsbetriebe zeichnen sich dadurch aus, dass in ihnen keine isolierten/einsamen Tätigkeiten stattfinden, sondern spezialisierte, arbeitsteilig hochorganisierte und technisch sehr weitgehend unterstützte und rationalisierte Prozesse. Dagegen ist Hausarbeit auch im 3. Jahrtausend n. Chr. immer noch private Idiotenarbeit.

Es wäre möglich, Kinderbetreuung, Kochen oder Waschen effizienter durch entsprechende gesellschaftliche Institutionen durchzuführen, welche jedem und jeder offen stehen.

In der DDR gab es z.B. ein gut ausgebautes System der Kinderbetreuung, das es den Frauen ermöglicht hat, berufstätig und relativ unabhängig zu sein.

Das Problem dabei war, dass die DDR-Bevölkerung an diesem System nicht mitgestalten konnte. In der DDR wurde die Institution der Familie bürgerlicher Machart keineswegs durchbrochen. Dies gilt auch für die Gestaltung des Wohnens. Hieran sieht man den Unterschied zwischen einer Bloß-Verstaatlichung und einer sinnvollen Vergesellschaftung (s.u.).

Viele Hausarbeiten könnten heute industriemäßig organisiert werden, durch gemeinschaftlich gestaltete Einrichtungen zur Erzeugung von Nahrung oder zum Wäschewaschen, verbunden mit hocheffizienten Lager-, Transport- und Wohnsystemen.

Innerhalb der Wohnsysteme könnten High-Tech-Systeme z.B. für Reinigung, Abfallentsorgung oder Einkauf eingesetzt werden, auch zur Einsparung von Zeit & Energie.

Fragen der Ausgestaltung von Erziehung, Betreuung und Pflege könnten gemeinsam demokratisch gelöst werden auf der Basis entsprechender gesellschaftlicher Ressourcen und der Neuentwicklung moderner humaner und wissenschaftlicher Konzepte. Das derzeitige Pflegeheim-Konzept müsste dabei z.B. völlig abgeschafft werden, was unter demokratischen Verhältnissen auch passieren würde.

Damit sollte jedenfalls auch das Ende der Hausfrauen, Putzfrauen, Hausangestellten und Dienstmädchen eingeläutet und eine spezielle - oft unsichtbare - Art der Ausbeutung beendet werden.

Die Patentrezepte hierfür sind zum einen Vergesellschaftung und zum anderen Industrialisierung der Hausarbeit. Aber diese beiden Grundmethoden können nur dann rational wirken, wenn sie unter der Ägide gesamtgesellschaftlicher und politischer Mitbestimmung und Mitgestaltung stehen.

Die Vergesellschaftung bzw. Industrialisierung der Haus- und reproduktiven Arbeit lässt sich nicht *am grünen Tisch* ausarbeiten, sondern kann sich nur konkret aus den Ergebnissen demokratischer und an den modernsten wissenschaftlichen Kennntnissen orientierten Abstimmungsprozessen der gesamten Bevölkerung ergeben - durchaus auch über die nationale Ebene hinaus.

Insofern lässt sich nur die ungefähre Richtung einer solchen Revolutionierung der reproduktiven Arbeit auf der Basis heutiger Möglichkeiten aufzeigen.

Verbunden mit einer radikalen Verkürzung der Arbeitszeit eröffnen sich jedenfalls dadurch neue Emanzipations- und Humanitätspotenziale für quasi alle Gruppen der Bevölkerung, welche durch die bürgerliche Privatisierung der reproduktiven Arbeit im wesentlichen blockiert sind.

Das kann man alles nicht über Nacht einführen. Man kann vielleicht innovative Konzepte von Haus- und Betreuungsarbeit zunächst mal an verschiedenen, kleineren Modellen erproben und sie im Falle ihrer Ausgereiftheit im großen Stil gesamtgesellschaftlich umsetzen.

Das Problem dabei ist - ähnlich wie in der DDR - die fehlende demokratische Mitgestaltungsmöglichkeit der Bevölkerung in Deutschland, in Europa und allgemein in der bürgerlichen Welt.

Andere Probleme sehe ich grundätzlich nicht dabei. Das heisst, es müsste darum gehen, Schritt für Schritt Teilziele der Modernisierung und Humanisierung von Hausarbeit einzufordern und erkämpfen. In einem Stück wird es kaum gehen.

Zum einen müsste das eingeschleust werden in Parteiprogramme geeigneter Parteien und zum anderen muss es durch gesellschaftliche Initiativen und Bewegungen thematisiert werden.

Rational ist es jedenfalls wie Oskar und es löst den gordischen Knoten des Genderismus mit einem Schlag, einfach durch Nutzung demokratischer Potenziale und modernster wissenschaftlich-technischer Mittel der heutigen Zeit ...-! Cool

#200:  Autor: DesperadoxWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 20.05.2014, 18:39
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Es wäre möglich, Kinderbetreuung, Kochen oder Waschen effizienter durch entsprechende gesellschaftliche Institutionen durchzuführen, welche jedem und jeder offen stehen.

Ich möchte keine Mehrheit mitentscheiden lassen, wie ich z.B. meine Kinder erziehe.
Zitat:
Damit sollte jedenfalls auch das Ende der Hausfrauen, Putzfrauen, Hausangestellten und Dienstmädchen eingeläutet und eine spezielle - oft unsichtbare - Art der Ausbeutung beendet werden.

Ob die Putzfrauen, Hausangestellten, etc. das so toll finden, wenn ihre Jobs wegrationalisiert werden, wage ich zu bezweifeln.

#201:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 20.05.2014, 19:12
    —
Desperadox hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es wäre möglich, Kinderbetreuung, Kochen oder Waschen effizienter durch entsprechende gesellschaftliche Institutionen durchzuführen, welche jedem und jeder offen stehen.

Ich möchte keine Mehrheit mitentscheiden lassen, wie ich z.B. meine Kinder erziehe.


Aber ich nehme an, dass du auch noch andere Dinge zu erledigen hast, als nur deine Kinder zu erziehen. Einen Teil der Erziehung können Kindergärten, Kinderhorte, (Ganztags-)Schulen übernehmen, vor allem, wenn sie den Bedürfnissen der Kinder und der Eltern auf den Leib geschneidert sind. Damit sie das sind, braucht es verbesserte Kindergärten, Schulen, etc.

Deshalb besagte Mitgestaltung an diesen Institutionen.

Kindererziehung ist ein Beispiel, wie bestimmte Prozesse reproduktiver Tätigkeiten externalisiert werden können.

Ich nehme an, du schickst deine Kinder zur Schule anstatt sie zu Haus zu unterrichten.

Desperadox hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Damit sollte jedenfalls auch das Ende der Hausfrauen, Putzfrauen, Hausangestellten und Dienstmädchen eingeläutet und eine spezielle - oft unsichtbare - Art der Ausbeutung beendet werden.

Ob die Putzfrauen, Hausangestellten, etc. das so toll finden, wenn ihre Jobs wegrationalisiert werden, wage ich zu bezweifeln.


Das sind doch sowieso entweder unbezahlte oder prekäre Tätigkeiten.

An dessen Stelle kann man qualifizierte Jobs schaffen bzw. die Berufstätigkeit der Hausfrauen erst ermöglichen. Das ist ja ein möglicher Teileffekt einer radikalen Arbeitszeitverkürzung.

#202:  Autor: DesperadoxWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 20.05.2014, 19:38
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Desperadox hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es wäre möglich, Kinderbetreuung, Kochen oder Waschen effizienter durch entsprechende gesellschaftliche Institutionen durchzuführen, welche jedem und jeder offen stehen.

Ich möchte keine Mehrheit mitentscheiden lassen, wie ich z.B. meine Kinder erziehe.


Aber ich nehme an, dass du auch noch andere Dinge zu erledigen hast, als nur deine Kinder zu erziehen. Einen Teil der Erziehung können Kindergärten, Kinderhorte, (Ganztags-)Schulen übernehmen, vor allem, wenn sie den Bedürfnissen der Kinder und der Eltern auf den Leib geschneidert sind. Damit sie das sind, braucht es verbesserte Kindergärten, Schulen, etc.

Deshalb besagte Mitgestaltung an diesen Institutionen.

Kindererziehung ist ein Beispiel, wie bestimmte Prozesse reproduktiver Tätigkeiten externalisiert werden können.

Ich nehme an, du schickst deine Kinder zur Schule anstatt sie zu Haus zu unterrichten.

Desperadox hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Damit sollte jedenfalls auch das Ende der Hausfrauen, Putzfrauen, Hausangestellten und Dienstmädchen eingeläutet und eine spezielle - oft unsichtbare - Art der Ausbeutung beendet werden.

Ob die Putzfrauen, Hausangestellten, etc. das so toll finden, wenn ihre Jobs wegrationalisiert werden, wage ich zu bezweifeln.


Das sind doch sowieso entweder unbezahlte oder prekäre Tätigkeiten.

An dessen Stelle kann man qualifizierte Jobs schaffen bzw. die Berufstätigkeit der Hausfrauen erst ermöglichen. Das ist ja ein möglicher Teileffekt einer radikalen Arbeitszeitverkürzung.

1:
Der Anteil der Erziehung, der außerhalb der Familie stattfindet, ist groß genug.Ein paar Werte möchte ich meinen Kinder doch lieber selbst vermitteln.
2:
Es wird nie jeder qualifizierte Jobs ausüben können. Was ist mit den Menschen, die besser für niedrig qualifizierte Jobs geeignet sind?

#203:  Autor: Smode BeitragVerfasst am: 20.05.2014, 21:16
    —
Desperadox hat folgendes geschrieben:

1:
Der Anteil der Erziehung, der außerhalb der Familie stattfindet, ist groß genug.Ein paar Werte möchte ich meinen Kinder doch lieber selbst vermitteln.
2:
Es wird nie jeder qualifizierte Jobs ausüben können. Was ist mit den Menschen, die besser für niedrig qualifizierte Jobs geeignet sind?


1: kinder zur schule oder nicht? kinder in kindergarten oder nicht?
es geht letztlich nur um den ausbau der betreuung und wenn man den gedanken mal weiterspinnt springt dabei am ende sogar noch mehr zeit mit dem kind raus, weil der rasen bspweise schon gemaeht ist
2:
sollen wir wieder zurueck ins zeitalter ohne maschinen? dann koennen wir alle die nichts koennen einfach auf den baumwollfeldern parken.. Mit den Augen rollen

#204:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 20.05.2014, 21:28
    —
Smode hat folgendes geschrieben:

2:
sollen wir wieder zurueck ins zeitalter ohne maschinen? dann koennen wir alle die nichts koennen einfach auf den baumwollfeldern parken.. Mit den Augen rollen

Menschen die nichts (oder wenig) können, wird es wohl immer geben.
Es gibt auch Menschen, die ohne "was zu tun zu haben", nicht leben können.

#205:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 20.05.2014, 21:33
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich plädiere ja für Vergesellschaftung von Hausarbeit.

Wie genau hat man sich das vorzustellen?


Reproduktive Arbeit ....... und weiteres

ich wäre ja dafür, dass sich männer und frauen das austragen eines kindes gerecht teilen, oder könnte man das nicht auch völlig auslagern? also industriell effektiv betreiben? noc

klar, geschirrspülen, wäsche waschen zentral durchführen lassen. gut, geschirr und wäsche ist mobil, aber was ist mit dem putzen der wohnung?

hast du dir schon mal überlegt, dass hausarbeit, so unangenehm sie auch sein mag, doch eine sehr private sache ist? ich hatte mal ca. ein jahr den luxus einer putzfrau erleben dürfen. ich kann mir nicht helfen, ich fand es auf der einen seite ja gut, dass ich nicht selbst putzen musste, aber dass jemand fremdes in meinem ureigenst privaten bereich war, fand ich nicht gut.

und zum thema kinderbetreuung:
das kann man von oben (auch nicht, wenn die mehrheit das beschliesst) nicht einfach machen. man sollte soviel kinderbetreuung wie nötig anbieten, die nutzung aber im gewissen rahmen aber den eltern überlassen. denn, solange es gesellschaftlich eher akzeptiert wird, dass frauen die ersten drei jahre nach geburt zu hause bleiben, als kurz nach der geburt wieder arbeiten zu gehen, solange wird das rollenverständnis eh' ned geändert.

#206:  Autor: Smode BeitragVerfasst am: 20.05.2014, 21:47
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Smode hat folgendes geschrieben:

2:
sollen wir wieder zurueck ins zeitalter ohne maschinen? dann koennen wir alle die nichts koennen einfach auf den baumwollfeldern parken.. Mit den Augen rollen

Menschen die nichts (oder wenig) können, wird es wohl immer geben.
Es gibt auch Menschen, die ohne "was zu tun zu haben", nicht leben können.


letzteres steht in unserem staat ja nicht zur debatte solange man die leistungen nicht soweit schmaelert, dass beide partner einer vollzeittaetigkeit nachgehen muessten.

#207:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 20.05.2014, 21:52
    —
Smode hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Smode hat folgendes geschrieben:

2:
sollen wir wieder zurueck ins zeitalter ohne maschinen? dann koennen wir alle die nichts koennen einfach auf den baumwollfeldern parken.. Mit den Augen rollen

Menschen die nichts (oder wenig) können, wird es wohl immer geben.
Es gibt auch Menschen, die ohne "was zu tun zu haben", nicht leben können.


letzteres steht in unserem staat ja nicht zur debatte solange man die leistungen nicht soweit schmaelert, dass beide partner einer vollzeittaetigkeit nachgehen muessten.

letzteres steht selbstverständlich auch zur debatte, weil es diese leute einfach gibt. es gibt unmengen von rentnern, die furchtbar unglücklich darüber sind, dass sie nicht mehr arbeiten, resp. in ihrem erwerbsberuf arbeiten können/dürfen. viele machen dann halt auf ehrenamtlicher ebene weiter.

#208:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 20.05.2014, 23:14
    —
Desperadox hat folgendes geschrieben:
Der Anteil der Erziehung, der außerhalb der Familie stattfindet, ist groß genug.Ein paar Werte möchte ich meinen Kinder doch lieber selbst vermitteln.

Deshalb schlägt Skeptiker ja vor, Möglichkeiten der gesellschaftlichen Mitgestaltung dieser Institutionen zu schaffen - also sozusagen nicht nur die Kinder aus der Familie zu ziehen, sondern die Eltern gleich mit.

#209:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 21.05.2014, 06:46
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich plädiere ja für Vergesellschaftung von Hausarbeit.

Wie genau hat man sich das vorzustellen?


Reproduktive Arbeit ....... und weiteres

ich wäre ja dafür, dass sich männer und frauen das austragen eines kindes gerecht teilen, oder könnte man das nicht auch völlig auslagern? also industriell effektiv betreiben? noc


Es geht um gesellschaftliche Gleichheit, nicht um biologische.

Außerdem geht es nicht darum, Biologie durch Technik zu ersetzen, sondern durch Technik zu unterstützen.

Und drittens soll die Unterstützung über den kleinen Rahmen der Familie/Kleingemeinschaft hinaus gehen und eine gesamtgesellschaftliche Unterstützung und Kooperation sein. Hierbei können die berühmten synergistischen Effekte sehr vieles an Arbeit einsparen und/oder eben erleichtern.

Dass dies im Produktions- und Dienstleistungsprozess selbstverständlich ist, jedoch auf dem Sektor der reproduktiven Arbeit nicht, muss nicht als "gott"gegeben akzeptiert werden, da es durch den Menschen änderbar ist.

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
klar, geschirrspülen, wäsche waschen zentral durchführen lassen. gut, geschirr und wäsche ist mobil, aber was ist mit dem putzen der wohnung?


Es gibt in der Industrie Techniken der Schmutzprävention, auch selbstreinigende Systeme und Module. Auch in der Natur gibt es Systeme, die sich quasi regelmäßig automatisch selbst reinigen.

Dazu müsste man anders bauen, auch was die Innenarchitektur und -gestaltung von Wohnräumen angeht.

Und das, was dann noch übrig bleibt, das kann man dann auf *herkömmliche* Art und Weise putzen. Immerhin gibt es ja schon gewisse Innovationen wie elektrostatische Staubtücher, Mikrofaser-Lappen, usw.

Und natürlich könnte man auch an der Weiterentwicklung von Haushaltsrobotern arbeiten.

Aber welche Maßnahmen nun umgesetzt werden, das müssen sich die Menschen selbst gemeinsam überlegen. Entscheidend ist hier allein, dass sie mehr dürfen, als nur gemeinsam überlegen, sondern dass die entwickelten Modelle und Konzepte dann auch tatsächlich das Licht der Welt erblicken dürfen.

Das wäre - die nicht bloß gedachte - Freiheit.

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
hast du dir schon mal überlegt, dass hausarbeit, so unangenehm sie auch sein mag, doch eine sehr private sache ist? ich hatte mal ca. ein jahr den luxus einer putzfrau erleben dürfen. ich kann mir nicht helfen, ich fand es auf der einen seite ja gut, dass ich nicht selbst putzen musste, aber dass jemand fremdes in meinem ureigenst privaten bereich war, fand ich nicht gut.


Ich bin ja gegen Putzfrauen, habe ich ja geschrieben. Hierbei geht es mir in erster Linie um die Abschaffung der Ausbeutung, die hier nicht geschlechts- sondern schichtspezifisch ist, wie oben bereits geschrieben.

Der Schutz der Privatsphäre - my home is my castle! - ist ein Aspekt, der noch dazu kommt. Obwohl die Putzfrau sich sicherlich nicht für deine schlechten Zeugnisse interessiert, glaube ich. Sehr glücklich

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
und zum thema kinderbetreuung:
das kann man von oben (auch nicht, wenn die mehrheit das beschliesst) nicht einfach machen. man sollte soviel kinderbetreuung wie nötig anbieten, die nutzung aber im gewissen rahmen aber den eltern überlassen. denn, solange es gesellschaftlich eher akzeptiert wird, dass frauen die ersten drei jahre nach geburt zu hause bleiben, als kurz nach der geburt wieder arbeiten zu gehen, solange wird das rollenverständnis eh' ned geändert.


Auch wenn die Frauen nach der Geburt länger nicht arbeiten, muss das nicht heissen, dass sie nicht die Möglichkeit haben sollen, ihr Kind zwischendurch immer mal wieder in die Krippe oder in den Hort bringen zu können, ohne dass immer nur der Partner oder die anderen Kinder heran gezogen werden müssen.

Und was die Herdprämie betrifft - die hat weniger etwas mit dem heutigen Rollenverständnis zu tun, sondern eher etwas mit der christlichen Moral von von der Leyen und ihrer rückständigen Gang, die einfach den Zug der Zeit verpasst hat und der Moderne hinterherhumpelt. Aber das ist ja nicht nur auf diesem Gebiet so ...-

#210:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 21.05.2014, 07:33
    —
In der DDR war der Wunsch nach Rückzug ins Privatleben sehr groß, um gerade der gesellschaftlichen Kontrolle zu entgehen. Viele Legenden ranken sich um die "sozialistischen Hausgemeinschaften" und den angeblich größeren Zusammenhalt. Vielfach handelte es sich um die Organisation des einfachen Austauschs von Dienstleistungen und knappen Waren "unter der Hand".

Es mag sie gegeben haben, diese Hausgemeinschaften. Aber dann gab es auch die Bücher, die ausgelegt wurden, und in denen eingetragen wurde, wer aus welchen Gründen nicht zu den gemeinschaftlichen Zusammenkünften erschien (Gruppen-Häme gegenüber Unangepassten, Außenseitern, am besten gleich der Stasi melden):

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/type=rezausstellungen&id=187

Eine echte "sozialistische Hausgemeinschaft" mit vorzüglicher nachbarschaftlicher Hilfe lernte ich
seit 1996 im Westen kennen, davor kannte man beileibe nicht die Leute, die im Haus wohnten, weil sie vorwiegend auf Arbeit waren.

Das ausgebaute System der Kinderkrippen war ein Gebot der Notwendigkeit angesichts der 93igen Beschäftigung der Frauen im arbeitsfähigen Alter, und diese wiederum war eine Notwendigkeit wegen der generellen, zum Schluss immer mehr zunehmenden Arbeitskräfteknappheit, aber auch, weil man ohne ein zweites Gehalt nicht über die Runden kam.
In unserem Wohngebiet war die Frau eines Tierarztes, die aufgetakelt mit ihrem weißen Pudel ihre Runden durch das Viertel zog, keine Ausbildung hatte, aber sich "Frau Tierarzt Dr. ..." anreden ließ, ein ausgesprochenes Wunderwesen, nämlich eine sogenannte "Hausfrau". Ihr Sohn, der mit mir eine Klasse besuchte, musste sich einiges anhören und hat bis heute im sozialen Umgang Schwierigkeiten. Die Kollektiverziehung nach Makarenko stempelte jeden ab, der sich "vom Kollektiv absonderte"Böse , das war eine schlimme Zeit, und ich will es nie wieder erleben, auch wenn Sozialismus-Experimente gut gemeint sein sollten. Beim "Pioniernachmittag" war Anwesenheit Pflicht, alle hatten das gleiche zu machen, wer nicht erschien, hatte mit Sanktionen zu rechnen.


Und so gab es - das sieht jetzt ganz anders aus, als es sich @Skeptiker mit seinen Vergesellschaftungs-Vorstellungen ausmalen mag - nach 1990 den dringlichen Wunsch, endlich nicht mehr behelligt zu werden mit von außen bis ins Privatleben herangetragenen gesellschaftlichen Anforderungen. Ich wollte keine großen Reisen unternehmen und konnte sie mir auch nicht leisten (sondern nur die Teile Deutschlands und der unmittelbaren Umgebung besuchen, die mir verwehrt waren), und wollte endlich für immer mir ein Einzelzimmer leisten können. 1989 fand in Köthen (wahlweise "Kuh-Köthen", "Schweine-Köthen"; wo 1617 die "Fruchtbringende Gesellschaft" der deutschen Dichter gegründet wurde, Johann Sebastian Bach die Brandenburgischen Konzerte komponierte und M. A. Bakunin 1848 auftrat) eine Konferenz statt, bei der ich im Hotel mit weiteren drei älteren Herren (Mindestalter 60) in einem Hotelzimmer eingesperrt war, aber Abbruch der "Maßnahme" war nicht möglich.

Die Mehrzahl der Frauen reagierte 1990 irritiert auf ihre Zuweisung an Heim und Herd nach ihrer fremdbestimmten "Freisetzung", ihrer Entlassung aus Betrieben und Einrichtungen mit einem in der deutschen Geschichte seltenen "Gebärstreik". Wozu Kinder in die Welt setzen, wenn sie in völlige Unsicherheit hineingeboren würden und bisher nicht erlebte Arbeitslosigkeit kennenlernen müssten?
"Feminismus" war ein Fremdwort.
Unter dem Führungspersonal der Partei und des Staates gab es nur zwei Frauen (man sehe sich einmal einen französischen Ministerrat an), von denen sich die eine, die Volksbildungsministerin von 1967-1989, blaue Haare zulegte, und die andere ihr darin gleichtat ("Inge Lange, uns wird bange"), inzwischen den Frauen in der DDR öffentlich empfahl, ihre Schlüpfer selber zu nähen, wenn es mit der Versorgung in den Geschäften nicht mehr klappt.

Demokratische Mitbestimmung ja - aber wollen die Menschen in ihrer Mehrheit überhaupt ihre häusliche Sphäre als eine der letzten Rückzugsmöglichkeiten angesichts des Vordringens des als fremd empfundenen Äußeren (Lärm, Medien bis ins letzte Zimmer) verlassen, um mit fremden Menschen zu tun zu haben?

Ich habe jahrelang in Russland eine noch viel größere Enge erlebt, Leute wohnten in einer "Kommunalka" zusammen, hatten aber auch, das muss ich zugeben, dieses Aufeinander-Angewiesensein verinnerlicht und wunderten sich, wenn jemand nur allein sein wollte.



Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft


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