Kramer hat folgendes geschrieben: |
Die Irrationalität beginnt viel früher, so früh, dass man sie kaum noch wahrnimmt. Ich nehme mal ein anderes Beispiel für einen Tag voller Annehmlichkeiten. Es ist Freitag un Du entscheidest spontan, eine Grillfeier zu veranstalten. Leider hast Du nix da für im Haus, aber macht nix, Du kannst ja zum Supermarkt 5 km weit entfernt im Gewerbegebiet fahren. Denn Du hast ein Auto. Dank Deines Autos kannst Du Dir die Annehmlichkeit "spontane Grillparty" leisten. Ist soweit auch noch nichts Irrationales dabei. Allerdings: Hättest Du kein Auto, würdest Du wohl eher auf die Annehmlichkeit verzichten, da Du 10km weit durch die Gegend latschen müsstest und Du keine Lust hast, auf den nur stündlich fahrenden Bus zu warten. Ohne Auto ist das alles blöde. Aber warum ist es blöde? Weil es der natürliche Zustand ist, ohne Auto aufgeschmissen zu sein? Nein, weil wir unser Leben, unsere Städte, unsere Infrastruktur um das Auto herum gebaut haben. Wer sein Leben mit dem Gedanken im Hinterkopf "ich habe ja ein Auto" plant, der begibt sich - wohl eher unbewusst - oft in eine Abhängigkeit vom Auto. Z.B. bei der Wohnungssuche. Schöne Gegend, aber weit und breit keine Einkaufmöglichkeiten. Ist doch egal, ich habe ein Auto. 30 km bis zum Arbeitsplatz? Ist doch egal, ich habe ein Auto. Fällt das Auto mal aus, wird sofort klar, wie abhängig man sich davon gemacht hat. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||
Auch das ist nicht per se dem Auto zuzustehen, sondern jeglichem anderen Transportmittel auch. Sei es das Fahrrad, der Bus oder sontwas |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Die Idee hinter dem Individualverkehr war und ist eine andere. Es ist die Idee, daß du allein entscheidest, wohin du fährst und warum. Es ist die Idee, daß niemand (außer dir selbst) das Recht hat, dir in dieser Hinsicht Vorschriften zu machen,und daß es auch niemanden etwas angeht. Die Idee hat einen ganz einfachen, allerdings so sehr aus der Mode gekommenen Namen, daß manche ihn schon für ein Fremdwort halten. Diese Idee heißt ‘Freiheit'. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Die Idee hinter dem Individualverkehr war und ist eine andere. Es ist die Idee, daß du allein entscheidest, wohin du fährst und warum. Es ist die Idee, daß niemand (außer dir selbst) das Recht hat, dir in dieser Hinsicht Vorschriften zu machen,und daß es auch niemanden etwas angeht. Die Idee hat einen ganz einfachen, allerdings so sehr aus der Mode gekommenen Namen, daß manche ihn schon für ein Fremdwort halten. Diese Idee heißt ‘Freiheit'. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
....
Die Idee hinter dem Individualverkehr war und ist eine andere. Es ist die Idee, daß du allein entscheidest, wohin du fährst und warum. Es ist die Idee, daß niemand (außer dir selbst) das Recht hat, dir in dieser Hinsicht Vorschriften zu machen,und daß es auch niemanden etwas angeht. Die Idee hat einen ganz einfachen, allerdings so sehr aus der Mode gekommenen Namen, daß manche ihn schon für ein Fremdwort halten. Diese Idee heißt ‘Freiheit'. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Die Idee hinter dem Individualverkehr war und ist eine andere. Es ist die Idee, daß du allein entscheidest, wohin du fährst und warum. Es ist die Idee, daß niemand (außer dir selbst) das Recht hat, dir in dieser Hinsicht Vorschriften zu machen,und daß es auch niemanden etwas angeht. Die Idee hat einen ganz einfachen, allerdings so sehr aus der Mode gekommenen Namen, daß manche ihn schon für ein Fremdwort halten. Diese Idee heißt ‘Freiheit'. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Individualverkehr nannten unsere Vorfahren »gehen«. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Normalerweise. Es gibt aber auch Leute, deren Vorfahren das »reiten« nannten. Üblicherweise wohnte man damals übrigens an seinem Arbeitsplatz und der Verkehr war wesentlich einer der Waren und Kaufleute. Oder auf welches Früher beziehst Du Dich? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Das ist aber nicht der Grund dafür, dass Autos in Massenproduktion gegangen sind. Es ist mehr so wie vrolijke immer sagt: Brot und Spiele. Deswegen wurde vom Antisemiten Henry Ford die Thin Lizzy am Fließband gebaut und deswegen haben die deutschen Holocaustler den *Volkswagen* geplant. Sogar in Saudi Arabien ist das Autofahren Massensport, demnächst wohl auch für Frauen. Was hat das mit einer freien Gesellschaft oder der *Idee* von Freiheit zu tun? Weniger als du denkst jedenfalls ...- |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Diese Freiheit, die ja auch eine Freiheit der Verkehrsmittelwahl sein müsste, zerstörst Du allerdings wieder, indem Du Städte und Landschaften für ein Verkehrsmittel optimierst. In der Konsequenz hat doch die Optimierung der Städte für das Auto das Leben in der Stadt nicht freier gemacht, sondern eingeschränkter. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Seit den 60er und 70ern gab es übrigens auch immer Pläne, ein öffentliches Verkehrssystem mit den Vorzügen des Individualverkehrs zu verbinden, Pläne, die wohl nicht nur an mangelnder Finanzierung oder technischer Realisierbarkeit gescheitert sind, sondern wohl vor allem am fehlenden politischen Willen. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Die Idee hinter dem Individualverkehr war und ist eine andere. Es ist die Idee, daß du allein entscheidest, wohin du fährst und warum. Es ist die Idee, daß niemand (außer dir selbst) das Recht hat, dir in dieser Hinsicht Vorschriften zu machen,und daß es auch niemanden etwas angeht. Die Idee hat einen ganz einfachen, allerdings so sehr aus der Mode gekommenen Namen, daß manche ihn schon für ein Fremdwort halten. Diese Idee heißt ‘Freiheit'. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
....wobei das Auto diesen Freiheitsbegriff ganz mustergueltig pervertiert. Zum einen ist es Freiheit auf Kosten aller anderen und zum anderen zerstoert sich diese Freiheit selbst, wenn zuviele sie ausueben. Was mal als tatsaech phantastische Freiheit fuer wenige Autobesitzer begann endet ganz zwangslaeufig in voelliger Unfreiheit fuer alle in Dauerstau und Stossverkehr. Die Massenautomobilisierung kann somit als Lehrbeispiel dafuer dienen wie Freiheit eben gerade nicht funktioniert. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Die Idee hinter dem Individualverkehr war und ist eine andere. Es ist die Idee, daß du allein entscheidest, wohin du fährst und warum. Es ist die Idee, daß niemand (außer dir selbst) das Recht hat, dir in dieser Hinsicht Vorschriften zu machen,und daß es auch niemanden etwas angeht. Die Idee hat einen ganz einfachen, allerdings so sehr aus der Mode gekommenen Namen, daß manche ihn schon für ein Fremdwort halten. Diese Idee heißt ‘Freiheit'. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||
Auch das ist nicht per se dem Auto zuzustehen, sondern jeglichem anderen Transportmittel auch. Sei es das Fahrrad, der Bus oder sontwas |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Richtig. In dem Interview wird das aber als Alggemeinheit formuliert. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||
Nicht ICH habe diese Freiheit zerstört, sondern WIR.... |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
.....
HInzu kommt, daß die Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs in Deutschland auch nicht gerade eine Erfolgsgeschichte. In anderen europäischen Ländern übrigens auch nicht. Im Gegensatz zu den Niederlanden ist Deutschland auch nicht überall so flach, daß man große Strecken mit dem Fahrrad zurücklegen möchte. Außerdem sind die Entfernungen in Deutschland entschieden größer als in den Niederlanden. Die ökonomische Bedeutung der Automobil-Industrie für Einkommen und Beschäftigung haben wir dabei noch gar nicht berücksichtigt. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Die meisten Zukunftsvisionen für eine alternative Verkehrspolitik haben übrigens in Deutschland traditionell einen erheblich dirigistischen und autoritären Anstrich, auch und gerade, wenn sie von vorgeblich Linken kommen. Die Menschen haben durchaus ein feines Gespür dafür. Außerdem ist auch der gegenwärtige Straßenverkehr für viele Menschen eben durchaus nicht "völlige Unfreiheit". Für viele ist es vielmehr, vor allem in ländlichen Gegenden, die es in Deutschland eben noch recht zahlreich gibt, die einzige und komfortabelste Art der Fortbewegung. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Gleichzeitig ist der öffentliche Nahverkehr fast nicht existent, vor allem, weil er dort einfach nicht rentabel zu betreiben ist. Rentabel ist er übrigens auch sonst kaum, und ist nur möglich, weil er aus den Erlösen aus dem Individualverkehr staatlich subventioniert wird. Das Gleiche gilt übrigens für den Warenverkehr per Lkw wie den zunehmenden Reiseverkehr per Bus, die beide eine Infrastruktur nutzen, für die sie selbst kaum oder gar nicht aufkommen (beides übrigens nicht unerheblich befördert durch die Unzulänglichkeiten des Staatsbetriebes Bahn). Für die Erkenntnis, daß unsere Verkehrspolitik eher eine der Macht (oder der Hilflosigkeit), und weniger eine der gesamtgesellschaftlichen Zweckmäßigkeit ist, gehört nicht viel. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
....
Dass man Städte so gestalten kann, dass Fahrräder erheblich mehr benutzt werden, als normalerweise bei uns üblich, zeigt die Stadt Münster, und nachdem ich mich dort längere Zeit aufgehalten habe, bin ich mir auch sicher, dass noch mehr geht, wenn man das holländische Modell stärker übenimmt. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Ja, Münster: Entweder es regnet oder die Glocken läuten oder eine Kneipe wird eröffnet. Ich habe da ein paar Semester studiert und wir sind heute noch alle paar Wochen da. Wir fahren in ein Parkhaus und sind von da ab an zu Fuß unterwegs. Allerdings habe ich nicht den Eindruck, daß dort weniger SUVs unterwegs sind als anderswo, eher mehr, und zu den dortigen Fahrradfahrern habe ich als Fußgänger ein eher distanziertes Verhältnis. Die scheinen die Stadt und ihre Straßen für ihr Eigentum zu halten. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Als Autofahrer war ich nur einmal in Münster unterwegs - und habe das nicht wiederholt. |
astarte hat folgendes geschrieben: |
@Kramer: das trifft aber auch auf die Waschmaschine zu: von der ist eine Familie auch abhängig, oder kann man sich noch vorstellen sämtliche wäsche einer Familie mit der Hand zu waschen. (edit: wie sagte eine Freundin mit damals drei kleinen Kindern: würde mir jemand meine Waschmaschine nehmen wollen, würde ich mich dran ketten!! ) Diese enorme zeitersparnis ist fest eingeplant. Telefon, nicht erst das Handy. Strom überhaupt, und die Heizung. Im Winter bin ich sehr von der funktionierenden Heizung abhängig, vom Strom immer. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Ja, das stimmt. Allerdings sehe ich da doch einen Unterschied. Die Waschmaschine bringt tatsächlich eine Zeitersparnis und mehr Freizeit für andere Dinge, ganz egal, wie viele Menschen eine Waschmaschine nutzen. Und es entsteht auch kein zusätzlicher Nachteil für Nichtwaschmaschinenbesitzer. |
Zoff hat folgendes geschrieben: | ||
Meine Partnerin braucht mit den Öffis ~45min zur Arbeit, Fahrrad noch länger. Über die Stadtautobahn max. 15min. Macht pro Tag 1h Freizeit mehr. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||||
Mag ja sein, aber über den tatsächlichen Zeitgewinn, den das Auto bringt, sagt das noch nicht viel aus. Dafür müsste man vergleichen, wie viel Zeit jemand in der Prä-Auto-Ära im Durchschnitt für den Weg zur Arbeit gebraucht hat, und wie viel Zeit man heute dafür braucht. Ich wage mal die Behauptung, dass der Individualverkehr nicht zu mehr Zeitersparnis geführt hat, sondern nur zu längeren Arbeitswegen. |
Zoff hat folgendes geschrieben: | ||
Meine Partnerin braucht mit den Öffis ~45min zur Arbeit, Fahrrad noch länger. Über die Stadtautobahn max. 15min. Macht pro Tag 1h Freizeit mehr. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ganz abgesehen davon, dass dieses Einzelbeispiel wenig darüber aussagt, wie es im Durchschnitt aussieht, gibt es noch eine zusätzliche Rechnung, die man ausführen müsste, bevor man die Zeitersparnis durch das Auto wirklich hat: Wieviel hat das Auto gekostet, d.h. wieviel Zeit wird für den Zustand gearbeitet, dieses Auto zu besitzen und in Stand zu halten? Wieviel Zeit wird für das letztere direkt und nicht als Arbeitszeit aufgewendet. Das betrifft natürlich nicht nur die Nutzung des Autos für den Arbeitsweg, sondern auch noch die für Privatfahrten - hier sollte man also nch den Anteil der privaten Nutzung abrechnen. Aber erst dann hätte man die zeitliche Ersparnis durch das Auto. Aber die Verteilung unserer Aktivitäten in der Fläche, die wir uns erlauben, weil wir das Auto haben, ist schon ein wesentlicher Punkt. Im Schnitt bringt das schnellere Verkehrsmittel keinen Zeitgewinn, sondern höchstens die Verteilung unserer Aktivitäten auf eine größere Fläche. |
output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde