fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||
Diese Art Heimat, in die man nicht zurück kann, ist aber eine Vergangenheitsform, eher eine Erinnerung als ein momentanes Gefühl. Solche Leute tun mir leid. Mein Vater meinte, dass seine Heimat Danzig wäre. Als er Anfang der 90er dann mal da hinfuhr, stellte er fest, dass seine Heimat nicht mehr existierte. Ich bin 1981 mal zu Fuß diagonal durch Schleswig-Holstein gelaufen, mit einem Zelt dabei, so dass ich abends nur nach ein bisschen Wasser fragen musste, um mich dann irgendwo in die Landschaft zu hauen. In einem Weiler der zum Verbund Aukrug gehörte, fragte ich die erste Frau auf der Straße, wo ich etwas Wasser bekommen könnte. Es war sofort zu hören, dass die Frau aus Ostpreußen kam; die war mit Sicherheit 45 mit den letzten Flüchtlingen über die Ostsee gekommen, aber sie war immer noch nicht angekommen. Deshalb antwortete sie: "Mich dirfen Se nich frachen, ich bin nich von da". Die war also heimatlos, auch wenn sie vielleicht meinte, ihre Heimat beim Namen nennen zu können. Heimat ist ein Gefühl, das nur zählt, wenn man es hat. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Hingegen wer eine Wahlheimat gefunden hat, der will daraus nicht fliehen. Und meine Annahme ist halt, dass es sowas immer weniger geben wird. Bis der Begriff ganz verschwindet. |
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