Angst vor dem Tod?
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Habt ihr Angst vor dem Tod?
Ja
18%
 18%  [ 7 ]
Nein
81%
 81%  [ 30 ]
Stimmen insgesamt : 37


#31:  Autor: frajo BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 10:06
    —
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Ich denke nein. Ich habe keine Angst vor dem Tod, obwohl es mich natürlich beschäftigt, keine Frage. Ich habe keine Angst vor dem Tod, wohl aber vor der Art des Sterbens. Ich möchte, wenns denn soweit ist, eines natürlichen Todes sterben.

es gibt arten des natürlichen todes, die ich lieber vermeiden möchte.


Welche?

[1]
einer starb mit 41 auf der intensivstation. da war er schon 10 jahre professor.
seine frau lebte in moskau, bekam das visum erst drei tage später.
er starb allein.

[2]
eine starb mit 41 an krebs. die zwei jahre zuvor wurde sie von einer therapie zur nächsten gereicht. die familie war reich, sie probierten alles. sie war eine schöne frau gewesen. im letzten jahr gab man ihr keinen spiegel mehr.

[3]
einer brauchte 7 jahre. erst konnte er die tasse nicht mehr halten. dann konnte er nicht mehr schreiben. dann nicht mehr lesen. dann erkannte er niemanden mehr. die letzten 5 jahre verbrachte er im bett des heims.

#32:  Autor: frajo BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 10:11
    —
Poldi hat folgendes geschrieben:
Das ich es insofern bedauern würde, weil es vielleicht 1-2 Leute geben könnte, die traurig sein könnten, ist nat. auch drin, aber das hat nichts mit Angst zu tun ...

ja, das ist etwas anderes.
mag sein, daß ein, zwei leute traurig sind, wenn ich mich vom acker mache.
das gleicht sich aber damit aus, daß ein, zwei leute erleichtert sein werden Mr. Green

#33:  Autor: frajo BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 10:18
    —
Nergal hat folgendes geschrieben:
Alle sagen sie haben keine Angst vor dem Tod aber Angst vor dem Sterben zynisches Grinsen

Nette Ausrede!

Ich denke die Angst vor dem Tod ist nichts schlechtes, all jene die sie nicht hatten sind bereits vor langer Zeit ausselektiert worden.

nein, sie ist nicht schlechtes.
trotzdem gibt es leute, für die die einzige hoffnung der tod ist.
aber sie werden beleibe nicht "ausselektiert".
dazu ist der stand der medizin in vielen ländern zu weit, sind die medizinischen kenntnisse vieler dieser menschen zu gering.
für weltanschaulich gebundene menschen kommt dann meist das verbot dazu, über das eigene leben zu entscheiden.

#34:  Autor: frajo BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 10:24
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Heike N. hat folgendes geschrieben:
Mein Sterben kann u.U. sehr unerfreulich sein (ich habe schon einige Personen sterben sehen). Das kann man durchaus sehr bewusst erleben. Die Erkenntnis, dass das Leben (an dem man ja im Idealfall gehangen hat), gleich vorbei ist, kann eine sehr beängstigende Vorstellung sein.

ja, wenn der idealfall vorliegt. andernfalls ist die vorstellung, daß der ganze streß sich in kürze erledigt hat, echt erfreulich.
ich möchte nur die begleitmusik selber auswählen können.

#35:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 10:28
    —
Nergal hat folgendes geschrieben:
Das ist richtig, wir müßten das wohl erst deffinieren.


Um bei deinem Beispiel mit dem Höhlenbären zu bleiben:

wovor hat der Mensch denn Angst? Doch wohl in erster Linie, dass ihn der Bär erwischen und verletzen wird. Bei der Größe und Kraft des Tieres ist ebenso zu vermuten, dass die Verletzung so schwerwiegend ist, dass man sterben wird.

Vermutung:
Nehmen wir mal an, dass der Mensch eine gewisse Jenseitsvorstellung haben wird (Bestattungsformen lassen diese Vermutung ja zu). Anzunehmen ist auch, dass sich diese Jenseitsvorstellung nicht zwangsläufig deckt mit denen der monotheistischen Religionen (guter Mensch = Himmel, schlecher Mensch = Hölle), denn gefundene Grabbeigaben (Gebrauchsgegenstände, Nahrung etc.) schließen durchaus auf ein erneutes Leben in einer anderen, sehr realen körperlichen Welt. Wäre es in dem Fall nicht völlig wurscht, in welcher Welt man lebt? Warum also nicht stehenbleiben und sich von dem Höhlenbären niedermetzeln lassen, wenn es nicht die Angst vorm Sterben ist?

Hat der Mensch also nun Angst vorm Tod oder vorm Sterben?

#36:  Autor: frajo BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 10:29
    —
Nergal hat folgendes geschrieben:
Es klingt geradezu so als ob ihr vermitteln wolltet die Angst vor dem Tod sei unsinnig, ich sage aber sie ist es keinesfalls.

der sinn ist halt individuell verschieden; jede gibt ihn sich selber.
Zitat:
Wenn in Urzeiten jemand keine Angst vor dem Höhlenbär gehabt hat dann ist er/sie ganz schnell ausselektiert worden (vom Bären) wer hingegen davongelaufen ist hat überlebt und sich fortgepflanzt.

wir wissen bloß nicht, wieviel leute freiwillig in die bärenhöhle gegangen sind.
das kann übrigens auch nach erfolgreicher zeugungsaktivität noch erfolgt sein.
unter den verkehrsunfalltoten sind ja auch eltern.

#37:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 10:32
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Sanne hat folgendes geschrieben:
...und wer sagt, daß es Angst vorm Tod ist und nicht vielmehr Lust am Leben?
Mit der Lust am Leben kann ich auch was anfangen. Ich liebe es...
Ich habe zwar keine Angst vor dem Tod, aber ich möchte so lange wie möglich leben, da das Leben einfach schön ist.

#38:  Autor: frajo BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 10:33
    —
Burkard Schulte-Vogelheim hat folgendes geschrieben:
"Der Tod ist meine letzte Freiheit" (Jean Amery) - genau so sehe ich es auch. Die Freiheit, einem Zustand, den ich nicht mehr beeinflussen kann, zu beenden, wenn er würdelos wird.

um sich die freiheit, hand an sich zu legen, zu erhalten, muß aber einiges an planungsarbeit geleistet werden.
ansonsten wird die freiheit durch eigene tatterigkeit mehr oder weniger eingeschränkt.

#39:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 11:57
    —
Zitat:
Vermutung:
Nehmen wir mal an, dass der Mensch eine gewisse Jenseitsvorstellung haben wird (Bestattungsformen lassen diese Vermutung ja zu). Anzunehmen ist auch, dass sich diese Jenseitsvorstellung nicht zwangsläufig deckt mit denen der monotheistischen Religionen (guter Mensch = Himmel, schlecher Mensch = Hölle), denn gefundene Grabbeigaben (Gebrauchsgegenstände, Nahrung etc.) schließen durchaus auf ein erneutes Leben in einer anderen, sehr realen körperlichen Welt. Wäre es in dem Fall nicht völlig wurscht, in welcher Welt man lebt? Warum also nicht stehenbleiben und sich von dem Höhlenbären niedermetzeln lassen, wenn es nicht die Angst vorm Sterben ist?

Hat der Mensch also nun Angst vorm Tod oder vorm Sterben?


Sehen wir uns das mal anders an, zuerst möchte ich feststellen das es Todesarten gibt die Schmerzlos sind, wie etwa wenn man sich in großer Nähe des Nullpunktes der Explosion einer thermonuklearen Bombe befindet.
Der Tod tritt unmittelbar ein der Lichtblitz ist das Letzte was die Opfer mitbekommen.
Das gilt natürlich nicht für die Bereiche die weit ausserhalb des Zentrums liegen.
Wieso haben sich dann die Leute in den letzten 50 Jahren so gefürchtet Opfer eines Atomangriffes zu werden, und das obwohl man damal oft propagierte der Tod sei schnell und schmerzlos?

Und nun etwas das vieleicht nicht hier her passt aber ich möchte doch eure Meinungt dazu wissen.
Ihr meint ihr hättet keine Angst vor dem Tod, eine Annahme: Ihr seid von einer Diktatur zum Tode, weswegen auch immer, verurteilt worden die Hinrichtung erfolgt auf eine Art die vollkommen schmerzlos ist da der komplette Körper des Opfers innerhalb eines Zeitraumes "verdampft" wird der so kurz ist das er nicht annähernd und auf keine Weise von einem Menschen wahrgenommen wird.
Hättet ihr Angst?
Hättet ihr Angst vor dem Tod, also Angst das Euer Leben beendet wird?

#40:  Autor: Burkard Schulte-Vogelheim BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 12:08
    —
Nergal hat folgendes geschrieben:

Ihr meint ihr hättet keine Angst vor dem Tod, eine Annahme: Ihr seid von einer Diktatur zum Tode, weswegen auch immer, verurteilt worden die Hinrichtung erfolgt auf eine Art die vollkommen schmerzlos ist da der komplette Körper des Opfers innerhalb eines Zeitraumes "verdampft" wird der so kurz ist das er nicht annähernd und auf keine Weise von einem Menschen wahrgenommen wird.
Hättet ihr Angst?
Hättet ihr Angst vor dem Tod, also Angst das Euer Leben beendet wird?


Natürlich bestünde in diesem Falle eine wahnsinnige Angst. Eine Angst, die allerdings darauf beruht, daß dieser Tod kein natürlicher wäre. Eine Angst, wie sie sich auch in allen gefährlichen Situationen zeigt.

#41:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 12:16
    —
Und?

Natürlicher Tod kann viel schmerzvoller sein.

#42:  Autor: Burkard Schulte-Vogelheim BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 12:33
    —
Nergal hat folgendes geschrieben:
Und?

Natürlicher Tod kann viel schmerzvoller sein.


deswegen, den Tod als letzte Freiheit.

#43:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 12:37
    —
Nergal hat folgendes geschrieben:
Und nun etwas das vieleicht nicht hier her passt aber ich möchte doch eure Meinungt dazu wissen.
Ihr meint ihr hättet keine Angst vor dem Tod, eine Annahme: Ihr seid von einer Diktatur zum Tode, weswegen auch immer, verurteilt worden die Hinrichtung erfolgt auf eine Art die vollkommen schmerzlos ist da der komplette Körper des Opfers innerhalb eines Zeitraumes "verdampft" wird der so kurz ist das er nicht annähernd und auf keine Weise von einem Menschen wahrgenommen wird.
Hättet ihr Angst?
Hättet ihr Angst vor dem Tod, also Angst das Euer Leben beendet wird?


Als Antwort zitiere ich Sanne und ric:

Zitat:
ric hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
...und wer sagt, daß es Angst vorm Tod ist und nicht vielmehr Lust am Leben?
Mit der Lust am Leben kann ich auch was anfangen. Ich liebe es...
Ich habe zwar keine Angst vor dem Tod, aber ich möchte so lange wie möglich leben, da das Leben einfach schön ist.


Das trifft es auch für mich am besten.

Ich finde es z.B. nicht bedauerlich, dass ein guter Kinofilm vorbei ist, weil er vorbei ist (schließlich gehört auch ein passendes Ende dazu) sondern weil mir die Handlung so gut gefallen hat, dass ich gut und gerne noch eine weitere Stunde dranhängen könnte.

#44:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 12:37
    —
Der Tod ist keine Freiheit da man ihn ja nicht freiwillig annimmt, es ist die Wahl zwischen etwas das man als besser empfindet als etwas anderes.

#45:  Autor: MarkusWohnort: Südhessen BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 12:51
    —
Hmm, wieder einmal eine unklar formulierte Befragung.

Habe ich Angst vor dem Tod?
Ja und Nein.

Ich habe Angst vor dem Tod meiner Tochter und auch anderer Menschen, die mir etwas bedeuten. Das würde mir verdammt weh tun.
Insofern gilt 'Ja'.

Ich habe keine Angst vor meinem eigenen Tod.
Nüchtern betrachtet, habe ich leider schon sehr früh alle Ziele erreicht, die ich mir mal für mein Leben gesteckt habe. Neue Ziele habe ich bisher nicht finden können. Und ich rede hier nicht von materiellen Zielen, denn materielle Dinge erachte ich als unwichtig. Vorkehrungen dafür, keinen schmerzhaften, langwierigen Tod erleiden zu müssen, habe ich getroffen.
Mag seltsam klingen, aber ich hänge nicht besonders an meinem Leben. Warum auch? Wenn es vorbei ist, merke ich das ja nicht mehr, meine Existenz erlischt und alles ist vorbei. Wäre es morgen vorbei, hätte ich nichts versäumt.
Insofern gilt 'Nein'.

Da ich die Frage in meiner grenzenlosen Arroganz mal so interpretiert habe, dass nach dem eigenen Topd gefragt wurde, habe ich mit 'Nein' abgestimmt.

#46:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 13:07
    —
Auch wenn man schmerzlos stirbt und keine Angst vor dem Tod hat kann man dennoch einen Überlebenswillen haben. Wie ric schon sagte, kann man sein Leben uU auch genießen und will darauf nicht verzichten. Von daher kann man also schon Leute verstehen die bei nem Atomkrieg nicht draufgehen wollten.

#47:  Autor: Brochi BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 13:20
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
Das ist richtig, wir müßten das wohl erst deffinieren.


Um bei deinem Beispiel mit dem Höhlenbären zu bleiben:

wovor hat der Mensch denn Angst? Doch wohl in erster Linie, dass ihn der Bär erwischen und verletzen wird. Bei der Größe und Kraft des Tieres ist ebenso zu vermuten, dass die Verletzung so schwerwiegend ist, dass man sterben wird.

Vermutung:
Nehmen wir mal an, dass der Mensch eine gewisse Jenseitsvorstellung haben wird (Bestattungsformen lassen diese Vermutung ja zu). Anzunehmen ist auch, dass sich diese Jenseitsvorstellung nicht zwangsläufig deckt mit denen der monotheistischen Religionen (guter Mensch = Himmel, schlecher Mensch = Hölle), denn gefundene Grabbeigaben (Gebrauchsgegenstände, Nahrung etc.) schließen durchaus auf ein erneutes Leben in einer anderen, sehr realen körperlichen Welt. Wäre es in dem Fall nicht völlig wurscht, in welcher Welt man lebt? Warum also nicht stehenbleiben und sich von dem Höhlenbären niedermetzeln lassen, wenn es nicht die Angst vorm Sterben ist?

Hat der Mensch also nun Angst vorm Tod oder vorm Sterben?


Mit der Unterscheidung "Angst vor dem Tod" oder der "vor dem Sterben" kann ich nicht soviel anfangen.
Das Szenario mit dem Bären würde ich (wieder) versuchen mit einer "Bilanzierung" zu beschreiben. Das betreffende Individuum entscheidet sich für Flucht oder Kampf aufgrund einer Bilanzierung, wie die eine oder die andere Handlung seinen künftigen Reproduktionserfolg beinflusst. Und da ist die Möglichkeit Tod/Sterben (= keine weitere Möglichkeit den Reproduktionserfolg weiter zu beeinflussen) sicher ein Faktor der, in einer potentiell kritischen Situation (hier: "Kräfteverhältniss") stark gewichtet wird. Diesen "Posten" beschreiben wir mE mit Angst vor dem Tod/Sterben. Die "kulturellen Umweltbedingungen" des Individuums(wie z.B. eine, wie auch immer geartete, Jenseitsvorstellung) gehen natürlich u.A. auch in die "Bilanz" ein und kann u.U. (bei einer "knappen Bilanz") den Ausschlag geben.
Anschaulicher wäre vielleicht ein "Initiationsritus Bärentöten" als "kulturelle Umweltbedingung". Hier könnte sich die Entscheidung für Flucht u.U. sehr nachteilig für das Individuum auswirken und aufgrund dessen eher zur Entscheidung für Kampf führen, als für eins mit anderem kulturellen Hintergrund.
Wichtig zu betonen finde ich, das beide "Kandidaten" aus ihrer Perspektive zunächst völlig rational handeln, auch wenn die eine oder andere kulturell bedingte Vorstellung nur auf einer Einbildung beruht, also für sich genommen irrational ist.

#48:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 13:43
    —
Zitat:
Mag seltsam klingen, aber ich hänge nicht besonders an meinem Leben. Warum auch? Wenn es vorbei ist, merke ich das ja nicht mehr, meine Existenz erlischt und alles ist vorbei. Wäre es morgen vorbei, hätte ich nichts versäumt.
Insofern gilt 'Nein'.


Das klingt alles so als sei das Leben etwas nicht sehr wichtiges, es scheint so als sei nicht ganz klar dass das Leben das einzige Leben ist das wir je "haben" werden, der Tod ist das Ende und im Leben haben wir alle Chancen etwas zu ändern, zu erforschen eine unendliche Anzahl von Möglichkeiten uns zu entwickeln.
Würdet ihr kein Bedauern empfinden vor dem Tod der euch all der Möglichkeiten beraubt?
Stephen King beschrieb in "The Green Mile" in diesem zusammenhang die Angst der zum Tode verurteilten als sie an den Stuhl geschnallt wurden und erst dann realisierten dass sie ihre gesunden Beine, Arme die man ihnen fesselte niemals wieder werwenden würden.

Wird das Leben bei Aldi zum Sonderpreis verchleudert oder wieso ist es für euch so wertlos das ihr kein großes Interesse daran habt es zu erhalten???

#49:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 13:45
    —
Zitat:
Auch wenn man schmerzlos stirbt und keine Angst vor dem Tod hat kann man dennoch einen Überlebenswillen haben. Wie ric schon sagte, kann man sein Leben uU auch genießen und will darauf nicht verzichten. Von daher kann man also schon Leute verstehen die bei nem Atomkrieg nicht draufgehen wollten.


Gilt nicht:

Überlebenswille => Angst vor dem Tod

Angst vor dem Tod =/= Angst vor dem Sterben

?

#50:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 13:45
    —
WEnn man tot ist, dann weiß man auch nicht was einem entgeht. Man mag vielleicht sein Leben so mögen, dass man den Tod nicht will, aber das sind dann letzlich auch weider nur Emotionen und bei einem vollkommen rational denkenden Menschen auch egal.(wobei so eienr das Leben wohl eh nicht so sehr genießen würde)

#51:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 13:53
    —
Zitat:
WEnn man tot ist, dann weiß man auch nicht was einem entgeht.


Aber im Leben weiß ich es, das macht nichts angenehmer.

Zitat:
Man mag vielleicht sein Leben so mögen, dass man den Tod nicht will, aber das sind dann letzlich auch weider nur Emotionen und bei einem vollkommen rational denkenden Menschen auch egal.(wobei so eienr das Leben wohl eh nicht so sehr genießen würde)


Emotionen sind Biochemische Prozesse, eine Tatsache die sie nicht minder wichtig macht.
Wieso soll ein rational denkender Mensch keine Freude am Leben haben? Ich habe Freude am Leben.

#52:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 13:59
    —
Ich kann die Haltung der meisten Diskutanten durchaus nachvollziehen, daß die Angst vor dem Tod her eine Angst vor dem Sterben ist. Ein gewisser Fluchtimpuls vor potentiell tödlichen Gefahren ist schlichtweg ein Selbsterhaltungstrieb, der dem Überleben der Art dient. Um beim Beispiel mit dem Bären zu bleiben -- ich denke, in einer solchen Situation überlegt man nicht wieiter, sondern tut das Naheliegende, z.B. weglaufen.

Ich halte es für selbstverständlich, daß mit dem Tod die individuelle Existenz einfach aufhört, und das ist kein Grund für Angst -- schließlich habe ich vor meine Geburt auch nicht existiert, und bislang hat mich das noch nicht gestört. Auf jeden Fall ist die Nichtexistenz eine Aussicht, die weit weniger furchterregend ist als das, was mir die meisten Religionsgemeinschaften anzubieten haben.

Das Maß der Akzenptanz für mein Ableben würde ich mir als Funktion von verschiedenen Merkmalen vorstellen.
a) vorher bewußt / vorher nicht bewußt
b) gewaltsam / nicht gewaltsam
c) schmerzhaft / nicht schmerzhaft
d) fremdbestimmt / nicht fremdbestimmt

Die geringste Akzeptanz hätte demnach ein Tod, der vorher bewußt, gewaltsam, schmerzhaft und fremdbestimmt wäre -- also beispielsweise zum Tode verurteilt zu sein; zu wissen: nächsten Dienstag um 7:45 bringt dich einer um, und du kannst nichts dagegen tun.
Dagegen wäre ein gewaltsamer, fremdbestimmter Tod vergleichsweise akzeptabel, wenn er nicht vorher bewußt und nicht schmerzhaft wäre -- man hätte einfach keine Zeit mehr, das zu bedauern.
Darüber hinaus hängt m.E. auch noch viel von der "Vorzeitigkeit" ab, also wie weit der wahrscheinliche Zeitpunkt des natürlichen Todes entfernt liegt.

#53:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 14:01
    —
Ist nicht jeder Tod fremdbestimmt?

Ich meine der Tod ist keine freiheit nur weil man ihn selbst früher hervorruft.

#54:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 14:04
    —
Nergal hat folgendes geschrieben:
Ist nicht jeder Tod fremdbestimmt?

Ich meine der Tod ist keine freiheit nur weil man ihn selbst früher hervorruft.


Nein, unter der Voraussetzung, daß man das Ende nach einer bestimmten Lebensspanne als unvermeidlich und als zur eigenen Existenz zugehörig betrachtet.

#55:  Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 14:05
    —
Angst vor dem Tod habe ich nicht. Solange ich noch bin, bin ich nicht tot, wenn ich tod bin, dann bin ich nicht mehr. Angst habe ich eher vor dem Sterben, besonders dann, wenn es schmerzhaft ist.

#56:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 14:11
    —
Hannes Wder sang mal:

"Ich habe neulich noch eine Wahrsagerin befragt
wie es denn mit meinem Ende stünde
und darauf hat sie gesagt
ich dürfte als ururalter Greis
Harre und Bart eisgrau
im meiner Bedewanne sterben
in den Armen einer schönen Frau"

Wer so ein Ende nicht akzeptieren könnte, der kann es nie.

#57:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 14:14
    —
Nun was ist der Sinn des Todes?
Hat er ausserhalb dessen was die Biologie und die Evolution für uns deffiniert haben einen Sinn?

#58:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 14:16
    —
Nergal hat folgendes geschrieben:
Nun was ist der Sinn des Todes?
Hat er ausserhalb dessen was die Biologie und die Evolution für uns deffiniert haben einen Sinn?


Nö. Aber das Leben hat außer dem biologischen einen Sinn: den, dem man ihm selbst gibt.

#59:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 14:21
    —
Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
Nun was ist der Sinn des Todes?
Hat er ausserhalb dessen was die Biologie und die Evolution für uns deffiniert haben einen Sinn?


Nö. Aber das Leben hat außer dem biologischen einen Sinn: den, dem man ihm selbst gibt.


Zustimmung.

#60:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 19.12.2003, 14:24
    —
Nergal hat folgendes geschrieben:
Nun was ist der Sinn des Todes?
Hat er ausserhalb dessen was die Biologie und die Evolution für uns deffiniert haben einen Sinn?


natürlich.. ohne Tod Stillstand, kein Platz für nachfolgende Generationen, keine Möglichkeit der Verbesserungen..



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