smallie hat folgendes geschrieben: | ||||||
So hab ich das bisher noch nicht gesehen. Da ist was dran.
Adorno macht nur eine Behauptung. Bringt er denn auch Belege aus der Ecke "vergleichende Gesellschaftswissenschaft"? So wie ich Adorno einschätze, fehlt derartiges. Eine steile These: die Experimental- oder besser Beobachtungswissenschaft der Politologie ist die Anthropologie oder Ethnologie. Meinetwegen auch vergleichende Kulturwissenschaft. In der Menschheitsgeschichte gab es egalitäre Gesellschaften. Diese Gesellschaften zu studieren, könnte eine Antwort auf die Frage liefern, wie sich die Miete zusammensetzt. Dazu kommt irgendwann ein ausführlicher Beitrag. Suchbegriff ist: Egalitarian Behavior and Reverse Dominance Hierarchy - Christopher Boehm |
Mad Magic hat folgendes geschrieben: |
Mich würde die Existenz dieser egalitären Gesellschaften interessieren, wo und wann gab es diese? |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||||
Und:
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smallie hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Amazon-Link Oder halt der Suchbegriff von oben. |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
So hab ich das bisher noch nicht gesehen. Da ist was dran..... |
Zitat: |
....
Arendt bezeichnet Eichmann als normalen Menschen. Abgesehen davon, dass er eine Karriere im SS-Apparat machen wollte, hatte er kein Motiv, vor allem war er nicht übermäßig antisemitisch. Er war psychisch normal, kein Dämon oder Ungeheuer. Er erfüllte nur seine Pflicht, er hat nicht nur Befehlen gehorcht, sondern dem Gesetz gehorcht. .... |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
...
Seh ich eher nicht, das ist es doch, was Ahrendt dann anschließend die Banalität des Bösen nannte: Wikipedia: Eichmann in Jerusalem
Wenn Du Dir Interviews mit solchen Leuten ansiehst, dann ist es durchaus glaubhaft, dass die das nicht gerne gemacht haben: Was in den Erzählungen mitschwingt, ist ein gewisser Stolz, in der Erfüllung der Pflicht (bei den Leuten synonym zu Gehorsam) nicht versagt zu haben , obwohl sich die Gefühle streubten, man hat dann den "inneren Schweinehund" besiegt. Was da am Werk war, war eine spätwilhelminsche planvolle Erziehung zur "unfertigen Persönlichkeit" die schon eine gewisse Beteiligung hatte - was Milgram als Ami nur nicht sehen konnte, war die Tatsache, dass der christliche amerikanische Erziehungsstil da nicht sehr weit von entfernt ist. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
So wie ich Adorno einschätze, fehlt derartiges.
|
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Kann mir bitte jemand erklären warum gerade die Person Eichmann so interessant ist? Liegt dies am öffentlichen Prozess oder an der Analyse Arendts?.... |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Es war die Analyse Arendts, die damit für einen gewissen weltweiten Schock sorgte, dass diese in diesem Ausmaß vorher unvorstellbare Verbrechen von ziemlich normalen Leuten begngen worden waren, die eben nicht schon von weitem daran zu erkennen waren, dass ihnen Hörner auf der Stirn wuchsen. Und an dieser Kernaussage Arendts sollten wir auch festhalten, ob da jemand bezüglich ihrer konkreten Beschreibung Eichmanns anderer Meinung ist oder die Linde rauscht. Es wäre bestimmt schön, wenn man sagen könnte "Ja, das waren damals alle Nazis, und wir sin jetzt keine mehr und damit gut!!" Dem ist leider nicht so. Du kannst davon ausgehen, dass da genügend Leute dabei waren, die weder rassistisch noch besonders kriegerisch waren und trotzdem mitgemacht haben, weil ja das Vaterland in Gefahr war, die gottlosen Bolschewiken drohten usw.. Und deshalb erfüllte man seine Pflicht und betete wahrscheinlich jeden Abend, dass Gott einem helfe, die nötigen Greuel zu überstehen, wenn er einem einen Platz in den KZs zugewiesen hatte. Auch die Leute, die auf der anderen Seite die polnische Intelligenz ausgelöscht hatten oder auch nach dem Krieg unter Stalin weiter "säuberten", hatten keine Hörner auf der Stirn und die in Ex-Jugoslawien, die irgendwann anfingen, ihre Nachbarn umzubringen, weil die in einer anderen Kirche waren oder die falsche Sprache sprachen, auch nicht. Da gibt es zwar überball dann irgendwelche kulturellen Eigenarten oder historisch gewachsene Animositäten, die diese Ausbrüche dann begünstigen, aber eigentlich ist es Pipifax. Ich kann mir z.B. vorstellen, dass sich hinter diesem berühmten Erziehungsziel Gottesfurcht, das bei uns in einigen Verfassungen drinsteht, auch einer dieser Faktoren lauert, das hat weniger mit einer bestimmten Kirche zu tun als mit der unbedingten Unterordnugn unter irgendetwas. Da kann man jetzt ungeheuer weiterspekulieren, ohne davon irgendetwas sicher belegen zu können, aber negativ wird ein Schuh draus, den man einigen regelmäßig auf den Kopf hauen sollte: Das Christentum ist zwar nicht "Schuld" an den Verbrechen des dritten Reiches, aber ebenso ist es Blödsinn, zu leugnen, dass das dritte Reich insofern eine christliche Veranstaltung war, als sich praktisch alle beteiligten als Christen verstanden - die paar "Neogermanen" waren auch innerhalb der Nazis eine Randerscheinung. Ganz Deutschland war im Prinzip christlich, und das ziemlich heftig. Das heißt, dass das Chistentum keinen Schutz davor bot, so etwas zu veranstalten. Und es wid es wahrscheinlich auch in Zukunft nicht tun - in Jugoslawien waren auf allen Seiten auch nur Gläubige am Werk. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
....
Jetzt mal abgesehen von deinem Ausflug ins Christentum, das ja auch einige Angeklagte in Nürnberg als *Grund* oder als Entschuldigung für ihr *Handeln* vorgebracht haben: Wer hat denn Eichmann 1932 den Befehl gegeben, erst in die NSDAP und dann in die SS einzutreten? https://www.dhm.de/lemo/biografie/adolf-eichmann Und: Findest du es nicht ein wenig feige von Eichmann, angesichts einer solchen Biografie anzugeben, eigentlich habe er an einer Ad-hominem-Vernichtung des Bolschewismus und des Judentums gar kein Interesse gehabt, sondern nur Befehle befolgt ...? |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Sieh Dich doch im ganz normalen Leben um: Der Bursche wollte Karriere machen und hatte das Gefühl, sie da machen zu können. An der Stelle nennt man das nicht Gehorsam, sondern Angepasstheit. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Und was erzählen und die Psychologen heute? Dass in den Führungsetagen der Anteil der Soziopathen mit der Höhe der Etage steigt. Passt doch. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ansonsten: Wenn Du richtig liest, dann habe ich dem Christentum eben nicht die Schuld am 3. Reich gegeben. |
Zitat: |
"Ich tat reinen Gewissens und gläubigen Herzens meine Pflicht."
(Adolf Eichmann, 1906-1962, SS-Obersturmbannfüher u. Leiter des Judenreferats im Reichsicherheitsamt, organisierte im Zuge der Endlösung den Transport der Juden in die Vernichtungslager) "So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn." Ich tue nur, was die Kirche seit fünfzehnhundert Jahren tut, allerdings gründlicher. (Der Katholik Adolf Hitler) http://www.unmoralische.de/christlich.htm |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
....
Jetzt kommt also nach dem Gehorsam und dem Karrierismus die Psychopathologie. Und alles nur, um die innere Überzeugung auf Teufel komm raus nicht zur Sprache zu bringen. Was soll das? .... Das ist natürlich auch ein Wegschieben von Verantwortung und das Leugnen des Hasses auf alles, was in deren Augen die *heilige Ordnung* der irdischen (!) Herrschaft störte. Und dieser Hass war alles andere als nur eine Bereitschaft zur Unterordnung ...- |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Und jetzt könnte man noch gucken, woher der Hass kommt - im Normalfall ist es die Kompensation von Ohnmacht ... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Aber ich gebe die Frage zurück: Was soll das alles?
Natürlich spielt der Nazionalsozialismus die führende Rolle - hat ja schließlich auch den "Führer" gestellt. Nur reicht das nicht, ohne den fruchtbaren Boden, d.h. ohne die kulturelle Infrastruktur, in der dieses Unkraut gehegt wird. Aus dem 3. Reich währe mit Sicherheit nichts geworden, wenn das Kapital damals nicht den Nationalsozialismus als Möglichkeit gesehen hätte, die eigene Kohle zu retten und zu mehren. Der Hass auf die Juden wäre nie der Hit gewesen, ohne die gute christliche Vorarbeit usw.. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Und natürlich glühen die Führer jeder Bewegung für sie - sonst hätte die Bewegungen nie die Chance, welche zu werden. Das sind doch alles Selbstgänger. Aber speziell Eichmann war kein Führer des Nationalsozialismus, er war ein Technokrat. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Der Anteil der überzeugten Nazis unter den Deutschen war erheblich kleiner als die Anzahl ihrer Wähler und die überzeugten Nazis mit hinreichend Hass und Sendungsbewusstsein waren mehr mit Parteikarrieren beschäftigt als mit der Drecksarbeit, für die man insgesamt sowieso zuviel Leute brauchte, um sich auf die erklärten Nazis zu beschränken. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Und wenn Du mal so weit gekommen bist, stellt sich die Frage, warum die alle trotzdem so weit mitgemacht haben, dass es überhaupt funktionieren konnte - das war das Thema von Arendt und - unabsichtlich - auch das von Milgram. Der wollte nämlich beweisen, dass das ein deutsches Problem sei. Und das und nicht die Erklärung des gesamten Nationalsozialismus war Thema meiner Posts. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||
Seh ich eher nicht, das ist es doch, was Ahrendt dann anschließend die Banalität des Bösen nannte: Wikipedia: Eichmann in Jerusalem
Wenn Du Dir Interviews mit solchen Leuten ansiehst, dann ist es durchaus glaubhaft, dass die das nicht gerne gemacht haben: Was in den Erzählungen mitschwingt, ist ein gewisser Stolz, in der Erfüllung der Pflicht (bei den Leuten synonym zu Gehorsam) nicht versagt zu haben , obwohl sich die Gefühle streubten, man hat dann den "inneren Schweinehund" besiegt. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Es wäre bestimmt schön, wenn man sagen könnte "Ja, das waren damals alle Nazis, und wir sin jetzt keine mehr und damit gut!!"
Dem ist leider nicht so. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Scheinbar gab und gibt es gar keine(n) Faschisten/Faschismus, sondern das sind alles nur gehorsame Karrieristen. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Jetzt kommt also nach dem Gehorsam und dem Karrierismus die Psychopathologie. Und alles nur, um die innere Überzeugung auf Teufel komm raus nicht zur Sprache zu bringen. Was soll das? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Und jetzt könnte man noch gucken, woher der Hass kommt - im Normalfall ist es die Kompensation von Ohnmacht ... |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
In diesem Fall ist es die Überidentifikation mit der herrschenden Ordnung. |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
Zuviel fällt mir dazu ein, um es hier und jetzt aufzuschreiben. |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||||
Ein Beispiel soll für's erste reichen. Nach der Geburt wurden Neugeborene hierzulande von ihren Müttern getrennt. Ich weiß nicht, wann diese Praxis einsetzte, ob bereits mit dem Ende der Hausgeburten oder erst später. Das hörte erst in den neuziger oder nuller-Jahren auf. Ich würde gerne wissen, wie diese Praxis damals begründet wurde. Und warum ihr so wenig widersprochen wurde (nehme ich an.) Schnellvorlauf in die Gegenwart. Vor bald fünf Jahren kam meine Tochter zur Welt. Kurze Geschichte: Sie liegt neben mir im Klinikbett, in ihrer ersten Lebensnacht. Kommt eine Schwester herein und meint, ich solle das Kind wecken, damit es gestillt werden kann. Ich denk' mir, naja, das Kind wird sich schon bemerkbar machen, wenn es was braucht. Im Moment will sie schlafen. Also sagte ich: "Nein, jetzt" nicht. Oha, hoppla. Falsche Antwort. Wenn Blicke töten könnten, gäbe es diese Zeilen nicht. Erst kürzlich wurde mir klar, was das bedeutet. All die Jahre habe ich es übersehen: ich muß einer der ersten gewesen sein, die ihr wiedersprochen haben. Wäre mein Verhalten häufig, hätte sie nicht so giftig reagiert, sondern eher schultergezuckt und gedacht: "Schon wieder einer dieser Spinner." So geht es zu in Deutschland. |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||||
Ein Beispiel soll für's erste reichen. Nach der Geburt wurden Neugeborene hierzulande von ihren Müttern getrennt. Ich weiß nicht, wann diese Praxis einsetzte, ob bereits mit dem Ende der Hausgeburten oder erst später. Das hörte erst in den neuziger oder nuller-Jahren auf. Ich würde gerne wissen, wie diese Praxis damals begründet wurde. Und warum ihr so wenig widersprochen wurde (nehme ich an.) Schnellvorlauf in die Gegenwart. Vor bald fünf Jahren kam meine Tochter zur Welt. Kurze Geschichte: Sie liegt neben mir im Klinikbett, in ihrer ersten Lebensnacht. Kommt eine Schwester herein und meint, ich solle das Kind wecken, damit es gestillt werden kann. Ich denk' mir, naja, das Kind wird sich schon bemerkbar machen, wenn es was braucht. Im Moment will sie schlafen. Also sagte ich: "Nein, jetzt" nicht. Oha, hoppla. Falsche Antwort. Wenn Blicke töten könnten, gäbe es diese Zeilen nicht. Erst kürzlich wurde mir klar, was das bedeutet. All die Jahre habe ich es übersehen: ich muß einer der ersten gewesen sein, die ihr wiedersprochen haben. Wäre mein Verhalten häufig, hätte sie nicht so giftig reagiert, sondern eher schultergezuckt und gedacht: "Schon wieder einer dieser Spinner." So geht es zu in Deutschland. |
Mad Magic hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Nicht zu einfach machen bitte, die 2,5 % und Maximum, wobei vorher schon lange Lebensgefahr besteht? Überhaupt die Hinterfragung des Schmerzes für die "Opfer"? Es gibt ähnliche Experimente, wo Studenten Wärter in einem Gefängnis spielen, die sich erschreckend schnell zu "Arschlöchern" entwickeln. Es ist deprimierend, dass so viele sich einem Herdentrieb, einer Obrigkeit unterwerfen ohne selbst richtig nachzudenken. Die Religionen, wie die Ideologien legen Zeugnis über die verhältnismäßig leichte Manipulierbarkeit der Massen ab. Obrigkeitsgehorsam ist nur eines der Manipulationsinstrumente... Wer manipuliert also womöglich die Massen irgend wohin und ist es tatsächlich jeweils gezielte Manipulation? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
@smallie, danke für deine Beiträge. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Hat sie es akzeptiert, oder wurdest Du gezwungen, das Kind zu füttern? |
beefy hat folgendes geschrieben: |
An - und Aussprechen ist nur der erste Schritt. Siehe 68'er Bewegung.
Aber reden hilft meist nicht viel. Man durchbricht den Kreislauf nur, wenn man es schafft auch zu handeln. |
beefy hat folgendes geschrieben: |
Gewalt und Brutalität in der Kindererziehung ist da ein ganz gutes Beispiel.Schwarze Pädagogik.Das ist schon seit mindestens 25 Jahren ein offen diskutiertes Thema.Es wird geredet und geredet und im Unterschichtenfernsehen wird sogar vorgesagt.
Jeder weiß darum, und wohin es führen kann. Und trotzdem passiert es ständig. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Es ist sehr wichtig, dass Adorno dies betont hat. Erziehung ist eben nur die halbe Miete und darüber hinaus wird diese wiederum beeinflusst von den gesellschaftlichen Verhältnissen, welche wiederum, usw, usf ...- |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Geh an einem Ferientag in den Zoo. Besuche den Spielplatz und schreib einen Tag lang auf, wie Eltern mit ihren Kindern umgehen. Dann hast du genug Material für einen langen, langen Aufsatz. Ich rede nicht von körperlicher Gewalt, sondern von - hmm? - erzieherischer, psychischer Gewalt. |
Zitat: |
Gegenwärtig hängt ein Aushang im Kindergarten, man solle doch Sonnenhut und Sonnenkrem mitbringen. Das geht mir komplett gegen den Strich. Richtig müßte das heißen: "Wer Kinder hat, die zuwenig Tageslicht abbekommen haben, soll bitte Hut und Kreme bringen. Wir schließen die Haftung für Sonnenbrände aus." |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Stichwort Erzählungen:
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smallie hat folgendes geschrieben: |
Der Urgroßvater hat dem polnischen Zwangsarbeiter einmal ein Fahrrad geliehen. Daraufhin bekam er Schwierigkeiten. Hier hat sein Oberer den Milgram-Knopf gedrückt. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Einmal, als Kind, sagte meine Tante, man solle mir doch einfach ein paar überziehen, dann wäre Ruhe. Meine Oma sagte: "Wegen dir schlagen wir unsere Kinder nicht." Hier hätte die Tante den Knopf gedrückt. |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
Herrenrasse sein zu wollen ist ziemlich karrieriestisch. |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich denke, ich weiß warum Psychologismen hier ein Rolle spielen. Einer meiner Großonkel fror sich bei Stalingrad die Füße ab. Er hatte nicht den Mut, das seinem Vater zu schreiben. Ein Kamerad hat das berichtet. Warum schrieb der Großonkel nicht:
Oder aus gesundem Menschenverstand:
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smallie hat folgendes geschrieben: | ||
Dazu fallen mir drei Dinge ein: Erfindung des Radios. Volksempfänger. Propaganda. Off-by-one error: "Die herrschende Meinung ist die Meinung der Herrschenden." |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
....
Faschistische Propaganda rief nicht in allen Klassen, Schichten und Milieus eine Resonanz hervor, sondern nur dort, wo eine ideologische Disposition bereits vorhanden war. Das gleiche gilt sicherlich auch für das Befolgen der Befehle beim Milgram-Experiment, wobei hier im Unterschied zur Empfänglichkeit für den Volksempfänger eine eher allgemeine Disposition der Folglinge angenommen werden kann. Sobald das Politische ins Spiel kommt, geht es immer um Identifikationen entweder mit a) den herrschenden, bürgerlichen Institutionen (Staat, Kapital, Familie, Gesetze, Religion, ...) oder aber eher mit b) den Menschen und ihren Rechten und Bedürfnissen. Diese Unterscheidung markiert im Grunde auch den fundamentalen Gegensatz zwischen rechts (a) und links (b) ...- |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
@Skeptiker Wenn ich das so lese, habe ich nicht den Eindruck, Du hättest Dich viel mit Leuten aus der WKII Generation unterhalten. Ich denke gerade an einen Verwandten (jetzt ein Jahr tot) den ich von seiner Einstellung gegenüber den Juden, der Arbeitslosigkeit usw. als braun bis ins Mark beschreibe. Aber er war nicht in der NSDAP, weil er etwas gegen die Roten in der Organisation hatte (habe ich oben schon mal erwähnt), der wäre auch untauglich für jede Organisation gewesen, weil er kein Befehlsempfänger war - es wurde von ihm erzählt, dass er von der Partei in Ruhe gelassen wurde, nachdem er den Ortsvorsitzenden einmal unter 4 Augen gesprochen hatte (er hat das auf meine Nachfrage so beschrieben, dass er ihn am Hals genommen hat und ihm klar gemacht hat, dass ihm ein Unfall wiederführe, wenn er ihn nicht in Ruhe ließe.) Das war ein einfacher Handwerker, und gleichzeitig empfänglich für Propaganda - und auch wieder nicht. Mein Vater war von seiner Einstellung her wohl eher soetwas wie ein christlicher Humanist (von Beruf Kunstmaler - im Gegensatz zu Hitler fertiges Studium , organisierter Guttempler usw.) Aber gleichzeitig sauber eingepasst in den Spätwilhelminismus (Gehorsam als Pflicht, Verantwortung als Synonym für Gehorsam usw.), und über Jahre mit gleichgeschalteter Presse so vollgedröhnt, dass er beim Angriff auf Polen mit dabei war und dabei davon ausging, dass sie sich verteidigen - das war so tief in ihm drin - er war ja Zeitzeuge! - dass er bis zu seinem Tod diese "Wahrheit" auf der Gefühlsebene nicht ablegen konnte. Mein Vater war offensichtlich sehr empfänglich für Propaganda, aber nicht wirklich ein Nazi (war auch nicht in der NSDAP, dafür relativ früh in die SA eingetreten, um so dem Arbeitsdienst zu entgehen). Da höre ich jetzt auf. Fazit: Wenn ich mir so ansehe, wie die Leute aus dieser Generation waren, die ich kannte (die aus meiner Umgebung sind jetzt alle tot, deshalb Präteritum), dann werde ich das dumpfe Gefühl nicht los, dass die Zusammenhänge etwas komplexer sind, als Du sie hier beschreibst. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Anekdotenhafte Evidenz mit begrenzter Sichtweite, mehr nicht. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
....
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Zitat: |
Phantasierte Weltsicht, die nicht einmal anekdotisch begründet wird. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
(a) den Menschen und ihren Rechten und Bedürfnissen. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
(b) Staat, Kapital, Familie, Gesetze, Religion, ... |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Diese Unterscheidung markiert im Grunde auch den fundamentalen Gegensatz zwischen rechts (a) und links (b) . |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Anekdotenhafte Evidenz mit begrenzter Sichtweite, mehr nicht. |
beefy hat folgendes geschrieben: | ||
Ich rede auch nicht von körperlicher Gewalt. Und ich hab so viel mit dieser Klientel zu tun, daß ich an freien Tagen Orte mit Kindern eher zu meiden versuche. In diesem Jahr habe ich schon die Eltern von about 400 Kindern mehr oder weniger kennengelert und erlebt.Ich kann da mehr als nur einen langen,langen Aufsatz zu schreiben. |
beefy hat folgendes geschrieben: |
Ich meine mit Handeln folgendes:In der Praxis nicht zu versagen, nichtmal im angeblich kleinsten wie fest anpacken oder mitzerren wenn sie einen bis zur Weißglut treiben.Sich bewußt machen daß es wie du sagst eben auch noch andere Formen der Gewalt gibt, als die körperlich und daß es viel leichter passieren kann, daß man diese auch ohne es in dem Moment zu bemerken, ausübt. |
beefy hat folgendes geschrieben: | ||
Die zu erwartende Antwort wäre (wahrscheinlich etwas vorsichtiger formuliert) dann folgende: Dein kind geht dann an den entsprechenden Tagen in eine andere Gruppe oder jedenfalls nicht mit nach draußen.Und zwar weil unser Job die körperliche Unversehrtheit der Kinder beinhaltet, ein Sonnenbrand dieser widerspricht und wir keine Ärzte sind um die Sonnenbrandgefahr jedes Hauttypen im einzelnen festzustellen.Genauso wie du. |
beefy hat folgendes geschrieben: |
Und wenn dir das nicht passt, such dir ne andere Kita. |
beefy hat folgendes geschrieben: |
Und zwar weil unser Job die körperliche Unversehrtheit der Kinder beinhaltet, ein Sonnenbrand dieser widerspricht und wir keine Ärzte sind um die Sonnenbrandgefahr jedes Hauttypen im einzelnen festzustellen.Genauso wie du. |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
Seit dem ich Gerd Gigerenzer gelesen habe, wundert mich nichts mehr.
Eine schöner Artikel zur manchmal falschen Risikobewertung in der Medizin. |
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