Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
Mal ganz abgesehen davon, dass das a) kein Argument gegen das Konzept ist und b) ich mir sicher bin, dass dir mit deinem immensen ökonomischen Wissen bessere Gegenargumente einfallen könnten (es gibt nämlich welche) und außerdem c) ich mir ziemlich sicher bin, dass du keine konzise, konsistente und in sich geschlossene ökonomische Bestimmung des Begriffs "Kleinbürger" angeben kannst (eine solche fehlt nämlich sogar bei Marx und Engels), wollte ich d) damit auch nicht den Eindruck erwecken, ich selbst wäre für ein BGE (in einer bedafsorientierten Planwirtschaft bestünde noch nicht mal eine Notwendigkeit zu einem solchen). Das war nur ein Beispiel für einen möglichen und wahrscheinlich effektiven "Köder". |
Zitat: |
Aus der bisherigen Betrachtung der Produktion des Mehrwerts ergibt sich, daß nicht jede beliebige Geld- oder Wertsumme in Kapital verwandelbar, zu dieser Verwandlung vielmehr ein bestimmtes Minimum von Geld oder Tauschwert in der Hand des einzelnen Geld- oder Warenbesitzers vorausgesetzt ist. (...)
Damit er nur doppelt so gut lebe wie ein gewöhnlicher Arbeiter und die Hälfte des produzierten Mehrwerts in Kapital zurückverwandle, müßte er zugleich mit der Arbeiterzahl das Minimum des vorgeschoßnen Kapitals um das Achtfache steigern. Allerdings kann er selbst, gleich seinem Arbeiter, unmittelbar Hand im Produktionsprozesse anlegen, aber ist dann auch nur ein Mittelding zwischen Kapitalist und Arbeiter, ein "kleiner Meister". Ein gewisser Höhegrad der kapitalistischen Produktion bedingt, daß der Kapitalist die ganze Zeit, während deren er als Kapitalist, d.h. als personifiziertes Kapital funktioniert, zur Aneignung und daher Kontrolle fremder Arbeit und zum Verkauf der Produkte dieser Arbeit verwenden könne. Die Verwandlung des Handwerksmeisters in den Kapitalisten suchte das Zunftwesen des Mittelalters dadurch gewaltsam zu verhindern, daß es die Arbeiteranzahl, die ein einzelner Meister beschäftigen durfte, auf ein sehr geringes Maximum beschränkte. Der Geld- oder Warenbesitzer verwandelt sich erst wirklich in einen Kapitalisten, wo die für die Produktion vorgeschoßne Minimalsumme weit über dem mittelaltrigen Maximum steht. Karl Marx, Kapital I, MEW 23, S. 326 f. http://www.mlwerke.de/me/me23/me23_321.htm |
Zitat: |
Er will als Mann der Wissenschaft über Bourgeois und Proletariern schweben; er ist nur der Kleinbürger, der beständig zwischen dem Kapital und der Arbeit, zwischen der politischen Ökonomie und dem Kommunismus hin- und hergeworfen wird. (...)
Vor wenigen Jahren schrieb Proudhon eine Preisschrift - ich glaube von der Lausanner Regierung veranlaßt - über die "Steuern". Hier er lischt auch die letzte Spur von Genialität. Es bleibt nichts als der petit bourgeois tout pur |Kleinbürger reinsten Wassers|. Was Proudhons politische und philosophische Schriften angeht, so zeigt sich in allen derselbe widerspruchsvolle, zwieschlächtige Charakter wie in den ökonomischen Arbeiten. (...) Als nicht nur schlechte Schriften, sondern als Gemeinheiten, jedoch dem kleinbürgerlichen Standpunkt entsprechende Gemeinheiten, sind zu bezeichnen seine Schrift über den "Coup d'état", worin er mit L. Bonaparte kokettiert, ihn in der Tat den französischen Arbeitern mundgerecht zu machen strebt, und seine letzte Schrift gegen Polen, worin er dem Zaren zur Ehre kretinartigen Zynismus treibt. Karl Marx, Über P. J. Proudhon, [Brief an J. B. v. Schweitzer] http://www.mlwerke.de/me/me16/me16_025.htm |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Der Begriff "kleinbürgerlicher Sozialismus" wird schon im Manifest beschrieben. Marx beschreibt den Kleinbürger ökonomisch so, dass er quasi zwischen Arbeiter und Kapitalist steht, z.B. über kleine Produktionsmittel verfügt bzw. über kleines Kapital, aber zugleich selber arbeiten muss. Also kleine Bauern, Händler, Kaufleute, Handwerker, Heimarbeiter, Aktionäre/Sparfüchse, usw. aber auch z.T. Angestellte, die z.T. Kapital-/Führungsfunktion übernehmen als Manager z.B. und sich mit der bürgerlichen Klasse identifizieren. Im Kapital schreibt Marx:
Marx hat sich auch mit dem kleinbürgerlichen Schwanken zwischen Kapitalismus und Kommunismus auseinandergesetzt, und zwar am Beispiel Proudhons:
Das Bedingungslose Grundeinkommen ist eine kleinbürgerliche Illusion, welche die ökonomischen Verhältnisse ignoriert. Da du anscheinend einige ökonomische Kritiken daran kennst, möchte ich nur noch auf den ideologischen Gehalt des BGEs hinweisen. Aber das soll gar nicht der Streit sein, wenn's nach mir geht. Ich plädiere ja ansonsten für eine soziale Gesellschaft, die natürlich attraktiver wäre, aber attraktiver als was? Der Punkt ist halt, dass der reiche Onkel aus dem Westen mit den großen Geldscheinen winken kann, der verarmte Onkel aus dem Osten dagegen nicht. Das war ja schon beim Konflikt zwischen BRD und DDR so. |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Wenn man uns fragt, werden wir wahrscheinlich beide antworten, daß wir Solidarität und gesellschaftliches Engagement brauchen. In wieweit kann man Solidarität und gesellschaftliches Engagement aber erzwingen? Oder sind die nicht letztlich von der Bereitschaft abhängig, sich einzubringen? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Der Punkt ist halt, dass der reiche Onkel aus dem Westen mit den großen Geldscheinen winken kann, der verarmte Onkel aus dem Osten dagegen nicht. Das war ja schon beim Konflikt zwischen BRD und DDR so. |
goedelchen hat folgendes geschrieben: |
Leider hinter einer Bezahlstraße.:
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/putins-einmarsch-deutschlands-gescheiterte-politiker-generation-17834124.html Das Scheitern in grünem Schlafgewand Deutschlands. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Marx beschreibt den Kleinbürger ökonomisch so, dass er quasi zwischen Arbeiter und Kapitalist steht, z.B. über kleine Produktionsmittel verfügt bzw. über kleines Kapital, aber zugleich selber arbeiten muss. Also kleine Bauern, Händler, Kaufleute, Handwerker, Heimarbeiter, Aktionäre/Sparfüchse, usw. aber auch z.T. Angestellte, die z.T. Kapital-/Führungsfunktion übernehmen als Manager z.B. und sich mit der bürgerlichen Klasse identifizieren. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Aus was für "Verhältnissen" stammst du eigentlich so, Skeptiker? Hast du ein Sparbuch? |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
"Sparbuch"! Das heißt heute "ETF" |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
Sorry, ich kenn' mich mit dem Zeug nicht so aus. |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||
Was steht denn in dem Artikel drin? |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Man hört ja des öfteren, daß nur selten Demokratien gegeneinander Krieg führten. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Außer die eine Demokratie ist die USA und die andere wählt eine linke Regierung und/oder versucht, ihre natürlichen Ressourcen zu vergesellschaften. |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Wie, (noch dazu in Kunst) investieren? |
Critic hat folgendes geschrieben: |
(Ich könnte mir jeden Tag in den Hintern beißen, daß ich mir nicht vor zehn Jahren (für ein paar Cent pro Stück) ein paar (hundert) Bitcoins zugelegt habe, nur so als Gag und so. |
jdf hat folgendes geschrieben: |
Aber trotzdem: Wer das Völkerrecht bricht, setzt sich ins Unrecht, insbesondere dann, wenn es aus Eigeninteresse gebrochen wird. Staaten, die eine "egoistische Machtpolitik" betreiben, verlieren Verbündete und verlieren Ansehen. |
Zitat: |
Eine kriegspolitische Antwort
Die Bundesregierung hat auf der Bundestags-Sondersitzung zum Ukraine-Krieg alle Hemmungen in Sachen Aufrüstung und Militarisierung abgelegt |
Zitat: |
Er finde diese Entscheidung richtig, »aber ob sie gut ist, weiß keiner«, fasste Wirtschaftsminister Robert Habeck diesen Aufbruch ins gefährlich Ungewisse zusammen. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Mir ist dieses Aufrüstungsgeschrei zu laut. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Und ich weiß jetzt schon, dass es nicht gut ist. Meine Befürchtung: Wenn Deutschland die Möglichkeit hat, in künftigen Konflikten aktiv mitzumischen, wird es dies auch eher bereit sein zu tun, vielleicht mit dem Rückgriff auf „Damals mit der Ukraine lagen wir falsch“. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Ich fand die zurückhaltende Politik Deutschlands bis zum Angriff Russlands richtig. |
jdf hat folgendes geschrieben: |
Aber trotzdem: Wer das Völkerrecht bricht, setzt sich ins Unrecht, insbesondere dann, wenn es aus Eigeninteresse gebrochen wird. Staaten, die eine "egoistische Machtpolitik" betreiben, verlieren Verbündete und verlieren Ansehen. |
Zitat: |
Wladimir Putins gefährlicher Bonsai-Haushalt
Auf den ersten Blick geben die USA zehnmal so viel für Rüstung aus wie Russland. Aber dieses Kleinrechnen der Rüstungsausgaben gehört zur hybriden Kriegführung des Kreml. Es gibt drei Gründe, warum der russische Militärhaushalt und das Ausmaß der Aufrüstung wahrscheinlich sehr viel größer ist als von der russischen Regierung angegeben. [...] Erstens: der Rubelvorteil. Die russischen Streitkräfte kaufen ihre Rüstung fast ausschließlich auf dem heimischen Markt. Die Rüstungsfirmen sind überwiegend unter staatlicher Kontrolle, die Verkäufe laufen in Rubel – meist weit unter dem Wert, für den dieselben Schmieden ihre Waffen in der Welt anbieten. (...) Zweitens: die Schattenhaushalte. Anders als in westlichen Ländern verzichtet das russische Parlament auf jegliche Kontrolle über das Verteidigungsbudget, sagt der russische Militärexperte Alexander Goltz. Weil die Regierung keine Rechenschaft ablegen muss, kann sie die Angaben variieren, je nach Adressat. (...) Drittens: die vielen russischen Armeen. Während ein Land wie Frankreich sogar seine nationale Polizei, die Gendarmerie, im Verteidigungshaushalt auflistet, rechnet Russland Teilstreitkräfte heraus. Und das sind nicht wenige. Es ist in Russland Tradition, dass sich mehrere Ministerien ganze Armeen leisten. Das Innenministerium unterhält Truppen mit schweren Waffen, auch der Geheimdienst FSB, dazu kommen das Bahnministerium und das Katastrophenschutzministerium. (...) [...] Das Kleinrechnen der Rüstungsausgaben gehört indes zur hybriden Kriegführung. Denn für die Erzählung, dass Russland ja nur auf westliche Aufrüstung und Umzingelung reagiere, braucht Putin auf dem Papier einen Militärhaushalt im Bonsai-Format. Und wenn solche Zahlen auch von seriösen Instituten wie Sipri ohne Einschränkung übernommen werden, ist der Plan schon aufgegangen. https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-08/russland-wettruesten-militaerausgaben-raketentests-usa-europa |
Zitat: |
Kanzler Scholz kündigte gestern an, der Militärhaushalt werde ab sofort auf mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts angehoben. Bei einer Wirtschaftleistung von 3,57 Billionen Euro sind das über 71,4 Milliarden Euro – beinahe 25 Milliarden mehr als im vergangenen Jahr (46,9 Milliarden Euro). Zudem stellt Berlin noch im aktuellen Bundeshaushalt ein „Sondervermögen“ von 100 Milliarden Euro bereit, das zur Aufrüstung der Bundeswehr eingesetzt werden soll.[3] Zum Vergleich: Der Etat für 2022 hatte laut ursprünglicher Planung inklusive pandemiebedingter Sonderausgaben ein Volumen von 443 Milliarden Euro; der letzte nicht um Ausgaben im Kampf gegen die Coronakrise aufgestockte Etat (2019) belief sich auf 343 Milliarden Euro. „Unseren Wohlstand sichern“ Bereits vor seiner Regierungserklärung hatte Scholz zu Russlands völkerrechtswidrigem Angriffskrieg erklärt: „Der russische Überfall auf die Ukraine markiert eine Zeitenwende. Er bedroht unsere gesamte Nachkriegsordnung.“[1] Ähnliche Stellungnahmen deutscher Regierungspolitiker zu den völkerrechtswidrigen Angriffskriegen gegen Jugoslawien (1999), den Irak (2003) oder Libyen (2011) sind nicht bekannt; sie dienten jeweils der Festigung einer Weltordnung unter westlicher Dominanz(...) Es sei klar, dass es deshalb zu Kürzungen an anderer Stelle kommen müsse, erklärt Finanzminister Christian Lindner.[4] (...) Darüber hinaus werden die Forderungen lauter, die Wehrpflicht wieder einzuführen. Sie sind nicht neu, kamen bislang aber weitestgehend aus der AfD. Jetzt verlangt der Präsident des Reservistenverbandes, Patrick Sensburg (CDU), man müsse „in Deutschland dringend über die Sinnhaftigkeit der Aussetzung der Wehrpflicht diskutieren“.(...) Die NATO müsse „ihre Fähigkeit zu militärischer Abschreckung in Europa stärken“, und dazu gehöre „auch die Abschreckung mit Nuklearwaffen“, hieß es in der vergangenen Woche etwa in der einflussreichen Frankfurter Allgemeinen Zeitung.[7] |
Zitat: |
Keine Atempause
Geschichte wird gemacht Das geht voran! Keine Atempause Geschichte wird gemacht Das geht voran! ... |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
Auf jeden Fall wird gekürzt!
Hoffentlich bei den Zahlungen an die Kirche. Aber natürlich wird man schon die schwächsten erwählt haben, Opfer zu bringen und die Welt zu retten. Wessen Welt? Und welche Welt eigentlich? Für einen Einkauf bei Kik wird es ja wohl noch reichen. Schliesslich können wir die Näherinnen in Bangladesh nicht im Stich lassen |
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
window of opportunity und zack: 2% vom BIP + 100Mrd
(man könnte fast annehmen auf so eine günstige Gelegenheit wurde gewartet...) |
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
(man könnte fast annehmen auf so eine günstige Gelegenheit wurde gewartet...) |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1161718.ukraine-krieg-eine-kriegspolitische-antwort.html
Mir ist dieses Aufrüstungsgeschrei zu laut. Und ich weiß jetzt schon, dass es nicht gut ist. Meine Befürchtung: Wenn Deutschland die Möglichkeit hat, in künftigen Konflikten aktiv mitzumischen, wird es dies auch eher bereit sein zu tun, vielleicht mit dem Rückgriff auf „Damals mit der Ukraine lagen wir falsch“. Ich fand die zurückhaltende Politik Deutschlands bis zum Angriff Russlands richtig. Disclaimer: Ich habe im Altenheim gedient. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Mir ist dieses Aufrüstungsgeschrei zu laut. Und ich weiß jetzt schon, dass es nicht gut ist. Meine Befürchtung: Wenn Deutschland die Möglichkeit hat, in künftigen Konflikten aktiv mitzumischen, wird es dies auch eher bereit sein zu tun, vielleicht mit dem Rückgriff auf „Damals mit der Ukraine lagen wir falsch“. |
Code: |
https://www.youtube.com/watch?v=6Knt3rKTqCk |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||||
Wie zitierte ein US-General a.D. bei Democracy Now: »... But we've got a good military and we can take down governments." And he said, "I guess if the only tool you have is a hammer, every problem has to look like a nail." Quelle(US-General a.D. bei Democracy Now):
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