Erlaubter Rassismus?
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Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen

#481:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 08:44
    —
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Jemand, der solche Sprueche absondert ist fuer mich halt mal ein Nazi,

Für mich nicht.

Hm -- wenn das Vertreten eindeutig NS-konnotierter Positionen nicht ausreicht, damit du jemanden als Nazi erkennst, was ist denn dann dazu nötig? Muß er dabei auch noch eine SS-Uniform anhaben?

#482:  Autor: Xamanoth BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 09:20
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Jemand, der solche Sprueche absondert ist fuer mich halt mal ein Nazi,

Für mich nicht.

Hm -- wenn das Vertreten eindeutig NS-konnotierter Positionen nicht ausreicht, damit du jemanden als Nazi erkennst, was ist denn dann dazu nötig? Muß er dabei auch noch eine SS-Uniform anhaben?

Zumindest Demokratiefeindlichkeit halte ich für ein zwingendes Erfordernis. Und die sehe ich hier nicht.
Ein völkisch verstandenes Deutschtum, rassismus und reaktionäres Geschlechte/Familienbild reichen für mich nicht aus. Im ganzen bin ich mit der Bezeichnung "Nazi" also mehr als sparsam.

#483:  Autor: Dr. Evil BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 09:26
    —
Jeder Konservative ist ein Nazi.
Jeder Islamkritiker ist ein Rassist.

Na klar kann man die Begriffe so definieren. Schließlich sind es nur Worte. Man kann auch jeden Störfall als SuperGau, jede sexuelle Anzüglichkeit als Vergewaltigung und jeden Mord als Holocaust bezeichnen. Aber das führt zu einer verbalen Inflation, die wir leider in den Medien schon längst haben. Superlative werden entwertet und verlieren dadurch ihren Schrecken. Und schon sehr bald werden wir keine Worte mehr haben um wirkliche Extreme in Worte zu fassen.

Wenn RTL2 Tittenwerbung schon "Total Mega Extrem" ist, was waren dann die 120 Tage von Sodom?

#484:  Autor: WolfWohnort: Zuhause BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 09:28
    —
Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Ein völkisch verstandenes Deutschtum, rassismus und reaktionäres Geschlechte/Familienbild reichen für mich nicht aus.

Sehe ich auch so, obwohl es "Nationalsozialisten" nach Eigenbezeichnung gibt, die Demokraten sind.
Zur Aussage selbst ich dieses Video auf Youtube gefunden:
http://www.youtube.com/watch?v=sTUXndM1wB8&feature=channel_page

Wirkt auf mich nicht bierernst.

#485:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 09:52
    —
Wolf hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Ein völkisch verstandenes Deutschtum, rassismus und reaktionäres Geschlechte/Familienbild reichen für mich nicht aus.

Sehe ich auch so, ...


Das sahen die selbst in der Anfangszeit aber anders:
Zitat:
.... Parteien stellten den „Nationalen Sozialismus“ gegen den internationalistischen Sozialismus bzw. die Sozialdemokratie.[4] Sie verbanden einen völkisch-rassistischen Nationalismus mit einzelnen, dem Sozialismus entlehnten, antikapitalistischen Forderungen. Damit grenzten sie sich von konservativen und linksgerichteten Parteien ab und stellten sich für deren Wählerschichten – Arbeiter und Mittelstand – als Alternative dar. Zudem stellten die deutschen Nationalsozialisten sich seit 1920 als „Bewegung“, nicht als Partei dar, um so Protestwähler und Politikverdrossene zu erreichen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialismus

Und nichts anderes passiert auch heute unter den gleichen Vorzeichen. Nur, dass man diesmal nicht den national-sozialistischen Weg beschreitet, sondern den national-konservativen Umweg. Was sich daraus dann entwickelt, bzw. was die Gesellschaft (a.k.a. wir in unserer demokratischen Gesellschaftsform) entwickeln lassen, wird die Zukunft zeigen.

Nur, wer die Parallelen leugnet und die Augen vor den Fehlern der damaligen demokratischen Gesellschaft verschließt, kann sich durchaus rühmen, Wegbereiter einer ähnlich gelagerten Entwicklung zu sein.

#486:  Autor: WolfWohnort: Zuhause BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 10:16
    —
Ja, war sind am besten Weg in den Nationalsozialismus 2.0. Mit den Augen rollen

#487:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 10:29
    —
Wolf hat folgendes geschrieben:
Ja, war sind am besten Weg in den Nationalsozialismus 2.0. Mit den Augen rollen

Wir sind jederzeit auf dem besten Weg in jede nur denkbare Richtung. Oder gibt es diesbezügl. etwa Denkverbote?

#488:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 10:35
    —
Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
...
Na klar kann man die Begriffe so definieren. Schließlich sind es nur Worte. Man kann auch jeden Störfall als SuperGau, .....

OT @ Dr. Evil
Wir wollen aber auch nicht verschweigen, dass es auch Verniedlichungstendenzen gibt. Beispiel Supergau: Bei Fukushima war vom ersten Tag an klar, dass es sich nicht mehr um einen Auslegungsstörfall (GAU = größter anzunehmender Unfall oder in neuer Terminologie der maximale Auslegungsstörfall) handelt, was auch vom ersten Tag an von allen Experten betont wurde. Trutzdem war weiterhin von meistens GAU die Rede, obwohl es von Beginn an als Supergau hätte qualifiziert werden müssen, wenn man diese Terminologie benutzt. Und Du gehörst zu denen, die Unbequemes gern verniedlichen. Das ist im Zweifelsfall im Fukushimathread auch zu belegen.

on Topic:
Xamanoths Einwand ist hier in meinen Augen berechtigt.

fwo

#489:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 10:45
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Ein völkisch verstandenes Deutschtum, rassismus und reaktionäres Geschlechte/Familienbild reichen für mich nicht aus.

Sehe ich auch so, ...


Das sahen die selbst in der Anfangszeit aber anders:
Zitat:
.... Parteien stellten den „Nationalen Sozialismus“ gegen den internationalistischen Sozialismus bzw. die Sozialdemokratie.[4] Sie verbanden einen völkisch-rassistischen Nationalismus mit einzelnen, dem Sozialismus entlehnten, antikapitalistischen Forderungen. Damit grenzten sie sich von konservativen und linksgerichteten Parteien ab und stellten sich für deren Wählerschichten – Arbeiter und Mittelstand – als Alternative dar. Zudem stellten die deutschen Nationalsozialisten sich seit 1920 als „Bewegung“, nicht als Partei dar, um so Protestwähler und Politikverdrossene zu erreichen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialismus

Und nichts anderes passiert auch heute unter den gleichen Vorzeichen. Nur, dass man diesmal nicht den national-sozialistischen Weg beschreitet, sondern den national-konservativen Umweg. Was sich daraus dann entwickelt, bzw. was die Gesellschaft (a.k.a. wir in unserer demokratischen Gesellschaftsform) entwickeln lassen, wird die Zukunft zeigen.

Nur, wer die Parallelen leugnet und die Augen vor den Fehlern der damaligen demokratischen Gesellschaft verschließt, kann sich durchaus rühmen, Wegbereiter einer ähnlich gelagerten Entwicklung zu sein.

Die sozialistischen Tendenzen des Nationalsozialismus waren mit dem "Röhmputsch" beendet. Was wir heute unter Nationalsozialismus verstehen, ist mehr das, was sich mit diesem ersten Massenmord durchgesetzt hat. Aber auch die Genossen um Röhm waren antidemokratisch und insofern nicht mit einem demokratischen Sozialismus zu vergleichen. Rassismus ist ein Bestandteil des Nationalsozialismus aber mehr nicht. Und nicht jeder, der Banken entmachten möchte und die Bahn gern als staatlichen Betrieb weiterführen, ist ein Kommunist.

fwo

#490:  Autor: Xamanoth BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 10:48
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:

Nur, wer die Parallelen leugnet und die Augen vor den Fehlern der damaligen demokratischen Gesellschaft verschließt, kann sich durchaus rühmen, Wegbereiter einer ähnlich gelagerten Entwicklung zu sein.

Diese "wir sind auf dem Weg in den Faschismus" Panik gehört zu den aspekten, die ich bei vielen Linken nervig bis

#491:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 11:00
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Die sozialistischen Tendenzen des Nationalsozialismus waren mit dem "Röhmputsch" beendet. Was wir heute unter Nationalsozialismus verstehen, ist mehr das, was sich mit diesem ersten Massenmord durchgesetzt hat. Aber auch die Genossen um Röhm waren antidemokratisch und insofern nicht mit einem demokratischen Sozialismus zu vergleichen. Rassismus ist ein Bestandteil des Nationalsozialismus aber mehr nicht. Und nicht jeder, der Banken entmachten möchte und die Bahn gern als staatlichen Betrieb weiterführen, ist ein Kommunist.

fwo


Mir geht es auch nicht um die "sozialistischen Tendenzen" sondern explizit um die rassistischen, deutschtümlerischen und eugenischen Aspekte, denen Nationalsozialisten bereits nachhingen, bevor sie demokratiefeindliche Tendenzen entwickelten.
Da ziehe ich Parallelen. Nicht zu den Sozis.

Das kann auch Xamanoth von mir aus nervig, panisch oder überzogen finden, wie er möchte. Es ändert nichts an der Tatsache, dass dieser national<s>sozial</s>istische Weg möglich ist und von einigen Menschen jenseits der geschichtlichen Einordnung als gangbar betrachtet wird.

#492:  Autor: Xamanoth BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 11:30
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:

Mir geht es auch nicht um die "sozialistischen Tendenzen" sondern explizit um die rassistischen, deutschtümlerischen und eugenischen Aspekte, denen Nationalsozialisten bereits nachhingen, bevor sie demokratiefeindliche Tendenzen entwickelten.
Da ziehe ich Parallelen. Nicht zu den Sozis.

Wann war das denn, wo die Nationalsozialisten noch keine "demokratiefeindlichen Tendenzen" hatten?

#493:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 11:34
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Bloss, wenn man z.B. Burschenschaftler "Nazis" nennt, dann hoert die "politische Inkorrektness" urploetzlich auf, das ist dann auf einmal "Godwin" und sowas ist tabu. freakteach

Nö. Nicht, wenn man begründen kann, warum man sie Nazis nennt.



Da muss man nicht lange nach 'ner Begruendung suchen.

Um so peinlicher, wenn keine kommt zwinkern




Die Begruendung kam, die hast Du bloss nicht mitzitiert, Du Spassvogel. Mit den Augen rollen


caballito hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...

Na also, geht doch.


caballito hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Und jetzt darfst Du mir nochmal darlegen, was Du eigentlich sagen willst.

Frag bb, der scheints begriffen zu haben...

#494:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 11:43
    —
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:

Mir geht es auch nicht um die "sozialistischen Tendenzen" sondern explizit um die rassistischen, deutschtümlerischen und eugenischen Aspekte, denen Nationalsozialisten bereits nachhingen, bevor sie demokratiefeindliche Tendenzen entwickelten.
Da ziehe ich Parallelen. Nicht zu den Sozis.

Wann war das denn, wo die Nationalsozialisten noch keine "demokratiefeindlichen Tendenzen" hatten?

bis 1918
http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialismus#Entstehung

#495:  Autor: Dr. Evil BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 12:23
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fwo hat folgendes geschrieben:
Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
...
Na klar kann man die Begriffe so definieren. Schließlich sind es nur Worte. Man kann auch jeden Störfall als SuperGau, .....

OT @ Dr. Evil
Wir wollen aber auch nicht verschweigen, dass es auch Verniedlichungstendenzen gibt. Beispiel Supergau: Bei Fukushima war vom ersten Tag an klar, dass es sich nicht mehr um einen Auslegungsstörfall (GAU = größter anzunehmender Unfall oder in neuer Terminologie der maximale Auslegungsstörfall) handelt, was auch vom ersten Tag an von allen Experten betont wurde. Trutzdem war weiterhin von meistens GAU die Rede, obwohl es von Beginn an als Supergau hätte qualifiziert werden müssen, wenn man diese Terminologie benutzt. Und Du gehörst zu denen, die Unbequemes gern verniedlichen. Das ist im Zweifelsfall im Fukushimathread auch zu belegen.

Ich gebe gerne zu, dass ich diese Tendenz habe. Trotzdem bin ich der Meinung, dass meine grundsätzliche Kritik an Mega-Superlativen berechtigt ist. Ich bevorzuge eben eine etwas nüchterne Sprache. "Super-Gau" ist ein schönes Beispiel. Ich war immer (und bin auch heute noch) der Ansicht, dass sich ein größter anzunehmender Unfall nicht steigern lässt. Mehr als das Maximum geht halt nicht. Falls nach Erfindung des Begriffes GAU schmimmere Szenarien aufgetaucht sind, hätte man diese als GAU bezeichnen und das was davor GAU war entsprechend abwerten müssen.

Interessant fand ich unter diesem Gesichtpunkt damals auch die Berichterstattug zu 9/11. Man konne förmlich die Hilflosigkeit der Presse spühren. Keine Formulierung schien groß genug um diese Katastrophe zu beschreiben. Ich hätte es "Terroranschlag auf das WTC" genannt.

Back to Topic: was spricht dagegen, einen Burschenschaftler als Burschenschaftler zu bezeichnen? Damit ist doch seine politische Einstellung umfassend beschrieben. Jeder kann sich darunter etwas vorstellen. Ich sehe nicht ein, warum man mit Gewalt noch andere Schubladen aufmachen muss. Mir reicht eine: die passende. Wenn die Nazischublade erst voll ist mit Burschenschaftlern und Sarrazins, wohin packe ich dann die Heydrichs und Eichmanns? In die Supernazi Schublade?

#496:  Autor: Xamanoth BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 12:57
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:

Mir geht es auch nicht um die "sozialistischen Tendenzen" sondern explizit um die rassistischen, deutschtümlerischen und eugenischen Aspekte, denen Nationalsozialisten bereits nachhingen, bevor sie demokratiefeindliche Tendenzen entwickelten.
Da ziehe ich Parallelen. Nicht zu den Sozis.

Wann war das denn, wo die Nationalsozialisten noch keine "demokratiefeindlichen Tendenzen" hatten?

bis 1918
http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialismus#Entstehung

dein link hat folgendes geschrieben:
Das Gedankengebäude des Nationalsozialismus entstand nach dem Ersten Weltkrieg [...]

#497:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 13:00
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Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:

Mir geht es auch nicht um die "sozialistischen Tendenzen" sondern explizit um die rassistischen, deutschtümlerischen und eugenischen Aspekte, denen Nationalsozialisten bereits nachhingen, bevor sie demokratiefeindliche Tendenzen entwickelten.
Da ziehe ich Parallelen. Nicht zu den Sozis.

Wann war das denn, wo die Nationalsozialisten noch keine "demokratiefeindlichen Tendenzen" hatten?

bis 1918
http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialismus#Entstehung

dein link hat folgendes geschrieben:
Das Gedankengebäude des Nationalsozialismus entstand nach dem Ersten Weltkrieg [...]

..und es entstand aus dem Nichts ... Mit den Augen rollen

#498:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 13:26
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Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Jemand, der solche Sprueche absondert ist fuer mich halt mal ein Nazi,

Für mich nicht.

Hm -- wenn das Vertreten eindeutig NS-konnotierter Positionen nicht ausreicht, damit du jemanden als Nazi erkennst, was ist denn dann dazu nötig? Muß er dabei auch noch eine SS-Uniform anhaben?

Zumindest Demokratiefeindlichkeit halte ich für ein zwingendes Erfordernis. Und die sehe ich hier nicht.
Ein völkisch verstandenes Deutschtum, rassismus und reaktionäres Geschlechte/Familienbild reichen für mich nicht aus. Im ganzen bin ich mit der Bezeichnung "Nazi" also mehr als sparsam.

Letzteres ist zwar löblich, aber wenn einer Positionen vertritt, die zum ideologischen Kern des NS gehören, sehe ich keinen Grund, ihn nicht Nazi zu nennen. Ich halte es dafür nicht für nötig, daß er alle ideologischen Positionen des NS vertritt.

#499:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 14:17
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Jemand, der solche Sprueche absondert ist fuer mich halt mal ein Nazi,

Für mich nicht.

Hm -- wenn das Vertreten eindeutig NS-konnotierter Positionen nicht ausreicht, damit du jemanden als Nazi erkennst, was ist denn dann dazu nötig? Muß er dabei auch noch eine SS-Uniform anhaben?

Zumindest Demokratiefeindlichkeit halte ich für ein zwingendes Erfordernis. Und die sehe ich hier nicht.
Ein völkisch verstandenes Deutschtum, rassismus und reaktionäres Geschlechte/Familienbild reichen für mich nicht aus. Im ganzen bin ich mit der Bezeichnung "Nazi" also mehr als sparsam.

Letzteres ist zwar löblich, aber wenn einer Positionen vertritt, die zum ideologischen Kern des NS gehören, sehe ich keinen Grund, ihn nicht Nazi zu nennen. Ich halte es dafür nicht für nötig, daß er alle ideologischen Positionen des NS vertritt.

Nicht alle, aber bitte mehr als eine. Sonst können wir das auch noch ein bisschen mehr Verallgemeinern: Der Rassismus in Deutschland 1900 und später hat als Hauptrichtung den Antisemitismus, der sich aus dem Christentum speist, in der Zeit vielleicht sogar ein wesentlicher Bestandteil des Christentums ist. Also: Wer Rassist ist, ist auch Antisemit, der Antisemitismus ist wesentlich christlich, wer Rassist ist ist also auch ein Christ und damit sind alle Christen Nazis - oder so ähnlich. noc

Es wäre vielleicht ganz günstig, die historische Situation bei derartigen Vergleichen mit im Auge zu behalten. Natürlich gibt es Simpel, denen der Antisemitismus reicht, um Hitler gut zu finden und sich den Rest auch noch schön zu reden. Aber Gegenfrage: Wie wäre die Wahl 33 ohne den Versailler Friedensvertrag ausgegangen? Ohne die verbreitete Angst vor dem Kommunismus, die alles Antikommunistische schon allein deshalb für gut befand? usw.

Es sollte eigentlich ausreichen, Rassismus Rassismus zu nennen.

fwo

#500:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 19:54
    —
Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
"Super-Gau" ist ein schönes Beispiel. Ich war immer (und bin auch heute noch) der Ansicht, dass sich ein größter anzunehmender Unfall nicht steigern lässt. Mehr als das Maximum geht halt nicht. Falls nach Erfindung des Begriffes GAU schmimmere Szenarien aufgetaucht sind, hätte man diese als GAU bezeichnen und das was davor GAU war entsprechend abwerten müssen.

Nun, der Witz liegt im "Annehmen": Größer als "größter" geht in der Tat nicht. Größer als "größter anzunehmender" (nämlich bei der Planung der Anlage) sehr wohl.

#501:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 20:20
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:

Mir geht es auch nicht um die "sozialistischen Tendenzen" sondern explizit um die rassistischen, deutschtümlerischen und eugenischen Aspekte, denen Nationalsozialisten bereits nachhingen, bevor sie demokratiefeindliche Tendenzen entwickelten.
Da ziehe ich Parallelen. Nicht zu den Sozis.

Wann war das denn, wo die Nationalsozialisten noch keine "demokratiefeindlichen Tendenzen" hatten?

bis 1918
http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialismus#Entstehung

dein link hat folgendes geschrieben:
Das Gedankengebäude des Nationalsozialismus entstand nach dem Ersten Weltkrieg [...]

..und es entstand aus dem Nichts ... Mit den Augen rollen
Schau doch in den Wiki-Artikel. Dass es Strömungen davor gab, steht da doch auch.

#502:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 22:27
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
"Super-Gau" ist ein schönes Beispiel. Ich war immer (und bin auch heute noch) der Ansicht, dass sich ein größter anzunehmender Unfall nicht steigern lässt. Mehr als das Maximum geht halt nicht. Falls nach Erfindung des Begriffes GAU schmimmere Szenarien aufgetaucht sind, hätte man diese als GAU bezeichnen und das was davor GAU war entsprechend abwerten müssen.

Nun, der Witz liegt im "Annehmen": Größer als "größter" geht in der Tat nicht. Größer als "größter anzunehmender" (nämlich bei der Planung der Anlage) sehr wohl.

Der größte anzunehmende Unfall ist in der Tat nicht der größtmögliche - den größtmöglichen meinte man ja immer durch entsprechende Maßnahmen ausschließen zu können. Um diesem Missverständnis vorzubeugen, hat man inzwischen die Terminologie gewechselt und spricht schon länger von Auslegungsstörfällen - d.h., das sind die, für die die Anlage noch ausgelegt ist, und die mit ihren Folgen komplett kontrolliert werden. Wenn unser Freund meinen Post wirklich gelesen hätte, statt ihn - wohl wissend, dass wir ja alle nur doof sind, nur auf die Stichworte hin zu überfliegen, über die er uns noch ins richtige Bild setzen muss, wäre ihm das allerdings nicht passiert, ich hatte den GAU darin übersetzt (übrigens nicht das erste Mal).

@Dr. Evil: Ja, ich stimme dir zu. Ich halte den GAU auch für ein sehr treffendes Beispiel im doppelten Sinne: 1. für deine Art zu posten und 2. Es geht in der Tat natürlich noch schlimmer, aber Analphabeten haben Schwierigkeiten ins Forum zu kommen. zynisches Grinsen

fwo

#503:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 22:32
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Um diesem Missverständnis vorzubeugen, hat man inzwischen die Terminologie gewechselt und spricht schon länger von Auslegungsstörfällen - d.h., das sind die, für die die Anlage noch ausgelegt ist, und die mit ihren Folgen komplett kontrolliert werden.

Da schau her, das wusste ich nicht und muss mich also eines ähnlichen Fehlers bekennen wie der Doktor. Ich hatte angenommen, das Wort "Auslegungsstörfall" wäre eine erklärende Umschreibung für "größter anzunehmender" von dir, als offizielle Teminologie kannte ich das gar nicht.

#504:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 22.06.2011, 06:57
    —
narziss hat folgendes geschrieben:
........Schau doch in den Wiki-Artikel. Dass es Strömungen davor gab, steht da doch auch.


Ja eben. Und nur weil man sie erst ab 1918 explizit Nationalsozialisten nannte, waren sie das vorher nicht, nur weil es diese Bezeichnung nicht gab? Darauf will ich doch hinaus. Rassistisch motivierte, menschenfeindliche Ideologien sind eben solche Ideologien, egal wie man sie im Einzelnen schimpft. Das Gedankengebäude existierte also durchaus bereits vor Ende des ersten Weltkrieges. Auch deswegen ist mMn Faschismus/Nationalsozialismus nicht mit Stalinismus vergleichbar, auch wenn letztendlich beide Systeme Totalitarismen darstellen.

#505:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 23.06.2011, 21:27
    —
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Jemand, der solche Sprueche absondert ist fuer mich halt mal ein Nazi,

Für mich nicht.

Hm -- wenn das Vertreten eindeutig NS-konnotierter Positionen nicht ausreicht, damit du jemanden als Nazi erkennst, was ist denn dann dazu nötig? Muß er dabei auch noch eine SS-Uniform anhaben?

Zumindest Demokratiefeindlichkeit halte ich für ein zwingendes Erfordernis. Und die sehe ich hier nicht.
Ein völkisch verstandenes Deutschtum, rassismus und reaktionäres Geschlechte/Familienbild reichen für mich nicht aus. Im ganzen bin ich mit der Bezeichnung "Nazi" also mehr als sparsam.


Ein "Demokratieverstaendnis", welches willkuerlich, z.B. anhand von "Rassenzugehoerigkeit", Menschen von der Teilnahme am demokratischen Prozess ausschliesst, ist bereits demokratiefeindlich, weil es den Begriff der Demokratie pervertiert.

Insofern halte ich "voelkisch verstandenes Deutschtum" per se fuer demokratiefeindlich. Es fordert letztlich die Abschaffung bzw. die Nichtgewaehrung demokratischer Grundrechte fuer einen erheblichen Teil der Bevoelkerung Deutschlands. Dies zeigt uebrigens der zur Debatte stehende Vorfall in recht eindeutiger Weise.

Auch das fruehere Rassistenregime in Suedafrika hatte ein solches undemokratisches "Demokratieverstaendnis", das Teile der Bevoelkerung von der Teilnahme an demokratischer Entscheidungsfindung ausschloss. Sahst Du da etwa auch "keine Demokratiefeindlichkeit"?

Wie waere es, wenn ich Forrderungen erheben wuerde, die effektiv alle Mitglieder von Burschenschaften vom Wahlrecht in der BRD auszuschliessen? Wuerdest Du mich dann auch vor dem Vorwurf der Demokratiefeindlichkeit in Schutz nehmen? Weil der Rest der Bevoelkerung koennte ja weiterhin "demokratisch waehlen"? zwinkern

#506:  Autor: Dr. Evil BeitragVerfasst am: 27.06.2011, 09:47
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ein "Demokratieverstaendnis", welches willkuerlich, z.B. anhand von "Rassenzugehoerigkeit", Menschen von der Teilnahme am demokratischen Prozess ausschliesst, ist bereits demokratiefeindlich, weil es den Begriff der Demokratie pervertiert.

Jede Demokratie ist auf ihr jeweiliges Staatsvolk beschränkt. Alle anderen Menschen werden anhand von "Staatsangehörigkeit" ausgeschlossen.

#507:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 27.06.2011, 10:20
    —
Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ein "Demokratieverstaendnis", welches willkuerlich, z.B. anhand von "Rassenzugehoerigkeit", Menschen von der Teilnahme am demokratischen Prozess ausschliesst, ist bereits demokratiefeindlich, weil es den Begriff der Demokratie pervertiert.

Jede Demokratie ist auf ihr jeweiliges Staatsvolk beschränkt. Alle anderen Menschen werden anhand von "Staatsangehörigkeit" ausgeschlossen.

Es steht aber die Möglichkeit offen, auf der Grundlage eines für jedermann anzuwendenden rechts, Teil dieses Staatsvolks zu werden.

Während an einer Rassenzugehörigkeit nichts zu ändern ist. Oder soll der Neger sich weiß anmalen?

#508:  Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 27.06.2011, 10:41
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ein "Demokratieverstaendnis", welches willkuerlich, z.B. anhand von "Rassenzugehoerigkeit", Menschen von der Teilnahme am demokratischen Prozess ausschliesst, ist bereits demokratiefeindlich, weil es den Begriff der Demokratie pervertiert.

Jede Demokratie ist auf ihr jeweiliges Staatsvolk beschränkt. Alle anderen Menschen werden anhand von "Staatsangehörigkeit" ausgeschlossen.

Es steht aber die Möglichkeit offen, auf der Grundlage eines für jedermann anzuwendenden rechts, Teil dieses Staatsvolks zu werden.


Nicht für jedermann in jedem Land.

#509:  Autor: Dr. Evil BeitragVerfasst am: 27.06.2011, 11:17
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ein "Demokratieverstaendnis", welches willkuerlich, z.B. anhand von "Rassenzugehoerigkeit", Menschen von der Teilnahme am demokratischen Prozess ausschliesst, ist bereits demokratiefeindlich, weil es den Begriff der Demokratie pervertiert.

Jede Demokratie ist auf ihr jeweiliges Staatsvolk beschränkt. Alle anderen Menschen werden anhand von "Staatsangehörigkeit" ausgeschlossen.

Es steht aber die Möglichkeit offen, auf der Grundlage eines für jedermann anzuwendenden rechts, Teil dieses Staatsvolks zu werden.

Während an einer Rassenzugehörigkeit nichts zu ändern ist. Oder soll der Neger sich weiß anmalen?

Ich wollte damit nur ausdrücken, dass es nicht per se demokratiefeindlich ist, bestimmte Personengruppe auszuschließen. Es ist der Regelfall.

Abgesehen davon ist mir kein Staat bekannt, der seine Staatsangehörigkeit an eine Rasse knüpft. Von daher war bb's Beitrag eh für den Eimer. Man kann auch eine Burschenschaft oder einen Verein nicht mit einem Staat vergleichen. Privatrechtliche Vereinigungen haben nämlich explizit das Recht zu diskriminieren, egal nach welchen Kriterien.

#510:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 27.06.2011, 11:38
    —
Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
... Privatrechtliche Vereinigungen haben nämlich explizit das Recht zu diskriminieren, egal nach welchen Kriterien.

Nein.



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