Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Muß heißen "aus einem menschlichen Embryo WIRD ein Mensch" ein Embryo ist in mancher Hinsicht noch "unfertig", sonst würde man ihn ja auch nicht "Embryo/Fötus" nennen Ein Kilo Wolle und ein Satz Stricknadeln sind auch noch kein Pullover (siehe Frühgeburten, bei denen oft die Lungen noch nicht voll ausgereift sind -> Atemnotsyndrom etc) |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Es gibt hier anscheinend folgende Auffassungen: 4. nur bei Personen ist es ob ihres Selbst-Bewusstseins ethisch bedenklich, sie zu töten |
Kival hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn du rational mit letztbegründet gleichsetzt, gibt es keine rationalen Standpunkte, überhauptkeine, auch in der Wissenschaft kann es dann keinen rationalen Standpunkt geben - mir erscheint dieses Wortverständnis etwas unglücklich. |
Heiner hat folgendes geschrieben: |
Dass der Embryo kein Mensch sei, stellt meines Wissens noch nicht mal P. Singer infrage. Abtreibungsbefürworter nach P. Singer argumentieren doch so, dass Abtreibung deshalb legitim sein, da der Embryo noch keine PERSON ist. Nach Singer wäre der Embryo eine "menschliche Nicht-Person" (wenn ich das richtig sehe). |
jagy hat folgendes geschrieben: | ||
Ich darf ergänzen/korrigieren: 4. Nur bei Personen, die zumindest mal ein Selbst-Bewusstsein gehabt haben, ist es ethisch bedenklich, sie zu töten. |
Heiner hat folgendes geschrieben: | ||||
Warum dann nicht 5. auch bei Individuen, die einmal ein Selbst-Bewusstsein haben werden? |
jagy hat folgendes geschrieben: | ||||||
Weil bisher meines Erachtens keine guten Argumente gebracht wurden, warum eine Potentialität einer Nicht-Person (die auch nie eine Person war), zu einer Person zu werden, ethisch relevant sein sollte. |
Heiner hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Wäre es aus der Warte der Abtreibungsbefürworter nicht schlüssig zu sagen, dass ein Individuum, das sein Selbst-Bewusstsein verliert (z.B. Komapatienten), auch das Lebensrecht verliert, somit getötet werden darf - genauso unbedenklich wie Embryonen? |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Letztlich läuft (mE) alles darauf hinaus, wann man meint, der Entwicklungsstand des Embryos / Fötus / Kindes sei soweit fortgeschritten, dass eine Tötung ethisch eine Rolle spielt (ich übrigens tendiere zu 2.).
Was nicht per se heißt, dass dann (falls es ethisch eine Rolle spielt) eine Abtreibung / Tötung automatisch unzulässig wäre, (das ist mE keine binäre Frage, selbstverständlich spielen hierbei auch die Interessen der Mutter eine Rolle). |
Heiner hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn es dann so ist, dass eurer Meinung nach die schwangere Frau ein Verfügungsrecht über den Embryo hat, wie seht ihr das dann bspw. mit dem Rauchen in der Schwangerschaft? Ist es eurer Meinung nach also ethisch gerechtfertigt, wenn eine schwangere Frau (exzessiv) raucht, was bekanntlich die Entwicklung des Kindes schädigt? Kann es nicht eher sein, dass die schwangere Frau Verantwortung nicht nur für ihren Körper, sondern für zwei Körper trägt? |
Heiner hat folgendes geschrieben: |
Wäre es aus der Warte der Abtreibungsbefürworter nicht schlüssig zu sagen, dass ein Individuum, das sein Selbst-Bewusstsein verliert (z.B. Komapatienten), auch das Lebensrecht verliert, somit getötet werden darf - genauso unbedenklich wie Embryonen? |
Babyface hat folgendes geschrieben: |
@ agent provocateur
ich möchte hier eigentlich auch keine Metadiskussion über Ethik führen. Es ist völlig richtig, dass Ethik nicht letztbegründbar ist. Imho hat das hier aber auch noch niemand nachweislich behauptet. Du weist, dass der Eindruck, man ginge davon aus, auch in der Wahl der sprachlichen Mittel liegt, die solche Diskussionen von Metadiskussionen häufig unterscheidet. Ich sehe das Problem hier eher darin, dass implizit angenommen wird, eine Ethik habe auch unabhängig von bewussten Interessen bestand. Zum Punkt ethische Verpflichtung sei gesagt, dass hier ein soziales Konstrukt gemeint ist. D.h. die Gemeinschaft kann Dich an gewisse ethische Normen verpflichten, indem sie Dich in irgend einer Weise sanktioniert, wenn Du sie durch Dein Verhalten verletzt. Mögliche Sanktionen sind u.a. Annerkennungsentzug, Vertrauensentzug, Verlust der Bereitschaft mit Dir zu kooperieren, Entzug von Rechten. Die ethischen Normen zu denen die die Gemeinschaft verpflichtet, können natürlich von denen abweichend, denen Du Dich selbst verpflichtet fühlst und deren Verletzung Du Dich mit Schuldgefühlen sanktionierst. Natürlich versucht die Gemeinschaft beides miteinander in Einklang zu bringen und eine aufgeklärte Gemeinschaft tut dies, indem sie ihre ethischen Normen rational begründet, d.h. deren Nutzen für Stabilität der Gemeinschaft sowie für weitere gemeinschaftliche Interessen und Ziele zeigt. Stellt sich dabei heraus, dass die Interessen des Individuums nicht mit den gemeinschaftlichen Interessen in Einklang zu bringen sind , muss es sich entscheiden was ihm wichtiger ist: die riskante Verfolgung eigener Ziele innerhalb der Gemeinschaft, die Rückstellung eigener Interessen oder eben das Verlassen der Gemeinschaft und damit der Verzicht auf deren Vorteile. In dieser Diskussion geht inn diesem Sinne es letztlich darum, auf welche ethische Norm die Gemeinschaft ihre Mitglieder bei der Frage des Schwangerschaftsabbruchs verpflichten sollte und warum. |
Nikolaus hat folgendes geschrieben: |
Durch nichts gezwungen sehen, was Abtreibung verbietet. Nach keinen Gründen suchen, was sie erlaubt. Das ist die Norm. |
Querdenker hat folgendes geschrieben: |
Die Chance auf Leben beginnt doch nicht erst im Monat x. Konsequent gedacht müsste man da nicht sagen, das die Chance auf Leben schon im Spermium, resp. in der Eizelle liegt? |
Zitat: |
Kann ich demnach davon ausgehen, das Du daher auch ein Problem mit der Pille und bei der (männlichen) Selbstbefriedigung oder sogar auch bei Homosexuallität siehst, wo die Chance auf Leben ja schon gleich zu beginn im Arsch ist? |
Ahriman hat folgendes geschrieben: |
Geht das Problem doch mal rückblickend an - ich hab's schon mal gesagt, wenn ich nicht irre sogar in diesem Forum:
Ich war ein unerwünschtes Kind, und heute nach 75 Jahren kann ich nur sagen: Mir wär's recht, hätte meine Muter mich damals abgetrieben. Aber sie durfte ja nicht. |
Babyface hat folgendes geschrieben: |
Rauchen während der Schwangerschaft ist ähnlich wie Umweltverschmutzung ethisch bedenklich weil es (im Gegensatz zum Schwangerschaftsabbruch) die bewussten Interessen nachfolgender Generationen auf körperliche Unversehrtheit bedroht und die Gesellschaft ein empathisches Interesse am Wohlergehen zukünftig existierender Personen hat. |
Babyface hat folgendes geschrieben: |
Zudem kann auch beim komatösen Patienten, sollten entsprechende Gehirnstrukturen nicht geschädigt sein, davon ausgegangen werden, dass die kognitive Zielrepräsentation "Lebenswunsch" weiterhin existiert und wie beim nächtlichen Schlaf vorrübergehend nicht ins Bewusstsein geholt werden kann. |
Mahone hat folgendes geschrieben: |
Also ich hab mal mit einer Hippie-Tante geredet,
die hat nur Obst gegessen und war gegen Abtreibung, |
Zitat: |
Es ist völlig richtig, dass Ethik nicht letztbegründbar ist. Imho hat das hier aber auch noch niemand nachweislich behauptet. |
Zitat: |
jagy
Zumindest aus meiner Warte: Nein. Deshalb ja auch meine Präzisierung. Es ist eine relevanter Unterschied, ob niemals Wünsche da waren, oder ob Wünsche da waren. Das kann man auch weiterausholend begründen. Eine Welt, in der jeder zu Lebzeiten Angst haben müsste, dass seine aktuellen Wünsche für und auf den Fall seiner Nichtpersonwerdung nicht eingehalten werden, wäre eine lebensunwertere. |
Heiner hat folgendes geschrieben: | ||||
Das ist wohl ein Punkt, auf den wir uns einigen können. In ethischen Diskussionen geht es vor allem darum, aufzuzeigen, welche Konsequenzen aus bestehenden ethischen Grundsätzen resultieren. Ein widerspruchsfreies ethisches System ist dann gegeben, wenn sowohl die Grundsätze als auch deren Konsequenzen für die Gemeinschaft/die moralischen Subjekte annehmbar sind. In diesem Sinne argumentierte übrigens jagy, als ich fragte, warum man bewusstlose Menschen nicht töten darf:
Ähnlich würde ich auch als Abtreibungskritiker argumentieren: Eine Welt, in der Menschen (z.B. Embryonen) nach utilitaristischen Maßstäben klassifiziert und ggf. zum Töten freigegeben werden, ist für mich lebensunwerter. Doch mir würde von Abtreibungsbefürwortern dann sicher eine "irrationale Argumentation" vorgeworfen, wetten? |
Komodo hat folgendes geschrieben: |
Ja, denn jagy Argumentiert nicht ausschließlich mit dieser einen simplen Ansicht. |
Heiner hat folgendes geschrieben: | ||
Ich aber auch nicht. |
Heiner hat folgendes geschrieben: | ||
Ähnlich würde ich auch als Abtreibungskritiker argumentieren: Eine Welt, in der Menschen (z.B. Embryonen) nach utilitaristischen Maßstäben klassifiziert und ggf. zum Töten freigegeben werden, ist für mich lebensunwerter. |
Zitat: |
Wenn es dann so ist, dass eurer Meinung nach die schwangere Frau ein Verfügungsrecht über den Embryo hat, wie seht ihr das dann bspw. mit dem Rauchen in der Schwangerschaft?
Ist es eurer Meinung nach also ethisch gerechtfertigt, wenn eine schwangere Frau (exzessiv) raucht, was bekanntlich die Entwicklung des Kindes schädigt? |
Heiner hat folgendes geschrieben: | ||
Ich aber auch nicht. |
Heiner hat folgendes geschrieben: | ||
Ich werfe die folgende Frage noch einmal auf. Nicht dass sie in Vergessenheit gerät:
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