Telliamed hat folgendes geschrieben: |
Der Fall jetzt dürfte für viele Anlaß dafür sein, sich daraufhin zu überprüfen, ob man nicht doch irgendwo vergessen hat, eine Formulierung zu belegen. Manches ist so eingängig, dass es unversehens in das eigene Repertoire einschlüpft. Hat man bei Exzerpten wirklich immer die Seitenzahl hingeschrieben? Bei Arbeiten von mehreren hundert Seiten ist es sogar kaum vermeidbar, dass es zu Versehen kommt, nicht aus böser Absicht. |
Telliamed hat folgendes geschrieben: |
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Bei aller Empörung über die "Frechheit siegt"-Mentalität - eine Dissertation als Ganzes von einem anderen schreiben zu lassen, damit kommt man in Deutschland nicht durch, zumindest nicht im Bereich der Geistes- und Rechtswissenschaften. .... |
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"Der Leser wird darüber getäuscht, dass ein bestimmter Absatz, ein bestimmtes Textstück, ein bestimmter Gedanke nicht vom Doktoranden zu Guttenberg, sondern von einem anderen stammt. Und das ist mit wissenschaftlichen Standards schlechterdings nicht vereinbar." |
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Nach Riebles Worten muss nun die Universität Bayreuth autonom entscheiden, ob der Doktortitel aberkannt werde. Er empfehle, sich dafür genügend Zeit zu nehmen. "Die Suche nach Plagiatstellen in einem verdächtigen Werk ist extrem aufwendig." Nicht alles finde sich im Internet, vieles liege nur gedruckt vor. Aus politischen Gründen könne Eile nicht geboten sein, denn der Doktorgrad habe mit dem Amt nichts zu tun: "Man muss als Minister nicht promoviert sein." |
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"Brutalstmögliche Aufklärung: Guttenberg feuert Doktorvater." |
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Und ReichelS, wünscht sich folgende "BILD"-Schlagzeile: "Verklagt Guttenberg jetzt seinen Ghostwriter?" |
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Nutzer Markus Trapp mutmaßt in einem Tweet: "Stephanie zu Guttenberg wird die Plagiatsvorwürfe in einer Sonderausgabe von "Tatort Internet' schonungslos aufklären." |
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Google-Übersetzer Lateinisch-Englisch: "Copy and Paste" bedeutet demnach "Summa Cum Laude". |
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Karl Theodor zu Googleberg |
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Es kommt darauf an, wo man die Anfuehrungsstriche setzt, Herr "Dr." Karl Theodor zu Guttenberg |
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Der Kolumnist der Frankfurter Rundschau, Stephan Hebel, schreibt halb neidisch, halb höhnisch:"Der Mann ist wahrscheinlich höchstselbst ein Plagiat. Beweisen allerdings können wir diese These nicht, denn zum Plagiat fehlt es an einer entscheidenden Voraussetzung: Zur Kunstfigur Guttenberg gibt es kein Original." |
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So twittert etwa Nutzer BohemianBerlin: "Guttenberg ist die Helene Hegemann der Politik" - eine Anspielung auf die Autorin des Buchs "Axolotl Roadkill", einem Bestseller, den sie in Teilen aus einem Roman eines Berliner Bloggers abgeschrieben hatte, wie die Jungschriftstellerin auch zugab. |
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Und auch die gedruckte FAZ machte am Donnerstag mit dem Thema auf, garniert mit einem niedlichen "Lurch des Jahres" – dem Axolotl. "Axolotl – dieser Schwanzlurch ist ein Original, aber sein Name ist untrennbar mit dem literarischen Skandal des Jahres 2010 verbunden ..." |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Es gibt Firmen und Leute, die auf sowas spezialisiert sind. Achim Schwarze, der wegend der besonderen Dummheit eines Kunden enttarnt wurde, hat sich danach (1994) mit dem Buch "Dünnbrettbohrer in Bonn. Aus den Dissertationen unserer Elite" gerächt. Die Arbeit kann natürlich nicht nur daraus bestehen, dass man einem Trottel etwas schreibt - die Vorbereitung auf die Prüfungsgespäche gehört mit zum Service. Ich hatte auch mal überlegt, auf dem Sektor Geld zu verdienen, nachdem ich einigen Freunden in ihren Dissertationen im theoretischen und methodischen Teil just for fun geholfen hatte, in einem Fall soweit, dass auf eine Nennung in den Danksagungen wegen ger Größe des Anteiles aus Vorsicht verzichtet wurde. Aber bereits der erste "Kunde", vermittelt durch einen der gerade erwähnten Freunde, zeichnete sich durch eine derartige Naivität verbunden mit Arroganz aus, dass ich ihn weitergeschickt habe, zu der schneller und billiger arbeitenden Konkurrenz, die er mir vor die Nase hielt. Die musste allerdings auch aufgeben, obwohl der Bursche bereits über Daten verfügte, um deren Auswertung es ging und die ich ihmbereits strukturiert hatte. Das waren allerdings reine Mathematiker, und die haben von ihm nicht die Unterstützung bekommen, die sie gebraucht hätten, um aus den medizinischen Daten etwas herauszuholen. Fazit: Da existiert ein Markt, auch wenn Du ihn nicht kennst. fwo |
Sermon hat folgendes geschrieben: | ||||
Vernichtendes Urteil vom Plagiatexperten Volker Rieble: Guttenbergs Doktorarbeit "verstoße gegen grundlegende Standards" und sei "wissenschaftlich gesehen mangelhaft".
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Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ich halte die Aufregung für völlig überzogen. Hand aufs Herz, wer, der regelmäßig Texte publiziert, hat nicht schon mal eine wohlklingende Formulierung, eine Redewendung, einen Halbsatz oder auch mal einen kompletten Satz, der aus der Feder eines anderen stammt, in seinen Text übernommen, ohne diesen explizit zu kennzeichnen? Ich bekenne mich freimütig dazu. |
Zitat: |
Wenn 99% der Argumente und Aussagen in Guttenbergs Diss. aus seiner Feder stammen bzw., wenn es sich um Zitate handelt, die ordentlich gekennzeichnet wurden, sollte man ihm daraus keinen Strick drehen. Jemandem deshalb gar den Doktortitel aberkennen zu wollen, lässt sich m.E. nur mit politischen Motiven erklären. Ob Guttenbergs Doktorarbeit tatsächlich "wissenschaftlich mangelhaft" ist, kann nur entscheiden, wer sie als Ganzes beurteilt und nicht, wer sich einige Sätze herauspickt. |
moecks hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Es geht hier aber nicht um Sätze und Halbsätze sondern um mitunter komplette Seiten. Und das zwanzigfach. |
moecks hat folgendes geschrieben: | ||
Sehe ich auch nicht so. Es gibt nunmal diese Plagiatvorschriften und an die muss man sich da halten. |
Sermon hat folgendes geschrieben: | ||
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Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben: | ||||
Wo ist die Grenze zu ziehen? Nehmen wir mal an, jemand beschreibt im Theorieteil seiner Dissertation allgemeine Grundlagen, die er nicht selbst erarbeitet hat, und stützt sich dazu in weiten Bereichen auf den Inhalt eines Lehrbuchs. Natürlich wird er das Lehrbuch gewissenhaft zitieren. Er wird möglicherweise verschiedene Lehrbücher zu Rate ziehen, kann aber nicht Zitat an Zitat reihen, sondern muss mit eigenen Worten die Grundlagen referieren. "Dummerweise" hat er aber den Inhalt der verschiedenen Lehrbücher zum Teil noch wortwörtlich im Kopf und tendiert (gewollt oder ungewollt) dazu, bestimmte Inhalte ähnlich zu formulieren. Wo beginnt nun das Plagiat? Wenn er einen Satz, der im Lehrbuch steht, mit ähnlichen Worten wiedergibt? Mehr er mehr als 2 Wörter in derselben Reihenfolge gebraucht wie im Lehrbuch? Glaub's mir, das Problem ist alles andere als trivial! Witzigerweise kommt es immer wieder vor, dass sogar die Autoren verschiedenen Lehrbücher voneinander abkupfern. Da findet man in den Lehrbüchern verschiedener Verlage z.T. ähnliche oder sogar gleichlautende Sätze und Abschnitte... _____________________ Edit: Es gibt übrigens eine ganze Reihe von Beispielen, die zeigen, wie hemmungslos ein Autor vom anderen abkupfert, ohne dass jemand Anstoß daran nimmt. Dazu gehören z.B. alle gängigen Metaphern und Umschreibungen in der Wissenschaft und Philosophie, die heute zum allgemeinen Sprachgebrauch gehören. Schau z.B. mal in Google nach, wieviele Autoren Kometen als "schmutzige Schneebälle" bezeichnen oder wie oft der Naturalismus als Prinzip umschreiben wird, wonach es überall in der Welt "mit rechen Dingen" zugeht. Im letztgenannten Fall ("Naturalismus" und "mit rechten Dingen") liefert Google sage und schreibe 108.000 Ergebnisse |
Sermon hat folgendes geschrieben: | ||||||||||||||||||
Spott-Fundstellen im Netz
Die Nöte des Dr. Axolotl zu Guttenberg |
hainer hat folgendes geschrieben: |
Im GuttenplagWiki wird bereits ein "Dr. strg. c." verliehen. |
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben: | ||
Ups. Okay, wenn dem so sein sollte, wäre das natürlich ein schweres Vergehen. Ich dachte bislang, es handele sich nur um vereinzelte Sätze. |
esme hat folgendes geschrieben: |
1. Auf der ersten guttenplag-wikia Seite findet sich:
"(Liebe Presse, bitte gebt doch dieses Dokument auch als Quelle an, wenn Ihr es nutzt)" Das ist lustig und traurig zugleich. 2. Warum sollte das das politische Ende sein? Die Kommission wird nur die ersten Plagiatsvorwürfe behandeln, die eingegangen sind, befinden, dass diese den Gesamtwert der Arbeit nicht schmälern und das ist es dann. Könnt ihr ja hier nachlesen, wie es in Österreich war: http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Hahn_%28Politiker%29#Diskussion_um_Hahns_Doktorarbeit Dass Hahn Wissenschaftsminister war, war dann doch peinlich, also ist er jetzt EU-Kommissar. Solange das EU-Parlament nicht die Macht und den Willen findet, diese Entsorgungsautomatismen abzustellen, wird die EU so bleiben, wie sie ist. |
esme hat folgendes geschrieben: |
Ein Aspekt, der mir hier zu kurz kommt, ist die unglaubliche Tatsache, dass die Dissertation nicht frei elektronisch zugänglich ist, ganz unabhängig von den Plagiatsvorwürfen. |
Dingo hat folgendes geschrieben: |
Ich denke, dass ist sein politisches Ende. Oder er findet eine "passende" Erklaerung. Aber wo soll die herkommen? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
(...)
Politiker, die sich so richtig strebsam über den Weg der Jugendorganisation auf den Weg nach oben machen, finden üblicherweise auch an der Uni entsprechend parteiliche Beschützer und werden dann auch gepuscht, wenn sie eine Erhöhung ihres Marktwertes durch ein DR. vor dem Namen brauchen. fwo |
Dingo hat folgendes geschrieben: |
Ich denke, dass ist sein politisches Ende. Oder er findet eine "passende" Erklaerung. Aber wo soll die herkommen? |
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