Quéribus hat folgendes geschrieben: |
nochmal:
Le Pen ist rechtsextrem, Méluche ist linksextrem (Sozialkunde: Ringtheorie, sagt dir das was?) er war mal Sozialist, das ist aber schon lange her, inzwischen ist er sehr viel weiter links aussen, ziemlich nahe an der linken Aussenmauer, (zwar noch nicht ganz soweit wie Poutou oder Arthaud, da passt kein Blätchen Zigarettenpapier mehr zwischen...). Nicht zu verwechseln mit Sozialdemokrat oder Sozialist, das war er mal, das ist er aber nicht mehr, seine Partei nennt sich Front de gauche (Linksfront), für die Présidentielles mal schnell in La France Insoumise umgetauft, klingt besser... mit Mélenchon und LePen stünden zwei Extreme zur Wahl: der eine links, die andere rechts beide anti-EU und wollen aus der EU raus (die Folgen wären noch katastrophaler als für GB, da die nie den Euro übernommen haben und beim Pfund geblieben waren und Frankreich nicht das Gegenstück zum Commonwealth hat, um das Ärgste abzufangen) Front National gegen Front de Gauche... daher eben: Pest oder Cholera Was Méluche in seinem Wahlproramm fordert und was davon machbar ist, sind zwei Paar Stiefel das hatte in den letzten 5 Jahren schon Hollande feststellen müssen... und eine neue Verfassung ist auch nicht das Allheilmittel |
Zitat: |
Erste Hochrechnungen der französischen Sender France 2 und TF1 liegen vor und sehen Emannuel Macron und Marine Le Pen in der Stichwahl. Mélenchon und Fillon liegen demnach gleichauf auf Platz 3.
- Macron: 23,7 % - Le Pen: 21,7 % - Fillon: 19,5% - Mélenchon: 19,5% https://www.neues-deutschland.de/artikel/1048829.frankreich-entscheidet-macron-und-le-pen-knapp-vorne.html |
Queribus hat folgendes geschrieben: |
nochmal: Le Pen ist rechtsextrem, Méluche ist linksextrem (Sozialkunde: Ringtheorie, sagt dir das was?) ... |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Also bleibt in Frankreich alles, wie es war. |
Critic hat folgendes geschrieben: | ||
Naja, vielleicht wurde Melenchon für 20% der Wähler ein akzeptabler Kandidat, weil sie nicht nur die Wahl zwischen "Arm ab" (einem Kandidaten mit neoliberalem Programm) oder "Kopf ab" (zur Marine gehen) haben wollten. Oder auch, daß man vielleicht mit einem Linken immer noch besser fahren und eher verhandeln könnte als mit einer Rechtsextremen . |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Ja, nun beruhige dich mal wieder. Nicht der einzige Radikale und Linke Mélenchon und auch nicht der merkwürdige Fillon, sondern der Tochter-Abklatsch von Le Pen Snr. sowie der französische Schröder-Kopp Macron gehen in die Stichwahl:
Also bleibt in Frankreich alles, wie es war. |
Quéribus hat folgendes geschrieben: | ||||||
ich bin ganz ruhig, ich hab nur versucht, dir zu zeigen, wes sich bei Méluche unter dem Etikett "insoumis" versteckt |
Quéribus hat folgendes geschrieben: |
ich weiss, hab die vorläufigen Ergebnisse gerade im Fernsehen gesehen
hätte schlimmer kommen können manchmal ist es besser, es bleibt mehr oder weniger, wie es war, weil die eine oder andere Veränderung nicht unbedingt ein Wandel zum Besseren bedeuten... |
Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Méluche ist nicht der einzige Radikale Linksextreme unter den Kandidaten: da sind noch Poutou und Arthaud (beide mehr oder weniger Marxisten/Trotzkisten), die sind aber so abgedreht in ihren Programmen, dass sie prozentmässig kaum ins Gewicht fallen. Poutou bringt es noch auf etwas Sympathiekapital, da er Humor hat, Arthaud ist nur verbissen. |
Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Hamon hatte ein paar gute Ideen dabei, aber ein grosser Teil seines Programms war derzeit einfach nicht durchziehbar.
Macron ist da realistischer, er hat zwar auch nicht 100%ig das beste, aber immerhin eins der weniger schlechten Programme. Fillon wäre noch schlechter gewesen, von seinen Problemen mit Justizia mal ganz abgesehen, nur vom Programm her. |
Zitat: |
Der linke Europaabgeordnete Fabio De Masi sieht die französische Sozialdemokratie »in Scherben«. Die aussichtslose Kandidatur von Benoît Hamon habe »leider einen Ausweg aus der Kürzungspolitik blockiert«. Mit Blick auf das Abschneiden des linken Kandidaten Mélenchon sagte er, viele vor allem jüngere Franzosen hätten »für den französischen Bernie Sanders« votiert. Mélenchons Bewegung »La France Insoumise« werde »Frankreich und Europa verändern - jenseits des Investmentbankers und französischen Gerhard Schröders Emmanuel Macron und der Demagogin Marine Le Pen«. Die Linke in Europa könne »gewinnen, wenn sie es richtig anpackt, klare Kante zeigt und Hoffnung stiftet. Die etablierten Volksparteien sind nunmehr Splitterparteien, die auch die Mittelschicht der Gesellschaft nicht mehr erreichen«, so De Masi.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1048829.frankreich-entscheidet-macron-und-le-pen-knapp-vorne.html |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | ||||
War doch nicht anders zu erwarten. Le Pen dürfte im zweiten Durchgang chancenlos sein - es sei denn, es käme der für ihren Erfolg dringend benötigte islamistische Terroranschlag. Optimal natürlich mit Bergen von Leichen. |
Zitat: |
Auch der Linke Mélenchon war sichtlich enttäuscht von seinem knappen Scheitern in der ersten Runde und konnte sich nicht zu einer Wahlempfehlung für Macron durchringen. Nun sollen die Komitees seiner Partei, also die Mitglieder entscheiden, ob sie offiziell für Macron stimmen wollen – oder ob sie sich möglicherweise enthalten oder ungültig wählen. Macrons wirtschaftsliberales Programm ist für die Anhänger Mélenchons schwer zu unterstützen. "Wir bedauern", sagte Mélenchons Sprecher Alexis Corbières, "dass wir uns nun hinter eine neoliberale Politik stellen sollen, die Frankreich und Europa ausbluten lässt."
Macron wird es nicht leicht haben, die großen Verlierer dieser Wahl, die etablierten Sozialisten und Konservativen, geschlossen auf seine Seite zu ziehen. Wahrscheinlich werden die Nichtwähler so zahlreich sein wie nie. |
göttertod hat folgendes geschrieben: | ||
http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-04/praesidentenwahl-emmanuel-macron-marine-le-pen-wahlprogramm-frankreich
oder manche denken sich, sie wählen das kleinere Übel - Le Pen |
luc hat folgendes geschrieben: |
Schicksalhaft könnten jetzt aber die Parlamentswahlen im Juni., denn der nette Macron muss irgendwann mal regieren und dann könnte es verdammt schwierig werden. Frankreich ist noch nicht raus aus dem Schlamassel. |
Zitat: |
1986 bis 1988 mit Staatspräsident François Mitterrand von den Sozialisten (Parti socialiste) und Premierminister Jacques Chirac von der konservativen Partei Rassemblement pour la République (RPR).
1993 bis 1995 mit François Mitterrand und dem bürgerlichen Édouard Balladur als Premierminister. 1997 bis 2002 mit Jacques Chirac als Staatspräsident und dem Sozialisten Lionel Jospin als Premierminister. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Marine Le Pen tut es Petry nach und schmeißt mitten im Wahlkampf teilweise auch hin:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/frankreich-marine-le-pen-will-vorsitz-der-front-national-niederlegen-a-1144654.html Nieder mit dem Front National und nieder mit Marine Le Pen! Die Kandidatin des Hasses, der Intoleranz und der Spaltung. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Marine Le Pen tut es Petry nach und schmeißt mitten im Wahlkampf teilweise auch hin:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/frankreich-marine-le-pen-will-vorsitz-der-front-national-niederlegen-a-1144654.html |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Ich halte das bei Le Pen fuer ein taktisches Maneuver. Sie weiss, dass sie selbst weniger unpopulaer ist als ihre Partei und versucht es denen, die sie zwar gerne als Praesidentin haetten, aber den FN fuer nicht waehlbar halten, leichter zu machen ihr in 2 Wochen die Stimme zu geben. Innerhalb des FN ist sie meines Wissens jedoch weitgehend unumstritten. Bei Petry ist der Fall anders gelagert. Hier liegt ein tiefes innerparteiliches Zerwuerfnis vor. |
Zitat: |
Ohne Zweifel will Macron ein Modernisierer sein. Und Frankreich braucht Modernisierung. Aber wird das Land darum gerechter? Mehr Effizienz bedeutet nicht automatisch mehr Gerechtigkeit. In seiner bisherigen politischen Laufbahn ist Macron, soweit ich das sehen kann, als Sozialreformer nicht in Erscheinung getreten – sondern als das, was er ist: ein Investmentbanker, der in die Politik gewechselt ist. (...)
Und auf den ersten Blick ist ein französischer Präsident, der das europäische Projekt nicht aufgegeben hat, natürlich einer Rechtspopulistin vorzuziehen, die eine Globalisierung der Nationalismen anstrebt. Aber auf den zweiten Blick muss man sich fragen: welches Europa will denn Macron? In Berlin, bei seinem Auftritt mit Jürgen Habermas und Sigmar Gabriel, hat der Franzose neulich sehr deutlich gesagt, was er von Europa erwartet: Sicherheit an den Grenzen, Ordnung in Nordafrika und im Nahen Osten. Der mutmaßliche künftige Präsident Frankreichs will sich zwar als Baumeister in Europa betätigen – aber als Festungsbaumeister. https://www.freitag.de/autoren/jaugstein/der-fragwuerdige-modernisierer |
Zitat: |
Didier Eribon geht in seiner Analyse in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 16. April 2017 noch ein Stück weiter: Falls Macron zum neuen Präsidenten gewählt werde, müsse man damit rechnen, dass Marine Le Pen in fünf Jahren bereits in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen die 40-Prozent-Marke überschreiten könne. Das folgt sicherlich nicht, dass es besser wäre, der Dame jetzt schon zur Macht zu verhelfen. Ihr Sieg muss auf jeden Fall verhindert werden! Doch ihre Niederlage ist noch nicht die Rettung der Demokratie in Frankreich. Mehr Gerechtigkeit wird es auch in Frankreich nur geben, wenn die Ideologie des Neoliberalismus, die ein Macron vertritt, endlich Schiffbruch erleidet. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Als "tiefes" Zerwürfnis würde ich das nun nicht bezeichnen. Petry hatte versucht, die braune Farbe ihrer Partei etwas schöner zu färben, also überzustreichen, nach dem Motto nach außen hui und innen pfui!. Das ist alles. |
Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Das Diagramm irrt in einigen Punkten:
Méluche gehört weiter nach links und eigentlich auch schon ins autoritäre Viertel, er ist zu den linksextremen zu rechnen (zwar nicht ganz so extrem wie Arthaud und Poutou, aber definitiv linker als der linke Flügel des PS) Hamon mehr in die Mitte des linken Viertels (er gehört immerhin zum linken Flügel des PS) Macron ist nicht rechts, er gehört mehr zur Mitte hin, eigentlich genau in die Mitte des "libertarian" Viertels Le Pen ist zu weit in der Mitte: sie ist "authoritarian" und sehr viel weiter rechts als Fillon. Bei Le Pen und Mélenchon in der Stichwahl wärs die Wahl zwischen Pest und Cholera gewesen so ist's eben die Wahl zwischen Pest und schwerer Bronchitis (wir werden wohl 5 Jahre mehr oder weniger husten, aber das kann man immerhin noch einigermassen glimpflich überstehen...) |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Macron und Le Pen vertreten im Wesentlichen die Interessen der gleichen Klassen, Schichten und Milieus. Der Unterschied zwischen beiden ist nur die der unterschiedlichen Methoden der Interessenvertretung. Mélenchon vertritt die Interessen anderer Klassen, Schichten und Milieus, vornehmlich der Mehrheit der lohnabhängigen Klassen. er ist sozusagen der Sanders Frankreichs. Wieso soll der genau so schlimm sein wie eine Neofaschistin? Kannst du das mal erklären? |
Quéribus hat folgendes geschrieben: | ||
Du irrst dich gewaltig: Macron und Le Pen vertreten eben nicht die gleichen Klassen/Schichten/Milieus, da gibt es gewaltige Unterschiede. |
Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Wieso Méluche genauso schlimm ist wie Le Pen?
Anti-europäisch sind beide (und wollen beide Frankreich aus der EU nehmen, Le Pen will auch vom Euro zum Franc zurück), ... |
Zitat: |
"Ich werde Deutschland die Stirn bieten", kündigte er mehrfach im Wahlkampf an. Sollte Deutschland nicht zu neuen, sozialeren EU-Verträgen bereit sein, müsse eine Volksabstimmung über einen Verbleib in der EU entscheiden."
http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-04/praesidentschaftswahlen-frankreich-jean-luc-melenchon-aufsteiger-umfragen-feinde/komplettansicht |
Quéribus hat folgendes geschrieben: |
ausserdem weil Linksextrem und Rechtsextrem oft dieselben Methoden der Interessenvertretung verwenden, autoritär (wenn nicht schlimmer) sind...
und du das eigentlich ausm Sozialkundeunterricht noch wissen solltest. |
Quéribus hat folgendes geschrieben: |
edith:
Méluche ist auch alles andere als der "Bernie Sanders Frankreichs" (wer hat dir den Bären aufgebunden?) Sanders steht den Demokraten (mit sozialdemokratischer Tendenz) nahe, Mélenchon den Kommunisten (er wird von PCF und CGT unterstützt), das ist eine ganze Ecke weiter links als Sanders. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Gewerkschaftlich organisierte und kritische Arbeiter und Angestellte, ökologisch bewusste Menschen und Anhänger einer zivilen Friedenspolitik haben mit Sicherheit für Mélenchon gewählt. Anhänger einer neoliberalen, militaristischen und unsozialen Politik wählten entweder Le Pen oder Macron (oder eben Fillon). Die Anhänger von Le Pen denken inhaltlich nicht anders, sie sind nur rücksichtsloser, brutaler, unmenschlicher. Es gibt leider keine mir bekannten Wahlanalysen, die das Wahlverhalten nach den oben genannten Merkmalen aufschlüsseln. (Es geht ausdrücklich nicht um passive Mitglieder der Arbeiterklasse, sondern um deren bewusste Mitglieder.) |
Zitat: |
Noch eine kleine Anmerkung: Kommunisten sind nicht *extrem*, sie sind radikal, weil sie eine radikale Analyse und Theorie besitzen. Rechte sind extrem, jedoch nicht radikal ...-! |
Duden hat folgendes geschrieben: |
[politisch] extrem, radikal eingestellter Mensch |
Quéribus hat folgendes geschrieben: | ||
Du versuchst grade, deutsche Verhältnisse, was gewerkschaftliche Organisationen etc pp betrifft auf Frankreich zu übertragen. Das passt nur leider überhaupt nicht. Deine "wahren Schotten/Bewusste Mitglieder der Arbeiterklasse" nach deutschem Muster/deiner Vorstellung wirst du hier eine ganze Weile suchen müssen, bevor du fündig wirst, wenn überhaupt. In F sind sehr sehr viel weniger Leute gewerkschaftlich organisiert als in D (neulich wurde, nach den letzten Wahlen der Vertreter zum ersten Mal die CFDT als grösste Gewerkschaft, vor der CGT). Nicht zu Unrecht: der CGT-Boss Martinez ist ein professionneller Quertreiber, dem es mehr um Profilierung als um das eigentliche Interesse der Arbeitnehmer geht. Die streiken erst und verhandeln anschliessend (oder auch nicht). Ich hab hier einen Link, der die Wahlergebnisse im Dépt Cher ( 18 ) nach Einkommen aufschlüsselt. Sind aber auch viele ländliche Wahlkreise dabei, deine "bewussten Mitglieder der Arbeiterklasse" wirst du wohl eher in Vierzon finden als in der Pampa um Bourges... Und Vierzon, naja... da haben einige immer noch nicht mitgekriegt, dass Stalin gestorben ist... |
Quéribus hat folgendes geschrieben: | ||||
das ist doch nur Wortspielerei, guck mal im Duden nach, da besteht kein Unterschied zwischen "extrem" und "radikal", das eine ist jeweils Synonym für das andere: Unter "Extremist" findest du:
und unter den dazu gehörigen Synonymen: Radikaler, Radikalinski... die extreme Rechte wird ebenfalls behaupten, dass ihre Theorien auf einer radikalen Analyse basieren, das ist kein Monopol der extremen Linken. |
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