Myron hat folgendes geschrieben: |
+++Da die GWUP nur im ersten Beitrag erwähnt wird, und es im gesamten Thread um den Wokeismus im Allgemeinen geht, sollte dieser Thread umbenannt werden in Wokeismus oder Die Woke Linke.+++ |
Zitat: |
GWUP: Diskussion um den sogenannten "Wokeismus"
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||
Besser: Ursprünglichen Titel abändern:
Die Diskussion ging ja gerade darum, ob das überhaupt ein sinnvoller Begriff ist bzw. was man implizit voraussetzt und damit macht und behauptet, wenn man diesen Begriff benutzt. |
narr hat folgendes geschrieben: |
Die "Woke-Bewegung" hat sich inzwischen zur Ideologie entwickelt. Grundlage sind nicht mehr wissenschaftliche Regeln, sondern "Gefühle". Begriffe wie "westliche Wissenschaft" werden ohne nachzudenken benutzt. Aber was soll denn "westliche Wissenschaft" sein?
Der Vorfall in Neuseeland zur M?tauranga M?ori ist ein ein ausgezeichnetes Beispiel für das Abdriften der "Woke-Bewegung", das auch schon in Westeuropa zu beobachten ist. |
Pandas Thumb hat folgendes geschrieben: | ||
Chemistry Professor Paul Kilmartin on "mauri" in the NZ Chemistry/Biology curriculum By Nick Matzke February 20, 2022 17:00 MST
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Maori Religion hat folgendes geschrieben: |
Das Wort tapu kann als "heilig", als " spirituelle Vorschrift" oder als "implizites Verbot" interpretiert werden; es beinhaltet Regeln und Verbote. Es gibt zwei Arten von Tapu: privates Tapu (in Bezug auf Einzelpersonen) und öffentliches Tapu (in Bezug auf Gemeinschaften). Eine Person, ein Gegenstand oder ein Ort, der tapu ist, darf nicht berührt werden, in manchen Fällen darf man sich ihm nicht einmal nähern. Eine Person, ein Objekt oder ein Ort kann durch Tapu für eine bestimmte Zeit heilig gemacht werden.
In der M?ori-Gesellschaft vor dem europäischen Kontakt war Tapu eine der stärksten Kräfte im Leben der M?ori. Ein Verstoß gegen Tapu konnte schlimme Folgen haben, einschließlich des Todes des Täters durch Krankheit oder durch die Hand eines von der Tat Betroffenen. https://en.wikipedia.org/wiki/M%C4%81ori_religion |
Maori-Religion hat folgendes geschrieben: |
In früheren Zeiten galten Speisen, die für eine Person von hohem Rang gekocht wurden, als tapu und durften von einem Untergebenen nicht gegessen werden. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Mit diesem Satz ist klar: die Maori waren eine stratifizierte Gesellschaft. Nix edle Wilde, die untereinander gleichberechtigt in Einklang mit der Natur leben. Ich wette einen Fünfer, die hatten Sklavenhaltung und Vielweiberei. Frauenrechte, Schwulenrechte, Kinderrechte? Eher nicht.
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Journal of Experimental Biology hat folgendes geschrieben: |
Moving beyond ontological (worldview) supremacy: Indigenous insights and a recovery guide for settler-colonial scientists
Journal of Experimental Biology - June 2023 Zur Überwindung der ontologischen (Weltanschauungs-)Vorherrschaft: Indigene Einsichten und ein Leitfaden zur Rettung siedler-kolonialer Wissenschaftler Biowissenschaftler gehen heute oft von einem "objektivistischen" und universellen Wissen aus, das aus der frühen westlichen Wissenschaftsphilosophie stammt ... Dem "Mythos der wissenschaftlichen Objektivität" folgend, betrachten Wissenschaftler, die sich mit natürlichen Systemen befassen, die natürliche Welt oft als "Objekt", was im Gegensatz zu relationaler Ethik und indigenen Seins- und Wissensweisen steht. Obwohl das Streben nach Objektivität ein mächtiges Instrument ist, kann es dazu führen, dass Wissenschaftler und Lernende der Wissenschaft andere Formen der Wissenschaft fälschlicherweise als "unwissenschaftlich" bezeichnen. ... [z. B. das Verständnis der Biophysik von Flüssen als lebende Einheiten in Aotearoa (Brierley et al., 2022) oder die Untersuchung der genetisch-sprachlichen Verbindungen zwischen Grizzlybären und indigenen Gemeinschaften (Henson et al., 2021)]. |
Fluß-Studie hat folgendes geschrieben: |
Die Wiederbelebung der strangulierten Flüsse in Aotearoa, Neuseeland
Die heutigen Bewirtschaftungsmethoden haben die Flusssysteme in Aotearoa Neuseeland künstlich eingeengt (stranguliert), um eine intensivere Landnutzung in den Anrainergebieten zu ermöglichen. Diese Praktiken arbeiten gegen die Natur und vermindern die Funktionalität und den Wert der biologischen Vielfalt lebender Flüsse sowie die damit verbundenen soziokulturellen Beziehungen zu Flüssen. Die Einengung von Flüssen kann das Hochwasserrisiko verstärken [...] Bislang wurden in Aotearoa Neuseeland noch keine Maßnahmen ergriffen, um Flüssen mehr Raum zu geben, was solche Mängel beheben könnten. Und das, obwohl solche Praktiken direkt mit den Konzepten der Maori (Ureinwohner) übereinstimmen, die Flüsse als unteilbare, lebendige Einheiten betrachten. https://wires.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/wat2.1624 |
Fluß-Studie hat folgendes geschrieben: |
Die im Vertrag von Waitangi verankerten Verpflichtungen, die die Rechte der Maori neben den kolonialen Rechten der Siedlergesellschaft geltend machen, sind eine zusätzliche Triebfeder für die Einführung von Initiativen zur Schaffung von mehr Bewegungsraum für Flüsse. |
Wikipedia hat folgendes geschrieben: |
Treaty of Waitangi 1840
In Artikel zwei des Maori-Textes wird festgelegt, dass die Maori die uneingeschränkte Herrschaft über ihre Ländereien, Dörfer und all ihre Schätze behalten, während der englische Text das fortgesetzte Eigentum der Maori an ihren Ländereien festschreibt und das uneingeschränkte Vorkaufsrecht der Krone festlegt. Da einige Wörter im englischen Vertrag nicht direkt in die damalige Maori-Sprache übersetzt wurden, ist der Maori-Text keine exakte Übersetzung des englischen Textes, insbesondere in Bezug auf die Bedeutung von "Souveränität haben" und "Souveränität abtreten" Diese Unterschiede führten in den Jahrzehnten nach der Unterzeichnung zu Meinungsverschiedenheiten, die schließlich zu den Neuseelandkriegen von 1845 bis 1872 beitrugen und bis zu den Vereinbarungen im Vertrag von Waitangi in den frühen 1990er Jahren andauerten. https://en.wikipedia.org/wiki/Treaty_of_Waitangi |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Im Denken der Maori werden mitunter natürliche Gegebenheiten als lebendig angesehen, Flüsse zum Beispiel. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Dem "Mythos der wissenschaftlichen Objektivität" folgend, betrachten Wissenschaftler, die sich mit natürlichen Systemen befassen, die natürliche Welt oft als "Objekt"... |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Hoffentlich fordert ein schelmischer Maori das Recht auf Polygamie ein. Die gerichtliche Begründung, warum Polygamie nicht geht, möchte ich sehen. |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: |
Wenn er in NZL nicht damit durchkommt, kann er ja immer noch in D Asyl beantragen.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article109544417/Polygamie-in-der-Migranten-Parallelgesellschaft.html |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: |
Die Marotte etablierter Zivilisationen, indigenen Gesellschaften ihre Wunschvorstellungen aufzudrücken kennen wir spätestens seit Tacitus (Germania). Befriedigt anscheinend ein wohlstandsbürgerliches Grundbedürfnis. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Lebendige Flüsse, ontologische Überlegenheit und eine veritable Verschwörungstheorie
Im Denken der Maori werden mitunter natürliche Gegebenheiten als lebendig angesehen, Flüsse zum Beispiel. ... |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Und ich möchte einfach mal ganz allgemein fragen, welche Relevanz denn bitteschön der Umgang der Neuseeländer mit dem kulturellen Erbe der von ihnen kolonisierten Maori für uns haben soll, zumal auf dieser ziemlich schmalen Quellenbasis. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Es steht ja noch deine Frage im Raum, was woke denn überhaupt sei, wenn nicht Kampfbegriff oder Ausdruck von Präzisierungsfaulheit. Einige Leute haben Antworten gegeben, an Matauranga Maori lassen sie sich überprüfen. Ich finde die Sache weit über das woke-Thema hinaus spannend: ein Land mit zwei verschiedenen Bevölkerungsgruppen, die kulturelle Autonomie haben. Wieviel Parallelgesellschaft ist machbar? |
Zitat: |
"Multiculturalism is part of a broader political movement for greater inclusion of marginalized groups, including African Americans, women, LGBTQ people, and people with disabilities (Glazer 1997, Hollinger 1995, Taylor 1992). This broader political movement is reflected in the “multiculturalism” debates in the 1980s over whether and how to diversify school curricula to recognize the achievements of historically marginalized groups. But the more specific focus of contemporary theories of multiculturalism is the recognition and inclusion of minority groups defined primarily in terms of ethnicity, nationality, and religion. The main concern of contemporary multiculturalism are immigrants who are ethnic and religious minorities (e.g. Latinx people in the U.S., Muslims in Western Europe), minority nations (e.g. the Basque, Catalans, Québécois, Welsh) and indigenous peoples (e.g. Native peoples and indigenous groups in Canada, the U.S., Australia, and New Zealand)."
Quelle: https://plato.stanford.edu/entries/multiculturalism/ |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Was wir derzeit in Neuseeland in Sachen "social justice for Maori" sehen, ist ein gutes Beispiel für angewandten Wokeismus, worin das Thema Multikulturalismus eine zentrale Rolle spielt. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Ein Beispiel für linke Kritik an der Wachen (Identitären/Kulturellen) Linken: "Der laut verfochtene Antirassismus lenkt vom Klassenkampf ab: Ein amerikanischer Linker attackiert die Identitätspolitik Arm oder reich? Die materiellen Lebensgrundlagen definierten den gesellschaftlichen Status eines Menschen stärker als die Hautfarbe oder die sexuelle Orientierung – das schreibt der Literaturwissenschafter Walter Benn Michaels und macht sich damit wenig Freunde." … "Zurück zur Klassenpolitik" – so lautet der Titel eines Textes von Richard Rorty:… |
Zitat: |
"…the identitarian/culturalist left…"
(Reed, Jr., Adolph. "Django Unchained, or, The Help: How ‘Cultural Politics’ Is Worse Than No Politics at All, and Why." In: Walter Benn Michaels & Adolph Reed, Jr., No Politics but Class Politics, 157-193. Edited by Anton Jäger & Daniel Zamora. London: ERIS, 2022. p. 172) |
Zitat: |
"The New York Times published a lengthy news article last week highlighting an instructive incident that took place earlier this year within the Democratic Socialists of America (DSA). A speech by professor emeritus of political science Adolph Reed, Jr. was cancelled due to objections by the AFROSOCialist and Socialists of Color Caucus over his “reactionary and class reductionist form of politics.”…"
Quelle: https://www.wsws.org/en/articles/2020/08/18/reed-a18.html |
Zitat: |
"Kunststudenten in Berlin betreiben antisemitischen Aktivismus und verbreiten eine Kultur der Angst: In Deutschland häufen sich israelfeindliche Vorfälle an Hochschulen. Die Universität der Künste in Berlin sticht besonders hervor. Eine propalästinensische Gruppe versucht dort gerade, den politischen Diskurs zu kapern.…"
Quelle: https://www.nzz.ch/feuilleton/antisemitismus-und-israelfeindlichkeit-an-der-universitaet-der-kuenste-berlin-ld.1768196 |
Zitat: |
"Den rot gefärbten Händen wird in Kreisen antiisraelischer Aktivisten allerdings noch eine weitere Bedeutung zugeschrieben. Sie sollen angeblich an einen Vorfall erinnern, bei dem 12. Oktober 2000 in der palästinensisch kontrollierten Stadt Ramallah im Westjordanland ein Mob zwei israelische Reservisten lynchten. Die beiden waren offenbar falsch abgebogen und versehentlich nach Ramallah gefahren. Nach ihrer Festnahme stürmten etwa 1000 Männer die Polizeistation, ein gutes Dutzend von ihnen stach und schlug auf die Israeli ein, riss ihnen Augen und innere Organe heraus. Ein italienisches Fernsehteam filmte, als einer der Mörder ans Fenster trat und der draussen stehenden Menge seine blutverschmierten Hände zeigte." |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Bessere Namen für die Woke/Wache Linke als die folgenden habe ich bisher nicht gefunden:
die identitäre Linke die kulturelle/kulturalistische Linke identitärer Sozialismus kultureller/kulturalistischer Sozialismus (Kultursozialismus) Linksidentitarismus |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Nein, das ist viel eher ein gutes Beispiel für angewandten oberen zapokanischen Motrentismus. Dieser äußert sich außerdem in einer übergroßen Toleranz (trotz der verheerenden medizinischen Folgen!) für "traditionellen", jahreszeitlich orientierten exzessiven Drogenkonsum im Südosten Deutschlands, in einem absurden Verständnis weitgehender Bevölkerungsteile der USA für den traditionellen Privatgebrauch (oft mit Todesfolge!) von explosivstoffbetrieben Tötungsgeräten sowie im traditionellen Tanz der drehenden Derwische (mit seiner geplanten Ausschaltung des natürlichen Schwindels). Der angewandte obere zapokanische Motrentismus ist somit die gemeinsame Ideologie hinter den Vorstellungen der Maorigemeinschaft, der Vereinigung der Wiesnworte, der NRA und den Sufiorden, die ihre jeweiligen Gesellschaften ideologisch voll im Griff haben. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Was wir derzeit in Neuseeland in Sachen "social justice for Maori" sehen, ist ein gutes Beispiel für angewandten Wokeismus, worin das Thema Multikulturalismus eine zentrale Rolle spielt.
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn die Sache ein willkürlich konstruiertes Phantom ist, ist ein Name so schlecht wie der andere. "Wokeismus" ist insofern noch ehrlicher, als es durch die arg dumme Wortbildung den reinen Wunsch zur Diffamierung so offen vor sich her trägt. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Die Sache, um die es hier geht, ist mitnichten ein "willkürlich konstruiertes Phantom", sondern ein reales politisches Phänomen. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Es kommt lediglich ein wildes Sammelsurium aus Themen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben (jedenfalls stellst du nicht dar, was sie miteinander zu tun hätten), außer dass du da irgendwas doof findest: Dreadlocks, Mohrenköpfe, M?tauranga M?ori, Geschlechterdiskussion, "westliche Wissenschaft" - was zum Teufel ist denn da der Zusammenhang? |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Ich für meinen Teil kann keinerlei sinnvollen Zusammenhang zwischen Lehrplanänderungen in Neuseeland mit Bezug auf Maorikultur, Klassenkampfdiskussionen in den USA und von israelbezogenem Antisemitismus geprägten Protestaktionen von Kunststudierenden in Berlin erkennen. Jedenfalls bist du es schuldig geblieben, diesen angeblichen Zusammenhang aufzuzeigen. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Der Zusammenhang ist, daß diese Themen tendenziell im Bündel befürwortet oder abgelehnt werden. Wer sagt, Dreadlocks gehören den Rastarfari (oder wem auch) wird statistisch öfter pro Gendersprache sein, Antirassistisch sein, oder, falls von den USA die Rede ist, pro-palästinensisch. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Ich für meinen Teil kann keinerlei sinnvollen Zusammenhang zwischen Lehrplanänderungen in Neuseeland mit Bezug auf Maorikultur, Klassenkampfdiskussionen in den USA und von israelbezogenem Antisemitismus geprägten Protestaktionen von Kunststudierenden in Berlin erkennen. Jedenfalls bist du es schuldig geblieben, diesen angeblichen Zusammenhang aufzuzeigen. Ich finde, dass ich noch sehr höflich bin, wenn ich ein solches Sammelsurium "willkürlich konstruiert" nenne. |
Zitat: |
"The roots of the new ideology that is changing the key rules and norms of mainstream institutions lie in the transformation of the core commitments of many self-described progressives.“
(Mounk, Yascha. The Identity Trap: A Story of Ideas and Power in Our Time. New York: Penguin, 2023. p. 8 ) "Ten years ago, newspaper articles that discussed the rise of this new ideology often talked about “identity politics.” As recently as five years ago, many of the people who embraced it would proudly describe themselves as “woke.” But the use of both terms has since become deeply polarizing. Nowadays, anybody who talks about identity politics or describes an activist as woke is liable to be perceived as an old man yelling at the clouds. No generally accepted term has so far come to take the place of these earlier labels. That is a problem. It is hard to have a productive debate about an ideology when you can’t even agree on what to call it. So it would be helpful to settle on a name that is acceptable both to its supporters and to its critics. I have a suggestion. This body of ideas draws on a broad variety of intellectual traditions and is centrally concerned with the role that identity categories like race, gender, and sexual orientation play in the world. So I will, for the most part, refer to it as the “identity synthesis.” The identity synthesis is concerned with many different kinds of groups, including (but not limited to) those based on race, gender, religion, sexual orientation, and disability. It is the product of a rich set of intellectual influences, including postmodernism, postcolonialism, and critical race theory. It can be pressed into the service of diverse political causes from a radical rejection of capitalism to a tacit alliance with corporate America. All of that makes it tempting to assume that the identity synthesis lacks coherence, or even to dismiss the whole thing as a vague cultural “vibe” that will eventually dissipate. Indeed, virtually everything that has been written about this topic so far falls into one of two camps. Either it uncritically celebrates the core ideas of the identity synthesis as a necessary tonic to the injustices of the world, or it summarily dismisses them as a fad that need not be taken seriously from an intellectual point of view. But on closer examination, the ideology that dare not speak its name turns out to have a nature that is all too real." (Mounk, Yascha. The Identity Trap: A Story of Ideas and Power in Our Time. New York: Penguin, 2023. pp. 9-10) "The Main Themes of the Identity Synthesis Intellectual life on American campuses has, over the course of the past half century, been fundamentally reshaped by the ascendancy of the “identity synthesis.” Inspired by postmodernism, postcolonialism, and critical race theory, a new generation of scholars succeeded in welding a diverse set of influences into one coherent ideology. Despite the real variation within and between different academic departments, this synthesis is characterized by a widespread adherence to seven fundamental propositions: a deep skepticism about objective truth inspired by Michel Foucault; the use of a form of discourse analysis for explicitly political ends inspired by Edward Said; an embrace of essentialist categories of identity inspired by Gayatri Chakravorty Spivak; a proud pessimism about the state of Western societies as well as a preference for public policies that explicitly make how someone is treated depend on the group to which they belong, both inspired by Derrick Bell; and an embrace of an intersectional logic for political activism as well as a deep-seated skepticism about the ability of members of different identity groups to understand each other, both associated with Kimberlé Crenshaw." (Mounk, Yascha. The Identity Trap: A Story of Ideas and Power in Our Time. New York: Penguin, 2023. p. 65) "Key Takeaways * Since the 1960s, parts of the American left paid growing attention to social issues connected to oppression on the basis of race, gender, and sexuality. When the Soviet Union collapsed in the early 1990s, the left could no longer look to a powerful country committed to class struggle. It became increasingly focused on questions of culture and identity. * In the last decades of the twentieth century, this new emphasis started to transform intellectual life on campus. It led to a renewed focus on the experiences of marginalized groups in both the humanities and the social sciences. This transformation was further accelerated by the rise of a new set of academic centers and departments devoted to studying questions of identity, such as gender studies, media studies, African American studies, Latino studies, and disability studies. * Gradually, the triple influence of postmodernism, postcolonialism, and critical race theory gave rise to an “identity synthesis.” This new ideology was defined by seven major themes: a rejection of the existence of objective truth; the use of a form of discourse analysis for explicitly political ends; an embrace of strategic essentialism; a deep pessimism about the possibility of overcoming racism or other forms of „ other forms of bigotry; a preference for public policies that explicitly distinguish between citizens on the basis of the group to which they belong; an embrace of intersectionality as a strategy for political organizing; and a deep skepticism about the ability of members of different groups to communicate with each other. * The identity synthesis was inspired by major thinkers including Michel Foucault, Edward Said, Gayatri Chakravorty Spivak, Derrick Bell, and Kimberlé Crenshaw. But ironically, many of these thinkers have expressed serious misgivings about the way in which their work has transformed the left." (Mounk, Yascha. The Identity Trap: A Story of Ideas and Power in Our Time. New York: Penguin, 2023.) |
Myron hat folgendes geschrieben: |
In seinem Buch (das im nächsten Jahr bei Klett-Cotta auf Deutsch erscheint) schreibt Yascha Mounk, dass es schwer sei, eine produktive Debatte über eine Ideologie zu führen, wenn man sich nicht einmal darauf einigen kann, wie sie zu nennen ist. Gewiss, aber dieser Umstand bedeutet keineswegs, dass der Diskussionsgegenstand nichts weiter als ein (verschwörungstheoretisches) Phantom oder eine Fiktion ist. Mounk sieht den theoretischen "Wokeismus" als eine "Identitätssynthese". |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Erschreckend und widerlich! So sieht die (antisemitische) Praxis der radikalen Linksidentitären (mit ihrem "Antikolonialismus" und "Antirassismus") aus:
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Erstens habe ich meine erheblichen Zweifel daran, dass diese Dinge "im Bündel befürwortet oder abgelehnt werden". |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Zum Beispiel würde ich einiges darauf wetten, dass von den Studenten, die an der Berliner Universität der Künste eine antisemitische Aktion gemacht haben, kaum jemand über eine neuseeländische Lehrplanänderung mit Bezug auf Matauranga Maori auch nur jemals etwas gehört hat. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Zweitens halte ich es sowieso schon für eine ziemlich grobschlächtige und unangemessene Vereinfachung, solche komplexen Themen auf ein simples "befürworten oder ablehnen" zu reduzieren. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Drittens dachte ich irgendwie, dass es bei der Behauptung einer gemeinsamen Ideologie um etwas mehr ginge als statistische Korrelation (die, wenn sie existiert, auch ganz andere Ursachen haben könnte, z.B. Persönlichkeitsmerkmale. Oder eben eine Feindbild-Konstruktion). |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Viertens finde ich es bezeichnend, dass du schon in deiner knappen Aufzählung einbauen musst, dass schon diese bloß statistische Korrelation ganz offensichtlich nicht länderübergreifend ist, also je nach Kontext variabel, also vielleicht doch nicht eine so klare Sache, wie behauptet wird. |
them hat folgendes geschrieben: |
Why Queer Solidarity With Palestine Is Not “Chickens for KFC”
Viele der lautesten Demonstranten waren queere und transsexuelle Menschen. Neben vielen Momenten der LGBTQ+-Solidarität haben queere Journalisten bei der New York Times wegen der Berichterstattung über Gaza gekündigt, und queere Prominente wie Kehlani, Jonathan Van Ness, Angelina Jolie, Susan Sarandon und Indya Moore haben öffentlich pro-palästinensische Positionen eingenommen. https://www.them.us/story/lgbtq-solidarity-palestine-saed-atshan |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Fünftens wäre - selbst wenn es denn so wäre - eine solche statistische Korrelation kein Argument dafür, diese Themen auch "im Bündel" zu diskutieren. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Nur eben als einzelne Themen, sodass man sich mit ihnen auch konkret und differenziert auseinandersetzen konnte, und nicht unter einem sinnlosen Kampfbegriff zusammengemanscht. |
Zitat: |
Nationwide Survey Results - Liberals, Progressives, Wokeness and Israel
Samuel J. Abrams & David L. Bernstein JewishJournal / Jewish Institute for Liberal Values INC Wir definieren woke culture als eine ideologische Veranlagung, die Welt als geteilt zwischen den Ohnmächtigen und den Mächtigen, den Unterdrückten und den Unterdrückern zu sehen und Ungleichheiten zwischen Völkern und Gruppen auf wahrgenommene Machtunterschiede zurückzuführen und den Unterdrückten moralische Überlegenheit zuzusprechen. Der postmodernen Theorie zufolge durchdringen unterdrückerische Machtsysteme jeden Winkel der Gesellschaft, sind aber schwer zu erkennen, weil sie so tief in unser Leben eingebettet sind. Die Opfer von Unterdrückung, so argumentieren die Postmodernen, haben den einzigen authentischen Einblick in diese verborgenen Kräfte und sind daher in einzigartiger Weise qualifiziert, sie für den Rest der Gesellschaft zu definieren und zu kommentieren. [...] Putting all this together, the more woke one is, the less likely they are to hold pro-Israel views. https://jilv.org/poll/ |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
…Drittens dachte ich irgendwie, dass es bei der Behauptung einer gemeinsamen Ideologie um etwas mehr ginge als statistische Korrelation (die, wenn sie existiert, auch ganz andere Ursachen haben könnte, z.B. Persönlichkeitsmerkmale. Oder eben eine Feindbild-Konstruktion).
Viertens finde ich es bezeichnend, dass du schon in deiner knappen Aufzählung einbauen musst, dass schon diese bloß statistische Korrelation ganz offensichtlich nicht länderübergreifend ist, also je nach Kontext variabel, also vielleicht doch nicht eine so klare Sache, wie behauptet wird. Fünftens wäre - selbst wenn es denn so wäre - eine solche statistische Korrelation kein Argument dafür, diese Themen auch "im Bündel" zu diskutieren. Ablehnung von Atomkraft, Befürwortung von Seenotrettung und eine positive Einstellung zur Gesamtschulidee korrelieren wahrscheinlich auch, trotzdem wäre es mMn ein sicheres Zeichen politischen Wahnsinns, diese Dinge ernsthaft in eine gemeinsame Debatte packen zu wollen. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
…Die gegenwärtige Wache/Woke Linke hat einige ideologische Wenden hinter sich:
… * die postkoloniale Wende zu einer gegen die "weiße Rasse" & die westliche (europäische/abendländische) Kultur gerichteten "culture of repudiation" (Roger Scruton), einer Gegenkultur der Ablehnung/Zurückweisung/Verwerfung/Verschmähung/Abwertung/Geringschätzung der weißen/westlichen Kultur, die als imperalistisch-kolonialistisches "Hegemonialsystem" verdammt wird. … |
Zitat: |
"In the late eighties, when controversy arose over the teaching of required courses in Western civilization, the public became aware of the existence of an Academic Left. “Hey, hey, ho, ho, Western culture’s got to go,” shouted radical black and white students at Stanford [University]."
(Diggins, John Patrick. The Rise and Fall of the American Left. New York: W. W. Norton & Co., 1992. pp. 291-2) |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Bessere Namen für die Woke/Wache Linke als die folgenden habe ich bisher nicht gefunden: die identitäre Linke die kulturelle/kulturalistische Linke identitärer Sozialismus kultureller/kulturalistischer Sozialismus (Kultursozialismus) Linksidentitarismus |
Zitat: |
"…the cultural left—which I am defining here loosely and generously, as that uneasy, shifting set of alliances formed by feminist critics, critics of so-called minority discourse, and Marxist and poststructuralist critics generally, the Rainbow Coalition of contemporary critical theory."
(Gates, Henry Louis, Jr. Loose Canons: Notes on the Culture Wars. New York: Oxford University Press, 1992. p. 17) |
Zitat: |
"The most significant themes within multiculturalism are:
* postcolonialism * politics of recognition * culture and identity * minority rights * togetherness in difference." ——— "Die bedeutsamsten Themen innerhalb des Multikulturalismus sind: * Postkolonialismus * Anerkennungspolitik * Kultur und Identität * Minderheitenrechte * Zusammensein in Verschiedenheit." (Heywood, Andrew. Political Ideologies: An Introduction. 7th ed. London: Red Globe/Macmillan, 2021. p. 227) |
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