Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Hinter dem russischen Terror soll also möglicherweise genauso der CIA stehen, wie hinter Al Kaida und damit auch 9/11, angeblich um Russland zu zerstören. Es wird also zugegeben, dass der Terror Russland schädigt. Nach bei Verschwörungstheoretikern altbewährter Cui-Bono-Logik muss also die USA dahinter stecken. Andere hingegen meinen Russland würde profitieren, folglich steckt nach Cui-Bono der Kreml dahinter, also das genaue Gegenteil ist dieser Ansicht nach der Fall. |
Zitat: |
Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion sind die USA systematisch und zielstrebig in deren früheres Einfluss- und Staatsgebiet vorgedrungen. Der Krieg gegen Jugoslawien diente ebenso diesem Zweck wie die Osterweiterung der Nato und die Besetzung Afghanistans. Die drei baltischen Staaten, einst Teil der Sowjetunion, sind mittlerweile Mitglieder der Nato, ebenso die meisten ehemaligen Warschauer-Pakt-Staaten. In Zentralasien unterhalten die USA in mehreren früheren Sowjetrepubliken Militärbasen und unterstützen US-freundliche Regimes.
In Georgien wurde mit aktiver politischer und finanzieller Hilfe aus den USA ein Regime installiert, das Moskau spinnefeind ist und den Anschluss an die Nato anstrebt. Georgien ist nicht nur aufgrund seiner unmittelbaren Nachbarschaft zum kaukasischen Krisenherd von strategischer Brisanz, es kontrolliert auch den Durchgang vom Kaspischen Becken zum Schwarzen Meer und damit den wichtigsten westlichen Exportkorridor für das zentralasiatische Öl und Erdgas. Außerdem bildet es die Brücke zwischen dem südlichen Russland und Kleinasien. Präsident Putin hat sich bisher mit öffentlicher Kritik an Washington zurückgehalten und eine enge persönliche und politische Beziehung zu seinem amerikanischen Amtskollegen gepflegt. Dies geschah zum Teil aufgrund einer realistischen Einschätzung der geringen Chancen, die Moskau in einem offenen Kräftemessen mit Washington hätte, zum andern, weil er sich davon freie Hand für das Vorgehen gegen die separatistischen Bewegungen versprach, die den südlichen Rand des russischen Staates gefährden. Putin war stets bemüht, die tschetschenischen Separatisten als Abteilung des "internationalen Terrorismus" darzustellen, um die internationale Kritik am brutalen Vorgehen der russischen Streitkräfte zu entkräften. Es ist aber offensichtlich, dass sich Moskau durch die Umklammerung der USA zunehmend unter Druck gesetzt fühlt. In seiner ersten öffentlichen Fernsehansprache nach dem Massaker von Beslan sprach Putin von einer "direkten Intervention des internationalen Terrorismus gegen Russland" und deutete an, dass dahinter ausländische Mächte steckten - ohne allerdings Namen zu nennen. Er sagte, Russland werde von Terroristen angegriffen, "weil es als eine der weltgrößten Nuklearmächte für jemanden eine Bedrohung darstellt, und daher muss diese Bedrohung beseitigt werden". |
Zitat: |
Deutschland und Frankreich streben mit Unterstützung Italiens eine strategische Partnerschaft mit Russland an. Berlin, Paris und Moskau hatten bereits am Vorabend des Irakkriegs eng zusammengearbeitet, um eine Kriegsresolution in der UNO zu verhindern. Seither kommt es zu regelmäßigen Zusammentreffen zwischen Putin, Schröder und Chirac. Das letzte fand unmittelbar vor dem Geiseldrama von Beslan in Sotschi am Schwarzen Meer statt.
Für Deutschland steht neben dem Bemühen, ein Gegengewicht zur amerikanischen Hegemonie zu schaffen und den russischen Absatzmarkt zu erschließen, die Energiefrage im Mittelpunkt des Interesses an Russland. Da es, abgesehen von der enorm aufwändigen Kohle, über keine eigenen Energiereserven verfügt, ist es in hohem Maße von russischen Gas- und Öllieferungen abhängig. Dies umso mehr, als die Vorräte der Nordsee, die bisher gut ein Drittel der deutschen Ölversorgung deckten, in absehbarer Zeit erschöpft sein werden. |
Zitat: |
Hier also Weiteres zu den mir unterstellten "Verschwoerungstheorien:"
[quote="Junge Welt"] |
Zitat: | ||
Hier also Weiteres zu den mir unterstellten "Verschwoerungstheorien:"
Junge Welt ist für mich keine seriöse Quelle. Fingalo |
Zitat: | ||||||
[quote="Svantevit"]
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fingalo hat folgendes geschrieben: |
Ich kenne den Stil aus anderen Publikationen, die Verschwörungstheorien verbreiten, will mich aber jetzt nicht weiter damit befassen. |
max hat folgendes geschrieben: | ||
Also erklärst du lediglich, dass du keine Ahnung hast, dich mit den Positionen nicht beschäftigen willst und lieber bequem über angebliche Verschwörungstheorien schimpfst |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Im kaspischen Meer gibt es übrigens nicht annähernd so viel Öl, wie manche Enthusiasten Mitte der 90er vermuteten. |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Nämlich, dass ein Konglomerat aus nationalistischen und islamistischen Überzeugenen die Tschetschenen dazu treibt gegen Russland zu kämpfen und dass Russland aus verschiedensten Gründen, manche davon rational, andere weniger, nicht kleinbei gibt. |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Außerdem müsste Rußland nicht das ganze tschetschenien besetzt halten. Es würde reichen die Ölförderanlagen zu schützen. Die Pipelines kann man auch unterirdische vergraben. Und die neuen Machthaber Tschetscheniens könnten bestochen werden. Die Taliban waren ja schließlich auch bestechlich. |
max hat folgendes geschrieben: | ||
Tja, dass haben manche wohl erst zu spät mitbekommen, als sie Afghanistan überfielen und die Zahl ihrer Stützpunkte in der Region erhöhten. |
max hat folgendes geschrieben: | ||
Es geht ja nicht nur um Tschetschenien, sondern um die gesamte Südgrenze Russlands, wo es zahlreiche Krisenregionen gibt. |
max hat folgendes geschrieben: |
Wie meinst du, dass sie nur die Pipelines schützen können und gleichzeitig Tschetschenien aufgeben können? Wahrscheinlich erklären sich dann noch ein paar Regionen im Süden für unabhängig, womit sich das Problem für die russische Regierung noch ausweitet. |
max hat folgendes geschrieben: |
Natürlich würden die Herrschenden in Tschetschenien von den Pipelines profitieren wollen und sie deshalb nicht einfach Russland überlassen. Der Ratschlag, die dortigen Herrschenden zu bestechen, ist schon fast lustig. Genau dies wird doch gemacht, nur gelingt es den Herrschenden in Tschetschenien heute nicht, gleichzeitig Unterstützung in der Bevölkerung zu gewinnen und loyale Statthalter für Russland zu sein (die Taliban kämpfen übrigens noch immer in Afghanistan). |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Zirkelschluss par excellence. Die Basen werden wegen dem Öl gebaut. Und weil die Basen gebaut wurden, heißt dass, dass sie wegen demÖl gebaut wurden. |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass die USA Afghanistan wegen dem 11.9 angegriffen haben? Da solltest du dich mal in diese Richtung informieren. Vielleicht besteht ja ein Zusammenhang. Ist nur so eine Vermutung. |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Dass es andere machtpolitische Abläufe in der Region gibt, ist klar. Deshalb sind aber nicht alle Vorkommnisse dort fremdgesteuert oder von Machthabern initiiert. Der tschetschenische Terror gehört dazu. |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Aber die Argumentation, dass die Russen Tschetschnien wegen dem Öl besetzen und die USA wegen dem Öl den Terrorismus unterstüzen, wurde damit ein weiterer Schlag versetzt. |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Dass Russland einen Dominoeffekt mit totaler Zersplitterung fürchten muss und das ein Grund für den Krieg in Tschetschenien ist, ist klar. |
max hat folgendes geschrieben: | ||
Danke, dieser Gedanke wurde schliesslich gross und breit in jedem Medium verbreitet und war deshalb schwer zu ignorieren. Nur muss man sich doch fragen, warum die Pläne für den Angriff auf Afghanistan (laut SZ) schon vor dem 11.9. unterschriftsbereit auf dem Schreibtisch Bushs lagen und warum überhaupt Afghanistan angegriffen wurde. Warum wurde z.B. nicht ernsthaft versucht die Auslieferung bin Ladens durchzusetzen? Warum wurde nicht Hamburg angegriffen, obwohl dort anscheinend ein Grossteil der Vorbereitungen getroffen wurden? Warum wurde nicht Saudi-Arabien angegriffen, obwohl die meisten Selbstmordattentäter des 11.9. aus Saudi-Arabien kamen und von dort finanziert wurden? |
max hat folgendes geschrieben: | ||
Du kritisierst eine Strohmann-Position. Mir wäre nicht aufgefallen, dass hier ausschliesslich mit Öl argumentiert wurde. |
max hat folgendes geschrieben: |
Aber es gibt eben auch den Versuch der US-Regierung, die schon seit Ende der 70er durch die Unterstützung der Islamisten versuchen, die UdSSR zu destabilisieren. Der Afghanistan-Krieg von 79-89 ist doch nur das bekannteste Beispiel. Die Frage ist bei den Islamisten nur, in wie weit diese sich vollkommen verselbständigt haben und in wie weit sie noch Unterstüzung erhalten und von westlichen Geheimdiensten mit Spitzeln unterwandert sind. Diese Frage ist offensichtlich nicht so leicht zu beantworten. Meiner Meinung nach sind beide Varianten wahrscheinlich. |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Die Amerikaner fühlten sich angegriffen und wollten zurückschlagen. Und das trifft nicht nur auf das Volk zu, dass ja von Antiimperialisten sowieso meist als gehirngewaschen abgestempelt wird, sondern auch auf Präsident Bush und die Regierung. |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
In Afghanistan ist immerhin der sicherste Hafen für diese Terroristen und die Führungsspitze der Al Kaida inklusive dem vermuteten Mastermind Osama Bin Laden hielt sich auch dort auf. Es war also kein unsinniges Ziel. |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Wir sollten hier aber nicht Ursache und Wirkung verwechseln. |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Was die Pläne angeht, so hat der Pentagon immer Pläne alle möglichen Länder anzugreifen. Wenn es nach den Neocons gegangen wäre, dann hätte man sofort den Irak angegriffen. |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Es werden unzählige Gründe genannt. Wenn man cui-bono-Logik einsetzt, dann kommt man drauf, dass jeweils die Hälfte der Menschheit von einem Ereignis irgendwie profitiert. Und ebensoviele Verschwörungstheorien kann man dann basteln. |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
1.) Die Islamisten würden auch ohne amerikanische Unterstützung existieren. Es ist eine selbsttragende Bewegung, die von islamischen Ländern (Iran, Saud-Arabien) finanziert werden.
2.) Du überschätzt die Geheimdienste. |
max hat folgendes geschrieben: | ||
Kein unsinniges Ziel? Es gibt einen Terroranschlag und du befürwortest eine Invasion gegen ein ganzes Land. Na gut, Afghanistan ist heute wohl immer noch der sicherste Hafen für Terroristen und die Führungsspitze von Al-Quida befindet sich sicher immer noch dort oder in dem mit den USA verbündeten Pakistan. |
max hat folgendes geschrieben: |
Al-Quida hat bei dieser Auswahl sicher eine Rolle gespielt, war aber wohl eher ein guter Vorwand, als ein wirklicher Grund um Milliarden für einen Krieg auszugeben. |
max hat folgendes geschrieben: |
Schön, aber nenne mir einen Krieg im 20. Jahrhundert, bei dem heute noch jemand nach 30, 40 Jahren glaubt, dass die damalige Kriegspropaganda wirklich mit den Kriegsgründen zu tun hatte. Glaubt vielleicht jemand, dass 1939 zurück geschossen wurde? Also warum sollte man es sich so einfach machen und einfach annehmen, dass gegen Afghanistan zurückgeschossen wurde? |
max hat folgendes geschrieben: |
Wegen den Schwierigkeiten an gute Informationen zu kommen - es ist heute z.B. immer noch nichts über die Rolle der deutschen Spezialeinheiten in Afghanisten bekannt - ist es am sichersten, wenn man rationale Gründe sucht. |
max hat folgendes geschrieben: |
Und da haben diverse ehemalige Präsidentenberater in ihren Büchern doch viele Gründe genannt. Der wesentliche Grund für alle US-amerikanischen Kriege in den letzten Jahre dürfte der Versuch sein die Hegemonie angesichts schwindenden politischen Einflusses zu behaupten. |
max hat folgendes geschrieben: |
Zu 1.) Inzwischen spricht schon sehr viel dafür, dass die Islamisten selbstragend sind. Aber dank ihrer primitiven Ideologie sind sie sicher leicht unterwanderbar und beeinflussbar. |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Ich halte die Reaktion der Amerikaner nach dem 11.9. für glaubwürdig und nicht für einen Vorwand für den millitärisch industriellen Komplex.
Du verwechselst das mit dem Irak. |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Zweifelst du daran, dass sich Osama Bin Laden in Afghanistan aufhielt und dass die Regierung der USA davon ausging, dass er und seine Leute hinter dem ganzen Stecken? |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Die sehen zu, wie überall Opium angebaut wird und richten Brunnen her. Jedenfalls sieht man das immer in den Berichten. Jetzt kannst du natürlich über verdeckte Operationen spekulieren, aber was sollen die Deutschen da schon machen. Hatten die Deutschen auch schon Pläne Afghanistan zu überfallen? |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Es gibt in den USA haufenweise verrückte Think-Tanks, die alles mögliche Planen, mit größenwahnsinnigen Intellektuellen mit noch größenwahnsinnigeren Projekten. Die sind am Irakkrieg schuld. Nicht aber an Afghanistan. |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Wie willst du sie beeinflussen? Einen falschen Koran unterschieben? Das ist mir alles zu abstrakt. |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Die Taliban sind erst später gekommen, etwa Mitte der 90er und zwar als eine Oppositionsbewegung gegen die tyrannisch herrschenden Mujahedin. Warum bezeichnest du sie eigentlich als die Verbündeten der USA?
Soweit ich weiß führte man Verhandlungen wegen eines Pipelinebaus. Deswegen von Verbündten zu sprechen geht aber wohl zu weit. |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: | ||||
Diese Artikel triefen nur so von cui bono Logik. |
Zitat: |
Außerdem werden aus dem Kontext gerissene Statements dazu genutzt um die Theorie zu unterstützen. Putin kann genauso Saudi-Arabien gemeint haben. Oder er kann, so wie die spanische Regierung damals die ETA beschuldigte, Andeutungen gemacht haben um von seiner Politik abzulenken. |
Junge Welt vom 20.12.1999 hat folgendes geschrieben: |
Heiliger Krieg um Öl
Die 2000 Soldaten von Shamil Bassajew waren bei ihrem Einfall in Dagestan bemerkenswert professionell ausgebildet, versorgt und bewaffnet. Sie verfügten über Stinger-2-Raketen, die seitens der NATO nur ihren loyalsten Mitgliedsstaaten vorbehalten sind. Mit diesen Raketen zerstörten sie drei Hubschrauber vor laufenden Fernsehkameras. Während der Invasion in Tschetschenien setzten sie diese Raketen ein, um unter anderem einen Suchoi-25-Bomber, einen der besten in der Welt, abzuschießen. Dies erinnert an die Zeit, als die CIA ganz offen Stinger an den afghanischen Widerstand gegen die sowjetischen Truppen lieferte. Das Geld scheint von pro-westlichen Regimen der arabischen Ölländer zu kommen. General Khatab stammt aus Jordanien, wo er König Husseins tschetschenische Leibgarde organisierte. Die Invasion soll von Jordanien mit 20 Millionen Dollar gesponsert worden sein. Nach einem Bericht der italienischen Zeitung La Repubblica ist einer der Finanziers von Shamil Bassajews Truppen der saudi-arabische Öl-Milliardär bin Laden. »Sein bevorzugter Aufenthaltsort ist Afghanistan. Aber seine ersten Kontakte mit den tschetschenischen Kriegsherren datieren aus dem Jahr 1997. Er soll Khatab Geld zum Ausgleich für Ausbildungsmöglichkeiten seiner Anhänger in den tschetschenischen Guerillalagern angeboten haben. Ganz im Geiste seines Projekts der Errichtung eines einheitlichen Moslemstaates im Kaukasus soll er 25 Millionen Dollar in die Operation von Bassajew und Khatab investiert haben. Im Februar wurde in Pakistan die Weltfront des Djihad (Heiliger Krieg) mit der Hilfe von Bin Laden aufgebaut. Die tschetschenischen Kriegsherren haben als ihr Ziel verkündet, »einen Moslemstaat zu errichten und die Russen aus dem Kaukasus zu vertreiben«. Dieses Ziel paßt perfekt zu den Vorstellungen der amerikanischen und europäischen Ölkonzerne. Sie wollen die Ölfördergebiete und Transportwege des Kaukasus kontrollieren und deshalb die Ölleitungen auf russischem Territorium ausschalten. Das Öl würde dann gänzlich durch Georgien und die Türkei, zwei von den USA kontrollierte Staaten, fließen. Für die arabischen Ölländer ist der Krieg ein ideales Mittel, ihren aserbaidshanischen Konkurrenten zu schwächen, dessen Exportrouten bedroht sind. |
Junge Welt vom 25.09.2004 hat folgendes geschrieben: |
Auf das transkaukasische Öl in Aserbaidschan hatte die Sowjetunion bis weit nach ihrer Auflösung das Monopol. Es floß durch eine 100 000-Barrel-Leitung, die sogenannte Nordroute von Baku über Machatschkala in Dagestan und über 146 Kilometer tschetschenischen Boden nach Noworossisk, also nach Rußland am Schwarzen Meer. Doch 1999 eröffneten westliche Firmen eine vergleichbar dicke Konkurrenzleitung von Baku nach Supsa an der georgischen Schwarzmeerküste – ohne Berührung russischen Territoriums. Schlimmer für Rußland: Die tschetschenischen Sezessionisten unterbrachen die Nordroute. Als Rußland einen Bypaß durch Dagestan legte, versuchten die Sezessionisten auch in Dagestan Fuß zu fassen. Die russische Zentralregierung schlug den tschetschenischen Angriff zurück und kann bis heute den Bypaß nutzen.
Doch inzwischen waren die Pläne für eine weit größere Pipeline gereift: von Baku über Georgien nicht ans Schwarze Meer, sondern durch kurdisches Gebiet in die Türkei ans Mittelmeer. In Yumurtalik bei Ceyhan soll die BTC-Pipeline (Baku, Tbilissi, Ceyhan) unter dem Konsortialführer BP Amoco enden. BP Amoco ist ein britisch-US-amerikanischer Ölgigant. Die Transporttrasse ist im Bau. Ab 2006 kann die Ölleitung eine Million Barrel fördern, das Zehnfache der Nordroute. Eine teils parallel verlaufende Erdgasleitung ist geplant. Sie soll die Rentabilität der 1 700-Kilometer-Trasse sichern. Der Betreiber der russischen Pipeline, Transneft, hat Aserbaidschan im Gegenzug den Ausbau seiner Nordroute angeboten. Die trockene Antwort der azerischen staatlichen Ölfirma: »Ein Vergleich von Tarifsätzen für den Erdöltransport durch die Pipelines Baku–Supsa und Baku–Noworossijsk ist nicht zu Gunsten der russischen Variante. Und nach der Inbetriebnahme der Pipeline Baku–Tblissi–Ceyhan im Jahre 2005 wird der Bedarf an der russischen Variante überhaupt zurückgehen.« Verliert die Nordroute, verlieren Tschetschenien und der Nordkaukasus ihre Bedeutung für den Öldurchfluß, wenn die Baku–Tbilissi– Ceyhan-Leitung eröffnet ist? Transneft gibt sich gelassen. Azerisches Öl könne durch kasachisches und turkmenisches Öl vom anderen Ufer des Kaspischen Meeres leicht ersetzt werden. Zum einen führt aber von den riesigen kasachischen Tengiz-Feldern, hauptsächlich von Chevron erschlossen, bereits eine eigene kasachisch-russische Riesenpipeline direkt ans Schwarze Meer. Zum anderen bietet die im Bau befindliche BTC-Pipeline einen Vorteil. Sie vermeidet den Bosporus, den Ausgang des Schwarzen Meers zum Mittelmeer bei Istanbul. Der Bosporus, so die Energy Information Agency beim US-amerikanischen Energieministerium, ist ein Chokepoint – ein Würgepunkt. Durch ihn würgen sich täglich Tanker mit einer Gesamtfracht von über 1,7 Millionen Barrel Rohöl, genug für den Benzinverbrauch von 40 Millionen Autos. Weitere Schiffsbewegungen durch den Bosporus gefährdeten Istanbul, argumentiert die türkische Regierung, den Profit fest im Auge, der dem türkischen Ölkonzern SOCAR winkt, wenn das BTC-Öl erst über ihr Land fließt. Die Konkurrenz zur russischen Nordroute, die BTC des britisch-US-amerikanischen Konsortialführers BP Amoco, hat ebenfalls Schwächen. Sie führt zwar durch das unstrittige Kerngebiet Georgiens. An dessen Rändern aber liegen die Krisenherde Südossetien und Abchasien. Und dann geht’s über kurdisches Gebiet durch die Türkei. Politische Veränderungen in einem der beiden Länder könnten den Durchfluß des Öls nach Ceyhan am Mittelmeer gefährden. Rußland wäre mit seiner Nordroute wieder am Zuge – wenn sie denn intakt bleibt. So behält der Nordkaukasus neben der militärischen bis auf weiteres auch seine ressourcenstrategische Bedeutung. Tschetschenien, die Republik zwischen Dagestan, Georgien, Nordossetien und Iguschetien, darf der russischen Zentralregierung nicht entgleiten. |
Zitat: |
Die laut ockhamschen Messer plausibelste Theorie ist immer noch die offensichtlichste. |
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Nämlich, dass ein Konglomerat aus nationalistischen und islamistischen Überzeugenen die Tschetschenen dazu treibt gegen Russland zu kämpfen und dass Russland aus verschiedensten Gründen, manche davon rational, andere weniger, nicht kleinbei gibt. |
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Die größte Gefahr ist für viele Russinnen der eigene Ehemann: Tausende Frauen sterben jedes Jahr durch häusliche Gewalt. Jetzt haben sie genug – und wehren sich. Doch ihre Feinde sind mächtig.
An dem Tag, an dem Margarita Gracheva ihre Hände verliert, liegt Schnee. Es ist Dezember 2017, Gracheva und ihr Ehemann fahren in den Wald. Zwischen den Bäumen nimmt Grachevas Mann eine Axt und hackt der jungen Frau die Hände ab. https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_86986214/russland-gewalt-gegen-frauen-die-russinne-kaempfen-gegen-ihre-maenner.html |
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Häusliche Gewalt treffe auch Kinder – 2000 Todesopfer gebe es jährlich, hebt die Punkband Pussy Riot in einem Videoclip hervor. Die Täter? Männer, die im Suff und aus Frust über ihr schweres Leben in Russland zuschlagen, zutreten und töten. Meist kommen sie ohne Mordanklage davon
(...) 40 Prozent aller Verbrechen werden dem russischen Innenministerium zufolge zu Hause verübt, 93 Prozent davon gegen Frauen. International für Entsetzen sorgte da 2017 ein neues russisches Gesetz, das Schläge in der Partnerschaft entkriminalisiert. (...) https://www.watson.de/international/reportage/652233808-haeusliche-gewalt-in-russland-jetzt-begehren-die-frauen-auf |
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Puschkina will ein Gesetz wie in anderen Ländern. Nötig seien Frauenhäuser und Kontaktverbote für Männer. Doch gerade das macht sie in den Augen ihrer Kritiker zur „ausländischen Agentin“, die westliches Verderben bringe. Der russisch-orthodoxe Gläubige Andrej Kormuchin wettert im Staatsfernsehen, das Gesetz werde Familienleben in Russland zur Hölle machen. Der neunfache Familienvater warnt vor einem Untergang des Riesenreichs, wenn etwa Frauen und Kinder nicht mehr gezüchtigt werden können, damit sie spuren.
Keine „Notwehr“ bei Widerstand Seine orthodoxe Organisation Sorok Sorokow organisiert landesweit Proteste gegen „westliche Satanisten“. Der Geistliche Dmitri Smirnow, im Moskauer Patriarchat zuständig für Familienbelange, wirft den Initiatoren vor, sie wollten einen Hebel schaffen, um Eltern Kinder wegzunehmen und Schwulen und Lesben zu überlassen. https://www.tt.com/panorama/verbrechen/16438368/schlaege-als-liebesbeweis-russlands-frauen-wollen-gerechtigkeit |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||||||
Alltäglicher Terror gegen Frauen in Russland:
Das in dem Land bei rund 145 Millionen Einwohnern jedes Jahr rund 14.000 Frauen durch die Gewalt ihres Partners sterben, ist gerade das am heißesten diskutierte Thema in der russischen Gesellschaft. Zum Vergleich: In Deutschland waren es im vergangenen Jahr 122 getötete Frauen – bei rund 83 Millionen Einwohnern.
Ein geflügeltes Wort in Russland heisst "Er schlägt dich, also liebt er dich". Das ist eine volkstümliche Legitimation für Gewalt - bis hin zu Mord - gegen Frauen. Nach Uno-Angaben sterben jährlich 14.000 russische Frauen durch die Gewalt ihrer Nächsten. In den USA sind es jährlich über 940 Frauen, dort aber leben aber doppelt so viele Menschen. Seit Jahren setzen sich Aktivisten in Russland für ein Gesetz gegen häusliche Gewalt ein, wie es in 142 anderen Ländern existiert – bislang vergeblich. Die Russisch-Orthodoxen, von denen sich Putin tagtäglich die Eier kraulen lässt, haben ihre sehr eigene Interpretation zur Gewalt gegen Frauen:
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Anstatt mal was gegen diese Gewatl zu unternehmen, nein, sie erstmal beim Namen zu nennen, kommen die üblichen Ausflüchte bezüglich "ausländischer Agenten". |
Zitat: |
Bei einem Anschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau wurden russischen Staatsmedien zufolge 143 Menschen getötet und 100 verletzt. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Auf Twitter gammeln sich Stimmen, die sagen, der Jude ist an allem schuld. Weil die das halt immer sagen. |
wolle hat folgendes geschrieben: | ||
Die Juden haben hiermit nichts zu tun. IS besteht aus Islamisten und Terroristen. Die haben auch Deutschland im Visier. |
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