Bernd, frueher gen. Beate hat folgendes geschrieben: | ||
Natürlich kann ich das, ich habe schließlich auch Rechte. So wie du. |
Naastika hat folgendes geschrieben: |
Ja, du hast Rechte, aber nicht das Recht, von (z.B.) mir konkretes Verhalten (hier: Unerlassen von bestimmten Handlungen) zu verlangen. |
Fake hat folgendes geschrieben: | ||
Doch klar. Man muss das Verhalten nur "Belästigung" nennen. |
Naastika hat folgendes geschrieben: |
Zwei Schwule gehen händchenhaltend durch die Strasse. Edit: Schöngeist fühlt sich durch den Anblick belästigt. Er verlangt, dass sie das Händchenhalten unterlassen. |
Naastika hat folgendes geschrieben: | ||||
Zwei Schwule gehen händchenhaltend durch die Strasse. Edit: Schöngeist fühlt sich durch den Anblick belästigt. Er verlangt, dass sie das Händchenhalten unterlassen. Nenne mir die Verbotsnorm. |
Bernd, frueher gen. Beate hat folgendes geschrieben: | ||
Verlangen kann er (oder sie) viel. Die Homos können die Bitte zur Kenntnis nehmen und ignorieren, wie sie wollen. Aber umgekehrt müssen es die Homos auch ertragen, wenn ich mich der Westboro Baptist Church anschließe und fortan ein "god hates fags"-T-Shirt oder ähnliches trage. |
Fake hat folgendes geschrieben: | ||||||
Eine schöne Frau läuft durch New York. Schöngeist ruft ihr "How are today?" nach. Sie fühlt sich dadurch belästigt und verlangt so etwas zu unterlassen. Nenne mir die Verbotsnorm. |
Hatiora hat folgendes geschrieben: |
Irgendwie sehe ich da noch einen Unterschied, ob mich jemand anblökt oder ob er nur ein unterirdisches T-shirt trägt. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Nur hat der Staat das auch nicht vor. Das Ziel des Sexualkundeunterrichts ist nicht "Umerziehung", sondern die Förderung von Wissen, Reflexion und Selbstbewusstsein zu selbstbestimmter Sexualität; und bei diesem Unterricht sollen Intimsphäre und Schamgrenzen ja eben nicht missachtet werden (und schon gar nicht "zerstört" und "ausgemerzt"). Es werden halt bloß Themen im Unterricht angesprochen, mit denen die Schüler sowieso konfrontiert sind oder sein werden. |
Hatiora hat folgendes geschrieben: |
Irgendwie sehe ich da noch einen Unterschied, ob mich jemand anblökt oder ob er nur ein unterirdisches T-shirt trägt. |
Fake hat folgendes geschrieben: | ||
Unterschiede gibt es immer. Die Frage ist doch aber, ob der Unterschied einen Unterschied macht. Bist du in der Lage, objektive Kriterien zu benennen, nach denen du das eine vom anderen unterscheiden kannst und aus denen du eine unterschiedliche Behandlung ableiten kannst? Wenn das eine erlaubt und das andere verboten sein soll (unjuristisch gesprochen) dann muss eine klare Grenze existieren. Ist das nicht der Fall, sind beide Beispiele nur Ausdruck von Befindlichkeiten. "Belästigung" ist in diesem Kontext nicht die Begründung, sondern die These, die es zu begründen gilt... |
Hatiora hat folgendes geschrieben: | ||||
Eben. Und ganz dumm frage ich mich da sogar folgendes: Warum sollte ich wissen müssen, wie ein Ottomotor funktioniert, wenn ich trotz verfügbarer Mittel nicht weiß oder wissen soll, wie, warum und wann das Gebaumsel an und in meinem eigenen Körper funktioniert? Irgendwie ist das eine Verschiebung von Prioritäten, die ich nicht mehr ganz nachvollziehen kann. |
Hatiora hat folgendes geschrieben: | ||||
Eben. Und ganz dumm frage ich mich da sogar folgendes: Warum sollte ich wissen müssen, wie ein Ottomotor funktioniert, wenn ich trotz verfügbarer Mittel nicht weiß oder wissen soll, wie, warum und wann das Gebaumsel an und in meinem eigenen Körper funktioniert? Irgendwie ist das eine Verschiebung von Prioritäten, die ich nicht mehr ganz nachvollziehen kann. |
Ratio hat folgendes geschrieben: |
... Den Ottomotor habe ich erst während meines Studiums kennengelernt.
... |
Defätist hat folgendes geschrieben: | ||
Sicher? Real- und Gymnasiallehrstoff der 8./9. Klasse (Verbrennungsmotoren - Arbeitsweise und Effizienz) erst im Studium? Zu deiner Frage: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/experten-warnen-vor-zu-frueher-aufklaerung-von-kindern-13203307.html MW bezogen sich die folgenden Äußerungen im Thread größtenteils auf diesen Artikel. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Dabei gäbe es einen Punkt, der mich skeptisch macht gegen die Vorstellung, Sexualkundeunterricht könne als Instrument der (philosophischen) Aufklärung dienen, die wiederum ein freies, liberales Menschenbild verbreiten könnte. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Ich finde es irgendwie nicht schön, wenn alle Freiräume in der Entwicklungszeit von Kindern und Jugendlichen vom erzieherischen, eigentlich pädagogischen Willen durchdrungen werden. Man könnte darin auch ein Sorge oder Mangel an Zutrauen in den eigenen Nachwuchs erkennen. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
... b) es nicht besser wäre, die Vermittlung dieses Lehrstoffs vom Sexualkundeunterricht abzukoppeln, und lieber in Fächer wie Ethik oder Philosophie und dergleichen zu verlegen. |
Ratio hat folgendes geschrieben: |
"Könnte hier jemand mal erläutern (oder ggf. eine Stelle im Chatverlauf verlinken), warum diese Art der Sexualpädagogik eingeführt werden sollte? Ich bin in dem Thema neu und konnte das bislang noch nicht herauslesen." |
astarte hat folgendes geschrieben: |
Die Schule will vermitteln, dass es verschiedene Lebensformen gibt. Wer hier werten will und solchen Hirnriss verbreiten will, dass Lebensform Y für jemand, der für X veranlagt ist, irgendwie besser wäre, bist du. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Ich denke, auch Du wirst akzeptieren müssen, daß das Postulat der Ungleichwertigkeit von "Lebensform X" und "Lebensform Y" den Normen und Gesetzen unserer Gesellschaft widerspricht. |
Hatiora hat folgendes geschrieben: | ||
Das weiss ich leider auch nicht. Ich kenne auch keine andere Pädagogikform als den Frontalunterricht, "Hefte raus!" und Abfragen vor der versammelten Klasse (da wurde allerdings auch nie Rücksicht auf das natürliche Schamgefühl genommen... ). Auch nach meinen Einblicken im Studium usw. vermute ich, dass es wesentlich bessere Methoden gibt und dass sich diese Erkenntnis wohl allmählich durchzusetzen beginnt. Mehr Teamplay, Kooperation und Miteinander reden, weniger Berieseln lassen. Zum Thema Grundwissen: Natürlich habe ich auch gelernt, dass die Gebärmutter zum Austragen von Kindern da ist und der Penis, um den Samen räumlich günstig zu platzieren. (Witzigerweise ist das allerdings gerade das, was man ja mit Aufklärung zunächst mal verhindern will... ) Mit mir selbst hatten diese Abbildungen und Erklärungen in Fachvokabular aber überhaupt nix zu tun. Im Alltag interessiert es mich nicht, welches Hormon jetzt die Menstruation bewirkt, ich will wissen, ob ich sofort sterben muss, wenn ein Tampon zu lang drin bleibt. Ich war allerdings auch relativ autonom, was Wissensgewinn angeht, und ich war darum zumindest ansatzweise in der Lage, Blödsinn von wahrscheinlich Richtigem zu unterscheiden. Nur kann man das eben nicht für jeden Schüler voraussetzen. Und auch nicht jedes Elternhaus ist in der Lage, die eigenen Kinder umfassend zu informieren oder zu ermutigen. Ich sehe eine persönlichere Beratung zB in der Schule als Chance an, die schädlichen Auswirkungen von Fehlinformationen zu verringern. Ein krasses Beispiel wäre etwa ein organisches Problem (Vorhautverengung zB), das bei der Erektion Schmerzen verursacht. Wie sollte ein Junge, der von seinen Eltern vermittelt bekommt, dass böse Gedanken Sünde sind und Masturbation schlecht, mit diesem Problem zu seinen Eltern gehn? Muss er nicht damit rechnen, für seine Sünde sogar bestraft zu werden? Wenn die Schule dagegen dieses Thema behandelt (und zwar nicht als medizinisches Problem in Fachtermini, sondern als mögliche, bewältigbare Situation, die kein Weltuntergang ist und auch überraschend häufig vorkommt) weiß der Junge zumindest mal, dass die Schmerzen nicht von Gott kommen als Strafe für böse Gedanken, sondern dass das ein "ganz normales" organisches Problem ist, welches beseitigt werden kann. Ob die bösen Gedanken Sünde sind, kann er dann ja immer noch separat mit seinen Eltern verhandeln, wenn er sich dafür reif fühlt. Wenn ich mir dagegen vor Augen halte, wieviel Engagement darein investiert wurde, dass wir keine Nazis oder Kommunisten werden. Da halte ich es für höchste Zeit, dass zB mal das Thema Homosexualität behandelt wird. |
Schöngeist hat folgendes geschrieben: | ||
Woran machst du das fest? Ich darf doch der Meinung sein, dass die Lebensform "Ehe" besser ist als die Lebensform "unverbindliche Beziehung/Affäre". |
step hat folgendes geschrieben: |
Meiner Meinung nach trägt selbst reines Faktenwissen schon ein bißchen Positives bei, da die eine oder andere "magische" oder vorurteilsbehaftete Begründung untergraben und die Thematik aus der Schuldkomplex- und Tabuzone befreit wird. |
Naastika hat folgendes geschrieben: |
Ja, aber du darfst nicht als Lehrer deine wertende Sichtweise den Schüler als Unterrichtsstoff vermitteln. |
Schöngeist hat folgendes geschrieben: |
Im Übrigen gibt der Gesetzgeber auch Verbote, zum Beispiel von sexuellen Beziehungen zwischen Geschwistern. Auch eine polygame Ehe ist meines Wissens nicht möglich. |
Schöngeist hat folgendes geschrieben: | ||
Na dann sind wir uns doch einig. Der Lehrer sollte überhaupt leine wertende Sichtweise den Schülern als Unterrichtsstoff vermitteln. Also weder sollte der Lehrer sagen, dass Lebensform X besser sei als Lebensform Y, noch soll er sagen, dass Lebensform X und Lebensform Y gleichwertig seien. Diese Wertung ist nicht objektiv, hat insofern nichts mit Wissen zu tun. Im besten Fall sollten die Schüler sich halt selbst eine Meinung bilden, indem man Lebensform X und Y gegenüberstellt und dann mit Pro- und Contra-Argumenten diskutiert. Aber natürlich nicht in der Grundschule oder in der 6. Klasse, wo die Kinder da nicht gar nicht verstehen, sondern halt im fortgeschrittenen Alter mit jungen Erwachsenen. |
Naastika hat folgendes geschrieben: | ||
Ja, aber du darfst nicht als Lehrer deine wertende Sichtweise den Schüler als Unterrichtsstoff vermitteln. |
Wolf hat folgendes geschrieben: | ||||
Darf überhaupt eine wertende Sicht den Schülern vermittelt werden? Etwa eine positive Sicht auf Homo-Ehe, Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare, Leihmutterschaft, "Social Freezing"? |
Wolf hat folgendes geschrieben: | ||||
Darf überhaupt eine wertende Sicht den Schülern vermittelt werden? Etwa eine positive Sicht auf Homo-Ehe, Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare, Leihmutterschaft, "Social Freezing"? |
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