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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#91:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 17.01.2014, 11:03
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Und schon wieder ein Dr. möchtegern in der CSU

CSU-Generalsekretär Scheuer in Erklärungsnot

Ich verstehe solche Leute einfach nicht, daß sie nicht sehen, daß ihnen solche minderwertigen oder nicht ganz sauber erworbenen Titel mehr Ärger als Anerkennung einbringen. Wenn ich auch nur den leisesten Verdacht hätte, damit angreifbar zu sein, dann würde ich mich doch ganz gepflegt zurückhalten, mich Dr. zu nennen. Vielmehr verspürte ich keinerlei Motivation, mich überhaupt auf sowas einzulassen.

(Und überghaupt ist dieser Mensch ja mal wieder ein augenscheinlich ganz sympatischer Zeitgenosse :ohno: )


Das Gute an diesen ganzen Skandalen ist, dass die Zeiten, in denen Politiker glaubten, mit diesen Titeln bei den "einfachen Leuten" Eindruck schinden zu können, wohl vorbei sein dürften.

#92:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 17.01.2014, 12:29
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Und schon wieder ein Dr. möchtegern in der CSU

CSU-Generalsekretär Scheuer in Erklärungsnot

Ich verstehe solche Leute einfach nicht, daß sie nicht sehen, daß ihnen solche minderwertigen oder nicht ganz sauber erworbenen Titel mehr Ärger als Anerkennung einbringen. Wenn ich auch nur den leisesten Verdacht hätte, damit angreifbar zu sein, dann würde ich mich doch ganz gepflegt zurückhalten, mich Dr. zu nennen. Vielmehr verspürte ich keinerlei Motivation, mich überhaupt auf sowas einzulassen.

(Und überghaupt ist dieser Mensch ja mal wieder ein augenscheinlich ganz sympatischer Zeitgenosse Bitte nicht! )


Das war es dann wohl damit:
CSU-Generalsekretär Scheuer verzichtet auf Doktortitel

#93:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 17.01.2014, 12:34
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Schein oder nicht Schein ... ist demnach nicht mehr die Frage. Lachen

#94:  Autor: WolfWohnort: Zuhause BeitragVerfasst am: 17.01.2014, 13:24
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Alchemist hat folgendes geschrieben:
Das war es dann wohl damit:
CSU-Generalsekretär Scheuer verzichtet auf Doktortitel

Ob es sich bei seiner Arbeit um ein Plagiat handelt, ist eine andere Frage.
Der Textvergleich der FAZ deutet darauf hin, ist aber zu wenig. Bleibt abzuwarten, ob dem näher nachgegangen wird.

#95:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 18.01.2014, 03:03
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Und schon wieder ein Dr. möchtegern in der CSU

CSU-Generalsekretär Scheuer in Erklärungsnot

Ich verstehe solche Leute einfach nicht, daß sie nicht sehen, daß ihnen solche minderwertigen oder nicht ganz sauber erworbenen Titel mehr Ärger als Anerkennung einbringen. Wenn ich auch nur den leisesten Verdacht hätte, damit angreifbar zu sein, dann würde ich mich doch ganz gepflegt zurückhalten, mich Dr. zu nennen. Vielmehr verspürte ich keinerlei Motivation, mich überhaupt auf sowas einzulassen.

(Und überghaupt ist dieser Mensch ja mal wieder ein augenscheinlich ganz sympatischer Zeitgenosse Bitte nicht! )
(Dazu auch noch der FAZ-Artikel.)

Oder - ohne ihn jetzt über die Maßen verteidigen zu wollen, aber das Ganze ist ja wohl auch noch nicht abgeschlossen - das ist vielleicht auch ein kleines Problem des Föderalismus: Den Meldungen nach habe Scheurer als Träger des tschechischen "kleinen Doktors" ("Doktor filozofie", der laut Kultusministerkonferenz mit einem Master vergleichbar sei) sich in Bayern oder Berlin im Rahmen einer Sonderregelung auch "Doktor" nennen dürfen, nur nicht im Rest der Republik.

Und da kann man wohl auch ein bißchen ins Schleudern kommen, wenn man beispielsweise in Neu-Ulm (Bayern) den Titel benutzen darf, aber nicht in Ulm (BaWü). Oder wenn der Verlag, bei dem die Arbeit erscheint, nicht in einem der genannten Bundesländer sitzt, diese dann wieder nur ohne Titel bewerben darf. Zumal etwa die Nachrichten, Pressemitteilungen, Veranstaltungsankündigungen etc. ja nicht an der Grenze Halt machen, es also nicht eine Version "für Bayern und Berlin" und eine für den Rest des Landes gibt - oder die bestimmungsgemäße Differenzierung irgendwann nicht mehr machen. Und zumal es ja auch schmeichelt, auch auf der anderen Seite der Brücke als "Herr Doktor" hofiert zu werden, selbst wenn man "nur" "so was wie ein Master" ist, und es ja reizvoll und/oder leicht ist, den Unterschied (irgendwann) nicht (mehr) klarzustellen. (Also insofern ist diese Sonderregelung schon problematisch.)

(Es könnte aber durchaus sein, daß es auch an ausländischen Universitäten Studienprogramme in englischer oder deutscher Sprache gibt - oder daß es zumindest im Ermessen des Veranstalters liegt, ob er auch Veranstaltungen und Prüfungen auf Deutsch oder Englisch anbietet. Das Ganze steht natürlich trotzdem in dem Ruch, Scheuer habe sich auf dem Wege einen "leichten Doktortitel" verschaffen wollen, weil der PhDr. in Deutschland wieder mit dem Doktorgrad verwechselt wird.) Am Kopf kratzen

#96:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 18.01.2014, 03:36
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Und schon wieder ein Dr. möchtegern in der CSU

CSU-Generalsekretär Scheuer in Erklärungsnot

Ich verstehe solche Leute einfach nicht, daß sie nicht sehen, daß ihnen solche minderwertigen oder nicht ganz sauber erworbenen Titel mehr Ärger als Anerkennung einbringen. Wenn ich auch nur den leisesten Verdacht hätte, damit angreifbar zu sein, dann würde ich mich doch ganz gepflegt zurückhalten, mich Dr. zu nennen. Vielmehr verspürte ich keinerlei Motivation, mich überhaupt auf sowas einzulassen.

Naja, so ein Titel hilft schon, das ist einfach so. Jedenfalls so lange keiner nachforscht - und das dürfte oft genug der Fall sein, so lange man nicht zu sehr ins Rampenlicht tritt, sei es als Anwalt, in der Wirtschaft irgendwo in der zweiten Reihe oder als Hinterbänkler in der Politik.

Was mache Leute dann offenbar vergessen, ist, dass sie mit so einem Titel dann nie jemanden so sehr verärgern oder so sehr ins Rampenlicht gehen dürfen, dass eben doch jemand nachforscht.

Aber was man bei der CSU wieder schön sieht: Wer betrügt, fliegt - eben nicht, sondern "verzichtet" nur aufs Führen des Titels.

#97:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 18.01.2014, 14:08
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Ich habe vor etlicher Zeit mal eine ziemlich gute Sendung gesehen (weiß aber leider nicht mehr den Titel und ausstrahlenden Sender), bei der es genau um solche, im Ausland "erworbenen" Titel und Würden ging und wie man dazu kommen kann.

Es funktionierte ähnlich, wie mit den heutigen EU-Führerscheinen. Da hatte sich auch ein ganzes Gewerbe gebildet.

Man konnte sich also nicht nur für "Kleingeld" den Doktortitel, sondern auch gleich die dazu passende Doktorarbeit kaufen. Es gab dabei unterschiedliche Spezialisierungen, denn es musste nachvollziehbar dafür gesorgt werden, dass keine Lücken auftraten. Die Universitäten hatten ihren Sitz in den angrenzenden osteuropäischen Nachbarländern und waren sogar personell teilweise involviert.

#98:  Autor: beefyWohnort: Land der abgehärteten Seelen BeitragVerfasst am: 18.01.2014, 14:31
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Defätist hat folgendes geschrieben:
Ich habe vor etlicher Zeit mal eine ziemlich gute Sendung gesehen (weiß aber leider nicht mehr den Titel und ausstrahlenden Sender), bei der es genau um solche, im Ausland "erworbenen" Titel und Würden ging und wie man dazu kommen kann.

Es funktionierte ähnlich, wie mit den heutigen EU-Führerscheinen. Da hatte sich auch ein ganzes Gewerbe gebildet.

Man konnte sich also nicht nur für "Kleingeld" den Doktortitel, sondern auch gleich die dazu passende Doktorarbeit kaufen. Es gab dabei unterschiedliche Spezialisierungen, denn es musste nachvollziehbar dafür gesorgt werden, dass keine Lücken auftraten. Die Universitäten hatten ihren Sitz in den angrenzenden osteuropäischen Nachbarländern und waren sogar personell teilweise involviert.



Ich hab mal Anfang der 90'er jemanden kennengelernt, der eine Universität (natürlich nur in Form eines Briefkastens ) in einm US Bundesstaat gegründet hat.Delaware war es glaube ich.Das damit verbundene Recht Titel zu vergeben hat ihm zu dem Zeitpunkt ne Vierzimmereigentumswohnung in einer guten Londoner Wohngegend (um die Ecke von Elton John) und einen extrem luxuriösen Lebensstil eingebracht.

#99:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 18.01.2014, 18:11
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Das ist interessant. Weiß jemand von euch, ob dies auch bzgl. österreichischen Promotionen gilt, oder sind diese im Anspruch mit dt. vergleichbar? (es würde mir bzlg. einigen Bekannten einiges erklären).

Ich quäle mich seit zwei jahren mit dem schreiben einer Doktorarbeit ab. Skandale wie der gegenwärtige versetzen mich in regelrechte entrüstung.

#100:  Autor: WolfWohnort: Zuhause BeitragVerfasst am: 18.01.2014, 19:46
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Samson83 hat folgendes geschrieben:
Das ist interessant. Weiß jemand von euch, ob dies auch bzgl. österreichischen Promotionen gilt, oder sind diese im Anspruch mit dt. vergleichbar? (es würde mir bzlg. einigen Bekannten einiges erklären).

Sind vergleichbar mit Ausnahme des Dr. med., der kein echter Doktor ist, sondern einem Mastergrad entspricht. Man geht halt zum Doktor und nicht zum Arzt.

#101:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 19.01.2014, 12:06
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Wolf hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Das ist interessant. Weiß jemand von euch, ob dies auch bzgl. österreichischen Promotionen gilt, oder sind diese im Anspruch mit dt. vergleichbar? (es würde mir bzlg. einigen Bekannten einiges erklären).

Sind vergleichbar mit Ausnahme des Dr. med., der kein echter Doktor ist, sondern einem Mastergrad entspricht. Man geht halt zum Doktor und nicht zum Arzt.

Und inwiefern ist das ne Ausnahme?

Andere Frage in dem Kontext: In D gibt es (einige wenige) Ärzte, die keinen Dr. haben. Wie ist das bei euch?

#102:  Autor: HatioraWohnort: Frankfurt BeitragVerfasst am: 19.01.2014, 12:20
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Ein bisschen OT, aber ich muss das loswerden:

Ich weiss auch garnicht, inwieweit das relevant ist, ob der Arzt einen Doktor hat.

Moeglich, dass es fuer den Arzt einen Unterschied macht:
weil die Leute denken, ein Dr. Arzt waere "besser"
(mehr Kunden; wobei da Mundpropaganda und - mittlerweile - Internetbewertungen eher eine Rolle spielen)
weil vielleicht innerhalb von Kliniken usw. die Bezahlung/Karrierechancen mit Dr.-Titel besser sind

Nach meiner Einschaetzung ist wichtig, dass er sich regelmaessig auf dem Laufenden haelt und dass er was im Kopf hat, dann ist der Dr.-Titel des Arztes scheissegal. Zumindest fuer den Patienten beim Hausarzt.

#103:  Autor: WolfWohnort: Zuhause BeitragVerfasst am: 19.01.2014, 12:37
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caballito hat folgendes geschrieben:

Und inwiefern ist das ne Ausnahme?

Der Dr. med. univ. entspricht keinem Doktorgrad, sondern einem Diplomgrad und ist ein sogenanntes Berufsdoktorat (befähigt nicht zum wissenschaftlichen Arbeiten). Mit ihm erlangt man die Approbation als Arzt. Das entspricht in der BRD dem zweiten Staatsexamen.
In der Praxis entsprechen die medizinischen Dissertationen in der BRD allerdings eher
Diplomarbeiten, von daher sind eure Ärzte ebenso befähigt wissenschaftlich zu arbeiten, wie unsere. Das ERC sieht dies übrigens genauso und erkennt den Dr. med. nicht Ph.D. ebenwürdig an. In Österreich ist es noch möglich einen echten Doktor (zu Ph.D. gleichwertig)
nämlich den Dr. med. univ. et sci. med. zu erwerben. (Den "falschen Doktor" darf man dann allerdings nicht behalten, sonst würde man DDr.)
Ich finde unsere System jedenfalls besser, das zwischen Berufsdoktor und den wissenschaftlichen Doktor unterscheidet.
Zitat:

Andere Frage in dem Kontext: In D gibt es (einige wenige) Ärzte, die keinen Dr. haben. Wie ist das bei euch?

Im jetzigen System ist dies unmöglich. Im alten System wäre dies möglich gewesen, aber ich denke nicht, dass es tatsächlich wer gemacht hat.

#104:  Autor: WolfWohnort: Zuhause BeitragVerfasst am: 19.01.2014, 12:46
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Hatiora hat folgendes geschrieben:
Ein bisschen OT, aber ich muss das loswerden:

Ich weiss auch garnicht, inwieweit das relevant ist, ob der Arzt einen Doktor hat.

Ein wissenschaftlicher Doktor ist für den Beruf Arzt unnötig. Allerdings hat sich die Bezeichnung Doktor für einen Arzt eingebürgert. Ein Arzt ohne Doktor* hätte bei seiner älteren Kundschaft sicherlich Erklärungsbedarf, warum er ein richtiger Arzt ist und nicht schlechter als seine Kollegen.


*Das ist bei uns ohnehin nicht mehr möglich.

#105:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 19.01.2014, 14:22
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Wolf hat folgendes geschrieben:

Ich finde unsere System jedenfalls besser, das zwischen Berufsdoktor und den wissenschaftlichen Doktor unterscheidet.


Ich stimme zu, dass das prinzipiell sinnvoll ist (wäre es bei Rechtswissenschaftlern teilweise vermutlich auch, aber das ist natürlich nicht ganz das gleiche). Allerdings sollte man nicht unterschätzen, dass es in Deutschland durchaus auch erkennbare Unterschiede gibt. Diese sind nicht so sehr formell verankert, aber üblicherweise kann man "wissenschaftliche" Promotionen in der Medizin *deutlich* von den "nicht-wissenschaftlichen" unterscheiden. Informell ist es also letztlich genau so wie bei euch.

#106:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 19.01.2014, 14:35
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Wolf hat folgendes geschrieben:
Ein wissenschaftlicher Doktor ist für den Beruf Arzt unnötig. Allerdings hat sich die Bezeichnung Doktor für einen Arzt eingebürgert. Ein Arzt ohne Doktor* hätte bei seiner älteren Kundschaft sicherlich Erklärungsbedarf, warum er ein richtiger Arzt ist und nicht schlechter als seine Kollegen.

Mein Hausarzt in Hannover hatte auch keinen Dr.-Titel. Über Patientenmangel konnte der sich trotzdem nicht beklagen.

#107:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 19.01.2014, 15:18
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Wolf hat folgendes geschrieben:
Hatiora hat folgendes geschrieben:
Ein bisschen OT, aber ich muss das loswerden:

Ich weiss auch garnicht, inwieweit das relevant ist, ob der Arzt einen Doktor hat.

Ein wissenschaftlicher Doktor ist für den Beruf Arzt unnötig. Allerdings hat sich die Bezeichnung Doktor für einen Arzt eingebürgert. Ein Arzt ohne Doktor* hätte bei seiner älteren Kundschaft sicherlich Erklärungsbedarf, warum er ein richtiger Arzt ist und nicht schlechter als seine Kollegen.

Das nimmt er aber mE ab, bzw die Zahl der Ärzte ohne "Dr." bei uns in Deutschland zu.

#108:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 19.01.2014, 19:18
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Wolf hat folgendes geschrieben:

Ich finde unsere System jedenfalls besser, das zwischen Berufsdoktor und den wissenschaftlichen Doktor unterscheidet.

Seh ich nicht so. Den Unterschied gibts in D ja auch, nur dass das "Berufsdoktorat" eben nicht so heißt. Das Problem liegt nicht im System, nach dem man den Dr. nicht braucht (und das durchaus nicht nur theoretisch). Sondern in der Titelsucht, ihn trotzdem haben zu müssen, obwohl er für die praktische Tätigkeit völlig irrelevant ist. Dem wissenschaftlichen Titel formal abzuwerten und ein "Berufsdoktorat" zu schaffen, dass kein Doktorat ist, ist da auch keine Lösung.

#109:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 19.01.2014, 19:28
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Wolf hat folgendes geschrieben:
Allerdings hat sich die Bezeichnung Doktor für einen Arzt eingebürgert. Ein Arzt ohne Doktor* hätte bei seiner älteren Kundschaft sicherlich Erklärungsbedarf, warum er ein richtiger Arzt ist und nicht schlechter als seine Kollegen.

Bei seiner älteren Kundschaft sicher nicht. Und bei der älteren Kundschaft die er gar nicht erst kriegt ... naja, dafür kriegt er halt andere. In D funktioniert das prima, und ich hab noch nie gehört, dass Ärzte ohne Dr. nicht ihr Auskommen hätten, und das durchaus als praktische Ärzte auf dem Land.

Aber D ist natürlich auch deutlich weniger titelnärrisch als A. Den Titel Dr. cand. hab ich in D auch noch nie gehört ...

#110:  Autor: WolfWohnort: Zuhause BeitragVerfasst am: 19.01.2014, 20:18
    —
caballito hat folgendes geschrieben:

Das Problem liegt nicht im System, nach dem man den Dr. nicht braucht (und das durchaus nicht nur theoretisch). Sondern in der Titelsucht, ihn trotzdem haben zu müssen, obwohl er für die praktische Tätigkeit völlig irrelevant ist. Dem wissenschaftlichen Titel formal abzuwerten und ein "Berufsdoktorat" zu schaffen, dass kein Doktorat ist, ist da auch keine Lösung.

Zumindest lässt sich bei uns zwischen dem wissenschaftlichen und dem beruflichen Doktor unterscheiden. zwinkern
caballito hat folgendes geschrieben:

Aber D ist natürlich auch deutlich weniger titelnärrisch als A.

Österreich ist (leider) sehr titelfixiert. Anderseits kann man bei uns schon als Taxifahrer oder Zahntechniker was werden. Während bei euch schon mehr prominente Politiker ihren Doktor verloren haben, als es bei uns überhaupt gibt.

#111:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 07.12.2014, 00:13
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http://www.br.de/nachrichten/csu-integration-sprache-100.html
Zitat:
CSU steht zu Sprachvorgaben

Trotz großer Kritik hält die CSU an ihren umstrittenen Sprachvorgaben für Migranten fest: Zuwanderer sollen nicht nur im öffentlichen Raum, sondern auch daheim in ihren Familien deutsch sprechen.

Zitat:
CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer (das ist der Typ auf dem Foto)sieht keinen Grund, von der Forderung abzurücken, dass Zuwanderer auch in ihrer Familie deutsch sprechen sollen. "Die Entwürfe der Leitanträge zum Parteitag sind gut vorbereitet und breit abgestimmt", betonte er am Samstag.

#112:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 08.12.2014, 19:49
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Ich habe beschlossen, so lange keine Nachrichten zu hören wie dieses Thema durch sie hindurchgeistert. Mein Versuch, aktuelle Informationen aus Quellen zu schöpfen, die wissen, was wirklich wichtig ist, gerät jedoch etwas mühsam.

Und wann immer ich zwischen den Nachrichten einen (bayer.) Sender einschalte, heißt´s: "Das Streitthema des Tages..." "Sie haben bestimmt auch schon darüber diskutiert..." Bitte nicht!

#113:  Autor: Casual3rdparty BeitragVerfasst am: 08.12.2014, 21:52
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
http://www.br.de/nachrichten/csu-integration-sprache-100.html
Zitat:
CSU steht zu Sprachvorgaben

Trotz großer Kritik hält die CSU an ihren umstrittenen Sprachvorgaben für Migranten fest: Zuwanderer sollen nicht nur im öffentlichen Raum, sondern auch daheim in ihren Familien deutsch sprechen.

Zitat:
CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer (das ist der Typ auf dem Foto)sieht keinen Grund, von der Forderung abzurücken, dass Zuwanderer auch in ihrer Familie deutsch sprechen sollen. "Die Entwürfe der Leitanträge zum Parteitag sind gut vorbereitet und breit abgestimmt", betonte er am Samstag.


als ich das gsehen hatte, hab ich erstmal so lachen müssen.
ich frage mich, welche art von Wählern die CSU damit eigentlich ansprechen will. gibt's dann noch etwas rechts von der CSU?

#114:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 08.12.2014, 22:24
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Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
http://www.br.de/nachrichten/csu-integration-sprache-100.html
Zitat:
CSU steht zu Sprachvorgaben
...

[img]scheuer-csu[/img]
Zitat:
...


als ich das gsehen hatte, hab ich erstmal so lachen müssen.
ich frage mich, welche art von Wählern die CSU damit eigentlich ansprechen will. gibt's dann noch etwas rechts von der CSU?

Vermutlich eine PR-Aktion mit Blick auf die Stammtisch-Hoheit. Letztes Jahr gabs bei den Wahlen nur knapp 48% für die CSU.
Man möchte ja gerne wieder Richtung 60%-Marke, aber das wird Illusion bleiben. Das wissen Seehofer und seine Spezis genau.
Sie müssen die AfD im Blick behalten, die bei den EU-Wahlen zusammen mit den Freien Wählern auf über 10% in Bayern kamen.
Da gilt es, frühzeitig ins rechte Horn zu stoßen, frei nach dem Motto: Die Rechten bekämpft man, indem man ihre Themen besetzt.
Ich weiß, das klingt ausgerechnet bei der CSU a weng komisch...

#115:  Autor: Casual3rdparty BeitragVerfasst am: 08.12.2014, 22:37
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das glaube ich auch, dass man frühzeitig rechte Themen besetzen will. nur diesmal mit humor. fragt sich ob freiwillig oder unfreiwillig. kommt dann der blockiert wieder, der an der wohnungstür lauscht?

#116:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 08.12.2014, 22:46
    —
Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:
...nur diesmal mit humor...

NeinNein

#117:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 22.01.2015, 22:18
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Ins Fernsehen!

http://www.sueddeutsche.de/medien/br-panne-bei-dahoam-is-dahoam-soeder-versteht-die-aufregung-nicht-1.2316326
Zitat:

Bayerns Heimatminister Söder bekommt in der BR-Soap "Dahoam is Dahoam" einen exklusiven Auftritt. Im Sender heißt es, das sei kein Problem, sondern Konzept. Der Minister selbst findet: "800 000 Zuschauer - dafür müssen Sie 800 Bierzelte füllen."

Zitat:

Anderswo löst das Söder-TV weniger Begeisterung aus. "Das ist dreistestes Politiker-Placement", sagt der Grünen-Fraktionschef im bayerischen Landtag, Ludwig Hartmann. Er will das Thema in den BR-Rundfunkrat bringen, der Vorsitzende Lorenz Wolf erklärte am Donnerstag, dass er die Causa Söder in der nächsten Sitzung am 5. Februar aufgreifen werde. "Die Aufzählung der vermeintlichen Glanzleistungen der CSU-Staatsregierung hat in dieser Serie nichts verloren - und steht auch in keinerlei Zusammenhang mit Inhalt und Handlung", sagt Hartmann. "Ich kann nicht verstehen, wie sich der Bayerische Rundfunk hierzu herablassen konnte."


Prost

#118:  Autor: Casual3rdparty BeitragVerfasst am: 22.01.2015, 22:31
    —
politiker sind alle blitzlichtluder und mediennutten. Sehr glücklich

#119:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 05.02.2015, 07:48
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Heute tagt der Rundfunkrat. Öffentlich. Und das wird gut sein. Denn laut Merkur liegt eine vom BR selbst durchgeführte Studie vor, die dort noch nicht jeder kennt. Danach wird das Bayerische Fernsehen verbreitet als "schwarzgefärbt" wahrgenommen, was auf das Publikum "lächerlich" wirke.

#120:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 06.02.2015, 08:12
    —
Der Runfunkrat hat also getagt und es ging hoch her. Leider finde ich keinen Link.

Intendant Ulrich Wilhelm, einst Sprecher der Staatsregierung, hat längst entschieden, keine Politiker mehr in Serien einzuladen und wird deshalb von Seehofer angegiftet.



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