smallie hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Das ist zwar inhaltlich richtig, beantwortet aber meine Grundsatzfrage nicht. Hoffentlich etwas klarer formuliert: Man hat sich damit arrangiert, daß jährlich eine einstellige Zahl von Menschen durch Hunde sterben. - Ist es wahrscheinlich, daß dem Wolf die gleiche Zahl zugestanden wird? Ich denke nicht. - Falls nein, wie genau geht das zugehörige Argument? |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Das ist zwar inhaltlich richtig, beantwortet aber meine Grundsatzfrage nicht. Hoffentlich etwas klarer formuliert: Man hat sich damit arrangiert, daß jährlich eine einstellige Zahl von Menschen durch Hunde sterben. - Ist es wahrscheinlich, daß dem Wolf die gleiche Zahl zugestanden wird? Ich denke nicht. - Falls nein, wie genau geht das zugehörige Argument? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
OK. Jetzt habe ich die Frage verstanden ... |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Grundsatzfrage: Sollten für Wölfe strengere, gleich strenge oder weniger strenge Maßstäbe als für Wölfe gelten? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ein Hund ist eine Sache, die jemandem gehört, der dann auch für Schäden verantwortlich ist, die von dieser Sache verursacht werden - das ist ähnlich wie bei Autos, auch wenn bei denen der menschliche Einfluss im Falle eines Unfalles normalerweise deutlicher ist. Aber an dem Beispiel siehst Du auch, dass die Schadensmenge, die der Gesetzgeber einzelnen Hobbies zubilligt, einfach von deren Popularität abhängig sind. Autos dürfen tausende töten, Hunde nicht. Gesetzgeber wollen gewählt werden (und Großspender bei Laune halten). |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Einzelne Wölfe, die zu einer Gefahr werden, weil sie ihre Scheu vor den Menschen verloren haben, werden dann "final entnommen" werden - da gibt es kaum andere Möglichkeiten, vor allem keine anderen Möglichkeiten, die nicht zugleich das Wohlwollen durch die Gesellschaft beschädigen, das der Wolf zur Zeit genießt. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Der Wolf ist heute Bestandteil einer Landschaft, die gleichzeitig für immer mehr Menschen Freizeit- und Naherholungsgebiet ist, die zu nutzen sie einen Anspruch haben. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Der Wolf wird nie auf diese Zahl kommen, dazu sind Woelfe einfach zu scheu und Angriffe durch sie auf Menschen viel zu selten.
Hier ist z.B. die Liste bestätigter, durch Woelfe verursachten Todesfälle in ganz Nordamerika: https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_wolf_attacks_in_North_America ....und Woelfe sind in Nordamerika um einiges häufiger als in Deutschland. |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
Also zwei Todesfälle seit 2000. Nordamerika ist allerdings etwas dünner besiedelt als Deutschland. Da müssen sich Wolf und Mensch nicht so nahe auf den Pelz rücken. Wäre es in Deutschland politisch vermittelbar, wenn jedes Jahrzehnt eine Person durch einen Wolf umkommt? Ich bezweifle es. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Wäre es in Deutschland politisch vermittelbar, wenn jedes Jahrzehnt eine Person durch einen Wolf umkommt? Ich bezweifle es. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Die Zahl der Toten durch Blitze liegt wohl so bei 10 Opfern pro Jahr. Durch Haushaltsunfälle sterben jährlich um die 10.000. Wölfe sind da wohl weniger gefährlich als Treppe fegen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Na dann lass uns doch mal ansehen, welche aehnlich gefährliche Wildtiere in Deutschland so vorkommen und in wieweit es "politisch vermittelbar" ist die nicht vorsichtshalber auszurotten: https://www.shz.de/deutschland-welt/panorama/jaeger-von-wildschwein-toedlich-verletzt-id18494271.html |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||||
Es kommt auch darauf an, wer getötet wird und unter welchen Umständen er zu Tode kommt. Im Wildschweinfall war es ein Jäger, der von einem angeschossenen Wildschwein getötet wurde. So etwas würde man wohl auch Wölfen zugestehen. Aber wenn Wölfe ein Kind töten würden, sähe es ganz düster für ihre Zukunft in Deutschland aus. |
Zitat: |
Jedes Jahr suchen 1.7 Mio. Kinder nach einem Unfall einen Arzt auf. Fast 200.000 Kinder müssen jährlich im Krankenhaus nach einem Unfall stationär behandelt werden. 182 Kinder starben im letzten Jahr nach einem Unfall. Diese Zahlen sind alarmierend und zeigen, wie wichtig Unfallprävention ist. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: |
Jemand, der seinen Lebensunterhalt mit der Zucht freilaufender Tiere verdient, hat vermutlich seine ganz eigene Meinung über Wölfe.
Wenn Wölfe wenigstens hülfen, die Wildschweinplage klein zu halten, dann könnte man das ja noch unter "ökologisches Gleichgewicht erhalten / wiederherstellen" verbuchen. In einer dichtbesiedelten Kulturlandschaft - und das ist Mitteleuropa nunmal im Ggs zu Nordamerika - machen sie nur Ärger. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Leider richten sich Menschen nicht nach Statistiken. Sie geben höllisch viel Geld aus für Sicherheiten in der Größenordnung von Blitzgefahr. Im Gegenzug geben sie teilweise 10 Euro pro Tag aus, um noch schneller opfer zu sein bei Gesundheitsschäden die um ein vielfaches höher sind als Haushaltsunfälle. Vielleicht; weil im ersten Fall, die Gemeinschaft bezahlt, in zweiten sie selber was tun (oder besser lassen) müssten? |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Ganz ohne Wölfe:
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Lebensnebel hat folgendes geschrieben: |
Natürlich kommen Kinder ums Leben, ohne dass Wölfe eine Rolle spielen. Aber das ändert nichts daran, dass die Wölfe wohl nicht mehr geduldet würden, sobald sie auch nur bein Kind töteten. Die Leute würden sich nicht damit zufrieden geben, dass mehr Kinder durch andere Unfälle sterben. Somit sind derartige Statistiken wertlos, wenn es darum geht, die Reaktion auf Wolfsangriffe abzuschätzen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Wieviele Fälle kannst Du benennen, in denen Woelfe irgendwo auf der Erde Kinder getötet haben? |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Wieviele Fälle kannst Du benennen, in denen Woelfe irgendwo auf der Erde Kinder getötet haben? |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Vor allem vermisse ich die gleiche Empörung, wenn Kinder sonst wo ums Leben kommen. Aber da heißt es meistens Schicksal. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||||
Wer ist empört? Und wem wäre geholfen, wenn sich die Leute hier über Wolfsangriffe auf Kinder anderswo empören würden? |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Ich meine: "Wenn nur ein einziges Kind durch einen Wolf"... Kann man sich sowas vorstellen: "wenn nur ein einziges Kind durch ein Autounfall"... Diese Empörung meine ich. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Das kann man nicht miteinander vergleichen. Autos blicken auf eine lange Tradition zurück und Leute gebrauchen es fast täglich. Der Wolf ist wieder neu und relativ unnütz. Da wo Wölfe durchgehend heimisch sind, gibt es wahrscheinlich weniger Empörung über Wolfsangriffe. Das wird als Teil des allgemeinen Lebensrisikos verstanden. Bei uns nicht. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||||||||
Natürlich kann man das nicht miteinander vergleichen. Autos waren schon immer da. Seit Jahrhunderte. War der Wolf eigentlich nicht schon immer da. Bis auf die letzten paar Jahre? Klar doch. Allgemeines Lebensrisiko. So kommt man drumherum auch nur irgendwas zu unternehmen. Außer gegen alles zu sein, was man selber bisher nicht gekannt hat. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Ich meine: "Wenn nur ein einziges Kind durch einen Wolf"... Kann man sich sowas vorstellen: "wenn nur ein einziges Kind durch ein Autounfall"... Diese Empörung meine ich. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Klar doch. Allgemeines Lebensrisiko. So kommt man drumherum auch nur irgendwas zu unternehmen. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn man Deiner Logik folgte, bräuchte man auch Kinderschänder nicht zu bestrafen bzw sich nicht mehr darüber aufzuregen. Kommt schliesslich auch kaum vor, verglichen mit gewöhnlichen Unfällen. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn man Deiner Logik folgte, bräuchte man auch Kinderschänder nicht zu bestrafen bzw sich nicht mehr darüber aufzuregen. Kommt schliesslich auch kaum vor, verglichen mit gewöhnlichen Unfällen. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Nach Deine Logik würde man jeden potenzielle Täter im Vorfeld wegsperren. Sprich: kein Autoverkehr mehr. Denn es gibt mehr tödliche Unfälle umgerechnet auf zugelassene Autos, als tödliche Unfälle umgerechnet auf gesichtete Wölfe. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
...
Nach Don Martins Logik müsste man das Kinderkriegen verbieten, weil weitaus mehr Kinder von anderen Kindern getötet werden als von Wölfen. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn man Deiner Logik folgte, bräuchte man auch Kinderschänder nicht zu bestrafen bzw sich nicht mehr darüber aufzuregen. Kommt schliesslich auch kaum vor, verglichen mit gewöhnlichen Unfällen. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||
Hier kannst Du selbst nachzählen: https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_wolf_attacks |
Zitat: |
Oft sind es Hunde, die attackiert werden, manchmal Kinder, seltener Frauen, noch seltener Männer. In Indien werden seit Langem Kinder von hungrigen Wölfen angefallen. Ein amerikanischer Forscher untersuchte diese Fälle – 273 getötete Kinder in drei indischen Bundesstaaten in den Jahren 1980 bis 2000. Einige Wölfe waren in die Hütten von Dorfbewohnern eingedrungen. |
Zitat: |
Weil der Sanjay-Gandhi-Nationalpark mitten in Mumbai liegt, ist er umgeben von einem Meer an Bewohnern. Mehr als 250.000 Menschen leben gleich am Waldrand, ganz nah an den Leoparden, den wichtigsten Raubtieren des Parks. Hier, mitten in Mumbai, haben Leoparden innerhalb von fünf Jahren 107 Menschen attackiert. Mehr als die Hälfte der Opfer starben: 57 Menschen. |
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