zelig hat folgendes geschrieben: |
Wie kann man mit dem Problem umgehen, ohne zu stigmatisieren? Das finde ich wirklich eine wichtige Frage. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Wie kann man mit dem Problem umgehen, ohne zu stigmatisieren? Das finde ich wirklich eine wichtige Frage. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Das Problem zeigt ja, dass unsere eigenen Werte noch nicht überall bei "uns" angekommen sind. Dass z.B. jemand, der Schutz sucht, Schutz erhält, ist für viele kein Wert an sich, sondern an Bedingungen geknüpft. Es wird zwar immer viel von Integration von Flüchtenden und Migranten geredet, aber eigentlich müsste man auch interne Integrationsarbeit leisten. |
Naastika hat folgendes geschrieben: |
Es findet keine Wertung der geflüchteten Menschen statt, z.B. ob sie für diese Gesellschaft nüztlich sind (wie bein plantmässiger Einwanderung). |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Vielleicht nicht offiziell, aber in den Köpfen einiger/vieler Menschen schon. Ich vermute mal, das ist auch das, was zelig mit Stigmatisierung meint. Der Antisemitismus von einzelnen Flüchtlingen wird dazu benutzt, um alle Flüchtlinge pauschal abzuwerten. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Das Problem zeigt ja, dass unsere eigenen Werte noch nicht überall bei "uns" angekommen sind. Dass z.B. jemand, der Schutz sucht, Schutz erhält, ist für viele kein Wert an sich, sondern an Bedingungen geknüpft. Es wird zwar immer viel von Integration von Flüchtenden und Migranten geredet, aber eigentlich müsste man auch interne Integrationsarbeit leisten. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Vielleicht nicht offiziell, aber in den Köpfen einiger/vieler Menschen schon. Ich vermute mal, das ist auch das, was zelig mit Stigmatisierung meint. Der Antisemitismus von einzelnen Flüchtlingen wird dazu benutzt, um alle Flüchtlinge pauschal abzuwerten. |
Zitat: |
Nicht religiös motiviert
Studie zu muslimischem Antisemitismus zeigt viel Unwissen und dass nicht der Koran, sondern Politik der Grund für muslimischen Antisemitismus ist Die Ermordung einer 85-jährigen Holocaust-Überlebenden in Paris wie auch die Nachrichten aus Schulen über das Mobbing jüdischer Kinder und Jugendlicher durch Mitschüler mit einem muslimischen Migrationshintergrund nicht nur in Berlin fordern Antworten auf die Frage nach einem muslimischen Antisemitismus. David Ranan, 1946 in Tel Aviv geborener Sohn einer deutsch-jüdischen Familie, ist dem Problem auf der Spur. Er hat 70 Interviews mit muslimischen Studenten, Intellektuellen und Oberschülern geführt, um Klarheit in eine diffuse Diskussion zu bringen. (...) Die Ergebnisse seiner Befragungen, die er selbst keineswegs »repräsentativ« sondern »bezeichnend« nennt, lassen sich zu zwei markanten Befunden zusammenfassen. Der als Fellow am Institut für Antisemitismusforschung der TU Berlin tätige, in London und Berlin lebende Autor stellt fest, dass nahezu keine antisemitischen Haltungen seiner Gesprächspartner auf den Koran oder überhaupt religiös gegründet waren, obwohl von muslimischen Predigern gelegentlich auch einige gegen Juden gerichtete Hass-Stellen im Koran verwendet werden. Vielmehr seien die antisemitischen Stellungnahmen der Interviewten fast immer auf den Israel-Palästina-Konflikt zurückzuführen. (...) Der zweite, ebenso überraschende Befund der Befragungen war, dass die meisten der Interviewten nur ungenaue Vorstellungen von den historischen und aktuellen Hintergründen der Situation in Israel und den Palästinensergebieten haben. Sie informieren sich einseitig aus antiisraelischen Quellen und geben diese ungeprüft weiter, selbst wenn jene völlig unplausibel sind. Die eigentliche Bedeutung des Begriffs »Zionismus« ist den meisten völlig unklar. Das erschreckend mangelhafte Wissen über die Zusammenhänge erstaunt umso mehr, als Ranan ja eher gebildete Interviewpartner ausgesucht hatte, um möglichst intelligente Antworten zu bekommen. Wie mögen erst die Antworten weniger gebildeter Muslime ausfallen? https://www.neues-deutschland.de/artikel/1084679.muslimischer-antisemitismus-nicht-religioes-motiviert.html Der Politologe David Ranan bezweifelt, dass es unter Muslimen mehr Antisemiten gibt als unter Nicht-Muslimen. Doch derzeit wird seine These pervertiert und politisch missbraucht. Antisemitismus, so wie Ranan ihn in Anlehnung an den britischen Philosophen Brian Klug begreift, beschreibt die "Feindschaft gegen Juden als Juden", also als allmächtige, weltweit vernetzte und einflussreiche Fantasiegeschöpfe. Die Feindschaft gegen Juden, weil sie vermeintlich die Börse, das Weiße Haus und Coca-Cola besitzen, wäre damit ein antisemitisches Vorurteil. Aber der Hass auf die israelischen Besatzer - auf jeden Fall seitens eines Arabers - entspricht einer realen Ohnmachtserfahrung. Ranan geht noch weiter: Wenn auf Palästina-Demonstrationen junge Araber ein Schild mit der Aufschrift "Kindermörder Israel" tragen, sei dies in aller Regel keine Anspielung auf die Ritualmord-Lüge des europäische Mittelalters ("Die kennen die meisten gar nicht"), sondern auf israelische Angriffe auf die besetzten Gebiete. Selbst judenfeindliche Plakate meinten in der Regel nicht Juden, sondern Israelis, genauer: die israelische Politik. Die Unterscheidung zwischen "Jude", "Israeli" und "Zionist" wäre nach Ranan eines der wichtigsten Themen für deutsche Lehrpläne. Weitere Vorschläge: mehr Integration. Und: weniger Aufregung. Denn wenn die Bild-Zeitung - und mit ihr allerlei rechte Stimmen - von der Politik scheinheilig fordert, sie solle klarmachen, "dass der Antisemitismus der islamischen Welt sich hier nicht einnisten kann", dann stellt sie die Verhältnisse auf den Kopf. Durchaus heiter erzählt Ranan, dass er von manchen Deutschen schon Schlimmeres als nur Aufrufe zum Boykott von Coca-Cola gehört habe. Die "Perfidie" der deutschen Debatte liegt für ihn darin, "dass die Deutschen sich freuen, wenn man ihnen zeigt, dass die Muslime mit ihrem Antisemitismus schlimmer sind", es sei "eine komische Art des Persilscheins". So entlastet sich Deutschland vom Schock eines Rechtsrucks, der seinen Antisemitismus inzwischen schamlos offen zeigen kann. Die Konzentration auf die vermeintliche islamische Gefahr enthebt eine ratlose deutsche Gesellschaft der Auseinandersetzung mit ihren eigenen antisemitischen Wurzeln - und ihren Kontinuitäten. http://www.sueddeutsche.de/kultur/antisemitismus-in-deutschland-jude-israeli-zionist-1.3926433 |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||||
vielleicht wäre es eine vertretbare Bedingung, das derjenige wirklich "Schutz" und nicht nur Wohlstand sucht? "Schutz" sucht z.B. niemand, der aus einem sicheren Drittstaat einreist. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||||
vielleicht wäre es eine vertretbare Bedingung, das derjenige wirklich "Schutz" und nicht nur Wohlstand sucht? "Schutz" sucht z.B. niemand, der aus einem sicheren Drittstaat einreist. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Das ist eine andere Diskussion. Nur so viel dazu: Wer hier her kommt und unsere Grundsicherung als Wohlstand betrachtet, muss da, wo er her kommt, ziemlich düstere Perspektiven gehabt haben. Manchmal braucht der Mensch auch nur Schutz vor einer düsteren, aussichtslosen Zukunft. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Wenn du denen allen "Schutz" gewähren willst, haben sie die "düstere, aussichtslose Zukunft" bald auch hier. |
abbahallo hat folgendes geschrieben: |
Da gehts dann um Handgeben, Kopftuch, Schweinefleisch und ähnliches Pillepalle, wenn es um mehr als gesetzestreues Verhalten gehen soll. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Das darf natürlich auf gar keinen Fall passieren, weil wir die besseren Menschen sind? |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Das darf natürlich auf gar keinen Fall passieren, weil wir die besseren Menschen sind? |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Wir sind nicht die "besseren" sondern die reicheren; und ich fände schön wenn das so bleibt. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Wie kann man mit dem Problem umgehen, ohne zu stigmatisieren? Das finde ich wirklich eine wichtige Frage. |
Zitat: |
Es klappt aber nicht, weil die Lines so schockierend sind. Nicht mal Farids geschmacklose Auschwitz-Line auf dem Bonustrack „0815“ ringt irgendwem mehr als ein müdes „oh“ ab. Niemand steht mit offenem Mund da und fragt sich, ob die das gerade wirklich gesagt haben. Es gibt einen Aufschrei, weil es einfach widerlich ist, solche Sprüche rauszuhauen, nur um sein fades Album aussehen zu lassen wie eine mutige, tabulose Grenzüberschreitung.
Wir haben 2017, da macht kein aufgeklärter Mensch mehr Judenwitze in der Öffentlichkeit. Dass es hier trotzdem passiert, zeigt nur, wie krampfhaft Kollegah und Farid Bang anecken wollen, um ihrem Ruf gerecht zu werden – dabei spielt die Grenze des guten Geschmacks genauso wenig eine Rolle, wie die Qualität der Lines. Die sind nur Mittel zum Zweck, um sich als respektlose Kerle mit losem Mundwerk und lässig-niedriger Hemmschwelle zu inszenieren. Das ist aber verdammt offensichtlich und berechenbar. Ich bin über keine der Lines bestürzt – alles schon tausend Mal gehört, damals sogar teilweise für lustig befunden – ich finde es nur peinlich, wie erzwungen und substanzlos hier Grenzen überschritten werden. |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: |
Du stigmatisierst aber alle anderen Rapper,
wenn Du eben nur von Rappern sprichst. |
Zitat: |
Über Antisemitismus im deutschen Rap wird nicht nur in der Musikszene heftig debattiert. Die Story fragt nach: Wer sind die Akteure? Um was geht es in den Rap-Texten wirklich? Wirklich um Judenhass? Autor/-in: Viola Funk |
Zitat: |
Der Deutsch-Rap heroisiert Jugendliche aus muslimischen Familien als die genuinen Nachfolger ihrer amerikanischen schwarzen Brüder. Sie müssen nicht um brennende Mülltonnen tanzen. Ihre Phantasien entfesseln sie aus dem Schicksal einer an den Rand gedrängten Minderheit, die in ihren Battle-Raps seltsame Kurzschlüsse vollziehen wie zum Beispiel der Rapper PA Sports. Im Gespräch mit der Filmemacherin schwadroniert er großspurig über den mit Kollegah eingespielten Track „HS.HC“. Die Abkürzung steht für "Hurensohn Holocaust". |
Zitat: |
singt Kollegah:
Die Menschen auf der Erde leben friedfertig zusamm’n Man sieht, wie Buddhisten, Muslime und Christen Gemeinsam die zerstörten Städte wieder errichten Sie wurden niedergerissen Doch nun schwören sie, man würde sie nie mehr vernichten und ihr Klima vergiften.“ Nicht ernst zu nehmen? Kollegah leistet lyrisch ganze Arbeit. Was die Nazis nicht geschafft haben, bringt er reimend zustande: die vollständige Vernichtung der Juden. |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: |
Tillich und Co. können sich in ihrem chrisltichen Sonnenstuhl bequem machen, denn sie sind ja Teil von Kollegahs Welt. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Das sollte man natürlich nicht tun. Rapper sind ja Künstler und daher sehr empfindsame Wesen. |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: | ||||
manche sind es auch |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ich steh nicht so auf Hiphop, darum kannst Du Dir die missionarischen Links sparen. |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: | ||||||||
ok, mache ich bei Dir, wollte Dir nur ein bisschen Farbe beigeben, weil Deine Zeilen sonst ein wenig zu eindimensional herüberkommen. Um Dir die Tillich Zeile zu erklären: Tillich wendet sich immer stark gegen Rechts, AfD, Sexismus und Co. Mir ist nicht bekannt, dass er sonderlich engagiert gegen Atheistenphobie (Atheophobie vielleicht, wie wäre wohl die richtige Schreibe?) sich wendet. Klar, er ist Kuschelchrist und man kann nicht überall aktiv sein. Insbesondere für Minderheiten, die einen selbst in 'Frage' stellen. Aber in einem religionskritischen Forum sollte halt auch der Blick darauf gerichtet sein, wenn eben 'wir' auch fehlen. Es fehlen schließlich nicht nur die 'Juden' in besagter Zeile. Tillich geht sowas an seinem Hintern vorbei, ebenso wie man von diesem auch keine religionskritischen oder kirchenkritischen Beiträge erwarten kann. Mir sind keine in Erinnerung. Eine Frage an Dich, Kramer, siehst Du die bisherige Diskussion wirklich als Stimmungsmache gegen muslimische Migranten? Wenn ja, wie sollte man denn sonst ein Problem diskutieren, dass derzeit aktuell eben 'in dieser Form' nur in diesem Milieu beheimatet ist. Und ja - auch bei autochthonen Deutschen gibt es Antisemitismus. Aber eben in anderer Form. |
Zitat: |
Die Zahlen der Bundespolizei stehen jedem zur Verfügung: Mehr als 95 Prozent aller antisemitischen Gewalt- und Straftaten werden in Deutschland durch nicht-muslimische Deutsche verübt. Antisemitische Gewalt kommt unter Muslimen nicht häufiger vor als unter Nicht-Muslimen. Wenn jemand trotzdem behauptet, dass die sogenannten muslimischen Gegenden für Juden gefährlich seien, schürt er nur antimuslimische Vorurteile und verhindert einen ehrlichen Dialog über den Antisemitismus der Mitte.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-03/juden-muslime-zusammenleben-deutschland/komplettansicht |
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