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Ein Wahrscheinlichkeitsproblem
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DemonDeLuxe
Frisch gestählt



Anmeldungsdatum: 17.08.2005
Beiträge: 672
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#337191) Verfasst am: 30.08.2005, 18:56    Titel: Ein Wahrscheinlichkeitsproblem Antworten mit Zitat

Da Ihr hier so gerne rätselt und ich kürzlich über etwas Faszinierendes gestolpert bin (und es mit der Suchfunktion nicht im Forum fand), gebe ich 'mal folgendes zum Besten, und zwar direkt mitsamt einer Umfrage:

Stell' Dir vor, Du bist Kandidat in einer Quizshow. Du schaffst es in die Endrunde und der Moderator führt Dich vor 3 identische Türen. Hinter einer von ihnen steht der Hauptgewinn: Dein Traumauto. Hinter den beiden anderen steht je eine Ziege als Zeichen für "Niete" (und, nein, sie meckern nicht, sind also nicht zu hören).

Du wirst aufgefordert, eine der 3 Türen A, B oder C zu wählen, die aber vorerst noch verschlossen bleibt.

Sobald Du Deine Wahl getroffen hast, geht der Quizmaster - der natürlich weiß, was hinter welcher Tür ist - zielstrebig auf eine der anderen beiden Türen B zu, öffnet sie - und es steht eine Ziege dahinter.

Nun gibt er sich gnädig und erlaubt Dir, Deine Wahl zu überdenken: Willst Du bei Deiner ursprünglichen Wahl A bleiben oder zur noch verschlossenen, dritten Tür C wechseln?

Da Du natürlich das Auto haben möchtest, stellt sich die Frage, was vorteilhafter ist: Bleiben oder wechseln? Oder, genauer:

Wie hoch sind die Wahrscheinlichkeiten für die Türen A (Deine erste Wahl) und C (die noch verschlossene, dritte Tür), das Auto zu beherbergen?
(Tür B ist die vom Quizmaster geöffnete mit der Ziege)

Wer das Rätsel bzw. seine Lösung kennt, bitte noch nicht ausposaunen - wer es selbst errät bzw. herleitet, darf ;O)

Ein Demonstrationsscript dazu mit simulierten Durchläufen gibt's auf meinem Blog Eudemonia mitsamt zwei weiterführenden, erläuternden Links - aber stimmt vorher ab, bitte :O)
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HONI SOIT QUI MAL Y PENSE
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DemonDeLuxe
Frisch gestählt



Anmeldungsdatum: 17.08.2005
Beiträge: 672
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#337196) Verfasst am: 30.08.2005, 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ich sehe, die ersten stimmen ab... *kicher*

Könnt Ihr das denn begründen?


Zuletzt bearbeitet von DemonDeLuxe am 30.08.2005, 19:04, insgesamt einmal bearbeitet
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44209

Beitrag(#337197) Verfasst am: 30.08.2005, 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

Kleiner Tipp: Das Ganze sieht zwar wie ein rein mathematisches Problem aus, kann jedoch auch als Kommunikationsproblem des Quizmasters aufgefasst werden. zwinkern
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Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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DemonDeLuxe
Frisch gestählt



Anmeldungsdatum: 17.08.2005
Beiträge: 672
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#337198) Verfasst am: 30.08.2005, 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

Nope, Tarvoc, Du irrst - es ist ein extrem mathematisches Problem. Allerdings eines, bei dem wir dazu neigen, den "gesunden Menschenverstand" über die Mathematik gehen zu lassen. Oder hab' ich in der Hektik 'was falsch dargestellt? *panischguck*
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kolja
der Typ im Maschinenraum
Betreiber



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#337202) Verfasst am: 30.08.2005, 19:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ich stimme Tarvoc zu, da der Quizmaster Wissen vermittelt, ohne dass dies jedem offensichtlich ist.
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Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44209

Beitrag(#337203) Verfasst am: 30.08.2005, 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

DemonDeLuxe hat folgendes geschrieben:
Nope, Tarvoc, Du irrst - es ist ein extrem mathematisches Problem.


Richtig, das Problem kann auch rein mathematisch gelöst werden.

DemonDeLuxe hat folgendes geschrieben:
Allerdings eines, bei dem wir dazu neigen, den "gesunden Menschenverstand" über die Mathematik gehen zu lassen.


Eben deswegen habe ich gepostet, was ich gepostet habe. Um das klarzumachen.
Der Quizmaster hat eben das Kommunikationsproblem, dass er nicht in jeder Situation kommunizieren kann, was er will. zwinkern
Oder besser gesagt: seine Handlungsmöglichkeiten hängen von der Korrektheit oder Inkorrektheit deiner ersten Wahl ab...

kolja hat folgendes geschrieben:
Ich stimme Tarvoc zu, da der Quizmaster Wissen vermittelt, ohne dass dies jedem offensichtlich ist.


Fieserweise unter Umständen noch nicht einmal ihm selbst. zwinkern
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Stefan
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#337207) Verfasst am: 30.08.2005, 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

Einmal Ziege, einmal Auto. Also 50:50, wo ist das Problem?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44209

Beitrag(#337210) Verfasst am: 30.08.2005, 19:19    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Einmal Ziege, einmal Auto. Also 50:50, wo ist das Problem?


Hehe, bist du sicher? zwinkern
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#337212) Verfasst am: 30.08.2005, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Stefan hat folgendes geschrieben:
Einmal Ziege, einmal Auto. Also 50:50, wo ist das Problem?


Hehe, bist du sicher? zwinkern


Ja, und wenn vorher 100 Ziegen freigelassen worden. Das ändert nichts.
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SDFD
Causeur



Anmeldungsdatum: 24.04.2005
Beiträge: 104
Wohnort: Jammertal

Beitrag(#337214) Verfasst am: 30.08.2005, 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

Dann schau mal unter dem Link von DemonDeLuxe nach oder such nach Ziegenproblem bei Wiki. zwinkern
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44209

Beitrag(#337216) Verfasst am: 30.08.2005, 19:24    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Stefan hat folgendes geschrieben:
Einmal Ziege, einmal Auto. Also 50:50, wo ist das Problem?


Hehe, bist du sicher? zwinkern


Ja, und wenn vorher 100 Ziegen freigelassen worden. Das ändert nichts.


Oh doch, das ändert etwas. zwinkern

Man überlege sich die Bedingungen der Möglichkeit, dass der Moderator in den verschiedenen Situationen (ich habe recht, ich habe unrecht) eine beliebige der anderen beiden Türen öffnen kann...
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matthias
Gefährder



Anmeldungsdatum: 10.05.2005
Beiträge: 1386
Wohnort: Rechts der Böhme

Beitrag(#337217) Verfasst am: 30.08.2005, 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ich will hier nichts verraten zynisches Grinsen, aber letztes Jahr hatte die Zeit diesen Artikel:

Das Rätsel der drei Türen
Am so genannten Ziegenproblem bissen sich sogar Nobelpreisträger die Zähne aus.
Deutsche Forscher haben endlich einen Weg gefunden, die Lösung anschaulich zu erklären


Aber nicht luchsen!

Viel Spaß noch!

Matthias
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2008 – Jahr der Mathematik
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11518

Beitrag(#337219) Verfasst am: 30.08.2005, 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hihi, das sollten wir mal zur Vorbereitung auf eine Statistikklausur im ersten Semester ausrechnen.
_________________
posted by Babyface
.
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Lamarck
Radikaler Konstruktivist



Anmeldungsdatum: 28.03.2004
Beiträge: 2142
Wohnort: Frankfurt am Main

Beitrag(#337220) Verfasst am: 30.08.2005, 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Tarvoc!

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kleiner Tipp: Das Ganze sieht zwar wie ein rein mathematisches Problem aus, kann jedoch auch als Kommunikationsproblem des Quizmasters aufgefasst werden. zwinkern


Und das ist eben Mathematik! In der Tat hat das Handeln des Quizmasters einen bestimmten Einfluss. Zum Thema gibt es ein nettes Buch eines ZEIT-Autors ... .


Cheers,

Lamarck
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„Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)

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„Computers are to biology what mathematics is to physics.” (Harold Morowitz)
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DemonDeLuxe
Frisch gestählt



Anmeldungsdatum: 17.08.2005
Beiträge: 672
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#337225) Verfasst am: 30.08.2005, 19:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ich muss übrigens eingestehen, dass mir die Sache, selbst, als ich sie programmiert hatte und selbst, als ich mir die Formeln angesehen hatte, immer noch recht mysteriös vorkam - erst, als ich meinen Denkansatz quasi verkehrte, fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren.

Das ganze erinnert an diese optischen Spielchen, bei denen man 2 oder sogar 3 Motive erkennen kann, und bei denen es anfangs extrem schwer ist, sich das jeweils andere vorzustellen, wenn man sich 'mal auf das eine "eingeschossen" hat.
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Galaxisherrschers Katze
Verwöhntes Haustier



Anmeldungsdatum: 06.04.2005
Beiträge: 5018

Beitrag(#337228) Verfasst am: 30.08.2005, 19:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hab ich leider schon bei den "ungewöhnlichen Artikeln" gelesen... Schulterzucken
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"(...)steak can be attached to a baby to attract lions(...)" (Aus der ESRB-Beschreibung von Scribblenauts)
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#337231) Verfasst am: 30.08.2005, 19:43    Titel: Antworten mit Zitat

Interessanter Artikel in der "Zeit". Obwohl die dortige Lösung verständlich und einleuchtend ist, widerspricht sie meiner ersten Vermutung, die genauso verständlich und einleuchten ist.
Das beißt sich jetzt in meinem Kopf despair
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El Schwalmo
Atheistischer Agnostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9070

Beitrag(#337234) Verfasst am: 30.08.2005, 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

Lamarck hat folgendes geschrieben:
Hi Tarvoc!q

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kleiner Tipp: Das Ganze sieht zwar wie ein rein mathematisches Problem aus, kann jedoch auch als Kommunikationsproblem des Quizmasters aufgefasst werden. ;)


Und das ist eben Mathematik! In der Tat hat das Handeln des Quizmasters einen bestimmten Einfluss. Zum Thema gibt es ein nettes Buch eines ZEIT-Autors ... .


wirklich lesenswert.

Ein Detail sollte man eventuell noch erwähnen: die Frau mit dem höchsten IQ hat sich zu diesem Probelm vollkommen korrekt geäußert. Männer minderen IQs haben sie deswegen versucht, fertigzumachen, was auch als 'Ziegenproblem' bezeichnet wurde.
_________________
Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)

Der Christengott ist immens schwach!
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11518

Beitrag(#337235) Verfasst am: 30.08.2005, 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde die Erklärung im Zeitartikel umständlich.
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posted by Babyface
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DemonDeLuxe
Frisch gestählt



Anmeldungsdatum: 17.08.2005
Beiträge: 672
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#337247) Verfasst am: 30.08.2005, 20:43    Titel: Antworten mit Zitat

@Babyface

Yep, fand ich auch. Die m.E. SIMPELSTE Methode ist einfach folgende:

Mit der Auswahl von A teile ich die Menge der Türen in Wahrscheinlichkeiten von 1/3 (A) zu 2/3 (B+C). Der Quizmaster bündelt nun durch Öffnen von B die 2/3 von B+C auf nur noch C - und fertig.

Oder, anders gesagt: Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Auto NICHT hinter der gewählten Tür A verbirgt, beträgt 2/3, und diese Wahrscheinlichkeit ändert sich auch nicht dadurch, dass anschließend eine der Türen B/C geöffnet wird und ausscheidet.
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kolja
der Typ im Maschinenraum
Betreiber



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#337250) Verfasst am: 30.08.2005, 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

@DDL:

Deine Erklärung ist logisch richtig, aber als ich sie das erste Mal hörte, widersprach sie meiner ursprünglichen Intuition: ich wähle zwischen zwei Türen, die Chancen sind 50:50 ...

Allerdings erhellt sich die ganze Angelegenheit, wenn man folgende Szenarien gegenüberstellt: jemand kommt in den Raum, nachdem der Moderator eine Tür ausgeschlossen hat. Er kann nur zwischen zwei Türen wählen, seine Chancen sind tatsächlich 50:50. Was unterscheidet mich von ihm? Mir hat der Moderator einen Tipp gegeben, und dieses Wissen habe ich dem anderen Typen vorraus.
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Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27889
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#337255) Verfasst am: 30.08.2005, 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Mist, falsch getippt...
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11518

Beitrag(#337261) Verfasst am: 30.08.2005, 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

DemonDeLuxe hat folgendes geschrieben:
@Babyface

Yep, fand ich auch. Die m.E. SIMPELSTE Methode ist einfach folgende:

Mit der Auswahl von A teile ich die Menge der Türen in Wahrscheinlichkeiten von 1/3 (A) zu 2/3 (B+C). Der Quizmaster bündelt nun durch Öffnen von B die 2/3 von B+C auf nur noch C - und fertig.

Oder, anders gesagt: Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Auto NICHT hinter der gewählten Tür A verbirgt, beträgt 2/3, und diese Wahrscheinlichkeit ändert sich auch nicht dadurch, dass anschließend eine der Türen B/C geöffnet wird und ausscheidet.

Ja, ich denke nicht, dass man einen Perspektivenwechsel zum Moderator braucht, um es klar zu verstehen. Ich hab es mal so erklärt:

Nur in einem von drei Fällen wählt der Spieler bei der ersten Entscheidung das Tor mit dem Gewinn. Und nur in diesem einen Fall von drei möglichen Fällen würde ein Umentscheiden zum Verlust führen. In den anderen beiden Fällen, bei denen er zunächst das falsche Tor wählt, würde ein Umentscheiden logischerweise zum richtigen Tor führen.
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posted by Babyface
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#337263) Verfasst am: 30.08.2005, 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:

Einmal Ziege, einmal Auto. Also 50:50, wo ist das Problem?


Das ist ein klassischer, systemimanenter Denkfehler: es gibt 2 Möglichkeiten, also fifty-fifty.
Das ist so eine der Strategien, die sich im menschlichen Denken entwickelt haben.
In vielen Fällen war das eine sehr gute Strategie, weshalb sie sich auch erfolgreich halten konnte,
aber diese im menschlichen Verstand eingebauten Strategien liefern nicht immer das richtige Ergebnis,
besonders wenn sie nicht mehr in dem Rahmen ablaufen, in dem sie vorteilhaft waren.

Grüße,
viator
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#337264) Verfasst am: 30.08.2005, 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Babyface!

Deine Erklärung ist gut!


Babyface hat folgendes geschrieben:

Ja, ich denke nicht, dass man einen Perspektivenwechsel zum Moderator braucht, um es klar zu verstehen.


Die Sache mit dem Moderator dient meiner Meinung nach lediglich der Verwirrung:
es werden dabei mentale Lösungsstrategien des Menschen ausgenützt,
die sich im Laufe der menschlichen Evolution als vorteilhaft erwiesen haben,
jedoch gerade in solchen Situationen falsche Ergebnisse liefern.
Dass selbst so geniale Mathematiker wie jener Paul Erdös Probleme haben,
zeigt, wie fest diese Strategien im menschlichen Geist internalisiert sind.

Grüße,
viator


Zuletzt bearbeitet von pyrrhon am 30.08.2005, 21:37, insgesamt einmal bearbeitet
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#337265) Verfasst am: 30.08.2005, 21:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habs mir an Hand einer Wahrheitstabelle beweisen müssen Ich bin doof!

Gewinn hinter Tür................gewählt Tür.....................Besser wechseln
a................................a............................nein
a................................b..............................ja
a................................c..............................ja
b................................a..............................ja
b................................b............................nein
b................................c..............................ja
c................................a..............................ja
c................................b..............................ja
c................................c............................nein
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#337267) Verfasst am: 30.08.2005, 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:

Ich bin doof!


Bist Du nicht.

Zumindest nicht deshalb, weil Du dieses Problem nicht sofort durchschaut hast.
Außerdem hast Du ja einen Lösungsweg gefunden (Wahrheitstabelle).
Ich kenne (durchaus intelligente) Leute (Akademiker, d.h. Informatiker),
die das erst nach Stunden oder sogar gar nicht nachvollziehen konnten.

Grüße,
viator
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11518

Beitrag(#337273) Verfasst am: 30.08.2005, 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

viator hat folgendes geschrieben:
Hi Babyface!

Deine Erklärung ist gut!

Danke. zwinkern

Zitat:
Babyface hat folgendes geschrieben:

Ja, ich denke nicht, dass man einen Perspektivenwechsel zum Moderator braucht, um es klar zu verstehen.


Die Sache mit dem Moderator dient meiner Meinung nach lediglich der Verwirrung:
es werden dabei mentale Lösungsstrategien des Menschen ausgenützt,
die sich im Laufe der menschlichen Evolution als vorteilhaft erwiesen haben,
jedoch gerade in solchen Situationen falsche Ergebnisse liefern.
Dass selbst so geniale Mathematiker wie jener Paul Erdös Probleme haben,
zeigt, wie fest diese Strategien im menschlichen Geist internalisiert sind.

Ja, man kann hier schön sehen wie die sog. Repräsentativitätsheuristik arbeitet. Das Szenario hat Ähnlichkeit mit einer 50:50-Situation und schwups wird es ungeachtet der Randbedingungen (die Entscheidung des Moderators ist abhängig von meiner Entscheidung und enthält damit Information über meine Entscheidung) als solche klassifziert.

Ein anderes klassisches Beispiel von Kahneman und Tversky, die zu Urteilsheuristiken intensiv geforscht haben, sind verbundene Wahrscheinlichkeiten. Gibt man Versuchpersonen folgende Beschreibung von Linda:

"Linda ist 35 Jahre, intelligent, nimmt kein Blatt vor den Mund. Schwimmt gerne und geht ins Kino. Abonniert seit jahren die Emma. Ist politisch sehr interessiert und sezt sich für soziale Gerechtigkeit ein"

und fragt sie welche der folgenden Aussagen auf Linda eher zutrifft:

a) Linda ist Bankangestellte
b) Linda ist Bankangestellte und in der Frauenbewegung aktiv

wird b), d.h. die verbundene Wahrscheinlicheit höher eingestuft als die Wahrscheinlichkeit, dass a) zutrifft, obwohl a) natürlich nur eine Teilmenge von b) ist.
_________________
posted by Babyface
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Galaxisherrschers Katze
Verwöhntes Haustier



Anmeldungsdatum: 06.04.2005
Beiträge: 5018

Beitrag(#337278) Verfasst am: 30.08.2005, 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
a) Linda ist Bankangestellte
b) Linda ist Bankangestellte und in der Frauenbewegung aktiv

wird b), d.h. die verbundene Wahrscheinlicheit höher eingestuft als die Wahrscheinlichkeit, dass a) zutrifft, obwohl a) natürlich nur eine Teilmenge von b) ist.

Ist b) nicht eine Teilmenge von a)?
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11518

Beitrag(#337279) Verfasst am: 30.08.2005, 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
a) Linda ist Bankangestellte
b) Linda ist Bankangestellte und in der Frauenbewegung aktiv

wird b), d.h. die verbundene Wahrscheinlicheit höher eingestuft als die Wahrscheinlichkeit, dass a) zutrifft, obwohl a) natürlich nur eine Teilmenge von b) ist.

Ist b) nicht eine Teilmenge von a)?

Ja. Verlegen Lachen
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posted by Babyface
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