Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Ist die zentrale politische Forderung des IBKA kontraproduktiv?
Gehe zu Seite 1, 2, 3  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Politik und Geschichte
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Frank
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 6643

Beitrag(#892742) Verfasst am: 25.12.2007, 08:45    Titel: Ist die zentrale politische Forderung des IBKA kontraproduktiv? Antworten mit Zitat

Ketzerisches zum Jahresende

ibka.org hat folgendes geschrieben:

Eine zentrale politische Forderung des IBKA ist die Trennung von Staat und Religion. Dieses Prinzip wird in Deutschland auf vielfältige Weise verletzt.


Ist die zentrale politische Forderung des IBKA kontraproduktiv für Atheisten?


Michael Schmidt-Salomon – MIZ 3/07 hat folgendes geschrieben:

Wir erleben in Deutschland gerade – auch wenn sich einige religiöse Besitzständler noch dagegen wehren – die ersten Anzeichen für die Verwandlung der Staatsmacht Religion in die Marktmacht Religion. Worauf dieser Wandlungsprozess hinausläuft, kann man gut an der kulturellen Landschaft der USA ablesen, wo an jeder zweiten Ecke religiöse Heilsbringer mit bunten Werbebannern um Kundschaft buhlen.

...

Die Erfahrungen in Amerika haben gezeigt, dass die formale Trennung von Staat und Kirche keineswegs nachteilig für religiöse Institutionen sein muss. Im Gegenteil: Der Obskurantismus scheint unter freien markwirtschaftlichen Bedingungen weit besser zu blühen als unter den Bedingungen eines in Paragraphen gegossenen Staatskirchenverhältnisses.

...

Während die müden bundesdeutschen Heilskonzerne der Kirchen, umarmt von Vater Staat, ihre Glaubensgüter mittlerweile in planwirtschaftlicher Manier heruntergewirtschaftet haben, waren die amerikanischen Glaubensunternehmer clever genug, geschickt in die Alleinstellungsmerkmale ihres Wahns zu investieren …

...

Mir scheint, dass die Bedeutung dieses gesellschaftlichen Wandlungsprozesses hin zur Marktmacht Religion, der auf dem Gebiet der sozialen Dienstleistungen ja längst schon stattgefunden hat, in der säkularen Szene noch nicht ausreichend erfasst wurde. Nur so ist es meines Erachtens zu erklären, dass viele säkular denkende Menschen immer noch meinen, dass die "Trennung von Staat und Kirche" das einzige wesentliche Problem sei, das im Interesse der Konfessionslosen gelöst werden müsse. Sie scheinen komplett zu übersehen, dass die Gefahren eines ungezügelten, freien Marktes der Weltanschauungen kaum geringer sind als jene, die aus einer zu großen weltanschaulichen Einflussnahme des Staates resultieren.



Spiegel Online hat folgendes geschrieben:

Quer durch die USA klingelt nun in Gottes Namen die Kasse. Allein die Zahl mitgliederstarker Großkirchen - sogenannter Mega-Churches - ist in den vergangenen vier Jahrzehnten von zehn auf nunmehr über tausend explodiert. Häufig handelt es sich um florierende Firmen mit Millionenumsätzen im Medien- und Musikgeschäft. Die erfolgreichsten Promi-Pastoren füllen Stadien mit mehreren zehntausend Gläubigen pro Woche.

Für den überwältigenden Geschäftserfolg gibt es eine erstaunlich einfache Erklärung: Wettbewerb. Während viele europäische Kirchen staatlich geschützte Privilegien genießen und in Deutschland obendrein noch automatisch durch Kirchensteuern finanziert werden, müssen US-Pfarreien engagiert um jede Seele kämpfen. Sonst bleiben ihre Kirchen leer - und vor allem die Klingelbeutel.

...

Sämtliche Stimmungskiller der Amtskirchen - Sündenbekenntnis, monotone Litanei, düstere Orgelmusik, harte Bänke - sind verbannt. Dafür bringen professionelle Einklatscher das Publikum in Fahrt. Es gibt ekstatische Dauergesänge, die vielleicht eine Viertelstunde lang die Zeile "Jesus, I love you so much" variieren. Und wenn die Stimmung am euphorischsten ist, geht der Klingelbeutel um.


Könnte es sein, dass uns Atheisten das Staatskirchenrecht der BRD mehr nützt als schadet?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#892745) Verfasst am: 25.12.2007, 09:17    Titel: Re: Ist die zentrale politische Forderung des IBKA kontraproduktiv? Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
Könnte es sein, dass uns Atheisten das Staatskirchenrecht der BRD mehr nützt als schadet?


Bevor ich jetzt langschweifig dummes Zeug fasele: Nein.

Das nutzt auch den überzeugten Christen letztendlich nichts, es ist einfach in jeder Hinsicht kontraproduktiv.

Zitat:
die Gefahren eines ungezügelten, freien Marktes der Weltanschauungen kaum geringer sind als jene, die aus einer zu großen weltanschaulichen Einflussnahme des Staates resultieren.


Solch einen Satz hätte ich niemals erwartet. Nein

Etwas abseits zur Fragestellung möcht ich zudem betonen:

Zitat:
dass die formale Trennung von Staat und Kirche keineswegs nachteilig für religiöse Institutionen sein muss


...finde ich nicht schade, denn ich bin ja kein Todfeind der Kirchen, der religiösen Institute. Wenn es ihnen Spaß macht, dann sollen die doch machen, was sie wollen, sofern ich oder meine Lieben nicht dadurch benachteiligt werden, und solange darunter ansonsten kein Mensch zu leiden hat.

Ich bin doch beispielsweise nicht aus Neid Gegner des bekannten Eintrags auf der Lohnsteuerkarte, sondern aufgrund bürgerrechtlicher Erwägungungen (bei mir vor Ort spielt das in der Praxis nämlich kaum eine Rolle ausser in gewissen Berufen).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#892837) Verfasst am: 25.12.2007, 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Sehe ich ähnlich wie Evilbert.

Selbst wenn es durch eine rechtliche Säkularisierung Nischen für Fundis, neue Sekten, oder allgemein marktwirtschaftlichen Auftrieb gäbe, oder gar die Zahl der Atheisten vorübergehend abnähme (was ich nicht glaube), würde ich das als geringeres Übel ansehen. Desgleichen wehre ich mich auch gegen islamischen RU an staatlichen Schulen usw.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#892842) Verfasst am: 25.12.2007, 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Der Blick nach Frankreich genuegt, um zu sehen, dasz Laizitaet eben nicht unmittelbar zum Erfolg der Marktreligion fuehrt. Und das ist nur eines von vielen rhetorischen Strohmaennchen im Editorial.
_________________
"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
alae
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 23.03.2006
Beiträge: 7039

Beitrag(#892847) Verfasst am: 25.12.2007, 12:52    Titel: Antworten mit Zitat

In Deutschland gehen die Leute eher TV-Wahrsagern und Quacksalbern als Tele-Evangelisten auf den Leim. Und der freie Markt der Wahrsager/Quacksalber wird durch die Kirchenprivilegien sowieso nicht eingeschränkt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#892853) Verfasst am: 25.12.2007, 13:06    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Der Blick nach Frankreich genuegt, um zu sehen, dasz Laizitaet eben nicht unmittelbar zum Erfolg der Marktreligion fuehrt. Und das ist nur eines von vielen rhetorischen Strohmaennchen im Editorial.


Kommt auf die Laizität an.

Frankreich setzt z.B. das Kopftuchverbot an Schulen durch...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Laizist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.12.2006
Beiträge: 487

Beitrag(#892855) Verfasst am: 25.12.2007, 13:09    Titel: Re: Ist die zentrale politische Forderung des IBKA kontraproduktiv? Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
Ist die zentrale politische Forderung des IBKA kontraproduktiv für Atheisten?

[...]

Könnte es sein, dass uns Atheisten das Staatskirchenrecht der BRD mehr nützt als schadet?


Wie definierst du "Nutzen"? Was wäre denn produktiv für Atheisten? Wie genau nützt uns Atheisten das Staatskirchenrecht der BRD?

Riecht es hier eher nach latentem atheistischen Missionierungseifer als nach politischer Interessenvertretung?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#892863) Verfasst am: 25.12.2007, 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

Heike J hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Der Blick nach Frankreich genuegt, um zu sehen, dasz Laizitaet eben nicht unmittelbar zum Erfolg der Marktreligion fuehrt. Und das ist nur eines von vielen rhetorischen Strohmaennchen im Editorial.


Kommt auf die Laizität an.

Frankreich setzt z.B. das Kopftuchverbot an Schulen durch...


Was hat das jetzt mit der Behauptung - ueber den Zusammenhang von Marktreligion und Trennung von Staat und Kirche - zu tun?
_________________
"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#892867) Verfasst am: 25.12.2007, 14:08    Titel: Re: Ist die zentrale politische Forderung des IBKA kontraproduktiv? Antworten mit Zitat

Die Argumentation fuer staatskirchenrechtliche Privilegien durch einen Kirchenpropagandisten sieht nicht ganz unaehnlich aus.
_________________
"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44216

Beitrag(#892871) Verfasst am: 25.12.2007, 14:46    Titel: Re: Ist die zentrale politische Forderung des IBKA kontraproduktiv? Antworten mit Zitat

Zitat:
Die enge Verzahnung mit dem Staat fördert die Demokratisierung der Religion.

Dafür aber nicht die des Staates.
_________________
Geh mir aus der Sonne, Alexander!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Dominik
...



Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland

Beitrag(#892878) Verfasst am: 25.12.2007, 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

Religion ist Aberglaube. Aberglaube ist gefährlich, weil er "...irrational, fortschrittsfeindlich und zerstörerisch" (Richard Dawkings) ist. Der Glaube an Gott hält einer vernünftigen Betrachtung nicht stand. Ein aufgeklärter Staat muß daraus die Konsequenz ziehen: Religion ausklingen lassen, wo es nötig ist verbieten. Die Trennung von Kirche und Staat ist ein Zugeständnis an die Traditionsliebe der Menschen gewesen. Heute ist der Kampf gegen den Aberglauben Aufgabe einer vernünftigen Gesellschaft. Das IBKA sollte sich diese radikalere Parole auf die Fahnen schreiben. Alles andere relativiert den Unsinn, den die Feinde der Aufklärung täglich in Kirchen, Schulen und Medien verbreiten dürfen.
_________________
"Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik" Karl Marx (Ebd., MEW 1:378)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Larsen
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.12.2007
Beiträge: 98

Beitrag(#892888) Verfasst am: 25.12.2007, 15:56    Titel: Antworten mit Zitat

Freiheit, wenn man sie wirklich ernst meint, heißt nun mal auch, daß sich der Einzelne auch für Jesus, Krishnamurti oder Buddha entscheiden darf. Als Atheist muß ich damit leben können, daß sich Menschen, gegen die Aufklärung entscheiden. Der Staat hat die Religionsfreiheit zu garantieren und wenn er dies konsequent tut, bin ich zufrieden.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#892923) Verfasst am: 25.12.2007, 18:13    Titel: Antworten mit Zitat

Larsen hat folgendes geschrieben:
Als Atheist muß ich damit leben können, daß sich Menschen, gegen die Aufklärung entscheiden.


Yep.
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Stefan
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#892951) Verfasst am: 25.12.2007, 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

Larsen hat folgendes geschrieben:
... Als Atheist muß ich damit leben können, daß sich Menschen, gegen die Aufklärung entscheiden. ...


Das Problem ist, daß manche Religionen nicht damit leben können das es aufgeklärte Menschen gibt, die sich gegen ihre Religion entscheiden. Ob es in einem demokratischen Staat dann einer nennenswerte Säkularisierung kommt, hängt davon ab wie sehr der Aberglaube bei Wählern und Gewählten vertreten ist. Wenn der christliche Aberglaube sich durch eine Säkularisierung weiter ausbreitet ist das wohl eher negativ.

Beispiel USA: Der wiedererweckte GWB betet gemeinsam mit den Abgeordneten. Vor jeder Sitzung! Man stelle sich das im Bundestag vor...

Ich würde den Einwand aus dem Eingangsposting nicht so einfach abtun. Den Staatskirchen verdanken wir es, daß alle anderen Kirchen als Sekten verunglimpft werden. So ist es relativ einfach z.B. die "Zeugen Jehovas" im Zaum zu halten.

Glücklich bin ich mit dieser "Lösung" aber auch nicht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Laizist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.12.2006
Beiträge: 487

Beitrag(#892952) Verfasst am: 25.12.2007, 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik, Leute mit einem so ausgeprägtem Demokratieverständnis wie du machen mir weitaus mehr Sorge als alle Kirchenprivilegien.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#892957) Verfasst am: 25.12.2007, 19:31    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Ich würde den Einwand aus dem Eingangsposting nicht so einfach abtun. Den Staatskirchen verdanken wir es, daß alle anderen Kirchen als Sekten verunglimpft werden.

Auch Du hast die Behauptung im zitierten Editorial falsch verstanden.
In Frankreich gibt es trotz des Gesetzes von 1905 bislang nicht den Sieg der Marktreligionen. Der behauptete unmittelbare Zusammenhang - zwischen deren Erfolg und einer Trennung von Staat und Kirche - ist eben nicht gegeben.
_________________
"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#892959) Verfasst am: 25.12.2007, 19:34    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Ich würde den Einwand aus dem Eingangsposting nicht so einfach abtun. Den Staatskirchen verdanken wir es, daß alle anderen Kirchen als Sekten verunglimpft werden. So ist es relativ einfach z.B. die "Zeugen Jehovas" im Zaum zu halten.

Glücklich bin ich mit dieser "Lösung" aber auch nicht.


Ich finde das sogar reichlich übel. Die Ideologie der Zeugen Jehovas ist selbstverständlich abzulehnen, aber es kommt immer auf die Art und Weise an, wie man etwas durchsetzt.

Und effektiv ist es eben nicht für die Opfer, nämlich die Kinder der ZJ. Die ZJ führen hierzulande ein abgeschottetes Leben. Autoritäre Maßnahmen wie Sozialistenverbot, Kulturkampf oder eben die Politik der Staatskirchenbevorzugung führen eben nicht dazu, dass die bekämpfte Sache (sei sie nun wünschenswert oder nicht) eingedämmt wird; im Gegenteil.


Zuletzt bearbeitet von Evilbert am 25.12.2007, 19:35, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Stefan
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#892960) Verfasst am: 25.12.2007, 19:34    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Stefan hat folgendes geschrieben:
Ich würde den Einwand aus dem Eingangsposting nicht so einfach abtun. Den Staatskirchen verdanken wir es, daß alle anderen Kirchen als Sekten verunglimpft werden.

Auch Du hast die Behauptung im zitierten Editorial falsch verstanden.
In Frankreich gibt es trotz des Gesetzes von 1905 bislang nicht den Sieg der Marktreligionen. Der behauptete unmittelbare Zusammenhang zwischen deren Erfolg und einer Trennung von Staat und Kirche ist eben nicht gegeben.


Hm, mag sein das die Gründe in den USA anders gelagert sind. Mag sein, daß Frankreich eine Ausnahme darstellt. Aber ok, du hast Recht, ein Beleg gibt es wohl nicht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Stefan
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#892962) Verfasst am: 25.12.2007, 19:39    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Stefan hat folgendes geschrieben:
Ich würde den Einwand aus dem Eingangsposting nicht so einfach abtun. Den Staatskirchen verdanken wir es, daß alle anderen Kirchen als Sekten verunglimpft werden. So ist es relativ einfach z.B. die "Zeugen Jehovas" im Zaum zu halten.

Glücklich bin ich mit dieser "Lösung" aber auch nicht.


Ich finde das sogar reichlich übel. ...


Aber bequem. Mit den Augen rollen

Mit den ZJ-Kindern hast du zwar Recht. Aber es gibt auch andere religiöse Gruppen die die Hirne ihrer Kinder mißhandeln. Vielleicht wären es bei einer echten Säkularisation ja auch mehr, wer weiß?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#892970) Verfasst am: 25.12.2007, 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Stefan hat folgendes geschrieben:
Ich würde den Einwand aus dem Eingangsposting nicht so einfach abtun. Den Staatskirchen verdanken wir es, daß alle anderen Kirchen als Sekten verunglimpft werden. So ist es relativ einfach z.B. die "Zeugen Jehovas" im Zaum zu halten.

Glücklich bin ich mit dieser "Lösung" aber auch nicht.


Ich finde das sogar reichlich übel. ...


Aber bequem. Mit den Augen rollen

Mit den ZJ-Kindern hast du zwar Recht. Aber es gibt auch andere religiöse Gruppen die die Hirne ihrer Kinder mißhandeln. Vielleicht wären es bei einer echten Säkularisation ja auch mehr, wer weiß?


Nein.

Offenbar bist du der auffassung, dass in einer säkularisierten Gesellschaft " Laissez-faire" gelten würde.
Dies ist natürlich keineswegs der Fall.
Der Staat hat einzugreifen, wenn wenn Rechte seiner Bürger mißachtet werden.

Diese Aufgabe Privatinstitutionen zu übertragen und sich drauf zu verlassen, diese Aufgabe zuverlässig zu erledigen ist genau der verkehrte, meines Erachtens gar nicht zulässige Weg.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#892973) Verfasst am: 25.12.2007, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Mit den ZJ-Kindern hast du zwar Recht. Aber es gibt auch andere religiöse Gruppen die die Hirne ihrer Kinder mißhandeln. Vielleicht wären es bei einer echten Säkularisation ja auch mehr, wer weiß?


Solange niemand klar belegen kann, daß die Trennung von Staat und Kirche unschuldigen Menschen massiv Schaden zufügt werde ich weiterhin auf meinen Rechten beharren.
_________________
Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#892974) Verfasst am: 25.12.2007, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=20841&start=0&postdays=0&postorder=asc&highlight=staatsideologie
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rene Hartmann
Säkular? Na klar!



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 1404
Wohnort: Rhein-Main

Beitrag(#892975) Verfasst am: 25.12.2007, 19:59    Titel: Re: Ist die zentrale politische Forderung des IBKA kontraproduktiv? Antworten mit Zitat

Michael Schmidt-Salomon – MIZ 3/07 hat folgendes geschrieben:

Mir scheint, dass die Bedeutung dieses gesellschaftlichen Wandlungsprozesses hin zur Marktmacht Religion, der auf dem Gebiet der sozialen Dienstleistungen ja längst schon stattgefunden hat, in der säkularen Szene noch nicht ausreichend erfasst wurde. Nur so ist es meines Erachtens zu erklären, dass viele säkular denkende Menschen immer noch meinen, dass die "Trennung von Staat und Kirche" das einzige wesentliche Problem sei, das im Interesse der Konfessionslosen gelöst werden müsse. Sie scheinen komplett zu übersehen, dass die Gefahren eines ungezügelten, freien Marktes der Weltanschauungen kaum geringer sind als jene, die aus einer zu großen weltanschaulichen Einflussnahme des Staates resultieren.


Eine abwegige, ja gefährliche Rhetorik. Als ob man die weltanschauliche Neutralität des Staates mit einem unregulierten Gütermarkt vergleichen könnte. Sie spielt auch denjenigen in die Hände, die die Kirchenprivilegien damit begründen, dass die Gesellschaft eine weltanschauliche Grundlage benötigt.

Es wird dabei suggeriert, man bräuchte "nur" das Christentum als privilegierte Weltanschauung gegen einen Humanismus auszuwechseln. Angesichts der realen Machtverhältnisse eine blanke Illusion.
_________________
"Es kommt darauf an, zur Gruppe der Individualisten zu gehören"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#892976) Verfasst am: 25.12.2007, 20:03    Titel: Re: Ist die zentrale politische Forderung des IBKA kontraproduktiv? Antworten mit Zitat

Rene Hartmann hat folgendes geschrieben:
Es wird dabei suggeriert, man bräuchte "nur" das Christentum als privilegierte Weltanschauung gegen einen Humanismus auszuwechseln. Angesichts der realen Machtverhältnisse eine blanke Illusion.


Und selbst wenn es funktionieren würde, wäre ich strikter Gegner davon.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#892978) Verfasst am: 25.12.2007, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Religion ist Aberglaube. Aberglaube ist gefährlich, weil er "...irrational, fortschrittsfeindlich und zerstörerisch" (Richard Dawkings) ist. Der Glaube an Gott hält einer vernünftigen Betrachtung nicht stand. Ein aufgeklärter Staat muß daraus die Konsequenz ziehen: Religion ausklingen lassen, wo es nötig ist verbieten. Die Trennung von Kirche und Staat ist ein Zugeständnis an die Traditionsliebe der Menschen gewesen. Heute ist der Kampf gegen den Aberglauben Aufgabe einer vernünftigen Gesellschaft. Das IBKA sollte sich diese radikalere Parole auf die Fahnen schreiben. Alles andere relativiert den Unsinn, den die Feinde der Aufklärung täglich in Kirchen, Schulen und Medien verbreiten dürfen.


http://www.ibka.org/infos/satzung.html

Zitat:
§ 2: Zweck

2.1 Zweck des Vereins ist

* die Durchsetzung der allgemeinen Menschenrechte als unveräußerliche individuelle Rechte des einzelnen Menschen,
* insbesondere die Durchsetzung der Weltanschauungsfreiheit als Freiheit, sich öffentlich wie nichtöffentlich zu religiösen oder nichtreligiösen Anschauungen zu bekennen oder dies zu unterlassen,
* die Durchsetzung einer konsequenten Trennung von Staat und Kirchen/Religion/Weltanschauung,
* die Durchsetzung der individuellen Selbstbestimmung gegen überkommene Traditionen sowie religiöse und weltanschauliche Normen,
* die Förderung der Völkerverständigung auf der Grundlage der allgemeinen Menschenrechte, insbesondere der Weltanschauungsfreiheit,
* die Förderung des vernunftgeleiteten Denkens und der individuellen Selbstbestimmung sowie der Erziehung zur Toleranz,
* die Schaffung oder Förderung entsprechender pädagogischer, sozialer und kultureller Einrichtungen (wie freie weltliche Kindergärten und Schulen, kirchenunabhängige Krankenhäuser, Altenheime, Beratungsstellen usw.)
* Aufklärung über Wesen, Funktion, Strukturen und Herrschaftsansprüche von Religionen und Kirchen im besonderen,
* die Unterstützung humanitärer Hilfsmaßnahmen durch Konfessionslose und Atheisten.

In diesem Sinne vertritt der IBKA die Interessen der Konfessionslosen und Atheisten in der Gesellschaft.

_________________
"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#892985) Verfasst am: 25.12.2007, 20:23    Titel: Re: Ist die zentrale politische Forderung des IBKA kontraproduktiv? Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:

Michael Schmidt-Salomon – MIZ 3/07 hat folgendes geschrieben:

Sie scheinen komplett zu übersehen, dass die Gefahren eines ungezügelten, freien Marktes der Weltanschauungen kaum geringer sind als jene, die aus einer zu großen weltanschaulichen Einflussnahme des Staates resultieren.


Ich dachte immer, wir hätten beides: Die Staatskirchen auf der einen Seite und den freien Markt des Aberglaubens auf der anderen.
In wie weit die angestrebte Trennung von Kirche und Staat nun denen zu Gute kommen sollte, die im freien Markt operieren, kann ich (für Deutschland!) nicht erkennen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Eifellady
Weiße Haifelbestie



Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 14403
Wohnort: Wildnis der Eifel

Beitrag(#893024) Verfasst am: 25.12.2007, 21:17    Titel: Re: Ist die zentrale politische Forderung des IBKA kontraproduktiv? Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
Ketzerisches zum Jahresende

ibka.org hat folgendes geschrieben:

Eine zentrale politische Forderung des IBKA ist die Trennung von Staat und Religion. Dieses Prinzip wird in Deutschland auf vielfältige Weise verletzt.


Ist die zentrale politische Forderung des IBKA kontraproduktiv für Atheisten?


Nein, dies ist nicht kontraproduktiv.
Denn eine Verknüpfung von Kirchen und Staat gibt den Kirchen in vielen Dingen eine Legitimation in Dingen, in eben in anderen Bereichen nicht erlaubt ist. Man denke an die Privilegien und Ausnahmen (z. B. staatlicher Einzug der Kirchensteuer, kirchliches Arbeits"un"recht), die die "grossen" Kirchen schon haben - und aufgrund dessen andere Religionsgemeinschaften jetzt auch diese staatlichen Privilegien einfordern wollen - und es schon haben.
Diese nehmen dann Privilegien in Anspruch, halten sich jedoch (und das mit ausdrücklicher Duldung !!!) nicht an die eigentlich Grundrechte, die uns durch unser Grundgesetz eigentlich garantiert werden.
Anstatt der Staat hingeht und die Grundrechte einfordert, fördert er die Missachtung derer auch noch.

Eine Trennung von Staat und Kirchen ist nötig. Denn wie soll eine nicht neutrale Regierung - die KEINE Weltanschauung bevorzugt - über die Einhaltung der Grundrechte - wie die Würde, Freiheit, Gleichberechtigung - der Menschen frei "wachen"?

Und zur Würde und Freiheit des Menschen gehört eben auch, an irgendetwas zu glauben. Egal wie andere darüber denken. Dieser Glauben bzw. die Angehörigen dieser Glaubensgemeinschaften sind natürlich verpflichtet, jedem ihrer Mitglieder zu ermöglichen, diese Glaubensgemeinschaft zu verlassen und sich gewaltlos innerhalb dieser Gesellschaft zu bewegen. DARÜBER hat ein Staat zu wachen. Und falls diese Gruppen gewalttätig werden bzw. dazu neigen, dann hat der Staat einzugreifen.
Jedem muss es erlaubt sein, einen mitreissenden "Gottesdienst" zu feiern, genauso wie dem anderen erlaubt sein muss, an "kirchlichen" Feiertagen, eine mitreissende Party zu feiern oder einer sonstige Veranstaltung beizuwohnen.
Und um dies zu garantieren, gehört es eben dazu, dass eine strikte Trennung von Staat und Kirchen garantiert ist (wovon wir ja leider noch sehr, sehr weit entfernt sind).


Edit: Rechtschreibfehler


Zuletzt bearbeitet von Eifellady am 25.12.2007, 21:42, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden Website dieses Benutzers besuchen
Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#893029) Verfasst am: 25.12.2007, 21:28    Titel: Re: Ist die zentrale politische Forderung des IBKA kontraproduktiv? Antworten mit Zitat

Eifellady hat folgendes geschrieben:

Und zur Würde und Freiheit des Menschen gehört eben auch, an irgendetwas zu glauben.
...zu dürfen, oder es auch bleiben lassen zu dürfen. Mit den Augen rollen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Eifellady
Weiße Haifelbestie



Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 14403
Wohnort: Wildnis der Eifel

Beitrag(#893037) Verfasst am: 25.12.2007, 21:45    Titel: Re: Ist die zentrale politische Forderung des IBKA kontraproduktiv? Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Eifellady hat folgendes geschrieben:

Und zur Würde und Freiheit des Menschen gehört eben auch, an irgendetwas zu glauben.
...zu dürfen, oder es auch bleiben lassen zu dürfen. Mit den Augen rollen


Natürlich. Ich habe dies auch so gemeint - aber du nimmst es ja ganz genau. Mr. Green
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden Website dieses Benutzers besuchen
atheist666
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#893043) Verfasst am: 25.12.2007, 21:55    Titel: Re: Ist die zentrale politische Forderung des IBKA kontraproduktiv? Antworten mit Zitat

Eifellady hat folgendes geschrieben:
Frank hat folgendes geschrieben:
Ketzerisches zum Jahresende

ibka.org hat folgendes geschrieben:

Eine zentrale politische Forderung des IBKA ist die Trennung von Staat und Religion. Dieses Prinzip wird in Deutschland auf vielfältige Weise verletzt.


Ist die zentrale politische Forderung des IBKA kontraproduktiv für Atheisten?


Nein, dies ist nicht kontraproduktiv.
Denn eine Verknüpfung von Kirchen und Staat gibt den Kirchen in vielen Dingen eine Legitimation in Dingen, in eben in anderen Bereichen nicht erlaubt ist. Man denke an die Privilegien und Ausnahmen (z. B. staatlicher Einzug der Kirchensteuer, kirchliches Arbeits"un"recht), die die "grossen" Kirchen schon haben - und aufgrund dessen andere Religionsgemeinschaften jetzt auch diese staatlichen Privilegien einfordern wollen - und es schon haben.
Diese nehmen dann Privilegien in Anspruch, halten sich jedoch (und das mit ausdrücklicher Duldung !!!) nicht an die eigentlich Grundrechte, die uns durch unser Grundgesetz eigentlich garantiert werden.
Anstatt der Staat hingeht und die Grundrechte einfordert, fördert er die Missachtung derer auch noch.

Eine Trennung von Staat und Kirchen ist nötig. Denn wie soll eine nicht neutrale Regierung - die KEINE Weltanschauung bevorzugt - über die Einhaltung der Grundrechte - wie die Würde, Freiheit, Gleichberechtigung - der Menschen frei "wachen"?

Und zur Würde und Freiheit des Menschen gehört eben auch, an irgendetwas zu glauben. Egal wie andere darüber denken. Dieser Glauben bzw. die Angehörigen dieser Glaubensgemeinschaften sind natürlich verpflichtet, jedem ihrer Mitglieder zu ermöglichen, diese Glaubensgemeinschaft zu verlassen und sich gewaltlos innerhalb dieser Gesellschaft zu bewegen. DARÜBER hat ein Staat zu wachen. Und falls diese Gruppen gewalttätig werden bzw. dazu neigen, dann hat der Staat einzugreifen.
Jedem muss es erlaubt sein, einen mitreissenden "Gottesdienst" zu feiern, genauso wie dem anderen erlaubt sein muss, an "kirchlichen" Feiertagen, eine mitreissende Party zu feiern oder einer sonstige Veranstaltung beizuwohnen.
Und um dies zu garantieren, gehört es eben dazu, dass eine strikte Trennung von Staat und Kirchen garantiert ist (wovon wir ja leider noch sehr, sehr weit entfernt sind).


Edit: Rechtschreibfehler



Dem gibt es nichts mehr hinzu zu fügen !
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Politik und Geschichte Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite 1, 2, 3  Weiter
Seite 1 von 3

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group