Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Kultursubventionen
Gehe zu Seite 1, 2, 3  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1800114) Verfasst am: 09.12.2012, 22:41    Titel: Kultursubventionen Antworten mit Zitat

Thread nicht von Shadaik gestartet, sondern von Journalismussterben abgetrennt.
vrolijke


Ich verstehe nicht, wozu das gut sein sollte. Das wird dann so eine Geschichte wie das Theater: Ein künstlich am Leben gehaltenes technisch schon längst überholtes Medium wird per Subventionen am Tropf gehalten, weil es ja irgendeine ominöse "Kultur" ist.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26380
Wohnort: München

Beitrag(#1800148) Verfasst am: 10.12.2012, 00:14    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht, wozu das gut sein sollte. Das wird dann so eine Geschichte wie das Theater: Ein künstlich am Leben gehaltenes technisch schon längst überholtes Medium wird per Subventionen am Tropf gehalten, weil es ja irgendeine ominöse "Kultur" ist.


Es geht nicht primär um das Medium "gedruckte Zeitung", sondern die Forderung zielt auf unabhängigen Journalismus auch im Netz - der nicht von monopolistischen Verlegern bestimmt wird.
Aber wozu, wenn es schon mit der Medienkompetenz hapert, einfachste Texte zu verstehen. zwinkern Das ist wohl eine Folge der ominösen "modernen" Rezeption von Texten im Netz, die nur halb gelesen und verstanden werden...
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1800219) Verfasst am: 10.12.2012, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht, wozu das gut sein sollte. Das wird dann so eine Geschichte wie das Theater: Ein künstlich am Leben gehaltenes technisch schon längst überholtes Medium wird per Subventionen am Tropf gehalten, weil es ja irgendeine ominöse "Kultur" ist.

Und auch sonst frißt du nur Konserven, ja?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1801076) Verfasst am: 13.12.2012, 15:50    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht, wozu das gut sein sollte. Das wird dann so eine Geschichte wie das Theater: Ein künstlich am Leben gehaltenes technisch schon längst überholtes Medium wird per Subventionen am Tropf gehalten, weil es ja irgendeine ominöse "Kultur" ist.


Es geht nicht primär um das Medium "gedruckte Zeitung", sondern die Forderung zielt auf unabhängigen Journalismus auch im Netz - der nicht von monopolistischen Verlegern bestimmt wird.
Aber wozu, wenn es schon mit der Medienkompetenz hapert, einfachste Texte zu verstehen. zwinkern Das ist wohl eine Folge der ominösen "modernen" Rezeption von Texten im Netz, die nur halb gelesen und verstanden werden...
Grade im Netz ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass Journalismus abhängig wird. Google kann eine solche Filterleistung, alles unerwünschte rauszunehmen selbst dann nicht leisten,w enn sie wollten. Und wenn sie es dennoch in großem Umfang täten, verlören sie chnell ihre Marktmacht.
In einem Markt, in dem ein Monopolist in zwei-drei Tagen komplett von der Bildfläche verschwinden kann, ist Monopolmacht im Zweifelsfall nutzlos. Siehe Geocities, AOL und Myspace.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1801078) Verfasst am: 13.12.2012, 15:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht, wozu das gut sein sollte. Das wird dann so eine Geschichte wie das Theater: Ein künstlich am Leben gehaltenes technisch schon längst überholtes Medium wird per Subventionen am Tropf gehalten, weil es ja irgendeine ominöse "Kultur" ist.

Und auch sonst frißt du nur Konserven, ja?
Nö, aber meine Bücher zum Beispiel kaufe ich auch nicht in einer vom Verfasser handgeschriebenen Papyrus-Variante. Und soll ich dir was sagen? Die Texte sind trotzdem nicht schlechter.
Ich mag Theater nicht sonderlich, es lebt von Krücken wie der theatralisch übertriebenen Gestik und Mimik, die mit der Filmtechnik (zB dank der Nahaufnahme) überflüssig und albern wurden. Die wenigen Stücke, die dank Durchbrechens der 4. Wand dem Medium Theater eine Existenzberechtigung verschaffen (denn sie liefern etwas, was andere Medien nicht können) kann man an der sprichwörtlichen Hand abzählen.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26380
Wohnort: München

Beitrag(#1801098) Verfasst am: 13.12.2012, 18:18    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht, wozu das gut sein sollte. Das wird dann so eine Geschichte wie das Theater: Ein künstlich am Leben gehaltenes technisch schon längst überholtes Medium wird per Subventionen am Tropf gehalten, weil es ja irgendeine ominöse "Kultur" ist.

Und auch sonst frißt du nur Konserven, ja?
Nö, aber meine Bücher zum Beispiel kaufe ich auch nicht in einer vom Verfasser handgeschriebenen Papyrus-Variante. Und soll ich dir was sagen? Die Texte sind trotzdem nicht schlechter.
Ich mag Theater nicht sonderlich, es lebt von Krücken wie der theatralisch übertriebenen Gestik und Mimik, die mit der Filmtechnik (zB dank der Nahaufnahme) überflüssig und albern wurden. Die wenigen Stücke, die dank Durchbrechens der 4. Wand dem Medium Theater eine Existenzberechtigung verschaffen (denn sie liefern etwas, was andere Medien nicht können) kann man an der sprichwörtlichen Hand abzählen.


Du steigst aber auch noch nicht aufs E-Book um, sondern lässt Bäume für Dein Vergnügen sterben. zwinkern es ist schon gewagt, dem Theater seine Existenz absprechen zu wollen, nur weil dir der Sinn dafür fehlt. Ich bin auch kein Fan der Oper, sehe jedoch ein, dass es schützenswertes Kulturgut ist, obwohl es ruhig proletarischer sein darf (wie früher). Das Theater ist eine ganz andere Form der Wahrnehmung als der sterile Film, der nur zweidimensional ist.
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
pera
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1801129) Verfasst am: 13.12.2012, 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
. Ich bin auch kein Fan der Oper, sehe jedoch ein, dass es schützenswertes Kulturgut ist, obwohl es ruhig proletarischer sein darf (wie früher).


Wenn sie wenigstens auf das Singen verzichten würden, könnte ich dir zustimmen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Xamanoth
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#1801139) Verfasst am: 13.12.2012, 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht, wozu das gut sein sollte. Das wird dann so eine Geschichte wie das Theater: Ein künstlich am Leben gehaltenes technisch schon längst überholtes Medium wird per Subventionen am Tropf gehalten, weil es ja irgendeine ominöse "Kultur" ist.

Und auch sonst frißt du nur Konserven, ja?
Nö, aber meine Bücher zum Beispiel kaufe ich auch nicht in einer vom Verfasser handgeschriebenen Papyrus-Variante. Und soll ich dir was sagen? Die Texte sind trotzdem nicht schlechter.
Ich mag Theater nicht sonderlich, es lebt von Krücken wie der theatralisch übertriebenen Gestik und Mimik, die mit der Filmtechnik (zB dank der Nahaufnahme) überflüssig und albern wurden. Die wenigen Stücke, die dank Durchbrechens der 4. Wand dem Medium Theater eine Existenzberechtigung verschaffen (denn sie liefern etwas, was andere Medien nicht können) kann man an der sprichwörtlichen Hand abzählen.

Beim Theater sieht man die Schauspieler live, unmittelbar, persönlich. Nicht durch die Brille eines Mediums. Und es gibt keine zweite Aufnahme, man kann eine Szene nicht so oft drehen, bis sie perfekt ist. Das sind durchaus Vorteile, die durch den Film nicht gegeben sind.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25959
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1801152) Verfasst am: 13.12.2012, 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
...
Beim Theater sieht man die Schauspieler live, unmittelbar, persönlich. Nicht durch die Brille eines Mediums. Und es gibt keine zweite Aufnahme, man kann eine Szene nicht so oft drehen, bis sie perfekt ist. Das sind durchaus Vorteile, die durch den Film nicht gegeben sind.

Wieso ist denn das ein Vorteil? Weil man wegen des relativen Geschreies, das die veranstalten müssen, damit man sie auch in der letzten Reiche noch versteht, den guten nicht so leicht vom schlechten Schauspieler unterscheiden kann? Weil sie wegen der Fernwirkung für die letzte Reice die Schminke so fett auftragen müssen, dass sie Risse bekommt, wenn sie ihr Gesicht verziehen? Oder einfach, weil es life ist und das ist ja bekanntlich immer besser als Studioqualität?

Mit Verlaub: Auch einen Kenneth Branagh seh ich lieber auf der Leinwand als auf der Bühne (auch wenn ich ihn dort nie gesehen habe). Aber die, die ich auf der Bühne und auf der Leinwand gesehen habe waren auf der Bühne platter als auf der Leinwand, wenn sie nicht in beiden Fällen nur mies waren.

fwo
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1801175) Verfasst am: 14.12.2012, 01:05    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht, wozu das gut sein sollte. Das wird dann so eine Geschichte wie das Theater: Ein künstlich am Leben gehaltenes technisch schon längst überholtes Medium wird per Subventionen am Tropf gehalten, weil es ja irgendeine ominöse "Kultur" ist.

Und auch sonst frißt du nur Konserven, ja?
Nö, aber meine Bücher zum Beispiel kaufe ich auch nicht in einer vom Verfasser handgeschriebenen Papyrus-Variante. Und soll ich dir was sagen? Die Texte sind trotzdem nicht schlechter.
Ich mag Theater nicht sonderlich, es lebt von Krücken wie der theatralisch übertriebenen Gestik und Mimik, die mit der Filmtechnik (zB dank der Nahaufnahme) überflüssig und albern wurden. Die wenigen Stücke, die dank Durchbrechens der 4. Wand dem Medium Theater eine Existenzberechtigung verschaffen (denn sie liefern etwas, was andere Medien nicht können) kann man an der sprichwörtlichen Hand abzählen.


Du steigst aber auch noch nicht aufs E-Book um, sondern lässt Bäume für Dein Vergnügen sterben.

Diese Annahme ist überaus falsch, ich habe seit etwa einem Jahr schon Bücher nur noch gebraucht als Papierexemplare gekauft, mit einer Ausnahme und das war ein Kochbuch, dem die benötigten Utensilien beilagen.

Zitat:
zwinkern es ist schon gewagt, dem Theater seine Existenz absprechen zu wollen, nur weil dir der Sinn dafür fehlt. Ich bin auch kein Fan der Oper, sehe jedoch ein, dass es schützenswertes Kulturgut ist, obwohl es ruhig proletarischer sein darf (wie früher). Das Theater ist eine ganz andere Form der Wahrnehmung als der sterile Film, der nur zweidimensional ist.

Wenn nur mir der Sinn dafür fehlen würde, gäbe es ja kein Problem und vor allem genug zahlende Gäste oder zumindest Mäzen, die dieses Medium erhalten. Gibt es diese nicht, ist es nurmehr ein Relikt primitiverer Tage, welches mit Aufwand und der oberflächlichen Begründung der Kulturalität (aber welcher Kultur eigentlich? Ein Medium, welches nur mehr von einer verschwindenden Minderheit genutzt wird kann schwerlich Teil der Kultur sein, zu der es angeblich gehört, bestenfalls ist es eine elitäre Subkultur) krampfhaft mit großem Aufwand aufrecht erhalten wird.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Xamanoth
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#1801176) Verfasst am: 14.12.2012, 01:08    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ein Medium, welches nur mehr von einer verschwindenden Minderheit genutzt wird kann schwerlich Teil der Kultur sein, zu der es angeblich gehört, bestenfalls ist es eine elitäre Subkultur) krampfhaft mit großem Aufwand aufrecht erhalten wird.

Also die Aufführungen an Oper und Theater die ich in letzter Zeit gesehen habe waren immer voll, so verschwindend ist die Minderheit wohl nicht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1801179) Verfasst am: 14.12.2012, 01:15    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ein Medium, welches nur mehr von einer verschwindenden Minderheit genutzt wird kann schwerlich Teil der Kultur sein, zu der es angeblich gehört, bestenfalls ist es eine elitäre Subkultur) krampfhaft mit großem Aufwand aufrecht erhalten wird.

Also die Aufführungen an Oper und Theater die ich in letzter Zeit gesehen habe waren immer voll, so verschwindend ist die Minderheit wohl nicht.
Äh ja, der Piratenparteitag war auch ziemlich voll. Trotzdem haben die keine Aussicht auf die absolute Mehrheit bei der Bundestagswahl zwinkern
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26380
Wohnort: München

Beitrag(#1801183) Verfasst am: 14.12.2012, 04:47    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ein Medium, welches nur mehr von einer verschwindenden Minderheit genutzt wird kann schwerlich Teil der Kultur sein, zu der es angeblich gehört, bestenfalls ist es eine elitäre Subkultur) krampfhaft mit großem Aufwand aufrecht erhalten wird.

Also die Aufführungen an Oper und Theater die ich in letzter Zeit gesehen habe waren immer voll, so verschwindend ist die Minderheit wohl nicht.
Äh ja, der Piratenparteitag war auch ziemlich voll. Trotzdem haben die keine Aussicht auf die absolute Mehrheit bei der Bundestagswahl zwinkern


Wenn unser niedergehendes Bildungssystem dazu führt, dass mittlerweile als noch "gebildet" geltende Studierte wie unser Shadaik dem Theater die Kulturzugehörigkeit absprechen, gleichzeitig Filme wie "Conan" von selbigem als Spitzenverfilmung bezeichnet werden, scheint irgendetwas grundsätzlich schief zu laufen... zwinkern Wird Shadaik aufhören Bücher zu lesen, wenn einmal nur noch etwa 10% der Deutschen zum Buch greifen? Und was nützt Shadaik die Kulturkompetenz "Lesen" zu beherrschen, wenn er bei der ebenso wichtigen Kulturkompetenz "Denken" höchstens drollige Argumente hervorbringt? Aber was soll man schon von einem bekennenden Grünen erwarten, die halten sich ja auch für politikkompetent... die Stichelei gegen die Piraten musste ja jetzt nicht sein, da geht mir schon der Sermon auf die Testikel... Sehr glücklich Hilfe, Hilfeeeeeee, Hilfeeeeeeeeeeeeeeeee... Traurig
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46435
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1801205) Verfasst am: 14.12.2012, 10:40    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
...
Beim Theater sieht man die Schauspieler live, unmittelbar, persönlich. Nicht durch die Brille eines Mediums. Und es gibt keine zweite Aufnahme, man kann eine Szene nicht so oft drehen, bis sie perfekt ist. Das sind durchaus Vorteile, die durch den Film nicht gegeben sind.

Wieso ist denn das ein Vorteil? Weil man wegen des relativen Geschreies, das die veranstalten müssen, damit man sie auch in der letzten Reiche noch versteht, den guten nicht so leicht vom schlechten Schauspieler unterscheiden kann? Weil sie wegen der Fernwirkung für die letzte Reice die Schminke so fett auftragen müssen, dass sie Risse bekommt, wenn sie ihr Gesicht verziehen? Oder einfach, weil es life ist und das ist ja bekanntlich immer besser als Studioqualität?

Mit Verlaub: Auch einen Kenneth Branagh seh ich lieber auf der Leinwand als auf der Bühne (auch wenn ich ihn dort nie gesehen habe). Aber die, die ich auf der Bühne und auf der Leinwand gesehen habe waren auf der Bühne platter als auf der Leinwand, wenn sie nicht in beiden Fällen nur mies waren.

fwo


Verschieden Kunstrichtungen gegen einander zu stellen ist absoluter Mumpitz.

Ein Gemälde stellt die Landschaft gewiss nicht so exakt da, wie ein professionelles Foto, dennoch sagt ein Gemälde mehr aus über eine Landschaft als ein Bild.

Theater, Oper, Ballett, Malerei, usw, sind Kunsformen die Menschen bewegen wollen.

Wer ein Abbild der Wirklichkeit sehen will, soll sich Dokumentationen, oder Lehrfilmen anschauen.
Mit den Augen rollen
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25959
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1801219) Verfasst am: 14.12.2012, 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
....
Ein Gemälde stellt die Landschaft gewiss nicht so exakt da, wie ein professionelles Foto, dennoch sagt ein Gemälde mehr aus über eine Landschaft als ein Bild.

Theater, Oper, Ballett, Malerei, usw, sind Kunsformen die Menschen bewegen wollen.

Wer ein Abbild der Wirklichkeit sehen will, soll sich Dokumentationen, oder Lehrfilmen anschauen.
Mit den Augen rollen

Natürlich kann man einen Fotoapparat dazu benutzen, ein im wahrsten Sinne des Wortes plattes Abbild der Realität zu machen. Muss man aber nicht.

Und man kann das Medium Film auch zur Dokumentation benutzen, muss man aber nicht (und außerdem sind gute Dokumentationen alles andere als platt).

Aber ich will mich bemühen, eine deinem Post entsprechende Antwort zu finden:
Die Kunstformen Theater, Oper, Ballett, Malerei, usw. sind im Gros Geschäftsformen für Verbraucher, deren Verständnis für die Grenze zwischen Kunst und Handwerk eher schlicht ist.

fwo
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1801236) Verfasst am: 14.12.2012, 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ein Medium, welches nur mehr von einer verschwindenden Minderheit genutzt wird kann schwerlich Teil der Kultur sein, zu der es angeblich gehört, bestenfalls ist es eine elitäre Subkultur) krampfhaft mit großem Aufwand aufrecht erhalten wird.

Also die Aufführungen an Oper und Theater die ich in letzter Zeit gesehen habe waren immer voll, so verschwindend ist die Minderheit wohl nicht.
Äh ja, der Piratenparteitag war auch ziemlich voll. Trotzdem haben die keine Aussicht auf die absolute Mehrheit bei der Bundestagswahl zwinkern


Wenn unser niedergehendes Bildungssystem dazu führt, dass mittlerweile als noch "gebildet" geltende Studierte wie unser Shadaik dem Theater die Kulturzugehörigkeit absprechen, gleichzeitig Filme wie "Conan" von selbigem als Spitzenverfilmung bezeichnet werden, scheint irgendetwas grundsätzlich schief zu laufen... zwinkern Wird Shadaik aufhören Bücher zu lesen, wenn einmal nur noch etwa 10% der Deutschen zum Buch greifen? Und was nützt Shadaik die Kulturkompetenz "Lesen" zu beherrschen, wenn er bei der ebenso wichtigen Kulturkompetenz "Denken" höchstens drollige Argumente hervorbringt? Aber was soll man schon von einem bekennenden Grünen erwarten, die halten sich ja auch für politikkompetent... die Stichelei gegen die Piraten musste ja jetzt nicht sein, da geht mir schon der Sermon auf die Testikel... Sehr glücklich Hilfe, Hilfeeeeeee, Hilfeeeeeeeeeeeeeeeee... Traurig
Wie kommst du darauf, dass mein Geschmack vom Massengeschmack abhinge? Glaubst du, mir würde Theater mehr gefallen, wenn es nur mehr Leute besuchen würden?

Wenn du Argumente für das Theater hast, bring sie vor. Ich habe welche dagegen vorgebracht. Die mögen drollig sein, aber zumindest sind es welche. "Es ist Kultur" ist kein Argument für irgendwas, das ist bestenfalls eine Immunisierungsstrategie und gemahnt bedenklich an religiöse Argumentationsstrukturen. "Kultur" und "Bildung" neigen dazu, hohle Phrasen zu sein, die ohne weitere Qualifizierung dieser Begriffe mit dem grade der Argumentation dienlichen Inhalt gefüllt werden, bloße Behältnisse für beliebiges ohne eigene Form (wobei Bildung hier schlimmer ist als Kultur, für letztere gibt es zumindest Ansätze einer Definition als eigenständiger Begriff während die Zugehörigkeit zu ersterer vollständig willkürlich ist).
Xamanoth hat ein paar Argumente gebracht. Diese sind Geschmacksfragen und ich teile sie nicht, aber zumindest sind es einigermaßen valide Punkte, warum man Theater mögen kann. Nur dass es eigentlich gar nicht ums Mögen geht.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1801237) Verfasst am: 14.12.2012, 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
....
Ein Gemälde stellt die Landschaft gewiss nicht so exakt da, wie ein professionelles Foto, dennoch sagt ein Gemälde mehr aus über eine Landschaft als ein Bild.

Theater, Oper, Ballett, Malerei, usw, sind Kunsformen die Menschen bewegen wollen.

Wer ein Abbild der Wirklichkeit sehen will, soll sich Dokumentationen, oder Lehrfilmen anschauen.
Mit den Augen rollen

Natürlich kann man einen Fotoapparat dazu benutzen, ein im wahrsten Sinne des Wortes plattes Abbild der Realität zu machen. Muss man aber nicht.

Und man kann das Medium Film auch zur Dokumentation benutzen, muss man aber nicht (und außerdem sind gute Dokumentationen alles andere als platt).

Aber ich will mich bemühen, eine deinem Post entsprechende Antwort zu finden:
Die Kunstformen Theater, Oper, Ballett, Malerei, usw. sind im Gros Geschäftsformen für Verbraucher, deren Verständnis für die Grenze zwischen Kunst und Handwerk eher schlicht ist.

fwo
Der Vergleich ist eh absurd: Malerei und Fotografie sind völlig unterschiedliche Kunstformen, Bühne und Film nur unterschiedliche Arten, ein und die selbe Kunstform (Schauspielerei) zu präsentieren.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1801240) Verfasst am: 14.12.2012, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Aber die, die ich auf der Bühne und auf der Leinwand gesehen habe waren auf der Bühne platter als auf der Leinwand, wenn sie nicht in beiden Fällen nur mies waren.

Tja, auf der Bühne zeigt es sich, was ein Könner ist - erst recht dann, wenn er oder sie kein Mikrophon vor dem Mund hat.
fwo hat folgendes geschrieben:
Die Kunstformen Theater, Oper, Ballett, Malerei, usw. sind im Gros Geschäftsformen für Verbraucher, deren Verständnis für die Grenze zwischen Kunst und Handwerk eher schlicht ist.

Zwischen Kunst und Handwerk gibt es keine Grenze. Niemand kann genau bestimmen, wo Kunst, Kunsthandwerk und Handwerk anfangen und aufhören. Und wenn Kunst von Können kommt, dann habe ich schon einige simple "Schlosser" erlebt, die wahre Künstler waren.
Was das Theater betrifft: Die Regisseure werden es schon irgendwann kaputtkriegen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46435
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1801248) Verfasst am: 14.12.2012, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Aber ich will mich bemühen, eine deinem Post entsprechende Antwort zu finden:

fwo


Sag doch einfach, dass Du Dich vergalopiert hast. Kann doch jeden mal passieren. Da bricht Dir schon kein Zacken aus der Krone.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46435
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1801251) Verfasst am: 14.12.2012, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
....
Ein Gemälde stellt die Landschaft gewiss nicht so exakt da, wie ein professionelles Foto, dennoch sagt ein Gemälde mehr aus über eine Landschaft als ein Bild.

Theater, Oper, Ballett, Malerei, usw, sind Kunsformen die Menschen bewegen wollen.

Wer ein Abbild der Wirklichkeit sehen will, soll sich Dokumentationen, oder Lehrfilmen anschauen.
Mit den Augen rollen

Natürlich kann man einen Fotoapparat dazu benutzen, ein im wahrsten Sinne des Wortes plattes Abbild der Realität zu machen. Muss man aber nicht.

Und man kann das Medium Film auch zur Dokumentation benutzen, muss man aber nicht (und außerdem sind gute Dokumentationen alles andere als platt).

Aber ich will mich bemühen, eine deinem Post entsprechende Antwort zu finden:
Die Kunstformen Theater, Oper, Ballett, Malerei, usw. sind im Gros Geschäftsformen für Verbraucher, deren Verständnis für die Grenze zwischen Kunst und Handwerk eher schlicht ist.

fwo
Der Vergleich ist eh absurd: Malerei und Fotografie sind völlig unterschiedliche Kunstformen, Bühne und Film nur unterschiedliche Arten, ein und die selbe Kunstform (Schauspielerei) zu präsentieren.


[satire]Jow; und Bildhauerei und Malerei sind auch verschiedene Arten ein und dieselbe Kunstform (darstellende Kunst) zu präsentieren.[/satire]

In "Satire-Tags" weil ich den Eindruck habe, dass es hier welche gibt, die meine Aussage tatsächlich für bare Münze nehmen würden.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25959
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1801252) Verfasst am: 14.12.2012, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Bühne und Film nur unterschiedliche Arten, ein und die selbe Kunstform (Schauspielerei) zu präsentieren.

Coole Sache, das...
Shadaik hat folgendes geschrieben:
...Der Vergleich ist eh absurd: Malerei und Fotografie sind völlig unterschiedliche Kunstformen....

Nicht unbedingt. Sehen wir mal vom "Knipsen" völlig ab, dann werden auch bei den Fotografen, deren Bilder in Museen hängen, schon ganz lange zwei Grundtypen unterschieden: Picturetaker und Pikturemaker. Während die Picturetaker von ihrer Intention teils einfach Chronisten sind (Eisenstaedt, Henri Cartier-Bresson) , sich zum anderen Teil einfach durch ihre Sehfähigkeit in ihren Bildern der Malerei nähern (Ernst Haas), ist das, was die Picturemaker machen, von der Vorgehensweise ganz dicht bei der Malerei (Feininger) und der Übergang ist fließend.

fwo
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26380
Wohnort: München

Beitrag(#1801379) Verfasst am: 15.12.2012, 00:54    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ein Medium, welches nur mehr von einer verschwindenden Minderheit genutzt wird kann schwerlich Teil der Kultur sein, zu der es angeblich gehört, bestenfalls ist es eine elitäre Subkultur) krampfhaft mit großem Aufwand aufrecht erhalten wird.

Also die Aufführungen an Oper und Theater die ich in letzter Zeit gesehen habe waren immer voll, so verschwindend ist die Minderheit wohl nicht.
Äh ja, der Piratenparteitag war auch ziemlich voll. Trotzdem haben die keine Aussicht auf die absolute Mehrheit bei der Bundestagswahl zwinkern


Wenn unser niedergehendes Bildungssystem dazu führt, dass mittlerweile als noch "gebildet" geltende Studierte wie unser Shadaik dem Theater die Kulturzugehörigkeit absprechen, gleichzeitig Filme wie "Conan" von selbigem als Spitzenverfilmung bezeichnet werden, scheint irgendetwas grundsätzlich schief zu laufen... zwinkern Wird Shadaik aufhören Bücher zu lesen, wenn einmal nur noch etwa 10% der Deutschen zum Buch greifen? Und was nützt Shadaik die Kulturkompetenz "Lesen" zu beherrschen, wenn er bei der ebenso wichtigen Kulturkompetenz "Denken" höchstens drollige Argumente hervorbringt? Aber was soll man schon von einem bekennenden Grünen erwarten, die halten sich ja auch für politikkompetent... die Stichelei gegen die Piraten musste ja jetzt nicht sein, da geht mir schon der Sermon auf die Testikel... Sehr glücklich Hilfe, Hilfeeeeeee, Hilfeeeeeeeeeeeeeeeee... Traurig
Wie kommst du darauf, dass mein Geschmack vom Massengeschmack abhinge? Glaubst du, mir würde Theater mehr gefallen, wenn es nur mehr Leute besuchen würden?

Wenn du Argumente für das Theater hast, bring sie vor. Ich habe welche dagegen vorgebracht. Die mögen drollig sein, aber zumindest sind es welche. "Es ist Kultur" ist kein Argument für irgendwas, das ist bestenfalls eine Immunisierungsstrategie und gemahnt bedenklich an religiöse Argumentationsstrukturen. "Kultur" und "Bildung" neigen dazu, hohle Phrasen zu sein, die ohne weitere Qualifizierung dieser Begriffe mit dem grade der Argumentation dienlichen Inhalt gefüllt werden, bloße Behältnisse für beliebiges ohne eigene Form (wobei Bildung hier schlimmer ist als Kultur, für letztere gibt es zumindest Ansätze einer Definition als eigenständiger Begriff während die Zugehörigkeit zu ersterer vollständig willkürlich ist).
Xamanoth hat ein paar Argumente gebracht. Diese sind Geschmacksfragen und ich teile sie nicht, aber zumindest sind es einigermaßen valide Punkte, warum man Theater mögen kann. Nur dass es eigentlich gar nicht ums Mögen geht.


"Ein Medium, welches nur mehr von einer verschwindenden Minderheit genutzt wird kann schwerlich Teil der Kultur sein." Was ist an dieser Aussage valide? Warum ist ein dummes Argument bereits ein Argument, das Du auf einer imaginären Strichliste bereits als Pluspunkt "Hui, ich hab n Argument gebracht, du nicht" vermerkst? Ist Quantität für Dich ein Ausdruck an Qualität? Ist gerade Kultur nicht etwas, was auch unabhängig von Deinem Massengeschmack (denn darauf läuft Deine Argumentation nun einmal hinaus, wenn du es auch abstreitest) existiert und bildet und formt? "Verschwindende Minderheit!!!" hast Du gesagt... streite es doch nicht hinterher ab. Dass Du dich dann nicht mit dem Pöbel gemein machen willst, der gemeinsam mit Dir Filme schaut, sei Dir überlassen...

Schauspielerei auf der Bühne, frage Leute, die sich damit auskennen, nämlich Schauspieler, ist eine ganz andere Form der Schauspielerei als die Film- und Fernsehdarstellung. Es ist die Intensität, die Nähe zum und die direkte Wahrnehmung durch das Publikum, die Einmaligkeit des Augenblicks, die sich nicht wiederholen lässt, die vom Publikum geforderte Phantasie (wo ist ein Bühnenbild je so realitätsnah wie ein Filmset?), die Dreidimensionalität, ja auch die Vorbereitung des Konsumenten ist eine andere! "Ich gehe ins Theater" (sei es auch nur ins Chiemgauer Volkstheater oder eine Freiluftaufführung einer Laienschar) ist unabhängig von irgendwelchen elitären Vorstellungen, etwas ganz anderes als "Ich lad mir mal nen Film ausm Netz" oder "Heute Abend geh ich ins Kino" oder "Mal schauen, was in der Glotze läuft"... Man könnte noch zig Beispiele nennen, um die Film- von der Theaterschauspielerei zu trennen. Dass Theater eine eigenständige Kunstform ist, die ihre Existenzberechtigung hat, wird kein Schauspieler verneinen. Dass nur noch relativ wenige Menschen (im Vergleich zum Kino) ins Theater pilgern, spricht doch dem Theater nicht die "Kultur" ab... Wie bescheiden ist das denn? Man sollte sich vielleicht sogar fragen, was an der Kultur gestört ist, wenn eine Kulturform, die auf menschliche Nähe setzt, auf persönliche Beziehung zwischen Darsteller und Zuschauer, wenn diese darniedergeht?!


Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich mag Theater nicht sonderlich, es lebt von Krücken wie der theatralisch übertriebenen Gestik und Mimik, die mit der Filmtechnik (zB dank der Nahaufnahme) überflüssig und albern wurden.


Abgesehen davon, dass filmisches Schauspielern alles andere als "Realität" ist, auch wenn dem theaterfremden Fernsehgucker das so erscheinen mag, und die auf das Fernsehmedium zugeschnittene und kastrierte Mimik und Gestik (Hurra, vielleicht ist das Ausdruck einer ganz anderen Ebene der Kunst! Deren Möglichkeit es als besonderen "Sinn" zu empfinden, dem einfachen Filmgucker verloren gegangen ist und ihm nur deswegen als altmodisch erscheinen mag) ihm gar nicht bewußt wird... Albern ist vielleicht der krampfhafte Zwang Realität in die Kunst zu bringen?
Es geht ja hier doch jemandem um das "Mögen".

Solange es Menschen gibt, die sich auf eine Bühne stellen und die wird es auch noch geben, wenn der letzte Film gedreht wird, solange ist Theater eine Kunst, ein Teil der Kultur und nicht nur eine "elitäre Subkultur" - was ja eigentlich alles ist, was nur auf wenige Menschen zutrifft... Mal abgesehen davon, dass ja auch viele Filme nur durch öffentliche Filmförderung gedreht werden können und dann meistens auch nicht mal ihre Kosten einspielen... Aber wenn jemand, wegen seiner Affinität zum Medium und der Masse zu der er sich gesellen könnte, allein eine kommerziell erfolgreiche TV-Produktion wie die Wanderhure für Kultur hält, weil die viele geguckt haben, und weil die im Fernseh herumgebumst hat und man das aus der Nähe sehen konnte (bisserl zensiert natürlich für die Uhrzeit) und weil die Werbeindustrie dafür gezahlt hat, dann ist es um diese Sicht von Kultur arg schlecht bestellt... Kultur ist mehr als nur das, was gefällt. Kultur ist sowohl ein schweres Brechtsches Stück als auch ein Fernsehevent wie die Wanderhure...

Es gibt natürlich Menschen, die eine Kunstform wie das Theater religiös erhöhen, zu denen gehör ich nicht, ich bin ja selbst ein Fernsehkind und Theatermuffel, mir ist auch jede Form des Elitedenkens fremd (der arme Ralf R. muss hier manchmal verbal darunter leiden), aber man kann doch die Kultur (zu der immer auch die Kunst gehört, sei sie nun kulturpolitisch gewollt finanziert oder auch nicht) nicht anhand vorläufiger und vor allem oberflächlicher Betrachtung wegen, solchen Schmierenkomödiantenargumenten aussetzen, da bekomm ich ja Sodbrennen von (*theatralisch röchel*)...
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46435
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1801382) Verfasst am: 15.12.2012, 01:02    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ein Medium, welches nur mehr von einer verschwindenden Minderheit genutzt wird kann schwerlich Teil der Kultur sein, zu der es angeblich gehört, bestenfalls ist es eine elitäre Subkultur) krampfhaft mit großem Aufwand aufrecht erhalten wird.

Also die Aufführungen an Oper und Theater die ich in letzter Zeit gesehen habe waren immer voll, so verschwindend ist die Minderheit wohl nicht.
Äh ja, der Piratenparteitag war auch ziemlich voll. Trotzdem haben die keine Aussicht auf die absolute Mehrheit bei der Bundestagswahl zwinkern


Wenn unser niedergehendes Bildungssystem dazu führt, dass mittlerweile als noch "gebildet" geltende Studierte wie unser Shadaik dem Theater die Kulturzugehörigkeit absprechen, gleichzeitig Filme wie "Conan" von selbigem als Spitzenverfilmung bezeichnet werden, scheint irgendetwas grundsätzlich schief zu laufen... zwinkern Wird Shadaik aufhören Bücher zu lesen, wenn einmal nur noch etwa 10% der Deutschen zum Buch greifen? Und was nützt Shadaik die Kulturkompetenz "Lesen" zu beherrschen, wenn er bei der ebenso wichtigen Kulturkompetenz "Denken" höchstens drollige Argumente hervorbringt? Aber was soll man schon von einem bekennenden Grünen erwarten, die halten sich ja auch für politikkompetent... die Stichelei gegen die Piraten musste ja jetzt nicht sein, da geht mir schon der Sermon auf die Testikel... Sehr glücklich Hilfe, Hilfeeeeeee, Hilfeeeeeeeeeeeeeeeee... Traurig
Wie kommst du darauf, dass mein Geschmack vom Massengeschmack abhinge? Glaubst du, mir würde Theater mehr gefallen, wenn es nur mehr Leute besuchen würden?

Wenn du Argumente für das Theater hast, bring sie vor. Ich habe welche dagegen vorgebracht. Die mögen drollig sein, aber zumindest sind es welche. "Es ist Kultur" ist kein Argument für irgendwas, das ist bestenfalls eine Immunisierungsstrategie und gemahnt bedenklich an religiöse Argumentationsstrukturen. "Kultur" und "Bildung" neigen dazu, hohle Phrasen zu sein, die ohne weitere Qualifizierung dieser Begriffe mit dem grade der Argumentation dienlichen Inhalt gefüllt werden, bloße Behältnisse für beliebiges ohne eigene Form (wobei Bildung hier schlimmer ist als Kultur, für letztere gibt es zumindest Ansätze einer Definition als eigenständiger Begriff während die Zugehörigkeit zu ersterer vollständig willkürlich ist).
Xamanoth hat ein paar Argumente gebracht. Diese sind Geschmacksfragen und ich teile sie nicht, aber zumindest sind es einigermaßen valide Punkte, warum man Theater mögen kann. Nur dass es eigentlich gar nicht ums Mögen geht.


"Ein Medium, welches nur mehr von einer verschwindenden Minderheit genutzt wird kann schwerlich Teil der Kultur sein." Was ist an dieser Aussage valide? Warum ist ein dummes Argument bereits ein Argument, das Du auf einer imaginären Strichliste bereits als Pluspunkt "Hui, ich hab n Argument gebracht, du nicht" vermerkst? Ist Quantität für Dich ein Ausdruck an Qualität? Ist gerade Kultur nicht etwas, was auch unabhängig von Deinem Massengeschmack (denn darauf läuft Deine Argumentation nun einmal hinaus, wenn du es auch abstreitest) existiert und bildet und formt? "Verschwindende Minderheit!!!" hast Du gesagt... streite es doch nicht hinterher ab. Dass Du dich dann nicht mit dem Pöbel gemein machen willst, der gemeinsam mit Dir Filme schaut, sei Dir überlassen...

Schauspielerei auf der Bühne, frage Leute, die sich damit auskennen, nämlich Schauspieler, ist eine ganz andere Form der Schauspielerei als die Film- und Fernsehdarstellung. Es ist die Intensität, die Nähe zum und die direkte Wahrnehmung durch das Publikum, die Einmaligkeit des Augenblicks, die sich nicht wiederholen lässt, die vom Publikum geforderte Phantasie (wo ist ein Bühnenbild je so realitätsnah wie ein Filmset?), die Dreidimensionalität, ja auch die Vorbereitung des Konsumenten ist eine andere! "Ich gehe ins Theater" (sei es auch nur ins Chiemgauer Volkstheater oder eine Freiluftaufführung einer Laienschar) ist unabhängig von irgendwelchen elitären Vorstellungen, etwas ganz anderes als "Ich lad mir mal nen Film ausm Netz" oder "Heute Abend geh ich ins Kino" oder "Mal schauen, was in der Glotze läuft"... Man könnte noch zig Beispiele nennen, um die Film- von der Theaterschauspielerei zu trennen. Dass Theater eine eigenständige Kunstform ist, die ihre Existenzberechtigung hat, wird kein Schauspieler verneinen. Dass nur noch relativ wenige Menschen (im Vergleich zum Kino) ins Theater pilgern, spricht doch dem Theater nicht die "Kultur" ab... Wie bescheiden ist das denn? Man sollte sich vielleicht sogar fragen, was an der Kultur gestört ist, wenn eine Kulturform, die auf menschliche Nähe setzt, auf persönliche Beziehung zwischen Darsteller und Zuschauer, wenn diese darniedergeht?!


Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich mag Theater nicht sonderlich, es lebt von Krücken wie der theatralisch übertriebenen Gestik und Mimik, die mit der Filmtechnik (zB dank der Nahaufnahme) überflüssig und albern wurden.


Abgesehen davon, dass filmisches Schauspielern alles andere als "Realität" ist, auch wenn dem theaterfremden Fernsehgucker das so erscheinen mag, und die auf das Fernsehmedium zugeschnittene und kastrierte Mimik und Gestik (Hurra, vielleicht ist das Ausdruck einer ganz anderen Ebene der Kunst! Deren Möglichkeit es als besonderen "Sinn" zu empfinden, dem einfachen Filmgucker verloren gegangen ist und ihm nur deswegen als altmodisch erscheinen mag) ihm gar nicht bewußt wird... Albern ist vielleicht der krampfhafte Zwang Realität in die Kunst zu bringen?
Es geht ja hier doch jemandem um das "Mögen".

Solange es Menschen gibt, die sich auf eine Bühne stellen und die wird es auch noch geben, wenn der letzte Film gedreht wird, solange ist Theater eine Kunst, ein Teil der Kultur und nicht nur eine "elitäre Subkultur" - was ja eigentlich alles ist, was nur auf wenige Menschen zutrifft... Mal abgesehen davon, dass ja auch viele Filme nur durch öffentliche Filmförderung gedreht werden können und dann meistens auch nicht mal ihre Kosten einspielen... Aber wenn jemand, wegen seiner Affinität zum Medium und der Masse zu der er sich gesellen könnte, allein eine kommerziell erfolgreiche TV-Produktion wie die Wanderhure für Kultur hält, weil die viele geguckt haben, und weil die im Fernseh herumgebumst hat und man das aus der Nähe sehen konnte (bisserl zensiert natürlich für die Uhrzeit) und weil die Werbeindustrie dafür gezahlt hat, dann ist es um diese Sicht von Kultur arg schlecht bestellt... Kultur ist mehr als nur das, was gefällt. Kultur ist sowohl ein schweres Brechtsches Stück als auch ein Fernsehevent wie die Wanderhure...

Es gibt natürlich Menschen, die eine Kunstform wie das Theater religiös erhöhen, zu denen gehör ich nicht, ich bin ja selbst ein Fernsehkind und Theatermuffel, mir ist auch jede Form des Elitedenkens fremd (der arme Ralf R. muss hier manchmal verbal darunter leiden), aber man kann doch die Kultur (zu der immer auch die Kunst gehört, sei sie nun kulturpolitisch gewollt finanziert oder auch nicht) nicht anhand vorläufiger und vor allem oberflächlicher Betrachtung wegen, solchen Schmierenkomödiantenargumenten aussetzen, da bekomm ich ja Sodbrennen von (*theatralisch röchel*)...


Schöner Beitrag. Ich bin gerührt. bravo
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1801426) Verfasst am: 15.12.2012, 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ein Medium, welches nur mehr von einer verschwindenden Minderheit genutzt wird kann schwerlich Teil der Kultur sein."

Das wäre auch ein passendes Argument für jene Knallköppe, die ARD und ZDF abschaffen wollen und die Dumpfbackensender für gut befinden. Das sind die Idioten, die den Amis jeden, aber auch jeden Blödsinn nachmachen.
Wenn man bedenkt, daß wir in den werbefinanzierten Kanälen nur die ausgesucht besten amerikanischen Serien zu sehen bekommen - und wie schlecht die meisten davon trotzdem sind, kann einem übel werden.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26380
Wohnort: München

Beitrag(#1801532) Verfasst am: 15.12.2012, 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ein Medium, welches nur mehr von einer verschwindenden Minderheit genutzt wird kann schwerlich Teil der Kultur sein."

Das wäre auch ein passendes Argument für jene Knallköppe, die ARD und ZDF abschaffen wollen und die Dumpfbackensender für gut befinden. Das sind die Idioten, die den Amis jeden, aber auch jeden Blödsinn nachmachen.
Wenn man bedenkt, daß wir in den werbefinanzierten Kanälen nur die ausgesucht besten amerikanischen Serien zu sehen bekommen - und wie schlecht die meisten davon trotzdem sind, kann einem übel werden.


Die in Deutschland ausgesucht besten sind nicht die besten amerikanischen Serien... Wobei man dem amerikanischen Kabelfernsehen danken darf, dass es hochwertige Fernsehserien, die fast schon Kinoqualität erreichen, auch nach Deutschland schaffen. Six Feet Under, The Sopranos (verlief sich leider im ZDF), Dexter erreichen uns auch hier. Solche Qualität ist von deutschen Produktionen nicht zu erwarten. Natürlich schwemmt das auch zweitklassige Ware mit, aber die ist meist weiter als alles, was in den 80er Jahren so rüberschwappte (von Perlen wie Magnum mal abgesehen...). Was auch dem öffentlichen Rundfunk möglich ist, beweist die BBC, hieran sollten sich ARD und ZDF orientieren... dann besteht auch weiter die Chance sich gegen die Privatkonzerne und ihre Parteifreunde von CDU/CSU/FDP durchzusetzen...
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Desperadox
Nischenprodukt



Anmeldungsdatum: 18.01.2012
Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1801537) Verfasst am: 15.12.2012, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ein Medium, welches nur mehr von einer verschwindenden Minderheit genutzt wird kann schwerlich Teil der Kultur sein."

Das wäre auch ein passendes Argument für jene Knallköppe, die ARD und ZDF abschaffen wollen und die Dumpfbackensender für gut befinden. Das sind die Idioten, die den Amis jeden, aber auch jeden Blödsinn nachmachen.
Wenn man bedenkt, daß wir in den werbefinanzierten Kanälen nur die ausgesucht besten amerikanischen Serien zu sehen bekommen - und wie schlecht die meisten davon trotzdem sind, kann einem übel werden.
Ich will ARD und ZDF nicht abschaffen, aber ich weigere mich für etwas zu bezahlen, was ich nicht nutze.
_________________
SUUM CUIQUE
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26380
Wohnort: München

Beitrag(#1801548) Verfasst am: 15.12.2012, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Desperadox hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ein Medium, welches nur mehr von einer verschwindenden Minderheit genutzt wird kann schwerlich Teil der Kultur sein."

Das wäre auch ein passendes Argument für jene Knallköppe, die ARD und ZDF abschaffen wollen und die Dumpfbackensender für gut befinden. Das sind die Idioten, die den Amis jeden, aber auch jeden Blödsinn nachmachen.
Wenn man bedenkt, daß wir in den werbefinanzierten Kanälen nur die ausgesucht besten amerikanischen Serien zu sehen bekommen - und wie schlecht die meisten davon trotzdem sind, kann einem übel werden.
Ich will ARD und ZDF nicht abschaffen, aber ich weigere mich für etwas zu bezahlen, was ich nicht nutze.


Sieh es als Solidaritätsbeitrag für Tatort- und Anstaltfans... Sehr glücklich
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1801561) Verfasst am: 15.12.2012, 21:58    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ein Medium, welches nur mehr von einer verschwindenden Minderheit genutzt wird kann schwerlich Teil der Kultur sein, zu der es angeblich gehört, bestenfalls ist es eine elitäre Subkultur) krampfhaft mit großem Aufwand aufrecht erhalten wird.

Also die Aufführungen an Oper und Theater die ich in letzter Zeit gesehen habe waren immer voll, so verschwindend ist die Minderheit wohl nicht.
Äh ja, der Piratenparteitag war auch ziemlich voll. Trotzdem haben die keine Aussicht auf die absolute Mehrheit bei der Bundestagswahl zwinkern


Wenn unser niedergehendes Bildungssystem dazu führt, dass mittlerweile als noch "gebildet" geltende Studierte wie unser Shadaik dem Theater die Kulturzugehörigkeit absprechen, gleichzeitig Filme wie "Conan" von selbigem als Spitzenverfilmung bezeichnet werden, scheint irgendetwas grundsätzlich schief zu laufen... zwinkern Wird Shadaik aufhören Bücher zu lesen, wenn einmal nur noch etwa 10% der Deutschen zum Buch greifen? Und was nützt Shadaik die Kulturkompetenz "Lesen" zu beherrschen, wenn er bei der ebenso wichtigen Kulturkompetenz "Denken" höchstens drollige Argumente hervorbringt? Aber was soll man schon von einem bekennenden Grünen erwarten, die halten sich ja auch für politikkompetent... die Stichelei gegen die Piraten musste ja jetzt nicht sein, da geht mir schon der Sermon auf die Testikel... Sehr glücklich Hilfe, Hilfeeeeeee, Hilfeeeeeeeeeeeeeeeee... Traurig
Wie kommst du darauf, dass mein Geschmack vom Massengeschmack abhinge? Glaubst du, mir würde Theater mehr gefallen, wenn es nur mehr Leute besuchen würden?

Wenn du Argumente für das Theater hast, bring sie vor. Ich habe welche dagegen vorgebracht. Die mögen drollig sein, aber zumindest sind es welche. "Es ist Kultur" ist kein Argument für irgendwas, das ist bestenfalls eine Immunisierungsstrategie und gemahnt bedenklich an religiöse Argumentationsstrukturen. "Kultur" und "Bildung" neigen dazu, hohle Phrasen zu sein, die ohne weitere Qualifizierung dieser Begriffe mit dem grade der Argumentation dienlichen Inhalt gefüllt werden, bloße Behältnisse für beliebiges ohne eigene Form (wobei Bildung hier schlimmer ist als Kultur, für letztere gibt es zumindest Ansätze einer Definition als eigenständiger Begriff während die Zugehörigkeit zu ersterer vollständig willkürlich ist).
Xamanoth hat ein paar Argumente gebracht. Diese sind Geschmacksfragen und ich teile sie nicht, aber zumindest sind es einigermaßen valide Punkte, warum man Theater mögen kann. Nur dass es eigentlich gar nicht ums Mögen geht.


"Ein Medium, welches nur mehr von einer verschwindenden Minderheit genutzt wird kann schwerlich Teil der Kultur sein." Was ist an dieser Aussage valide? Warum ist ein dummes Argument bereits ein Argument, das Du auf einer imaginären Strichliste bereits als Pluspunkt "Hui, ich hab n Argument gebracht, du nicht" vermerkst? Ist Quantität für Dich ein Ausdruck an Qualität? Ist gerade Kultur nicht etwas, was auch unabhängig von Deinem Massengeschmack (denn darauf läuft Deine Argumentation nun einmal hinaus, wenn du es auch abstreitest) existiert und bildet und formt? "Verschwindende Minderheit!!!" hast Du gesagt... streite es doch nicht hinterher ab. Dass Du dich dann nicht mit dem Pöbel gemein machen willst, der gemeinsam mit Dir Filme schaut, sei Dir überlassen...

Ich streite es doch gar nicht ab, aber ich unterscheide halt deutlich zwischen meinem eigenen Geschmack und dem der Masse. Hier sind diese zufällig mal deckungsgleich.
Zur Kultur: Wann gehört etwas denn zu einer Kultur? Doch wohl nur dann, wenn es Teil dieser Kultur ist. Und Teil einer Kultur kann nur das sein, was von einem großen Teil der betreffenden Kultur gekannt, geschätzt und konsumiert wird. Deswegen ist, so sehr ich das auch bedauere, Deutschland sucht den Superstar ein Bestandteil unserer Kultur und ebenso bedauerlicherweise ist Walulis sieht fern es mangels Bekanntheit nicht.
Quantität entscheidet ganz sicher nicht über die Qualität, abe rum Qualität geht es hier auch gar nicht.

Zitat:
Schauspielerei auf der Bühne, frage Leute, die sich damit auskennen, nämlich Schauspieler, ist eine ganz andere Form der Schauspielerei als die Film- und Fernsehdarstellung.

Ja selbstverständlich ist es eine andere Form von Schauspielerei. Und Landschaftsmalerei ist was anderes als Porträtmalerei und was anderes als Kubismus sowieso.
Aber dennoch ist beides Schauspielerei.

Zitat:
Es ist die Intensität, die Nähe zum und die direkte Wahrnehmung durch das Publikum, die Einmaligkeit des Augenblicks, die sich nicht wiederholen lässt, die vom Publikum geforderte Phantasie (wo ist ein Bühnenbild je so realitätsnah wie ein Filmset?), die Dreidimensionalität, ja auch die Vorbereitung des Konsumenten ist eine andere! "Ich gehe ins Theater" (sei es auch nur ins Chiemgauer Volkstheater oder eine Freiluftaufführung einer Laienschar) ist unabhängig von irgendwelchen elitären Vorstellungen, etwas ganz anderes als "Ich lad mir mal nen Film ausm Netz" oder "Heute Abend geh ich ins Kino" oder "Mal schauen, was in der Glotze läuft"... Man könnte noch zig Beispiele nennen, um die Film- von der Theaterschauspielerei zu trennen. Dass Theater eine eigenständige Kunstform ist, die ihre Existenzberechtigung hat, wird kein Schauspieler verneinen. Dass nur noch relativ wenige Menschen (im Vergleich zum Kino) ins Theater pilgern, spricht doch dem Theater nicht die "Kultur" ab... Wie bescheiden ist das denn? Man sollte sich vielleicht sogar fragen, was an der Kultur gestört ist, wenn eine Kulturform, die auf menschliche Nähe setzt, auf persönliche Beziehung zwischen Darsteller und Zuschauer, wenn diese darniedergeht?!

Aber warum ist es denn Kultur? Wenn Präsenz in einer Kultur nicht das Hauptkriterium für die Zugehörigkeit zu eben jener ist, was dann?

Zitat:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich mag Theater nicht sonderlich, es lebt von Krücken wie der theatralisch übertriebenen Gestik und Mimik, die mit der Filmtechnik (zB dank der Nahaufnahme) überflüssig und albern wurden.

Abgesehen davon, dass filmisches Schauspielern alles andere als "Realität" ist, auch wenn dem theaterfremden Fernsehgucker das so erscheinen mag, und die auf das Fernsehmedium zugeschnittene und kastrierte Mimik und Gestik (Hurra, vielleicht ist das Ausdruck einer ganz anderen Ebene der Kunst! Deren Möglichkeit es als besonderen "Sinn" zu empfinden, dem einfachen Filmgucker verloren gegangen ist und ihm nur deswegen als altmodisch erscheinen mag) ihm gar nicht bewußt wird... Albern ist vielleicht der krampfhafte Zwang Realität in die Kunst zu bringen?
Es geht ja hier doch jemandem um das "Mögen".

Nein, hier geht es um die Frage der technischen Möglichkeiten beider Formen.
Selbstverständlich kann man im Fernsehen auch weitgreifend mit den Armen wedeln und das Gesicht bis zum Anschlag der Kiefermuskeln verzerren, damit die Zuschauer auch noch in der hintersten Reihe mitkriegen, welche Emotion grade ausgedrückt werden soll. Wenn man will, kann man das auf eine Leinwand oder einen Fernseher bringen. Niemand hindert einen Filmregisseur daran.
Es wird aber nicht getan - weil die Möglichkeiten, feine Details widerzugeben, Subtilitäten im menschlichen Ausdruck einzufangen und wiederzugeben ein handwerklicher Fortschritt ist, der daraus einen befremdlichen Atavismus macht.

Zitat:
Solange es Menschen gibt, die sich auf eine Bühne stellen und die wird es auch noch geben, wenn der letzte Film gedreht wird, solange ist Theater eine Kunst, ein Teil der Kultur und nicht nur eine "elitäre Subkultur" - was ja eigentlich alles ist, was nur auf wenige Menschen zutrifft... Mal abgesehen davon, dass ja auch viele Filme nur durch öffentliche Filmförderung gedreht werden können und dann meistens auch nicht mal ihre Kosten einspielen... Aber wenn jemand, wegen seiner Affinität zum Medium und der Masse zu der er sich gesellen könnte, allein eine kommerziell erfolgreiche TV-Produktion wie die Wanderhure für Kultur hält, weil die viele geguckt haben, und weil die im Fernseh herumgebumst hat und man das aus der Nähe sehen konnte (bisserl zensiert natürlich für die Uhrzeit) und weil die Werbeindustrie dafür gezahlt hat, dann ist es um diese Sicht von Kultur arg schlecht bestellt... Kultur ist mehr als nur das, was gefällt. Kultur ist sowohl ein schweres Brechtsches Stück als auch ein Fernsehevent wie die Wanderhure...

Die Filmförderung hat den deutschen Film mE ziemlich weitgehend kaputtgemacht, seit jeder Mist allein deswegen gefördert wird, weil die Absicht besteht, etwas auf Celluloid zu bannen. Da fahren andere Modelle, sei es Hollywood oder das ab und an erfolgreiche Crowdfunding, deutlich besser.
Zum Fernsehen kann ich nicht viel sagen, ich besitze seit inzwischen fast 7 Jahren keinen Fernseher mehr. Aber ja, allein ihr Quotenerfolg (und die Auflage des Buches, auf dem die Reihe basiert) macht die Wanderhure definitiv zu einem Teil unserer (bzw. ihrer zeitgenössischen) Kultur.

Übrigens, fällt dir was auf: ich spreche immer von "einer" Kultur, du sprichst von "der" Kultur - wir reden von gänzlich unterschiedlichen Dingen. zwinkern
Das Problem ist, dass ich "die" Kultur für jenes bereits weiter oben beschriebene willkürlich gefüllte Sammelsurium von allem, was gefällt (oder auf Grundlage eines ebenso willkürlichen Kanon gefälligst zu gefallen hat) und ohne eigene Form halte.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26380
Wohnort: München

Beitrag(#1801608) Verfasst am: 16.12.2012, 05:36    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
.
Zur Kultur: Wann gehört etwas denn zu einer Kultur? Doch wohl nur dann, wenn es Teil dieser Kultur ist. Und Teil einer Kultur kann nur das sein, was von einem großen Teil der betreffenden Kultur gekannt, geschätzt und konsumiert wird. Deswegen ist, so sehr ich das auch bedauere, Deutschland sucht den Superstar ein Bestandteil unserer Kultur und ebenso bedauerlicherweise ist Walulis sieht fern es mangels Bekanntheit nicht.
Quantität entscheidet ganz sicher nicht über die Qualität, aber um Qualität geht es hier auch gar nicht.



Shadaik hat folgendes geschrieben:

Übrigens, fällt dir was auf: ich spreche immer von "einer" Kultur, du sprichst von "der" Kultur - wir reden von gänzlich unterschiedlichen Dingen. zwinkern
Das Problem ist, dass ich "die" Kultur für jenes bereits weiter oben beschriebene willkürlich gefüllte Sammelsurium von allem, was gefällt (oder auf Grundlage eines ebenso willkürlichen Kanon gefälligst zu gefallen hat) und ohne eigene Form halte.


Exakt. Es geht nicht um Qualität an sich, aber auch eben nicht um Quantitiät, die du ins Spiel bringst - die "eine" Kultur von der ich auch rede - wir reden nicht von zwei Dingen, um das klarzustellen: Kultur ist die Gesamtheit der Technik, Wissenschaft, Religion, Sprache, Sitten, Bräuche, Regeln einer Gesellschaft. Dazu zählt auch die Kunst, die sogenannte hohe Kunst (die im Feld der Kunst und auch in der Alltagssprache für "die" Kultur gehalten wird), auf diesen Begriff sollten wir bei unser Debatte zurückgreifen, um nicht durcheinanderzukommen.

Der "Kanon" der Kunst ist nicht willkürlich entstanden, sondern historisch gewachsen. Zu den bisherigen Künsten ist auch der Comic neu hinzugestoßen, der Film, die Fotografie, ganz neuzeitlich das Computerspiel (nicht nur mit seiner künstlerisch-ästhetischen Komponente).

Zitat:
Und Teil einer Kultur kann nur das sein, was von einem großen Teil der betreffenden Kultur gekannt, geschätzt und konsumiert wird.


Drehen wir das um... selbst ein mieses, verissenes Theaterstück, das von fünf Zuschauern erduldet wurde, ist und bleibt Teil unserer Kultur. Es ist unerheblich wie viele Menschen das gesehen haben. Es ist da, es ist als Text nachlesbar, es wurde von einem Kritiker verarbeitet, von Zeitungslesern beachtet und verlacht. Um mal ein Wort von Watzlawick abzuwandeln. "Man kann nichts Geschaffenes nicht kulturisieren." Selbst dieser Beitrag, wenn er auch nur von wenigen Forumsmitgliedern gelesen wird, ist schon ein Stückchen Kultur, bedient er sich zumindest schon einmal der Sprache.

Richtig ist, dass sich heutzutage die Konsumenten mehr dem Film oder dem Computerspiel widmen als dem Theater. Das hat aber auch logistische und ja finanzielle Gründe. Theater ist hierzulande ein teures, subventioniertes Gut - und es gibt sogar unter Theaterleuten den Gedanken, sich privat selbst zu tragen, um wieder Frische in die Szene zu bekommen, Ahriman deutet da gerne das verkommene Regietheater an (oder war das vrolijke, egal). Doch wenn der öffentliche Träger wegfällt, wird das Theater nicht dann durch Konzerne und Unternehmen gefördert? Bei uns werden die Opernfestspiele von BMW unterstützt. Ich habe prinzipiell nichts dagegen - doch sehe ich die Effekte, die das Theater auf unsere Gesellschaft hat (zur Rekreation einer Minderheit, gewiss), aber einer, die auch Multiplikatoreffekte hat. Klar handelt es sich auch um soziale Distinktion, und selbst wenn die "Elite" mehrheitlich auf den Konsum Filme umschwenken würde, gäbe es wieder Hoffnung für bedeutungsschwere Autorenfilmer, die dann weiterhin auch nur eine Minderheit sähen, dann aber mehr als zuvor.

Ja, was wurden wir in der Schule mit sogenannter Hochkultur gefoltert!!! Fontanes Effi B(r)iest war mir ein Graus. Ich bin da glaub ich nicht über die ersten zwei Seiten hinausgekommen. Selbst "Das Kapital" ist für mich unlesbar, da halte ich mich an Helmut Kohl... Doch gestehe ich beiden Werken eine Wirkung zu, eine "Klasse", die ich selbst nicht erfassen mag, die vielleicht nur wenige gelesen haben, die aber die Chance anbieten - gelesen zu werden. Kunst ist auch eine Sache der Wahl - je größer die Wahlfreiheit (ins Theater gehen können, statt deswegen Sex oder Film haben zu müssen) desto "gesunder" ist eine Kultur.

Schön wäre es gewiss, wenn die vermeintlich proletarische Kunst (also das, was für die Masse produziert wird, übrigens von Profis einer kleinen Kaste!!! - das Thema sollte man später ausweiten) wie Fußball, Computerspiel, Comic eine höhere gesellschaftliche Anerkennung bekommen würde. Doch es sind so Gebildete wie wir, die an den Stellen sitzen, wo entschieden wird - und Persönchen wie wir, sind meistens (wir sind hier wohl Ausnahmen) durch die "hohe Kunst" vorgebildet und geprägt und entscheiden deshalb mit dem Daumen nach oben oder unten. Was der "niedrigen" Kunst aber auch egal sein kann, solange sie massenhaft konsumiert wird.

So das reicht fürs erste und ich denke an den von fwo erwähnten Kenneth Branagh, der über deine und fwos filmfreudige Gedanken sein Gesicht mit der Handfläche, mit beiden Handflächen, bedecken würde und seine theatralisch vorgebildete Stimme ein triefendes Stöhnen und Jammern entlocken würde... zwinkern und nur darum ist er so gut im Film, er hat am Theater gelernt und gewirkt, wie die meisten Filmschauspieler. Jedoch irgendwie hast du Recht, es sind Gute Zeiten für Mario Barth, schlechte Zeiten für Volker Pispers...!?
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46435
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1801628) Verfasst am: 16.12.2012, 12:11    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ahriman deutet da gerne das verkommene Regietheater an (oder war das vrolijke, egal).


Prügel Ich gib Dir; egal!
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite 1, 2, 3  Weiter
Seite 1 von 3

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group