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Was sind Eigenschaften?
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3529

Beitrag(#1707367) Verfasst am: 26.11.2011, 02:22    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Eigenschaften sind Arten und Weisen des Seins/Soseins/Beschaffenseins.


Eigenschaften werden oft unterteilt in Washeiten und Wieheiten:
Was für ein Ding ist x und wie ist x beschaffen?
Eine Washeit ist eine Arteigenschaft, eine Art (Gattung/Spezies), und eine Wieheit ist eine qualitative Eigenschaft, eine Qualität.
Zum Beispiel ist die Eigenschaft, eine Frau zu sein, eine Washeit, und die Eigenschaft, schön zu sein, eine Wieheit.
Ob washeitliche Eigenschaften auf wieheitliche Eigenschaften bzw. Gruppen/Mengen davon zurückgeführt werden können, ist eine strittige Frage unter den Ontologen (die ich persönlich bejahe).
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3529

Beitrag(#1707369) Verfasst am: 26.11.2011, 02:32    Titel: Antworten mit Zitat

Eine Buchempfehlung:

* Moreland, J. P. Universalien: Eine philosophische Einführung. Übers. v. Sebastian Muders. Frankfurt: Ontos, 2009.
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3529

Beitrag(#1707370) Verfasst am: 26.11.2011, 02:36    Titel: Re: Was sind Eigenschaften? Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Welche Eigenschaft(en) muss etwas haben, damit es in die Kategorie der konkreten Dinge fällt?


Physische oder psychische Eigenschaften.
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3529

Beitrag(#1707372) Verfasst am: 26.11.2011, 02:40    Titel: Re: Was sind Eigenschaften? Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:

Nein. Ideen sind nicht "geistig". Sie bestehen aus Materie. Das menschliche Gehirn besteht aus Materie und alles, was sich darin abspielt auch.


Ist z.B. der Begriff <i>Hund</i> etwas Stoffliches? Er hat im Gegensatz zu einem Hund keine Beine, keinen Schwanz, kein Fell usw.
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3529

Beitrag(#1707374) Verfasst am: 26.11.2011, 02:46    Titel: Re: Was sind Eigenschaften? Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:

Der Denkfehler, den du machst, ist Folgender: Materie und Zustände sind nicht das Selbe. Das ändert sich auch ganz bestimmt nicht dadurch, dass jeder materielle Gegenstand Zustände hat! Ich bin im gesunden Zustand, deswegen bin ich nicht "Gesundheit". Etwas haben und etwas sein ist etwas vollkommen anderes.


Das Haben eines Zustandes oder Sich-Befinden in einem Zustand besteht einfach in dem Sachverhalt, dass ein Ding/Gegenstand/eine Sache (während eines bestimmten Zeitraums) eine bestimmte Eigenschaft hat. Wer gesund ist, d.h. die Eigenschaft des Gesundseins hat, der befindet sich im Zustand der Gesundheit.
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5471
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#1707375) Verfasst am: 26.11.2011, 02:50    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Eigenschaften sind Arten und Weisen des Seins/Soseins/Beschaffenseins.


Eigenschaften werden oft unterteilt in Washeiten und Wieheiten:
Was für ein Ding ist x und wie ist x beschaffen?
Eine Washeit ist eine Arteigenschaft, eine Art (Gattung/Spezies), und eine Wieheit ist eine qualitative Eigenschaft, eine Qualität.
Zum Beispiel ist die Eigenschaft, eine Frau zu sein, eine Washeit, und die Eigenschaft, schön zu sein, eine Wieheit.
Ob washeitliche Eigenschaften auf wieheitliche Eigenschaften bzw. Gruppen/Mengen davon zurückgeführt werden können, ist eine strittige Frage unter den Ontologen (die ich persönlich bejahe).


Ich halte diese Unterscheidung für inkonsistent bzw. überflüssig - jede "Was-Frage" kann in eine "Wie-Frage" transformiert werden und umgekehrt:

Frage: "Was für ein 'Ding' ist eine Frau?"
Antwort: "Ein gebärfähiger Mensch mit Brüsten, hoher Stimme, etc. etc."

Frage: "Wie ist eine Frau?"
Antwort: "Gebärfähig, stillend, hellstimmig... "
_________________
"Science is a candle in the dark." - Carl Sagan

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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3529

Beitrag(#1707377) Verfasst am: 26.11.2011, 02:52    Titel: Re: Was sind Eigenschaften? Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Wie entsteht "die Anordnung des Materials"?


Durch das Wirken und Zusammenwirken der ihm bzw. seinen Bestandteilen innewohnenden Kräfte/Energien, welches im Fall der Entwicklung von Lebewesen von einem genetischen Programm gelenkt wird.


Zuletzt bearbeitet von Myron am 26.11.2011, 02:55, insgesamt einmal bearbeitet
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5471
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#1707378) Verfasst am: 26.11.2011, 02:55    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Eigenschaften sind Arten und Weisen des Seins/Soseins/Beschaffenseins.


Eigenschaften werden oft unterteilt in Washeiten und Wieheiten:
Was für ein Ding ist x und wie ist x beschaffen?
Eine Washeit ist eine Arteigenschaft, eine Art (Gattung/Spezies), und eine Wieheit ist eine qualitative Eigenschaft, eine Qualität.
Zum Beispiel ist die Eigenschaft, eine Frau zu sein, eine Washeit, und die Eigenschaft, schön zu sein, eine Wieheit.
Ob washeitliche Eigenschaften auf wieheitliche Eigenschaften bzw. Gruppen/Mengen davon zurückgeführt werden können, ist eine strittige Frage unter den Ontologen (die ich persönlich bejahe).


Ich halte diese Unterscheidung für inkonsistent bzw. überflüssig - jede "Was-Frage" kann in eine "Wie-Frage" transformiert werden und umgekehrt:

Frage: "Was für ein 'Ding' ist eine Frau?"
Antwort: "Ein gebärfähiger Mensch mit Brüsten, hoher Stimme, etc. etc."

Frage: "Wie ist eine Frau?"
Antwort: "Gebärfähig, stillend, hellstimmig... "


Selbstredend korreliert jede substanzielle Eigenschaft der Entität "weiblicher Mensch" mit qualitativen Eigenschaften, die weibliche Menschen auszeichnen: Gebärfähigkeit, Besitz von Brüsten, bestimmte Hirnstrukturen, hohe Stimme etc.

Übrigens ist die Unterscheidung zwischen "Was-Fragen" und "Wie-Fragen" auch in den Naturwissenschaften überflüssig: Die Frage etwa: "Was ist ein Elektron?" führt immer auf die Frage zurück: "Wie verhält sich ein Elektron?" und umgekehrt.
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3529

Beitrag(#1707379) Verfasst am: 26.11.2011, 02:56    Titel: Re: Was sind Eigenschaften? Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:

Eine Geistwelt gibt es nur im Märchen.


Geistwelt ist nicht gleich Geisterwelt!
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3529

Beitrag(#1707381) Verfasst am: 26.11.2011, 03:06    Titel: Re: Was sind Eigenschaften? Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:

1. Phänomene (im eigtl. Sinne) sind nie von einem Beobachter unabhängig, egal ob emergent oder nicht.


Es versteht sich von selbst, dass nichts eine Erscheinung sein kann, ohne dass es etwas oder jemanden gibt, dem sie erscheint. Daraus folgt jedoch nicht, dass alle Erscheinungen erscheinungsabhängig sind, d.h. wesensnotwendig etwas/jemandem erscheinen. Vieles, was uns erscheint, ist hinsichtlich seines Daseins nicht davon abhängig, dass es uns erscheint. Das heißt, viele Erscheinungen können auch als Nichterscheinungen existieren. Denn dass etwas ein Gegenstand für uns ist, bedeutet nicht, dass es nicht auch ein Gegenstand an und für sich ist.
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3529

Beitrag(#1707382) Verfasst am: 26.11.2011, 03:14    Titel: Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Also, was sind nach meinem Gedankengang Eigenschaften? Es sind Muster, die wir durch eine auf basalster Ebene "zufälligen" Diskriminationsleistung selbst konstruieren, weil diese Eigenschaften eine praktische Bedeutung für uns haben.


Muster sind Beziehungsgefüge/-geflechte, Gruppen/Mengen von Beziehungen, d.i. Strukturen.
Die (ontologische) Kategorie Beziehung ist verschieden von der Kategorie Eigenschaft.
(Es gibt zusätzlich die Zwischenkategorie Beziehungseigenschaft/relationale Eigenschaft, die für beziehungsabhängige Eigenschaften steht wie z.B. ein Ehemann sein, die von der Beziehung des Verheiratetseins mit jemandem abhängig ist.)
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3529

Beitrag(#1707383) Verfasst am: 26.11.2011, 03:35    Titel: Re: Was sind Eigenschaften? Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:

Mahner, M./Bunge, M. (2000) Philosophische Grundlagen der Biologie. Springer, Berlin.

Eine Definition von "Eigenschaft" findest Du in Kap. 1, pp. 8.

Hier nur ein kurzer Abriss: Auf der erkenntnistheoretischen Ebene sind (substanzielle) "Eigenschaften" nichts weiter Prädikate, die wir Dingen zubilligen bzw. begrifflich von den Dingen abstrahieren. So wie der Magen-Darm-Trakt die Eigenschaft hat, Speisen zu verdauen, wir also die "Verdauung" von der Entität "Magen-Darm-Trakt" begrifflich absondern können, gibt es doch keine Verdauung ohne dazugehörigen Verdauungsapparat. Auf der ontologischen Ebene ist diese Trennung also nicht vorzunehmen; hier konstituiert sich der Magen-Darm-Trakt überhaupt erst durch seine Komponenten, die mit anderen Dingen metabolisch so wechselwirken, dass wir von "Verdauung" sprechen.


Zunächst ist zwischen sprachlichen Begriffsausdrücken/-wörtern, d.i. Prädikaten, nichtsprachlichen und zumindest nicht von einer bestimmten Einzelsprache abhängigen konkret-psychischen (geistigen) oder abstrakt-nichtpsychischen (nichtgeistigen) Begriffen, und nichtsprachlichen und sprachunabhängigen (außergeistigen) Eigenschaften zu unterscheiden.

Ja, kein Dasein ohne Sosein, und kein Sosein ohne Dasein!
Alles Daseiende ist ein "Sodaseiendes", und alles Soseiende ist ein "Dasoseiendes"!
Dass Dinge und ihre Eigenschaften, Gebilde und ihre Beschaffenheiten untrennbar miteinander verbunden sind und eine Einheit bilden, bedeutet jedoch nicht, dass sie ontologisch voneinander ununterscheidbar sind. Dinge und ihre Eigenschaften sind sozusagen eines, ohne dasselbe zu sein. Soll heißen, dass Dinge ontologisch nicht mit der Gesamtheit ihrer Eigenschaften gleichzusetzen sind. Dinge sind nicht bloße Eigenschaftsbündel. Ich vertrete und verteidige also die gute alte Substanz-Attribut-Ontologie.

"What I do deny is that a particular is nothing but a 'bundle of qualities', whatever that may mean. If a quality is an abstract object, a bundle of qualities is an object of an even higher degree of abstraction, not a particular. Philosophers have come to the opposite view through a false dilemma: they have asked, are these objects behind the bundle of qualities, or is the object nothing but the bundle? Neither is the case; this table is wooden, brown, in the room, etc. It has all these properties and is not a thing without properties, behind them; but it should not therefore be identified with the set, or 'bundle', of its properties, nor with the subset of its essential properties."

(Kripke, Saul A. Naming and Necessity. Cambridge, MA: Harvard University Press, 1980. p. 52)
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3529

Beitrag(#1707384) Verfasst am: 26.11.2011, 03:49    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:

Übrigens ist die Unterscheidung zwischen "Was-Fragen" und "Wie-Fragen" auch in den Naturwissenschaften überflüssig: Die Frage etwa: "Was ist ein Elektron?" führt immer auf die Frage zurück: "Wie verhält sich ein Elektron?" und umgekehrt.


Dahinter steht die fragwürdige metaphysische Voraussetzung, dass alle physikalischen Eigenschaften reine "powers", d.h. "dispositional properties" und nicht "categorical properties" sind. Ich weise diese zurück!
In meinen Augen weisen alle physikalischen Eigenschaften sowohl einen dispositionellen als auch einen kategorischen Aspekt auf. John Heil bringt es auf den Punkt:
"Dispositions are powerful qualities."/"Dispositionen sind machtvolle Qualitäten".

Ich bestreite allgemein, dass sich das Sosein wirklicher Sachen in deren Tun oder Wirken erschöpfen kann. Was Kräfte oder Mächte entfaltet und damit Wirkungen ausübt, muss auch irgendwie in sich soundso beschaffen sein, um überhaupt da zu sein.

http://plato.stanford.edu/entries/dispositions/
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1707391) Verfasst am: 26.11.2011, 09:58    Titel: Re: Was sind Eigenschaften? Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
[...]Du kannst etwas, was auch immer, vollständig beschreiben, indem du zwei "Kategorien" beschreibst: Das Material und die Anordnung des Materials. Wenn du das fundamentale Material kennst (Diamant--> Kohlenstoffatom-->Elektronen, Atomkern--> Protonen, Neutronen--> Quarks, Gluonen-->...) und die Anordnung dieses Materials, ergeben sich daraus alle weiteren Eigenschaften.[...]


Nur eine Frage. Am besten nicht zu schnell antworten. Wie entsteht "die Anordnung des Materials"?


Myron hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wie entsteht "die Anordnung des Materials"?


Durch das Wirken und Zusammenwirken der ihm bzw. seinen Bestandteilen innewohnenden Kräfte/Energien, welches im Fall der Entwicklung von Lebewesen von einem genetischen Programm gelenkt wird.



Dann existieren nach Deiner Meinung zunächst "innewohnenende Kräfte", die eine Substanz formen? Oder resultieren die "innewohnenden Kräfte" aus der "Anordnung des Materials"?
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1707403) Verfasst am: 26.11.2011, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

Es geht also um Wahrnehmung und Realität, um die Welt und unser Bild von ihr. Dann lese ich hier etwas von „Wesen“ und Erscheinung, von „substanziellen“ und „akzidentiellen“ Eigenschaften, und schon sind wir mitten drin in der Philosophie, und obwohl es die seit über 2.500 Jahren gibt, und sich fast genauso lange mit genau diesen Problemen beschäftigt, ist dabei bisher nicht wirklich etwas herausgekommen.

Das Dilemma ist, daß man hier nach absoluten Begriffen sucht, der „Substanz“ zB, die man den rein äußeren Erscheinungen gegenüberstellt und man sich fragt, wie man eigentlich zu einem Bild von dieser Welt kommt, wenn man ohne vorgegebene Kategorien nicht einmal etwas wahrnehmen kann, aber ohne Wahrnehmung auch keine Kategorien hat. Induktion oder Deduktion? Die „Lösung“ von Popper, sich um die Entstehung von Theorien einfach nicht zu kümmern, ist auch keine Lösung.

Dabei hat ein Mann vor fast 200 Jahren das Problem schon ziemlich genau gesehen, Auguste Comte, der heute noch der Positivist schlechthin gilt , also als jemand, der meine, man könne bei wissenschaftlicher Arbeit von Beobachtungen ausgehen, auf Grund derer man nachträglich Theorien bilde („positiv“ war für ihn selbst übrigens ein Synonym für „wissenschaftlich“). Comte dagegen schrieb:

„Denn wenn auch auf der einen Seite jede positive Theorie notwendigerweise auf Beobachtungen fundiert sein muß, so ist es auf der anderen Seite nicht weniger richtig, daß unser Verstand eine Theorie der einen oder anderen Art braucht, um zu beobachten. Wenn man bei der Betrachtung von Erscheinungen diese nicht unmittelbar in Beziehung zu gewissen Prinzipien setzen würde, wäre es nicht nur unmöglich für uns, diese isolierten Beobachtungen miteinander in Verbindung zu bringen ... wir würden sogar völlig unfähig sein, uns an die Tatsachen zu erinnern; man würde sie zum größten Teil nicht wahrnehmen.“ (Auguste Comte, Cours de Philosophie Positive, Band 1, Paris 1907)

Wissenschaftliche Arbeit, Wahrnehmung überhaupt ist also nichts anderes als ein wechselseitiger Prozeß von Beobachtung und Theoriebildung. Ihr Ausgangspunkt ist unsere im Laufe der Evolution entstandene Fähigkeit zur Wahrnehmung, die wiederum in einem wechselseitigen Prozeß von Veränderung und Auslese entstanden sind. Diese Wahrnehmungen, die wir machen, sind optimiert auf einen ganz einfachen Zweck: das Überleben. Wir sehen die Welt nicht so wie sie ist, sondern so, wie es für das Überleben am zweckmäßigsten ist. Unser Vorfahr, der von dem herannahenden Säbelzahntiger eine unrealistische Vorstellung hatte, war bald ein Toter, und schied damit als Vorfahr aus. Das Bild, daß uns unsere Wahrnehmungsorgane von dieser Welt zeigen, ist also realistisch, aber es ist nicht die Welt an sich, ist nicht im philosophischen Sinne wahr.

Diese Beobachtungen erklären aber nicht jeden möglichen Zusammenhang. Man kann einen Blitz sehen, ohne zu verstehen, was das ist. Unsere Natur zwingt uns aber, uns mit unvollständigen Antworten nicht zufrieden zu geben, besonders dann, wenn wir uns davon bedroht fühlen. Es ist neurowissenschaftliche nachgewiesen, daß unserer Gehirn, besonders unter Stress, lieber eine Fantasieerklärung produziert, als eine Frage unbeantwortet zu lassen. Dabei geben wir von Natur aus Erklärungen mit einem persönlichen Verursacher eindeutig den Vorzug, solange wir keine anderen Informationen haben. Auch hier ist der biologische Sinn wieder ganz einfach. Wenn unser Vorfahr ein ungekanntes Geräusch hörte, nahm er erst einmal an, da sei eine Person oder ein Tier. Wenn er sich irrte, hatte er sich einfach nur geirrt. Wenn er aber ein Geräusch für harmlos hielt, hinter dem ein Gegner steckte, war er vielleicht tot, bevor er seinen Irrtum bemerken konnte. Urban Legends und Verschwörungstheorien funktionieren heute noch nach dem Schema.

Am Beginn unserer Entwicklung, als die Menschen noch kaum Informationen über die Zusammenhänge in dieser Welt besaßen, bildeten sie sich ihrer Vorstellungen, die Modelle von den Zusammenhängen zwischen den Beobachtungen, die sie in der Welt machten, mit Hilfe der Fantasie und der Annahme, daß hinter allem persönliche Verursacher stecken müßten. So entstanden die ersten Religionen. Und diese Modelle funktionierten häufig sogar. Man machte einen Regentanz für den Wettergott und irgendwann regnete es. Das war die Bestätigung. Wenn der Regen ausblieb, hatte man eben nicht genügend getanzt. Nur die positiven Fälle werden registriert. Aberglauben funktioniert heute noch so. Du kannst 10mal am Freitag, dem 13. nichts erlebt haben, das eine Mal, wo du dir den Arm gebrochen hast, bestätigt die Theorie.

Aber im Laufe der Zeit scheiterten eben doch viele dieser Modelle und wurden durch solche ersetzt, die realistischer waren. Krankheiten betrachtete man ursprünglich als von Geistern verursacht. Aber man konnte die Geister noch so viel beschwören, manche Krankheiten kamen immer wieder. Bis jemand die Beobachtung machte, daß Fieber häufig in der Nähe von Sümpfen auftrat. Dort stank es erbärmlich. Also mußte der Gestank die Krankheiten verursachen. Man legte den Sumpf trocken und das Fieber verschwand. Die Miasmentheorie war geboren. In unserem heutigen Verständnis war sie falsch, aber realistischer als die Geistertheorie war sie allemal und sie bestätigte sich in der Wirklichkeit. Sie war ein Fortschritt.

Bis man im 19. Jh in London der Cholera-Epidemie nicht Herr wurde. Londen war wie alle großen Städt im Europa der damaligen Zeit eine schmutzige Stadt und es stank erbärmlich. Also versuchte man den krankmachenden Gestand zu beseitigen, indem man die Abwässer in die Themse leitete - aus der die Menschen ihr Trinkwasser nahmen. Der Gestank war weg, die Krankheit wütete schlimmer als zuvor. Erst an diesem Widerspruch zur Wirklichkeit erkannte man seinen Irrtum, und man begann zu vermuten, es müsse etwas mit dem verunreinigten Wasser zu tun haben, nicht mit dem Gestank. Der praktische Erfolg stellte sich sofort ein, die theoretischen Bestätigung kam erst sehr viel später mit der Beobachtung von Bakterien.

Wir lassen damit den scheinbaren Gegensatz von Substanz und Akzidenz, von Wesen und Erscheinung hinter uns und kümmern uns um beobachtbare Eigenschaften. Unsere Vorstellungen sind Modelle von Zusammenhängen zwischen solchen Beobachtungen. Ob diese Modelle falsch sind, können wir nur feststellen, wenn sie mit der Wirklichkeit, die sie beschreiben sollen, in Widerspruch geraten, wenn und nur dann wenn wir Beobachtungen machen, die unseren Modellen widersprechen. Fortschritt entsteht dadurch, daß wir alte Modelle durch bessere ersetzen, wobei besser heißt: in besserer Übereinstimmung mit mehr Beobachtungen. Dabei kann herauskommen, daß die alte Theorie schlicht falsch war, oder, wie im Falle von Newton, nur in gestimmten Fällen galt. Wichtig ist der Vergleich, der Komparativ. Die neue Theorie ist nicht etwa wahr, aber sie ist auch nicht beliebig, sie ist einfach besser, realistischer.

Das gilt auch schon für vorwissenschaftliche Vorstellungen. Dagegen hat man das wissenschaftliche Stadium eines Fachgebiets erreicht, wenn neue Theorien alte nicht mehr für unbrauchbar erklären, sondern sie umfassen, wie die Relativitätstheorie die Newtonsche Mechanik.

Unsere Vorstellungen von dieser Welt sind also nicht beliebigen Theorien, und sie sind auch keine unveränderlichen Wahrheiten und sie sagen uns auch nichts über das „Wesen“ dieser Welt, sondern sie sind ein Prozeß, in dessen Verlauf unserer Vorstellungen immer realistischer und weniger fantasiegeladen geworden sind. Dieser Prozeß ist nicht zwangsläufig (es gab ja auch schon Rückschritte und es kann sie wieder geben) und er ist auch nicht zielgerichtet, sondern ein Prozeß, in dem die Anzahl und die Zuverlässigkeit nachprüfbarer Aussagen über die Wirklichkeit zugenommen haben.

Sie enthalten sicher auch heute noch Fantasievorstellungen, die uns nicht bewußt werden, weil sie uns selbstverständlich erscheinen, und bisher nicht mit der Wirklichkeit kollidiert sind. Nur durch solche Widersprüche können wir Fehler in der Regel entdecken. Das letzte Wort hat eben das Experiment. Unsere Theorien sind also nicht in einem philosophischen Sinne wahr, aber sie werden besser, realistischer. Und das ist das Maß für den wissenschaftlichen Fortschritt, für Erkenntnisfortschritt im allgemeinen.
_________________
"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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step
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Beitrag(#1707419) Verfasst am: 26.11.2011, 14:30    Titel: Re: Was sind Eigenschaften? Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
1. Phänomene (im eigtl. Sinne) sind nie von einem Beobachter unabhängig, egal ob emergent oder nicht.
Es versteht sich von selbst, dass nichts eine Erscheinung sein kann, ohne dass es etwas oder jemanden gibt, dem sie erscheint.

Genau.

Myron hat folgendes geschrieben:
Daraus folgt jedoch nicht, dass alle Erscheinungen erscheinungsabhängig sind, d.h. wesensnotwendig etwas/jemandem erscheinen.

Doch. Sonst wären es keine Erscheinungen.

Myron hat folgendes geschrieben:
Vieles, was uns erscheint, ist hinsichtlich seines Daseins nicht davon abhängig, dass es uns erscheint. Das heißt, viele Erscheinungen können auch als Nichterscheinungen existieren.

Nö, das leuchtet mir nicht ein. Das wäre ein Widerspruch, eine sprachliche Antinomie.

Myron hat folgendes geschrieben:
Denn dass etwas ein Gegenstand für uns ist, bedeutet nicht, dass es nicht auch ein Gegenstand an und für sich ist.

Jetzt redest Du plötzlich über Gegenstände, nicht mehr über Erscheinungen. Man sollte da mit dem Durcheinanderwerfen vorsichtig sein.

Ob es Gegenstände an sich gibt, und was dabei "an sich" und was "gibt" bedeutet, ist eine andere Frage. Was "gibt" bedeutet, ist (derzeit) eine physikalische Frage. Was "an sich" philosophisch bedeutet, dazu möchte ich lieber nicht spekulieren. Aus meiner möglichst ontologiefreien Sicht bedeutet "an sich" oder "unabhängig vom Beobachter" so etwas ähnliches wie:

Ein Phänomen kann "stabil" beobachtet werden, d.h. die ihm aufgrund mehfacher Beobachtung zugewiesene einfachste gute Modellierung sagt voraus, daß weitere Beobachtungen ein entsprechendes Resultat ergeben.
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Zuletzt bearbeitet von step am 26.11.2011, 15:06, insgesamt einmal bearbeitet
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step
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Beitrag(#1707423) Verfasst am: 26.11.2011, 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Übrigens ist die Unterscheidung zwischen "Was-Fragen" und "Wie-Fragen" auch in den Naturwissenschaften überflüssig: Die Frage etwa: "Was ist ein Elektron?" führt immer auf die Frage zurück: "Wie verhält sich ein Elektron?" und umgekehrt.
Dahinter steht die fragwürdige metaphysische Voraussetzung, dass alle physikalischen Eigenschaften reine "powers", d.h. "dispositional properties" und nicht "categorical properties" sind. Ich weise diese zurück!

Ich stimme D.U. in diesem Punkt völlig zu. Und dahinter steckt nicht notwendig die von Dir genannte Voraussetzung. Es reicht dazu aus festzustellen, daß Naturwissenschaftler letztlich nur Beobachtbares modellieren können. Gäbe es Eigenschaften, die keine dispositional properties wären, wären sie für die wissenschaftliche Methode irrelevant.

Myron hat folgendes geschrieben:
Ich bestreite allgemein, dass sich das Sosein wirklicher Sachen in deren Tun oder Wirken erschöpfen kann. Was Kräfte oder Mächte entfaltet und damit Wirkungen ausübt, muss auch irgendwie in sich soundso beschaffen sein, um überhaupt da zu sein.

So haben die Physiker früher auch gedacht, aber ob das heute noch (in der Physik) vertretbar ist?
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zelig
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Beitrag(#1707428) Verfasst am: 26.11.2011, 15:02    Titel: Re: Was sind Eigenschaften? Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
[...]Was "gibt" bedeutet, ist (derzeit) eine physikalische Frage.[...]

Nur wenn vorab der Rahmen so gesetzt wurde. Man kann unterschiedlicher Meinung darüber sein, welche Kriterien dafür gelten sollen, ob etwas existiert oder nicht. Man kann die Definition der Kriterien jedoch nicht auf Physik reduzieren.
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step
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Beitrag(#1707429) Verfasst am: 26.11.2011, 15:05    Titel: Re: Was sind Eigenschaften? Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
[...]Was "gibt" bedeutet, ist (derzeit) eine physikalische Frage.[...]
Nur wenn vorab der Rahmen so gesetzt wurde. Man kann unterschiedlicher Meinung darüber sein, welche Kriterien dafür gelten sollen, ob etwas existiert oder nicht. Man kann die Definition der Kriterien jedoch nicht auf Physik reduzieren.

Hmm ... die klassischen philosophischen Existenzkriterien sind aber durch Beispiele aus der modernen Physik als ungeeignet erwiesen worden. Also müssen heutige Existenzkriterien zumindest die moderne Physik wesentlich berücksichtigen.
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zelig
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Beitrag(#1707430) Verfasst am: 26.11.2011, 15:07    Titel: Re: Was sind Eigenschaften? Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
[...]Was "gibt" bedeutet, ist (derzeit) eine physikalische Frage.[...]
Nur wenn vorab der Rahmen so gesetzt wurde. Man kann unterschiedlicher Meinung darüber sein, welche Kriterien dafür gelten sollen, ob etwas existiert oder nicht. Man kann die Definition der Kriterien jedoch nicht auf Physik reduzieren.

Hmm ... die klassischen philosophischen Existenzkriterien sind aber durch Beispiele aus der modernen Physik als ungeeignet erwiesen worden. Also müssen heutige Existenzkriterien zumindest die moderne Physik wesentlich berücksichtigen.


"Man kann sie nicht ignorieren" ≠ "Erschöpfen sich in diesen".
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Myron
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Beitrag(#1707476) Verfasst am: 26.11.2011, 19:12    Titel: Re: Was sind Eigenschaften? Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Dann existieren nach Deiner Meinung zunächst "innewohnenende Kräfte", die eine Substanz formen? Oder resultieren die "innewohnenden Kräfte" aus der "Anordnung des Materials"?


Nun, es gibt die Quarks und die vier bekannten Naturkräfte: schwache und starke Wechselwirkung, elektromagnetische Kraft, Schwerkraft. Für die geometrische Struktur von Atomen und Molekülen sind die starke Wechselwirkung und die elektromagnetische Kraft verantwortlich. Erstere "klebt" Quarks unterschiedlicher Art zu Protonen und Neutronen zusammen, und "klebt" diese wiederum zu Atomkernen zusammen. Letztere sorgt für den Zusammenhalt von Elektronen und Atomkernen, die chemische Bindung von Atomen in Molekülen, und ist für deren chemische Eigenschaften als feste, flüssige oder gasförmige Materie verantwortlich.
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Myron
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Beitrag(#1707477) Verfasst am: 26.11.2011, 19:12    Titel: Re: Was sind Eigenschaften? Antworten mit Zitat

Doppelt gemoppelt.

Zuletzt bearbeitet von Myron am 26.11.2011, 20:25, insgesamt einmal bearbeitet
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Myron
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Beitrag(#1707484) Verfasst am: 26.11.2011, 19:46    Titel: Re: Was sind Eigenschaften? Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:

Myron hat folgendes geschrieben:
Vieles, was uns erscheint, ist hinsichtlich seines Daseins nicht davon abhängig, dass es uns erscheint. Das heißt, viele Erscheinungen können auch als Nichterscheinungen existieren.

Nö, das leuchtet mir nicht ein. Das wäre ein Widerspruch, eine sprachliche Antinomie.


Nein, denn es kommt darauf an, ob etwas zufälligerweise oder notwendigerweise eine Erscheinung ist.
Es besteht ein logischer Unterschied zwischen

1. "Es ist notwendigerweise der Fall/wahr, dass eine Erscheinung eine Erscheinung ist."

und

2. "Eine Erscheinung ist notwendigerweise eine Erscheinung."

Aus 1 folgt nicht 2, und damit auch nicht, dass eine Erscheinung aufhört zu sein, wenn sie aufhört zu erscheinen. (Ein Lehrer hört ja nicht auf zu sein, nur weil er in Pension geht. Er hört lediglich auf, ein Lehrer zu sein.)

Der modallogische Unterschied zwischen [](p –> q) und p –> []q ist stets zu beachten!

step hat folgendes geschrieben:

Myron hat folgendes geschrieben:
Denn dass etwas ein Gegenstand für uns ist, bedeutet nicht, dass es nicht auch ein Gegenstand an und für sich ist.

Jetzt redest Du plötzlich über Gegenstände, nicht mehr über Erscheinungen. Man sollte da mit dem Durcheinanderwerfen vorsichtig sein.


Was ist denn eine Erscheinung, wenn nicht ein mir/dir/uns erscheinendes Objekt (Sache) oder Objektiv (Sachverhalt)? (Der Begriff Objektiv stammt von Alexius Meinong.)
Die Phänomenalisten werden freilich einwenden, dass ein Phänomen keinen "transzendentalen" objektiven Aspekt aufweist, sondern in nichts weiter als subjektiven "Sinnesdaten" und deren Verbindungen besteht. Die Sinnesdaten sind dann die "subjektiven Objekte" der Sinneswahrnehmung, von denen man nicht sagen kann, ob sie wahrnehmungsunabhängigen "objektiven Objekten", "Gegenständen an und für sich" entsprechen oder nicht.

step hat folgendes geschrieben:

Ob es Gegenstände an sich gibt, und was dabei "an sich" und was "gibt" bedeutet, ist eine andere Frage. Was "gibt" bedeutet, ist (derzeit) eine physikalische Frage.


Was "es gibt" bedeutet, ist eine Frage, und was es (wirklich) gibt, eine andere.

step hat folgendes geschrieben:

Was "an sich" philosophisch bedeutet, dazu möchte ich lieber nicht spekulieren.


Es ist im Grunde ganz einfach:

"Does one need to defend the phrase 'as it is in itself', when one uses it in philosophy? I fear one does, for some think (incoherently) that it is somehow incoherent. Still, it is easy to defend. The supposition that reality is in fact a certain way, whatever we can manage to know or say about it, is obviously true. To be is to be somehow or other. Nothing can exist or be real without being a certain way at any given time. And the way something is just is how it is in itself."

"Muss man die Phrase 'wie es an sich ist' verteidigen, wenn man sie innerhalb der Philosophie gebraucht? Ich fürchte, man muss, denn einige denken (unstimmigerweise), dass sie irgendwie unstimmig sei. Sie lässt sich dennoch leicht verteidigen. Die Annahme, dass die Wirklichkeit in einer bestimmten Weise beschaffen ist, was immer sich darüber erfolgreich wissen oder sagen lässt, ist offenkundig wahr. Sein heißt soundso oder anders sein. Nichts kann existieren oder real sein, ohne zu jeder Zeit in einer bestimmten Weise beschaffen zu sein. Und die Weise, wie etwas beschaffen ist, ist genau die Weise, wie es an sich ist."
[© meine Übers.]

(Strawson, Galen. "Real Materialism." In: Galen Strawson, Real Materialism and Other Essays, 19-52. Oxford: Oxford University Press, 2008. p. 26)
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Myron
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Beitrag(#1707488) Verfasst am: 26.11.2011, 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:

Myron hat folgendes geschrieben:
Ich bestreite allgemein, dass sich das Sosein wirklicher Sachen in deren Tun oder Wirken erschöpfen kann. Was Kräfte oder Mächte entfaltet und damit Wirkungen ausübt, muss auch irgendwie in sich soundso beschaffen sein, um überhaupt da zu sein.

So haben die Physiker früher auch gedacht, aber ob das heute noch (in der Physik) vertretbar ist?


"7.18 Categorical Properties vs. Causal Powers

In naturalistic ontology, one can see two conceptions of properties at play: properties as powers or dispositions to act or being acted upon, and properties as categorical or manifest qualities, mere ways in which objects happen to be. It seems clear that having a property often amounts to having a certain causal power and in some cases the only informative things we can say about a property are what powers (capacities) it confers on its instances. For example, the things we know about determinate charges have to do with the active and passive powers they confer on particles that instantiate them, their effects on the electromagnetic fields surrounding them, and the like. In the light of examples such as this, some philosophers have urged that all properties are causal powers and that properties are identical just in case they confer the same powers on their instances (e.g., Achinstein 1974; Armstrong 1978, ch. 16; Shoemaker 1984, chs. 10–11; Hawthorne 2001). Others, however, insist that there must be categorical properties irreducible to powers, for otherwise the very distinction between having a power (which might not be exercised) and manifesting it is lost (Ellis 2001; Molnar 2003). This view is of course in need of an account of the relationship between powers and manifestations. An attempt based on an N-relation theory of natural laws is sketched in Armstrong 2005. The ‘identity theory,’ according to which the dispositionality and qualitativity of a property are identical (Martin 1997; Heil 2003), may perhaps be viewed as a compromise (note, however, that properties are viewed in these works as tropes)."


(http://plato.stanford.edu/entries/properties/#CatProVsCauPow)

Ich befürworte die Identitätstheorie, der nach alle natürlichen Eigenschaften sowohl dispositioneller als auch qualitativer Natur sind. Das heißt, jede natürliche Eigenschaft ist zugleich eine Beschaffenheit und eine Vermögenheit: Kraft seiner Beschaffenheiten vermag ein Körper in bestimmter Weise zu wirken, mit anderen Körpern in bestimmter Weise wechselzuwirken und von anderen wirkenden Körpern in bestimmter Weise beeinflusst und verändert zu werden.
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step
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Beitrag(#1707492) Verfasst am: 26.11.2011, 20:22    Titel: Re: Was sind Eigenschaften? Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Vieles, was uns erscheint, ist hinsichtlich seines Daseins nicht davon abhängig, dass es uns erscheint. Das heißt, viele Erscheinungen können auch als Nichterscheinungen existieren.
Nö, das leuchtet mir nicht ein. Das wäre ein Widerspruch, eine sprachliche Antinomie.
Nein, denn es kommt darauf an, ob etwas zufälligerweise oder notwendigerweise eine Erscheinung ist. ... und damit auch nicht, dass eine Erscheinung aufhört zu sein, wenn sie aufhört zu erscheinen. (Ein Lehrer hört ja nicht auf zu sein, nur weil er in Pension geht. Er hört lediglich auf, ein Lehrer zu sein.)

Das ist ungenau. Die Person, die den Beruf Lehrer hatte, nennen wir verkürzend "Lehrer" aufgrund ihrer Rolle. Genauer wäre "Person, die lehrt". Lehrt die Person nicht mehr, kann man sie auch nicht mehr verkürzend "Lehrer" nennen, wohl aber noch "Person". Daher ist dies kein gültiges Beispiel für eine "als Nichterscheinung existierende Erscheinung".

Myron hat folgendes geschrieben:
Was ist denn eine Erscheinung, wenn nicht ein mir/dir/uns erscheinendes Objekt (Sache) oder Objektiv (Sachverhalt)?

Eine Erscheinung ist so etwas wie ein in mir entstehendes Bild, oder im weiteren Sinne vielleicht auch die Wechselwirkung in einem Meßinstrument.

Myron hat folgendes geschrieben:
... Die Sinnesdaten sind dann die "subjektiven Objekte" der Sinneswahrnehmung, von denen man nicht sagen kann, ob sie wahrnehmungsunabhängigen "objektiven Objekten", "Gegenständen an und für sich" entsprechen oder nicht.

Jo.

Myron hat folgendes geschrieben:
"... Die Annahme, dass die Wirklichkeit in einer bestimmten Weise beschaffen ist, was immer sich darüber erfolgreich wissen oder sagen lässt, ist offenkundig wahr. Sein heißt soundso oder anders sein. Nichts kann existieren oder real sein, ohne zu jeder Zeit in einer bestimmten Weise beschaffen zu sein. Und die Weise, wie etwas beschaffen ist, ist genau die Weise, wie es an sich ist."
[© meine Übers.]

(Strawson, Galen. "Real Materialism." In: Galen Strawson, Real Materialism and Other Essays, 19-52. Oxford: Oxford University Press, 2008. p. 26)

Oje, das ist aus meiner Sicht ziemlich zirkulär und durcheinander ...
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Myron
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Beitrag(#1707495) Verfasst am: 26.11.2011, 20:44    Titel: Re: Was sind Eigenschaften? Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:

Das ist ungenau. Die Person, die den Beruf Lehrer hatte, nennen wir verkürzend "Lehrer" aufgrund ihrer Rolle. Genauer wäre "Person, die lehrt". Lehrt die Person nicht mehr, kann man sie auch nicht mehr verkürzend "Lehrer" nennen, wohl aber noch "Person". Daher ist dies kein gültiges Beispiel für eine "als Nichterscheinung existierende Erscheinung".


Doch, denn die Situation ist analog. Ich kann aber auch andere Beispiele anführen, wenn du beanstandest, dass "Lehrer" nur ein Rollenbegriff ist:

(Ich gebrauche den Personenbegriff im Folgenden im psychologischen und nicht im juristischen Sinn.)

1. Es ist notwendigerweise wahr, dass eine Person eine Person ist.
2. Eine Person ist notwendigerweise eine Person.

1 ist ein Beispiel einer logischen Wahrheit – Ax(Fx –> Fx) –, 2 dagegen nicht; denn 2 ist falsch!

Selbstverständlich kann es nicht der Fall sein, dass etwas, das eine Person/Erscheinung ist, keine Person/Erscheinung ist; doch das bedeutet nicht, dass eine Person/Erscheinung nicht aufhören kann, eine Person/Erscheinung zu sein, ohne dadurch aufzuhören zu sein.
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Skeptiker
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Beitrag(#1707508) Verfasst am: 26.11.2011, 21:15    Titel: Re: Was sind Eigenschaften? Antworten mit Zitat

Im Moment kann ich wegen anderer Dinge nicht viel dazu schreiben. Ich beschränke mich auf einige Hinweise zwischendurch in dieser sehr spannenden, lehrreichen und bedeutungsschwangeren Debatte. Cool

Es ist ja so, dass das Sein als Gegenpart zum Nicht-Sein erst der Erkenntnis zugänglich wird, wenn auch immer nur unvollständig. Das Erkennen, wie wir es kennen, findet statt in Begriffen als Nachzeichnung von Kategorien des Allgemeinen und Besonderen. (Das Allgemeine und Besondere hat Bezug zu den "was"- und "wie"-Fragen.) Jede besondere ("wie"-)Eigenschaft enthält per definitionem auch immer das übergeordnete Allgemeine (das "was").

Berücksichtigt man nun, dass die Welt ein ständige Werden-und-Vergehen ist und herkömmliche Kategorien in neue Kategorien übergehen, so haben unsere Begriffe den Zweck, diese Dynamik nachzuzeichnen und abzubilden.

Bei der Emergenz, der Entstehung neuer Gesetzmäßigkeiten entstehen also auch neue Gesetze des Untergangs und Neuwerdens neuer Kategorien, neuer Objekte. Es entstehen auch aus einfachen immer wieder komplexe Strukturen, die aus den Gesetzen der Physik nicht herleitbar (und prinzipiell auch nicht voraussehbar) sind, wenn auch selbstverständlich mit der Physik im Einklang.

Fließen bisherige Kategorien ineinander, um neue Kategorien zu bilden, so entsteht ein neues Sein und ein neues Nicht-Sein das bisherigen Seins. Wir haben es also mit einer Dialektik von Sein und Nichts zu tun.

Die Wissenschaft hat die Aufgabe, immer realitätsgerechtere Begriffe und Beziehungen zu finden, um damit die Realität so gut wie möglich einzufangen, so wie man Schmetterlinge mit Netzen einfängt.

Ich habe hier mehrfach gelesen, dass Erkenntnis (- und insbesondere auch der Erkennntisapparat des human being! -) dazu da seien, das Überleben zu sichern.

Doch so wie der Mensch durch seine Arbeit ein Mehrprodukt, einen Mehrwert über die unmittelbare Subsistenz generieren kann, so leisten auch seine Erkenntnisorgane eine über das nackte Überleben hinaus gehende Mehrerkenntnis. Diese kann dazu dienen, das Leben nicht nur als Überleben zu sichern, sondern der Natur selbst den humanen Stempel aufzudrücken ...-
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Tom der Dino
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Beitrag(#1707512) Verfasst am: 26.11.2011, 21:26    Titel: Re: Was sind Eigenschaften? Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Doch so wie der Mensch durch seine Arbeit ein Mehrprodukt, einen Mehrwert über die unmittelbare Subsistenz generieren kann, so leisten auch seine Erkenntnisorgane eine über das nackte Überleben hinaus gehende Mehrerkenntnis. Diese kann dazu dienen, das Leben nicht nur als Überleben zu sichern, sondern der Natur selbst den humanen Stempel aufzudrücken ...-


Und sich Fortzupflanzen was das Zeug hält, oder dieses zumindest zu üben bzw. sich in die Lage zu bringen es tun zu können.
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Skeptiker
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Beitrag(#1707515) Verfasst am: 26.11.2011, 21:34    Titel: Re: Was sind Eigenschaften? Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Doch so wie der Mensch durch seine Arbeit ein Mehrprodukt, einen Mehrwert über die unmittelbare Subsistenz generieren kann, so leisten auch seine Erkenntnisorgane eine über das nackte Überleben hinaus gehende Mehrerkenntnis. Diese kann dazu dienen, das Leben nicht nur als Überleben zu sichern, sondern der Natur selbst den humanen Stempel aufzudrücken ...-


Und sich Fortzupflanzen was das Zeug hält, oder dieses zumindest zu üben bzw. sich in die Lage zu bringen es tun zu können.


Oder die Fortpflanzung sinnvoll zu regeln, wenn aufgrund gesunkener Sterblichkeit und gesicherter ökonomischer Verhältnisse nicht mehr so viele Nachkommen nötig sind. freakteach
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step
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Beitrag(#1707534) Verfasst am: 26.11.2011, 22:12    Titel: Re: Was sind Eigenschaften? Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Das ist ungenau. Die Person, die den Beruf Lehrer hatte, nennen wir verkürzend "Lehrer" aufgrund ihrer Rolle. Genauer wäre "Person, die lehrt". Lehrt die Person nicht mehr, kann man sie auch nicht mehr verkürzend "Lehrer" nennen, wohl aber noch "Person". Daher ist dies kein gültiges Beispiel für eine "als Nichterscheinung existierende Erscheinung".


Doch, denn die Situation ist analog. Ich kann aber auch andere Beispiele anführen, wenn du beanstandest, dass "Lehrer" nur ein Rollenbegriff ist:

(Ich gebrauche den Personenbegriff im Folgenden im psychologischen und nicht im juristischen Sinn.)

1. Es ist notwendigerweise wahr, dass eine Person eine Person ist.
2. Eine Person ist notwendigerweise eine Person.

1 ist ein Beispiel einer logischen Wahrheit – Ax(Fx –> Fx) –, 2 dagegen nicht; denn 2 ist falsch!

Selbstverständlich kann es nicht der Fall sein, dass etwas, das eine Person/Erscheinung ist, keine Person/Erscheinung ist; doch das bedeutet nicht, dass eine Person/Erscheinung nicht aufhören kann, eine Person/Erscheinung zu sein, ohne dadurch aufzuhören zu sein.

Ich kann Dir nicht folgen. Lassen wir mal das "notwendigerweise" weg:

1. Es ist [] wahr, dass eine Person eine Person ist.
2. Eine Person ist [] eine Person.

So what? Zwar ist (2.) ein tautologischer Satz und (1.) ein Satz, der die Wahrheit eines tautologischen Satzes behauptet, aber nirgends kommen Personen vor, die keine sind. Wie auch?
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