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Was ist ein Mem?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#916036) Verfasst am: 22.01.2008, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

Du meinst, so wie Reich-Ranicki früher mal große Stücke auf Grass hielt?
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nevermind
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Anmeldungsdatum: 02.01.2008
Beiträge: 45

Beitrag(#916752) Verfasst am: 23.01.2008, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Tag erstmal und Grüße an alle Forumsmitglieder, da dies mein erster Forenbeitrag wird.

Zitat:

Es ist richtig, es bedarf weiterer Forschung, aber als Arbeitshypothese für die Überlebens- und Verbreitungsfähigkeit von Gedankengut scheint mir das Mem ausgesprochen gut geeignet. Immerhin ist es damit möglich, Ideen oder Gedanken, gleich welcher Art, gemeinsame Eigenschaften zuzuschreiben.


Also ich bin noch nicht solange aus der Schule raus und soetwas wie ein Mem hat noch keinen Einzug in die Schulgenetik gehalten.

Das Problem vieler Biologen ist es, dass sie trotz der unzähligen physischen Einflüsse auf unser Verhalten, das Bewusstsein des Menschen zu stark biologiesieren.
Bewusstseinsinhalte sind nicht angeboren. Natürlich gibt es sowas wie Instinkte. Aber ich denke jeder hat schon erlebt, dass der Sexualtrieb keinem bestimmten Bewusstseinsinhalt entspringt, sondern vielmehr von dem Bewusstsein überlagert wird (kulturelle Zwänge, ideologische Motivationen etc.)

Ich habe das Buch in dem die Theorie der "Mem" aufgeworfen wird nicht gelesen. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass der Autor die Konstruktion "Mem" einführt, um eine wissenschaftliche Erklärung für die Weitergabe von Ideen (Bewusstseinsinhalten) zu ermöglichen. Schließlich bedarf jede wissenschaftliche Theorie eine materielle Grundlage.
Oder aus welchem Grund wird sonst diese Konstruktion verwendet?

Da ich davon ausgehe, dass diese "Mem" eine konstruktion sind, deren naturwissenschaftlicher Nachweis nicht existiert, halte ich diese Theorie für wenig sinnvoll.
Die materielle Grundlage zur Weitergabe von Ideen ist die Sprache. Sprache ist materialisiertes Bewusstsein.
Ob Ideen bestehen bleiben oder verloren gehen, hängt von der menschlichen Praxis ab, welche sie hervorbringt. Während in der Steinzeit wahrscheinlich jeder einigermaßen intelligente Humanuit aus Stöcken und Steinen ein Feuer entzünden konnte, ist das Wissen um diese Technik heute kaum noch jemanden present. Dies liegt nicht an der "Fähigkeit zur Fortplanzung" dieses spezifischen Wissens, sondern an der veränderten Lebenspraxis.

Wofür bedarf man nun noch der Konstruktion der "Mem"?
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kryten
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Anmeldungsdatum: 23.04.2006
Beiträge: 364

Beitrag(#916837) Verfasst am: 23.01.2008, 16:22    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

...
Die materielle Grundlage zur Weitergabe von Ideen ist die Sprache. Sprache ist materialisiertes Bewusstsein.
...


Es gibt Viele Spezies ohne Sprache, die eine "Kultur" besitzen und diese an ihre Artgenossen Weitergeben (>nicht< Genetisch wohlgemerkt). Und genau dafür benötigst du ein Begriff.

kryten
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nevermind
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.01.2008
Beiträge: 45

Beitrag(#916841) Verfasst am: 23.01.2008, 16:27    Titel: Antworten mit Zitat

Als Sprache muss man ja nicht nur das gesprochene Wort bezeichnen, schließlich gibt es auch Zeichensprache.

Und was soll dies für ein Kulturbegriff sein?

Wie unterscheidet sich ihrer Meinung nach die Kultur von der Natur?
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kryten
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Anmeldungsdatum: 23.04.2006
Beiträge: 364

Beitrag(#916852) Verfasst am: 23.01.2008, 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

nevermind hat folgendes geschrieben:
Als Sprache muss man ja nicht nur das gesprochene Wort bezeichnen, schließlich gibt es auch Zeichensprache.

Und was soll dies für ein Kulturbegriff sein?

Wie unterscheidet sich ihrer Meinung nach die Kultur von der Natur?


Ich würde sagen, wenn man ein Individuum von seiner Gemeinschaft isoliert, würde es nicht von alleine auf alle Dinge kommen, was in der Gemeinschaft als Kulturwissen selbstverständlich ist. In dem Sinne ist Kultur all das was man einfach übernimmt. Man erfindet sozusagen das Rad nicht immer wieder neu. Man kann einfach nachahmen.

Natur ist wenn das Neugebohrene aus der Mutterbrust die Milch saugt, ohne das erst lernen zu müssen. Mehr oder weniger instinktgesteuertes Wissen.

kryten
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Celsus-2006
Unpapst



Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 1617
Wohnort: Süddeutschland

Beitrag(#916853) Verfasst am: 23.01.2008, 16:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ohne den Strang unterbrechen zu wollen: MEM ist auch die gebräuchliche Bezeichnung der Polizei für Sinti und Roma, seitdem man nicht mehr Zigeuner sagen soll/ darf. Es steht für "mobile ethnische Minderheit". Seitdem essen wir auch öfter Mem-Schnitzel.
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kryten
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Anmeldungsdatum: 23.04.2006
Beiträge: 364

Beitrag(#916860) Verfasst am: 23.01.2008, 16:59    Titel: Antworten mit Zitat

Nur am Rande, ist jetzt nicht auf Menschen bezogen,

Ich habe z.B. beobachtet, wie Krähen diese harten Pistazien auf die Straße legen und warten bis ein Auto vorbeikommt und evt. mit dem Gewicht der Reifen diese aufmachen. zwinkern schon einfallsreich. Ich wette aber, da diese Vögel sehr intelligent sind, dass das ein Mem ist. (Autos gibt es nicht so lange wie Krähen) Eine Krähe hat es erfunden, und andere ahmen es seither nach.

kryten
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Celsus-2006
Unpapst



Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 1617
Wohnort: Süddeutschland

Beitrag(#916871) Verfasst am: 23.01.2008, 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

Erlerntes Verhalten gibt es im Tierreich häufig, z.B. das Waschen von Wurzeln und Kartoffeln bei japanischen Affen.
Gruß
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nevermind
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Anmeldungsdatum: 02.01.2008
Beiträge: 45

Beitrag(#916874) Verfasst am: 23.01.2008, 17:13    Titel: Antworten mit Zitat

Also der Begriff Kultur wird normalerweise nur auf Menschen angewendet, da sie die Natur aktiv verändert, anstatt nur passiv auf sie zu reagieren. So hat der Begriff Kultur seinen Ursprung in dem lateinischen Wort für Agrarwirtschaft. Man spricht ja auch heute noch von der "Bodenkultur".

Aber dies hängt ja nun nichtmehr so direkt mit dem Thema zusammen.
Wenn du selber sagst, dass man in einer Gemeinschaft durch Nachmachen lernt und Instinktverhalten über die Gene weitergegeben wird, wozu benötigt man noch "Mem"?
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kryten
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Anmeldungsdatum: 23.04.2006
Beiträge: 364

Beitrag(#916883) Verfasst am: 23.01.2008, 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

nevermind hat folgendes geschrieben:
Also der Begriff Kultur wird normalerweise nur auf Menschen angewendet, da sie die Natur aktiv verändert, anstatt nur passiv auf sie zu reagieren. So hat der Begriff Kultur seinen Ursprung in dem lateinischen Wort für Agrarwirtschaft. Man spricht ja auch heute noch von der "Bodenkultur".

Aber dies hängt ja nun nichtmehr so direkt mit dem Thema zusammen.
Wenn du selber sagst, dass man in einer Gemeinschaft durch Nachmachen lernt und Instinktverhalten über die Gene weitergegeben wird, wozu benötigt man noch "Mem"?


Nun spontan: Vom Beobachter von außerhalb ist Verhalten=Verhalten. Wahrscheinlich will man unterscheiden zwischen Mem-Verhalten und Instinkt-Verhalten. Wie würdest du Mem-Verhalten mit einem anderen Wort beschreiben?

Edit: nein, natürlich ist mit einem Mem nicht Verhalten gemeint, sorry, eigentlich mehr die Information im Träger. Mit diesem Begriff ist man unabhängig vom Träger. Sowie Hardware und Software (vielleicht)

kryten


Zuletzt bearbeitet von kryten am 23.01.2008, 18:07, insgesamt einmal bearbeitet
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kryten
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Anmeldungsdatum: 23.04.2006
Beiträge: 364

Beitrag(#916897) Verfasst am: 23.01.2008, 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

Celsus-2006 hat folgendes geschrieben:
Erlerntes Verhalten gibt es im Tierreich häufig, z.B. das Waschen von Wurzeln und Kartoffeln bei japanischen Affen.
Gruß


Das stimmt. Und "erlerntes Verhalten" würde ich als Kultur dieser Spezies bezeichnen. Kultur ist auch so ein dehnbarer Begriff. Jetzt kommen bestimmt Spezialisten die mich für diese Definition in der Luft zerfetzen.

kryten
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#920412) Verfasst am: 28.01.2008, 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

nevermind hat folgendes geschrieben:
Also der Begriff Kultur wird normalerweise nur auf Menschen angewendet, da sie die Natur aktiv verändert, anstatt nur passiv auf sie zu reagieren. So hat der Begriff Kultur seinen Ursprung in dem lateinischen Wort für Agrarwirtschaft. Man spricht ja auch heute noch von der "Bodenkultur".

Aber dies hängt ja nun nichtmehr so direkt mit dem Thema zusammen.
Wenn du selber sagst, dass man in einer Gemeinschaft durch Nachmachen lernt und Instinktverhalten über die Gene weitergegeben wird, wozu benötigt man noch "Mem"?


Weil das Lernen durch Einsicht oder Erfolg nicht in der Lage ist nachgemachtes Erlerntes zu löschen (z.B. Religion).
Und weil es Verhalten gibt , welches nicht über Instinkte erklärt werden kann.(z.B. Religiöses Verhalten)

mfg Kosh
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HiobHolbach
registrierter User



Anmeldungsdatum: 28.07.2007
Beiträge: 1714

Beitrag(#922119) Verfasst am: 31.01.2008, 08:32    Titel: Christliche Hetze gegen Dawkins Antworten mit Zitat

In dem „christlichen Medienmagazin“ „pro“ schreibt JS am 31.1.2008 unter dem Titel „Das Religionen-Hasser-Buch fürs Kinderzimmer“:


„Der "Gotteswahn" ist ein Ausdruck Dawkins' für Religion. Der Brite vergleicht gläubige Menschen mit einer Art Virus, der "schwer auszurotten" sei."

Wo Dawkins derart Ungeheuerliches behauptet haben soll, verrät JS vorsichtshalber nicht. Im Impressum seiner christlichen Internetseite lässt uns Wolfgang Baake, der Geschäftsführer von
„Christlicher Medienverbund KEP e.V., Postfach 1869, 35528 Wetzlar“, wissen: „KEP übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen.“

Tatsächlich hat Dawkins nicht Menschen, sondern die Ausbreitung von Gedanken von Menschen mit der Ausbreitung von (Computer-)Viren verglichen:
http://cscs.umich.edu/~crshalizi//Dawkins/viruses-of-the-mind.html

Ersten Link wegen Überlänge gekürzt
- Surata

_________________
Bibel- und Kirchenkritik: www.reimbibel.de
Kritik an § 217 StGB (Verbot der professionellen Suizidhilfe): www.reimbibel.de/217.htm
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#922303) Verfasst am: 31.01.2008, 14:29    Titel: Re: Christliche Hetze gegen Dawkins Antworten mit Zitat

HiobHolbach hat folgendes geschrieben:
In dem „christlichen Medienmagazin“ „pro“ schreibt JS am 31.1.2008 unter dem Titel „Das Religionen-Hasser-Buch fürs Kinderzimmer“:


„Der "Gotteswahn" ist ein Ausdruck Dawkins' für Religion. Der Brite vergleicht gläubige Menschen mit einer Art Virus, der "schwer auszurotten" sei."

Wo Dawkins derart Ungeheuerliches behauptet haben soll, verrät JS vorsichtshalber nicht. Im Impressum seiner christlichen Internetseite lässt uns Wolfgang Baake, der Geschäftsführer von
„Christlicher Medienverbund KEP e.V., Postfach 1869, 35528 Wetzlar“, wissen: „KEP übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen.“

Tatsächlich hat Dawkins nicht Menschen, sondern die Ausbreitung von Gedanken von Menschen mit der Ausbreitung von (Computer-)Viren verglichen:
http://cscs.umich.edu/~crshalizi//Dawkins/viruses-of-the-mind.html

Ersten Link wegen Überlänge gekürzt
- Surata


Nicht der Mensch ist der Virus , sondern die Religion.
Der Mensch ist krank und schwierig zu heilen.

mfg Kosh
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#929856) Verfasst am: 10.02.2008, 00:14    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Ein Mem ist eine Art geistiges Gen und und kann alles sein.

Und darin liegt auch der Schwachpunkt des Ansatzes. Er lenkt zwar das Augenmerk schön auf einige interessante Eigenschaften kultureller Evolution, ist aber letztlich zu allgemein und nicht operationalisierbar genug für eine Theorie.

Erst hundert Jahre nach Darwin wurde der Träger der biologischen Erbinformation (einigermaßen) zweifelsfrei identifiziert.
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#929866) Verfasst am: 10.02.2008, 00:32    Titel: Antworten mit Zitat

Du meinst abwarten und auf Erkenntnis hoffen?

mfg Kosh
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#929969) Verfasst am: 10.02.2008, 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Erst hundert Jahre nach Darwin wurde der Träger der biologischen Erbinformation (einigermaßen) zweifelsfrei identifiziert.

naja, bevor man ein MEM identifizieren kann, müßte erstmal der Träger identifiziert werden zwinkern

Im Angebot wären: Sheldrakes morphogenetische Felder, Laszlos Psi-Quantenfeld ...

Erwin
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#930350) Verfasst am: 10.02.2008, 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

Man kann einen Zusammenhang einzelner Informationen (Mem?) mit einzelnen Gehirnzellen herstellen.

"Das Wesentliche an Information ist die Eigenschaft, Veränderungen im empfangenden System hervorzurufen."
http://de.wikipedia.org/wiki/Information


"Die Informationen gehen nach zwanzig Minuten vom KZG in das LZG über, wo sie nicht mehr gelöscht werden können (Bild). Das LZG entsteht innerhalb des Neurons (Gehirnzelle, Nervenzelle) durch die feste Einlagerung von Proteinen. Die Proteine sind die Hauptakteure während der stofflichen Verankerung von Informationen im LZG. "
http://www.archlab.tuwien.ac.at/w252/uni21/reder/www/biological.html

Ein Mem wird also als Protein im Neuron abgelegt.
Das ist Materie! Der Träger?

mfg Kosh
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#930392) Verfasst am: 10.02.2008, 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

@B.Kosh

Zitat:
Ein Mem wird also als Protein im Neuron abgelegt.
Das ist Materie! Der Träger?


das halte ich systemtheoretisch für unsinnig. Ein MEM ist viel komplexer, als dass man es (direkt) auf einzelne neuronal/physikalische Entitäten abbilden könnte. Wenn du als "Träger" die esoterischen Aspekte wegläßt, dann wäre der Träger unsere gesamte informationsspeichernde und - verarbeitende Kultur - also zB. auch als Teilsystem das WEB zwinkern

Erwin
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#930413) Verfasst am: 10.02.2008, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
@B.Kosh

Zitat:
Ein Mem wird also als Protein im Neuron abgelegt.
Das ist Materie! Der Träger?


das halte ich systemtheoretisch für unsinnig. Ein MEM ist viel komplexer, als dass man es (direkt) auf einzelne neuronal/physikalische Entitäten abbilden könnte. Wenn du als "Träger" die esoterischen Aspekte wegläßt, dann wäre der Träger unsere gesamte informationsspeichernde und - verarbeitende Kultur - also zB. auch als Teilsystem das WEB zwinkern

Erwin


"Ein Team von Wissenschaftlern der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA) und des California Institute of Technology (Caltech) hat entdeckt, dass einzelne Nervenzellen (Neuronen) in der Lage sind, eine Art Vorstellung von Dingen oder Personen zu entwickeln."
http://www.innovations-report.de/html/berichte/medizin_gesundheit/bericht-67456.html

Ich glaube , dass die Leistung eines Neurons unterschätzt wird.

mfg Kosh
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November
11. Monat



Anmeldungsdatum: 25.11.2006
Beiträge: 151

Beitrag(#930424) Verfasst am: 10.02.2008, 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

pjakobs hat folgendes geschrieben:


Gute Frage.

Wenn man Meme als kulturelles Gedankengut betrachtet, dann könnten sie durchaus zur positiven Selektion von Individuen beitragen.
Eine Kultur, die als ganzes wertvolle Meme besitzt könnte sich anderen auch als überlegen erweisen.

pj


Wie legt man wertvolle Meme fest?
Wertvoll ist, was die Population zusammenhält und überleben lässt.
Das ist für den Menschen seit 10.000 oder noch mehr Jahren die Religion, egal ob Ahnenkult oder Stiergottverehrung oder Eucharistie.

Da der Mensch sehr an seinen Memem hängt, dürfte letztendlich die Aggressivität entscheidend für den Fortbestand einer Kultur sein, mit der Meme - egal ob wertvoll oder nicht - erhalten, verbreitet oder verteidigt werden.
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#930437) Verfasst am: 10.02.2008, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Erst hundert Jahre nach Darwin wurde der Träger der biologischen Erbinformation (einigermaßen) zweifelsfrei identifiziert.

naja, bevor man ein MEM identifizieren kann, müßte erstmal der Träger identifiziert werden

Gründlicher kann man einen Kommentar eigentlich nicht fehlinterpretieren.
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#930444) Verfasst am: 10.02.2008, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

November hat folgendes geschrieben:
pjakobs hat folgendes geschrieben:


Gute Frage.

Wenn man Meme als kulturelles Gedankengut betrachtet, dann könnten sie durchaus zur positiven Selektion von Individuen beitragen.
Eine Kultur, die als ganzes wertvolle Meme besitzt könnte sich anderen auch als überlegen erweisen.

pj


Wie legt man wertvolle Meme fest?
Wertvoll ist, was die Population zusammenhält und überleben lässt.
Das ist für den Menschen seit 10.000 oder noch mehr Jahren die Religion, egal ob Ahnenkult oder Stiergottverehrung oder Eucharistie.

Da der Mensch sehr an seinen Memem hängt, dürfte letztendlich die Aggressivität entscheidend für den Fortbestand einer Kultur sein, mit der Meme - egal ob wertvoll oder nicht - erhalten, verbreitet oder verteidigt werden.


Sehr guter Ansatz November!
Und ein Wespennest!

mfg Kosh
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#930447) Verfasst am: 10.02.2008, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

@b.kosh

danke für den Link - ich kenne derartige Untersuchungen und zweifle auch nicht die Richtigkeit der Ergebnisse an. Aus systemtheoretischer Sicht zweifle ich jedoch die Interpretationen an, insbesondere zB.:
Zitat:
...dass einzelne Nervenzellen (Neuronen) in der Lage sind, eine Art Vorstellung von Dingen oder Personen zu entwickeln."


Als - etwas hinkendes, aber system-strukturell passendes - Beispiel: Bei einem PC wird durch Untersuchungen und Messungen festgestellt, daß bei einer gewissen feststehenden User-Interaktion immer die Speicherbänke aabbcc-aabbff (willkürliche, unsinnige Angabe - soll nur irgendeinen Adressbereich symbolisieren) aktiviert werden. Jetzt schliesse ich daraus, daß diese eine sinnvolle Vorstellung (!)der Userinteraktion repräsentieren. Da systemtheoretisch ein PC vollständig beschreibbar und erklärbar ist, ist die Unsinnigkeit dieser Interpretation evident.

Das Hirn als funktionales, mehrschichtiges stark rückgekoppeltes und selbstorganisierendes informationsverarbeitendes System, wird *imho* auf dieser Ebene von Leuten wie (zB.) de Bono, besser beschrieben, wenn auch dadurch keine direkten Interpretationen auf einzel-neuronaler Basis abzuleiten sind, aber recht komplexe (und zutreffende) Aussagen bzgl. des Gesamtsystems.

Erwin
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#930453) Verfasst am: 10.02.2008, 23:12    Titel: Antworten mit Zitat

pjakobs hat folgendes geschrieben:
Wenn man Meme als kulturelles Gedankengut betrachtet, dann könnten sie durchaus zur positiven Selektion von Individuen beitragen.
Eine Kultur, die als ganzes wertvolle Meme besitzt könnte sich anderen auch als überlegen erweisen.


November hat folgendes geschrieben:
Wie legt man wertvolle Meme fest?
Wertvoll ist, was die Population zusammenhält und überleben lässt.
...


2 x Völlig falscher Ansatz. Frage nicht was deine Meme für dich tun sondern was du für deine Meme tust, oder so.
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November
11. Monat



Anmeldungsdatum: 25.11.2006
Beiträge: 151

Beitrag(#930504) Verfasst am: 10.02.2008, 23:57    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
pjakobs hat folgendes geschrieben:
Wenn man Meme als kulturelles Gedankengut betrachtet, dann könnten sie durchaus zur positiven Selektion von Individuen beitragen.
Eine Kultur, die als ganzes wertvolle Meme besitzt könnte sich anderen auch als überlegen erweisen.


November hat folgendes geschrieben:
Wie legt man wertvolle Meme fest?
Wertvoll ist, was die Population zusammenhält und überleben lässt.
...


2 x Völlig falscher Ansatz. Frage nicht was deine Meme für dich tun sondern was du für deine Meme tust, oder so.



Man kann nichts für seine eigenen Meme tun. Man hat sie nicht von sich, man kriegt sie.

Schließlich wäre ich ein Chinese mit europäischem Aussehen, wenn ich dort geboren und sofort von chiinesischen Eltern aufgezogen worden wäre.

Manche kriegen "atheistische" Meme mit, andere "theistische".

Man kann nicht mal stolz darauf sein, zu dieser oder jener Seite zu gehören.
Es ist schlicht dem Umstand zuzurechnen, wo und unter welchen Umständen man geboren wurde.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#930507) Verfasst am: 11.02.2008, 00:05    Titel: Antworten mit Zitat

November hat folgendes geschrieben:

Man kann nichts für seine eigenen Meme tun. Man hat sie nicht von sich, man kriegt sie.

Schließlich wäre ich ein Chinese mit europäischem Aussehen, wenn ich dort geboren und sofort von chiinesischen Eltern aufgezogen worden wäre.


Wärst Du das, dann wärst Du womöglich entweder noch chinesischer als alle Chinesen oder noch europäischer als alle Europäer geworden.
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#930510) Verfasst am: 11.02.2008, 00:11    Titel: Antworten mit Zitat

November hat folgendes geschrieben:
Man kann nicht mal stolz darauf sein, zu dieser oder jener Seite zu gehören.
Es ist schlicht dem Umstand zuzurechnen, wo und unter welchen Umständen man geboren wurde.

Klarer Fall von "Thema verfehlt"
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#930561) Verfasst am: 11.02.2008, 01:14    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Ein Mem ist eine Art geistiges Gen und und kann alles sein.

Und darin liegt auch der Schwachpunkt des Ansatzes. Er lenkt zwar das Augenmerk schön auf einige interessante Eigenschaften kultureller Evolution, ist aber letztlich zu allgemein und nicht operationalisierbar genug für eine Theorie.

Erst hundert Jahre nach Darwin wurde der Träger der biologischen Erbinformation (einigermaßen) zweifelsfrei identifiziert.


hoffentlich dauert es nicht so lange, bis dieser Quatsch endlich vergessen wird, wie es beim leibnitzschen Monadenkram gedauert hat.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#930567) Verfasst am: 11.02.2008, 01:18    Titel: Antworten mit Zitat

Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Man kann einen Zusammenhang einzelner Informationen (Mem?) mit einzelnen Gehirnzellen herstellen.


überhaupt nicht. Meme sind nicht als bloße Informationen gedacht, sondern als kleinste Informationseinheit, die noch einen vollständigen Gedanken, bzw eine Idee ausmacht. Jedes Mem ist also Reslutat der Aktivität des gesamten Bewußtseinsapparates und natürlich keiner einzelner Nervenzellen.


Zitat:
Ein Mem wird also als Protein im Neuron abgelegt.
Das ist Materie! Der Träger?


Quatsch. Du kannst den Begriff nicht einfach mal eben ummünzen, um ihm was Materielles unterzujubeln.
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