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Räterepubliken, Sozialismus & Co (OT aus Flüchtlingsthread)
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44194

Beitrag(#2067154) Verfasst am: 07.09.2016, 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
und eigentlich laut Marx zwangsläufig von selber kommen muss (Axiom 2)

Sowas findet sich bei Marx nicht.

Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
muss, da das alles immer noch nicht eingetreten ist, irgendjemand daran schuld sein. Hier: Die bürgerlichen Herrschaftsverhältnisse.

Strohmann. Skeptiker hat nicht gesagt, die bürgerlichen Herrschaftsverhältnisse seien das Problem am Sozialismus, sondern am Kapitalismus.
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Klaus-Peter
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Anmeldungsdatum: 10.01.2004
Beiträge: 1534

Beitrag(#2067156) Verfasst am: 07.09.2016, 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Interessanter Vergleich. Wärest du dafür, im Zweifelsfalle auch mit revolutionären Mitteln wieder Sozialdemokratie einzuführen? Womöglich sogar weltweit?

Wie soll das gehen? Revolutionär eine Demokratie einführen? Sogar eine "Sozialdemokratie"? So wie in Algerien, Ägypten, Syrien, dem Irak?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44194

Beitrag(#2067158) Verfasst am: 07.09.2016, 17:26    Titel: Antworten mit Zitat

Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Wie soll das gehen? Revolutionär eine Demokratie einführen?

Darauf willst du jetzt aber nicht ernsthaft eine Antwort, oder? Mit den Augen rollen
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Klaus-Peter
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Anmeldungsdatum: 10.01.2004
Beiträge: 1534

Beitrag(#2067160) Verfasst am: 07.09.2016, 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
und eigentlich laut Marx zwangsläufig von selber kommen muss (Axiom 2)

Sowas findet sich bei Marx nicht.

Bist du sicher, dass du "Das Kapital" gelesen und verstanden hast?

Zum Beispiel das "Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate", welches die Ursache für die regelmäßig auftretenden Krisen des Kapitalismus darstellt. Diese führen letztendlich zwangsläufig zu revolutionären Erhebungen der Arbeiter, und gipfeln zuletzt in der Klassenlosen Gesellschaft als Ziel der Geschichte.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44194

Beitrag(#2067161) Verfasst am: 07.09.2016, 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Bist du sicher, dass du "Das Kapital" gelesen und verstanden hast?

Ja, bin ich.
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Klaus-Peter
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Beiträge: 1534

Beitrag(#2067162) Verfasst am: 07.09.2016, 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Wie soll das gehen? Revolutionär eine Demokratie einführen?

Darauf willst du jetzt aber nicht ernsthaft eine Antwort, oder? Mit den Augen rollen

Doch natürlich. Oder vielmehr: Nein. Ich weiß dass das nicht geht.

Dann wäre die Frage an dich, warum du so etwas vorschlägst, wenn du offenbar weißt, dass es nicht geht.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44194

Beitrag(#2067165) Verfasst am: 07.09.2016, 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Doch natürlich. Oder vielmehr: Nein. Ich weiß dass das nicht geht.

Dann wäre die Frage an dich, warum du so etwas vorschlägst, wenn du offenbar weißt, dass es nicht geht.

Okay, jetzt weiss ich, dass du mich nur verscheißern willst. Danke für das Gespräch, schönen Tag noch. Winke - Winke
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Klaus-Peter
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Beiträge: 1534

Beitrag(#2067170) Verfasst am: 07.09.2016, 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Bist du sicher, dass du "Das Kapital" gelesen und verstanden hast?

Ja, bin ich.

Das ist schön. Dann kannst du mir bestimmt darlegen, wohin gemäß dem Marxschen "Ökonomischen Bewegungsgesetz" unsere Gesellschaft strebt?
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Tarvoc
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Beitrag(#2067183) Verfasst am: 07.09.2016, 17:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann alles Mögliche. Aber warum sollte ich? Ich kann jedenfalls nicht erkennen, dass es dich ernsthaft interessieren würde.
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Klaus-Peter
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Beitrag(#2067190) Verfasst am: 07.09.2016, 18:08    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich kann alles Mögliche. Aber warum sollte ich? Ich kann jedenfalls nicht erkennen, dass es dich ernsthaft interessieren würde.

Du tätest es nicht für mich (da ich die Antwort kenne), sondern für dich. Denn, wenn du das tätest, würdest du merken, dass die von mir "Axiom 2" genannte Aussage sich sehr wohl bei Marx findet.
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fwo
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Beitrag(#2067207) Verfasst am: 07.09.2016, 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
.....
Also: Ja, es existiert eine weitgehende und weltweite Verquickung von Macht und Kapital, aber wenn man mit Räterepubliken sympathisiert, die auch erst einmal gegen den Willen des Kapitals und mit seiner Vergesellschaftung errichtet werden müssen, ist es unlogisch, die Errichtung nicht-kapital-gesteuerter Demokratien mit gebremstem Kapitalismus für unmöglich zu halten. Und das ist ein System, von dem wir historisch wissen, dass es sehr gut funktioniert.


Einen sozialen oder demokratischen Kapitalismus halte ich für eine Illusion und Utopie. So etwas hat es auch bisher noch nie gegeben und es ist kaum damit zu rechnen, dass es so etwas in Zukunft noch geben könnte, angesichts der zunehmenden Erschöpfung der Rohstoffe und noch unzerstörter Natur.

......

Nur weil es bisher noch keine demokratische Produktion auf dieser welt gab, kann der Schluss doch nicht der sein, dass es eine solche auch zukünftig nicht geben sollte. Ganz im Gegenteil, fnde ich. Denn dafür sind einfach die Möglichkeiten viel zu groß als dass die Menschheit ausgerechnet jetzt aufgeben sollte. Es lag auch noch nie im Naturell der Menschheit, aufzugeben.

......

@Skeptiker :
Kramer hatte die soziale Marktwirtschaft genannt, mit der man schon fast zufrieden sein konnte. Das ist eine historische Erfahrung.

Was Du hier schreibst kommt mir so ungefähr vor:

Nää, das mit den Schritten, das ist doch reine Utopie. Wolln wir nicht lieber doch den 20m-Sprung in Angriff nehmen? Wir schaffen das.

btw: Seit wann haben Kommunisten etwas gegen Utopien?
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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fwo
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Beitrag(#2067208) Verfasst am: 07.09.2016, 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Also: Ja, es existiert eine weitgehende und weltweite Verquickung von Macht und Kapital, aber wenn man mit Räterepubliken sympathisiert, die auch erst einmal gegen den Willen des Kapitals und mit seiner Vergesellschaftung errichtet werden müssen, ist es unlogisch, die Errichtung nicht-kapital-gesteuerter Demokratien mit gebremstem Kapitalismus für unmöglich zu halten. Und das ist ein System, von dem wir historisch wissen, dass es sehr gut funktioniert.

Interessanter Vergleich. Wärest du dafür, im Zweifelsfalle auch mit revolutionären Mitteln wieder Sozialdemokratie einzuführen? Womöglich sogar weltweit?


In einer revolutionären Situation mit einem Volk, das so unterdrückt ist, dass es aufsteht? Sofort, weil es nach meiner Einschätzung das beste ist, was man aus einer Revolution machen kann.

Aber ich halte nicht viel von Revolutionen, besonders, wenn sie Revlutionäre mit Sendungsbewusstsein brauchen, um überhaupt erst in Gang zu kommen. Sie enden dann normalerweise nicht in demokratischen Systemen.
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fwo
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Beitrag(#2067216) Verfasst am: 07.09.2016, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich bin sofort dabei, wenn Du mir ein besser funktionierendes System zeigen kannst. Kannst Du?


Zeigen kann ich es Dir nicht, aber vorstellen kann ich es mir. Im jetzigen System haben wir auf der einen Seite Menschen, die haben Wasserhähne aus Massivgold auf ihrer Luxusjacht und auf der anderen Seite Menschen, die können sich nicht einmal einen Arztbesuch leisten. Ich fände ein System ohne goldene Wasserhähne aber mit einer medizinischen Grundversorgung für alle besser. Wenn kein Mensch mehr hungern muss oder wegen mangelnder medizinischer Versorgung sterben muss, kann man ja nochmal über goldene Wasserhähne nachdenken.

Ich würde Dir gerne zustimmen, gebe aber zu bedenken, dass die grausamsten Systeme der Menschheitsgeschichte üblicherweise von Vereinen initiiert wurden, die das Glück (materieller Erfolg) des Einzelnen hinter das Gemeinschaftswohl stellten. (Das letzte, besonders häßliche Beispiel war "Du bist nichts, Dein Volk ist alles").

Es hat bisher kein größeres System gegeben, in dem die Eliten sich nicht schadlos gehalten haben. Dort, wo sie dies nicht mit Eigentum gemacht haben, haben sie sich Macht geholt und Terror ausgeübt - das Eigentum kam dann im zweiten Schritt.

Deshalb würde ich keinen Gedanken an die goldenen Wasserhähne verschwenden, sondern eher für eine Kultur sorgen, die mehr Wert auf die soziale Einbindung legt, indem sie z.B. klar macht, dass das unternehmerische Ergebnis nur zu einem Bruchteil auf der unternehmerischen Leistung beruht. Ein riesiger Anteil besteht aus der personellen und materiellen Infrastruktur, die der Staat zur Verfügung stellt. Es war schädlich, dass der Staat sich die Mär von ihm als Straßenräuber hat gefallen lassen, die - zumindest nach meiner Erinnerung - das frühe Dauerregierungsmitglied FDP in die Welt gesetzt hat. Noch in den 60ern fand niemand eine Prgressionsgrenze von 50% schlimm. Unser Problem besteht weniger in goldenen Wasserhähnen als in der Entpflichtung der Erfolgreichen, die auch an dieser irrwitzigen Vermögensverteilung beteiligt ist, die ein Teil unseres Problems ist..
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vrolijke
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Beitrag(#2067218) Verfasst am: 07.09.2016, 20:07    Titel: Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Klingt super, das mit der Raeterepublik! Jetzt muesste das nur noch funktionieren! zwinkern


Naja, was die von Tarvoc zitierten Punkte betrifft: da hatte Papa Marx wohl kräftig bei Thomas More abgekupfert. Stichwort "Utopia"...

Ist bis heute Utopie geblieben. Warum wohl?
Eigentlich schade, klingt nämlich sehr schön, aber bei der Umsetzung hapert es dann aus irgendwelchen Gründen gewaltig.


Im Laufe der Jahrhunderte, werden wir vielleicht irgendwo in der Richtung kommen.
Ich hoffe es schwer, auch wenn ich selber nichts mehr davon haben werde.

Wer glaubt, sowas würde sich "installieren" lassen, weiß nicht wirklich wie Menschen ticken.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Tarvoc
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Beitrag(#2067248) Verfasst am: 07.09.2016, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Du tätest es nicht für mich (da ich die Antwort kenne), sondern für dich.

Das Kapital lese ich in der Tat für mich und nicht für dich. So viel Stirnerismus muss sein!

Das Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate ist mir natürlich geläufig. Schon der Name hätte dich darauf stoßen müssen, dass es hier um eine Tendenz geht.
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Kramer
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Beitrag(#2067249) Verfasst am: 07.09.2016, 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Ich würde Dir gerne zustimmen, gebe aber zu bedenken, dass die grausamsten Systeme der Menschheitsgeschichte üblicherweise von Vereinen initiiert wurden, die das Glück (materieller Erfolg) des Einzelnen hinter das Gemeinschaftswohl stellten. (Das letzte, besonders häßliche Beispiel war "Du bist nichts, Dein Volk ist alles").


Ja, die haben vom Gemeinwohl geredet, aber nichts dafür getan. Das war also pure Manipulation und daher nichts wert.
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Tarvoc
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Beitrag(#2067250) Verfasst am: 07.09.2016, 23:32    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Kramer hatte die soziale Marktwirtschaft genannt, mit der man schon fast zufrieden sein konnte.

Wie gesagt: die soziale Marktwirtschaft existierte effektiv nur in der ersten Welt. Die Frage ist ja gerade, wie man weltweit menschliche Bedürfnisse befriedigt.
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Tarvoc
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Beitrag(#2067251) Verfasst am: 07.09.2016, 23:33    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Im Laufe der Jahrhunderte, werden wir vielleicht irgendwo in der Richtung kommen. Ich hoffe es schwer, auch wenn ich selber nichts mehr davon haben werde. Wer glaubt, sowas würde sich "installieren" lassen, weiß nicht wirklich wie Menschen ticken.

Davon war ja hier auch gar nicht die Rede. Wie schon gesagt: Dass das Problem des Übergangs ein enorm kompliziertes und komplexes Problem ist, erkenne ich an. Diesbezüglich machst du es dir aber auch zu leicht, wenn du hoffst, das käme einfach magisch von selbst und man müsse nur warten. So läuft das nämlich leider auch nicht. Gerade die momentane Situation zeigt, dass neue Technologien, die emanzipatorisch genutzt werden könnten, oft stattdessen zur weiteren Forcierung von Ausbeutung und Kontrolle benutzt werden.
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Hebart
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Beitrag(#2067253) Verfasst am: 07.09.2016, 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wer glaubt, sowas würde sich "installieren" lassen, weiß nicht wirklich wie Menschen ticken.


Du weißt wie Menschen ticken? Ticken sie hauptsächlich nach ihrem limbischen System, weshalb die Vernunft selten was zu melden hat oder ist es ganz anders? Ist Vernunft etwa auch im limbischen System anzutreffen Mit den Augen rollen
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Beitrag(#2067255) Verfasst am: 07.09.2016, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Kramer hatte die soziale Marktwirtschaft genannt, mit der man schon fast zufrieden sein konnte.

Wie gesagt: die soziale Marktwirtschaft existierte effektiv nur in der ersten Welt. Die Frage ist ja gerade, wie man weltweit menschliche Bedürfnisse befriedigt.

Vorher würde ich gerne erst mal definieren was ein Mensch ist, erst dann lassen sich "menschliche Bedürfnisse" erkennen.
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vrolijke
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Beitrag(#2067257) Verfasst am: 07.09.2016, 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Im Laufe der Jahrhunderte, werden wir vielleicht irgendwo in der Richtung kommen. Ich hoffe es schwer, auch wenn ich selber nichts mehr davon haben werde. Wer glaubt, sowas würde sich "installieren" lassen, weiß nicht wirklich wie Menschen ticken.

Davon war ja hier auch gar nicht die Rede. Wie schon gesagt: Dass das Problem des Übergangs ein enorm kompliziertes und komplexes Problem ist, erkenne ich an. Diesbezüglich machst du es dir aber auch zu leicht, wenn du hoffst, das käme einfach magisch von selbst und man müsse nur warten. So läuft das nämlich leider auch nicht. Gerade die momentane Situation zeigt, dass neue Technologien, die emanzipatorisch genutzt werden könnten, oft stattdessen zur weiteren Forcierung von Ausbeutung und Kontrolle benutzt werden.


Es geht nicht "magisch von selbst, wenn man nur lange genug drauf wartet".
Wenn es funktioniert, geht es nur mit ganz kleine Schritten. (Und mit viel Rückschritten)
Die Zeit muß einfach reif sein.

Schau jetzt mal um Dich. Leute denen es einfach gut geht, sind neidisch auf andere Leute, die eventuell was bekommen könnten, was sie selber schon lange haben, aber in deren Augen gar keine "Berechtigung" dazu hätten. (Warum auch immer?).
Erst wenn Leute merken, "mir geht es besser, wenn die um mich herum es auch gut geht", könnte es funktionieren.
Das sehe ich bei weiten nicht in der nächste Zeit passieren. Schulterzucken
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2067258) Verfasst am: 07.09.2016, 23:53    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Fuer seine Funktionsweise macht das allerdings keinen nennenswerten Unterschied. Der Markt hat ein Eigenleben, er braucht keinen grossen Zampano, der alles bestimmt, genauso wie das Leben auf unserem Planeten keinen "Gott" zum funktionieren braucht.

Ich sehe es ja genau umgekehrt. Du bist derjenige, der sich auf die unsichtbare regulierende Hand eines Gottes verlässt, der das "System" auch ohne menschliches Zutun schon irgendwie von selbst zum Wohle der Menschen ausgleichen wird.

Deine Vorstellung von "Selbstregulierung" lässt sich genau auf den Providenzbegriff im Protestantismus abbilden.


Das ist Unfug. Ich spreche von einem selbstorganisierenden Prozess. Das schliesst den Glauben an irgendeine "unsichtbare Hand eines Gottes" aus.

Ich glaube Adam Smith war es, der den Begriff der "unsichtbaren Hand" bei seiner Beschreibung einer Marktwirtschaft eingefuehrt hat, wahrscheinlich um seinen gottglaeubigen Zeitgenossen entgegenzukommen, weil die sich ja Selbstorganisation so ueberhaupt nicht vorstellen konnten. Ich bin allerdings kein Smithianer und glaube nicht an "unsichtbare Haende", weil ich mir selbstorganisierende Prozesse sehr gut vorstellen kann. Wenn irgendwelche Haende in solch einem Prozess ins Spiel kommen, egal ob sichtbar oder unsichtbar, dann stoeren sie diesen hochestens.
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Hebart
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Anmeldungsdatum: 09.12.2015
Beiträge: 431

Beitrag(#2067259) Verfasst am: 08.09.2016, 00:00    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Schau jetzt mal um Dich. Leute denen es einfach gut geht, sind neidisch auf andere Leute, die eventuell was bekommen könnten, was sie selber schon lange haben, aber in deren Augen gar keine "Berechtigung" dazu hätten. (Warum auch immer?).
Erst wenn Leute merken, "mir geht es besser, wenn die um mich herum es auch gut geht", könnte es funktionieren.
Das sehe ich bei weiten nicht in der nächste Zeit passieren. Schulterzucken


Was könnte wohl die Ursache für dieses Verhalten sein?

Ich hab's Idee Die Evolution ist daran schuld! Nebenbei, einen Schuldigen zu finden ist äußerst wichtig, jedenfalls für unser Selbstbewußtsein freakteach

Aber naja... Am Kopf kratzen , wenn die Evolution uns hierhin gebracht hat..., das sieht ja aus wie eine Sackgasse...
Wie war das nochmal, aufgrund der Evolution sind mehr als 99% aller je existierenden Arten ausgestorben? Mr. Green

edit: Ach ja, das Wichtigste an meinen Gedankengängen hatte ich ja glatt vergessen, ICH sterbe noch bevor meine Art möglicherweise ausgestorben ist, vielleicht ist es dieser verdammte Baum der Erkenntnis, der zu dem Dilemma führt(e) Mit den Augen rollen
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
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Beitrag(#2067260) Verfasst am: 08.09.2016, 00:12    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Kramer hatte die soziale Marktwirtschaft genannt, mit der man schon fast zufrieden sein konnte.

Wie gesagt: die soziale Marktwirtschaft existierte effektiv nur in der ersten Welt. Die Frage ist ja gerade, wie man weltweit menschliche Bedürfnisse befriedigt.


Ja, das ist eine wichtige Frage. Aber ich befürchte, dass selbst, wenn wir jetzt und hier eine richtig gute und überzeugende Antwort darauf hätten, eine Lösung, die ohne Blutvergiessen und ohne Abschaffung demokratischer Rechte funktionieren würde - es würde nichts ändern.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2067261) Verfasst am: 08.09.2016, 00:13    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Kramer hatte die soziale Marktwirtschaft genannt, mit der man schon fast zufrieden sein konnte.

Wie gesagt: die soziale Marktwirtschaft existierte effektiv nur in der ersten Welt. Die Frage ist ja gerade, wie man weltweit menschliche Bedürfnisse befriedigt.

Vorher würde ich gerne erst mal definieren was ein Mensch ist, erst dann lassen sich "menschliche Bedürfnisse" erkennen.


Spielst Du jetzt 68er-Kommune?
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2067262) Verfasst am: 08.09.2016, 00:21    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

@Skeptiker :
Kramer hatte die soziale Marktwirtschaft genannt, mit der man schon fast zufrieden sein konnte. Das ist eine historische Erfahrung.


Ich muss da Tarvoc Recht geben. Soziale Marktwirtschaften waren Insel der Glücksseeligen in einem Ozean des Elends. Und sie waren sehr zerbrechlich, denn sie konnten ohne kriegerische Gewalt ihrer sozialen/sozialistischen/sozialdemokratischen Komponente beraubt werden. Gerade in Deutschland war es eine sozialdemokratische Regierung, die einen wesentlich Beitrag dazu geleistet hat.
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
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Wohnort: München

Beitrag(#2067263) Verfasst am: 08.09.2016, 00:26    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Klingt super, das mit der Raeterepublik! Jetzt muesste das nur noch funktionieren! zwinkern


Naja, was die von Tarvoc zitierten Punkte betrifft: da hatte Papa Marx wohl kräftig bei Thomas More abgekupfert. Stichwort "Utopia"...

Ist bis heute Utopie geblieben. Warum wohl?
Eigentlich schade, klingt nämlich sehr schön, aber bei der Umsetzung hapert es dann aus irgendwelchen Gründen gewaltig.


Im Laufe der Jahrhunderte, werden wir vielleicht irgendwo in der Richtung kommen.
Ich hoffe es schwer, auch wenn ich selber nichts mehr davon haben werde.

Wer glaubt, sowas würde sich "installieren" lassen, weiß nicht wirklich wie Menschen ticken.


Du weißt also wirklich wie der Mensch "tickt"? Interessant. Aufgrund welcher anthropologischer oder soziologischer Erkenntnisse?
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Hebart
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Beitrag(#2067264) Verfasst am: 08.09.2016, 00:28    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Ja, das ist eine wichtige Frage. Aber ich befürchte, dass selbst, wenn wir jetzt und hier eine richtig gute und überzeugende Antwort darauf hätten, eine Lösung, die ohne Blutvergiessen und ohne Abschaffung demokratischer Rechte funktionieren würde - es würde nichts ändern.


Ich muss schmunzeln... auch wenn es gelänge, allerdings mit der Abschaffung demokratischer Rechte, dann wäre das für Dich auch nicht die Lösung... Meme sind wirklich mächtig Mr. Green
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Hebart
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Anmeldungsdatum: 09.12.2015
Beiträge: 431

Beitrag(#2067268) Verfasst am: 08.09.2016, 00:54    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Kramer hatte die soziale Marktwirtschaft genannt, mit der man schon fast zufrieden sein konnte.

Wie gesagt: die soziale Marktwirtschaft existierte effektiv nur in der ersten Welt. Die Frage ist ja gerade, wie man weltweit menschliche Bedürfnisse befriedigt.

Vorher würde ich gerne erst mal definieren was ein Mensch ist, erst dann lassen sich "menschliche Bedürfnisse" erkennen.


Spielst Du jetzt 68er-Kommune?


Die Rückfrage ist nicht zielführend. Selbstverständlich muss man sich zunächst auf die Definition "menschliche Bedürfnisse" einigen. Pragmatischer Weise sollten wir uns auf "Das was wir zum (Über)Leben brauchen" einigen... Da wir bisher selbst das nicht weltweit hingekriegt haben, können wir die weiteren Bedürfnisse vorerst außen vor lassen, wobei wir sie zu unserer persönlichen Unterhaltung selbstverständlich schon einmal diskutieren könnten Mr. Green
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Kramer
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Beitrag(#2067269) Verfasst am: 08.09.2016, 01:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hebart hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Kramer hatte die soziale Marktwirtschaft genannt, mit der man schon fast zufrieden sein konnte.

Wie gesagt: die soziale Marktwirtschaft existierte effektiv nur in der ersten Welt. Die Frage ist ja gerade, wie man weltweit menschliche Bedürfnisse befriedigt.

Vorher würde ich gerne erst mal definieren was ein Mensch ist, erst dann lassen sich "menschliche Bedürfnisse" erkennen.


Spielst Du jetzt 68er-Kommune?


Die Rückfrage ist nicht zielführend.


Sollte sie auch nicht sein. Wenn ich denke, dass ich zielführende Beiträge liefern kann, werde ich das schon so formulieren, dass keine Missverständnisse entstehen können. Deinen Beitrag fand ich übrigens überhaupt nicht zielführend.
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