prozentuales Verhältniswahlrecht ??
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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#1: prozentuales Verhältniswahlrecht ?? Autor: OWKWohnort: hier BeitragVerfasst am: 21.09.2003, 11:36
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Hallo,

ich hatte da kürzlich eine (neue?) Idee - und nun möchte ich hier nachfragen, ob das von Euch jemand kennt - davon schon gehört hat - ob es schon wo eingesetzt wurde, etc, und im Zeitalter des Computers wärs ja auch ein leichteres, dies umzusetzen:

Ich kenne viele Menschen, die gar nicht so sehr zu 100% nur mit einer Partei sympathisieren. Da gibts Menschen, die sind zu einem Teil konservativ, zu einem anderen grün, sozial, liberal usw. usw. -

Warum müssen jene am Stimmzettel ihre Stimme zu 100% einer einzigen Partei geben? Warum die eigene Stimme nicht ... 'aufteilen' ?? Wär doch einfach, selber die eigenen 100% nach eigenem Gutdünken aufteilen (und damit den eigenen Wunsch nach der Zusammensetzung im Parlament Ausdruck verleihen) - und dann zählt man eben nicht einzelne Stimmen - sondern die Prozente zusammen... - müsst doch funktionieren, oder ?? - und man könnte bei so einem System auch noch Stimmen "gewichten" - also z.b. auch ein Jugendlichenwahlrecht einführen - mit vielleicht nur 75% Gewichtung oder so...

Hirngespinste ?? Oder hat das schon wo jemand versucht ??

Danke für Antworten
OWK

PS: Dass da die Großparteien vielleicht nicht so ganz mitspielen, kann ja durchaus sein - aber einen Versuch wärs wert - meiner Meinung wirklich ein Schritt zu noch mehr Demokratie.

#2:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 21.09.2003, 11:44
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Sind Jugendliche nur zu 75% Staatsbürger? skeptisch

#3:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 21.09.2003, 11:46
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Die Idee hatte ich auch schonmal, aber es wäre alles wohl zu aufwendig.
Außerdem kann ich mri vorstellen, dass ejder mensch gerne zu nem gewissen Prozentsatz auch immer gerne ne kleien Partei wählen würde udn dass würde die Parteienlandschaft noch weiter aufsplittern. Ich denke, dass dann nur noch die Großen Parteien in die Regierung kämen. Wenn jeder viele Wahlmöglichkeiten hat, dann möchte er bestimmt auch viele Parteien haben die ihn untestützen.

Es gibt ja Leute wie Leony, die die Grünene politisch toll finden, aber ihre Ansichten über Gentechnik nicht teilen.

Dann gäb es die Grünen also wohl in pro und contra Gentechnik, dann auch in Pro und contra Krieg, in pro und contra Atomaussteig und wenn man das auf alles bezieht, dann wird das doch schnell unübersichtlich.

#4: Re: prozentuales Verhältniswahlrecht ?? Autor: notkerbakkerWohnort: Rheinland BeitragVerfasst am: 21.09.2003, 11:49
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Im Wahlrecht kann man sich manches als zu ändern wünschen, zB Kumulieren und Panaschieren wie bei den bayrischen Kommunalwahlen, eine Ersatzstimme oder auch die Koppelung von Wahlkampfkostenpauschalen an die absolute Zahl der abgegebenen Stimmen statt des prozentualen Anteils je Partei an diesen.

Aber solange dies so ist ...

OWK hat folgendes geschrieben:

PS: Dass da die Großparteien vielleicht nicht so ganz mitspielen, ...


... bleibens Gedankenspiele.

#5:  Autor: OWKWohnort: hier BeitragVerfasst am: 21.09.2003, 12:02
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Nav hat folgendes geschrieben:
Sind Jugendliche nur zu 75% Staatsbürger? skeptisch


Besser 75% als (derzeit) 0% ?? (war so mein Gedankenansatz...)

#6:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 21.09.2003, 12:07
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@OWK: Machst Du ein ganzes Kreuz, wenn Du zur Wahl gehst, oder nur ein halbes oder ein Viertelkreuz?

#7:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 21.09.2003, 12:08
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@notker

Ich halte Wahlkampfbezahlung aus Steuergeldern sowieso für absolut antidemokratischen Schwachfug - nicht nur Kirche und Staat sondern auch Parteien und Staat müssen getrennt sein!

@OWK

Ok, so gesehen hast Du nicht unrecht. Aber dennoch sollte man 100% fordern - das ist die einzig gerechte Lösung. Ab 16 oder so könnte ich mir gut vorstellen.

Generell bin ich aber gegen ein Familienwahlrecht, weil da radikal - konservative Spezialisten mit 11 Kindern wohl Parteien wie die PBC oder so stark bevorzugen würden.

Damit würden dann die Interessen von Menschen mit anderen Lebensvorstellungen darunter leiden.

Außerdem hat eine Wahl HÖCHSTPERSÖNLICH zu sein!

#8: Re: prozentuales Verhältniswahlrecht ?? Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 21.09.2003, 12:09
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OWK hat folgendes geschrieben:

PS: Dass da die Großparteien vielleicht nicht so ganz mitspielen, kann ja durchaus sein - aber einen Versuch wärs wert - meiner Meinung wirklich ein Schritt zu noch mehr Demokratie.


Auch die kleinen Parteien werden da nicht mitspielen, weil jede Partei zu allererst an sich selber denkt, und daran, wie sie ihre Wähler mobilisieren kann.

#9:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 21.09.2003, 12:11
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Nav hat folgendes geschrieben:
Sind Jugendliche nur zu 75% Staatsbürger? skeptisch


Nein, sondern zu 100% - und zumindest in Deutschland dürfen sie mit dem 18. Lebensjahr auch an Wahlen teilnehmen und ihre Stimme abgeben.

Es gab hier in S-H mal den Versuch, das Wahlalter auf 16 Jahre herabzusetzen; aber viel weiter als bis zu den Kommunalwahlen ist man damit glaub ich nicht gekommen. Mit den Augen rollen

#10:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 21.09.2003, 12:26
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Eine Aufteilung der Stimme hätte zudem den Nachteil, daß man möglicherweise von allen gewählten Parteien das jeweils Schlechteste wählt.

Ein wesentlich radikalerer Ansatz wäre dagegen, gleich über Programmpunkte (Inhalte) abstimmen zu lassen.

Mir ist klar, daß dies dem Parteiensystem noch viel grundsätzlicher widerspricht.

gruß/step

#11:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 21.09.2003, 14:40
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Nav hat folgendes geschrieben:
@notker

Ich halte Wahlkampfbezahlung aus Steuergeldern sowieso für absolut antidemokratischen Schwachfug - nicht nur Kirche und Staat sondern auch Parteien und Staat müssen getrennt sein!


In der Theorie latürnich richtig. Aber, ich glaube, die Kosten für einen Wahlkampf sind mittlerweile so immens hoch, das kann keine Parteikasse allein finanzieren.

#12:  Autor: NorbertWohnort: Lörrach BeitragVerfasst am: 21.09.2003, 14:45
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step hat folgendes geschrieben:


Ein wesentlich radikalerer Ansatz wäre dagegen, gleich über Programmpunkte (Inhalte) abstimmen zu lassen.

Mir ist klar, daß dies dem Parteiensystem noch viel grundsätzlicher widerspricht.

gruß/step


du meinst in etwa so wie in der Schweiz, wo über einzelne Kernpukte das Volk direkt abstimmt?

Das würde mir sehr gut gefallen.

(vielleicht wäre uns ja dann sogar der teuo erspart geblieben)

#13:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 21.09.2003, 14:50
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Norbert hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ein wesentlich radikalerer Ansatz wäre dagegen, gleich über Programmpunkte (Inhalte) abstimmen zu lassen. Mir ist klar, daß dies dem Parteiensystem noch viel grundsätzlicher widerspricht.
du meinst in etwa so wie in der Schweiz, wo über einzelne Kernpukte das Volk direkt abstimmt? Das würde mir sehr gut gefallen. (vielleicht wäre uns ja dann sogar der teuo erspart geblieben)
Ja, und vermutlich hätten wir auch bald eine Rasenmähersubventionskürzung und eine Bürgerversicherung. Und zum Bundeskanzler wird der gewählt, dem man die Umsetzung am besten zutraut ... träum ...

#14:  Autor: OWKWohnort: hier BeitragVerfasst am: 21.09.2003, 17:48
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
@OWK: Machst Du ein ganzes Kreuz, wenn Du zur Wahl gehst, oder nur ein halbes oder ein Viertelkreuz?


Das ist ja das Kreuz mit dem Kreuz... *gg*

Und ja - Ich würde mir sehr wünschen, ein halbes und zwei Viertelkreuze vergeben zu können (zum Beispiel)

#15: Re: prozentuales Verhältniswahlrecht ?? Autor: SokrateerWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 22.09.2003, 21:22
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OWK hat folgendes geschrieben:

Warum müssen jene am Stimmzettel ihre Stimme zu 100% einer einzigen Partei geben? Warum die eigene Stimme nicht ... 'aufteilen' ?? Wär doch einfach, selber die eigenen 100% nach eigenem Gutdünken aufteilen (und damit den eigenen Wunsch nach der Zusammensetzung im Parlament Ausdruck verleihen) - und dann zählt man eben nicht einzelne Stimmen - sondern die Prozente zusammen... - müsst doch funktionieren, oder ?? - und man könnte bei so einem System auch noch Stimmen "gewichten" - also z.b. auch ein Jugendlichenwahlrecht einführen - mit vielleicht nur 75% Gewichtung oder so...

Hirngespinste ?? Oder hat das schon wo jemand versucht ??

Sicher, hab nur den Namen dafür vergessen.
Ähnlich ist z.B. das Concordetverfahren, bei dem die einzelnen Optionen gegenübergestellt werden und man angeben muss, welche man vorziehen würde.

Und dann gibt es noch die Präferenzwahl. Die löst das Problem des geringeren Übels. Oft ist es so, dass man für eine Partei/Person ist, die aber möglicherweise nicht über irgendeine Prozenthürde kommt, oder keine Wirklichen Chancen hat. Man muss sich also entscheiden, ob man diese Partei/Person wählt und damit seine Stimme u.U. verschwendet, oder ob man sich für das geringere Übel entscheidet.
Man gibt an, welche Wahl einem am liebsten, zweitliebsten usw. ist. Die Stimme bekommt vorerst die erste Wahl. Wenn die aber aus dem Rennen ist, dann geht die Stimme an die zweite Wahl usw.

step hat folgendes geschrieben:
Eine Aufteilung der Stimme hätte zudem den Nachteil, daß man möglicherweise von allen gewählten Parteien das jeweils Schlechteste wählt.

Gerade das sollte durch solche alternative Verfahren verhindert werden.

step hat folgendes geschrieben:
Ein wesentlich radikalerer Ansatz wäre dagegen, gleich über Programmpunkte (Inhalte) abstimmen zu lassen.

Mir ist klar, daß dies dem Parteiensystem noch viel grundsätzlicher widerspricht.

In der Schweiz scheint's zu funktionieren.

#16:  Autor: OWKWohnort: hier BeitragVerfasst am: 23.09.2003, 00:11
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Danke !!



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