Manifest des Evolutionären Humanismus [aus dem ehemaligen GBS-Forum]
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Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen

#31:  Autor: Queen of Las VegasWohnort: Mannheim BeitragVerfasst am: 09.01.2006, 22:29
    —
KEINEN KRIEG: Der Schlachtruf der Friedensbewegung, da wären wir schon wieder dort wo ich NICHT hin will.
Ich will ein handlungsfähiges Konzept mit allen Optionen, und nicht nur die die in deutschen Wohnzimmern taugen.
Keiner spricht von einem Grabenkrieg wie 14/18 in Verdun, oder wie von Nazis an allen Fronten verursacht oder später in Vietnam oder im Irak. Ich rede nicht von einem konventionellem Krieg. Sehrwohl aber von der Option gegenüber von Leuten die in archaischen Regionen denken die etwa unserem Mittelalter entsprechen. Die kannst du nicht missionieren, wirklich nicht, einfach weil sie in dieser Stufe der Entwicklung die sie haben den Überblick nicht haben, den ich aber aufgrund meiner Technologien und Wohlstand/Bildung habe. Da habe ich nur die Wahl zu entscheiden: Ich lasse sie in Ihrem Dreck sitzen oder haue ihnen (in irgendeiner Form der Einmischung) auf die Schnautze falls sie mich bedrohen.
Die Frage ist also nicht Krieg oder Nicht. Sondern Bedrohungen richtig einschätzen und dem Adressat entsprechende Antworten finden die Erfolg versprechen und nach eigener Überzeugung fair sind.

#32:  Autor: Peach BeitragVerfasst am: 09.01.2006, 22:45
    —
Am Kopf kratzen Könnte es ein Widerspruch in sich sein, ein gesellschaftliches Konzept, das auf diesen 3 Beinen steht, mit APO-Mentalität durchsetzen zu wollen?

#33:  Autor: Queen of Las VegasWohnort: Mannheim BeitragVerfasst am: 09.01.2006, 22:51
    —
Welche Beine meinst du Peach?

#34:  Autor: Peach BeitragVerfasst am: 09.01.2006, 22:52
    —
Wissenschaft, Philosophie und Kunst.

#35:  Autor: Queen of Las VegasWohnort: Mannheim BeitragVerfasst am: 09.01.2006, 22:56
    —
Das sind ja die richtigen Beine

Sehr glücklich

Ich kenne mich mit Apo-Gedankengut zuwenig aus um deine Frage qualifiziert beantworten zu können, sorry Verlegen

#36:  Autor: Peach BeitragVerfasst am: 09.01.2006, 23:03
    —
Wissenschaft, Philosophie und Kunst oder auch aufgeklärten Hedonismus als Lebensinhalt mit (und sei es auch nur verbal) aggressiven Methoden zu verbreiten, erscheint mir widersinnig.

#37:  Autor: Queen of Las VegasWohnort: Mannheim BeitragVerfasst am: 09.01.2006, 23:58
    —
Es geht nicht primär darum Irgendetwas agressiv zu verbreiten. Du verkennst das Leute wie du und ich in vielen Ländern dieser Erde aufgrund Ihrer Gedanken zumindest in den tiefsten Kerker wandern und dort erstmal sitzen. Darum geht es erstmal. Da verstehe ich keinen Spaß mehr.

#38:  Autor: Peach BeitragVerfasst am: 10.01.2006, 00:08
    —
Verstehe ich recht?
Der Evolutionäre Humanismus als Mittel zu dem Zweck, ai und UN an Handlungsfähigkeit zu überholen?
Ich frage mich, der wievielt-übernächste Schritt das denn wäre?

#39:  Autor: Queen of Las VegasWohnort: Mannheim BeitragVerfasst am: 10.01.2006, 10:57
    —
Nein, jetzt habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich wollte klar machen das die Ideen des eH in der Welt in vielen Ländern auf wenig Gegenliebe stoßen, und vieleicht auch feindliche Reaktionen auslösen und will vermeiden dass man Optionen, wie man damit umgeht, vorab aus alten ideologischen Gründen reflexartig tabuisiert (stichwort: Friedenstaube). Kurz: keine Toleranz heucheln wo es unangebracht ist.

#40:  Autor: M.S.Salomon BeitragVerfasst am: 10.01.2006, 12:26
    —
Rotnase hat folgendes geschrieben:
. Eine vereinfachte, verkürzte Version die auch der nicht akademisch gebildete ohne Zuhilfenahme eines Nachschlagewerkes lesen kann würde ich mir wünschen.


Genau das steht (neben einigem anderem) auf meiner Agenda 2006! Ich habe vor, ein Buch für Jugendliche (und Erwachsene) zu schreiben, das auf ganz einfache Weise einige der zentralen Probleme und Perspektiven aufgreift, die im Manifest geschildert werden. Es soll eine Art evolutionär-humanistische Variante von "Hallo Mr. Gott, hier spricht Anna" werden... Mal schauen, was daraus wird... Auf jeden Fall fehlt uns momentan so etwas. (Am 1. Februar werde ich in Dresden mit einer Gruppe Jugendlicher - im Rahmen ihrer Jugendweihe-Vorbereitungen - diskutieren, in diesem Zusammenhang ist mir dieses Defizit besonders stark bewusst geworden...)

#41:  Autor: M.S.Salomon BeitragVerfasst am: 10.01.2006, 12:47
    —
@ Hochstabler:

Ich denke, du hast in vielen Punkten durchaus Recht: Das Manifest birgt tatsächlich Einiges an Sprengstoff und liegt in seiner Argumentation auch jenseits der herkömmlichen Schemata von links und rechts. Das Problem ist, dass der Grat, den man m.E. heute gehen müsste, äußerst schmal ist: Einerseits ist es notwendig, dass man die Behäbigkeit der repressiven Toleranz (die auch tödlich sein kann, ja: die de facto tödlich ist!!) entschieden überwindet, andererseits darf man deshalb nicht in einen unverbesserlichen Dogmatismus abgleiten, der letztlich genau das reproduziert, was eigentlich verhindert werden soll.

Es muss immer wieder nach kritischer Prüfung neu entschieden werden, welcher Weg der aus aufklärerisch-humanistischer Perspektive beste ist. Dass militante Optionen solange vermieden werden müssen, wie das nur irgend möglich ist (leider wird dies unter den gegebenen Weltverhältnissen nicht immer möglich sein!), versteht sich aus humanistischer Perspektive ja von selbst...

#42:  Autor: Lissie BeitragVerfasst am: 10.01.2006, 16:19
    —
M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:
Ich habe vor, ein Buch für Jugendliche (und Erwachsene) zu schreiben, das auf ganz einfache Weise einige der zentralen Probleme und Perspektiven aufgreift, die im Manifest geschildert werden. Es soll eine Art evolutionär-humanistische Variante von "Hallo Mr. Gott, hier spricht Anna" werden...


Klasse Idee! Wenn ich einen Gedanken dazu beisteuern darf: Es wäre vielleicht klug, die Mitarbeit von Lehrern, die im weltanschaulichen Bereich (Ethik, Lebenskunde, etc.) unterrichten, anzuleiern, falls es dafür geeignete gibt. Denn auf diese Weise könnte das Buch leichter Eingang in Schulen finden.

#43:  Autor: Lissie BeitragVerfasst am: 10.01.2006, 16:40
    —
M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:
Das Problem ist, dass der Grat, den man m.E. heute gehen müsste, äußerst schmal ist: Einerseits ist es notwendig, dass man die Behäbigkeit der repressiven Toleranz (die auch tödlich sein kann, ja: die de facto tödlich ist!!) entschieden überwindet, andererseits darf man deshalb nicht in einen unverbesserlichen Dogmatismus abgleiten, der letztlich genau das reproduziert, was eigentlich verhindert werden soll.


Nach den Erfahrungen, die ich selber in meinem Umfeld tagtäglich mache, ist das Hauptproblem bei besagter Toleranz die nicht vorhandene Erkenntnis (oder Kenntnis) der meisten Religionen. Um etwas nicht tolerieren zu können, muß man es erstmal begreifen. Als Christentum wird nun überwiegend etwas wahrgenommen, was in Wirklichkeit ein eklektizistisches Sammelsurium von allem möglichen ist, je nach Bedarf. Ein bißchen Kunst, ein bißchen Spiritualität, Mythologie, Friedensbewegtheit, Don Camillo, ein paar schrullige alte Männer im Vatikan (gut, die mag man am wenigsten, allerdings ohne sich darüber bewußt zu sein, daß sie dem Christentum am nähesten stehen) und last, but not least: ein meist völlig verklärtes Bild der Jesus-Figur. Eine Arbeit an der "Behäbigkeit der repressiven Toleranz" kann unmöglich funktionieren, solange das Objekt der Toleranz völlig unterschiedlich wahrgenommen wird. Bevor man also darüber aufzuklären versucht, was falsch (oder intolerabel) ist, muß man vermutlich erstmal zeigen, daß dies auch tatsächlich Teil des Christentums (oder je nachdem, um was es geht, einer anderen Ideologie) ist. Ich scheitere bei diesem Unterfangen meist recht kläglich. Man wirft mir immer vor, ich würde Mittelalter und Kirche mit dem Christentum verwechseln.

#44:  Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 10.01.2006, 17:05
    —
Lissie hat folgendes geschrieben:

Nach den Erfahrungen, die ich selber in meinem Umfeld tagtäglich mache, ist das Hauptproblem bei besagter Toleranz die nicht vorhandene Erkenntnis (oder Kenntnis) der meisten Religionen. Um etwas nicht tolerieren zu können, muß man es erstmal begreifen. (...) Man wirft mir immer vor, ich würde Mittelalter und Kirche mit dem Christentum verwechseln.


Genauso ist es. Darum ist das Christentum ein großer Pudding, den man an die Wand nageln müsste: Es existiert die Realität der Dogmen und verbindlichen Lehren, die Realtität der "nicht-gekannten" Religion seitens der "Gläubigen", eine Theologie die mittels geistigem Geräteturnen immer neue, abenteuerliche aber auch oft "menschenfreundlichere" Rückzugspositionen bezieht und - nicht zuletzt - eine gigantische PR-Maschinerie, die die Mythen pflegt, Legenden erzählt, Wahrheiten verschweigt oder gar ganz konkret lügt. Und die Katze beißt sich immer wieder in den Schwanz: Wie will man mit Bildung und Aufklärung etwas ändern, solange es eine konkurrenzlose Einrichtung wie den RU in Schulen gibt?

#45:  Autor: Frank BeitragVerfasst am: 10.01.2006, 17:20
    —
M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:

Genau das steht (neben einigem anderem) auf meiner Agenda 2006! Ich habe vor, ein Buch für Jugendliche (und Erwachsene) zu schreiben, das auf ganz einfache Weise einige der zentralen Probleme und Perspektiven aufgreift, die im Manifest geschildert werden.


In der DDR wurden Jugendlichen zur Jugendweihe ein Buch in die Hand gedrückt. In den 50/60 Jahren hieß dieses Buch „Weltall Erde Mensch“. In den 80ern war das Buch (jetzt mit dem Titel „Der Sozialismus – Deine Welt“) nur noch voll mit langweiligem Sozialismus Krams.

#46:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 10.01.2006, 18:18
    —
Peach hat folgendes geschrieben:
Wissenschaft, Philosophie und Kunst oder auch aufgeklärten Hedonismus als Lebensinhalt mit (und sei es auch nur verbal) aggressiven Methoden zu verbreiten, erscheint mir widersinnig.

Die APO ist per definition aggressiv?

Nunja, vielleicht ist das tatsächlich nötig, wenn auch natürlich nicht physisch aggressiv.

#47:  Autor: Mojud BeitragVerfasst am: 10.01.2006, 18:44
    —
M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:
@ Hochstabler:

Ich denke, du hast in vielen Punkten durchaus Recht: Das Manifest birgt tatsächlich Einiges an Sprengstoff und liegt in seiner Argumentation auch jenseits der herkömmlichen Schemata von links und rechts. Das Problem ist, dass der Grat, den man m.E. heute gehen müsste, äußerst schmal ist: Einerseits ist es notwendig, dass man die Behäbigkeit der repressiven Toleranz (die auch tödlich sein kann, ja: die de facto tödlich ist!!) entschieden überwindet, andererseits darf man deshalb nicht in einen unverbesserlichen Dogmatismus abgleiten, der letztlich genau das reproduziert, was eigentlich verhindert werden soll.

Es muss immer wieder nach kritischer Prüfung neu entschieden werden, welcher Weg der aus aufklärerisch-humanistischer Perspektive beste ist. Dass militante Optionen solange vermieden werden müssen, wie das nur irgend möglich ist (leider wird dies unter den gegebenen Weltverhältnissen nicht immer möglich sein!), versteht sich aus humanistischer Perspektive ja von selbst...


Ich muss leider sagen, dass mir diese Antwort nicht gefällt. Sie disqualifiziert sich fast so sehr wie das Posting von Hochstapler. Für den Anspruch einen Zentralrat der Konfessionsfreien (von Millionen ) zu initiieren allemal. Das ist weltfremd, extremistisch mit etwas Zuckerguss.

Darüber kann auch die Nonchalance der Diktion nicht hinwegtäuschen.

Oder habe ich eine Satire verkannt ?

#48:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 10.01.2006, 19:13
    —
Hochstapler hat folgendes geschrieben:
...harten Auseinandersetzung...Möglichkeit eines gerechten Krieges...Erzfeinde...Rechts/Links Dualismus in allen Debatten überwunden...eigenständiges Politgerüst...Irgendein linkes Fossil...

Antwort:
M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:
...Dass militante Optionen solange vermieden werden müssen, wie das nur irgend möglich ist (leider wird dies unter den gegebenen Weltverhältnissen nicht immer möglich sein!), versteht sich aus humanistischer Perspektive ja von selbst...

(Hervorhebungen von mir.)

Ist das hier Konsens? Wird der von weiteren massgebenden Personen des Forums getragen?

#49:  Autor: Frank BeitragVerfasst am: 10.01.2006, 19:40
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Hochstapler hat folgendes geschrieben:
...harten Auseinandersetzung...Möglichkeit eines gerechten Krieges...Erzfeinde...Rechts/Links Dualismus in allen Debatten überwunden...eigenständiges Politgerüst...Irgendein linkes Fossil...

Antwort:
M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:
...Dass militante Optionen solange vermieden werden müssen, wie das nur irgend möglich ist (leider wird dies unter den gegebenen Weltverhältnissen nicht immer möglich sein!), versteht sich aus humanistischer Perspektive ja von selbst...

(Hervorhebungen von mir.)

Ist das hier Konsens? Wird der von weiteren massgebenden Personen des Forums getragen?


Ich weis nicht recht, ob Du in die Antwort von Michael etwas hineininterpretierst, was er so nicht gemeint und geschrieben hat. Meiner Meinung nach ist ein Krieg gegen einen Aggressor moralisch gerechtfertigt. Ansonsten müsste man den Krieg gegen Hitlerdeutschland verurteilen.

#50:  Autor: Mojud BeitragVerfasst am: 10.01.2006, 20:03
    —
Frank hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Hochstapler hat folgendes geschrieben:
...harten Auseinandersetzung...Möglichkeit eines gerechten Krieges...Erzfeinde...Rechts/Links Dualismus in allen Debatten überwunden...eigenständiges Politgerüst...Irgendein linkes Fossil...

Antwort:
M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:
...Dass militante Optionen solange vermieden werden müssen, wie das nur irgend möglich ist (leider wird dies unter den gegebenen Weltverhältnissen nicht immer möglich sein!), versteht sich aus humanistischer Perspektive ja von selbst...

(Hervorhebungen von mir.)

Ist das hier Konsens? Wird der von weiteren massgebenden Personen des Forums getragen?


Ich weis nicht recht, ob Du in die Antwort von Michael etwas hineininterpretierst, was er so nicht gemeint und geschrieben hat. Meiner Meinung nach ist ein Krieg gegen einen Aggressor moralisch gerechtfertigt. Ansonsten müsste man den Krieg gegen Hitlerdeutschland verurteilen.

Um einen Verteidigungskrieg geht es im Statement von Hochstapler eindeutig nicht, davon muss man sich klar abgrenzen. Auch MSS erwähnt völlig undifferenziert militante Optionen. Optionen zur Durchsetzung des EH ? So bringt es Hochstapler und von MSS kommt keine Abgrenzung sondern Verständnis ? Ich schlage vor, Du liest mal den ganzen Zusammenhang Ausrufezeichen

#51:  Autor: Queen of Las VegasWohnort: Mannheim BeitragVerfasst am: 10.01.2006, 22:45
    —
Den Begriff des gerechten Krieges, der hier offenbar für Irritationen sorgt, habe ich von André Glücksmann (französischer Philisoph) übernommen der diesen Begriff zuletzt geprägt hat. Er soll als Abgrenzung zu politischen Dogmen dienen, die zwar gut gemeint sind aber es trotzdem verdienen in Frage gestellt zu werden. Ich wende mich scharf gegen die Form von Beliebigkeit die von Linksintellektuellen in Deutschland geprägt wird und vom Manifest des eH eben auch, völlig zu recht, verturteilt wird.

#52:  Autor: Lissie BeitragVerfasst am: 10.01.2006, 22:47
    —
Mojud hat folgendes geschrieben:
Frank hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Hochstapler hat folgendes geschrieben:
...harten Auseinandersetzung...Möglichkeit eines gerechten Krieges...Erzfeinde...Rechts/Links Dualismus in allen Debatten überwunden...eigenständiges Politgerüst...Irgendein linkes Fossil...

Antwort:
M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:
...Dass militante Optionen solange vermieden werden müssen, wie das nur irgend möglich ist (leider wird dies unter den gegebenen Weltverhältnissen nicht immer möglich sein!), versteht sich aus humanistischer Perspektive ja von selbst...

(Hervorhebungen von mir.)

Ist das hier Konsens? Wird der von weiteren massgebenden Personen des Forums getragen?


Ich weis nicht recht, ob Du in die Antwort von Michael etwas hineininterpretierst, was er so nicht gemeint und geschrieben hat. Meiner Meinung nach ist ein Krieg gegen einen Aggressor moralisch gerechtfertigt. Ansonsten müsste man den Krieg gegen Hitlerdeutschland verurteilen.

Um einen Verteidigungskrieg geht es im Statement von Hochstapler eindeutig nicht, davon muss man sich klar abgrenzen. Auch MSS erwähnt völlig undifferenziert militante Optionen.


Nein, nicht undifferenziert, sondern Michael schrieb,

1. Dass militante Optionen solange vermieden werden müssen, wie das nur irgend möglich ist

2. Daß sich das (nämlich 1.) aus humanistischer Perspektive ja von selbst versteht und

3. Daß dies leider unter den gegebenen Weltverhältnissen nicht immer möglich sein wird.



Zu den gegebenen Weltverhältnissen gehören Menschenrechtsverletzungen en masse. Jedes Einschreiten, das sich anderer Mittel bedient als nur verbaler, ist "militant". Wenn man versuchen würde, mir die Burka an den Kopf zu nageln, weil ein Haarsträhne herausgeschaut hat, dann hätte ich nichts dagegen, daß diejenigen, die meinen, damit im Recht zu sein, daran gewaltsam, notfalls durch militärisches Eingreifen, gehindert werden.

#53:  Autor: Mojud BeitragVerfasst am: 10.01.2006, 23:26
    —
Lissie hat folgendes geschrieben:
Mojud hat folgendes geschrieben:
Frank hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Hochstapler hat folgendes geschrieben:
...harten Auseinandersetzung...Möglichkeit eines gerechten Krieges...Erzfeinde...Rechts/Links Dualismus in allen Debatten überwunden...eigenständiges Politgerüst...Irgendein linkes Fossil...

Antwort:
M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:
...Dass militante Optionen solange vermieden werden müssen, wie das nur irgend möglich ist (leider wird dies unter den gegebenen Weltverhältnissen nicht immer möglich sein!), versteht sich aus humanistischer Perspektive ja von selbst...

(Hervorhebungen von mir.)

Ist das hier Konsens? Wird der von weiteren massgebenden Personen des Forums getragen?


Ich weis nicht recht, ob Du in die Antwort von Michael etwas hineininterpretierst, was er so nicht gemeint und geschrieben hat. Meiner Meinung nach ist ein Krieg gegen einen Aggressor moralisch gerechtfertigt. Ansonsten müsste man den Krieg gegen Hitlerdeutschland verurteilen.

Um einen Verteidigungskrieg geht es im Statement von Hochstapler eindeutig nicht, davon muss man sich klar abgrenzen. Auch MSS erwähnt völlig undifferenziert militante Optionen.


Nein, nicht undifferenziert, sondern Michael schrieb,

1. Dass militante Optionen solange vermieden werden müssen, wie das nur irgend möglich ist

2. Daß sich das (nämlich 1.) aus humanistischer Perspektive ja von selbst versteht und

3. Daß dies leider unter den gegebenen Weltverhältnissen nicht immer möglich sein wird.



Zu den gegebenen Weltverhältnissen gehören Menschenrechtsverletzungen en masse. Jedes Einschreiten, das sich anderer Mittel bedient als nur verbaler, ist "militant". Wenn man versuchen würde, mir die Burka an den Kopf zu nageln, weil ein Haarsträhne herausgeschaut hat, dann hätte ich nichts dagegen, daß diejenigen, die meinen, damit im Recht zu sein, daran gewaltsam, notfalls durch militärisches Eingreifen, gehindert werden.

Ich glaube, Zitate zu verfremden, hatten wir schon genug, Lissie. Ich denke, es ist klar, was ich meine und wogegen ich mich wende : Hochstapler schlägt vor, Krieg zur Durchsetzung des EH in Betracht zu ziehen. Er schiebt nach, nicht primär. Das reicht aber nicht. Der EH kann nur argumentativ vertreten werden, nicht mit Gewalt.

Wenn ich bei MSS Undifferenziertheit bemängele, geht auch aus dem Zusammenhang hervor, warum ich das meine :
er sagt nicht, wann militante Optionen gerechtfertigt sind im Sinne von durch was gerechtfertigt. Sein Statement bezieht sich aber auf Hochstapler und es enthält keine Abgrenzung, eher eine Bestätigung.

Dass man darüber überhaupt noch lange diskutieren muss, ist fast schon erschreckend. So einen Wirrkopf wie Hochstapler sollte man nicht fördern oder in Schutz nehmen.

#54:  Autor: Frank BeitragVerfasst am: 11.01.2006, 01:55
    —
Um jetzt mal wieder zum eigentlichen Thema zurück zu kommen fasse ich die gängigsten Argumente der Manifest-Kritiker zusammen.

  • Manifest geht nicht respektvoll mit dem Christentum um
  • Feindschaft zum Christentum wird sichtbar
  • Ist nicht bereit, mit Christen auf einer Augenhöhe zu reden
  • Schreckt zweifelnde Christen ab
  • Menschenbild viel zu idealisiert
  • Die Wissenschaft kann im Trauerfall keinen Trost bieten
  • Durch die kopflastige Argumentation erreicht man nicht den "Durchschnittsdeutschen"
  • Religion hat nicht wahr zu sein, sie hat nützlich zu sein.

#55:  Autor: Lissie BeitragVerfasst am: 11.01.2006, 12:12
    —
Mojud hat folgendes geschrieben:
Lissie hat folgendes geschrieben:
Mojud hat folgendes geschrieben:
Frank hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Hochstapler hat folgendes geschrieben:
...harten Auseinandersetzung...Möglichkeit eines gerechten Krieges...Erzfeinde...Rechts/Links Dualismus in allen Debatten überwunden...eigenständiges Politgerüst...Irgendein linkes Fossil...

Antwort:
M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:
...Dass militante Optionen solange vermieden werden müssen, wie das nur irgend möglich ist (leider wird dies unter den gegebenen Weltverhältnissen nicht immer möglich sein!), versteht sich aus humanistischer Perspektive ja von selbst...

(Hervorhebungen von mir.)

Ist das hier Konsens? Wird der von weiteren massgebenden Personen des Forums getragen?


Ich weis nicht recht, ob Du in die Antwort von Michael etwas hineininterpretierst, was er so nicht gemeint und geschrieben hat. Meiner Meinung nach ist ein Krieg gegen einen Aggressor moralisch gerechtfertigt. Ansonsten müsste man den Krieg gegen Hitlerdeutschland verurteilen.

Um einen Verteidigungskrieg geht es im Statement von Hochstapler eindeutig nicht, davon muss man sich klar abgrenzen. Auch MSS erwähnt völlig undifferenziert militante Optionen.


Nein, nicht undifferenziert, sondern Michael schrieb,

1. Dass militante Optionen solange vermieden werden müssen, wie das nur irgend möglich ist

2. Daß sich das (nämlich 1.) aus humanistischer Perspektive ja von selbst versteht und

3. Daß dies leider unter den gegebenen Weltverhältnissen nicht immer möglich sein wird.



Zu den gegebenen Weltverhältnissen gehören Menschenrechtsverletzungen en masse. Jedes Einschreiten, das sich anderer Mittel bedient als nur verbaler, ist "militant". Wenn man versuchen würde, mir die Burka an den Kopf zu nageln, weil ein Haarsträhne herausgeschaut hat, dann hätte ich nichts dagegen, daß diejenigen, die meinen, damit im Recht zu sein, daran gewaltsam, notfalls durch militärisches Eingreifen, gehindert werden.

Ich glaube, Zitate zu verfremden, hatten wir schon genug, Lissie.


Eben darum habe ich Dir ja die drei Kernaussagen des Zitates aufgelistet.

#56:  Autor: Lissie BeitragVerfasst am: 11.01.2006, 12:17
    —
Frank hat folgendes geschrieben:
Um jetzt mal wieder zum eigentlichen Thema zurück zu kommen fasse ich die gängigsten Argumente der Manifest-Kritiker zusammen.

  • Manifest geht nicht respektvoll mit dem Christentum um
  • Feindschaft zum Christentum wird sichtbar
  • Ist nicht bereit, mit Christen auf einer Augenhöhe zu reden
  • Schreckt zweifelnde Christen ab
  • Menschenbild viel zu idealisiert
  • Die Wissenschaft kann im Trauerfall keinen Trost bieten
  • Durch die kopflastige Argumentation erreicht man nicht den "Durchschnittsdeutschen"
  • Religion hat nicht wahr zu sein, sie hat nützlich zu sein.


Ergänzung: Meine Hauptsorge (nicht unbedingt Kritik!) ist, daß es möglicherweise auch diejenigen abschreckt, die eigentlich ein grundsätzlich ähnliches Menschen- und Weltbild haben, deren Religionskritik sich aber nur auf religiöse Institutionen und religiösen Fundamentalismus beschränkt.

#57:  Autor: M.S.Salomon BeitragVerfasst am: 11.01.2006, 13:14
    —
@ Mojud: Ob nun Hochstabler ein "Wirrkopf" ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Ich habe mich nur auf seine Kommentare in diesem Thread bezogen. Lissie hat meine Argumentation in diesem Zusammenhang keineswegs verfremdet, sondern nur noch einmal reproduziert. Es ging mir darum, dass man unter Bezug auf das Prinzip der kritischen Prüfung keine Position absolut setzen darf - auch nicht den Verzicht auf Gewalt, der unter bestimmten Bedingungen tödlicher wirken kann als eine militante Option. Ein grausames Beispiel dafür: Die Massenabschlachtungen in Ruanda, die so nur möglich waren, weil sich die UN-Truppen feige zurückgezogen haben.

Das bedeutet nun keineswegs, dass die militante Option stets die richtige wäre. Bushs Irak-Krieg beispielsweise hat nicht nur unzählige Menschenleben gekostet, sondern auch die Problemlage in der Region massiv verschärft. (Auf den barbarischen Unsinn eines solchen Krieges hatte ich übrigens im Vorfeld des Irak-Kriegs in einem MIZ-Editorial deutlich hingewiesen...) Will heißen: Wir müssen immer sehr genau differenzieren, können uns nicht bequem zurücklehnen und uns auf eine Position versteifen, die prinzipiell humanistisch anmutet (Pazifismus), aber in der Folge (siehe Ruanda) katastrophale Folgen hat. Die Umsetzung von "Leben und leben lassen" bedeutet unter den gegebenen Weltverhältnissen leider häufig, dass viele ihr Leben lassen müssen. Dass die rein argumentative Option dennoch in fast allen Fällen (leider nicht in allen!) einer militanten vorzuziehen ist, bleibt davon natürlich unberührt...

#58:  Autor: M.S.Salomon BeitragVerfasst am: 11.01.2006, 13:17
    —
@ Lissie:
Zitat:
Ergänzung: Meine Hauptsorge (nicht unbedingt Kritik!) ist, daß es möglicherweise auch diejenigen abschreckt, die eigentlich ein grundsätzlich ähnliches Menschen- und Weltbild haben, deren Religionskritik sich aber nur auf religiöse Institutionen und religiösen Fundamentalismus beschränkt.


Das verstehe ich. Nur: Das Problem der Traditionsblindheit, dass sich hinter dieser Einstellung versteckt (siehe Manifest), führt zu enormen Fehleinschätzungen. Eine aufklärerische Position muss eben dies erhellen - auch wenn sie dadurch für viele zu einem Ärgernis wird...

#59:  Autor: Duke BeitragVerfasst am: 11.01.2006, 14:30
    —
Hallo zusammen,

wollte nur sagen, das mir das Buch ganz gut gefallen hat. Selbst als Nicht-Akademiker kam der Inhalt Dank der Beispiele gut rüber.

Als ich das Buch meinem Kollegen ausleihte, schaute er etwas verdutzt. Der Titel war wohl für ihn schwer verdaulich und er ahnte Schlimmes. Aber bisher konnte ihn der Inhalt auch überzeugen.

Gruß

Duke

#60:  Autor: Graf ZahlWohnort: Universum BeitragVerfasst am: 11.01.2006, 19:59
    —
Duke hat folgendes geschrieben:
Hallo zusammen,

wollte nur sagen, das mir das Buch ganz gut gefallen hat. Selbst als Nicht-Akademiker kam der Inhalt Dank der Beispiele gut rüber.

Als ich das Buch meinem Kollegen ausleihte, schaute er etwas verdutzt. Der Titel war wohl für ihn schwer verdaulich und er ahnte Schlimmes. Aber bisher konnte ihn der Inhalt auch überzeugen.

Der Titel wirkt tatsächlich auf einige trocken.
Mein Kumpel vor ein paar Wochen zu mir: "Was liest Du derzeit?"
Ich: "Manifest des evolutionären Humanismus."
Mein Kumpel (lachend): "Oh je..."

Ich finde das Buch ist zwar ein neuer Schritt in die richtige Richtung, aber eine größere Interessentengruppe läßt sich so immer noch nicht erschließen. Hierfür wäre ein anderer Stil erforderlich, auch wenn mir persönlich das Buch ausgesprochen gut gefallen hat.



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