Manifest des Evolutionären Humanismus [aus dem ehemaligen GBS-Forum]
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#1: Manifest des Evolutionären Humanismus [aus dem ehemaligen GBS-Forum] Autor: M.S.Salomon BeitragVerfasst am: 24.11.2005, 16:52
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Dieser Thread stammt ursprünglich aus dem ehemaligen GBS-Forum - kolja



Das „Manifest des evolutionären Humanismus“ wurde im Auftrag der Giordano Bruno Stiftung verfasst. Es formuliert die Grundpositionen einer „zeitgemäßen Aufklärung“, indem es die aktuellen Erkenntnisse von Wissenschaft und Philosophie miteinander verknüpft und die traditionellen Gräben zwischen Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften überwindet.
Das Buch ist einerseits eine kritische Liebeserklärung an den „Affen in uns“, andererseits ein entschiedenes Plädoyer für eine „alternative politische Leitkultur“, die auf die besten Traditionen von Wissenschaft, Philosophie und Kunst zurückgreift, um das unvollendete Projekt der aufgeklärten Gesellschaft gegen seine Feinde zu verteidigen.

Informationen zum Buch finden Sie unter:
www.leitkultur-humanismus.de

Dieser Thread bietet die Gelegenheit, mit dem Autor sowie anderen Lesern über das Buch zu diskutieren oder einfach nur kundzutun, ob Ihnen das Buch gefallen hat oder nicht...

#2: Re: Manifest des Evolutionären Humanismus Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 25.11.2005, 12:12
    —
Zwei Textbeispiele aus dem Manifest sind auch online nachlesbar:

http://www.jungle-world.com/seiten/2005/45/6633.php

http://www.jungle-world.com/seiten/2005/45/6634.php

#3: Manifest Autor: Wolfram DonnerWohnort: NW BeitragVerfasst am: 25.11.2005, 20:24
    —
Redaktionelles
In Deutsch bin ich früher mal ziemlich rüde darüber belehrt worden, daß man brauchen nur mit "zu" zu gebrauchen habe.
Wenn also diese Regel heute noch maßgebend ist, dann müßte im Manifest Seite 33, achte Zeile von unten, zwischen "arg" und "wundern", sowie auf Seite 79 zweiter Absatz, dritte Zeile von unten, zwischen "nicht und "wundern", jeweils noch das Wörtchen "zu" eingefügt werden.

Ideelles
Die Angebote bzw. das Manifest kann ich nach Prüfung und meiner hierdurch gewonnenen Überzeugung durchaus unterschreiben!
Von den 10 Angeboten scheinen mir das 6. und 7. die schwierigsten zu sein. Wer hört schon gern Kritik, wenn ich dabei noch an die Folgen denke, im Gesicht von zornesrot über bleich bis zu grauen Haaren. Und woher weiß man, ob es sich um ehrliche Kritik handelt? Und die schlimmste Kritik ist die "verpackte", die nicht leicht zu erkennende und die zynische Kritik. Das ist nicht einfach auszuhalten. Wie gesagt, schwierig.
Zum 7. Angebot wäre zu sagen: Ich möchte nicht gern unsicher sein. Theoretisch würde man alle naselang seine Ansicht, Erkenntnis, Meinung ändern müssen. Man würde fragen, was ist das für ein Mensch, der seine Meinung dauernd ändert? Und dann noch am Zweifel zweifeln müssen, das wäre ja zum verzweifeln.
Äußerst aufschlußreich für mich persönlich, das ist die Sache mit dem Eigennutz!
Jeder Artikel, es sind 17 an der Zahl, ist
sehr gut geschrieben.
Allerdings würde ich ein etwas abgewandeltes -vielleicht etwas verkürztes- Manifest für Kinder und Jugendliche auch noch für wichtig halten. Aber das ist Zukunftsmusik. Jedenfalls gebührt dem Autor für sein Werk und die Zusammenfassung dessen was einen evolutionren Humanisten auszeichnet, ein großes Lob und Anerkennung. Zumal es auch als Richtschnur für ein entsprechendes Leben gelten kann. Danke!
Wolfram Donner

#4: Nach erstem Anlesen Autor: Jobst Ricke BeitragVerfasst am: 26.11.2005, 13:04
    —
Was mir bisher am Manifest am besten gefallen hat, ist der Ausgangspunkt : Menschen haben unglaubliche Fortschritte erzielt und es stellt sich die Frage, ob das Bewusstsein und damit das notwendige Verantwortungsgefühl auch damit Schritt halten konnten. Und der Konflikt zwischen religiösen Fundamentalisten verschiedener Richtungen hat das Potential grosse Teile der Menschheit in Mitleidenschaft zu ziehen.
Von daher begrüsse ich eine Initiative, die für mehr Bewusstsein, Aufklärung und Schritte eintritt, die zum Abbau solcher Gefahrenherde beitragen.

#5:  Autor: RotnaseWohnort: Münchner Schotterebene BeitragVerfasst am: 26.11.2005, 21:58
    —
Herzlichen Dank an Dr. Michael-Schmidt Salomon und die Giordano Bruno Stiftung für dieses Manifest. Ich denke es ist der gelungene Versuch den 25 Millionen Religionsfreien eine gemeinsame Basis anzubieten. Möglicherweise auch schon eine Zielvereinbarung als Voraussetzung für einen Zentralrat der Konfessionsfreien. Eine vereinfachte, verkürzte Version die auch der nicht akademisch gebildete ohne Zuhilfenahme eines Nachschlagewerkes lesen kann würde ich mir wünschen.

#6:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 26.11.2005, 23:07
    —
Rotnase hat folgendes geschrieben:
Ich denke es ist der gelungene Versuch den 25 Millionen Religionsfreien eine gemeinsame Basis anzubieten.


Wer formal Konfessionslos ist, ist nicht unbedingt religionslos. Und ob alle tatsaechlich Religionslosen sich nun explizit auf die Basis des im Manifest dargelegten evolutionaeren Humanismus als Leitkultur stellen, ist doch eher zweifelhaft.

Zitat:
Möglicherweise auch schon eine Zielvereinbarung als Voraussetzung für einen Zentralrat der Konfessionsfreien.


Dasz ausgerechnet eine blosze Namensidee ("Zentralrat") durch eine noch abstraktere Metaebene ("Leitkultur") - die zudem in Begriff und Inhalt entweder weiterhin unklar (Zentralrat) oder erkennbar umstritten (Leitkultur) sind - zu ganz konkreter und breit konsensualer politischer Praxis fuehren, waere ja noch erst noch zu beweisen.

Der Vorschlager der Zentralratsidee aeuszert sich ja ziemlich vage zu Realisierungsplaenen:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=378317#378317

#7:  Autor: RotnaseWohnort: Münchner Schotterebene BeitragVerfasst am: 27.11.2005, 22:26
    —
Sermon hat folgendes geschrieben:

Wer formal Konfessionslos ist, ist nicht unbedingt religionslos.


Aber wer getauft ist, ist auch nicht unbedingt christlich. Dennoch wird nach Meinung der Kirchen mit der Taufe die die Zugehörigkeit zu einer christlichen Kirche begründet. Somit muss der Kirchenaustritt diese Zugehörigkeit beenden und zur Gruppe der Konfessionslosen neu begründen. Wir sollen hier nicht so zimperlich sein, die Kirchen sind es auch nicht. Der Vatikan erklärt sich für 1,25 Mrd. katholisch getaufter zuständig, ob sie wirklich gläubig sind oder nicht.

#8:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 27.11.2005, 22:39
    —
Rotnase hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:

Wer formal Konfessionslos ist, ist nicht unbedingt religionslos.


Aber wer getauft ist, ist auch nicht unbedingt christlich. Dennoch wird nach Meinung der Kirchen mit der Taufe die die Zugehörigkeit zu einer christlichen Kirche begründet. Somit muss der Kirchenaustritt diese Zugehörigkeit beenden und zur Gruppe der Konfessionslosen neu begründen. Wir sollen hier nicht so zimperlich sein, die Kirchen sind es auch nicht. Der Vatikan erklärt sich für 1,25 Mrd. katholisch getaufter zuständig, ob sie wirklich gläubig sind oder nicht.


Solange diejenigen, welche kirchliche Dogmen nicht teilen, trotzdem in der Kirche bleiben, bekommt die Kirche von denen Mitgliedsbeitraege.
Solange diejenigen, die bereits keiner Kirche mehr angehoeren, nicht glauben und humanistische Werte vertreten sich aber nicht tatsaechlich gemeinsam organisieren, kann niemand mit gleichem Recht und mit realen Einkuenften arbeitend behaupten, diese Menschen zu vertreten. Und wie man ganz praktisch dahin kommt, Interessen effektiver zu vertreten, das bleibt bei dem bloszen Namensgeklingel mit dem Zentralrat bislang voellig im Wunschdenken.

#9:  Autor: M.S.Salomon BeitragVerfasst am: 28.11.2005, 11:32
    —
Lieber Sermon, was du "vage" nennst (bzgl. meiner Haltung zur Realisierung der Zentralratsidee), nenne ich realistisch. Realismus ist nun mal eine Denkhaltung jenseits von grenzenlosem Optimismus und Pessimismus. Allerdings sollten wir über den Zentralrat in dem dafür vorgesehenen Thread diskutieren, hier soll es ja um das "Manifest des Evolutionären Humanismus" gehen.

Zum Buch gibt es jetzt eine Rezension und einige Diskussionen auf telepolis:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21388/1.html

Auch im kath.net wird über das Buch diskutiert:
http://www.mykath.de/index.php?showtopic=12546

Vielleicht mag der eine oder andere da mal reinschauen...

#10:  Autor: RotnaseWohnort: Münchner Schotterebene BeitragVerfasst am: 28.11.2005, 12:11
    —
Sermon hat folgendes geschrieben:

Solange diejenigen, die bereits keiner Kirche mehr angehoeren, nicht glauben und humanistische Werte vertreten sich aber nicht tatsaechlich gemeinsam organisieren, kann niemand mit gleichem Recht und mit realen Einkuenften arbeitend behaupten, diese Menschen zu vertreten. Und wie man ganz praktisch dahin kommt, Interessen effektiver zu vertreten, das bleibt bei dem bloszen Namensgeklingel mit dem Zentralrat bislang voellig im Wunschdenken.

Mit der momentanen Strategie der Konfessionslosen Vereine ist es nicht gelungen einen Nennenswerten Anteil der aktuell 25 Millionen Religionsloser als Mitglieder zu gewinnen. Die Medien nehmen kaum Notiz von uns, entsprechend ist der Bekanntheitsgrad in der Gesellschaft. Um mehr Mitglieder zu gewinnen ist mehr Medienpräsenz notwendig. Einen Weg die Situation zu verbessern hat Dr. Michael Schmidt-Salomon mit seinem Vorschlag zu einem „Zentralrat“ nachvollziehbar skizziert. Leider machen sich viele der aktiven Mitglieder in den Vereinen mehr arbeit damit den Vorschlag zu kritisieren, als Alternativen zu nennen. Sagt nicht ständig wie es nicht geht, sagt wie es gehen könnte!

#11:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 28.11.2005, 13:08
    —
M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:

Auch im kath.net wird über das Buch diskutiert:
http://www.mykath.de/index.php?showtopic=12546


kath.net und mykath (das Forum von kath.de) sind 2 völlig verschiedene Welten. zwinkern

#12:  Autor: Lissie BeitragVerfasst am: 29.11.2005, 23:02
    —
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:

Auch im kath.net wird über das Buch diskutiert:
http://www.mykath.de/index.php?showtopic=12546


kath.net und mykath (das Forum von kath.de) sind 2 völlig verschiedene Welten. zwinkern


Das will ich aber meinen. zwinkern

#13:  Autor: Peach BeitragVerfasst am: 09.12.2005, 07:42
    —
Habe das Buch gelesen.
Leider enthält es keinerlei "Wegzehrung" für jene, die an diesem Weltentwurf mitbauen sollen.

Ich meine, wenn ich ein Haus baue, kann ich Härten dadurch überwinden, dass ich antizipiere, wie schön es sein wird, darin zu wohnen.
Hier soll an einer Welt gebaut werden, in der Schaf und Wolf einträchtig zusammen leben und sich an Kunst, Philosophie und Wissenschaften erfreuen, die aber keiner von uns erleben wird.

Angesichts einer solchen Perspektive für die zweite Hälfte meines Lebens regrediere ich lieber, wie in der auf dem anderen Thread zitierten PN angedeutet, in´s Bekannte.
Ich würde dies nicht schreiben, wenn ich glauben würde, damit allein zu stehen.

Nachdem man die Nutznießer jener Welt nun einmal nicht für ihren Aufbau heranziehen kann, sollte man m. E. überlegen, welchen Nutzen jene, die zum Aufbau herangezogen werden sollen, davon haben könnten.

#14:  Autor: Lissie BeitragVerfasst am: 09.12.2005, 09:42
    —
Peach hat folgendes geschrieben:
Habe das Buch gelesen.
Leider enthält es keinerlei "Wegzehrung" für jene, die an diesem Weltentwurf mitbauen sollen.

Ich meine, wenn ich ein Haus baue, kann ich Härten dadurch überwinden, dass ich antizipiere, wie schön es sein wird, darin zu wohnen.
Hier soll an einer Welt gebaut werden, in der Schaf und Wolf einträchtig zusammen leben und sich an Kunst, Philosophie und Wissenschaften erfreuen, die aber keiner von uns erleben wird.


Warum so negativ? Ich behaupte das Gegenteil: Seit wir Wissenschaft, Philosophie und Kunst haben (also schon sehr, sehr lange), wohnen wir schon zu einem nicht unerheblichen Teil in genau dieser Welt . Wir sprechen also vom Ausbau eines bereits vorhandenen, wenn auch fehlerhaften Gebäudes, nicht vom Komplettabriß und Komplettneubau, den vermutlich kaum jemand von uns noch erleben würde.

#15:  Autor: Peach BeitragVerfasst am: 09.12.2005, 12:37
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Und doch bleibt das Konzept abstrakt.

Um zu verdeutlichen, was ich meine: Die Kirchen haben ihre theologischen Fakultäten, aber eben auch ihre Kirchengebäude.
Die Philosophen haben ihre philosophischen Fakultäten.

Im Hinblick auf ein Projekt, das eines Tages die Kirchen/Religion ablösen soll, frage ich mich nach wie vor, wo ich Interessenten hinführen sollte. Und je länger ich darüber nachdenke, desto konkreter meine ich das.

Edit: Vielleicht sollte fowid mal checken, wieviel Prozent der Leute, die sich in den Kirchen ehrenamtlich engagieren, dies tatsächlich ausschließlich (oder auch nur in erster Linie) um ihres ewigen Heils willen tun.

#16:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 11.12.2005, 09:51
    —
Peach hat folgendes geschrieben:

Im Hinblick auf ein Projekt, das eines Tages die Kirchen/Religion ablösen soll, frage ich mich nach wie vor, wo ich Interessenten hinführen sollte. Und je länger ich darüber nachdenke, desto konkreter meine ich das.

Edit: Vielleicht sollte fowid mal checken, wieviel Prozent der Leute, die sich in den Kirchen ehrenamtlich engagieren, dies tatsächlich ausschließlich (oder auch nur in erster Linie) um ihres ewigen Heils willen tun.


Du meinst, die Menschen brauchen die Kirche, um sich in Gemeinschaft engagieren zu können? Und dies könnten sie vor allem nur in der Kirche?

Es gibt gerade in Deutschland Unmengen an Vereinen und Initiativen, wo sich die Menschen völlig weltlich engagieren. Dort kann man auch die Menschen hinführen, wenn tatsächlich die Kirchen eines Tages "abgelöst" sein sollten oder die eine Alternative suchen.

Aber sollen denn die Kirchen völlig verschwinden? Es reicht völlig, wenn sie keinen privilegierten Status mehr haben. Wenn sich Menschen im Verein Kirche statt im Verein für Kindertagesstätten oder Nachbarschaftshilfe engagieren wollen: Ja warum denn nicht?

#17:  Autor: Peach BeitragVerfasst am: 11.12.2005, 10:29
    —
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Du meinst, die Menschen brauchen die Kirche, um sich in Gemeinschaft engagieren zu können? Und dies könnten sie vor allem nur in der Kirche?

Nein, ich meine, wer Menschen an sich binden möchte, sollte ihnen Gelegenheit geben, ihre Verbundenheit auf mehr als bloß ideelle (und vielleicht auch finanzielle) Art zu zeigen.

Zitat:
Aber sollen denn die Kirchen völlig verschwinden?

Nein, vielmehr meinte ich mit "die Kirchen ablösen": ihren Rang in der Gesellschaft übernehmen.

Zitat:
Es gibt gerade in Deutschland Unmengen an Vereinen und Initiativen, wo sich die Menschen völlig weltlich engagieren. Dort kann man auch die Menschen hinführen, wenn tatsächlich die Kirchen eines Tages "abgelöst" sein sollten oder die eine Alternative suchen.


(Eifellady, mir knallt die Sonne auf den Bildschirm, und zwar nicht nur durch einen Spalt!!! Weinen )


Ich habe mich sehr mit ehrenamtlichem Engagement beschäftigt, habe bspw. seinerzeit den Bericht der Enquète-Kommission des Deutschen Bundestages zum "Jahr des Ehrenamtes" gelesen; eine zentimeterdicke Leerformel-Sammlung - und natürich war die "Caritas" daran beteiligt!
Wenn man Vorreiter sein könnte in diesem Bereich! Dann könnte man weit vorne reiten!!!

#18:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 11.12.2005, 10:43
    —
Peach hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Du meinst, die Menschen brauchen die Kirche, um sich in Gemeinschaft engagieren zu können? Und dies könnten sie vor allem nur in der Kirche?

Nein, ich meine, wer Menschen an sich binden möchte, sollte ihnen Gelegenheit geben, ihre Verbundenheit auf mehr als bloß ideelle (und vielleicht auch finanzielle) Art zu zeigen.


Wenn man die Denkweise von Menschen ändern möchte, heißt das noch lange nicht, dass man sie irgendwie "binden" möchte. Ansonsten gibt es schon in der säkularen Szene auch Verbände, die nicht vor allem politisch arbeiten - wie der IBKA -, sondern auch Gemeinschaft bieten. HVD, Freireligiöse, bfg... Da gibt es Feiern, Kindergärten, Unterricht, Altenpflege...


Zitat:
Wenn man Vorreiter sein könnte in diesem Bereich! Dann könnte man weit vorne reiten!!!


Warum sollte man die unzähligen ehrenamtlichen weltlichen Vereine alle unter einen Hut bringen wollen, um Vorreiter in irgendetwas zu sein? Wir haben hier eine Pluralität in Deutschland an weltlichem Engagement. Und die sollte man noch stärker betonen. Dass es Alternativen zu den Kirchen gibt. Aber die wirklich weltlich ausgerichteten Initiativen unter einer anderen Weltanschauung (Humanismus) explizit sammeln? Wozu?

#19:  Autor: Peach BeitragVerfasst am: 11.12.2005, 14:14
    —
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Wenn man die Denkweise von Menschen ändern möchte, heißt das noch lange nicht, dass man sie irgendwie "binden" möchte. Ansonsten gibt es schon in der säkularen Szene auch Verbände, die nicht vor allem politisch arbeiten - wie der IBKA -, sondern auch Gemeinschaft bieten. HVD, Freireligiöse, bfg... Da gibt es Feiern, Kindergärten, Unterricht, Altenpflege...

Nicht bei uns in der Pampa! Bestenfalls(!) in München (Den HVD, der mir am sympathischsten ist, gibt es in Würzburg und Nürnberg).
Und ich frage mich, ob jemand, dessen erster Kontakt zum Humanismus über dieses Buch läuft, überhaupt darauf kommt, dass es das schon gibt! Oder ob er nicht vielmehr zu dem Eindruck gelangt, dass das, was du da aufzählst, gegenüber der stärkeren Etablierung von Kunst, Wissenschaft und Philosophie in der Gesellschaft für Humanisten allgemein in jeder Hinsicht zweitrangig ist.
(Von daher frage ich mich in zweiter Linie auch, ob dieses Manifest für jene Verbände, insofern sie sich als Träger sozialer Institutionen sehen, der - auch mit ehrenamtlicher Hilfe - expandieren möchte, taugt.)

Zitat:
Warum sollte man die unzähligen ehrenamtlichen weltlichen Vereine alle unter einen Hut bringen wollen, um Vorreiter in irgendetwas zu sein?

Das meinte ich nicht mit dem Vorreiter-Sein. Aber Freiwillige erhalten in unseren Breiten f. gew. etwas arg wenig Gegenleistung für ihr Engagement; sei es in puncto soziale Wertschätzung, sei es in Bezug auf das persönliche Fortkommen.

Es gibt halt doch noch Leute, die´s für Gotteslohn machen - bitteschön, was will man dagegen sagen?! skeptisch
Aber die Verbände, die jene Leute vertreten, die´s für Gotteslohn machen, hatten und haben einen derartigen Stand, dass jene Bürger, die sich ebenfalls engagieren würden, wenn sie dafür etwas Handfesteres erhielten (einen entsprechenden Vermerk im Schulzeugnis etwa), nicht in den Blick der Regierenden gelangen. Traurig
Hier könnte man sich zu Wort melden, nachdem die Anderen entweder zu klein oder demotiviert zu sein scheinen. Es wäre zusätzliche Werbung! (Natürlich müsste die eigene Freiwilligen-Betreuung vorbildlich sein.)

#20:  Autor: dieterkaagWohnort: Dossenheim bei Highdelbersch BeitragVerfasst am: 12.12.2005, 21:46
    —
Das Manifest für einen evolutionären Humanismus ist ein weitestgehend gelungener, großer Wurf! Manchmal war mir die Sprache zu flapsig (leider habe ich mein Exemplar weiter verliehen, so dass ich nicht zitieren kann) und schmunzeln über einzelne Zitate musste ich auch. So etwa über die Erwähnung des Autors von „Weniger Staat – mehr Gesellschaft“ Rolf Cantzen, was offenbar Deine libertär-anarchistischen Wurzeln oder zumindest Sympathien zum Vorschein bringt – ist mir nicht unsympathisch.
Ein Grundproblem des Entwurfs und der GBS sehe ich darin, dass sie wohl fast ausschließlich AkademikerInnen erreichen wird, was mensch ja heute schon an den Stiftungsmitgliedern sehen kann. Die Denkweise setzt sicherlich viel Nachdenken, tiefere Einsichten und eine Portion Bildung voraus, um die gewachsenen, tief sitzenden und allgegenwärtigen religiösen Gewohnheiten zu reflektieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass die GBS eine elitäre Gruppierung bleibt, ist recht groß.
Aber gerade im Hinblick auf eine Verbreitung dieser Ideen halte ich das langsame und zähe Aufbauen einer weltlichen Gegenkultur für den einzig gangbaren Weg. Nur so kann vielen Menschen eines Tages hoffentlich ein ähnliches Gefühl des Aufgehoben-Seins gegeben werden, wie sie es heutzutage im Zusammenhang mit Kirche und Religion empfinden. Und dies eben ohne irrationalen und anachronistischen Überbau!
Der deprimierendste Gedanke - sicher nicht nur für mich - ist der an ein Nichts nach dem Tod. In diesem Zusammenhang müssen es Kunst und Philosophie bzw. eine entsprechende Denk- und Gefühlskultur erst noch schaffen, mir ein Gefühl von kosmischem und zeitlosem Eingebettet-Sein zu geben.
Die positiven Seiten an der Kirche (aus meiner Erfahrung rede ich hier vor allem von der evangelischen) sind schwer zu ersetzen, z.B. ihr soziales Engagement in den Ländern des Südens und auch bei uns (ich denke, da hat ihre Bedeutung in den letzten Jahren mit Zunahme des kapitalistischen Konkurrenzkampfes noch zugenommen) oder auch ihre Jugendarbeit vor Ort, die ich in meiner Jugend als undogmatischen und freigeistigen Raum in angenehmer Erinnerung habe und mich mit der Kirche bis heute noch positiv verbindet. Dabei verlangte damals weder Jemand von mir ein Gottesbekenntnis noch wollte mensch mich bekehren.
Deine Ausführungen zur „Kirche-light“ fand ich deshalb zu hart. Sie berücksichtigen zu wenig die menschenfreundlichen und sozialen Intentionen der vielen Engagierten und Gläubigen, vor allem an der kirchlichen Basis. Vielleicht ist ja auch die Entwicklung hin zu einer „Kirche-light“ ein Stück auf dem Weg hin zu einer humanistischen Kultur, in der ein irrationaler Überbau immer unwichtiger wird?

Wie kam ich auf das Manifest?
Auf der Suche nach Studiumsliteratur stieß ich in einer wissenschaftlichen Fachbuchhandlung auf Martin Lambecks „Irrt die Physik?“, das mich als Pharmazeuten in meinen Gedanken zur Homöopathie sehr angeregt hat. In diesem Buch wurde auf die Zeitschrift „Skeptiker“ verwiesen, die ich daraufhin abonnierte. Dem Skeptiker lag schließlich ein Prospekt der Giordano Bruno Stiftung bei. In ihm stieß ich wiederum auf Namen, die mir keine Unbekannten waren wie Gerhard Vollmer, dessen erkenntnistheoretische Texte ich nicht missen möchte, genauso wenig wie die Urmel-Bücher von Max Kruse.

#21:  Autor: Peach BeitragVerfasst am: 14.12.2005, 06:45
    —
Für mich stellt sich die Frage:
Wer sollte die erste Zielgruppe der GBS sein?

- die Akademiker

- jene, die sich in den Kirchen noch aufgehoben fühlen

oder nicht vielmehr
-
Zitat:
Besonders besorgniserregend dürfte für Kirchenvertreter sein, dass gerade die Jüngeren (61 Prozent der 14-29 Jährigen und 56 Prozent der 30 (-) 44 Jährigen) einen Austritt erwägen, falls sich herausstellen sollte, dass die Kirchen sich nicht ausreichend mit eigenen Mitteln auf sozialem Gebiet engagieren. Die Daten der repräsentativen Umfrage sind auf der Website der Forschungsgruppe www.fowid.de öffentlich zugänglich.


... zumal wenn ich mir manche Antworten auf dem Thread über den Sinn des Lebens vergegenwärtige (http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=10418)...

... Mir ist natürlich bewusst, dass die GBS allein zu klein ist...

#22:  Autor: Mojud BeitragVerfasst am: 14.12.2005, 08:08
    —
Peach hat folgendes geschrieben:
Für mich stellt sich die Frage:
Wer sollte die erste Zielgruppe der GBS sein?

- die Akademiker

- jene, die sich in den Kirchen noch aufgehoben fühlen

oder nicht vielmehr
-
Zitat:
Besonders besorgniserregend dürfte für Kirchenvertreter sein, dass gerade die Jüngeren (61 Prozent der 14-29 Jährigen und 56 Prozent der 30 (-) 44 Jährigen) einen Austritt erwägen, falls sich herausstellen sollte, dass die Kirchen sich nicht ausreichend mit eigenen Mitteln auf sozialem Gebiet engagieren. Die Daten der repräsentativen Umfrage sind auf der Website der Forschungsgruppe www.fowid.de öffentlich zugänglich.


... zumal wenn ich mir manche Antworten auf dem Thread über den Sinn des Lebens vergegenwärtige (http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=10418)...

... Mir ist natürlich bewusst, dass die GBS allein zu klein ist...


Keine der drei Gruppen ist die erklärte Zielgruppe. Die erklärte Zielgruppe sind die Millionen, die bereits ausgetreten sind oder nie Mitglied der Kirchen waren, die in die Grossgruppe der "Konfessionslosen" fallen. Durch das Manifest kann man diese Gruppe sicher nicht ansprechen, es müsste völlig in eine andere Sprache "übersetzt" werden. Das Manifest in der jetztigen Form spricht eine sehr kleine Gruppe an. Wahrscheinlich die, die es am wenigsten brauchen zwinkern

Interessant finde ich die Idee, etwas über den Sinn des Lebens auszusagen. Ob das der Inhalt des Manifests sein sollte, wage ich zu bezweifeln. Ich denke auch, das "die Zielgruppe" auf keinen Fall der Ansicht ist, dass die Kirchen zu diesem Thema etwas Wesentliches beitragen. Hätten die Kirchen eine überzeugende Antwort auf diese Frage, wären die Menschen wohl nicht ausgetreten.

Meine Ansicht zum Thema "Sinn des Lebens" ist etwa folgende. Die Kirchen haben auf dieses Thema Hunderte von Jahren erheblichen Einfluss gehabt, sie haben ohne dies wirklich überzeugend begründen zu können auf eine Schiene gebracht, dass Menschen in Angst leben. Angst vor dem was "danach" kommt. Die Haltung das Leben nicht als das zu nehmen, was jetzt ist, als was es ist, trägt den Keim eine unglücklichen Lebens. So gesehen ist die Abkehr von allen "jenseitsgewandten" Vorstellungen über das Leben ein Schritt in das Leben und für das Leben. Es gibt aber viele Menschen, die ohne diese Konditionierung aufwuchsen und sich von daher auch nicht abwenden brauchen.

Das Leben ist Sinn genug : nicht fragen, lieber leben !

Die Frage nach dem Tod, die mitschwingt, hat Sokrates sehr überzeugend beantwortet. Schade, dass ihn niemand so recht hören will.

#23:  Autor: Peach BeitragVerfasst am: 14.12.2005, 14:04
    —
Zitat:
Das Manifest in der jetztigen Form spricht eine sehr kleine Gruppe an. Wahrscheinlich die, die es am wenigsten brauchen

bravo


Im Übrigen: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=9563&postdays=0&postorder=asc&highlight=w%FCrfel&&start=60
Ich schrieb dort über ein esoterisches Konzept:
Zitat:
"(...) mit der Zeit muss es was zu tun haben, genauer: mit leibgebundener und leibungebundener Wahrnehmung der Zeit - mithihn auch mit Ewigkeit - usw. usf. Anscheinend kann der Zauberstab "Einhandrute", obwohl offensichtlich doch ebenfalls ein materielles Ding, "drüben" irreguläre Zustände in Ordnung bringen.
Mir war das Ganze schon zu blöd, als ich merkte, dass sie in ihren Mischmasch aus Esoterik und Vulgärpsychologie auch noch eine Art Gott hineinmogeln!
(...)
"Der Glaube boomt" schreibt jemand anderswo - ja, und vielleicht wird so oder so ähnlich das letzte Asyl für den Glauben an einen christentümlichen Gott in D aussehen! Erwarten wir uns also von der Schwächung der Kirchen nicht zu viel!!!


Edit: Die Ausführungen zum Sinn des Lebens sind meines Erachtens, vor allem wegen der monokausalen Begründungslinien, die dürftigsten im ganzen Buch.

#24:  Autor: Mojud BeitragVerfasst am: 15.12.2005, 08:26
    —
Ich finde das 4. Kapitel zum Sinnthema recht gut. Der Bezug zur Sinnlichkeit stört mich etwas, weil das auf eine falsche Fährte führen könnte und nur ein Wortspiel bleiben könnte. Am Punkt Gerechtigkeit wird dagegen ein sehr komplexer Begründungszusammenhang angesprochen und belegt, der auf etwas hinweist, wo Menschen ihrem Leben tatsächlich Sinn geben können.

Dawkins anzuführen, halte ich allerdings für problematisch. Dawkins geht an einer wesentlichen Lebenserfahrung vorbei und zeichnet das Bild einer gnadenlosen Existenz, im Grunde projiziert er seine eigene Blindheit. Was zwar anmassend ist, aber zum Glück falsch.

#25:  Autor: Frank BeitragVerfasst am: 20.12.2005, 17:29
    —
Newsletter der Giordano Bruno Stiftung hat folgendes geschrieben:

MANIFEST ONLINE UNTERZEICHNEN / ANGEBOTE FÜR DEN UNTERRICHT

Wie bereits angekündigt, kann das "Manifest des evolutionären Humanismus" nun auf
der Website www.leitkultur-humanismus.de online unterzeichnet werden. Erfreulicherweise
hat das Buch eine unerwartet starke Resonanz in der säkularen Szene gefunden. Der
Verlag denkt bereits über eine Neuauflage nach. Wenn Sie sich jetzt an der Diskussion
des Buchs beteiligen, können Verbesserungsvorschläge möglicherweise bereits in der
2. Auflage berücksichtigt werden. Der Autor bedankt sich in diesem Zusammenhang für
die vielen privaten Emails, die bei ihm eingegangen sind, und bittet um Nachsicht,
dass er, auch wenn er jede Mail gewissenhaft liest, aus Zeitgründen nur die wenigsten
noch beantworten kann.

Im nächsten Jahr soll das "Manifest des evolutionären Humanismus" bzw. die begleitende
Broschüre "10 Gebote? 10 Angebote!" in einigen Schulen Deutschlands behandelt werden.
Die Stiftung macht Ethik-, Philosophie- und Religionslehrern das Angebot, die Broschüren
in ausreichender Stückzahl sowie ein Exemplar des Buchs kostenlos zuzusenden. Das
gleiche Angebot gilt auch für außerschulische Jugend- sowie für Erwachsenenbildungseinrichtungen.
Sollten Sie an diesem Angebot der Stiftung Interesse haben, rufen Sie einfach das
entsprechende Bestellformular auf und teilen Sie uns mit, wie viele Exemplare der
Broschüre Sie benötigen und wo Sie diese einsetzen möchten.

Manifest unterzeichnen/Diskussionsforum:
http://www.leitkultur-humanismus.de/mandiskus.htm

Bestellformular "Unterricht":
http://www.leitkultur-humanismus.de/unterricht.htm

#26: Das Thema Evolutionären Humanismus ist brand aktuell Autor: Frank BeitragVerfasst am: 26.12.2005, 16:33
    —
Das Thema Evolutionären Humanismus ist brand aktuell. Gerade im Hinblick auf den derzeit tobenden Kulturkampf (O-Ton Spiegel) "Darwin gegen Gott" und "Intelligent Design".

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,392280,00.html

Sehr empfehlenswert ist das Spiegel-Interview (52/2005 Seite 148-150) mit Daniel Dennett, Professor an der Tufts University in Medford (Massachusetts).

#27: Re: Das Thema Evolutionären Humanismus ist brand aktuell Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 26.12.2005, 16:40
    —
Frank hat folgendes geschrieben:
Das Thema Evolutionären Humanismus ist brand aktuell. Gerade im Hinblick auf den derzeit tobenden Kulturkampf (O-Ton Spiegel) "Darvin gegen Gott" und "Intelligent Design".

Tja, in Europa gibt es diesen Kulturkampf zum Glück noch nicht, auch wenn die Kreationisten immer mehr werden, aber den Einfluss haben sie einfach nicht. Freilich muss man schauen, dass der Einfluss nicht stärker wird, aber von einem Kulturkampf kann in Europa derzeit noch nicht die Rede sein.

In den Vereinigten Staaten sieht die Sache schon etwas anders aus, die Strategie der Religiösen, ihre Leute in Positionen zu bringen, wo entsprechende Entscheidungen getroffen werden, geht leider allzu oft auf.

Und ehe ich es vergesse: Der Typ hieß übrigens "Darwin"!

#28: Re: Das Thema Evolutionären Humanismus ist brand aktuell Autor: Frank BeitragVerfasst am: 26.12.2005, 17:16
    —
viator hat folgendes geschrieben:

Und ehe ich es vergesse: Der Typ hieß übrigens "Darwin"!

Danke für den Hinweis zwinkern

#29:  Autor: Queen of Las VegasWohnort: Mannheim BeitragVerfasst am: 09.01.2006, 20:01
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Das Manifest habe ich sehr gerne gelesen und ist so wie es sich liest Dynamit. So sollte es auch sein ohne diese PC-Gutmenschenart die von überall her anbiedert und wirklich überwunden werden muß. Der evolutionäre Humanismus mündet meiner Einschätzung nach nicht unbedingt in einem mulitirelativistischem Kuschelprozess sondern fast zwangsläufig in einer harten Auseinandersetzung mit den teils charmanten Akteuren die uns gegenüber sitzen. Hier möchte ich sogar die Möglichkeit eines gerechten Krieges erwähnen und einem Flowerpower aktionismus im Wiederspruch zur Aussagen gegen die Ziele der abrahamischen Kirchen stellen. Eine Absage an diese Ziele und der zitierten Beliebigkeit wird von mir als klare Kampfansage aufgefasst ebenso wie die Entlarwung der gesamten Dogmen als Infantilismen aus einer anderen Zeit.
Ich möchte damit sagen daß ich es schaden fände wenn diese Ideen nun von einer bestimmten politische Klasse instrumentalisiert wird um gegen Erzfeinde wie Christentum oder CDU mobil zu machen. MSS geht in diesem ersten Manifest viel weiter als es bestehende Polititprogramme jemals konnten, es wäre unendlich schade wenn jetzt Grüne oder Globalisierungsgegner her kommen würden um zu erkennen das dies eine günstige Trittbrettfahrergelegenheit bietet. Um es klar auzudrücken wünsche ich mir das es zunächst keine Annährung an bestehende Parteien gibt und auch der Rechts/Links Dualismus in allen Debatten überwunden wird. Der evolutionäre Humanismus verdient es als komplett eigenständiges Politgerüst verstanden zu werden, auf keinen Fall als religionskritische Ergänzng für Irgendein linkes Fossil. Ich hoffe ich liege da richtig ?

#30:  Autor: Peach BeitragVerfasst am: 09.01.2006, 20:09
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Auf alle Fälle: KEINEN KRIEG!

Ganz abgesehen davon, was ein Krieg an sich bedeutet, gibt es wohl kaum eine Organisation, die so viel Erfahrung damit hat, im Untergrund Kraft zu schöpfen, wie die Kirchen.



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