Seltsame Heilige
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Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen

#31:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 07.12.2005, 03:40
    —
1. In der Zeit Katharinas hat man, wie man so hört, auch gewaltige Probleme mit dem Mutterkornpilz gehabt. Jedenfalls haben damals viele Leute gedacht, sie könnten fliegen oder seien behext worden (Paranoia), vielleicht eine der Ursachen für den Hexenwahn.

http://www.heiligenlexikon.de/Stadler/Teresa_von_Avila.html

Zitat:
Eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen war, in freien Stunden mit ihrem Bruder Roderich die Lebensgeschichten der Heiligen zu lesen. Sie kamen dabei auf den Gedanken, das Martyrium sei der kürzeste und leichteste Weg in den Himmel, welcher durch die einfache Hinopferung des Lebens sehr billig erkauft sei, und verabredeten sich miteinander, sich zu den Mauren zu begeben, und als Martyrer zu sterben. Sie wußten aber keinen Weg und hatten kein Reisegeld. Diesen Mangel wollten sie zwar durch Betteln ersetzen, aber der Plan mußte doch aufgegeben werden, weil sie durch heimliche Entfernung ihre Eltern nicht betrüben wollten. Auf diese Art unterblieb das Vorhaben, so sehnlich die Geschwisterte dessen Erfüllung gewünscht hätten.

[Ansonsten war diese Frau anscheinend eine der ersten erwähnten Personen, die am "Locked-in"-Syndrom litten.]

In derselben Nacht gerieth sie in einen todesähnlichen Zustand, der nicht ganz vier Tage andauerte. [...] Da sie nicht zu sich kam, glaubte man wirklich, sie sei gestorben, besonders da ihre Augendeckel selbst gegen Wachstropfen, die man darauf fallen ließ, unempfindlich blieben. [...] Die Zunge war in Stücke zerbissen, der Schlund schien zusammengewachsen, so daß sie nicht einmal Wasser ohne Schmerzen hinunterbringen konnte, der Kopf war betäubt, der Leib zusammengezogen wie ein Knäuel, ihre Hände und Füße, auch das Haupt lag regungslos da, als ob sie gestorben wäre, nur einen Finger der rechten Hand konnte sie willkührlich bewegen.

[Außerdem masochistische Neigungen?]
Oefter sah sie den bösen Feind, gegen welchen sie das heil. Kreuzzeichen und geweihtes Wasser jedesmal mit Erfolg anwandte. [...] "Ich sah ihn, einen langen, goldenen Wurfspieß in der Hand, dessen Spitze von Eisen und, wie mir schien, etwas glühend war; mit demselben stieß er mich einige Male so heftig in das Herz, daß er bis in die Eingeweide vordrang; beim Herausziehen kam es mir vor, daß er es mit sich nahm und mich völlig entbrannt von der Liebe Gottes zurückließ. Der Schmerz war so groß, daß er mir laute Seufzer auspreßte, und doch von so überaus großer Süßigkeit, daß ich ihn, wie groß er auch war, nicht wegwünschen konnte." [...] Dieses Verlangen nahm zu, als öfter Verzückungen eintraten, in welchen sie mit dem Leibe emporgehoben wurde, so daß sie in freier Luft schwebte, [...]

Alle Führungen und Gnadenerweisungen Gottes mit ihr hatten den zweifachen Zweck: sie selbst zum Musterbilde eines abgetödteten und heiligen Lebens für Zeitgenossen und spätere Geschlechter darzustellen, [...]

[...] das unverwesene Herz, welches einen himmlischen Geruch von sich gibt [...]


Ansonsten weiß ich auch von einem anderen Heiligen - auf den Namen komme ich allerdings nicht - der davongeflogen sein soll? Etwa Philipp Neri?

2. http://www.heiligenlexikon.de/BiographienG/Gemma_Galgani.html

Zitat:
Am Vorabend des Herz-Jesu-Festes 1899 fiel sie in Ekstase, ihrem Körper wurden die Wundmale Christi zugefügt. Vier Jahre lang bis zu ihrem Tod erlebte Gemma dies unter Schmerzen jeden Donnerstag aufs Neue, dazu noch die Geißelung, die Krönung mit Dornen und den Blutschweiß. "Christus lebt in mir", kommentierte sie ihre Schmerzen. Eines Tages krümmten sich auch drei Rippen vor ihrem Herzen im rechten Winkel nach außen. Sie starb am Karsamstag 1903.
skeptisch

#32:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 07.12.2005, 11:05
    —
wie's aussieht, wären wohl die meisten dieser "Heiligen" heute mindestens ein Fall für den Psychiater, wenn nicht gar für die Klapse (und einige davon aussichtsreiche Kandidaten für die "Geschlossene") Mit den Augen rollen


in F wird bei den Artillerie-einheiten und der Feuerwehr auch die Ste. Barbe gefeiert, für die Instandsetzung ist St. Eloi (Eligius) "zuständig", weil der angeblich mal Schmied war, bevor er Bischof oder sowas ähnliches wurde. Mit den Augen rollen für die Kavallerie und somit auch die Panzer-einheiten ist's St. George, wer der "Schutzpatron" bei den Fernmeldern ist, fällt mir grade nicht ein Verlegen
Bei solchen Festchen geht's aber meist recht weltlich zu, ist meist nur ein guter Anlaß, nach der obligatorischen Parade versteht sich, zum Feiern Saufgelage Showdance Saufgelage

#33:  Autor: Ruach BeitragVerfasst am: 07.12.2005, 15:31
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Noch ne Katharina...

Katharina von Genua

Da schaudert's mich:

Zitat:
In ihrer Autobiographie beschreibt sie voller Begeisterung, wie sie den Auswurf eines Kranken aufleckte, zeitweise nur Waschwasser trank und verschimmeltes Brot sowie faules Obst aß und welches Glück sie empfand, als sie die Fäkalien eines an Durchfall erkrankten Mannes aß.


Ja, Heike, da kanns einen schaudern...

ein paar Gedanken dazu:

Es geht ja hier um Überwinden von Ekelgefühlen - ist ja heute sogar ein Partygag, die armen Würmer und Maden tun mir echt leid, die da lebendig verspeist werden.

Aber es geht noch um mehr. Um Selbstüberwindung und um echte Liebe gegenüber den Kranken, die sie gepflegt hat.

Ich wünsche Dir und uns allen, dass die Altenpfleger, die später mal unsere Beine von Fäkalien reinigen müssen oder unser Erbrochenes von unsern Kleidern wischen... da mit Liebe tun, und nicht mit Abscheu und Ekel!

Ruach

#34:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 07.12.2005, 15:50
    —
Ruach hat folgendes geschrieben:
Aber es geht noch um mehr. Um Selbstüberwindung und um echte Liebe gegenüber den Kranken, die sie gepflegt hat.

Ich wünsche Dir und uns allen, dass die Altenpfleger, die später mal unsere Beine von Fäkalien reinigen müssen oder unser Erbrochenes von unsern Kleidern wischen... da mit Liebe tun, und nicht mit Abscheu und Ekel!

Ruach


Meinst du nicht, daß die Alten und Kranken sich vor dem Pfleger ekeln, wenn der sich wie Katharina von Genua verhält?

Und was heißt "echte Liebe gegenüber den Kranken, die sie gepflegt hat"? An ihnen rumzulecken, fällt ist wohl eher sexueller Mißbrauch Schutzbefohlener.

Zum Glück ist diese Katharina von Genua trotz ihrer Heiligsprechung nicht die Schutzpatronin für Pflegeberufe, sondern das ist ein gewisser Kamillus von Lellis. gut zu wissen, wen oder was gläubige Pfleger so anbeten, es könnte ja mal sein, daß man als Notfall in ein katholisches Krankenhaus muß.

#35:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 07.12.2005, 16:53
    —
Ruach hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Noch ne Katharina...

Katharina von Genua

Da schaudert's mich:

Zitat:
In ihrer Autobiographie beschreibt sie voller Begeisterung, wie sie den Auswurf eines Kranken aufleckte, zeitweise nur Waschwasser trank und verschimmeltes Brot sowie faules Obst aß und welches Glück sie empfand, als sie die Fäkalien eines an Durchfall erkrankten Mannes aß.


Ja, Heike, da kanns einen schaudern...

ein paar Gedanken dazu:

Es geht ja hier um Überwinden von Ekelgefühlen - ist ja heute sogar ein Partygag, die armen Würmer und Maden tun mir echt leid, die da lebendig verspeist werden.

Aber es geht noch um mehr. Um Selbstüberwindung und um echte Liebe gegenüber den Kranken, die sie gepflegt hat.

Ich wünsche Dir und uns allen, dass die Altenpfleger, die später mal unsere Beine von Fäkalien reinigen müssen oder unser Erbrochenes von unsern Kleidern wischen... da mit Liebe tun, und nicht mit Abscheu und Ekel!


Ich wünsche mir und uns allen, dass die Altenpfleger, die uns später mal betreuen, unsere Beine von Fäkalien reinigen und uns Erbrochenes von den Kleidern wischen, anstatt das zu essen. Ich mag mich nicht von jemandem anfassen lassen, der eine größere potentielle Bakterienschleuder ist als den Durchschnitt an Bakterien, den er so als Lebewesen an sich trägt.

Es erschließt sich mir auch nicht, warum er mir besonders große Zuwendung zeigen will, indem er verfaultes Obst und schimmeliges Brot isst. Notfalls spendiere ich ihm von meiner kümmerlichen Rente ein vernünftiges Essen.

Ich würde mich in der Tat beschweren und ein großes Unwohlsein spüren, wenn ein Mensch mit solchen Ambitionen mit mir alleine in einem Raum wäre und nach einem psychisch gesunden Pfleger verlangen, der möglichen Ekel vor Erbrochenem oder Fäkalien anders überwunden hat.

#36:  Autor: Ruach BeitragVerfasst am: 07.12.2005, 20:10
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:



Ich wünsche mir und uns allen, dass die Altenpfleger, die uns später mal betreuen, unsere Beine von Fäkalien reinigen und uns Erbrochenes von den Kleidern wischen, anstatt das zu essen.


Ja, logisch.. darum gehts ja nicht... andere Zeiten andere Sitten, nicht?

#37:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 08.12.2005, 00:23
    —
Ruach hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:



Ich wünsche mir und uns allen, dass die Altenpfleger, die uns später mal betreuen, unsere Beine von Fäkalien reinigen und uns Erbrochenes von den Kleidern wischen, anstatt das zu essen.


Ja, logisch.. darum gehts ja nicht... andere Zeiten andere Sitten, nicht?


Wenn wir in der Hinsicht einer Meinung sind: warum lassen wir dann nicht einfach die anderen Zeiten da, wo sie hingehören: in anderen Zeiten?

Oder möchtest du irgendein kulturelles Erbe aus der Tatsache ziehen, dass eine (nach heutigem Stand der Psychologie) kranke Person Scheiße, Kotze und verdorbene Lebensmittel gefressen hat und daraus etwas gewonnen hat, was sie Glückseligkeit nennt?

#38:  Autor: SokrateerWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 08.12.2005, 16:22
    —
Mein Favorit ist ja Josef (Superman) Cupertino. Siehe: Das Freigeisterhaus sucht den Superheiligen

Wir könnten neue heilige Sammeln und eine neue Abstimmung starten. Sehr glücklich

#39: Re: Seltsame Heilige Autor: YorkWohnort: Republik Baden BeitragVerfasst am: 24.03.2010, 10:15
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:


... welche dem Heiligen Bruder Klaus gewidmet wurde, der im Jahre 1467 seine Frau und 10 Kinder verließ ...



Das hat mich schon immer gewundert. Wie ist das mit dem Schutz von Ehe und Familie vereinbar? Mit den Augen rollen

#40: Re: Seltsame Heilige Autor: Waschmaschine777 BeitragVerfasst am: 26.03.2010, 11:06
    —
York hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:


... welche dem Heiligen Bruder Klaus gewidmet wurde, der im Jahre 1467 seine Frau und 10 Kinder verließ ...



Das hat mich schon immer gewundert. Wie ist das mit dem Schutz von Ehe und Familie vereinbar? Mit den Augen rollen



Muss ja auch nicht vereinbar sein. Gottes Befehl steht über moralischen Regeln. Gott forderte von Abraham die Bereitschaft seinen Sohn zu töten, Jesus setzt das Gebot seine Eltern zu ehren nicht nur außer Kraft, sondern fordert sogar ausdrücklich das Gegenteil. Wer seine Eltern nicht hasst (oder in anderen Übersetzungen: geringschätzt) wird nicht ins Himmelreich eingehen. Jesus ist ja als Familienzerstörer aufgetreten, und so ist Bruder Klaus ein würdiger Heiliger, sein Verhalten ist urchristlich.

#41:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 28.03.2010, 18:00
    —
Ruach hat folgendes geschrieben:
die armen Würmer und Maden tun mir echt leid, die da lebendig verspeist werden.

Braucht es nicht. Die sind das gewöhnt. Die werden von den Vögeln und den Igeln usw. ja auch immer lebendig gefressen.

#42:  Autor: YorkWohnort: Republik Baden BeitragVerfasst am: 10.09.2012, 05:41
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
Die Heilige Barbara bekannte sich gegen den Willen ihres Vaters zum Christentum, hat sich in einen Turm gerettet oder wurde in einem Turm gefangengehalten, wurde von ihrem Vater mißhandelt und schließlich enthauptet, woraufhin der Vater per Gottesurteil vom Blitzschlag getötet wurde.

Deswegen ist die Heilige Barbara Schutzpatronin des Bergbaus, der Türme, Festungsbauten und der Artillerie; der Bergleute, Geologen, Bauern, Architekten, Maurer, Steinhauer, Zimmerleute, Dachdecker, Elektriker, Metzger, Köche, Glöckner, Glockengießer, Feuerwehrleute, Totengräber, Hutmacher, Artilleristen und Waffenschmiede; der Mädchen, Gefangenen, Sterbenden; für eine gute Todesstunde; gegen Gewitter, Feuersgefahren, Fieber, Pest und jähen Tod.


Die Offizielle Homepage des Schweizer Bundesheeres schreibt dazu:
Zitat:
Die Verehrung der Heiligen Barbara als Schutzpatronin der Artillerie geht von Spanien aus und stammt aus der Zeit der Verdrängung der maurischen Besatzer Südeuropas gegen Mitte des letzten Jahrtausends.

http://www.heer.vbs.admin.ch/internet/heer/de/home/lvbpzart/uber/heilige.html

Wikipedia schreibt:
Zitat:
Die Heilige Barbara von Nikomedien, ist Schutzpatron der Artillerie.
Ihr Namenstag am 4.Dezember wird traditionell gefeiert, dabei übernimmt der jüngste Offizier des Verbandes die Rolle der Barbara.

http://de.wikipedia.org/wiki/Feldartillerie#Schutzpatron


Diese Barbarafeier (am 4.Dezember) ist wohl einer der Jahres-Höhepunkte in Bundeswehr-Kasernen, jedenfalls berichtet die hiesige Tageszeitung immer ausführlich, inklusive Foto von einem als Barbara verkleideten Soldaten (mit blondgelockter Perücke und Kleid)


Die Sache ist so:

Diese Barbara hat niemals existiert.

Alles nur Legende.

Vermutlich verbirgt sich eine heidnische Göttin dahinter.

#43:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 11.09.2012, 14:40
    —
York hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Die heilge Barbara[/url]


Diese Barbarafeier (am 4.Dezember) ist wohl einer der Jahres-Höhepunkte in Bundeswehr-Kasernen, jedenfalls berichtet die hiesige Tageszeitung immer ausführlich, inklusive Foto von einem als Barbara verkleideten Soldaten (mit blondgelockter Perücke und Kleid)


Die Sache ist so:

Diese Barbara hat niemals existiert.

Alles nur Legende.

Vermutlich verbirgt sich eine heidnische Göttin dahinter.



Und ich dachte, jetzt kommt was Lehrreiches über die Barbarazweige.... Weinen

#44:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 11.09.2012, 15:05
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
York hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Die heilge Barbara[/url]


Diese Barbarafeier (am 4.Dezember) ist wohl einer der Jahres-Höhepunkte in Bundeswehr-Kasernen, jedenfalls berichtet die hiesige Tageszeitung immer ausführlich, inklusive Foto von einem als Barbara verkleideten Soldaten (mit blondgelockter Perücke und Kleid)


Die Sache ist so:

Diese Barbara hat niemals existiert.

Alles nur Legende.

Vermutlich verbirgt sich eine heidnische Göttin dahinter.



Und ich dachte, jetzt kommt was Lehrreiches über die Barbarazweige.... Weinen


Der versucht doch nur den Rekord zu knacken: "ich hole den ältesten Beitrag hervor".
Dabei ist der rekord von jdf nich mehr zu toppen.

jdf hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Der Anfang vom Ende. Geschockt

Der ist hier.

#45:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 11.09.2012, 15:09
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
York hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Die heilge Barbara[/url]


Diese Barbarafeier (am 4.Dezember) ist wohl einer der Jahres-Höhepunkte in Bundeswehr-Kasernen, jedenfalls berichtet die hiesige Tageszeitung immer ausführlich, inklusive Foto von einem als Barbara verkleideten Soldaten (mit blondgelockter Perücke und Kleid)


Die Sache ist so:

Diese Barbara hat niemals existiert.

Alles nur Legende.

Vermutlich verbirgt sich eine heidnische Göttin dahinter.



Und ich dachte, jetzt kommt was Lehrreiches über die Barbarazweige.... Weinen


Der versucht doch nur den Rekord zu knacken: "ich hole den ältesten Beitrag hervor".
Dabei ist der rekord von jdf nich mehr zu toppen.

jdf hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Der Anfang vom Ende. Geschockt

Der ist hier.


Quatsch, der hat bloß gründlich recherchiert. So was dauert halt. Schulterzucken

#46:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 12.09.2012, 16:51
    —
Darf ich hier eine zukünftige seltsame Heilige hinzufügen?

Das wäre die "Resl von Konnersreuth", die meines Wissens bald selig gesprochen werden soll. Sie hatte doch diese Kreuzigungsmerkmale und hat angeblich auch längere Zeit nichts zum Essen gebraucht. Ich gehe davon aus, dass ihr ihre Verwandtschaft das Essen heimlich ins Krankenhaus geschafft hatte. Wenn dem so war, dann war die ganze Sippe eine Betrügerbande, die aus ihr eine Heilige "machen" wollte. Lt. einer Doku im Fernsehen gibt es in Deutschland etwa 500 Personen mit diesen Kreuzigungsmerkmalen. Da nur meine Frau mir davon erzählte, kann ich keinen Namen und keinen Link nennen. Wunder oder eher Wahn?

Wenn nur genügend Gläubige an einen Ort hinrennen...äh pilgern, wo ein soganntes Wunder passiert sein soll, dann tut ihnen die Kirche irgendwann den Gefallen und "erkennt es an". Wunder sind schließlich ein Beweis, dass es den Christengott gibt, so wie Teufelaustreibungen dazu dienen, den Gläubigen die Existenz des Teufels "zu beweisen". Und beides zusammen soll wohl die Existenzberechtigung der christlichen Kirchen sichern.

Anmerkung: Die Gläubigen bzw. Pilger haben es auch nicht anders verdient!

#47:  Autor: krypter BeitragVerfasst am: 13.09.2012, 05:40
    —
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Lt. einer Doku im Fernsehen gibt es in Deutschland etwa 500 Personen mit diesen Kreuzigungsmerkmalen. Da nur meine Frau mir davon erzählte, kann ich keinen Namen und keinen Link nennen.

siehe

http://de.wikipedia.org/wiki/Stigmatisation

Edit: Passend zum Thema hätten wir da noch den "Säurenheiligen":

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/italien-bangt-padre-pio-ein-saeurenheiliger-1488980.html

Gruß

krypter

#48:  Autor: Murphy BeitragVerfasst am: 13.09.2012, 07:20
    —
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
"Resl von Konnersreuth"

Ich kenne den Ort, ist n ziemlich widerwärtiges kleines Nest nahe der Klosterstadt Waldsassen richtung tschechische Grenze. Tiefste Einöde mitten in der Provinz, lauter Vollblutbauern, die alle aussehen als stammen sie vom selben Geschwisterpaar ab und so weit weg von der Wahrheit ist das wahrscheinlich gar nicht. Im Dorf gibts das Geburtshaus von der 'Resl', da ist eine Stube drin mit Tisch, Bett und Stuhl, hochinteressant, da soll sie was-weiß-ich wieviel Zeit mit Beten und Fasten verbracht haben.
Dann ist da noch der Dorffriedhof, total normal, nur an einer Stelle prangt ein 2,50 hohes Massivholzkreuz und davor tausende Dankes- und Gebetskarten.
Wenn du jemals jemand aus Konnersreuth triffst mach bloß nicht den Fehler ihn auf die 'Resl' anzusprechen, sonst erzählt er dir voll Freude um wieviel Ecken und wie genau er mit der 'Resl' verwandt ist. Kein Scheiß, Innsmouth. Fahr da bloß nicht hin, das ist wie 'the hills have eyes'. Mir schauderts schon wenn ich bloß dran denke, *wuah* abgefuckte Inzuchtbande, Drecksnest.

#49:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 13.09.2012, 12:37
    —
Aus Sicht der Gemeinde kann ich das sogar verstehen: Die Resl ist für sie etwas, das das Kaff in die Zeitungen und evtl. auch in die Schlagzeilen bringt. Es ist eine Fremdenverkehrsattraktion wie etwa der Drache vom Drachenstich in Furth im Wald.

#50:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 13.09.2012, 13:34
    —
Globalisierung ist gab es schon früher. Basierend auf der Legende von Barlam und Josaphat ist Gotama Buddha ein katholischer Heiliger geworden... Lachen

#51:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 15.09.2012, 13:54
    —
Es ist mir schleierhaft, warum immer noch 2 Wunder des designierten Heiligen gebraucht werden, damit er ein solcher werden kann. Damit macht sich die Kirche doch unglaubwürdig und lächerlich, wenn sie Wunder erfindet bzw. krampfhaft an den Haaren herbeizerrt. Schade nur, dass die Gläubigen nicht merken, wie sie auch im 21. Jahrhundert noch verarscht werden.

#52:  Autor: PfaffenschreckWohnort: City of dope BeitragVerfasst am: 15.09.2012, 14:12
    —
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Es ist mir schleierhaft, warum immer noch 2 Wunder des designierten Heiligen gebraucht werden, damit er ein solcher werden kann. Damit macht sich die Kirche doch unglaubwürdig und lächerlich, wenn sie Wunder erfindet bzw. krampfhaft an den Haaren herbeizerrt. Schade nur, dass die Gläubigen nicht merken, wie sie auch im 21. Jahrhundert noch verarscht werden.


fett von mir

Nur damit?

#53:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 17.09.2012, 01:32
    —
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Darf ich hier eine zukünftige seltsame Heilige hinzufügen?

Das wäre die "Resl von Konnersreuth", die meines Wissens bald selig gesprochen werden soll. Sie hatte doch diese Kreuzigungsmerkmale und hat angeblich auch längere Zeit nichts zum Essen gebraucht. Ich gehe davon aus, dass ihr ihre Verwandtschaft das Essen heimlich ins Krankenhaus geschafft hatte. Wenn dem so war, dann war die ganze Sippe eine Betrügerbande, die aus ihr eine Heilige "machen" wollte. Lt. einer Doku im Fernsehen gibt es in Deutschland etwa 500 Personen mit diesen Kreuzigungsmerkmalen. Da nur meine Frau mir davon erzählte, kann ich keinen Namen und keinen Link nennen. Wunder oder eher Wahn?

Wenn nur genügend Gläubige an einen Ort hinrennen...äh pilgern, wo ein soganntes Wunder passiert sein soll, dann tut ihnen die Kirche irgendwann den Gefallen und "erkennt es an". Wunder sind schließlich ein Beweis, dass es den Christengott gibt, so wie Teufelaustreibungen dazu dienen, den Gläubigen die Existenz des Teufels "zu beweisen". Und beides zusammen soll wohl die Existenzberechtigung der christlichen Kirchen sichern.

Anmerkung: Die Gläubigen bzw. Pilger haben es auch nicht anders verdient!


Eine extreme Verbindung zwischen Psyche und Körper kann dem Wiki-Artikel nach möglich sein. Schon in einer Trivialarztserie (hat mich damals interessiert, wie der Fall denn ausgeht) gab es aber mal eine Patientin, die solche Wunden aufwies und sich darüber in eine Art religiösen Wahn hineinsteigerte. Tatsächlich aber sei dies eine seltene(?) Krankheit, die sich durch derartige Wunden und Blutungen äußere.

Schließlich, was die "Therese von Konnersreuth" angeht, gibt es auch ein Buch mit dem Titel "Konnersreuth als Testfall" (Link). Darin werden die verschiedenen Beobachtungen und Aspekte der "Heiligkeit" der Frau beurteilt: etwa die Stigmata, "Wunderheilungen", oder auch die behauptete "Nahrungslosigkeit" (man muß ein bißchen umherklicken oder Dateinamen raten, weil die Links verkröppt sind). Der Heiligmäßigkeit könnte also doch ein wenig nachgeholfen worden sein, bzw. wurde das, was davon untersucht werden könnte, nie im wissenschaftlichen Sinne belegt oder gar widerlegt. Beziehungsweise: Selbst ein Mensch, der als besonders tugendhaft gilt (was sich allerdings auch nicht nur "im katholischen Sinne" äußern könnte), bleibt aller Wahrscheinlichkeit nach doch immer noch Mensch.

#54:  Autor: YorkWohnort: Republik Baden BeitragVerfasst am: 23.09.2012, 09:00
    —
Ein Heiliger, den es nie gegeben hat: Sankt Christopherus.

Wobei er noch einer der bekannteste Heiligen ist .....

#55:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 23.09.2012, 11:55
    —
In München in der Sendlingerstraße gibt es die "Asam-Kirche" - ein wahres Kleinod des Barocks. Eigentlich heißt sie "St. Nepomuk".
Die Brüder Asam hatten dort drei nebeneinander liegende Häuser gekauft. Eines wollten sie als Wohnsitz nutzen, das mittlere zu einer Kirche umbauen und das rechte dann als Pfarrhaus. Das gab Widerstand und Neid in der Stadt. Wie kamen diese gewöhnlichen Leute, Künstler auch noch dazu, eine eigene Kirche haben zu wollen? Sogar der König hatte in seiner Residenz nur eine kleine Kapelle. Aber just zu dieser Zeit hatte die Katholische Kirche einen neuen Heiligen kreiert, den wir alle kennen, weil er an vielen Brücken rumsteht: Der Nepomuk. Und der hatte zu dieser Zeit noch nirgendwo eine Kirche. So erklärten die Asambrüder, sie wollten eine Nepomukkirche bauen. Und gleich hatten sie die Geistlichkeit auf ihrer Seite - und wir haben heute ein wirklich sehenswertes Schmuckstück im Zentrum von München.

Das Foto ist nur ein müdes Echo - die Pracht sollte man in natura sehen!

#56:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 23.09.2012, 12:02
    —
Das erschlägt einen ja. Brutal.
Da gegen ist die Wieskirche in ihrem Rokoko ja noch freundlich und dezent:

#57:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 23.09.2012, 12:09
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
die Pracht sollte man in natura sehen!

Scheiss drauf!

Nach diesem Prinzip funktioniert auch die heutige Kirche, Banken und Grosskonzerne, sie sind diejenigen die heutzutage die 'prächtigen' Bauten brauchen, die heutigen Kathedralen. Mit solcher "Pracht" festigt man Macht.

Gemäß dem NT geht es aber nicht um Gebäude, da ist der Mensch selbst der Stein der mit vielen anderen Steinen zu einem Haus zusammengefügt wird: "lasst euch auch selbst als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus". Der Mensch selbst soll die Pracht sein, kein verficktes Gebäude.

#58:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 23.09.2012, 13:23
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
die Pracht sollte man in natura sehen!

Scheiss drauf!

Nach diesem Prinzip funktioniert auch die heutige Kirche, Banken und Grosskonzerne, sie sind diejenigen die heutzutage die 'prächtigen' Bauten brauchen, die heutigen Kathedralen. Mit solcher "Pracht" festigt man Macht.



Das komische dabei:
Hat man schon mal gehört, dass es früher zu Ausschreitungen gekommen ist, wegen den Bau des kölner Doms?

Wo heutzutage "Prachtbauten" entstehen für Bürger, in Form von Bahnhöfe oder Flughäfen, gehen komischerweise die Leute massenweise auf der Straße zum Protestieren.

#59:  Autor: DesperadoxWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 23.09.2012, 14:34
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
In München in der Sendlingerstraße gibt es die "Asam-Kirche" - ein wahres Kleinod des Barocks. Eigentlich heißt sie "St. Nepomuk".
Die Brüder Asam hatten dort drei nebeneinander liegende Häuser gekauft. Eines wollten sie als Wohnsitz nutzen, das mittlere zu einer Kirche umbauen und das rechte dann als Pfarrhaus. Das gab Widerstand und Neid in der Stadt. Wie kamen diese gewöhnlichen Leute, Künstler auch noch dazu, eine eigene Kirche haben zu wollen? Sogar der König hatte in seiner Residenz nur eine kleine Kapelle. Aber just zu dieser Zeit hatte die Katholische Kirche einen neuen Heiligen kreiert, den wir alle kennen, weil er an vielen Brücken rumsteht: Der Nepomuk. Und der hatte zu dieser Zeit noch nirgendwo eine Kirche. So erklärten die Asambrüder, sie wollten eine Nepomukkirche bauen. Und gleich hatten sie die Geistlichkeit auf ihrer Seite - und wir haben heute ein wirklich sehenswertes Schmuckstück im Zentrum von München.

Das Foto ist nur ein müdes Echo - die Pracht sollte man in natura sehen!
Boah!

#60:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 24.09.2012, 11:52
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Das erschlägt einen ja. Brutal.

Och nee, also in natura durchaus ein Augenschmaus. Es ist ja auch ein sehr winziges Kirchlein. Besonders raffiniert und hier auf dem miesen Photo nicht zu erkennen: Hoch oben schwebt da frei in der Luft eine weiße Taube. Wenn man ganz genau hinsieht, erkennt man den Trick: Ihre Flügelspitzen sind an den Flügelspitzen zweier Engel aufgehängt.



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