perlbloke hat folgendes geschrieben: |
Dabei hab ich mich gefragt, was eigentlich die bessere Voraussetzung bildet, um die Schönheit unserer Natur tatsächlich schätzen zu wissen. Ein theozentrisches Weltbild, in dem vor nicht allzu langer Zeit ein allmächtiger Schöpfer die Erde geschaffen hat oder ein atheistisches, darwinistisches Weltbild.
Ich meine, dass ich von einem atheistischen Standpunkt aus, die Natur wesentlich besser zu schätzen weiß, als eine Welt, in der sich im Lauf von hunderten Millionen Jahren eine überweltigende Vielzahl von Spezies entwickelt hat, von denen der Mensch nur einen kleinen Teil bildet. |
perlbloke hat folgendes geschrieben: |
Was ist schon für einen allmächtigen Gott dabei, eine solche Welt ins Leben zu rufen? Ein kleines Spielchen, in dem der Mensch die Hauptrolle einnimmt und sich `die Welt untertan [machen soll]'. |
Spekulatia hat folgendes geschrieben: |
Der menschliche Geist ist also in einer stummen, willenlosen, schlechten Welt gefangen, die unterdrückt und kontrolliert werden kann, soll und muss. |
Spekulatia hat folgendes geschrieben: | ||||
Das Entscheidende dabei ist, dass der Gott in der ersten Version von der Erde unabhängig ist. Er erschafft alles, ist aber nicht Teil der Erde, wodurch die Erde zum leblosen Objekt degradiert wird. Diese Abwertung geht hier weiter:
Auch der brennende Busch ist nur ein neutrales Werkzeug, das erst dadurch, dass Gott "hineinfährt" überhaupt eine Bedeutung erlangt. In gewisser Weise kann auch die Befruchtung Mariae (geek pride ) so gedeutet werden, usw. Und in perfekter Analogie dazu wird auch "das Fleischliche" des Menschen als dreckig (tierisch), minderwertig und sündig abgewertet. Die Erde ist ein lebloser Ball, Tiere (zu denen Menschen *natürlich* nicht gehören) & Pflanzen sind ebenso leblos, unsere Körper sind sündig, das irdische Leben ist ein Jammertal, die einzige Hoffnung liegt in (natürlich rein geistiger) Erlösung. Der menschliche Geist ist also in einer stummen, willenlosen, schlechten Welt gefangen, die unterdrückt und kontrolliert werden kann, soll und muss. Keine besonders gute Voraussetzung dafür, die Natur wertzuschätzen |
AntagonisT hat folgendes geschrieben: | ||
Hört sich an, als ob Gott ziemliche Scheiße gebaut hätte.. |
Spekulatia hat folgendes geschrieben: | ||||
Na, hör mal. Würdest du Leuten, denen du unbedingt klar machen willst, dass sie von dir abhängig sind, erzählen, dass sie Teil einer wunderschönen, erhaltenswerten Welt sind, dass sie ihr Leben genießen und ihre Körper & Mitkreaturen gut behandeln sollen? Am Ende entdecken sie dann, dass die Erde der Himmel sein kann und hypothetisches du nur ein mieses kleines Graugesicht (mag das Wort) bist, das es nicht ertragen kann, dass es nicht allen so schlecht geht wie dir. |
perlbloke hat folgendes geschrieben: |
Und da wundert's einen noch, dass es Zivilisationsflüchtige gibt, die ihr Glück irgendwo in Alaska oder sonstwo suchen (und auch da nicht finden, hab neulich einen Artikel drüber gelesen wie weit der Arm der Bürokratie reicht). Durch dieses naturfeindliche Weltbild ist das Christentum (und der Großteil der anderen Religionen wohl auch) ultimativ auch menschenfeindlich. |
Sanne hat folgendes geschrieben: |
Es gibt zahlreiche Psalmen, Kirchenlieder und Predigten, die das Lob Gottes mit der Schönheit der Natur verbinden.
Es gibt die Bewegung Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung, unter derem Motto weltweite und lokale christliche Initiaven zusammengefaßt sind. ob Öko-Christen und Friedensbewegungschristen zahlreicher oder einflußrreicher als Christen mit "naturfeindlichem um menschenfeindlichem Weltbild" (Zitat Perlbloke) weiß ich nicht, aber sie sind sehr häufig. Als ich Christ war, war für mich die Natur Abbild der Herrlichkeit Gottes, und ich fand sie verehrens- und schützenswert. Auch fand ich, daß Menschen zum Frieden berufen seien (selig sind die Friedensstifter usw) An meiner grundsätzlichen Natur- und Friedensliebe hat sich durch meine Bekehrung zum Atheismus nichts geändert. Und immer noch empfinde ich starke Emotionen bei manchen Naturerlebnissen. Bloß ich spreche dann kein Lobgebet mehr. |
perlbloke hat folgendes geschrieben: |
"..."
Mich würde interessieren was die anderen dazu meinen. perlbloke |
Spekulatia hat folgendes geschrieben: | ||
Das wollte ich jetzt nicht so offen sagen Ja, du hast recht, die ökologischen Probleme, die wir momentan haben, folgen logisch aus so einer Philosophie. Wenn wir unsere Körper - und letztendlich die ganze materielle Welt (man bedenke, dass "Materie" von mater - Mutter kommt) - nicht hassen und/oder als minderwertig betrachten würden, wie könnten wir dann zulassen, dass jemand Gift auf unser Essen tut, Wasser, Luft und Erde vergiftet und uns auf lange Sicht unserer Existenzgrundlage beraubt? Generell kann man vielleicht sagen, dass es darauf ankommt, ob der Gott / die Götter der Religion abstrakt sind oder mit der materiellen Welt verbunden. Wenn man sich die heidnischen Götter ansieht, die im Donner und in den Sternen, im Prasseln des Regens und in der großen Eiche in der Dorfmitte sind, lässt das auf ein ganz anderes Weltbild schließen als ein Gott, der von der Welt getrennt ist. Wenn die Erde selbst lebendig und göttlich ist, führt das einfach zu einer anderen (weniger selbstzerstörerischen) Herangehensweise an das Leben. Das Selbe kann man von nichtmenschlichen Tieren und von Pflanzen sagen. Wenn in der einen Kultur der Sternengott ein Fisch ist, in der anderen der Lichtgott einen Falkenkopf hat und in wieder einer Anderen die ersten Menschen aus einer Esche und einer Ulme entstanden sind, verbindet das den Menschen viel enger mit seiner Umwelt, "bindet ihn ein" und führt zu einem anderen Umgang mit Tieren und Pflanzen. |
perlbloke hat folgendes geschrieben: |
Dabei hab ich mich gefragt, was eigentlich die bessere Voraussetzung bildet, um die Schönheit unserer Natur tatsächlich schätzen zu wissen. Ein theozentrisches Weltbild, in dem vor nicht allzu langer Zeit ein allmächtiger Schöpfer die Erde geschaffen hat oder ein atheistisches, darwinistisches Weltbild. |
Zitat: |
Ich mag die Natur. |
kolja hat folgendes geschrieben: |
Ich mag die Natur. |
Autoterrorist hat folgendes geschrieben: |
Stimmt auch sicherlich mit deiner umweltbewussten Lebenseinstellung überein? Ich rieche Doppelmoral. |
Sehwolf hat folgendes geschrieben: |
ich kann mit der "Natur" da draussen nicht wirklich viel anfangen. Gut teilweise ist sie ganz praktisch. Joggen tue ich zB lieber im Wald. Der Boden ist weicher, besser für die Gelenke, die Bäume spenden Schatten und so. Ja gut und wenn man mit dem Rad durch den Wald fetzt ists wegen der holprigen Wege. Die machen ja mehr Spass mit dem Bike als auf Asphalt.
Genaugenommen kenne ich eigentlich kaum naturbelassene Natur, woher auch und wozu? Klar ist's gut, dass es die Natur da draussen gibt, schade dass sie soweit weg von mir ist, dass es nicht mehr soviel davon gibt und das wenige dann in so schlechtem Zustand ist. Andererseits juckts mich schon, wenn ich ne halbe Stunde ohne Decke auf ner Wiese rumlieg, und das sind ja idR nichtmal natürliche Wiesen. Man gewöhnt sich natürlich schnell dran. Bei der BW lag ich mal 3 tage völlig alleine in nem Wald rum, viel Mücken und Krabbelzeuchs und so, das nervt ne Weile, irgendwann war es aber egal. Es war halt langweilig wie Sau, das störte wirklich. Total interessant finde ich, ist zu erfahren wie Natur funktioniert. Die Koevolution von nem Kolibri und irgend einer beknackten Orchidee. Weisse Haie, die plötzlich lernen Albatrosse aus der Luft zu schnappen und so, total spannend und abgefahren. Das ist echt geil. Mir sonen Kolibir angucken? Oder ne Orchidee? Nöö das ist doch stinklangweilig. Den weissen Hai schon eher, aber das wäre wegen der Action. |
Thao hat folgendes geschrieben: |
Traurig. Du hast viel verpasst in deinem Leben. |
Zitat: |
Ich verstehe nicht? |
Zitat: |
Um die Natur zu achten müssen wir auch alle Wesen in ihr achten, was durch den Monotheismus ausgeschlosen ist, da dieser nur den Menschen in den Mittelpunkt stellt. |
Sehwolf hat folgendes geschrieben: |
ich kann mit der "Natur" da draussen nicht wirklich viel anfangen. Gut teilweise ist sie ganz praktisch. Joggen tue ich zB lieber im Wald. Der Boden ist weicher, besser für die Gelenke, die Bäume spenden Schatten und so. Ja gut und wenn man mit dem Rad durch den Wald fetzt ists wegen der holprigen Wege. Die machen ja mehr Spass mit dem Bike als auf Asphalt.
Genaugenommen kenne ich eigentlich kaum naturbelassene Natur, woher auch und wozu? |
Autoterrorist hat folgendes geschrieben: | ||
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Autoterrorist hat folgendes geschrieben: | ||
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Autoterrorist hat folgendes geschrieben: | ||
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Sehwolf hat folgendes geschrieben: |
ich kann mit der "Natur" da draussen nicht wirklich viel anfangen. Gut teilweise ist sie ganz praktisch. Joggen tue ich zB lieber im Wald. Der Boden ist weicher, besser für die Gelenke, die Bäume spenden Schatten und so. Ja gut und wenn man mit dem Rad durch den Wald fetzt ists wegen der holprigen Wege. Die machen ja mehr Spass mit dem Bike als auf Asphalt.
Genaugenommen kenne ich eigentlich kaum naturbelassene Natur, woher auch und wozu? Klar ist's gut, dass es die Natur da draussen gibt, schade dass sie soweit weg von mir ist, dass es nicht mehr soviel davon gibt und das wenige dann in so schlechtem Zustand ist. Andererseits juckts mich schon, wenn ich ne halbe Stunde ohne Decke auf ner Wiese rumlieg, und das sind ja idR nichtmal natürliche Wiesen. Man gewöhnt sich natürlich schnell dran. Bei der BW lag ich mal 3 tage völlig alleine in nem Wald rum, viel Mücken und Krabbelzeuchs und so, das nervt ne Weile, irgendwann war es aber egal. Es war halt langweilig wie Sau, das störte wirklich. Total interessant finde ich, ist zu erfahren wie Natur funktioniert. Die Koevolution von nem Kolibri und irgend einer beknackten Orchidee. Weisse Haie, die plötzlich lernen Albatrosse aus der Luft zu schnappen und so, total spannend und abgefahren. Das ist echt geil. Mir so nen Kolibri angucken? Oder ne Orchidee? Nöö das ist doch stinklangweilig. Den weissen Hai schon eher, aber das wäre wegen der Action. |
perlbloke hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich frage mich oft wie weit man heutzutage noch, wenigstens in unserer Gesellschaft, die Natur wirklich `entsprechend' (was genau meinst Du denn damit) behandeln kann. Ich bemühe mich zwar so umweltbewusst wie möglich zu leben aber auf den Luxus neuzeitlicher Errungenschaften (Auto, Flugzeug, Kunststoffe...) will doch auch niemand mehr wirklich verzichten. |
perlbloke hat folgendes geschrieben: | ||
Ist ne Einstellung, die ich zwar respektiere, aber nicht wirklich nachvollziehen kann. Für mich ist die Natur auch ein wichtiger Ausgleich, nachdem ich den ganzen Tag vor dem Monitor gesessen bin. Ich wohne glücklicherweise am Stadtrand und hab genug Grün vor der Haustür. Aber sowas ist eben ganz einfach Geschmackssache, ich finde die Flora genau so spannend wie die Fauna (was sich auch in meinem Gewächshaus... äh, meiner Wohnung wiederspiegelt ). |
Sehwolf hat folgendes geschrieben: | ||||||
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