Wie friedlich ist unser Frieden ?
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#31:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 25.10.2003, 11:32
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Gamelan hat folgendes geschrieben:
Ich denke, ein wesentlicher Grund für den großen Unfrieden in unserer sogenannten "friedlichen" Gesellschaft ist, daß viele Menschen noch nicht einmal mit sich selbst klar kommen.

Denn wenn der Mensch mit sich selbst nicht klar kommt, wie sollte er da mit anderen Menschen klar kommen!


Das finde ich eine sehr interessante und auch richtige These. Dennoch: Könntest Du das vielleicht noch etwas genauer verifizieren oder eingrenzen? Was genau meinst Du mit "sich selber nicht klar kommen"?

#32:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 25.10.2003, 11:38
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Gamelan hat folgendes geschrieben:
Ich denke, ein wesentlicher Grund für den großen Unfrieden in unserer sogenannten "friedlichen" Gesellschaft ist, daß viele Menschen noch nicht einmal mit sich selbst klar kommen.

Denn wenn der Mensch mit sich selbst nicht klar kommt, wie sollte er da mit anderen Menschen klar kommen!


Das finde ich eine sehr interessante und auch richtige These. Dennoch: Könntest Du das vielleicht noch etwas genauer verifizieren oder eingrenzen? Was genau meinst Du mit "sich selber nicht klar kommen"?



#33:  Autor: Gamelan BeitragVerfasst am: 25.10.2003, 17:35
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Das finde ich eine sehr interessante und auch richtige These. Dennoch: Könntest Du das vielleicht noch etwas genauer verifizieren oder eingrenzen? Was genau meinst Du mit "sich selber nicht klar kommen"?

Ich bin der Meinung, dass Konflikte zwischen den Menschen, ebenso ein Hinweis auf die Konflikte im einzelnen Menschen selbst sind.

Für mich sind bestimmte Faktoren, die im einzelnen Menschen selbst verwurzelt sind (wie Egoismus. Hunger, Aggression), die Ursache für die Konflikte zwischen den Menschen.

#34:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.10.2003, 18:04
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Gamelan hat folgendes geschrieben:
Für mich sind bestimmte Faktoren, die im einzelnen Menschen selbst verwurzelt sind (wie Egoismus. Hunger, Aggression), die Ursache für die Konflikte zwischen den Menschen.
In dieser Allgemeinheit nahezu eine Tautologie ... ohne einzelne Menschen keine Konflikte zwischen Menschen.

#35:  Autor: Gamelan BeitragVerfasst am: 25.10.2003, 20:36
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step hat folgendes geschrieben:
In dieser Allgemeinheit nahezu eine Tautologie ... ohne einzelne Menschen keine Konflikte zwischen Menschen.

Natürlich sind diese Faktoren bei den Menschen unterschiedlich ausgeprägt.

Die Aggression z.B. ist in jedem Menschen verwurzelt, sie kommt aber bei manchen mehr zum Ausbruch. Es gibt mehrere Gründe dafür: sexuelle Frustration, übersteigertes Geltungsbedürfnis, Machtstreben, Minderwertigkeitskomplexe usw.

#36:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.10.2003, 22:03
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Aber die strittigen Fragen sind doch typischerweise:

- Kann man ungestraft von einer "Verwurzelung im einzelnen Menschen" sprechen, wenn er sexuell frustriert oder gar hungrig ist, oder handelt es sich um eine Art "Feld", das von ihm selbst, der Gesellschaft und der physischen Umwelt geprägt wird?

- Sind die hier zur Debatte stehenden Verhaltensweisen (z.B. überdurchschnittliche Aggressivität) entwicklungsgeschichtlich "sinnvoll" und wozu? Haben sie vielleicht, auf das Überleben der Art bezogen, auch heute noch einen Nutzen, und ist diese Frage zynisch oder nicht?

gruß/step

#37:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 25.10.2003, 22:14
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step hat folgendes geschrieben:
- Kann man ungestraft von einer "Verwurzelung im einzelnen Menschen" sprechen, wenn er sexuell frustriert oder gar hungrig ist, oder handelt es sich um eine Art "Feld", das von ihm selbst, der Gesellschaft und der physischen Umwelt geprägt wird?


Vielleicht lese ich gerade zu viel in "Stollbergs Inferno". Ich verstehe diese Frage nicht. Am Kopf kratzen

Zitat:
- Sind die hier zur Debatte stehenden Verhaltensweisen (z.B. überdurchschnittliche Aggressivität) entwicklungsgeschichtlich "sinnvoll" und wozu? Haben sie vielleicht, auf das Überleben der Art bezogen, auch heute noch einen Nutzen,...


"Überdurchschnittliche" Aggressivität halte ich für entwicklungsgeschichtlich unsinnig, gerade wenn es um Lebewesen geht, die lt. sozialem Muster in "Rudeln" leben. Bei Wölfen/Hunden (ich ziehe diesen Vergleich immer gerne, weil diese Tiere im sozialen Verhalten dem Menschen sehr ähnlich sind) bekommt z. B. von einem weiblichen Tier nicht der Rüde den Zuschlag, der am aggressivsten Konkurrenten angeht und sich als Stärkerer behauptet, sondern der Charmanteste. Denn auch der wird eher geneigt sein, ihren Welpen gegenüber moderat aufzutreten.

Zitat:
... und ist diese Frage zynisch oder nicht?


Nicht zynisch. Mr. Green

#38:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.10.2003, 22:20
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Heike N. hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
- Kann man ungestraft von einer "Verwurzelung im einzelnen Menschen" sprechen, wenn er sexuell frustriert oder gar hungrig ist, oder handelt es sich um eine Art "Feld", das von ihm selbst, der Gesellschaft und der physischen Umwelt geprägt wird?
Vielleicht lese ich gerade zu viel in "Stollbergs Inferno". Ich verstehe diese Frage nicht. Am Kopf kratzen
Naja, "Verwurzelung im einzelnen Menschen" klingt so, als sei jeder für sein Leid verantwortlich.
Heike N. hat folgendes geschrieben:
... bekommt z. B. von einem weiblichen Tier nicht der Rüde den Zuschlag, der am aggressivsten Konkurrenten angeht und sich als Stärkerer behauptet, sondern der Charmanteste. Denn auch der wird eher geneigt sein, ihren Welpen gegenüber moderat aufzutreten.
Laut Spieltheorie kann es für die Stabilität und damit das Überleben der Gemeinschaft / Art trotzdem nützlich sein, wenn es aggressive Abweichler gibt - selbst wenn diese sich schlechter fortplanzen.

gruß/step

#39:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 25.10.2003, 22:29
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step hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
- Kann man ungestraft von einer "Verwurzelung im einzelnen Menschen" sprechen, wenn er sexuell frustriert oder gar hungrig ist, oder handelt es sich um eine Art "Feld", das von ihm selbst, der Gesellschaft und der physischen Umwelt geprägt wird?
Vielleicht lese ich gerade zu viel in "Stollbergs Inferno". Ich verstehe diese Frage nicht. Am Kopf kratzen
Naja, "Verwurzelung im einzelnen Menschen" klingt so, als sei jeder für sein Leid verantwortlich.


OK. Ich denke, dass jeder Mensch durch seine Umwelt geprägt wird (im Vakuum befindet sich niemand). Insofern sind auch andere Menschen an seinem Leid "beteiligt".

Hier stellt sich aber die Frage, bis zu welchem Grad man dieses als Entschuldigung benutzen kann, um die Verantwortung für sein Tun (oder auch für sein Leid) abzuschieben. Nach meinen Überlegungen ist man dann ganz fix bei Hiob und seinem Erdulden diverser "Schicksalsschläge", oder grundsätzlich bei einer quasi-religiösen Abgabe seiner Verantwortung.

Zitat:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
... bekommt z. B. von einem weiblichen Tier nicht der Rüde den Zuschlag, der am aggressivsten Konkurrenten angeht und sich als Stärkerer behauptet, sondern der Charmanteste. Denn auch der wird eher geneigt sein, ihren Welpen gegenüber moderat aufzutreten.
Laut Spieltheorie kann es für die Stabilität und damit das Überleben der Gemeinschaft / Art trotzdem nützlich sein, wenn es aggressive Abweichler gibt - selbst wenn diese sich schlechter fortplanzen.


Kannst du ein Beispiel nennen? Und wie definierst du "Aggression" (auch im weitesten Sinn)? Könnte damit auch ein Auflehnen gegen Konventionen gemeint sein, die "schon immer" so verfolgt wurden und somit Stillstand bedeuten (können)?

#40:  Autor: Gamelan BeitragVerfasst am: 26.10.2003, 07:57
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Heike N. hat folgendes geschrieben:
Bei Wölfen/Hunden (ich ziehe diesen Vergleich immer gerne, weil diese Tiere im sozialen Verhalten dem Menschen sehr ähnlich sind) bekommt z. B. von einem weiblichen Tier nicht der Rüde den Zuschlag, der am aggressivsten Konkurrenten angeht und sich als Stärkerer behauptet, sondern der Charmanteste. Denn auch der wird eher geneigt sein, ihren Welpen gegenüber moderat aufzutreten.

Sicherlich gibt es bei vielen Tieren ( Wölfe, Affen etc. ) ähnliche soziale Verhaltensweisen wie beim Menschen, nur mit dem Unterschied, daß Tiere ihre Auseinandersetzungen und Konflikte ehrlicher ( weil offensichtlicher ) austragen, Menschen dagegen oft aber versteckt.

#41:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 27.10.2003, 09:02
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Gamelan hat folgendes geschrieben:
Sicherlich gibt es bei vielen Tieren ( Wölfe, Affen etc. ) ähnliche soziale Verhaltensweisen wie beim Menschen, nur mit dem Unterschied, daß Tiere ihre Auseinandersetzungen und Konflikte ehrlicher ( weil offensichtlicher ) austragen, Menschen dagegen oft aber versteckt.
Das stimmt nicht! Gerade bei Rudeltieren (Wölfe, Affen,...) ist zu beobachten, daß bei Konflikten eines Heranwachsenden mit dem Leittier, der Heranwachsende zuerst Allianzen bildet. Genauso, wie das Leittier seine Allianzen pflegt. Bei Ausbruch des Konflikts muß dann Farbe bekannt werden...
Taüschung und Lüge ist ein altes Rezept, daß die Evolution immer wieder hervorbringt. zwinkern

#42:  Autor: Gamelan BeitragVerfasst am: 27.10.2003, 09:39
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ric hat folgendes geschrieben:
Taüschung und Lüge ist ein altes Rezept, daß die Evolution immer wieder hervorbringt.

Tiere handeln ausschließlich nach ihrem Instinkt.

Ich glaube das "Lügen" ist dann doch eher eine ausschließlich menschliche Domäne.

Aber zugegebener Maßen, verhalten sich viele Menschen auch nicht wesentlich kultivierter als Tiere.

#43:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 27.10.2003, 09:51
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Gamelan hat folgendes geschrieben:
Tiere handeln ausschließlich nach ihrem Instinkt.
Tiere haben angeborene Instinkte, genauso wie Menschen. Tiere lernen, genauso wie Menschen. Menschen handeln instinktiv, genauso wie Tiere. Was ist eigentlich der Unterschiede zwischen Mensch und Tier?
Gamelan hat folgendes geschrieben:
Ich glaube das "Lügen" ist dann doch eher eine ausschließlich menschliche Domäne.
Glauben kannst Du viel. zwinkern
Tiere lügen nicht nur anhand von Instinkten und ihrer genetischen Ausstattung (z.B. Mimikry) sondern viele Tiere sind in der Lagen Täuschungsstrategien zu entwickeln. Unter verschiedenen Rudeln derselben Tierart (z.B Wölfe ) hat man verschiedene Strategien der Täuschung ihrer Rudelmitglieder gefunden. Diese Strategien können dann nicht errerbt sein, sondern müssen erlernt worden sein.
Gamelan hat folgendes geschrieben:
Aber zugegebener Maßen, verhalten sich viele Menschen auch nicht viel kultivierter als Tiere.
Diese Aussage hat nur dann einen Sinn, wenn Du Tiere anhand menschlicher (Kultur)maßstäbe bewertest, und umgekehrt. Wolltest Du das?

#44:  Autor: Gamelan BeitragVerfasst am: 27.10.2003, 10:18
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ric hat folgendes geschrieben:
Diese Aussage hat nur dann einen Sinn, wenn Du Tiere anhand menschlicher (Kultur)maßstäbe bewertest, und umgekehrt. Wolltest Du das?

Wenn Du mich so fragst, würde ich gerne auf das eigentliche Thema wieder zurückkommen.

Ich denke nämlich, daß es in unserer sogenannten "friedlichen Gesellschaft" nahezu unmöglich ist friedlich zu leben.

Das Problem ist, daß man jederzeit gezwungen wird den "Frieden", sofern vorhanden, wenn nötig mit Gewalt zu verteidigen. Sonst ergeht es einem wie den friedlichen und gewaltlosen tibetischen Mönchen, die von den Chinesen abgeschlachtet wurden.

#45:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 27.10.2003, 10:29
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Gamelan hat folgendes geschrieben:
...Ich denke nämlich, daß es in unserer sogenannten "friedlichen Gesellschaft" nahezu unmöglich ist friedlich zu leben.....
Wieso ist es Dir persönlich unmöglich friedlich zu leben? Ich schätz mal bei weitem die meisten Menschen leben in unserer Gesellschaft friedlich. Am Kopf kratzen
Oder hast Du eine sehr strenge Definition von "friedlich"?

#46:  Autor: Gamelan BeitragVerfasst am: 27.10.2003, 10:42
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ric hat folgendes geschrieben:
Ich schätz mal bei weitem die meisten Menschen leben in unserer Gesellschaft friedlich.

Wie ich bereits erwähnte, gibt es in unserer Gesellschaft hinter der "Friede, Freude, Eierkuchen" Fassade, viel Streit, Konflikte, Machtkämpfe, Gewalt, Verbrechen, Mord etc.

Hier von "Frieden" zu sprechen halte ich für Heuchelei.

#47:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 27.10.2003, 10:51
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Also, Gamelan, es fängt so an, du wirst nicht grade gewaltlos geboren, sondern wirst auf diese Welt gedrückt, gepreßt, oder gezogen... bzw schon 9 Monate vorher haben sich die Spermien geschubst und gedrängelt und sich gegenseitig niedergemacht, nur das stärkste, schnellste, trickreichste ....

#48:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 27.10.2003, 10:56
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Gamelan hat folgendes geschrieben:
ric hat folgendes geschrieben:
Ich schätz mal bei weitem die meisten Menschen leben in unserer Gesellschaft friedlich.

Wie ich bereits erwähnte, gibt es in unserer Gesellschaft hinter der "Friede, Freude, Eierkuchen" Fassade, viel Streit, Konflikte, Machtkämpfe, Gewalt, Verbrechen, Mord etc.

Hier von "Frieden" zu sprechen halte ich für Heuchelei.
Das scheint der Knackpunkt zu sein. Wenn ich bedenke, daß meine zwei Söhne sich gestern darum gestritten haben, wer die letzten Cornflakes bekommt ....
Dann lebe ich scheinbar auch nicht in einer friedlichen Gesellschaft. zynisches Grinsen

Aber ich setze die Hürden tiefer. Sie haben gestritten, und der kleinere hat seinen Willen bekommen. Ein Sieg für den Frieden. Auf den Arm nehmen

#49:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 27.10.2003, 10:58
    —
ric hat folgendes geschrieben:
Aber ich setze die Hürden tiefer. Sie haben gestritten, und der kleinere hat seinen Willen bekommen. Ein Sieg für den Frieden. Auf den Arm nehmen


Richtig friedlich wäre es gewesen, wenn sie freiwillig geteilt hätten. Cool

#50:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 27.10.2003, 11:00
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
ric hat folgendes geschrieben:
Aber ich setze die Hürden tiefer. Sie haben gestritten, und der kleinere hat seinen Willen bekommen. Ein Sieg für den Frieden. Auf den Arm nehmen
Richtig friedlich wäre es gewesen, wenn sie freiwillig geteilt hätten. Cool
Es war nur noch eine Handvoll da. zwinkern
Sonst hätten sie sich auch nicht gestritten.

#51: Re: Wie friedlich ist unser Frieden ? Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 27.10.2003, 19:23
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ric hat folgendes geschrieben:
Alzi hat folgendes geschrieben:
Ja, was treibt wohl die Eltern in Deutschland dazu, ihre Kinder zu schlagen und zu terrorisieren?
Vielleicht weil dieses Verhalten gesellschaftlich aktzeptiert ist und für die Täter keinerlei negative Folgen hat - wer weiß ...
Und weil Alkoholtrinken gesellschaftlich akzeptiert ist, saufst Du Dich jeden Abend zu?


Das sicher nicht. Aber es macht natürlich schon einen Unterschied, ob jemand wegen eines Verhaltens in die Kritik gerät oder aber nicht.

Im übrigen ist dein Vergleich wenig aussagekräftig, da die Gründe für Alkoholkonsum und für Gewalt gegen Kinder doch recht unterschiedlich sind. (Alkoholkonsum befriedigt gewisse Bedürfnisse, Gewaltausübung geschieht für gewöhnlich nicht zur Bedürfnisbefriedigung - außer bei Notwehr, natürlich zwinkern)

#52: Re: Wie friedlich ist unser Frieden ? Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 27.10.2003, 19:29
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Sanne hat folgendes geschrieben:
Betrifft nur den Teil der Gesellschaft, der Gewalt gegen Kinder tatsächlich akzeptiert und/oder ausübt (Eine Mehrheit oder Minderheit? Wieviel % ?):


(Deutliche) Mehrheit, aber Zahlenangaben kann oich nicht machen, da ich keine entsprechenden Untersuchungsergebnisse kenne (gfalls es socleh Untersuchungen überhaupt gibt)

Sanne hat folgendes geschrieben:
Wer Gewalt gegen Kinder ausübt, akzeptiert diese auch. Wer Gewalt gegen Kinder akzeptiert, übt diese auch aus Mit den Augen rollen


Beide Male nein. Erstens steht das Handeln der Menschen nicht immer im Einklang mit ihren Überzeugungen (So dass viele Menschen Dinge tun, die sie für falsch halten), zweitens kommt es gar nicht mal selten vor, dass Menschen Dinge (bei anderen) akzeptieren, die ihnen selbst fernliegen. (Nicht jeder, der Homosexualität akzeptiert, ist deswegen schwul)

Und drittens gibts immer wal wieder auch das, was man Ausnahmesituationen nennt ...

#53:  Autor: AlziWohnort: Oberfranken BeitragVerfasst am: 27.10.2003, 19:56
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Sanne hat folgendes geschrieben:
Der Kinderschlägerismus wird ja von Generation zu Generation weitergegeben: Eltern, die ihre Kinder schlagen, behaupten immer, "Mir hat es als Kind auch nicht geschadet". Anstatt ernsthaft zu überlegen und nachzuspüren, wie sie als Kinder lieber behandelt worden wären. Da ist teilweise zuviel kaputt gegangen, ohne Hilfe von außen kommen sie aus diesen Traditionen nicht raus.


Das Kinderschlagen ist kein unwillkürlicher Automatismus, man kann Gewalt steuern, denn die Schläger prügeln ja auch keine fremden Kinder.
Kinderschläger betrachten Kinder oft als ihr Eigentum, als ihre persönlichen Sklaven.
Diese Einstellung wird vom Christentum/Judentum verstärkt oder sogar erst aufgebracht.

Ist die Geschichte mit dem Kindesopfer, derer sich die Pfaffen stolz brüsten, bereits vergessen?
Ein dem religösen Wahn verfallener Hebräer ist laut AT bereit, weil er Stimmen hört, seinen Sohn zu töten.

Hebräer verkauften ihre Kinder in die Sklaverei - so kann man natürlich auch reich werden, mit ein paar Frauen - die Töchter werden behalten, ebenfalls geschwängert und die Söhne, die man nicht selbst als Arbeitssklaven gebrauchen kann, verkauft.

Daß Väter ihre Töchter schwängern, ist ebenfalls diesem "Machwerk" zu entnehmen.


Die christlichen Baumwollfarmer haben sich ebenfalls Sklaven fangen lassen und die Sklavenfrauen dann geschwängert, um billigen Sklavennachwuchs zu zeugen. Daß die Arbeitssklaven ihre eigenen Kinder waren, hat diese Christenbrut anscheinend nicht weiter gestört, Hauptsache, sie waren billig.

#54:  Autor: AlziWohnort: Oberfranken BeitragVerfasst am: 27.10.2003, 20:10
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
Also, Gamelan, es fängt so an, du wirst nicht grade gewaltlos geboren, sondern wirst auf diese Welt gedrückt, gepreßt, oder gezogen...


Wenn Du schon die Geburt ansprichst, welche Merkbefreiten erzwingen denn bei der Geburt die Rückenlage?

#55:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 27.10.2003, 20:17
    —
Alzi hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Also, Gamelan, es fängt so an, du wirst nicht grade gewaltlos geboren, sondern wirst auf diese Welt gedrückt, gepreßt, oder gezogen...


Wenn Du schon die Geburt ansprichst, welche Merkbefreiten erzwingen denn bei der Geburt die Rückenlage?


Unter Schmerzen sollst du Kinder gebären. Cool

Aber tröste dich, Alzi: auch in der Hocke oder allen anderen wieder erfundenen Stellungen ist es noch genauso, als wenn du einen Elefanten durch ein Schlüsselloch quetschen musst. Spaßig ist das niemals, weder für Mutter noch für's Kind. Mit den Augen rollen

#56: Re: Wie friedlich ist unser Frieden ? Autor: AlziWohnort: Oberfranken BeitragVerfasst am: 27.10.2003, 20:27
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caballito hat folgendes geschrieben:
Beide Male nein. Erstens steht das Handeln der Menschen nicht immer im Einklang mit ihren Überzeugungen (So dass viele Menschen Dinge tun, die sie für falsch halten), zweitens kommt es gar nicht mal selten vor, dass Menschen Dinge (bei anderen) akzeptieren, die ihnen selbst fernliegen. (Nicht jeder, der Homosexualität akzeptiert, ist deswegen schwul)

Und drittens gibts immer wal wieder auch das, was man Ausnahmesituationen nennt ...


Es geht doch nicht darum, ob sich Menschen gegenseitig sexuelle Freude bereiten. So lange sie das einvernehmlich machen, ist dagegen nichts einzuwenden, auch wenn ich die Praktiken eventuell nicht akzeptiere.

Aber die Mißhandlung von Kindern ist nicht einvernehmlich und gilt, wenn sie unter Erwachsenen auftritt als strafbare Körperverletzung oder sogar als Folter. Wer Kinder schlägt, ohne sich professionelle Hilfe zu suchen, der gehört mE weggesperrt - die Kinder müssen geschützt werden.
Die Gesundheit, die körperliche und geistige Unversehrtheit von Kindern ist für mich ein höheres Gut, als die Freiheit von brutalen Kinderschlägern.

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Wann werden (leibeigene) Kinder bei uns endlich als Menschen angesehen?

#57:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 27.10.2003, 20:48
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ric hat folgendes geschrieben:
Ich bin der Meinung, wer Gewalt gegen Andere ausübt, den kümmert die gesellschaftliche Akzeptanz relativ wenig. Der jenige hat "Gründe" für sein Handeln die z.B. von mir teilweise nicht mehr nachvollzogen werden können.


Stimmt nicht. Klar gibt es Menschen, denen gesellschaftliche Akzeptanz schnuppe ist, aber für die Mehrheit gilt das nicht. Und für die anderen liefert die fehlende Akzeptanz einen Grund, auf Gewaltausübung zu verzichten, der mit ihren Gründen für diese in Konkurrenz tritt und so möglicherweise zu einem Überwiegen der Gegengründe beiträgt. Zielgruppe sind niemals die, die ohnehin kiene Gewalt anwenden, auch nicht die, denen es egal ist, sondern immer die, die sich beeinflussen lassen - und die gibt es eben auch.

#58:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 27.10.2003, 20:58
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Alzi hat folgendes geschrieben:
Affekt lasse ich aber nur sehr bedingt gelten, denn wie oft bringen einem die Arbeitskollegen oder eine Politesse auf 180 und man ohrfeigt sie trotzdem nicht.
Da kann sich nämlich auch der Kinderschläger plötzlich beherrschen, aber bei seinen Kindern angeblich nicht.


Wobei man aber auch nicht vergessen darf, dass es, wenn man mit Kindrn Zusammen ist, durchaus Situationen geben kann, in die man so mit Kollegen, Politessen etc nicht kommen kann, bzw. wo man sich dann eben verkrümelt oder sich achselzuckend sagt "Na dann lass ihn eben".

Ändert aber nichts daran, dass du natürlich grundsätzlich recht hast.

#59:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 27.10.2003, 21:05
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Fiktive Szene im Bus: [...]. Das ist eine Szene, die sehr übertrieben ist, aber in Fragmenten so immer wieder zu beobachten ist.


Wobei du einen ganz wesentlichen Aspekt dieser Szene zu erwähnen vergessen hast: Drumrum stehen sehr viele Leute, die die Mutter bös angucken, dass sich ihre Gören doch gefälligst anständig benehmen sollen, und von denen natürlich keiner auf die Idee kommt, selber einzugreifen.

Es wäre in so einer Situation oft schon hilfreich, wenn das Verhalten der Kinder nicht der Mutter zugerechnet würde.

Noch hilfreicher wäre es natürlich, wenn jemand, der es wagte, tatsächlich einzugreifen, nicht dafür, dass er es gewagt hat, anderer Leute Kinder anzugucken, aus dem Bus geprügelt würde.

In einer Gesellschaftt die die Kinder ernst nähme (und in der deshalb nicht die Mutter, sondern die Kinder als Quelle der Störung ausgemacht würden) und in der diese nicht dem elterlichen Exklusivzugriff unterlägen (und deshalb auch andere Fahrgäste diese zur Räson ziehen düften) sähe die gleiche Mutter sich vermutlich nicht zur Ohrfeige veranlasst.

#60:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 27.10.2003, 21:10
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Fiktive Szene im Bus: [...]. Das ist eine Szene, die sehr übertrieben ist, aber in Fragmenten so immer wieder zu beobachten ist.


Wobei du einen ganz wesentlichen Aspekt dieser Szene zu erwähnen vergessen hast: Drumrum stehen sehr viele Leute, die die Mutter bös angucken, dass sich ihre Gören doch gefälligst anständig benehmen sollen, und von denen natürlich keiner auf die Idee kommt, selber einzugreifen.

Es wäre in so einer Situation oft schon hilfreich, wenn das Verhalten der Kinder nicht der Mutter zugerechnet würde.

Noch hilfreicher wäre es natürlich, wenn jemand, der es wagte, tatsächlich einzugreifen, nicht dafür, dass er es gewagt hat, anderer Leute Kinder anzugucken, aus dem Bus geprügelt würde.

In einer Gesellschaftt die die Kinder ernst nähme (und in der deshalb nicht die Mutter, sondern die Kinder als Quelle der Störung ausgemacht würden) und in der diese nicht dem elterlichen Exklusivzugriff unterlägen (und deshalb auch andere Fahrgäste diese zur Räson ziehen düften) sähe die gleiche Mutter sich vermutlich nicht zur Ohrfeige veranlasst.


Du hast 100 Punkte und bekommst (irgendwann bei Gelegenheit) eine Waschmaschine. Lachen

Gerade deshalb habe ich die Mutter doch bestens beschrieben, oder? Eben in der Öffentlichkeit und eben alleine gelassen. Genau das war mein Anliegen. Weiter oben hatte ich das Phänomen (und das Problem) soziale Kleinstgruppe erwähnt. zwinkern



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