Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Ich verstehe nicht ganz, was du mir damit sagen willst. Ich habe Social Justice nicht bloß als eine Summe liberaler und progressiver Anliegen klassifiziert, sondern als eine bestimmte Art der Formulierung dieser Anliegen, nämlich in Begriffen von Identity Politics. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Wir haben eine ziemlich dominante Gruppe von FeministInnen, die behauptet für die dominierte Gruppe der Frauen zu sprechen, aber die Ziele der letzteren gar nicht kennt [...] |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Nur mal so als Scherz, es ist ja schon spät: Wir haben eine ziemlich dominante Gruppe von FeministInnen, die behauptet für die dominierte Gruppe der Frauen zu sprechen, aber die Ziele der letzteren gar nicht kennt, wie man am Gleichstellungsparadoxon sieht. |
Zitat: |
Die Mehrheit der Normalfrauen (ca. 70%), die den Genderismus ablehnen, wird von einer kleinen, meist kinderlosen und lesbisch veranlagten selbsternannten "Befreierinnen-Mehrheit" (Mann-Weiber) terrorisiert. Diese durch wissenschaftliche Studien belegte Schlussfolgerung kann leicht überprüft werden - man schaue sich nur die Physiognomien prominenter Gender-Damen an, und man wird diese These bestätigt finden. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Klar, es ist wissenschaftlich erwiesen und auch ganz leicht nachprüfbar, dass die Mehrheit der Frauen durch feministische lesbische Physiognomie terrorisiert wird.
Vollpfosten wie der da erzeugen bei mir eher Hemmungen davor, den Feminismus zu kritisieren. Ich will einfach nicht mit sowas in einen Sack gesteckt werden. Oder soll das so eine Art Scherz sein? |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
Scherz? .... |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Wer? |
Zitat: |
Dieser Fall wurde nun in einer Fülle von Lehrbüchern und Abhandlungen zum Paradebeleg jenes oben zitierten Paradigmas von der nachgeraden Bedeutungslosigkeit biologischer Faktoren für die Entwicklung der Geschlechtsidentität hochstilisiert und fand so Eingang auch in populärwissenschaftliche und geschlechterpolitische Diskurse. Dass Money selbst
schon in den siebziger Jahren einen explizit interaktionalen („biopsychosozialen“) Ansatz vertrat und immer wieder auf die Bedeutung biologischer Prädispositionen für die psychosexuelle Entwicklung verwies (s. z.B. Money 1977, 1988a, 1994, s.a. Zucker 1996), blieb dabei völlig unberücksichtigt: Zu schön „passte“ der Fall in den (soziologistisch geprägten) Zeitgeist. |
Zitat: |
10. Zusammenfassung
Allgemein kann postuliert werden: Sowohl bei der erziehungskonträren als auch bei der erziehungskonformen Entwicklung der Geschlechtsidentität handelt es sich um einen durch interagierende biologische, innerpsychische und soziokulturelle Faktoren bestimmten Entwicklungsprozess, der in der frühen Kindheit beginnt und erst nach der Pubertät zu einem relativen Abschluß kommt. „Kultur und Natur“, „Anlage und Erziehung“ sind einander nicht ausschließende, sondern vielmehr notwendig ergänzende und bedingende Mechanismen. Diese Interaktion von Natur und Kultur beginnt bereits vorgeburtlich: Stammesgeschichtlich Angepaßtes, evolutionär Überkommenes wird als genetisch Codiertes bereits pränatal strukturell und/ oder funktionell – schon im Wechselspiel mit der „inneren Umwelt“ des Föten, den intrauterinen Bedingungen – umgesetzt, nicht zuletzt durch die organisierende Wirkung von Hormonen auf das sich entwickelnde Gehirn. Postnatal beeinflußt das Kind von Anfang an durch sein So-Sein und -Handeln, seine Vigilanz, seine Expressibilität und seine Temperamenttönung – welche zunächst weitgehend den angesprochenen Prädispositionen folgen – die Reaktion und Verhaltensweisen seiner sozialen Umwelt (Eltern, peergroup usw.). Die soziale Umwelt ist aber zugleich in erheblichem Maße durch die Erwartungen darüber, wie ein Junge/ ein Mädchen sich zu verhalten habe, damit aber sehr stark vom gesellschaftlichen Stereotypien und kulturellen Implikationen geprägt. Die biotischen Prädispositionen wirken also wie eine Art „Raster“ zur Wirklichkeitserfassung. Die Struktur dieses Rasters verändert sich selbst wiederum durch die Assimilation von Realität im Prozeß der Tätigkeit: Das Kind organisiert seine Umwelt und wird zugleich von ihr organisiert. Wie es sich entwickelnden und durch eine Fülle von Einflußgrößen gesteuerten Systemen eigen ist, kommt der Zeitkomponente in diesem Prozeß eine wesentliche Bedeutung zu: Im Wechsel von Stabilität und Labilität kann in bestimmten Perioden der Entwicklung die Änderung eines ansonsten marginalen Strukturelements – beispielsweise eines Hormons oder einer bestimmten Elternkonstellation – das Bedingungsgefüge im gesamten System nachhaltig verändern. Derartige „kritische“ oder „sensible“ Perioden stellen Knoten- oder Schnittpunkte für die Interaktion von biotischen, psychischen und sozialen Faktoren dar. Werden und Sein als Mann oder Frau sind somit nicht durch einen einzelnen Faktor oder Befund erklärbar. Je stärker allerdings einer der Faktoren – sei er biologischer, psychischer oder soziokultureller Natur – in diesem komplexen biopsychosozialen Bedingungsgefüge vom Normalen abweicht, um so größer ist seine Penetranz. Dies entspricht jedoch nicht einer überwiegenden Bedeutung dieses Faktors im Zuge der normalen Entwicklung. Daraus folgt auch, dass die Interpretation eines singulären Verlaufs weder für das Überwiegen sozialisatorischer noch für jenes biologischer Einflussfaktoren benutzt werden kann: Um die Interaktion allgemein wirksamer biologischer und je individuell wirksamer psychodynamischer Faktoren abbilden zu können, bedarf es des ‘interaktionalen Einsatzes’ verschiedener Methoden, d.h. der Kombination „messender“ und „biographisch-rekonstruierender“ Verfahren. Für die Bewertung der Geschlechter sollten indes derartige Forschungsergebnisse keinen Ausschlag geben: Bewertungen hängen nicht von – wie auch immer gearteten – Befunden ab, sondern sind politisch-moralische Entscheidungen. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Harald Eia Ich dachte, der sei bekannt. |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
....
ausgesprochen wissenschaftlich sind auch die kommentare darunter... ... |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Dass auch biologische Faktoren bei der Entwicklung der Geschlechterrollen eine entscheidende Rolle spielen, lässt sich m.E. gar nicht sinnvoll bestreiten - schon weil biologische Faktoren im Wesentlichen der Grund dafür sind, dass Gesellschaften überhaupt Geschlechterrollen herausbilden, rein soziokulturell betrachtet gibt es dafür nämlich buchstäblich überhaupt keinen Grund. Das Problem ist, dass im politischen und populären Diskurs auf beiden Seiten Reduktionismen gefahren werden. Man muss sich z.B. nur mal im Internet (z.B. auf Candid) umsehen, wieviele Leute Geschlechterrollen ausschließlich biologisch definieren, was eben auch falsch ist. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Und? Was soll uns das jetzt sagen? Altes deutsches Sprichwort: Auch ein Katholiban säuft mal n' Korn. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ein kleiner Widerspruch: Es gibt einen soziokulturellen Grund für die Geschlechterrollen: Die biologischen Funktionen der Geschlechter im Gesamtverlauf der Reproduktion. |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
....
ist die faz nicht leitmedium? wen spricht sie an? wer liest sowas? na die, deren kommentare unten stehen. lehrer, ärzte, unternehmer usw. sinds. die sich einbilden, durchzublicken. weil sie eben die faz lesen. also: wie sie wirklich zu diesem thema stehen, an es herangehen wird durch die kommentare klar. unwissenschaftlich. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Heh, ja klar. Allerdings scheidet das eben auch aus, sobald man annimmt, dass das biologische Geschlecht auf soziokulturelle Geschlechterrollen gar keinen Einfluss hat. Ich hätte vielleicht schreiben sollen: Rein soziokulturell betrachtet gibt es für Geschlechterrollen keinen vernünftigen Grund. Aber das Problem liegt natürlich schon in der "reinen" Betrachtungsweise selbst. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: |
Aber es gibt doch biologische Gründe, Unterschiede bezw. Einwände zu machen. Es ist bspw. keine Ungleichbehandlung, wenn etwa die Bundeswehr als Kampfschwimmer nur Männer nimmt. Die haben nun mal die dickeren Muskeln und die schwereren Knochen, das kann auch Alice Schwarzer nicht ändern. |
Waldwuffel hat folgendes geschrieben: |
...diejenigen, die das Geschlecht als rein sozial kontruiert verstehen, die tatsächlich (noch) bestehenden Unterschiede notwendig auf eine noch immer vorhandene Ungleichbehandlung zurückführen wollen (was vor diesem Hintergrund ja auch naheliegt). .... |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||
Wozu da eine Geschlechterunterscheidung? Es gibt eine Menge Männer die nicht gut schwimmen, und da völlig falsch wären, und viele Frauen die besser als diese schwimmen. Wie wäre es einfach mit einem Test, und fertig? |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||
Wozu da eine Geschlechterunterscheidung? Es gibt eine Menge Männer die nicht gut schwimmen, und da völlig falsch wären, und viele Frauen die besser als diese schwimmen. Wie wäre es einfach mit einem Test, und fertig? |
Zitat: |
Ich glaube, dass die Einordnung in rechts und links nach wie vor ihre Gültigkeit hat. Für mich ist links, die Verteilungsfrage in den Mittelpunkt zu stellen und sich für weniger Ungleichheit und mehr soziale Sicherheit einzusetzen. Im Konflikt zwischen Beschäftigten und Kapital heißt das, auf der Seite höherer Löhne statt höherer Rendite zu stehen. Leider verbinden heute viele mit "links" etwas ganz anderes, etwa die Befürwortung von möglichst viel Zuwanderung oder abgehobene Gender-Diskurse, die mit dem Kampf um echte Gleichstellung wenig zu tun haben. Das bedauere ich sehr.
Sahra Wagenknecht |
astarte hat folgendes geschrieben: |
Wie wäre es einfach mit einem Test, und fertig? |
Zitat: |
Im Basis Fitness Test werden genetisch bedingte Geschlechter- sowie Altersunterschiede berücksichtigt. Da sich die Leistungsfähigkeit in einer Gesellschaft mit einer immer höheren Lebenserwartung laut Prof. Dr. Georg Hackfort verschiebt, wird der Geschlechtszuschlag bzw. der Alterszuschlag weiterhin angepasst, damit man bezugsgruppenspezifischen Grundlagen gerecht werde. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
https://www.heise.de/tp/features/Nationalsozial-in-den-Wahlkampf-3580672.html
Das hat nur am Rande etwas mit Gender-Politik zu tun, aber eigentlich auch nicht. Es geht um dieses Zitat:
Ich kann nachvollziehen, wenn man diese Aussage von Wagenknecht kritisiert, wenn man da Bauchschmerzen bekommt. Aber das schon als Beweis für "Nationalsozialismus" zu sehen, das geht mir zu weit. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
"Nationalsozialismus" ist das ganz sicher nicht. Der Begriff Nationalsozialismus ist ja nun eindeutig historisch belegt, auch wenn das "sozialistisch" in dem Wort natürlich falsch ist.
Wirklich sozialistisch ist Wagenknechts Position allerdings leider auch nicht, und zwar nicht einmal primär wegen der Immigrations- oder Genderfrage, sondern weil "die Verteilungsfrage in den Mittelpunkt zu stellen" (Verteilung wovon? Von wem wie produziert? etc.) und für "höhere Löhne statt höhere Rendite zu stehen" einfach nur Sozialdemokratie ist. Sozialismus müsste eine grundsätzliche Kritik an privat organisierter Produktion, Warenform, Kapital und Lohnarbeit und den Wunsch nach ihrer Überwindung beinhalten. |
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