Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Der Begriff Gender umfasst recht offensichtlich sowohl psychologische als auch soziale Aspekte.. |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||
Man könnte direkt auf die Idee kommen, sie als sozialpsychologisch zu bezeichnen |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||
Der Begriff Gender ist mittlerweile auch sozialpsychologisch interessant - was dieser an Streit heraufbeschwört! |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Ich verstehe das Problem nicht. Der Begriff Gender umfasst recht offensichtlich sowohl psychologische als auch soziale Aspekte, schon weil sich diese gar nicht sinnvoll trennen lassen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||
Der Begriff an sich ja eher weniger, wohl eher die unwissenschaftliche Arbeitsweise derjenigen, die ihn zur Ideologie ausgebaut haben. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Denn ich finde nunmal, dass der soziale Aspekt bestenfalls nebensächlich ist bei der Ausbildung eines Genders. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
....Denn ich finde nunmal, dass der soziale Aspekt bestenfalls nebensächlich ist bei der Ausbildung eines Genders. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Wie kommst du denn darauf? |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
....
Naja, Gender Studies stehen doch unter Generalverdacht der Ideologie. Allein dagegen protestiere ich aufs Schärfste. Dass einzelne verirrte Feministinnen in dem Fach eine politisch-ideologische Agenda verfolgen mögen, sollte nicht die soziologische, ethnologische oder psychologische Untersuchung von Geschlechterkonstrukten unterbinden. .... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Diese Diskussion dreht sich doch nicht um gender studies, wie sie wünschenswert wären, sondern darum wie sie sind. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Es wäre vielleicht ganz gut, wenn Du nocheinmal genau erklärst, was für Dich Gender ist - das wort gibt es ja im Deutschen nicht und hier könnten sich Missverständnisse einschleichen. |
Zitat: |
Daher ja auch meine Probleme mit der Übersetzung davon als "soziales Geschlecht". Ich verstehe noch immer nicht, was daran so sozial sein soll. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Weil, egal welche Einflüsse und Rollenbilder in einer Gesellschaft vorherrschen und auch egal wie sehr man diesen ausgesetzt ist und auch egal in welche Richtung der eigenen Geschlechtsidentität die eigene Biologie einen drückt (was ich übrigens für den wichtigsten dieser Faktoren halte und der ist zu 0 % sozial), all das wird erst in dem eigenen Gehirn zum Gender hin verarbeitet. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Die Psyche ist, mehr oder weniger, ein willenloser Spielball der Umstände, in der sie lebt. Die Veränderung und Formung dieser Psyche passiert aber ausschließlich in ihr drin. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Eine völlig leere Psyche schaut auf zwei Lampen, eine rot, die andere grün. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
....
"Eine völlig leere Psyche"? Was soll das sein? Meinst du ein neugeborenes Kind? Was dessen Wahrnehmungen und Kognitionen betrifft, müsste ich mich erst einlesen. Dass ein neugeborenes Kind keine Begriffe der eigenen Geschlechtlichkeit erlernen kann, ist natürlich klar. Ich weiss aber nicht genau, was das mit der Frage nach dem sozialen Charakter von Geschlechterkonzepten zu tun hat. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Von Gesellschaften, in denen diese sozialen Konstrukte die biologischen Gegebenheiten nicht getroffen haben, wissen wir nicht - sie wären auch schlicht ausgestorben, wenn es sie gegeben hätte. Also nicht nur, weil auch die Art Mensch erst langsam in diese Unsitte reingewachsen ist (Der Beginn der Sprache in unserem heutigen Sinn, eine unbedingte Voraussetzung für diese Konstruktion im sozialen Diskurs, wird von der Anthropologie im Moment auf ca 100 000 vor unserer Zeitrechnung gesetzt), sondern auch, weil diese Konstruktion der Geschlechter die Fähigkeit zur Fortpflanzung nicht beeinträchtigen darf, sind der sozialen Konstruktion da gewisse Grenzen gesetzt. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Begehren (Orientierung): hetero, homo oder undefiniert. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
...
Das meinst du jetzt aber nicht im Ernst, oder? Hast du gerade ernsthaft gesagt, mein Begehren als bisexueller Mann sei "undefiniert"? Aber gut, seien wir mal offen für das Zeug, das du redest. Dann hätte ich für diese Behauptung aber gerne immer noch einen seriösen wissenschaftlichen Beleg. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Mit undefiniert meine ich in dieser Aufzählung, dass es nicht in die klassische binäre Einteilung passt. nicht mehr. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
"Eine völlig leere Psyche"? Was soll das sein? Meinst du ein neugeborenes Kind? Was dessen Wahrnehmungen und Kognitionen betrifft, müsste ich mich erst einlesen. Dass ein neugeborenes Kind keine Begriffe der eigenen Geschlechtlichkeit erlernen kann, ist natürlich klar. Ich weiss aber nicht genau, was das mit der Frage nach dem sozialen Charakter von Geschlechterkonzepten zu tun hat. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Die "völlig leere Psyche" war hier also nur eine rein hypothetische Annahme als Voraussetzung für diesen theoretischen Versuchsaufbau, mehr nicht. Es ging nicht darum ein neu geborenes Kind zu beschreiben. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Eine Geschlechtsidentität zu entwickeln, so jetzt mein Argument, ist aber nunmal Aufgabe der Psyche und lässt sich nicht einfach auf das Soziale abwälzen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Ah. Ich glaube, hier liegt dein Missverständnis. Es gibt ja nicht zwei voneinander unabhängige "Dinge" namens "die Psyche" oder "das Soziale", die wie Maschinen zwei verschiedene "Aufgaben" übernehmen können. Die Psychologie und die Soziologie behandeln menschliches Leben und Zusammenleben unter zwei verschiedenen Gesichtspunkten: die erste unter dem der individuellen Persönlichkeit und ihrer Entwicklung, die zweite unter dem der Gesellschaften, Institutionen, Populationen, Traditionen, etc.. Dass diese beiden Aspekte aber eng zusammenhängen, einander prägen und bedingen, sollte eigentlich klar sein. Es geht hier also nicht darin, welches "Ding" idealerweise welche "Aufgabe" übernehmen soll, sondern darum, alle für die Herausbildung des Phänomens Geschlechteridentität tatsächlich relevanten Faktoren auch in den Blick zu bekommen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Uh... der Rest deines "Versuchsaufbaus" ist sogar noch konfuser. Da "formt" plötzlich das grüne Licht die Psyche in eine "grüne Psyche" um, |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
was auch immer das heißen soll. Willst du sagen, dass das grüne Licht einen grünen optischen Eindruck hinterlässt? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Wenn ja, dann ist das eine äußerst konfuse Art, das auszudrücken. Die Begriffe müssen einfach klar sein. Du erklärst nicht, was eine "leere Psyche" sein soll, noch, was eine "grüne oder rote Psyche" sein soll, aber voraussetzen tust du beides einfach. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Und das, was du hier sagst, macht die Sache sogar noch unverständlicher. Die "völlig leere Psyche" beschreibt also kein neu geborenes Kind, aber was beschreibt sie denn dann? Beschreibt sie überhaupt irgendwas? Was willst du damit sagen? Willst du einfach nur sagen, dass eine Persönlichkeit im Zuge ihrer Entwicklung von mehreren verschiedenen und äußerst heterogenen Einflüssen geprägt wird? Ich glaube, das bestreitet niemand, aber ich verstehe nicht so ganz, was das beweisen soll. Es beweist zum Beispiel nicht, dass soziale Einflüsse bei der Herausbildung von Gender nebensächlich sind. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Man kann also die klassische binäre Einteilung aufmachen zwischen Leuten, die in die klassische binäre Einteilung passen und Leuten, die das nicht tun. Klar. Wenigstens gibst du zu, dass das "nur" eine grobe Einteilung ist. Was war gleich nochmal dein Argument gegen feinere Einteilungen? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
..... Das heißt aber eben nicht, dass unterschiedliche Gesellschaften nicht trotzdem sehr unterschiedliche Konzepte, Vorstellungen und Erwartungen von Geschlechtlichkeit und Geschlechterrollen hätten und gehabt hätten.... |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
....
Daher halte ich es für evident, dass die sozialen Einflüsse nebensächlicher Natur sind. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Für das Geschlecht stimme ich Dir zu, das ist zumindest der Stand der Medizin, wie ich ihn hier zitiert habe. Ansonsten bin ich bei Tarvoc, wenn er feststellt, dass Deine Argumentation bzw. Dein Bild von Psyche etwas merkwürdig ist. Was er Dir allgemein zum Thema Psyche geschrieben hat, sehe ich sehr ähnlich. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||||
Na ja. So stell ich mir nunmal vor, wie das Gehirn funktioniert und wie es Informationen verarbeitet. Eben nicht auf einer sozialen Ebene, sondern nur in sich selbst verhaftet und Ich-bezogen. Das Gehirne ein Ego erzeugen können, also eine Psyche, die denkt "Ich bin." ist ja unzweifelhaft. Nur glaub ich eben nicht, dass das Gehirn es nicht könnte, wenn es keine sozialen Einflüsse hätte, sondern dass es das aus sich selbst heraus tut, weil es es kann. Das macht mir zumindest mehr Sinn. Die andere Variante, dass die Psyche bei Ausbildung ihrer eigenen Eigenschaften auf die Gesellschaft angewiesen ist, hätte für mich etwas nahezu... metaphysisches. |
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