Eltern möchten Hausunterricht - Polizei bringt Tochter in Psychiatrie
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#151:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 10.02.2008, 16:15
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Shevek hat folgendes geschrieben:
Und du meinst es ist ok so, Frevlerin?

Mal davon abgesehen, dass du nicht wirklich auf meinen Text eingehst.

Dann gehen eben ein paar drauf, ist doch egal, die Gesellschaft braucht Verlierer, damit sich die Sieger besser fühlen, und jemand für nen Hungerlohn die Drecksarbeit macht.


Diese Wortwahl hatte ich eingebracht, nicht Frevlerin, ich wollte es ein bißchen auf die Spitze treiben.

Zitat:
Diese Einstellung ist es die der Homescoolingbewegung ihre Grundlage gibt, denn stell dir vor: Es gibt Eltern die nicht bereit sind ihre Kinder der Gesellschaft zu opfern.


Ich bin eigentlich nicht so der Homeschooling-Verfechter, bloß die Nöte und Probleme von Kindern sollte man in jedem Fall verdammt ernst nehmen, das ist mir wichtig.

#152:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 10.02.2008, 16:25
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Frevlerin hat folgendes geschrieben:

Wer sagt, dass ich nicht betroffen war?
Beispielsweise sollte ich gar nicht auf das Gymnasium(kleines Dorf,geschiedene Eltern, meine Mutter aus dem Ausland), dennoch gab es ein zwei Lehrer, die sich für mich eingesetzt haben.Genauso letztlich dann auf dem Gymnasium: Ich habe nach der 10 Klasse die Schule gewechselt,weil einige Lehrer mir immer wieder gesagt haben,ich gehörte nicht auf eine höhere Schule. Da ich die unangenehme Angewohnheit hatte in den 90ern als 15-jährige zum Beispiel nach dem Sinn/Gefahren von Atomkraft zu fragen und mir mit dem Lehrer eine äußerst laustarkes Streitgespräch lieferte. Ich kam ebenfalls heulend aus der Schule und wollte nie mehr hin. Mit den Augen rollen Kinder halt.
Ausschuß, Versager. Hmmmmm,krasse Wortwahl. Leider sind aber nicht alle Individuen mit ähnlichen kognitiven Fähigkeiten ausgestattet. Und machmal schaffen es eben manche nicht. Diese müssen dann durchaus unterstützt werden.Wer sollte da etwas dagegen haben?
Und wie willst du abschaffen, das Kinder sich gegenseitig hänseln. Und glaubst du, dass Leben des angeblichen "Versagers" wird besser, wenn seine Eltern ihn von der Schule nehmen, statt ihm Selbstwertgefühl und den Umgang mit Wiederständen zu vermitteln?
Trotz allem war die Schulzeit eine schöne Zeit.

Unter Umständen kann es besser sein, das Kind von der Schule zu nehmen und eine bessere, geeignetere Schule zu finden. Und die gibt es manchmal nicht.

Man müßte jetzt mal raussuchen, wie hoch die Selbstmordraten unter Schülern sind, wie häufig psychische Erkrankungen und Suchtprobleme bei Schülern auftreten, und wieviele Erwachsene ihre Schulzeit eben nicht als schöne Zeit, sondern als schrecklich in Erinnerung haben.
Solche extremen Fälle kommen meines Erachtens überall vor und man muß jederzeit mit ihnen rechnen. Und eben diese Probleme darf man nicht kleinreden mit Floskeln wie "so sind Kinder nunmal" oder "wir haben es ja auch überlebt". Sondern Eltern, Lehrer und Gesellschaft sind verpflichtet, jedem Kind individuell zu helfen.

#153:  Autor: Shevek BeitragVerfasst am: 10.02.2008, 16:33
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Sanne hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Und du meinst es ist ok so, Frevlerin?

Mal davon abgesehen, dass du nicht wirklich auf meinen Text eingehst.

Dann gehen eben ein paar drauf, ist doch egal, die Gesellschaft braucht Verlierer, damit sich die Sieger besser fühlen, und jemand für nen Hungerlohn die Drecksarbeit macht.


Diese Wortwahl hatte ich eingebracht, nicht Frevlerin, ich wollte es ein bißchen auf die Spitze treiben.

Die Wortwahl stammt vielleicht von dir, aber sie zeigt diese Einstellung.

Sanne hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Diese Einstellung ist es die der Homescoolingbewegung ihre Grundlage gibt, denn stell dir vor: Es gibt Eltern die nicht bereit sind ihre Kinder der Gesellschaft zu opfern.


Ich bin eigentlich nicht so der Homeschooling-Verfechter, bloß die Nöte und Probleme von Kindern sollte man in jedem Fall verdammt ernst nehmen, das ist mir wichtig.

Da sind wir wohl einer Meinung. Ich halte auch nichts von Homeshooling. Ich bin nur der Meinung, dass dann auch die Schule ihren Teil der Schulpflicht erfüllen muss, und der kann nicht in: "Stell dich nicht so an, andere haben schlimmere überlebt" liegen.

#154:  Autor: Shevek BeitragVerfasst am: 10.02.2008, 16:35
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Sanne hat folgendes geschrieben:
Frevlerin hat folgendes geschrieben:

Wer sagt, dass ich nicht betroffen war?
Beispielsweise sollte ich gar nicht auf das Gymnasium(kleines Dorf,geschiedene Eltern, meine Mutter aus dem Ausland), dennoch gab es ein zwei Lehrer, die sich für mich eingesetzt haben.Genauso letztlich dann auf dem Gymnasium: Ich habe nach der 10 Klasse die Schule gewechselt,weil einige Lehrer mir immer wieder gesagt haben,ich gehörte nicht auf eine höhere Schule. Da ich die unangenehme Angewohnheit hatte in den 90ern als 15-jährige zum Beispiel nach dem Sinn/Gefahren von Atomkraft zu fragen und mir mit dem Lehrer eine äußerst laustarkes Streitgespräch lieferte. Ich kam ebenfalls heulend aus der Schule und wollte nie mehr hin. Mit den Augen rollen Kinder halt.
Ausschuß, Versager. Hmmmmm,krasse Wortwahl. Leider sind aber nicht alle Individuen mit ähnlichen kognitiven Fähigkeiten ausgestattet. Und machmal schaffen es eben manche nicht. Diese müssen dann durchaus unterstützt werden.Wer sollte da etwas dagegen haben?
Und wie willst du abschaffen, das Kinder sich gegenseitig hänseln. Und glaubst du, dass Leben des angeblichen "Versagers" wird besser, wenn seine Eltern ihn von der Schule nehmen, statt ihm Selbstwertgefühl und den Umgang mit Wiederständen zu vermitteln?
Trotz allem war die Schulzeit eine schöne Zeit.

Unter Umständen kann es besser sein, das Kind von der Schule zu nehmen und eine bessere, geeignetere Schule zu finden. Und die gibt es manchmal nicht.

Oder sie hat keine Plätze mehr frei, weil diese nicht nach Bedarf geschaffen werden, und Schulen eh schon das Problem haben überfüllt zu sein.

#155:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 10.02.2008, 16:58
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Shevek hat folgendes geschrieben:
...Und wenn dazu noch Eltern so dumm sind sich dran zuhalten, wenn Lehrer ihnen sagen, dass sie den Kindern nicht lesen und schreiben beibringen sollen.

Es gibt dann allerdings auch Eltern die sich auf den Standpunkt stellen, dass es Sache der Schule ist den Kindern lesen und schreiben beizubringen, und nicht die der Eltern.
Ansonsten: Schreiben imitieren ist leicht, der Clou liegt im wirklichen lesen und schreiben. Da liegt dann auch die Abstraktionsfähigkeit.

Wie viele Kinder können das denn vor dem Schuleintritt?
Und wie viele davon haben es gelernt weil sie es wollten, nicht weil sie genötigt wurden?
Und wie viele konnten das schon vor 30 Jahren?


das posting ist zwar schon etwas älter, hab's gerade (wieder)entdeckt Verlegen

beantworten wir das mal in umgekehrter reihenfolge:

ich konnte vor dem Schulantritt lesen und schreiben (und das ist sogar über 30 Jahre her.... Verlegen )
lesen hat mir eigentlich niemand bewußt beigebracht, das kam irgendwie von selbst und als ich ca 5 1/2 war, hat meine Mutter eines schönen Tages festgestellt, daß Töchterchen lesen kann Geschockt
daraufhin hat sie mich, auf meinen Wunsch, dann schreiben gelehrt. Cool

Was mir dann aber weniger Spaß gemacht hat, waren die ersten Monate in der 1. Klasse Grundschule, wo ich mich geradezu königlich gelangweilt habe: ich mußte sämtliche Buchstabier-und Schreibübungen über mich ergehen lassen, wie der "Rest" der Klasse. Auf Einwände wie "ich kann das aber schon lange", kam nur "egal, du machst die Übungen trotzdem mit", waaahh... Böse

Hab dann bei meinen Söhnen gar nicht erst versucht, ihnen einen Vorsprung auf evtl Langeweile zu verschaffen, wenn sie es nicht von sich aus wollten.
Der Ältere hat dann auch erst am Ende der Vor- bzw am Anfang der Grundschule mit Lesen- und Schreibenlernen angefangen.
Der Jüngste hat mit ca 5 jahren angefangen, alles, was ihm vor die Nase kam, abzuschreiben (und fast immer fehlerlos!), angefangen mit Werbeprospekten, Zeitungstiteln etc. Da hab ich dann ein wenig nachgeholfen. Wirklich flüssig lesen klappte dann aber erst zeitgleich mit der Einschulung.

Allerdings wird hier in der Vorschule schon einiges an "Vorarbeit" geleistet, indem die Kinder mit den verschiedenen Buchstaben, Zahlen etc vertraut gemacht werden, wie es das zu meiner Kindergartenzeit nicht gab, das kam dann erst in der Grundschule dran.

#156: Das anhaltende Elend der Psychiatrie Autor: zelig BeitragVerfasst am: 19.01.2018, 16:00
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Ich häng das mal an einen alten Thread.

Hier gibt es einen Bericht über den Fall des Paares mit dem großen Altersunterschied:

https://www.stern.de/familie/beziehung/fall-josephine--wie-ihre-eltern-sie-in-die-psychiatrie-steckten--um-sie-von-ihrem-onkel-fernzuhalten-7828746.html

In dem Bericht wird deutlich, daß man die Psychiatrie in Deutschland noch immer zu fürchten hat, weil sie als Zwangsmaßnahme gegen unbotmäßiges Verhalten instrumentiert werden kann. Mir kommt es nicht auf die Wertung der Beziehung an, sondern auf den Skandal, daß offensichtlich jemand ohne stichhaltige Diagnose in die Psychiatrie eingewiesen wurde.

#157: Re: Das anhaltende Elend der Psychiatrie Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 19.01.2018, 18:08
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zelig hat folgendes geschrieben:
Mir kommt es nicht auf die Wertung der Beziehung an, sondern auf den Skandal, daß offensichtlich jemand ohne stichhaltige Diagnose in die Psychiatrie eingewiesen wurde.


Das junge Mädchen wollte ja nur einen anderen Menschen lieben und musste sich dafür psychiatrisch durchleuchten lassen. Was umso bedrückender wirkt, wenn man bedenkt, was für Gestörte derzeit höchste Machtpositionen inne haben, die sich um jede Diagnose herum drücken können.

#158: Re: Das anhaltende Elend der Psychiatrie Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 19.01.2018, 21:02
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Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Mir kommt es nicht auf die Wertung der Beziehung an, sondern auf den Skandal, daß offensichtlich jemand ohne stichhaltige Diagnose in die Psychiatrie eingewiesen wurde.


Das junge Mädchen wollte ja nur einen anderen Menschen lieben und musste sich dafür psychiatrisch durchleuchten lassen. Was umso bedrückender wirkt, wenn man bedenkt, was für Gestörte derzeit höchste Machtpositionen inne haben, die sich um jede Diagnose herum drücken können.

Wie es jetzt ausgegangen ist, könnte man das glatt unter "Gute Nachrichten" posten.
Manchmal taugen die Gerichte doch.

#159: Re: Das anhaltende Elend der Psychiatrie Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 20.01.2018, 00:06
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vrolijke hat folgendes geschrieben:

Wie es jetzt ausgegangen ist, könnte man das glatt unter "Gute Nachrichten" posten.
Manchmal taugen die Gerichte doch.


Wobei sich die Frage stellt, ob die Eltern, die sowas ihrem Kind antun, nicht selber mal Gesprächsbedarf mit einem Spezialisten hätten.

#160: Re: Das anhaltende Elend der Psychiatrie Autor: zelig BeitragVerfasst am: 20.01.2018, 00:14
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Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Wie es jetzt ausgegangen ist, könnte man das glatt unter "Gute Nachrichten" posten.
Manchmal taugen die Gerichte doch.


Wobei sich die Frage stellt, ob die Eltern, die sowas ihrem Kind antun, nicht selber mal Gesprächsbedarf mit einem Spezialisten hätten.


So ist es.

#161: Re: Das anhaltende Elend der Psychiatrie Autor: astarte BeitragVerfasst am: 20.01.2018, 00:15
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Mir kommt es nicht auf die Wertung der Beziehung an, sondern auf den Skandal, daß offensichtlich jemand ohne stichhaltige Diagnose in die Psychiatrie eingewiesen wurde.


Das junge Mädchen wollte ja nur einen anderen Menschen lieben und musste sich dafür psychiatrisch durchleuchten lassen. Was umso bedrückender wirkt, wenn man bedenkt, was für Gestörte derzeit höchste Machtpositionen inne haben, die sich um jede Diagnose herum drücken können.

Wie es jetzt ausgegangen ist, könnte man das glatt unter "Gute Nachrichten" posten.
Manchmal taugen die Gerichte doch.

Aber keine gute Nachricht über die Psychiatrie.

#162: Re: Das anhaltende Elend der Psychiatrie Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 20.01.2018, 00:21
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astarte hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Mir kommt es nicht auf die Wertung der Beziehung an, sondern auf den Skandal, daß offensichtlich jemand ohne stichhaltige Diagnose in die Psychiatrie eingewiesen wurde.


Das junge Mädchen wollte ja nur einen anderen Menschen lieben und musste sich dafür psychiatrisch durchleuchten lassen. Was umso bedrückender wirkt, wenn man bedenkt, was für Gestörte derzeit höchste Machtpositionen inne haben, die sich um jede Diagnose herum drücken können.

Wie es jetzt ausgegangen ist, könnte man das glatt unter "Gute Nachrichten" posten.
Manchmal taugen die Gerichte doch.

Aber keine gute Nachricht über die Psychiatrie.

Das wurde schon häufiger festgestellt.
Das ein Briefträger sich Jahrelang als psychiatrische Gutachter durchmogeln kann, spricht für sich.

#163: Re: Das anhaltende Elend der Psychiatrie Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 20.01.2018, 12:30
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Mir kommt es nicht auf die Wertung der Beziehung an, sondern auf den Skandal, daß offensichtlich jemand ohne stichhaltige Diagnose in die Psychiatrie eingewiesen wurde.


Das junge Mädchen wollte ja nur einen anderen Menschen lieben und musste sich dafür psychiatrisch durchleuchten lassen. Was umso bedrückender wirkt, wenn man bedenkt, was für Gestörte derzeit höchste Machtpositionen inne haben, die sich um jede Diagnose herum drücken können.

Wie es jetzt ausgegangen ist, könnte man das glatt unter "Gute Nachrichten" posten.
Manchmal taugen die Gerichte doch.

Bis jetzt in meinen Augen nur halb. Aber da müsste Samson mal was zu sagen: Faktisch haben wir hier eine gemeinschaftlich begangene Freiheitsberaubung, wie das Gericht indirekt festgestellt hat, als es festgestellt hat, dass der verwandte Arzt, der das Kind ohne Untersuchung auf die Aussage der Eltern hin eingewiesen hat, keine Grundlage für diese Einweisung hatte. Das ist, wenn ich das richtig sehe, ein Offizialdelikt. Hat das Gericht den Fall an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet und hat die ihn untersucht?

#164: Re: Das anhaltende Elend der Psychiatrie Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 20.01.2018, 12:44
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astarte hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Mir kommt es nicht auf die Wertung der Beziehung an, sondern auf den Skandal, daß offensichtlich jemand ohne stichhaltige Diagnose in die Psychiatrie eingewiesen wurde.


Das junge Mädchen wollte ja nur einen anderen Menschen lieben und musste sich dafür psychiatrisch durchleuchten lassen. Was umso bedrückender wirkt, wenn man bedenkt, was für Gestörte derzeit höchste Machtpositionen inne haben, die sich um jede Diagnose herum drücken können.

Wie es jetzt ausgegangen ist, könnte man das glatt unter "Gute Nachrichten" posten.
Manchmal taugen die Gerichte doch.

Aber keine gute Nachricht über die Psychiatrie.

Das kann man eigentlich erst sagen, wenn feststeht, dass das Ergebnis des Prozesses keine Folgen für die beteiligten hat Psychiater hat. s.o.

#165: Re: Das anhaltende Elend der Psychiatrie Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 20.01.2018, 16:14
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astarte hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Mir kommt es nicht auf die Wertung der Beziehung an, sondern auf den Skandal, daß offensichtlich jemand ohne stichhaltige Diagnose in die Psychiatrie eingewiesen wurde.


Das junge Mädchen wollte ja nur einen anderen Menschen lieben und musste sich dafür psychiatrisch durchleuchten lassen. Was umso bedrückender wirkt, wenn man bedenkt, was für Gestörte derzeit höchste Machtpositionen inne haben, die sich um jede Diagnose herum drücken können.

Wie es jetzt ausgegangen ist, könnte man das glatt unter "Gute Nachrichten" posten.
Manchmal taugen die Gerichte doch.

Aber keine gute Nachricht über die Psychiatrie.

Keine unzulässige Verallgemeinerungen bitte.
Hier ist es erst mal keine gute Nachricht, was die beteiligten Akteure dieser Einrichtung anbelangt.

#166:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 20.01.2018, 22:45
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Und des Gesundheitsamtes.
Dann ist es aber auch nur eine gute Nachricht über einen hinterfragenden Richter, wenn ich den Artikel richtig gelesen habe. skeptisch

#167: Re: Das anhaltende Elend der Psychiatrie Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 21.01.2018, 09:06
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fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Mir kommt es nicht auf die Wertung der Beziehung an, sondern auf den Skandal, daß offensichtlich jemand ohne stichhaltige Diagnose in die Psychiatrie eingewiesen wurde.


Das junge Mädchen wollte ja nur einen anderen Menschen lieben und musste sich dafür psychiatrisch durchleuchten lassen. Was umso bedrückender wirkt, wenn man bedenkt, was für Gestörte derzeit höchste Machtpositionen inne haben, die sich um jede Diagnose herum drücken können.

Wie es jetzt ausgegangen ist, könnte man das glatt unter "Gute Nachrichten" posten.
Manchmal taugen die Gerichte doch.

Bis jetzt in meinen Augen nur halb. Aber da müsste Samson mal was zu sagen: Faktisch haben wir hier eine gemeinschaftlich begangene Freiheitsberaubung, wie das Gericht indirekt festgestellt hat, als es festgestellt hat, dass der verwandte Arzt, der das Kind ohne Untersuchung auf die Aussage der Eltern hin eingewiesen hat, keine Grundlage für diese Einweisung hatte. Das ist, wenn ich das richtig sehe, ein Offizialdelikt. Hat das Gericht den Fall an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet und hat die ihn untersucht?

Bezüglich der Eltern wäre ich mir nicht sicher, wenn diese wirklich von einer psychischen Störung der Tochter ausgehen, dürfte der Vorsatz fehlen; aber hier ist die Gegenansicht vertretbar. Bezüglich des Psychiaters wäre die Abgrenzung zwischen Beihilfe, Mittäterschaft und mittelbarer Täterschaft höchst kompliziert.

Ich finde übrigens bedenklich (auf den Gedanken stieß ich durch die FAZ) mit welcher Selbstverständlichkeit angenommene psychische Diagnosen - dies auch noch oft von Laienseite - als Argument im pol. Diskurs verwandt werden.

Trump ist also Narzisst, Merkel soll laut einem Kolumnisten bei Tichy Asperger-Autistin sein.

Auf diese Art werden derartige Phänomene stigmatisiert, und ernsthaft betroffene subjektiv davon abgehalten, sich Hilfe zu suchen, um eben einer solchen Stigmatisierung zu entgehen.

#168: Re: Das anhaltende Elend der Psychiatrie Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 21.01.2018, 10:22
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Samson83 hat folgendes geschrieben:

[...]

Ich finde übrigens bedenklich (auf den Gedanken stieß ich durch die FAZ) mit welcher Selbstverständlichkeit angenommene psychische Diagnosen - dies auch noch oft von Laienseite - als Argument im pol. Diskurs verwandt werden.

Ja, ziemlich irre, gell? Cool

Zitat:
Trump ist also Narzisst, Merkel soll laut einem Kolumnisten bei Tichy Asperger-Autistin sein.

Bei ersterem würde ich ein V.a. voranstellen. Wenn du Tichy liest, bist du selbst schuld. Kannst mal sehen, was da für ein Scheiß drin steht.

Zitat:
Auf diese Art werden derartige Phänomene stigmatisiert, und ernsthaft betroffene subjektiv davon abgehalten, sich Hilfe zu suchen, um eben einer solchen Stigmatisierung zu entgehen.

Völliger Nonsens. Oder hast du empir. Belege?

#169: Re: Das anhaltende Elend der Psychiatrie Autor: zelig BeitragVerfasst am: 21.01.2018, 13:43
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Samson83 hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Mir kommt es nicht auf die Wertung der Beziehung an, sondern auf den Skandal, daß offensichtlich jemand ohne stichhaltige Diagnose in die Psychiatrie eingewiesen wurde.


Das junge Mädchen wollte ja nur einen anderen Menschen lieben und musste sich dafür psychiatrisch durchleuchten lassen. Was umso bedrückender wirkt, wenn man bedenkt, was für Gestörte derzeit höchste Machtpositionen inne haben, die sich um jede Diagnose herum drücken können.

Wie es jetzt ausgegangen ist, könnte man das glatt unter "Gute Nachrichten" posten.
Manchmal taugen die Gerichte doch.

Bis jetzt in meinen Augen nur halb. Aber da müsste Samson mal was zu sagen: Faktisch haben wir hier eine gemeinschaftlich begangene Freiheitsberaubung, wie das Gericht indirekt festgestellt hat, als es festgestellt hat, dass der verwandte Arzt, der das Kind ohne Untersuchung auf die Aussage der Eltern hin eingewiesen hat, keine Grundlage für diese Einweisung hatte. Das ist, wenn ich das richtig sehe, ein Offizialdelikt. Hat das Gericht den Fall an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet und hat die ihn untersucht?

Bezüglich der Eltern wäre ich mir nicht sicher, wenn diese wirklich von einer psychischen Störung der Tochter ausgehen, dürfte der Vorsatz fehlen; aber hier ist die Gegenansicht vertretbar.


Ich glaube gerne, daß unkonventionelles Verhalten von Laien in der Mehrzahl psychiatrisiert wird. Ich fürchte zudem, daß Zwangsmaßnahmen wie die Unterbringung in Fällen wie diesen nicht von wenigen Menschen befürwortet oder zumindest geduldet werden. Es ist ja gerade erschreckend, wenn psychiatrisches Fachpersonal sich nicht von der Vermengung von unkonventionellem und krankhaftem Verhalten abgrenzen kann. Erschreckend deswegen, weil die Unterbringung für den Betroffenen einen massiven Eingriff in das Leben bedeutet. Mitsamt der Erfahrung des vollkommenen Verlusts der Selbstbestimmung.

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Ich finde übrigens bedenklich (auf den Gedanken stieß ich durch die FAZ) mit welcher Selbstverständlichkeit angenommene psychische Diagnosen - dies auch noch oft von Laienseite - als Argument im pol. Diskurs verwandt werden.

Trump ist also Narzisst, Merkel soll laut einem Kolumnisten bei Tichy Asperger-Autistin sein.

Auf diese Art werden derartige Phänomene stigmatisiert, und ernsthaft betroffene subjektiv davon abgehalten, sich Hilfe zu suchen, um eben einer solchen Stigmatisierung zu entgehen.


Sehe ich genauso. Ferndiagnosen sollten keine Instrumente in der öffentlichen Diskussion sein.
Es war übrigens auch mal hier im FGH gute Sitte, in Diskussionen auf psychiatrischen Jargon zu verzichten. Tempi passati.

#170: Re: Das anhaltende Elend der Psychiatrie Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.01.2018, 14:15
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Samson83 hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Mir kommt es nicht auf die Wertung der Beziehung an, sondern auf den Skandal, daß offensichtlich jemand ohne stichhaltige Diagnose in die Psychiatrie eingewiesen wurde.


Das junge Mädchen wollte ja nur einen anderen Menschen lieben und musste sich dafür psychiatrisch durchleuchten lassen. Was umso bedrückender wirkt, wenn man bedenkt, was für Gestörte derzeit höchste Machtpositionen inne haben, die sich um jede Diagnose herum drücken können.

Wie es jetzt ausgegangen ist, könnte man das glatt unter "Gute Nachrichten" posten.
Manchmal taugen die Gerichte doch.

Bis jetzt in meinen Augen nur halb. Aber da müsste Samson mal was zu sagen: Faktisch haben wir hier eine gemeinschaftlich begangene Freiheitsberaubung, wie das Gericht indirekt festgestellt hat, als es festgestellt hat, dass der verwandte Arzt, der das Kind ohne Untersuchung auf die Aussage der Eltern hin eingewiesen hat, keine Grundlage für diese Einweisung hatte. Das ist, wenn ich das richtig sehe, ein Offizialdelikt. Hat das Gericht den Fall an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet und hat die ihn untersucht?

Bezüglich der Eltern wäre ich mir nicht sicher, wenn diese wirklich von einer psychischen Störung der Tochter ausgehen, dürfte der Vorsatz fehlen; aber hier ist die Gegenansicht vertretbar. Bezüglich des Psychiaters wäre die Abgrenzung zwischen Beihilfe, Mittäterschaft und mittelbarer Täterschaft höchst kompliziert. ...

Das war ja der eigentliche Grund, das an dich weiterzuleiten . zwinkern

Ich frage mal direkt: Siehst Du nach dem Urteil über die fehlende Grundlage zur Verwahrung des Mädchens eine hinreichende Grundlage für die Staatsanwaltschaft, zumindest prüfend tätig zu werden, ob hier eine Straftat vorliegt?

Oder anders ausgedrückt: Wenn die nichts gemacht haben - kann man diesen Hund evtl. zum Jagen tragen?

disclaimer:
Ich habe nicht die Voraussetzungen, auch nur eine Meinung über den Ausgang einer solchen Prüfung zu haben - aber ich würde mir davon, dass solche Prüfungen überhaupt erfolgen, bereits eine Wirkung auf die Psychiatrie versprechen. So gab es im Fall Gustl Mollath zwar auch keine Anklage in derartigen Punkten, aber die Staatsanwaltschaft konnte wenigstens gezwungen werden, das offiziell zu untersuchen.

In der Steuerfahnder-Affäre gab es mW keine strafrechtlichen Konsequenzen, aber der Gutachter wurde zu Schadensersatz verurteilt.

#171:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 21.01.2018, 20:15
    —
Sollte man nicht für "Ferndiagnose usw" einen eigenen Diskussionsthread abtrennen?
Ein guter Vorschlag (-ab welchen Beitrag, und wie nennen-) wird von mir zeitnah umgesetzt.

#172:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 21.01.2018, 23:18
    —
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