fwo hat folgendes geschrieben: |
*Die Perversion unseres Wirtschaftssystems besteht darin, dass unsere Wirtschaft nicht mehr davon lebt, die "natürlichen" Bedürfnisse zu befriedigen, sondern zusätzliche Bedürfnisse, die zu befriedigen sind, selbst erzeugt. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Dass das dazu führt, dass jeder Marktteilnehmer versucht, beim jeweils anderen Bedürfnisse zu erzeugen, hat Marx schon 1844 in den Pariser Manuskripten herausgestellt. Wann soll der Kapitalismus denn bitte anders funktioniert haben? Wie hat man sich diesen "unpervertierten" Kapitalismus, der nicht profitorientiert, sondern bedürfnisorentiert produziert, schon rein konzeptionell überhaupt vorzustellen?? |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Ich weiß nicht genau, was "natürliche" Bedürfnisse sind. Alle unsere Bedürfnisse hängen irgendwie mit unserer biologischen Natur zusammen (sonst könnten wir sie gar nicht haben und danach agieren), und gleichzeitig sind alle unsere Bedürfnisse kulturell überformt. Insofern bezweifle ich, ob man eine sinnvolle Grenze zwischen "natürlichen" und "künstlichen" Bedürfnissen ziehen kann. Solche Versuche stehen bei mir schnell unter Ideologieverdacht. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Für eine Spezialität des Kapitalismus würde ich es hingegen halten, dass Konsum Selbstzweck ist, um immer neues und umfangreicheres Produzieren zu ermöglichen |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
....
Wie kommt man bitte auf sowas?! Schon die Tatsache, dass Werbung vom Hersteller bzw. Vertreiber des Produkts in Auftrag gegeben und bezahlt wird, müsste dir eigentlich klar werden lassen, dass von neutraler "Information" schon der ganzen Konzeption nach überhaupt keine Rede sein kann.... .... Wieder: Wann soll denn bitte dieses System im hier beschriebenen Sinne "unpervertiert" bestanden haben? Schon seiner ganzen Struktur nach interessiert sich ein kapitalistischen Markt einfach überhaupt nicht für das Warum, sondern nur für das Ob des Verkaufs, ..... |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Von einem un-pervertierten Kapitalismus hat fwo nicht gesprochen. Ich bin mir daher nicht sicher, ob er "unserem pervertierten Wirtschaftssystem" ein nicht-kapitalistisches ideales Wirtschaftssystem gegenüberstellen würde oder einen idealen Kapitalismus. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Also er ist Selbstzweck (!!), aber um eines ganz anderen Zweckes willen? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Der Fehler liegt in der unbewussten Perspektivenverschiebung. Für den Produzenten der Ware ist ihr Konsum weder Selbstzweck noch überhaupt Zweck. Was die Kunden nach dem Kauf mit der Ware machen, kann ihm sogar letztlich völlig egal sein, solange sie sie nur erstmal kaufen. Also nicht der Konsum, sondern der Verkauf ist der Zweck der Produktion. Nur ist der Konsumwunsch in den meisten Fällen Grund für den Kauf. Es ist also für den Verkäufer von Vorteil, wenn für die Kunden der Konsum Selbstzweck wird. Letzteres macht aber nicht den Konsum wirklich zum Zweck der Produktion. Der wirkliche Zweck der Produktion bleibt das Profitinteresse des Produzenten. Das siehst du daran, dass der Produzent sofort aufhört, für den Konsumwunsch zu produzieren, sobald er merkt, dass diesem die Kaufkraft fehlt. Wäre der Konsum tatsächlich Selbstzweck, dann wäre das ja kein Grund. Bzw. dass das ein Grund ist, die Produktion einzustellen, zeigt, dass es in der Produktion letztlich um den Konsum nicht geht. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
passt. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ich nannte zwei verschiedene Möglichkeiten? |
jdf hat folgendes geschrieben: |
Nun gibt es aber auch Gesellschaftsformen, aus deren Konstruktion nicht allein nur Gewinnstreben folgt, wie gemeinnützige Gesellschaften (gGMBH, gAG, gUG) oder auch Genossenschaften und Gesellschaften im Verantwortungseigentum. Wie passen diese in Marxens Kapitalismusmodell? |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Okay. Vielleicht reagiere ich etwas über, weil ich seit Jahren verzweifelt versuche Gewicht zu verlieren, aber mich hat gerade die Milka-Werbung so richtig angepisst.
Es handelt sich dabei nur um einen 5 Sekunden langen Spot auf YouTube. Ich weiß jetzt nicht genau, ob der im Fernsehen auch so läuft. Was passiert darin? Also: Man sieht ein junges Mädchen ein Stück Schokolade essen und dabei genüsslich die Augen zusammen kneifen. Soweit, so unspektakulär. Aber dabei hört man im Hintergrund ein Lied seuseln, dessen Text lediglich sagt, und ich zitiere wörtlich: "It's real love. It's real..." Dazu zwei Dinge: 1. Schokolade ist nicht Liebe! Schokolade ist vom Teufel und böse bis ins Mark, wenn man versucht abzunehmen. Der ultimative Verführer, der einen in die ewig verfettete Verdammnis stößt. Die köstliche, verfettete Verdammnis. 2. Wichtiger noch finde ich aber diese auch in anderer Werbung pervertierte unvollendete Kadenz am Ende des Liedes. "It's real..." Es wird nicht aufgelöst und hängt einem deshalb ständig im Kopf rum und somit alles was der damit assoziiert. Das Hirn hört nicht auf den Satz und die harmonische Kadenz zu ergänzen. Es ist ein künstlicher Ohrwurm. Das läuft unter Folter... oder sollte es zumindest. |
Wilson hat folgendes geschrieben: | ||
In der Werbung sitzen hervorragende Psychologen. Und deren Studium hast du mitfinanziert. Aber du weißt: wer will, der kann. Frag vrilijke,.z.b. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Okay. Vielleicht reagiere ich etwas über, weil ich seit Jahren verzweifelt versuche Gewicht zu verlieren, aber mich hat gerade die Milka-Werbung so richtig angepisst.
Es handelt sich dabei nur um einen 5 Sekunden langen Spot auf YouTube. Ich weiß jetzt nicht genau, ob der im Fernsehen auch so läuft. Was passiert darin? Also: Man sieht ein junges Mädchen ein Stück Schokolade essen und dabei genüsslich die Augen zusammen kneifen. Soweit, so unspektakulär. Aber dabei hört man im Hintergrund ein Lied seuseln, dessen Text lediglich sagt, und ich zitiere wörtlich: "It's real love. It's real..." Dazu zwei Dinge: 1. Schokolade ist nicht Liebe! Schokolade ist vom Teufel und böse bis ins Mark, wenn man versucht abzunehmen. Der ultimative Verführer, der einen in die ewig verfettete Verdammnis stößt. Die köstliche, verfettete Verdammnis. 2. Wichtiger noch finde ich aber diese auch in anderer Werbung pervertierte unvollendete Kadenz am Ende des Liedes. "It's real..." Es wird nicht aufgelöst und hängt einem deshalb ständig im Kopf rum und somit alles was der damit assoziiert. Das Hirn hört nicht auf den Satz und die harmonische Kadenz zu ergänzen. Es ist ein künstlicher Ohrwurm. Das läuft unter Folter... oder sollte es zumindest. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||
Hab ich auch gesehen. |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||||
Wo sieht man sowas? |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||
Hab ich auch gesehen. Geht bei mir ins eine Ohr rein und ins andere raus. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||||||
Auf YouTube. |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Kein Adblocker? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Bella Schauma
Begraben mein Gehirn in den Bergen auf grüner Heide. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
genau weil Werbung so ist, und zwar notwendigerweise so ist, bekommen Werbefritzen - und -friedas nach der Revolution mit als erste eine Umschulung, zusammen mit den Investmentbanker:innen. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Wobei speziell diese Werbung doch noch mal einen besonderen Zorn weckt. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Bella Schauma
Begrabt mein Gehirn in den Bergen auf grüner Heide. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Nee. Die sind mir nicht geheuer. |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||||||||||||
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Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||
Erinnert mich ja an diese Soßenwerbung für Spaghetti aus den 90ern. Edit: Diese hier von Raguletto. Die fand ich eigentlich sehr ulkig. |
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