Mondfinsternis
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Freigeisterhaus -> Wissenschaft und Technik

#1: Mondfinsternis Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 07.11.2003, 23:04
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Nicht in dieser, sondern in der kommenden Nacht von Samstag auf Sonntag ist es mal wieder soweit: Je nach Standort und Wetterlage wird man beobachten können , dass der Mond in den Schatten der Erde tritt und somit später eine totale Mondfinsternis erzeugt wird... Smilie Cool

#2:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 07.11.2003, 23:06
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Und um die Zeit bin ich da --> Wendelstein Showdance

#3:  Autor: SpoonyWohnort: Eurasien/Hamburg BeitragVerfasst am: 09.11.2003, 17:48
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Habs mir mit nem Freund zusammen, von 0.30 Uhr - 2:30 Uhr aufm Friedhof mit Fernglas, Camera, Schokolade und Tee gemütlich gemacht...da war es dunkel genug um das zu beobachten Smilie . Aber irgendwie hatte ich mehr erwartet...hab schon mal eine gesehen als Kind, da war der Mond viiiiiiiieeeeel roter Smilie

Sagt mal...wenn der Mond dann im Schatten steht, müsste es dann nicht so sein, dass der Mond auch komplett verschwinden kann? So dass man ihn kein bisschen mehr sehen kann?

#4: halbe und kerne Autor: frajo BeitragVerfasst am: 09.11.2003, 20:49
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"SPOONMAN" schrieb:
Habs mir mit nem Freund zusammen, von 0.30 Uhr - 2:30 Uhr aufm Friedhof mit Fernglas, Camera, Schokolade und Tee gemütlich gemacht...da war es dunkel genug um das zu beobachten Smilie . Aber irgendwie hatte ich mehr erwartet...hab schon mal eine gesehen als Kind, da war der Mond viiiiiiiieeeeel roter Smilie

Sagt mal...wenn der Mond dann im Schatten steht, müsste es dann nicht so sein, dass der Mond auch komplett verschwinden kann? So dass man ihn kein bisschen mehr sehen kann?

antwort:
da die erde von einer atmosphäre umgeben ist, erzeugt sie auf der sonnenabgewandten seite einen strukturierten schattenkegel; es ist sozusagen ein kleiner, i.w. lichtloser kegel ("kernschatten"), der eingebettet liegt in einem großen, schwach leuchtenden kegel ("halbschatten"). je nachdem, ob der mond nur durch den äußeren kegel wandert oder teilweise oder ganz auch durch den inneren kegel, wird er in verschiedenem ausmaß verdunkelt. das rotwerden des mondes ist auf die frequenzabhängig reduzierte lichtmenge zurückzuführen,.
ob er ganz verschwinden kann, ist wohl mehr eine frage des instrumentariums. was für das bloße auge unsichtbar erscheint, kann mit entsprechenden geräten immer noch wahrgenommen werden.

#5:  Autor: XerxesWohnort: Halle (Saale) BeitragVerfasst am: 09.11.2003, 20:52
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SPOONMAN hat folgendes geschrieben:
Habs mir mit nem Freund zusammen, von 0.30 Uhr - 2:30 Uhr aufm Friedhof mit Fernglas, Camera, Schokolade und Tee gemütlich gemacht...da war es dunkel genug um das zu beobachten Smilie .


Wo sich manche Leute nachts so herumtreiben ... ich hoffe, dass das bei Dir nicht die Regel ist! zwinkern

#6:  Autor: SpoonyWohnort: Eurasien/Hamburg BeitragVerfasst am: 09.11.2003, 21:10
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Xerxes hat folgendes geschrieben:
SPOONMAN hat folgendes geschrieben:
Habs mir mit nem Freund zusammen, von 0.30 Uhr - 2:30 Uhr aufm Friedhof mit Fernglas, Camera, Schokolade und Tee gemütlich gemacht...da war es dunkel genug um das zu beobachten Smilie .


Wo sich manche Leute nachts so herumtreiben ... ich hoffe, dass das bei Dir nicht die Regel ist! zwinkern


Hehe, nene, das ist einfach das beste was bei mir in der nähe ist zwinkern (von den Lichtverhältnissen)

Aber es gibt da wirklich Leute...(Live-Rollenspieler) die dann da als Vampire durch die Gegend geistern ^^ mitten in der Nacht, aber sobald sie merken dass es nur ein "normaler" Bürger ist, verschwinden die auch wieder Mr. Green , echt verrückte Typen Mit den Augen rollen


Zuletzt bearbeitet von Spoony am 09.11.2003, 21:13, insgesamt 2-mal bearbeitet

#7: Re: halbe und kerne Autor: SpoonyWohnort: Eurasien/Hamburg BeitragVerfasst am: 09.11.2003, 21:12
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frajo hat folgendes geschrieben:
"SPOONMAN" schrieb:
Habs mir mit nem Freund zusammen, von 0.30 Uhr - 2:30 Uhr aufm Friedhof mit Fernglas, Camera, Schokolade und Tee gemütlich gemacht...da war es dunkel genug um das zu beobachten Smilie . Aber irgendwie hatte ich mehr erwartet...hab schon mal eine gesehen als Kind, da war der Mond viiiiiiiieeeeel roter Smilie

Sagt mal...wenn der Mond dann im Schatten steht, müsste es dann nicht so sein, dass der Mond auch komplett verschwinden kann? So dass man ihn kein bisschen mehr sehen kann?

antwort:
da die erde von einer atmosphäre umgeben ist, erzeugt sie auf der sonnenabgewandten seite einen strukturierten schattenkegel; es ist sozusagen ein kleiner, i.w. lichtloser kegel ("kernschatten"), der eingebettet liegt in einem großen, schwach leuchtenden kegel ("halbschatten"). je nachdem, ob der mond nur durch den äußeren kegel wandert oder teilweise oder ganz auch durch den inneren kegel, wird er in verschiedenem ausmaß verdunkelt. das rotwerden des mondes ist auf die frequenzabhängig reduzierte lichtmenge zurückzuführen,.
ob er ganz verschwinden kann, ist wohl mehr eine frage des instrumentariums. was für das bloße auge unsichtbar erscheint, kann mit entsprechenden geräten immer noch wahrgenommen werden.


Danke für die Erklärung...das meinten die also eben in den Nachrichten vereinfacht für "...der Mond leuchtete teilweise rötlich, aufgrund der Reflektierungen der Erde..."


Ach ja...ich hatte es im Bezug auf das bloße Auge gemeint...dass man das mit den entsprechenden Geräten noch sichtbar machen kann, will ich doch mal stark hoffen zwinkern , aber ich hätte es halt toll gefunden, wenn der Mond auch mal für eine kurze Zeit komplett unsichtbar für mich erschienen wäre.

#8:  Autor: SpockWohnort: Herbipolis BeitragVerfasst am: 10.11.2003, 00:32
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Die rote Farbe des Mondes beruht auf Lichtbrechungseffekten der Erdatmosphäre, die gewissermaßen als Prisma fungiert. Der Mond befindet sich zufällig genau in der Entfernung, in der das rote Licht auf ihn trifft. Die Tatsache, dass das rot diesmal kaum zu sehen war mag daran liegen, dass die Entfernung diesmal höher war und somit das noch langwelligere infrarotlich auf ihn traf.

#9:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 10.11.2003, 20:58
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Stichwort Prisma: Gab es in der Erdgeschichte auch Zeiten, in denen der Mond bei Verfinsterungen eine andere Farbe angenommen hat oder wird dies in Zukunft noch geschehen?

#10:  Autor: SpockWohnort: Herbipolis BeitragVerfasst am: 11.11.2003, 11:52
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riptor hat folgendes geschrieben:
Stichwort Prisma: Gab es in der Erdgeschichte auch Zeiten, in denen der Mond bei Verfinsterungen eine andere Farbe angenommen hat oder wird dies in Zukunft noch geschehen?
Da uns der Mond früher näher war, dürfte dies wohl so gewesen sein, wenn die Sache stimmt. Demnach hätte es sogar mal eine Zeit geben können, in der der Mond blau war, wobei ich jetzt nicht weiß, wie stark die prismatische Wirkung der Atmosphäre ist.


Stellt euch einfach das Prisma als Teil der Erdatmosphäre vor, stellt darunter die Erde und dann ein umgedrehtes Prisma. Dort, wo sich das rote Licht schneidet, befindet sich der Mond.

Dementsprechend kann es passieren, dass der Mond in Zukunft im Infrarotbereich kreutzt und man mit dem menschlichen Auge nichts mehr erkennt.

#11: brechung und streuung Autor: frajo BeitragVerfasst am: 11.11.2003, 12:35
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"Spock" schrieb:
...
Stellt euch einfach das Prisma als Teil der Erdatmosphäre vor, stellt darunter die Erde und dann ein umgedrehtes Prisma. Dort, wo sich das rote Licht schneidet, befindet sich der Mond.
...

antwort:
ein schönes bild zur lichtbrechung, danke.
aber das farbphänomen des mondes im halbschatten hat m.e. mehr mit der lichtstreuung in der erdatmosphäre zu tun als mit lichtbrechung.

#12:  Autor: SpockWohnort: Herbipolis BeitragVerfasst am: 11.11.2003, 13:06
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Laut dieser Seite ist es die Lichtbrechung.

#13: die atmosphäre der erde ist ein blaufilter Autor: frajo BeitragVerfasst am: 11.11.2003, 15:02
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"Spock" schrieb:
Laut dieser (...) Seite ist es die Lichtbrechung.

antwort:
das ist ein mißverständnis. der autor des verlinkten artikels erklärte mit der lichtbrechung die eigentlich erstaunliche tatsache, daß sonne und (verfinsterter) mond für kurze zeit gleichzeitig am himmel sichtbar sind, obwohl die erde genau zwischen ihnen steht. (ich habe probleme mit dieser deutung, bin aber noch nicht fertig mit dem nachdenken.)

m.e. beruht die kupferrote verfärbung des mondes während mancher finsternisse darauf, daß das den mond erreichende restlicht durch die erdatmosphäre gefiltert wurde. und da aufgrund der partikelgröße hauptsächlich die blauen frequenzen gestreut werden, wird das restlicht umso roter, je länger der weg des lichtes durch die atmosphäre ist. (deshalb ist die sonne am horizont auch roter als im zenith.) steht die erde nun genau zwischen sonne und mond, so läuft das sonnenlicht zweimal soweit durch die atmospäre wie beim sonnenuntergang, bevor sie auf den mond trifft, wird also doppelt so lange von den blau-anteilen separiert.

#14:  Autor: AlziWohnort: Oberfranken BeitragVerfasst am: 11.11.2003, 19:28
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Der Mond erscheint rot, weil die anderen Farbanteile in der Erdatmosphäre (durch Streuung, wie beim Sonnenuntergang) ausgefiltert werden.
Dieses rötliche Licht wird dann in den Kernschatte der Erde gebrochen.


http://www.avso.de/lehrgang/mofi.htm


Zitat:
Den roten Mond haben wir der irdischen Lufthülle zu verdanken. In ihr werden Sonnenstrahlen in den Schattenraum der Erde gebrochen. Auf dem langen, streifenden Weg durch die Erdatmosphäre gelangt dabei vor allem das langwellige, rote Sonnenlicht hindurch, während die anderen Farbanteile in der Atmosphäre gestreut werden. Das Licht verliert also durch Absorption und Streuung seine Blau-, Grün- und Gelbanteile.

Quelle

#15:  Autor: SpockWohnort: Herbipolis BeitragVerfasst am: 20.11.2003, 14:41
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So, jetzt machen wir es ganz korrekt. Es handelt sich nämlich um das Zusammenspiel von Brechung und Streuung:

Zitat:
Das Licht der Sonne, das nahe an der Erde vorbeistrecht, wird durch die Atmosphärenhülle gebrochen und in den Erdschatten gelenkt. Zusätzlich wird das Licht beim Durchtritt durch die Atmosphäre an den Luftmolekülen und Staubpartikeln gestreut, und zwar das blaue Licht wesentlich stärker, als das rote. Daher kommt das rote Licht am besten voran und lässt somit den verfinsterten Mond in einem fahlen Rot aufleuchten.

Quelle: Lesch, Harald & Müller, Jörn: Kosmologie für Fußgänger; eine Reise durch das Universum, Wilhelm Goldmann Verlag München, 256 p.; Seite 53

#16:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 20.11.2003, 15:04
    —
Spock hat folgendes geschrieben:
So, jetzt machen wir es ganz korrekt. Es handelt sich nämlich um das Zusammenspiel von Brechung und Streuung:

Zitat:
Das Licht der Sonne, das nahe an der Erde vorbeistrecht, wird durch die Atmosphärenhülle gebrochen und in den Erdschatten gelenkt. Zusätzlich wird das Licht beim Durchtritt durch die Atmosphäre an den Luftmolekülen und Staubpartikeln gestreut, und zwar das blaue Licht wesentlich stärker, als das rote. Daher kommt das rote Licht am besten voran und lässt somit den verfinsterten Mond in einem fahlen Rot aufleuchten.

Quelle: Lesch, Harald & Müller, Jörn: Kosmologie für Fußgänger; eine Reise durch das Universum, Wilhelm Goldmann Verlag München, 256 p.; Seite 53
Genau so hat er es live erklärt. Cool

#17:  Autor: SpockWohnort: Herbipolis BeitragVerfasst am: 20.11.2003, 15:10
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ric hat folgendes geschrieben:
Spock hat folgendes geschrieben:
Quelle: Lesch, Harald & Müller, Jörn: Kosmologie für Fußgänger; eine Reise durch das Universum, Wilhelm Goldmann Verlag München, 256 p.; Seite 53
Genau so hat er es live erklärt. Cool
ER?

Das Buch wurde von 2 Autoren geschrieben zwinkern

#18:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 20.11.2003, 15:14
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Spock hat folgendes geschrieben:
ric hat folgendes geschrieben:
Spock hat folgendes geschrieben:
Quelle: Lesch, Harald & Müller, Jörn: Kosmologie für Fußgänger; eine Reise durch das Universum, Wilhelm Goldmann Verlag München, 256 p.; Seite 53
Genau so hat er es live erklärt. Cool
ER?

Das Buch wurde von 2 Autoren geschrieben zwinkern
Harald Lesch war im Observatorium und ist vom Thema Mondfinsternis flugs zu seinem Lieblingsthema Quasare gekommen.

#19:  Autor: AlziWohnort: Oberfranken BeitragVerfasst am: 20.11.2003, 17:02
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Spock hat folgendes geschrieben:
So, jetzt machen wir es ganz korrekt. Es handelt sich nämlich um das Zusammenspiel von Brechung und Streuung:


Genau das steht auch in meinem Beitrag:
Alzi hat folgendes geschrieben:
Der Mond erscheint rot, weil die anderen Farbanteile in der Erdatmosphäre (durch Streuung, wie beim Sonnenuntergang) ausgefiltert werden.
Dieses rötliche Licht wird dann in den Kernschatte der Erde gebrochen.

#20:  Autor: SpockWohnort: Herbipolis BeitragVerfasst am: 20.11.2003, 17:12
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@ Alzi: Ich war nur verwirrt, weil jemand in einem anderen Forum steif und fest behauptet hatte, es sei Lichtbeugung, die zu der roten Farbe führe und ich wollte ganz sicher gehen.



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