ateyim hat folgendes geschrieben: |
Ich kann mich an solche Vereidigungsmarathons in Deutschland nicht erinnern... wird dort geschlossen vereidigt? Habe ich mir nie so bewusst gemacht. |
Despiteful hat folgendes geschrieben: |
Die Türken haben per Wahl ihre parlamentarische Demokratie abgeschafft. Darf man jetzt sagen sie sind ein dummes Volk, so wie man von den Amis sagt sie sind dumm, sie sind Trash, weil sie Trump gewählt haben?
Können wir uns jetzt die nächsten dreißig Jahre anhören, dass in Europa und überhaupt alle, die nicht seiner Meinung sind alles 'Nazis' sind und 'Terroristen'? Oder wird das jetzt weniger, weils keinen Wahlkampf mehr gibt? Ich fürchte nicht. |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | ||
Bei fast zwei Dritteln der in D lebenden Wahlberechtigten war das Referendum eine Wut-Wahl. Sie gehören hier nicht mit dazu und wollten es den deutschen einfach mal "so ordentlich zeigen". Das Verhältnis zwischen Deutschen und den sehr frommen Türken ist ja nicht seit heute und gestern extrem angespannt. Die hier integrierten Türken sind Aleviten, Christen Atheisten, Agnostiker - aber praktisch nur eins nicht: Sunniten. Es könnte vor allem eine enorme Gewaltspirale in Gang gesetzt werden - spätestens dann, wenn notorische Lügner und Egomanen davon ablenken müssen, dass sie realpolitisch nicht weiter kommen. |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | ||
Bei fast zwei Dritteln der in D lebenden Wahlberechtigten war das Referendum eine Wut-Wahl. Sie gehören hier nicht mit dazu und wollten es den deutschen einfach mal "so ordentlich zeigen". |
Despiteful hat folgendes geschrieben: |
Die Türken haben per Wahl ihre parlamentarische Demokratie abgeschafft.
Darf man jetzt sagen sie sind ein dummes Volk, so wie man von den Amis sagt sie sind dumm, sie sind Trash, weil sie Trump gewählt haben? |
Despiteful hat folgendes geschrieben: |
Können wir uns jetzt die nächsten dreißig Jahre anhören, dass in Europa und überhaupt alle, die nicht seiner Meinung sind alles 'Nazis' sind und 'Terroristen'? Oder wird das jetzt weniger, weils keinen Wahlkampf mehr gibt? Ich fürchte nicht. |
luc hat folgendes geschrieben: |
63,1 % der Türken, die in Deutschland leben, haben mit ja gestimmt. Sie leben in einer Demokratie, die ihnen viel Freiheit garantiert und wünschen sich für ihr Ursprungsland eine Diktatur. Unerklärlich aber wahr. Na dann! Jetzt können sie die Vorteile einer Diktatur genießen, wenn ihnen ihr Gastland zu bunt ist. Dort in Istanbul oder Anatolien können sie ihre Wut gegen die Demokratie ausleben. Wunderbar! |
luc hat folgendes geschrieben: |
63,1 % der Türken, die in Deutschland leben, haben mit ja gestimmt. |
Zitat: |
In Deutschland gebe es insgesamt 3,5 Millionen Türkeistämmige, davon 1,5 Millionen mit türkischem Pass. Rund 750.000 von ihnen hätten an der Wahl teilgenommen, davon 60 Prozent für Erdogan gestimmt – macht 450.000 Stimmen. Das seien lediglich 13 Prozent der Türkeistämmigen in Deutschland.
"Deshalb von gescheiterter Integration DER TÜRKEN zu sprechen, wird der Realität nicht gerecht", folgert Polenz. Auf den Einwand eines Facebook-Nutzers, dass die Zustimmung an der Höhe der Wahlberechtigten gemessen werden müsse (dann wäre es eine Zustimmung von immerhin 30 Prozent), entgegnete Polenz, ihm gehe es um die Frage, welche Rückschlüsse aus dem Referendum für die Türkeistämmigen in Deutschland insgesamt gezogen werden könnten. Schließlich würden die zwei Millionen, die nicht wählen durften, in "Mithaft" für das Ja genommen. Letztlich sagt die Höhe der Wahlbeteiligung, dass die Türken in Deutschland sich weniger stark für das Referendum interessierten als die Türken in der Türkei. Das könnte auch daran liegen, dass ein Teil von ihnen sich nicht sehr stark mit der Türkei identifiziert. Eine Motivation, an dem Referendum teilzunehmen, hatten offenbar vor allem die Erdogan-Anhänger unter den Türken in Deutschland. |
Despiteful hat folgendes geschrieben: | ||||
Auch in Frankreich und den Niederlanden hat eine Mehrheit der dort wählenden Türken 'Evet' gesagt. In Österreich waren es 71%. Also entweder haben die dort ähnliche Probleme oder der Grund muss ein anderer sein. Und zum wirksamen Ablenken und um zu zeigen 'Wir machen was!' kommt ja jetzt die Todesstrafe. Wenn das nicht reicht, können wir uns auf zyklisch wiederkehrende Tiraden aus Ankara gefasst machen. Es wird wohl eine Mischung aus beidem sein, die ganze Palette eines obszönen Populismus halt, verfassungsrechtlich verankert. |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
Bei fast zwei Dritteln der in D lebenden Wahlberechtigten war das Referendum eine Wut-Wahl..... |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||
Die Wahlbeteiligung der in D lebenden Wahlberechtigten war aber nur knapp 50 %. Kann was nicht stimmen mit deiner Rechnung. |
Zitat: |
Wenn jetzt in D jeder Depp glaubt, dass über die Hälfte aller Türkischstämmigen pro Erdogan wären, weil viele sich falsch ausdrücken, und eine Menge weder lesen noch rechnen oder denken zu können scheint, gibt das jetzt eine noch beschissenere Stimmung im Land, weil jeder türkischstämmige jetzt verdächtigt wird, Erdogan-Fan zu sein. Mannmannmann |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | ||||
Für die, die Erdogan gewählt haben und folglich wählen gegangen sind, war das eine Wut-Wahl. |
Zitat: | ||
Der Generalverdacht ist leider jetzt da. Und er ist praktisch nicht mehr aus der Welt zu schaffen, weil es sich um eine Volksabstimmung zu einem höchst problematischen Thema handelte. Hinzu kommen die ganzen Bedrohereien und Bespitzelungen durch den türkischen Geheimdienst, die Reden der Erdogan-Trolle etc.. Durch das Wahlergebnis und das Wahlverhalten der 63% der 50% Teilnehmenden am Plebiszit stehen im Grunde alle türkischstämmigen in der Öffentlichkeit als antidemokratische Vollhorste da. Der Schaden, den das alles angerichtet hat, ist noch nicht zu übersehen. Richtig heftig wird's wenn Erdogan hier über die Einführung der Todesstrafe abstimmen lässt. |
Zitat: |
"Die AKP hat ihren Zenit erreicht", sagt Mesut. "Nur noch 50 Prozent unterstützen Erdoğan, obwohl die AKP sogar eine Koalition mit der MHP einging." Die rechtsextreme Partei MHP hatte auch zu einem Ja im Referendum aufgerufen. "Die Leute hoffen, dass die Wahl auf juristischem Weg angefochten werden kann", sagt Mesut. Wenn die Gerichte die Anfechtung ablehnen, könnte das die Menschen zusätzlich empören. "Es wäre klar: Selbst die angeblich unabhängigen Gerichte folgen blind Erdoğan. Das würde die Leute rasend machen!" |
Zitat: |
Seit dem Putschversuch im Juli 2016 hat Erdoğan Hunderttausende Beamte entlassen, mehr als 150 Journalisten verhaften lassen, im Wahlkampf massiv die Medien manipuliert, zahlreiche Verhaftungen im Nein-Lager und Oppositionspolitiker veranlasst, sich bei Dutzenden Auftritten die Kehle wund geschrien und gegen das verfassungsmäßige Neutralitätsgebot verstoßen. Trotzdem entschied sich letztlich immerhin rund die Hälfte der Wähler gegen Erdoğans Superpräsidentschaft, mit der er die Reste der defekten heimischen Demokratie in eine Autokratie umwandeln will.
In den Großstädten überwog das Nein In den drei größten Städten des Landes – Istanbul, Izmir und Ankara – entschieden sich mehr Menschen mit Nein als mit Ja. Damit hat er erstmals nach 23 Jahren die Mehrheit in Istanbul verloren. Seit 1994 als Bürgermeister, und später mit der von ihm mitgegründeten Regierungspartei stand die AKP dort immer an erster Stelle. Eine knappe Mehrheit durch Unterdrückung von Gegenstimmen ist eine Niederlage, und jetzt steht Erdoğan Millionen Kriminellen im eigenen Land gegenüber – denn er hatte zuvor die Nein-Anhänger als "Terroristen" diffamiert. |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||||
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-04/tuerkei-proteste-istanbul-referendum-hayir
http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-04/referendum-tuerkei-recep-tayyip-erdogan-akp-republik
Gefettet von mir |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Das Fatale ist nur, dass so ein Referendum, wenn es gerichtlich nicht gekippt wird, auch über Erfogan hinaus von seine Nachfolgern mussbraucht werden kann und wird. |
freeyourmind hat folgendes geschrieben: |
Erdogan mag es vielleicht irgendwo gut meinen |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Vielleicht, bestreite ich das? Oder bestreite ich vielleicht, dass 30 %, zwei Drittel der in D lebenden Wahlberechtigten sind? Hm?
Der ist deshalb da, weil es deutsche Vollhorste gibt, die plärren, dass man jetzt nicht mehr zum Türken essen geht, weil sie gar nicht und Leute wie du nur halb rechnen können. Denn trotz der Bespitzelungen, der ungleichen Wahlveranstaltungen, ist nun klar, hier konnte Erdogan seine Anhänger zwar mobilisieren, aber das sind nicht mehr als 13% der türkischstämmigen. Selbst von den Wahlberechtigen scheint der Hälfte egal, was in der Türkei stattfindet, wohl weil sie hier leben und sich hier zuhause fühlen. Trotz aller deutschen Vollhorste. Klar, Nichtwähler arbeiten Populisten in die Hände - das ist aber kein speziell türkisches Phänomen, das tun viele Deutsche auch, wo zudem keiner bedroht und bespitzelt wird. Und in seinem Land ist mindestens die Hälfte trotz aller Drohungen und Verhaftungen und Terrorismusvorwürfen ganz deutlich GEGEN Erdogans Machtwahn. |
Pfirsich hat folgendes geschrieben: |
Ich werde es so halten, wie im anderen Thread angekündigt, egal, wie viele Staatsbürgerschaften der Wirt hat und auch, ob oder was er gewählt hat. |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||
Die Wahlbeteiligung der in D lebenden Wahlberechtigten war aber nur knapp 50 %. Kann was nicht stimmen mit deiner Rechnung. Wenn jetzt in D jeder Depp glaubt, dass über die Hälfte aller Türkischstämmigen pro Erdogan wären, weil viele sich falsch ausdrücken, und eine Menge weder lesen noch rechnen oder denken zu können scheint, gibt das jetzt eine noch beschissenere Stimmung im Land, weil jeder türkischstämmige jetzt verdächtigt wird, Erdogan-Fan zu sein. Mannmannmann |
Zitat: |
Nur 36 Prozent der Deutschtürken sind gegen das Ermächtigungsgesetz von Erdogan. Wenn man weiß, dass 25 Prozent der hier lebenden Türken eigentlich Kurden/Aleviten sind, die so ein Gesetz aus existentiellen Gründen ablehnen, und weitere christliche Assyrer und Aramäer, die auch gegen diese Verfassungsänderung sind, dann liegt die Zustimmungsquote für die Einführung der Diktatur bei den muslimischen nichtkurdischen Türken schon bei über 90 Prozent. |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
...
Für die, die Erdogan gewählt haben und folglich wählen gegangen sind, war das eine Wut-Wahl. ... |
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