Dominante Merkmale
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Freigeisterhaus -> Wissenschaft und Technik

#1: Dominante Merkmale Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 22.11.2003, 20:41
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Die mendelschen Gesetze sind ja hinreichend bekannt, aber wenn man nur dominante Erbgänge hat kann es dann sein das gewisse nicht rezesive Merkmale eines Tages komplett verloren gehen, die Elterngeneration gibt ja immer nur 50% des eigenen Materials weiter.

Kann es also sein dass eine Art irgendwann nicht viele Unterschiede zwischen den einzelnen Individuuen aufweist, oder wird dies durch die verschiedenen Arten der mutation ausgeglichen?

#2:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 22.11.2003, 20:46
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Nur unter gewissen Voraussetzungen (z.B. Isolation).

Darwinfinken

#3:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 22.11.2003, 20:46
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Das würde ich auch gerne wissen. Am Kopf kratzen

#4: Re: Dominante Merkmale Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 22.11.2003, 20:48
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Nergal hat folgendes geschrieben:
Kann es also sein dass eine Art irgendwann nicht viele Unterschiede zwischen den einzelnen Individuuen aufweist, oder wird dies durch die verschiedenen Arten der mutation ausgeglichen?


Ich sehe gerade: du meinst nicht eine ganze Population. Verlegen

#5: Re: Dominante Merkmale Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 22.11.2003, 20:54
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Nergal hat folgendes geschrieben:
Die mendelschen Gesetze sind ja hinreichend bekannt, aber wenn man nur dominante Erbgänge hat kann es dann sein das gewisse nicht rezesive Merkmale eines Tages komplett verloren gehen, die Elterngeneration gibt ja immer nur 50% des eigenen Materials weiter.


Aber da sind auch immer die rezessiven Merkmale enthalten. Und wenn die auf die rezessiven Merkmale beim Partner treffen...


Meine Tochter hat helle Augen, obwohl beide Eltern braune (dominant) Augen haben. Da spielte die Großelterngeneration noch mit.

#6: Re: Dominante Merkmale Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 22.11.2003, 21:00
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Aber da sind auch immer die rezessiven Merkmale enthalten. Und wenn die auf die rezessiven Merkmale beim Partner treffen...


Stimmt. Die F2-Generation weist alle Merkmale der Elterngeneration auf. Eben auch die rezessiven.

#7:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 22.11.2003, 21:12
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Außerdem, Nergal, hast du vermutlich etwas übersehen. Die "mendelschen Gesetze" gibt es nicht, sie sind lediglich als "Regeln" zu betrachten. Ausnahmen sind durchaus vorhanden. Entsprechend kann eine Chronologie in der "Ausmerzung" rezessiver Merkmale gar nicht stattfinden.

#8:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 22.11.2003, 21:23
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Soweit mir bekannt gelten die ersten Beiden als Gesetze das Letzte ist eine Regel.

Aber betrachten wir nun das Beispiel mit den Augen, verienfacht gesagt sind braune Augen dominanter als die übrigen Augenfarben, ist es also richtig dass es mehr braunägige Menschen gibt (exclusive jener die sowieso nur brauen Augen haben)?

Können bestimmte Merkmale vollkommen verschwinden?

#9:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 22.11.2003, 21:31
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Hardy Weinberg Gesetz

Haben wir eien opulation die bestimmte Bedingungen erfüllt.
Panmixie(jeder hat gleiche Fortpflanzungschancen)
Sehr groß(damit der Zufall keine Rolle spielt)
kein Mutationseinfluss(soll ja idela sein)

Wenn man davon ausgeht dann bleiben alle Merkmale immer konstant.
Wenn wir 25% Blauäugige in einer Population haben, dann bleiben die auch immer gleich. Aber wir können nicht von Panmixie ausgehen, da es ja unterschieldiche große Populationen gibt. In den skandinavischen Ländern gibts traditionell mehr Blauäugige Menschen, aber der Ausländeranteil in den westlichen Staaten steigt an und auch der Anteil der schwarzen Menschen an der WEltbevölkerung. Also gilt Hardy Weinberg nur bedingt.

#10:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 22.11.2003, 21:32
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Nergal hat folgendes geschrieben:
Soweit mir bekannt gelten die ersten Beiden als Gesetze das Letzte ist eine Regel.


Tja, mir sind sie alle drei als Regeln bekannt.

Zitat:
Aber betrachten wir nun das Beispiel mit den Augen, verienfacht gesagt sind braune Augen dominanter als die übrigen Augenfarben, ist es also richtig dass es mehr braunägige Menschen gibt (exclusive jener die sowieso nur brauen Augen haben)?

Können bestimmte Merkmale vollkommen verschwinden?


Es gibt mehr Menschen mit braunen Augen, weil das Merkmal "braune Augen" dominant ist (blau = rezessiv). Da man aber seine rezessiven Merkmale vererbt, wird es immer wieder auch Blauäugigkeit (nein, ich meine hier nicht Katholiken zwinkern) geben.

#11:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 22.11.2003, 21:39
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Zitat:
kein Mutationseinfluss


Habe ich ja nicht rausgenommen, und was wären wir ohne Mutation zynisches Grinsen

#12:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 22.11.2003, 21:41
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Ich habe noch was gefunden zur Unterscheidung von "Gesetzen" und "Regeln"

Zitat:
mendelsche Regeln (= mendelsche Vererbungsregeln = mendelsche "Gesetze")
Unter den m. R. versteht man Regeln, nach denen Erbanlagen und damit Merkmale an Nachkommen weitergegeben werden. Diese Regeln wurden erstmals von dem Augustinerpater Gregor Mendel (1822-1884) durch Kreuzungsversuche an Pflanzen nachgewiesen. In vielen (älteren) Büchern wird statt von mendelschen Regeln noch von mendelschen Gesetzen gesprochen, da es jedoch Ausnahmen gibt, ist der Begriff der Regel vorzuziehen (Gesetze gelten immer!). Die häufigste Ausnahme von den mendelschen Regeln stellen neu auftretende Mutationen dar. die die Eltern nicht betreffen, weil die Mutationen während der Bildung der elterlichen Keimzellen (Eizellen, Spermien) auftreten.


http://www.biologie-lexikon.de/Woerterbuch/startwoerterbuch.html?M.html~haupt

#13:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 22.11.2003, 21:44
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Es gibt ja auch Genkopplung, die die freie Kombinierbarkeit einschränken kann. Diw kann dann wiederum durch crossing overs aufgegeben heben, aber dadurch ergeben sich vollkommen neue Zahlenverhältnisse.

#14:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 22.11.2003, 21:48
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gustav hat folgendes geschrieben:
Es gibt ja auch Genkopplung, die die freie Kombinierbarkeit einschränken kann. Diw kann dann wiederum durch crossing overs aufgegeben heben, aber dadurch ergeben sich vollkommen neue Zahlenverhältnisse.


Tja, sowas konnte ein Augustinerpater im 19. Jahrhundert ja nun wirklich nicht wissen. zwinkern

#15:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 22.11.2003, 21:49
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Ich wollte doch nur das was du da zitiert hast untermauern zwinkern

#16:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 22.11.2003, 21:54
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gustav hat folgendes geschrieben:
Ich wollte doch nur das was du da zitiert hast untermauern zwinkern


Habe ich auch so angesehen. Ich wollte dir keinesfalls widersprechen. zwinkern

#17:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 22.11.2003, 21:55
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Nun unsere Profs waren damals auch schon sehr alt zynisches Grinsen

Aber eigentlich ist die Vererbung ja Gesetzen unterworfen, nur kennen wir sie nicht alle.

Aber egal, dann sind es eben Regeln zwinkern

#18:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 22.11.2003, 21:55
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Heike N. hat folgendes geschrieben:
gustav hat folgendes geschrieben:
Ich wollte doch nur das was du da zitiert hast untermauern zwinkern


Habe ich auch so angesehen. Ich wollte dir keinesfalls widersprechen. zwinkern


Ich setz einfach noch n wink smiley hier drunter zwinkern

#19:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 22.11.2003, 21:58
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Nergal hat folgendes geschrieben:
Nun unsere Profs waren damals auch schon sehr alt zynisches Grinsen

Aber eigentlich ist die Vererbung ja Gesetzen unterworfen, nur kennen wir sie nicht alle.

Aber egal, dann sind es eben Regeln zwinkern


Ich habe es in der Schule auch noch unter "Gesetze" kennengelernt. Aber das ist auch schon über 20 Jahre her. zwinkern

Dennoch kann man mit Fug und Recht behaupten, dass der Augustinerpater der Begründer der Vererbungslehre ist.

#20:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 22.11.2003, 22:45
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Zitat:
Dennoch kann man mit Fug und Recht behaupten, dass der Augustinerpater der Begründer der Vererbungslehre ist.


Nur schade dass er Abt wurde anstatt sich weiterhin seiner Forschung zu widmen Traurig

#21:  Autor: max BeitragVerfasst am: 24.11.2003, 00:55
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Gustav hat folgendes geschrieben:
Es gibt ja auch Genkopplung, die die freie Kombinierbarkeit einschränken kann. Diw kann dann wiederum durch crossing overs aufgegeben heben, aber dadurch ergeben sich vollkommen neue Zahlenverhältnisse.

Zu den Ausnahmen kommt noch die maternale Vererbung des Chondrioms (Genom der Mitochondrien), die auch bei gewissen Krankheiten (die ich gerade zu müde bin nachzuschauen) eine Rolle spielen.

#22:  Autor: XerxesWohnort: Halle (Saale) BeitragVerfasst am: 24.11.2003, 01:17
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Heike N. hat folgendes geschrieben:

Dennoch kann man mit Fug und Recht behaupten, dass der Augustinerpater der Begründer der Vererbungslehre ist.


Einspruch! Schon 1775 machte der dt. Gelehrte Gottfried Kohlreuter dieselben Experimente wie Mendel:

Zitat:
1761 gelang es Gottfried Kohlreuter zum erstenmal zwei Pflanzen künstlich zu kreuzen und daraus eine neue entstehen zu lassen. Die Zeit hatte damals noch kein Verständnis für solche Eingriffe in die Natur. Kohlreuter musste es im Geheimen tun.

Quelle: http://www.schulgarten.ch/texte/baumpflege/baumpflege.htm

Er experimentierte mit Erbsen herum und entdeckte, dass Merkmale, die in der Elterngeneration nicht auftraten, plötzlich in der F1 erschienen und umgekehrt. Ferner entdeckte er, dass die Veränderungen in der Generationsfolge gewissen Regelmäßigkeiten unterworfen sind; er konnte jedoch weder Gesetze aufstellen, noch wie Mendel die Ergebnisse erklären. Da im 18. Jhr. die Unterdrückung der Wissenschaft durch die Kirchen noch sehr groß war, fanden solche Ergebnisse keine Beachtung. Eine Publikation war nicht möglich. Mendel hatte die Forschung Kohlreuters einfach übernommen und weitergeführt. Im humanistischen 19. Jhr. waren die Stimmen gemäßigter und Mendel hatte als Abt weniger zu fürchten als Kohlreuter. Dennoch konnten seine Bemühungen nicht fruchten, da Anwendungsbeispiele für diese Entdeckung nicht erkannt wurden.
Mendel war nicht imstande, seine Beobachtungen zu erklären. Diese kam erst im 20. Jhr. mit der Molekulargenetik ...

#23:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 24.11.2003, 07:36
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Xerxes hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:

Dennoch kann man mit Fug und Recht behaupten, dass der Augustinerpater der Begründer der Vererbungslehre ist.


Einspruch! Schon 1775 machte der dt. Gelehrte Gottfried Kohlreuter dieselben Experimente wie Mendel


Auch in dem Umfang? Ich kann deinen Link leider nicht öffnen, da schmiert mir Netscape ab.

#24: Re: Dominante Merkmale Autor: SpockWohnort: Herbipolis BeitragVerfasst am: 25.11.2003, 11:56
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Nergal hat folgendes geschrieben:
Die mendelschen Gesetze sind ja hinreichend bekannt, aber wenn man nur dominante Erbgänge hat kann es dann sein das gewisse nicht rezesive Merkmale eines Tages komplett verloren gehen, die Elterngeneration gibt ja immer nur 50% des eigenen Materials weiter.
Wenn du nur dominante Merkmale hast, sind die rezessiven bereits verlorengegangen, zumindest wenn du vom Genotyp sprichst. Bei Phänotyp kann ein merkmal über Generationen verdeckt weitergegeben und erst dann wieder bemerkbar werden, wenn beide Allele rezessiv sind.



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