Er_Win hat folgendes geschrieben: |
find ich interessant zu lesen:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/2/2364/1.html Erwin |
Zitat: |
Wenn wir jedoch Wissenschaft als die Möglichkeit verstehen, auf der Grundlage des gegenwärtigen Wissens über ein System dessen künftigen Zustand und künftiges Verhalten vorherzusagen, dann widerspricht ein kreativer Prozeß den Glaubenssätzen der Wissenschaft. Schließlich bedeutet Kreation die Emergenz von etwas Neuem und Unvorhersehbarem, das sich nicht unmittelbar aus dem Gegenwärtigen herleiten läßt. |
wurstface hat folgendes geschrieben: | ||
Hier hab ich aufgehört zu lesen. Was ein Quatsch.. Hört sich beim Überfliegen ein wenig nach Lamarckismus an? |
Zitat: |
Hört sich beim Überfliegen ein wenig nach Lamarckismus an? |
Zitat: |
"Auch wenn dies noch längst nicht allgemein anerkannt wird, entsteht allmählich ein Bild von problemlösenden Bakterien, die ihr Genom an von der Umwelt gestellten Problemen anpassen können. Das ist ein radikal anderes Bild als das herrschende von der unlebendigen, passiven DNA, die als Speicher zur Herstellung von Proteinen dient." |
wurstface hat folgendes geschrieben: |
-Frage an die Experten: Wieso kann es in einem deterministischen Universum nicht zu Emergenz kommen? Hat jemand eine Buch/Artikel Empfehlung zu dem Thema? Mfg, wf. |
wurstface hat folgendes geschrieben: |
-Frage an die Experten: Wieso kann es in einem deterministischen Universum nicht zu Emergenz kommen? Hat jemand eine Buch/Artikel Empfehlung zu dem Thema? |
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben: | ||
Entgegen der landläufigen Meinung hat der Begriff "Emergenz" mit dem Determinismus, mit der Bestimmtheit oder Unbestimmtheit eines Prozesses, nichts zu tun. Unter Emergenz versteht man einfach das Entstehung qualitativ neuer Systemeigenschaften, die die Komponenten des Systems nicht besitzen (Konrad Lorenz prägte hierzu den Begriff "Fulguration", der sich aber nicht durchgesetzt hat). Ein einfaches Beispiel sind die physikalisch-chemischen Eigenschaften von Wasser: sein vergleichsweise hoher Siedepunkt, seine hohe Wärmekapazität, das anomale Dichtemaximum bei 4 °C etc. Diese Eigenschaften resultieren aus den Bindungsverhältnissen zwischen Wasserstoff und Sauerstoff sowie aus den zwischen den Molekülen ausgebildeten Wasserstoffbrücken und lassen sich auch streng vorhersagen, sind aber trotzdem emergent. Weder ist ein einzelnes Wassermolekül flüssig, noch besitzt es eine Dichteanomalie, noch besitzt eine Mischung aus Wasserstoff und Sauerstoff die Eigenschaften von Wasser. Falls Du Literatur suchst, kann ich Bunge, M.; Mahner, M. (2004) Über die Natur der Dinge. Materialismus und Wissenschaft. S. Hirzel, Stuttgart nur wärmstens empfehlen. Das Buch ist zwar nicht gerade leichte Kost (und repräsentiert auch nicht immer den mainstream), aber es enthält die am stringentesten ausformulierte Ontologie, die ich kenne. |
Zitat: |
"Normales Wassereis weist nach letzter Zählung (die Zahl wird aufgrund neuer Entdeckungen ständig größer) elf unterscheidbare kristalline Phasen auf, von denen keine einzige aus grundliegenden Prinzipien heraus vorgesagt worden ist". |
Mr Schnuffi hat folgendes geschrieben: |
Der Lamarckismus unterstellt dem Individuum einen "Willen" zur Adaption (Giraffen strecken ihre Hälse nach Blättern, deshalb habe die Nachkommen längere Hälse etc.) |
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | ||
Dem kommt die Auffassung Problem lösender und ihren Genpool anpassender Bakterien doch ziemlich nahe. Wenn man sich ein Problem als Mem ( nicht angeborener Balzgesang) denkt, welches sich als Lösung in den Genen wiederfindet (angeborener Balzgesang) stellt das eine Synthese der Theorien von Darwin und Lamarck dar. Die Individuen sind "Schöpfer" ihrer selbst und geben der Evolution gewissermaßen eine sinnvolle (Problem lösende)Richtung. Dadurch verlieren die Auffassungen von Mutation und Selektion als Wirkungsmechanismen nicht ihre Bedeutung. mfg Kosh |
Eshel Ben-Jacob hat folgendes geschrieben: |
Es besagt, einfach ausgedrückt, daß ein System nicht ein anderes System bilden kann, das komplexer als es selbst ist. |
Gödel hat folgendes geschrieben: |
Definition 1: Ein Wesen ist göttlich, wenn es alle positiven Eigenschaften besitzt. Definition 2: Eine Eigenschaft eines Wesens heißt wesentlich, wenn alle weiteren Eigenschaften dieses Wesens daraus notwendig folgen. Definition 3: Ein Wesen existiert notwendig, wenn alle seine wesentlichen Eigenschaften notwendig sind. Axiom 1: Jede Eigenschaft ist entweder positiv oder nicht positiv. Axiom 2: Was notwendig eine positive Eigenschaft enthält, ist selber positiv. Theorem 1: Ist eine Eigenschaft positiv, so ist es möglich, dass es etwas gibt, das diese Eigenschaft besitzt. Axiom 3: Göttlichkeit ist eine positive Eigenschaft. Theorem 2: In einer möglichen Welt ist ein göttliches Wesen logisch möglich. Axiom 4: Jede positive Eigenschaft ist notwendig positiv. (Dies bedeutet, dass Notwendigkeit in der Positivität einer Eigenschaft enthalten ist. Somit ist Notwendigkeit selbst eine positive Eigenschaft.) Theorem 3: Wenn ein Wesen göttlich ist, dann ist seine Göttlichkeit eine wesentliche Eigenschaft. (Daraus folgt, dass es höchstens ein göttliches Wesen geben kann.) Axiom 5: Die Eigenschaft der notwendigen Existenz ist positiv. Theorem 4: Wenn die Existenz eines göttlichen Wesens logisch möglich ist, dann ist sie notwendig. (Da die logische Möglichkeit der Göttlichkeit bereits in Theorem 2 festgestellt wurde, folgt nun, dass genau ein göttliches Wesen notwendig existiert.) |
Monist hat folgendes geschrieben: | ||
Habe mal nach Gödel gegoogelt und diesen alten Thread samt dem Artikel gefunden.
Die Aussage über Gödels Theorem:
stimmt so ja nicht für Lebewesen, da es sich zum Einen um ein abstraktes, mathematisches Theorem handelt, was zum Anderen wenn überhaupt nur für geschlossene, physikalische Systeme gelten würde (oder verbietet Gödel Emergenz?).[...] |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||
Wenn das Folgesystem als Untermenge des Ursprungssytem verstanden wird, dann scheint mir die Aussage intuitiv korrekt zu sein. Jedoch könnte man einwenden, daß die Mittel, die zur Beschreibung des Gesamtsystems langen würden, für die Beschreibung des Untersystems nicht ausreichen. Und infolge dessen existierte keine Möglichkeit einer einheitlichen Beschreibung der Realität. |
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben: |
Ein einfaches Beispiel sind die physikalisch-chemischen Eigenschaften von Wasser: sein vergleichsweise hoher Siedepunkt, seine hohe Wärmekapazität, das anomale Dichtemaximum bei 4 °C etc. Diese Eigenschaften resultieren aus den Bindungsverhältnissen zwischen Wasserstoff und Sauerstoff sowie aus den zwischen den Molekülen ausgebildeten Wasserstoffbrücken und lassen sich auch streng vorhersagen... |
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: |
[...]
...den lese ich nicht weiter. Oder um Wanda Gershwitz aus dem Film "Ein Fisch namens Wanda" zu zitieren: "Aristoteles war kein Belgier. Die Kernbotschaft des Buddhismus lautet nicht: 'Jeder kämpft für sich allein'. Und die 'London Underground' ist keine politische Bewegung. Otto, ich habe das nachgeschlagen!" |
Er_Win hat folgendes geschrieben: | ||
naja, von jemand, der Memen wissenschaftliche Erklärkraft zubilligt, werte ich dann diese Aussage als polemisch, ignorant im Sinne eines naiven Realismus -> http://www.philolex.de/naivreal.htm |
Monist hat folgendes geschrieben: | ||
Im übrigen läßt sich meiner Meinung nach mit abstrakter, philosophisch-mathematischer Logik so ziemlich alles Fabulatorische (z.B. durch Fehlinterpretation der Mengenlehre bei Markus Gabriel: Warum es die Welt nicht gibt) "beweisen" bzw. systemtheoretisieren, so wie Gödel ja auch Gott = G(x) "bewiesen" hat:
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Zitat: |
1: Ein Wesen ist göttlich, wenn es alle positiven Eigenschaften besitzt |
Er_Win hat folgendes geschrieben: |
find ich interessant zu lesen:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/2/2364/1.html Erwin |
Halligstorch hat folgendes geschrieben: |
Wenn es möglich ist alle Eigenschaften des Wassers, aus Eigenschaften von Wassermolekülen streng vorherzusagen, dann ist Wasser kein Beipspiel für Emergenz. Emergenz bedeutet, dass man die Sprachebene wechseln muss, weil zu. B. bei der Beschreibung der Eigenschaften einer makroskopischen Phase wie Wasser die atomare oder molekulare also die reduktionistische Ebene versagt:
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VanHanegem hat folgendes geschrieben: |
....
Die Betrachtungsebenen sind wiederum kein naturwissenschaftliches Phänomen, sondern lediglich ein Artefakt eingeführt durch den menschlichen Naturbeschreibenden. ... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Aber ich würde die Betrachtungsebenen nicht als Artefakte bezeichnen - als solche wären sie naturwissenschaftliche Phänomene.
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Monist hat folgendes geschrieben: | ||
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