narziss hat folgendes geschrieben: |
Das wird denen helfen, die Atheisten gleich bei den Autonomen verorten wollen. |
narziss hat folgendes geschrieben: |
Das wird denen helfen, die Atheisten gleich bei den Autonomen verorten wollen. |
Zitat: |
Kirchen sind immer mehr gewesen als nur die Interessenvertretungen von Glaubensgemeinschaften. Sie setzen nicht den Willen und das Ansinnen ihrer Gläubigen um und sie verschaffen ihnen nicht einfach eine starke Stimme in der Öffentlichkeit. Sie sind keine wohltätigen Gemeinschaften, die unsere Welt verbessern wollen in der wir leben, oder die Fehlentwicklungen erkennen, sie aufzeigen und sie kraftvoll bekämpfen. Sie sind kein gehobener ethischer und moralischer Maßstab für das Verhalten der Menschen untereinander.
Die Kirchen handeln immer nur in ihrem eigenen finanziellen und machtpolitischen Interesse. Sie sind eng mit den Regierungen und den Herrschaftssystemen verbunden. Und sie profitieren auch finanziell von den herrschenden Verhältnissen. Oft haben Kirchenführer dafür soziale Reformen verurteilt anstatt sie zu unterstützen. Die allermeisten sozialen Engagements und Aktivitäten der Kirchen wurden nicht von oben, sondern von unten initiiert, oft gegen den Wusch der Kirchenleitungen. Die Kirchen und institutionalisierten Glaubensgemeinschaften sind weltweit und besonders auch in Deutschland ein stabilisierender Faktor für die bestehenden Verhältnisse. Die Kirchen erheben den Anspruch, das Sprachrohr von Millionen zu sein – von Millionen Menschen, die all ihre Hoffnung auf ein gutes Leben im Jenseits setzen und die dafür im wirklichen Leben nur stillhalten und alles erdulden, was man ihnen zufügt. Und das ist es, was die Kirche ist und sein will. Der Hirte einer gewaltigen Herde von obrigkeitshörigen, lethargischen und kritiklosen Lämmern, die vor jeder Autorität zu Boden kriechen und die Verantwortung für alles was geschieht weit von sich weisen. – Das Ergebnis sehen wir heute. Die Kirchen haben sich diese willenlose Herde selbst geschaffen. Sie haben zur Entwicklung unserer Gesellschaft, wie sie heute ist, einen großen und wichtigen Beitrag geleistet. Das Ergebnis ist diese Wegsehgesellschaft ohne soziales Engagement, ohne eine aktive Zivilgesellschaft, ohne Zivilcourage. Dieser Staat, in dem jeder nur den Weg des geringsten Widerstands geht und sich bei jeder Gelegenheit in sein kleines heimeliges Versteck, in seine eigene kleine heile Welt verkriecht. Indem sie teilnahmslos alles kritiklos hinnehmen machen sich die Kirchen und ihre Anhänger zu gleichgültigen Erfüllungsgehilfen und schließlich zu passiven Mittätern an allem, was die bestehenden Verhältnisse zementiert oder sogar noch verschärft. Und sie machen sich mitschuldig an allen Verbrechen und Zumutungen, einfach indem sie es kritiklos hinnehmen, wenn die Repräsentanten eines Herrschaftsapparates ihre Macht über die Menschen rücksichtslos missbrauchen. [EDIT - eingefügt]Die katholische Kirche ist streng hierarchisch von oben nach unten organisiert mit einer einzelnen Person an der Spitze, bis hinunter zum unbedeutenden Gläubigen, der die Entscheidungen und Anordnungen still zu tragen und sich daran zu halten hat. So können gemeinden ihren Pfarrer nicht selbst bestimmen, sondern er wird ihnen vorgesetzt. Die Pfarrer wiederum wählen nicht die Bischöfe, sondern auch sie unterstehen nur der nächsthöheren Instanz. Das Kirchenoberhaupt selbst erklärt sich für unfehlbar in allen Angelegenheiten, die den Glauben betreffen. Das ist nicht demokratisch, sondern ein despotisch organisierter Verwaltungs- und Machtapparat.[/EDIT] Die Kirchen predigen politische Enthaltsamkeit für ihre Gläubigen und handeln selbst politisch. „Jede weltliche Macht kommt direkt von Gott.“ Das war schon im Mittelalter ein Leitsatz der Kirchen, der bis heute nicht infrage gestellt wurde. „Jede politische Herrschaft ist von Gott direkt eingesetzt“ und daher ist sie für die Kirchen nicht hinterfragbar. Das ist auch der Grund, warum sich die Kirchen mit allen Machthabern und Herrschern immer so gut gestellt haben. Ob es nun Mussolini in Italien, Franco in Spanien, Pinochet in Chile, oder Hitler in Deutschland war – immer konnten sich die Machthaber der Kirchen als Stützpfeiler ihrer Macht sicher sein. Wie war es im Deutschland der Weimarer Republik – der ersten Demokratie auf deutschem Boden?! Deutsche Bischöfe ließen damals verlauten: „das Ansinnen der bestehenden Verfassung die Treue zu halten“, sei nicht akzeptabel. Noch deutlicher wurde die Ablehnung des demokratischen Staatswesens auf dem Katholikentag 1922 in München. Hier war von hochrangigen Kirchenmännern zu hören: „Die Revolution war Meineid und Hochverrat, bleibt in der Geschichte erblich belastet und mit dem Kainsmal gezeichnet.“ Dem Nationalsozialismus wollte man behutsamer begegnen, nicht zuletzt deshalb, weil sich die Nazis den Kampf gegen den „gottfeindlichen Marxismus“ auf ihre Fahnen geschrieben hatten.“ Sowenig Verständnis der Katholizismus für jede Form von Wotanskult und für die Deutschkirche hatte, so nahe lagen ihm doch gewisse weniger plumpe Formen der faschistischen Ideologie. Die Worte „Autorität“, „Vertrauen zum Führer“, „Ruhe und Ordnung“ fanden ein geneigtes Ohr. Nach der Annexion Österreichs übersandten die Kardinäle einige Grußworte, worin es hieß: „Wir sind der Überzeugung, dass durch das Wirken der nationalsozialistischen Bewegung die Gefahr des alles zerstörenden gottlosen Bolschewismus abgewehrt wurde. Die Bischöfe begleiten dieses Wirken für die Zukunft mit ihren besten Segenswünschen und werden auch die Gläubigen in diesem Sinne ermahnen. Sie ersehen daraus, dass wir Bischöfe freiwillig und ohne Zwang unsere Nationalpflicht erfüllt haben. Ich weiß, dass dieser Erklärung eine gute Zusammenarbeit folgen wird. Mit ausgezeichneter Hochachtung und Heil Hitler!“ Dieser Text macht - wie fast alle bischöflichen Verlautbarungen jener Jahre - deutlich, dass es den Hierarchen allein um die Erhaltung ihres Einflusses und den Bestand ihrer Institution ging. Zum Dank für die Errettung Hitlers bei dem Attentat am 9. November 1939 ließ der Münchner Erzbischof in der Frauenkirche den Hymnus "Großer Gott wir loben dich" singen. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 gab der Erzbischof zu Protokoll: "Ich bin erschüttert, weil ich als Bischof das Verbrechen eines Mordplanes und eines Planes gegen das Staatsoberhaupt vor aller Welt verdammen und brandmarken muss." In dem gleichen Protokoll bezeichnete der den Putschversuch "einen solchen Wahnsinn, der unser Volk in das furchtbarste Chaos gestürzt und den Bolschewismus in radikalster Form zum Sieg geführt hätte". Damit hat er jedes Mal, da sich Widerstand in Deutschland regte, diesen schnöde verraten! Er beging diesen Verrat zu Gunsten eines Massenmörders und einer verbrecherischen Clique, weil er sich von ihnen noch immer Vorteile für die Kirche erhoffte. Dass die Kirchen im Dritten Reich auch Schikanen ausgesetzt waren, kann und soll nicht geleugnet werden. Vieles jedoch, was bei anderen als selbstverständliche Zurücksetzung toleriert wurde, deuteten die Kirchen, wenn es ihnen denn widerfuhr, bereits als "Christenverfolgung". Man denke nur an die tolerierende Zurückhaltung der Kirchen, als Kommunisten, Sozialisten, Freidenker, Demokraten und Zeugen Jehovas verfolgt und Juden, Sinti und Roma als "Ungeziefer" vergast wurden. Durch die permanente Relativierung ihrer Kooperation mit verbrecherischen Regimes und Diktatoren versucht besonders die katholische Kirche sich immer wieder aus dem moralischen Zwielicht in ein besseres Licht zu rücken. Manchmal sind diese Versuche jedoch so plump, dass man sie schon als Unverschämt ansehen muss. So hat gerade erst Papst Benedikt XVI. mit Äußerungen zur Christianisierung in Lateinamerika heftige Kritik unter Indianer-Vertretern ausgelöst. Man warf dem Papst Arroganz und Respektlosigkeit vor. Laut Benedikt XVI. hatten die Ureinwohner Amerikas die Christianisierung "still herbeigesehnt". Die Kirche will sich so aus der Verantwortung ziehen für die "Vernichtung der indianischen Kultur und ihrer Identität". Der Kampf gegen das wieder um sich greifende Mitläufertum und gegen die kirchlichen Einschläferungsversuche muss wieder aufgenommen werden. Lasst euch nicht blenden. Bleibt wach und weckt die Anderen. |
narziss hat folgendes geschrieben: |
Kondome -> AIDS
Exorzismus -> Epilepsie |
jdf hat folgendes geschrieben: |
Hmm... Ich bin wohl zu unpolitisch, als dass ich einen solchen Text korrigieren könnte. Er ist sehr polarisierend angelegt und bei vielen Aussagen lehnst du dich ganz schon aus dem Fenster. Wenn dich nach der Rede jmd nach Belegen für deine Aussagen fragen würde, könntest du sie bringen? |
venicius hat folgendes geschrieben: | ||
Stimmt, den Exorzismus sollte ich vielleicht noch mit reinnehmen. Aber mein Co-Redner und ich hatten uns geeinigt, uns nicht zu religiösen Inhalten zu äußern, sondern die Kritik explizit auf die Kirche als Institution zu beziehen. |
venicius hat folgendes geschrieben: |
Bis dahin habt ihr Zeit, euch aktiv hier daran zu beteiligen und auf die Inhalte Einfluss zu nehmen. |
Zitat: |
Das Kirchenoberhaupt selbst erklärt sich für unfehlbar in allen Angelegenheiten, die den Glauben betreffen. |
GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | ||
Klingt ja wie ein Ultimatum - sprengst Du Dich sonst in die Luft? |
GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | ||
Das stimmt so übrigens nicht so ganz. 1. gilt die "Unfehlbarkeit" nicht für alle Angelegenheiten, sondern nur für bestimmte. 2. Seit der Einführung der "Unfehlbarkeit" 1871 wurde sie genau 2x angewandt. Das mindert den Grad der Lächerlichkeit zwar nur marginal, aber eine verzerrte Darstellung der Sache dient keinem. |
Zitat: |
Der Hirte einer gewaltigen Herde von obrigkeitshörigen, lethargischen und kritiklosen Lämmern, die vor jeder Autorität zu Boden kriechen und die Verantwortung für alles was geschieht weit von sich weisen. |
venicius hat folgendes geschrieben: | ||
Ich überlege, diesen Satz herauszustreichen.
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||
Warum? |
venicius' Rede hat folgendes geschrieben: |
Die Kirchen haben sich diese willenlose Herde selbst geschaffen. Sie haben zur Entwicklung unserer Gesellschaft, wie sie heute ist, einen großen und wichtigen Beitrag geleistet. Das Ergebnis ist diese Wegsehgesellschaft ohne soziales Engagement, ohne eine aktive Zivilgesellschaft, ohne Zivilcourage. |
Jan hat folgendes geschrieben: | ||
Das verstehe ich nicht: Wieso haben die Kirchen an der Entwicklung zur entsolidarisierten Gesellschaft einen wichtigen Beitrag geleistet? Gerade der "Normalbürger", der die Kirche als sozial engagiert ansieht wegen all der Kindergärten usw., wird das sicher noch weniger verstehen. |
Dreiklang hat folgendes geschrieben: |
Was mir auch gewaltig stinkt, ist Folgendes:
Die Kirchen weisen gern darauf hin, daß sie eine so große Bedeutung in sozialer Fürsorge, Gesundheitswesen und Bildung haben. Tatsache ist aber, daß die betreffenden Einrichtungen hauptsächlich von ganz normalen Steuergeldern finanziert werden und von den Kirchen nur bezuschußt. (Genaueres müßte noch recherchiert werden.) Dazu kommt das Privileg, sonst übliche Gesetze nicht einhalten zu müssen. ---> Kurz gesagt: Sie lassen sich von der Allgemeinheit finanzieren, um sich als unverzichtbar darstellen zu können. So viel Dreistigkeit begreift man doch gar nicht, gib Deinen Hörern Zeit und immer wieder Beispiele! Eigentlich müßte sich ein kirchenkritischer Steuerzahler gegen die Zweckentfremdung der Mittel wehren können. Außerdem wird den Kirchen Entscheidungsgewalt in Bereichen eingeräumt, in denen sie eigene Interessen an deren Fehlfunktion verfolgen: Kindergärten - Erziehung zum Glauben statt zu kritischem Denken und Ich-Stärke, Psychiatrien - Ausrichtung der Behandlung an äußeren - christlichen Normen statt am eigenen Wohlergehen des Patienten. (Eine Freundin von mir haben sie versaut vor 10 oder 11 Jahren, ist seither hoffnungslos und traut keinem Therapeuten mehr. Die evangelischen "Ärzte" haben sie allen Ernstes in das Leben zurückgeschickt, aus dem sie gerade fliehen wollte.) Der Etikettenschwindel des Begriffs Seelsorge könnte vielleicht auch angesprochen werden, wenn noch Zeit ist. Jedenfalls sollte man sich immer bewußt machen ,daß christliche Seelsorge die Sorge um die Seele nach dem Tod bedeutet. Im Zweifelsfall muß sich der Hilfesuchende dann schon mal mit dem Leid in diesem Leben abfinden. Ich halte das ja für zynisch und ziemlich unverantwortlich. |
venicius hat folgendes geschrieben: | ||||||
Weil ich ihn für einen zu derben und beleidigenden Angriff auf die Gläubigen halte. Mag vielleicht treffend sein, wobei ich nicht so verallgemeinern will. Aber eigentlich will ich ja nur Kritik üben an der Institution Kirche, nicht so sehr an den Gläubigen. Und beleidigen will ich ja nun auch niemanden. |
venicius hat folgendes geschrieben: | ||||||
Weil ich ihn für einen zu derben und beleidigenden Angriff auf die Gläubigen halte. Mag vielleicht treffend sein, wobei ich nicht so verallgemeinern will. Aber eigentlich will ich ja nur Kritik üben an der Institution Kirche, nicht so sehr an den Gläubigen. Und beleidigen will ich ja nun auch niemanden. |
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