Freigeist0815 hat folgendes geschrieben: |
Würdet Ihr so ein Verfahren nutzen wollen? |
Freigeist0815 hat folgendes geschrieben: |
Mir kam heute die Idee, in Deutschland Wahlautomaten zur Verfügung zu stellen, die den aktuellen und absehbaren zukünftigen Anforderungen möglichst gerecht werden sollten.
Abgesehen davon sollte das Verfahren möglichst einfach und sicher sein. Dabei könnte doch schon bestehende Infrastruktur (ich dachte da z.B. an die Online-Banking Systeme und Selbstbedienungsgeräte von Banken und Sparkassen) mit genutzt werden. Und zwar deshalb, weil dort Legitimations-Medien für die eindeutige Identifizierung von Personen bereits heute zur Verfügung stehen. Das Rad müsste somit gar nicht ganz neu erfunden werden. Stellt Euch folgendes Szenario vor: 1) Ihr geht an den Kontoauszugdrucker oder Überweisungsterminal Eurer Bank, gebt da Eure Karte und Geheimnummer ein und wählt dann das besondere Politik-Menü, um anschließend die Stimme für eine anstehende Wahl abzugeben. 2) Ihr macht das bequem von Eurem Sessel zu Hause vor dem PC über die Online-Banking-Schnittstelle Eurer Bank im Internet und bestätigt mit PIN+TAN 3) Für Nicht-Bank-Kunden muss weiterhin ein alternatives Verfahren zur Verfügung stehen Würdet Ihr so ein Verfahren nutzen wollen? vorab vermutete Nachteile: - es wäre technisch im nachhinein durch Spezialisten nachvollziehbar, wer was gewählt hat - es wäre im Verlauf der Abstimmung Spezialisten sichtbar, wie die Abstimmung verläuft - aber wenn wir den Banken unser ganzes Geld anvertrauen, warum dann nicht auch eine Wahl? |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Vertrauen wir Banken genug? |
Hornochse hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist der springende Punkt. Es wäre Wahnsinn, ein Privatunternehmen in die Lage zu versetzen, politische Wahlen zu kontrollieren und ggf. zu manipulieren. |
Zitat: |
Die Idee eines computergestützten Wahlverfahrens an sich ist durchaus eine Überlegung wert. Allerdings müsste für ein ausreichendes Maß an Sicherheit und Nachvollziehbarkeit gesorgt werden. |
Freigeist0815 hat folgendes geschrieben: | ||||
Sparkassen sind grösstenteils Öffentlich-Rechtliche Körperschaften. Damit ein Problem? |
Freigeist0815 hat folgendes geschrieben: | ||
Wie muss diese Sicherheit dann aussehen? Ein Wahlzettel ist heute auch schon manipulierbar, elektronische Medien haben andere Tücken. wie z.B. auch hier thematisiert: https://berlin.ccc.de/wiki/Wahlcomputer |
Freigeist0815 hat folgendes geschrieben: |
- aber wenn wir den Banken unser ganzes Geld anvertrauen, warum dann nicht auch eine Wahl? |
AXO hat folgendes geschrieben: |
Wenn für jeden nachvollziehbar wäre was ich wähle fände ich grundsätzlich nix dabei,
warum sollte ich eine politische Meinungsäußerung nicht auch persönlich vertreten? |
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben: | ||
Ja klar, sofort. |
Hornochse hat folgendes geschrieben: | ||
Es wird aber sicherlich Menschen geben, die, aus welchen Gründen auch immer, nicht die Partei(en) wählen würden, denen sie zugeneigt sind, wenn es für jeden nachvollziehbar wäre. |
Sermon hat folgendes geschrieben: |
Da bleiben als Pro-Argumente also nur die Bequemlichkeit naiver Technikbegeisterung irgendwelcher Nerds, welche den Arsch vor dem Monitor nicht mehr hochbekommen |
Sermon hat folgendes geschrieben: |
Was bleibt also angesichts der schwerwiegenden und ganz offensichtlichen Nachteile als Argument fuer den Einsatz von Wahlcomputern bzw. Onlineabstimmungen? |
Sermon hat folgendes geschrieben: |
Die Hersteller von Wahlmaschienen haben sich Kenntnisse ueber das technische Innnleben solcher Geraete als zu schuetzendes Betriebsgeheimnis rechtlich zusichern lassen. Eine transparente Ueberpruefung der Stimmauszaehlung ist so nicht mehr moeglich. |
Zitat: |
Da bleiben als Pro-Argumente also nur die Bequemlichkeit naiver Technikbegeisterung irgendwelcher Nerds, welche den Arsch vor dem Monitor nicht mehr hochbekommen und die Behauptung kurzfristiger Abstimmungen. |
Zitat: |
Was bleibt also angesichts der schwerwiegenden und ganz offensichtlichen Nachteile als Argument fuer den Einsatz von Wahlcomputern bzw. Onlineabstimmungen? |
Zitat: |
Wobei auch noch alles andere als klar ist, ob die Möglichkeit kurzfristiger und häufigerer Abstimmungen überhaupt einen Vorteil darstellen würde. |
Zitat: |
Ihr Kontostand: € 0,00
Ihr Wahlrecht: 0 Stimmen Wählen sie einen anderen Vorgang oder brechen Sie den Vorgang ab! |
Sermon hat folgendes geschrieben: |
Aufruf gegen Internet-Wahlen
http://verifiedvoting.org/downloads/InternetVotingStatement.pdf |
Zitat: |
Bei der Bundestagswahl und der Europawahl dürfen voraussichtlich keine Wahlcomputer eingesetzt werden. Das ergibt sich aus einem am Dienstag in Karlsruhe verkündeten Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Danach war der Einsatz von rund 1800 Wahlcomputern bei der Bundestagswahl 2005 unzulässig, weil die etwa zwei Millionen betroffenen Wähler nicht überprüfen konnten, ob ihre Stimmen richtig erfasst wurden. (AZ: 2 BvC 3/07 und 2 BvC 4/07)
Zwar hoffen nun die betroffenen Gemeinden auf eine schnelle Novellierung der für verfassungswidrig erklärten Bundeswahlgeräteverordnung, um ihre Wahlcomputer der niederländischen Firma Nedap rechtzeitig nachrüsten zu können. Vom Gericht bestellte Sachverständigen zeigten sich aber skeptisch, dass dies in der verbleibenden Zeit möglich ist. |
Zitat: |
Das Gericht erklärte die Verordnung für verfassungswidrig, da sie Wahlgeräte zulasse, die die Anforderungen an den Grundsatz der Öffentlichkeit der Wahl nicht erfüllen. Vom Gesetzgeber vorgesehene sonstige Sicherungsmaßnahmen reichten nicht aus, diese fehlende Kontrollierbarkeit der Stimmabgabe durch die Bürger zu kompensieren. Die Bundestagswahl 2005 bleibt dem Urteil zufolge aber gültig, weil es keine Hinweise auf Fehler oder Manipulationen an den Wahlgeräten gebe.
Laut Karlsruhe sind Wahlen in einer Demokratie als "Grundlage der politischen Integration" von so großer Bedeutung, dass der Wahlvorgang an sich auf jeder Stufe kontrollierbar sein muss, "damit Manipulationen ausgeschlossen oder korrigiert und unberechtigter Verdacht widerlegt werden kann". Diese Voraussetzungen fehlten jedoch bei den Wahlcomputern der niederländischen Firma Nedap, die in rund 30 Wahlkreisen von fünf Bundesländern eingesetzt worden waren. Dem Gericht zufolge wurden die Stimmen in den Computern ausschließlich in einem elektronischen Speicher abgelegt. Der Wähler selbst konnte deshalb nicht nachvollziehen, ob seine Stimme korrekt registriert wurde. Für eine denkbare spätere Nachzählung sei es aber erforderlich, dass jede Stimmabgabe etwa zusätzlich auf Papier ausgedruckt werde, das auch vom Wähler direkt kontrolliert werden könne. Wahlmaschinen, die solch ein Überprüfung ermöglichten, dürften künftig durchaus eingesetzt werden. Selbst Internetwahlen seien keine "verfassungsrechtlichen Riegel vorgeschoben", sagte der Vizepräsident des Gerichts, Andreas Voßkuhle. |
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