der wille zur (Lohn)arbeit
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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#31:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 30.09.2009, 21:57
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
... habe püntklich Schluß ...

Das gibts immer weniger...

Etwa 20-30% unbezahlte Mehrarbeit finde ich -was ich so höre- mittlerweile normal.

Zitat:
bekomme Urlaub wann immer ich will

Du Glücklicher - schau dich mal bei wer-kennt-wen um wie die Praxis in vielen Firmen anders aussieht.
Da werden Arbeiter-in-Urlaub wie auf-Abruf angesehen, da ist das Personal so weit geschrumft worden zwecks Profit-Maximierung das niemand da ist der die Vertretung im Urlaub übernimmt, usw usw

Zitat:
bin auch mal 2 Wochen am Stück grippal paralysiert

Das würde bei etlichen befristeten Arbeitskräften(die immer mehr werden) zur nicht Verlängerung ihres Vertrages führen.


Sag mal, so ganz unter uns: wo hast Du schon gearbeitet. Du mußt ein ausgesprochener Pechvogel sein, wenn Du überal so behandelt wurdest. Oder kennst Du das alles von hörensagen?

#32:  Autor: HomoCarnulaWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 30.09.2009, 22:11
    —
Also wenn ich jetzt von unserem Projekt ausgehe:

Leute
- feiern krank, ohne auch nur anzurufen, um sich abzumelden (krankfeiern im Sinne ohne ärztliche Bescheinigung fehlen)
- kommen einfach ein paar Stunden später
- blabla

und trotzdem ne Vertragsverlängerung... und wir werden Ausbeuter genannt, weil die Leute auf Stundenbasis bezahlt werden, und demzufolge (Urlaub und richtig krankgeschrieben ist bezahlt!) die Fehlstunden nicht bezahlt bekommen.

Wir arbeiten im Dienstleistungsbereich, haben mit unseren Auftraggebern Verträge über Serviceleistungen, die wir teils nciht einhalten können, weil die Leute einfach net zur Arbeit erscheinen.

Wahrscheinlich sind wir zu nett ôo

Achja... Urlaub kann man meist nehmen wann will man ^^

Ich verdien auch nicht viel (obwohl...in meiner Branche überdurchschnittlich wahrscheinlich), und meist ist es stressig... aber ich wäre viel zu faul, um als selbständiger zu arbeiten, und mein job macht mir meist spaß. von daher... für mich ist meine lohnarbeit lohnend ^^

#33:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 30.09.2009, 22:21
    —
HomoCarnula hat folgendes geschrieben:
Also wenn ich jetzt von unserem Projekt ausgehe:

Leute
- feiern krank, ohne auch nur anzurufen, um sich abzumelden (krankfeiern im Sinne ohne ärztliche Bescheinigung fehlen)
- kommen einfach ein paar Stunden später
- blabla

und trotzdem ne Vertragsverlängerung... und wir werden Ausbeuter genannt, weil die Leute auf Stundenbasis bezahlt werden, und demzufolge (Urlaub und richtig krankgeschrieben ist bezahlt!) die Fehlstunden nicht bezahlt bekommen.

Wir arbeiten im Dienstleistungsbereich, haben mit unseren Auftraggebern Verträge über Serviceleistungen, die wir teils nciht einhalten können, weil die Leute einfach net zur Arbeit erscheinen.

Wahrscheinlich sind wir zu nett ôo

Achja... Urlaub kann man meist nehmen wann will man ^^

Ich verdien auch nicht viel (obwohl...in meiner Branche überdurchschnittlich wahrscheinlich), und meist ist es stressig... aber ich wäre viel zu faul, um als selbständiger zu arbeiten, und mein job macht mir meist spaß. von daher... für mich ist meine lohnarbeit lohnend ^^


Ich war auch schon mal selbständig. Hat nicht so ganz hingehauen, ist mir auch zu stressig.
Ich bin ganz zufrieden in mein Angesteltendasein.

#34:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 30.09.2009, 23:21
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Sag mal, so ganz unter uns: wo hast Du schon gearbeitet. Du mußt ein ausgesprochener Pechvogel sein, wenn Du überal so behandelt wurdest. Oder kennst Du das alles von hörensagen?

Ich bin schon seit ein paar Jahrzehnten unterwegs, hab reichlich gesehen. Es gab angenehmes und gutes, aber in den letzten Jahren wurde vieles immer abstossender, da geht einiges wieder in Richtung 19. Jhd

#35:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 30.09.2009, 23:46
    —
@beachbernie


"und wer geld braucht
aber nicht arbeiten will? "

"Der soll sich an den Weihnachtsmann wenden...."



ich meinte die frage durchaus ernst.




HomoCarnula:
"für mich ist meine lohnarbeit lohnend ^^"

für dich.
das mag sein.
aber was ist mit jenen, die anders empfinden,
nicht arbeiten wollen?
(wollen können)
die "nichtarbeit" lohnend finden.


sollen sie nun verhungern oder nicht?

#36:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 06:44
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
@beachbernie


"und wer geld braucht
aber nicht arbeiten will? "

"Der soll sich an den Weihnachtsmann wenden...."



ich meinte die frage durchaus ernst.








Ich meine Antwort auch.

#37:  Autor: HeizölrückstoßabdämpfungWohnort: Stralsund BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 07:50
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Ich bin ganz zufrieden in mein Angesteltendasein.


Dito.

#38:  Autor: Dr. BenchmarkWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 08:03
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
...sollen sie nun verhungern oder nicht?

Wenn Du noch ne andere Alternative kennst - immer her damit ,-)

#39:  Autor: Plath BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 08:15
    —
Ungeduldiges Händetrommeln... Man hält sie natürlich mit Hartz4 am Leben!
Von wegen Solidargemeinschaft und so.
Und statt Einkauf bei der Tafel soll darauf der AUFSTIEGSWILLE kommen (wenn schon keiner in meinem SiggiGabrielThread weiterdiskutieren will...)- oder man gibt sich damit zufrieden.
Bleibt die Frage, wie man genug potentielle Arbeitsplätze schafft... Pfeifen

#40:  Autor: Plath BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 08:16
    —
...und natürlich den Aufstiegswillen.

#41:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 11:05
    —
haben nicht jene diesen aufstiegswillen, die nicht arbeiten, weil sie das für einen niedriglohn und unter miserablen arbeitsbedingungen nicht wollen.
den willen zur bessere entlohnung und besseren bedingungen.
ist das darunter zu verstehen?

und jene, die sich keine derartigen gedanken machen und sich trotzdem nicht in der lage sehen zu arbeiten, wie generiert man bei ihnen diesen aufstiegswillen.
immerhin steht und fällt ja unsere gesellschaft mit ihnen.
scheints.

#42:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 11:13
    —
Zusätzlich zu einem Aufstiegswillen braucht man auch noch Aufstiegsmöglichkeiten.

#43:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 11:22
    —
vrolijke und andere:

"Ich war auch schon mal selbständig. Hat nicht so ganz hingehauen, ist mir auch zu stressig.
Ich bin ganz zufrieden in mein Angesteltendasein."

schön.



gehts hier ums "zufriedensein"?


ich war mal angestellter, war mir zu stressig.
ich bin zufriedener mit meinem nichtarbeitsdasein.

oder
ich war mal angestellter, war mir zu stessig, die bedingungen wie oft hier schon beschrieben.
jetzt existiere ich von hartz vier.

oder
....

#44:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 11:30
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
zu stressig.

....

Zuviel Stress kann auch krank machen. Manche Anforderungen kann man einfach nicht erfüllen, und da hat jeder Mensch seine individuelle Grenze.

Und wenn man dann krank ist und wegen Krankheit nicht mehr arbeiten kann oder will, dann ist der Zug erstmal abgefahren.

#45:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 11:46
    —
dann zieht man u.u. eine fahrkarte für hartz 4.
u.u.

die individuelle grenze ist die leistungsgrenze, nicht?

in diesem unserem (wirtschafts)system ist der bewertungsmaßstab die leistung.

für die weniger leistungsfähigen bleiben nur reste vom wohlstand.
ihr wert?
mal davon abgesehen:
gibts da nicht ein buch:

http://www.amazon.de/Mythos-von-den-Leistungseliten-Spitzenkarrieren/dp/3593371510

#46:  Autor: HeizölrückstoßabdämpfungWohnort: Stralsund BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 11:54
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
vrolijke und andere:

"Ich war auch schon mal selbständig. Hat nicht so ganz hingehauen, ist mir auch zu stressig.
Ich bin ganz zufrieden in mein Angesteltendasein."

schön.



gehts hier ums "zufriedensein"?


ich war mal angestellter, war mir zu stressig.
ich bin zufriedener mit meinem nichtarbeitsdasein.

oder
ich war mal angestellter, war mir zu stessig, die bedingungen wie oft hier schon beschrieben.
jetzt existiere ich von hartz vier.

oder
....


Deine Art zu Zitieren ist sehr unübersichtlich und zudem auch unüblich, bitte zitiere so, wie alle anderen User auch. Hier habe ich kurz und knapp erklärt, wie es geht und hier kannst Du das auch gern alles ausprobieren.

#47:  Autor: Plath BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 13:13
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
für die weniger leistungsfähigen bleiben nur reste vom wohlstand.
ihr wert?
mal davon abgesehen: gibts da nicht ein buch:
http://www.amazon.de/Mythos-von-den-Leistungseliten-Spitzenkarrieren/dp/3593371510

Denen wurde die Leistungsfähigkeit schon mit der Muttermilch eingeflösst. Musikerziehung, Leistungssport, Auslandsreisen, sich von klein an Wettbewerben stellen - da verkehrt man auch in ganz anderen Gesellschaftsschichten. Mit dem staatlichen Schulsystem eher nicht zu schaffen aber auch normalsterbliche Eltern können Einiges fördern. Da dauert es wohlmöglich einige Generationen bis es ein Sprößling in die Leistungseliten geschafft hat. (Fragt sich, ob er da glücklich ist)

#48:  Autor: Plath BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 13:38
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
Zuviel Stress kann auch krank machen. Manche Anforderungen kann man einfach nicht erfüllen, und da hat jeder Mensch seine individuelle Grenze.
Und wenn man dann krank ist und wegen Krankheit nicht mehr arbeiten kann oder will, dann ist der Zug erstmal abgefahren.

Wenn man nicht völlig verkrüppelt ist, ist es aber auch eine Sache der Motivation.
Stress kann sehr positiv wirken, wenn man an etwas Spaß hat, ein gutes Ziel erkennt.

Vielleicht haben ja die Hirn- und Evolutionsforscher im Forum eine Idee, warum manche trotz Hartz4 keinen wirklichen Willen und Schwung entwickeln, sich da rauszuboxen?

#49:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 13:45
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
in diesem unserem (wirtschafts)system ist der bewertungsmaßstab die leistung.

Nein, ich bezweifel das eine Putzfrau nach Feierabend denkt das sie weniger 'geleistet' hat wie der Manager der Firma.

Leistung A wird nur 30x schlechter entlohnt wie Leistung B

Wir haben eine Kasten-System, nur innerhalb der Kaste ist Leistung ein Bewertungsmaßstab, aber nicht bezogen auf das ganze "(wirtschafts)system".


Zuletzt bearbeitet von sehr gut am 01.10.2009, 13:52, insgesamt 2-mal bearbeitet

#50:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 13:50
    —
Plath hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Zuviel Stress kann auch krank machen. Manche Anforderungen kann man einfach nicht erfüllen, und da hat jeder Mensch seine individuelle Grenze.
Und wenn man dann krank ist und wegen Krankheit nicht mehr arbeiten kann oder will, dann ist der Zug erstmal abgefahren.

Wenn man nicht völlig verkrüppelt ist, ist es aber auch eine Sache der Motivation.
Stress kann sehr positiv wirken, wenn man an etwas Spaß hat, ein gutes Ziel erkennt.

Stress <> Stress

Es gibt Eu-Stress (positiver Stress)
und es gibt Dis-Stress (negativer Stress)

>> http://www.zeitblueten.com/1508/disstress-eustress/

Zitat:
Vielleicht haben ja die Hirn- und Evolutionsforscher im Forum eine Idee, warum manche trotz Hartz4 keinen wirklichen Willen und Schwung entwickeln, sich da rauszuboxen?

Suspekt

#51:  Autor: armer schluckerWohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 13:55
    —
Zitat:
Vielleicht haben ja die Hirn- und Evolutionsforscher im Forum eine Idee, warum manche trotz Hartz4 keinen wirklichen Willen und Schwung entwickeln, sich da rauszuboxen?


ich bin zwar kein Hirnforscher zwinkern , könnte mir aber z.B. vorstellen, das jemand, der die Erfahrung gemacht hat (z.B. durch Eltern usw.) das sich "Leistung" eben nicht lohnt, schon von Kindheit an entsprechend "konditioniert" wurde, keinen Willen und Schwung zu haben
wem als Kind beigebracht wurde, das man zu funktionieren hat, oder es wurde einem die Eigeninitiative
aberzogen (überbehütet) um einen vor der "bösen" Welt zu beschützen, dem dürfte es später sicherlich schwerer fallen, sich aus eigener Kraft herauszuarbeiten
auch die mehrfache Erfahrung, "zu nichts nutze" zu sein (z.B. Jobverluste) kann sicherlich zu einer Art Dauerdepression führen, wo man sich dann einfach nur noch "treiben" läßt

#52:  Autor: reign BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 14:29
    —
Meines Erachtens gilt es eine Frage zu klären:
Will sich eine Gesellschaft human nennen (sein) oder nicht.

Wenn nicht, dann erübrigt sich jede weitere Diskussion.
In jedem Fall ist das Individuum das Produkt (Wort wörtlich)
der Gesellschaft.
Die Gesellschaft hat das Individuum hergestellt und ist selbstverständlich
dafür verantwortlich (ob sie die Verantwortung annimmt oder nicht).

Ist die Antwort also "ja", ist es unverständlich, dass diese Gesellschaft
Individuen, die unverschuldet ihrer Teil geworden sind
(sie haben sich nicht selbst dazu gemacht), dafür bestraft -
in dem sie sie zwingt fortan "für sich selbst zu sorgen".

Eine Gesellschaft produziert ein Individuum auf eingenes Risiko.
Wohl mit dem Hintergedanken, dass es ihr nützt.
Das ist bereits verwerflich; mehr so, wenn sie es erwartet;
und noch mehr, wenn sie dahingehend Zwang ausübt und oder
sich aus der Verantwortung stiehlt.

Kann oder will die Gesellschaft ein Individuum nicht
bedingungslos versorgen (sofern sich das Individuum nicht selbst versorgen will),
solle sie vernünftigerweise kein Individuum herstellen.
Das bedeutet eben Kontrolle.
Die Herstellung eines Individuums geht dann aus der Verantwortung zweier Individuen
in die Veranwortung der Gesellschaft über.

Man lädt auch keinen Gast ein, nach dem Motto:
"Kost und Logis mußt du selbst organisieren".

#53:  Autor: Plath BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 15:48
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Vielleicht haben ja die Hirn- und Evolutionsforscher im Forum eine Idee, warum manche trotz Hartz4 keinen wirklichen Willen und Schwung entwickeln, sich da rauszuboxen?

Suspekt

Lachen Nein im Ernst. Ich meine abseits von Chancengleichheit, Wiedereingliederungshilfen und so,
evolutionstechnisch müssten wir doch einen Antrieb haben, uns selbst aus dem Dreck zu ziehen. Wilson schreibt
Zitat:
"und wer geld braucht, aber nicht arbeiten will? "

Ist der Antrieb unterentwickelt, sind die Bedürfnisse doch ausreichend befriedigt oder ist das dann evolutionäre Selbstaufgabe wegen menschlicher Überproduktion?
Naja, eigentlich auch ein blöder Denkansatz. Nicht so ernst nehmen!

#54:  Autor: armer schluckerWohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 15:56
    —
Zitat:
Ist der Antrieb unterentwickelt, sind die Bedürfnisse doch ausreichend befriedigt


wenn ich von mir ausgehe: im Großen und Ganzen ja Cool

bei mir ist vor allem der Antrieb unterentwickelt, immer mehr und ständig was Neues besitzen zu wollen,
während das eine oder andere bedürfnis sicher nicht befriedigt ist,
das sehe ich aber in einem Aufwand-Nutzen-Verhältniss

ich fände es z.B. völlig sinnlos, mich 1 Jahr tot zu rackern, um eine 6-wöchige Weltreise zu bezahlen
andern mag das ein vertretbares Aufwand-Nutzen-Verhältniss sein, ich kann auch zu Hause Urlaub machen, weil ich in einer schönen Gegend wohne zwinkern

#55:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 16:10
    —
Plath hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Vielleicht haben ja die Hirn- und Evolutionsforscher im Forum eine Idee, warum manche trotz Hartz4 keinen wirklichen Willen und Schwung entwickeln, sich da rauszuboxen?

Suspekt

Lachen Nein im Ernst. Ich meine abseits von Chancengleichheit, Wiedereingliederungshilfen und so,
evolutionstechnisch müssten wir doch einen Antrieb haben, uns selbst aus dem Dreck zu ziehen.

Schau mal in den Firmen wo man noch vor ein paar Jahren schnell mal einen Job bekam ohne großartige Ausbildung dafür zu brauchen, simple Jobs eben, in einer Halle wo mal 100 Leute werkelten sind jetzt noch 30, die Arbeit der 70 machen jetzt Maschinen. Und für diese 30 Jobs muß man immer spezieller qualifiziert sein.
Also mal eben Geld verdienen damit man der Allgemeinheit nicht auf der Tasche liegt wird immer schwerer, das ging bis vor ein paar Jahren noch ziemlich einfach.

Ich kenne einen Studenten der am Anfang seines Studiums in den Semesterferien immer bei einer Firma jobte, aber dies jetzt nicht mehr macht weil man da mit einem Teilzeitjob jetzt so viel machen muß wie am Anfang in einem Vollzeitjob. Und das kriegt der nicht 'gebacken', das schafft er nicht.
Und so relativ simple Jobs wie Zeitungen austragen oder an der Kasse sitzen werden auch bald 'freigesetzt', das wird immer schwieriger.

#56:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 16:16
    —
armer schlucker hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ist der Antrieb unterentwickelt, sind die Bedürfnisse doch ausreichend befriedigt


wenn ich von mir ausgehe: im Großen und Ganzen ja Cool

bei mir ist vor allem der Antrieb unterentwickelt, immer mehr und ständig was Neues besitzen zu wollen,
während das eine oder andere bedürfnis sicher nicht befriedigt ist,
das sehe ich aber in einem Aufwand-Nutzen-Verhältniss

ich fände es z.B. völlig sinnlos, mich 1 Jahr tot zu rackern, um eine 6-wöchige Weltreise zu bezahlen
andern mag das ein vertretbares Aufwand-Nutzen-Verhältniss sein, ich kann auch zu Hause Urlaub machen, weil ich in einer schönen Gegend wohne zwinkern


Der Antrieb kann zudem auch unterentwickelt sein, wenn die Chancen realistisch gesehen einfach total schlecht stehen. Ahriman z. B. könnte sich anstrengen wie er will; der wird wohl eher nicht mehr Gymnastikweltmeisterin in dieser Legislaturperiode.

#57:  Autor: keinelust BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 16:32
    —
Zitat:
Ist der Antrieb unterentwickelt, sind die Bedürfnisse doch ausreichend befriedigt oder ist das dann evolutionäre Selbstaufgabe wegen menschlicher Überproduktion?
Naja, eigentlich auch ein blöder Denkansatz. Nicht so ernst nehmen!


siegt das mem "wer nicht abeitet, soll auch nichts essen" über den evolutionären auftrag?

#58:  Autor: armer schluckerWohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 16:34
    —
Zitat:
Ahriman z. B. könnte sich anstrengen wie er will; der wird wohl eher nicht mehr Gymnastikweltmeisterin in dieser Legislaturperiode.


Lachen Lachen

die Chancenabschätzung ist natürlich auch wieder subjektiv, für den Optimisten ist 20:80 ein Ansporn, für den Pessimisten ein aussichtsloses Verhältniss

#59:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 17:20
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:

aber was ist mit jenen, die anders empfinden,
nicht arbeiten wollen?
(wollen können)
die "nichtarbeit" lohnend finden.


sollen sie nun verhungern oder nicht?


naja, wenn sie es lohnend finden, zu verhungern...

ich wuerde allerdings doch noch hoffen, dass man mit zunehmendem hunger irgendwann doch noch kapiert, dass es besser ist, arbeitsbereitschaft zu zeigen. ob man das lohnend findet, ist egal. die staatsknete gibts dann, wenn man bereit ist, die einem vorgeschlagenen arbeiten (bzw ein-euro-jobs, massnahmen etc.) zu erledigen. insofern muss keiner verhungern.


by the way: ich will auch nicht arbeiten. nichtstun ist viel schoener. oder was fuer mich selbst tun und nicht fuer den arbeitgeber.

aber da ich irgendwovon leben muss, bin ich trotzdem bereit, zu arbeiten.

dieses opfer erbringe ich aber fuer mich selbst, nicht dafuer, dass die fruechte meiner arbeit mir weggenommen und einem anderen gegeben werden, der im gegensatz zu mir gar nicht bereit ist, fuer sein geld was zu tun.

diejenigen allerdings, die durchaus bereit sind, jede erdenkliche zumutbare arbeit zu leisten, die sollen gern was von mir abbekommen. die muessen auch leben koennen, auch wenn sie das pech haben, keine vernuenftige arbeit zu finden.

#60:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 17:20
    —
Plath hat folgendes geschrieben:
Vielleicht haben ja die Hirn- und Evolutionsforscher im Forum eine Idee, warum manche trotz Hartz4 keinen wirklichen Willen und Schwung entwickeln, sich da rauszuboxen?


Man landet meistens ja nicht von jetzt auf gleich in Hartz4 wo man mit ein bißchen Schwung und elan schon wieder rauskommt!

Der Arbeitsmakrt ist nunmal schlecht, und der Wirtschaft geht es nicht gerade rosig. D.h. es kann einfach passieren, dass jemand erstmal 'ne ganze Weile um seinen Arbeitsplatz bangen darf. Das ist schonmal nicht ganz stressfrei und reibt auf. Nun muss man abwägen, ob man riskiert, den alten Arbeitsplatz halten zu wollen, oder ob man riskiert die alte Stelle aufzugeben und eine neue zu suchen.

Gegebenenfalls klappt das mit der neuen Stelle nicht, und man hat erstmal eine Weile damit zugebracht, zu suchen und sich zu bewerben. Dann verliert man irgendwann die alte Stelle und ist erstmal "nur" arbeitslos.

Jetzt steht man unter deutlich mehr Druck (und der dürfte in den meisten Fällen nicht unerheblich sein ), und kann erstmal weiter eine Stelle suchen, während man mit deutlich weniger Geld klarkommen muss als vorher, und keine gesicherten Perspektiven mehr hat. (Oder eher noch weniger als vorher...)

Und wenn man dann noch keine Stelle findet, für etwa ein weiteres Jahr oder mehr, der Druck immer weiter wächst, es immer schwieriger wird eine Stelle zu bekommen und das Geld immer weniger wird, *dann* landet man bei Hartz4.

Man verbraucht seinen Willen und Schwung in dieser Zeit - wie bitte sollte man dann auf einmal sowas Entwickeln? Woher soll der Antrieb kommen?



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