pera hat folgendes geschrieben: |
Hallo an alle die Ahnung von dieser, ich nenne es mal, Wirtschaftswachstumspflicht haben. Mir kommt es vor, als wäre eine Gesellschaft gewissermassen zum Untergang verurteilt, wenn das Bruttoinlandsprodukt nicht fortwährend stiege.
- Ist das überall so? - Oder nur kapitalistischen (marktwirtschaftlichen) Staaten? - Was gäbe es, wenn überhaupt, für Alternativen? Dem Umstand, dass ich in dieser Materie über den Tauschhandel nicht hinausgekommen bin, bitte ich bei eventuellen Antworten zu berücksichtigen. Cheers |
Zitat: |
- Ist das überall so?
- Oder nur kapitalistischen (marktwirtschaftlichen) Staaten? |
pera hat folgendes geschrieben: |
Hallo an alle die Ahnung von dieser, ich nenne es mal, Wirtschaftswachstumspflicht haben. Mir kommt es vor, als wäre eine Gesellschaft gewissermassen zum Untergang verurteilt, wenn das Bruttoinlandsprodukt nicht fortwährend stiege.
- Ist das überall so? - Oder nur kapitalistischen (marktwirtschaftlichen) Staaten? - Was gäbe es, wenn überhaupt, für Alternativen? Dem Umstand, dass ich in dieser Materie über den Tauschhandel nicht hinausgekommen bin, bitte ich bei eventuellen Antworten zu berücksichtigen. Cheers |
Keller hat folgendes geschrieben: | ||
Eine Gesellschaft ohne Wachstum geht natürlich nicht zwangsläufig unter, aber sie muss mit steigender Arbeitslosigkeit rechnen. Auch ohne Wachstum werden Unternehmen weiter versuchen, ihre Produktivität zu steigern, beispielsweise duch den Einsatz von Maschinen. Wird also, mal stark vereinfacht ausgedrückt, der Bedarf an Arbeitskräften, der von einer Maschine übernommen wird, nicht von zusätzlichen Auftragsvolumina kompensiert, setzt das Unternehmen eher Arbeitskräfte frei. Diesselben Mechanismen würden ähnlich wohl auch in einer Planwirtschaft greifen, auch wenn da der Druck sicherlich nicht so ausgeprägt wäre. Aber auch dort wäre man natürlich auch um effiziente Produktionsverfahren bemüht. Wenn nicht gleichzeitig das Bedürfnis nach Gütern steigt, dann könne zur Verfügung stehende Arbeitskräfte auch zunehmend schwierig (sinnvoll) beschäftigt werden. Alternativen gibt es natürlich viele. Praktikable fallen mir persönlich keine ein. Ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen. |
Keller hat folgendes geschrieben: |
Eine Gesellschaft ohne Wachstum geht natürlich nicht zwangsläufig unter, aber sie muss mit steigender Arbeitslosigkeit rechnen. Auch ohne Wachstum werden Unternehmen weiter versuchen, ihre Produktivität zu steigern, beispielsweise duch den Einsatz von Maschinen. Wird also, mal stark vereinfacht ausgedrückt, der Bedarf an Arbeitskräften, der von einer Maschine übernommen wird, nicht von zusätzlichen Auftragsvolumina kompensiert, setzt das Unternehmen eher Arbeitskräfte frei. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ich finde es immer wieder erstaunlich wie es dem Homo economicus immer wieder gelingt alle "Grenzen des Wachstums" zu sprengen. Die Geschichte der Menschheit ist ja ein einziges grosses Beispiel dafuer. Als es sich z.B. als begrenzender Faktor herausstellte, dass man in der verfuegbaren Landflaeche nicht mehr jagen und sammeln konnte um noch mehr Menschen zu ernaehren wurden Ackerbau und Viehzucht erfunden und als fast alles brauchbare Land urbar gemacht war, gab es auf einmal die Agrarchemie um auch diese Grenze zu umschiffen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
...dann wird sich das Wachstum halt in die virtuelle Sphaere verlagern. Dort braucht es die nicht mehr. Das hat ja bereits begonnen. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Angenommen Ackerbauern brauchten pro Mensch 1 ha Boden um sich davon zu ernähren. Es müsste einen Grund haben wenn die sagen das sie jetzt jedes Jahr Boden*1.03 bräuchten um den Status des Vorjahres halten zu können. Erklär das mal anhand des Beispieles des Ackerbauers... |
Keller hat folgendes geschrieben: | ||
Eine Gesellschaft ohne Wachstum geht natürlich nicht zwangsläufig unter, aber sie muss mit steigender Arbeitslosigkeit rechnen. Auch ohne Wachstum werden Unternehmen weiter versuchen, ihre Produktivität zu steigern, beispielsweise duch den Einsatz von Maschinen. Wird also, mal stark vereinfacht ausgedrückt, der Bedarf an Arbeitskräften, der von einer Maschine übernommen wird, nicht von zusätzlichen Auftragsvolumina kompensiert, setzt das Unternehmen eher Arbeitskräfte frei. Diesselben Mechanismen würden ähnlich wohl auch in einer Planwirtschaft greifen, auch wenn da der Druck sicherlich nicht so ausgeprägt wäre. Aber auch dort wäre man natürlich auch um effiziente Produktionsverfahren bemüht. Wenn nicht gleichzeitig das Bedürfnis nach Gütern steigt, dann könne zur Verfügung stehende Arbeitskräfte auch zunehmend schwierig (sinnvoll) beschäftigt werden. Alternativen gibt es natürlich viele. Praktikable fallen mir persönlich keine ein. Ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen. |
Zitat: |
Erst im zwanzigsten Jahrhundert wurde dieser wirtschaftstheoretische Grundsatz zum alles dominerenden Konzept. Eine große Rolle dabei spielte die Verwendung des Bruttoinlandprodukts als Hauptmessgröße für die Leistungsfähigkeit einer Wirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt gibt den Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen an, die während eines bestimmten Zeitraums erwirtschaftet werden.
Die Degrowth-Bewegung stellt dieses Primat des Wachstums in Frage. Hinter dem Begriff steckt aber keine einheitliche Bewegung – Degrowth ist eher ein Dachkonzept. |
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